am Schwarzenbergplatz

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am Schwarzenbergplatz

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Freitag, 13. Juni 2008 19.00

Montag, 16. Juni 2008 21.00

10e chambre – Instants d’audiences10. Pariser Strafgericht – Momente von Verhandlungen

Frankreich 2004

regie: raymond Depardon

KaMera: Justine Bougade, raymond Depardon, Fabienne octobre

105 Minuten. F/d

Im Schnellverfahren werden in einem Gericht kleine, meist unspektakuläre Vergehen verhandelt: Taschendiebstähle, Drogendelikte oder auch Varianten häuslicher Gewalt. Sie repräsentieren den Alltag dieser Einrichtung. Dass Raymond Depardon darin filmen durfte, ist ein Präzedenzfall. Depardon interessiert nicht nur das Prozesshafte, sondern auch die Rolle der Einzelnen innerhalb der Gesellschaft. [dk]

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Freitag, 13. Juni 2008 21.00

Dienstag, 17. Juni 2008 18.45

Bamako

Frankreich/Mali 2006

regie, Buch: abderrahmane sissako

KaMera: Jacques Besse

Darsteller: aïssa Maïga, tiécoura traoré, hélène Diarra, Danny glover

118 Minuten. F und Bambara/d

In Bamako macht Afrika der Weltbank den Prozess, und zwar ganz wortwörtlich: Schauplatz ist ein Hinterhof eines Dorfes in Mali, in dem Personen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten als Zeugen gegen die Globalisierung geladen sind. Sissako bebildert keine Argumente, sondern bleibt dem Prozess und seinen Teilnehmern verpflichtet. Das drückt sein Misstrauen gegenüber herkömmlichen Fiktionen aus, die er nebenbei mit einer Westernepisode ins Groteske verlängert. [dk]

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saMstag, 14. Juni 2008 19.00


Down to the Bone

usa 2004

regie: Debra granik

Buch: Debra granik, richard lieske

KaMera: Michael McDonough

Darsteller: Vera Farmiga, hugh Dillon, clint Jordan

104 Minuten. a /d

Irene, verheiratet, Mutter, Supermarktkassierin, ist drogensüchtig. Als ihr das Geld ausgeht, versucht sie es mit Entzug, später lässt sich das alte Leben nicht mehr mit den neuen Erfahrungen in Einklang bringen. Debra Granik entwirft in ihrem Debüt das zurückhaltende Porträt einer Frau, die langsam aus allen Sicherheiten rutscht – und darüber ein differenziertes Bild prekärer Lebens und Arbeitsverhältnisse. [dk]

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saMstag, 14. Juni 2008 21.00

Mitt woch, 18. Juni 2008 19.15

La Question humaineDer Wert des Menschen

Frankreich 2007

regie: nicolas Klotz

Buch: elisabeth Perceval nach dem roman von François emmanuel

KaMera: Josée Deshaies

Darsteller: Mathieu amalric, Michael lonsdale, Jean-Pierre Kalfon

144 Minuten. F/d

Die freie Marktwirtschaft einer Psychoanalyse unterziehen, ihre Verkettungen aufzeigen, die machiavellistischen Techniken des Kapitalismus entlarven: Das haben sich Nicolas Klotz und Elisabeth Perceval in ihrer Trilogie über die Brutalität der Welt von heute zum Ziel gesetzt: In Paria und La Blessure begaben sie sich auf Augenhöhe mit den Armen und Ausgestoßenen. Mit La Question humaine wagen sie sich ins Lager der Reichen und Entscheidungsträger der Industriegesellschaft. Mit Erfolg. Thriller, Sittenbild, Triebstudie, Körperdarstellung, musikalische Entdeckungsreise, Spionagefilm, Politkrimi, Historiendrama und Fantasyfilm: La Question humaine ist alles auf einmal. Ein Meisterwerk. (JeanLuc Douin)

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sonntag, 15. Juni 2008 19.00


The Naked Kiss

usa 1964

regie, Buch: samuel Fuller

KaMera: stanley cortez

Darsteller: constance towers, Virginia grey, Michael Dante, anthony eisley,

91 Minuten. a /d

Der Anfang, ein Schlag ins Gesicht, buchstäblich: Kelly, eine Prostituierte, schlägt auf den Zuschauer ein, der im Gegenschnitt zu ihrem Zuhälter wird. Dann will sie ein neues Leben anfangen, wechselt die Stadt und den Beruf, wird Krankenschwester, aber die Männer sind doch überall gleich. „Love, hate, action, death: in one word, emotion!“ – Auf keinen seiner Filme passt Fullers Definition von Kino besser als auf The Naked Kiss. [mo]

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Alan James ist so etwas wie eine Legende, seit Jahrzehnten schon produziert er als Weißer schwarze Musik. Sein Haus in Memphis ist ein Beweis für seinen Erfolg, seine Lebensgefährtin, die junge Russin Laura, ein weiterer. Als sein Sohn Laura kennenlernt, beginnt eine Dreiecksgeschichte, bei der weniger ein dramatisches Geschehen als vielmehr die maßlose Traurigkeit der Protagonisten im Vordergrund steht. [dk]

sonntag, 15. Juni 2008 21.00

Donnerstag, 19. Juni 2008 19.00

usa 2005

regie: ira sachs

Buch: ira sachs, Michael rohatyn

KaMera: Julian whatley

Darsteller: rip torn, Dina Korzun, Darren Burrows

107 Minuten. a /d

Forty Shades of Blue

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Montag, 16. Juni 2008 19.00

Freitag, 20. Juni 2008 21.00

Die innere Sicherheit

Deutschland 2000

regie: christian Petzold

Buch: christian Petzold, harun Farocki

KaMera: hans Fromm

Darsteller: Julia hummer, richy Müller, Barbara auer, Bilge Bingül

102 Minuten. D

Die wahre Miss Undercover: Jeanne, 15jährige Tochter zweier deutscher ExTerroristen ist in den Zustand der Dauerflucht hineingeboren. Petzold filmt die Familie in weiträumigen, nüchternen Einstellungen. Die leeren Wohnungen, die unnatürliche Stille: vom politischen Lärm und den Schlagzeilen ist nur die Angst geblieben. Drei Menschen auf der Suche nach Normalität. [mm]

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Montag, 23. Juni 2008 19.00

Capturing the Friedmans

usa 2003

regie: andrew Jarecki

KaMera: adolfo Doring

107 Minuten. a /d

Ein landesweiter Skandal erschütterte Ende der achtziger Jahre eine kleine Gemeinde auf Long Island: Mr. Arnold Friedman, pensionierter Lehrer und dreifacher Familienvater aus Great Neck wurde des Missbrauchs einiger seiner Zöglinge angeklagt, vor Gericht gestellt und verurteilt. Capturing the Friedmans nimmt den Fall noch einmal auf: Ein grandioser Dokumentarfilm über die Zerstörung einer ziemlich normalen amerikanischjüdischen Familie, der selbst keinerlei Anspruch auf die eine Wahrheit stellt, sondern deren viele kennt. [mo]

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Freitag, 20. Juni 2008 19.00


Clean

F/gB/Kanada 2004

regie, Buch: olivier assayas

KaMera: erik gautier

Darsteller: Maggie cheung, nick nolte, Béatrice Dalle, Jeanne Balibar

110 Minuten. a /d

Maggie Cheung als Popsängerin, die nach dem durch Drogen verschuldeten Tod ihres Mannes mit ihrem Kind noch einmal von vorn beginnen will; neben ihr Nick Nolte, der Vater des Verstorbenen, der die Last der Trauer trägt und ihr nicht zutraut, dass sie für den kleinen Jungen sorgen kann. Clean ist eines dieser fast fahrig wirkenden, lässig hingeworfenen Dramen von Assayas, das sich bei genauem Hinsehen als kompakte Auseinandersetzung mit Lebensentwürfen erweist. [dk]

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saMstag, 21. Juni 2008 18.45


PlaytimeTatis herrliche Zeiten

Frankreich 1967

regie: Jacques tati

Buch: Jacques tati, Jacques lagrange

KaMera: Jean Badal, andréas winding

Darsteller: Jacques tati, Barbara Dennek, rita Maiden

126 Minuten. F/d

Monsieur Hulot, Alter Ego Tatis, verirrt sich in einer modernen Stadtlandschaft. Zwischen Funktion und Gebrauch von HightechGlaspalästen, kaum unterscheidbaren Arbeits und Freizeiträumen tun sich beständig Lücken auf. Eine Symphonie (die auf FünfbandStereo aufgezeichnet wurde und in der Geräusche über Worte stets Oberhand behalten) über den Aufstand der Dinge, gedreht in monochromen Farben. [dk]

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saMstag, 21. Juni 2008 21.00


Secrets and Lies Lügen und Geheimnisse

großbritannien 1995

regie, Buch: Mike leigh

KaMera: Dick Pope

Darsteller: Brenda Blethyn, Marianne Jean-Baptiste, timothy spall, Phyllis logan

141 Minuten. e /d

Nach dem Tod ihrer Adoptivmutter beschließt Hortense, eine junge schwarze Frau, Optikerin von Beruf, sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter zu begeben. Sie findet diese wenig später in Cynthia, einer vom Leben enttäuschten Fabriksarbeiterin, die tagaus, tagein Löcher in Kartons stanzt. Zu Hortenses Überraschung ist Cynthia weiß. Das unerwartete Treffen hat Konsequenzen, wird beider Leben verändern, vor allem aber auch das Leben von Cynthias übriger Familie. [mo]

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sonntag, 22. Juni 2008 19.00


Le fils Der Sohn

Frankreich/Belgien 2002

regie, Buch: Jean-Pierre und luc Dardenne

KaMera: alain Marcoen

Darsteller: olivier gourmet, Morgan Marinne, isabelle soupart

93 Minuten. F/d

Eine Dynamik aus Nähe und Distanz: Der Tischler Olivier vermag Entfernungen zentimetergenau abzuschätzen. Ob er auch jene zu seinem neuen Lehrling richtig berechnet, das verleiht dem Film seine untergründige Spannung: Ein vergangenes Verbrechen verbindet die beiden. Der materialistische Blick auf seine Figuren macht Le fils nach Rosetta zu einer weiteren meisterhaften Studie menschlichen Verhaltens unter extremen Bedingungen. [dk]

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sonntag, 22. Juni 2008 21.00


Maria, llena eres de graciaMaria voll der Gnadeusa 2003

regie, Buch: Joshua Marston

KaMera: Jim Denault

Darsteller: catalina sandino Moreno, Yenny Paola Vega, guilied lópez

101 Minuten. a und spanisch /d

Maria möchte weg von Kolumbien. Als ihr der Job eines Drogenkuriers angeboten wird, sieht sie ihre Gelegenheit gekommen. Joshua Marston setzt den gängigen Darstellungen von „drugtrafficking“ eine schonungslos realistische Sicht dieser Praxis entgegen: Vom lebensgefährlichen Transport der Drogen im Magen, über die Angst, entdeckt zu werden, bis zur Ankunft in einem fremden Land, in dem die Frauen schnell in Isolation geraten. [dk]

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Hamaca Paraguaya Paraguayan Hammock

F/arg/nl/Paraguay/sp/D/Ö 2006

regie, Buch: Paz encina

KaMera: willi Behnisch

Darsteller: georgiona genes, ramon Del rio

78 Minuten. spanisch /d

Ein Mann und eine Frau in Unterhaltung auf einer Hängematte: Der reduzierteste Beitrag zur „NewCrownedHope“Reihe stammt von der paraguayanischen Regisseurin Paz Encina und ist zugleich der erste Film aus diesem Land seit Jahrzehnten. Es herrscht das Jahr 1935, der Sohn des Paares ist im Krieg gefallen, die Hündin bellt, der Himmel ist voller grauer Wolken, aber die beiden reden gegen alles Faktische an: Darin liegt ihre letzte Hoffnung. [dk]

Montag, 23. Juni 2008 21.00

Freitag, 27. Juni 2008 19.30

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Lady Chatterley

Frankreich 2006

regie: Pascale Ferran

Buch: Pascale Ferran, roger Bohbot nach D.h. lawrence

KaMera: Julien hirsch

Darsteller: Marina hands, Jean-louis coulloc’h, hippolyte girardot

161 Minuten. F/d

Lady Chatterley ist so zurückhaltend, so zart und dabei so genau, dass man glaubt, den Geheimnissen der Liebe auf die Spur zu kommen. Ferran bringt eine große Sensibilität für die Körper der Figuren ein, für Berührungen und Blicke, für Schweißperlen, gerötete Wangen, für die groben Stoffe auf Parkins, für die weich fallenden auf Constances Haut. Ebenso groß ist Ferrans Sensibilität für die Natur, in der die Figuren agieren: Wenn Blätter ins Bild rücken, Moos, der vom Laub bedeckte Boden des Waldes, das Wasser im Bach oder die hochstehenden Grashalme, dann wird die Natur weder im Sinne des Plots funktionalisiert noch metaphorisch ausgebeutet. Vielmehr geht es um das Glück der Konkretion. (Cristina Nord)


Freitag, 27. Juni 2008 21.00

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saMstag, 28. Juni 2008 19.00

Mitt woch, 2. Juli 2008 21.00

Caravaggio

großbritannien 1986

regie, Buch: Derek Jarman

KaMera: gabriel Beristain

Darsteller: nigel terry, sean Bean, garry cooper, tilda swinton

93 Minuten. e/d

Jarmans große Vision vom historischen Kino: nicht akribisch rekonstruiert, nicht am Kostüm und am Look allein orientiert, sondern verloren zwischen den Zeiten, zwischen dem frühen 17. und dem späten 20. Jahrhundert. Caravaggio als Teilnehmer eines polysexuellen LiebesDreiecksMelodrams, in dem das Leben und die Kunst zusammenfließen. [stg]

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saMstag, 28. Juni 2008 21.00

Dienstag, 1. Juli 2008 19.00

Le cercle rougeVier im roten Kreis

Frankreich/italien 1970

regie, Buch: Jean-Pierre Melville

KaMera: henri Decaë

Darsteller: alain Delon, gian Maria Volonté, Yves Montand, andré Bourvil

141 Minuten. F/d

Der titelgebende „rote Kreis“ ist ein Zitat aus einer Spruchweisheit von Rama Krishna, die Melville seinem Film vorangestellt hat: Unausweichlich werden Vogel, Corey, Hansen und der Kommissar eines Tages in ihm zusammentreffen.Le cercle rouge: eine virtuose Parallelmontage, eine scheinbar zufällige Begegnung, ein gemeinsamer Plan, die rote Rose des Verrats, das Scheitern, die Flucht und der Tod. [mo]

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Yella

Deutschland 2007

regie, Buch: christian Petzold

KaMera: hans Fromm

Darsteller: nina hoss, Devid striesow, hinnerk schönemann, Barbara auer

89 Minuten. D

Christian Petzolds subtiler Wirtschaftshorrorfilm, eine präzise filmische Inszenierung, in der die traditionelle Fantasterei des Genres das (sehr realistische) Grauen des entfesselten Kapitalismus auf den Punkt bringt. Die innere Logik des Kinos verschmilzt mit der äußeren Welt: ein Zombiefilm über die Risikokapitalwirtschaft. (Stefan Grissemann, profil)

sonntag, 29. Juni 2008 19.00

Freitag, 4. Juli 2008 21.00

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sonntag, 29. Juni 2008 21.00

Donnerstag, 3. Juli 2008 19.00

Duck Soup Die Marx Brothers im Krieg

usa 1933

regie: leo Mccarey

KaMera: henry sharp

Darsteller: groucho, harpo, chico und Zeppo Marx, Margaret Dumont

70 Minuten. a /d

„Der Kriegsfilm“, das Meisterwerk der Brüder Marx. Groucho ergreift im Staate Freedonia die Macht. Chico und Harpo sind feindliche Spione. Zeppo gibt einen Adjutanten, Margaret Dumont eine Witwe, auf deren Vermögen es Rufus abgesehen hat: „Wollen Sie mich heiraten? Hat er Ihnen Geld hinterlassen? Beantworten Sie die zweite Frage zuerst.“ [mo]

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Montag, 30. Juni 2008 19.00

sonntag, 6. Juli 2008 21.00

Operation Spring

Österreich 2005

regie, Buch: tristan sindelgruber, angelika schuster

KaMera: robert angst

95 Minuten. Deutsch, englisch /d

Operation Spring liefert die Gegenansicht zu einem angeblichen „Polizeierfolg“: Bei der titelgebenden Aktion wurden im Mai 1999 rund hundert Afrikaner in ganz Österreich verhaftet, inkriminierte Mitglieder eines Drogenrings. Grundlage der Fahndung war der erste „große Lauschangriff“. Er lieferte die Indizien für eine Reihe von Justizverfahren, die in diesem Film auf genaue und unpolemische Weise regelrecht auseinandergenommen werden. [dk]

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Montag, 30. Juni 2008 21.00

Freitag, 4. Juli 2008 19.00

Masculin – Féminin Masculin – Feminin oder:Die Kinder von Marx und Coca ColaFrankreich/schweden 1965

regie, Buch: Jean-luc godard

KaMera: willy Kurant

Darsteller: Jean-Pierre léaud, chantal goya, Marlène Jobert

106 Minuten. F/d

Godard offeriert „15 präzise Fakten“ über die Kinder von Marx und Coca Cola, sprich: junge Bewohner von Paris im Jahr 1965. Der Tonfall ist unverhohlen aggressiv, die Form aber von fast spielerischem Einfallsreichtum: Pessimismus, satirisch gebrochen. [br]

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saMstag, 5. Juli 2008 19.00

Permanent VacationFerien auf Dauer

usa 1980

regie, Buch: Jim Jarmusch

KaMera: James a. leibovitz, tom Dicillo

Darsteller: chris Parker, leila gastil, John lurie, sara Driver, Maria Duval

77 Minuten. a /d

Vacation heißt Ferien, aber auch Räumung. In seinem Regiedebüt, das für eine Handvoll Dollar gedreht und als Abschlussarbeit an der Filmschule der NYU abgelehnt wurde, spielt Jarmusch mit dieser Doppelbedeutung: Allie, der Held seines Films, wohnt zusammen mit einem Mädchen, das ihn gern mag, in einem schäbigen, fast leeren Zimmer, und streift die meiste Zeit ruhelos durch die Lower East Side. „Everyone is alone. That’s why I just drift.” [mo]

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Mauvais sangDie Nacht ist jung

Frankreich 1986

regie, Buch: léos carax

KaMera: Jean-Yves escoffier

Darsteller: Denis lavant, Juliette Binoche, Michel Piccoli, Julie Delpy

125 Minuten. F/d

Carax führt in seinem zweiten Spielfilm seine Obsessionen (junge Liebe, Einsamkeit) relativ nahe an eine geläufige Erzählung heran (es geht um ein Serum, eine obskure Seuche, eine vage futuristische Organisation), aber wie immer dominiert sein Interesse an Atmosphäre und visuellen Einfällen weit über seine Charakterstudien. [br]


Montag, 7. Juli 2008 21.00

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Les amants réguliers

Frankreich 2005

regie: Philippe garrel

Buch: Philippe garrel, arlette langmann, Marc cholodenko

KaMera: william lubtchansky

Darsteller: louis garrel, clotilde hesme

178 Minuten. F/d

Der Film nähert sich den Ereignissen des Jahres 1968 in Paris auf äußerst ungewöhnliche Weise an: ganz direkt und doch immer im reflexiven Modus. Zum einen trägt der Film offen autobiografische Züge: Garrel war selbst einer der Aktivisten auf den Pariser Straßen und filmte das Geschehen mit. Manches von dem Material, das zur Gänze verlorenging, hat Garrel aus der Erinnerung nachgestellt. Mehr als um eine Rekapitulation geht es ihm um eine Rekonstruktion. Deshalb ist auch kein Film über ‘68 daraus geworden. Zumindest nicht in dem Sinn, wie sich Bernardo Bertolucci in The Dreamers (2003) die Zeit in Erinnerung rief. Auf den Kitsch von The Dreamers antwortet Garrel mit abstrakter Poesie. [dk]

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saMstag, 5. Juli 2008 20.30


Moartea domnului LazarescuDer Tod des Herrn Lazarescu

Es beginnt mit Magenkrämpfen und Kopfschmerzen. Herr Lazarescu will den Notdienst rufen, aber das ist im Rumänien der Gegenwart nicht ganz leicht. Wenn man durchkommt, wird man gefragt, ob man trinke. Cristi Puiu erzählt eine Fallgeschichte, deren Ende feststeht. In langen Einstellungen, die dem Eindruck der permanenten Verzögerung zuarbeiten – Lazarescu wird von einer Institution zur nächsten gereicht –, wird das Drama eines alten Mannes und eines maroden Gesundheitswesens ausgebreitet. Puius beobachtender Blick erinnert an Dokumentarfilme von Frederick Wiseman oder Raymond Depardon. [dk]

rumänien 2005

regie: cristi Puiu

Buch: cristi Puiu, razvan radulescu

KaMera: oleg Mutu

Darsteller: ion Fiscuteanu, gabriela spahiu, luminta gheorghiu

153 Minuten. rumänisch /d

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sonntag, 6. Juli 2008 19.00


Ken Park

usa 2002

regie: larry clark, ed lachman

KaMera: larry clark, ed lachman

Buch: harmony Korine

Darsteller: James ransone, tiffany limos, stephen Jasso, James Bullard

96 Minuten. a /d

Ein explosives Teenagerdrama, angesiedelt in einer kalifornischen Kleinstadt, das mit dem Selbstmord des Titelhelden beginnt. Für seine Schulkollegen bleibt alles beim alten: Claude hat weiterhin Troubles mit seinem Vater, Peaches muss dem ihren weiterhin die Mutter ersetzen, und Tate holt sich bei der Übertragung des Damentennisturniers auch diesmal wieder einen runter... „Kids 2“ ohne die harten Drogen, dafür mit Eltern, Großeltern, Sex und – noch mal Sex. [mo]

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Montag, 7. Juli 2008 19.00

Freitag, 11. Juli 2008 21.00

Depuis qu’Otar est partiSeit Otar fort ist

Frankreich 2003

regie: Julie Bertuccelli

Buch: Julie Bertucelli, Bernard renucci

KaMera: christophe Pollock

Darsteller: esther gorintin, nino Khomassouridze, Dinara Droukarova

100 Minuten. oF/d

Großmutter, Mutter, Tochter – drei Generationen, die sich im gegenwärtigen Tiflis eine Wohnung teilen und eigensinnig ihre Vorstellungen durchzusetzen versuchen, bilden das emotionale Zentrum von Julie Bertuccellis Debüt. Ihr Blick reicht über Sozialrealismus hinaus. Warme Farben, ein feinsinniger Humor und eine Spur von magischem Überschwang verleihen Seit Otar fort ist mitunter eine entrückte Stimmung: das Verträumte eines sonnigen Nachmittags.

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saMstag, 12. Juli 2008 19.00

Elephant

usa 2003

regie, Buch: gus Van sant

KaMera: harris savides

Darsteller: alex Frost, eric Deulen, John robinson, elias Mcconnell

81 Minuten. a /d

Gus van Sant nimmt den Amoklauf auf der Columbine High School zum Anlass für eine filmische Sonate über die undurchdringlichen emotionalen Tiefen von Jugendlichen: Die Kamera von Harris Savides heftet sich an die Rücken zahlreicher Protagonisten, die Chronologie des Geschehens wird mehrfach durchbrochen, die Motivationen für die Tat bleiben allerdings völlig im Dunkeln. Gewalt bleibt ein Ausdruck unter vielen. [dk]

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Montag, 14. Juli 2008 21.00

La voleuse de Saint LubinDie Diebin von St. Lubin

Frankreich 1999

regie: claire Devers

Buch: claire Devers, Jean-louis Benoît

KaMera: hélène louvart

Darsteller: Dominique Blanc, Denis Podalydès, Michelle goddet

75 Minuten. F/d

Verfilmung eines realen Vorfalls, der 1996 Frankreichs Presse beschäftigte: Françoise Barnier, 36 Jahre alt, alleinstehende Mutter zweier Kinder, wohnhaft in Saint Lubin, einer Kleinstadt unweit von Rennes, steht vor Gericht. Aus Not hat sie Fleisch im Supermarkt gestohlen. Claire Devers’ Politdrama zeigt das soziale Dilemma, in dem seine Titelheldin steckt, als praktisch kaum lösbaren Präzedenzfall. [mm]

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Montag, 14. Juli 2008 18.30

Before Night Falls

usa 2000

regie: Julian schnabel

Buch: cunningham o’Keefe, lázaro gómez carriles, Julian schnabel

Darsteller: Javier Bardem, olivier Martinez, andrea di stefano, Johnny Depp

132 Minuten. a und spanisch/d

Before Night Falls ist der Film eines Malers. In schillernden Farben bringt Schnabel die Lebensgeschichte von Reinaldo Arenas (1943–1990) auf die Leinwand: des kubanischen Schriftstellers, dessen Werk nach der Revolution wegen seiner Homosexualität verboten, der eingesperrt und schließlich ins Exil in die Vereinigten Staaten getrieben wurde. Episodisch, bildmächtig, ein zorniges Plädoyer für ein Künstlerleben ohne Kompromisse. [mo]

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Eines der Meisterwerke des Film noir, gedreht nach einem Roman von James M. Cain, dem Autor von „The Postman Always Rings Twice“: Zuerst kommt Ehebruch, dann Mord plus Versicherungsschwindel – das (fast) perfekte Verbrechen des Mittelstands. „Nach Double Indemnity konnte man nichts mehr als selbstverständlich voraussetzen. Nicht einmal die Vorstadt. Nicht mal die Supermärkte in Südkalifornien.“ (Martin Scorsese) [mo]

Freitag, 11. Juli 2008 19.00


usa 1944

regie: Billy wilder

Buch: raymond chandler, Billy wilder nach dem roman von James M. cain

KaMera: John F. seitz

Darsteller: Fred MacMurray, Barbara stanwyck, edward g. robinson

106 Minuten. a /d

Double IndemnityFrau ohne Gewissen

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Ne touchez pas la hacheDie Herzogin von Langeais

Frankreich 2007

regie: Jacques rivette

Buch: Pascal Bonitzer nach honoré de Balzac

KaMera: william lubtchansky

Darsteller: Jeanne Balibar, guillaume Depardieu, Bulle ogier, Michel Piccoli

137 Minuten. F/d

Die tragische Geschichte zweier Menschen, denen es nicht gelingt, die Schranken ihres Charakters und ihrer Herkunft zu überwinden. Sie, die Herzogin von Langeais, ist eine verwöhnte Seele aus dem Faubourg St. Germain: reich, kokett und skrupellos aus Unerfahrenheit. Er, der General von Montriveau, hat in seinen Jugendjahren unter Napoleon gedient und später in Afrika nach den Nilquellen gesucht; er verkörpert die neue, romantische Sensibilität. Die Herzogin hält ihn hin, sie will geliebt werden, ohne sich selbst zu geben; Montriveau erträgt ihre Launen, bis er beschließt, den Spieß umzudrehen. Als sie erkennt, was sie an ihm verloren hat, ist es zu spät. (Andreas Kilb, Die Zeit)

saMstag, 12. Juli 2008 21.00


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sonntag, 13. Juli 2008 19.00


IklimlerJahreszeiten

türkei 2006

regie, Buch: nuri Bilge ceylan

KaMera: gökhan tiryaki

Darsteller: ebru ceylan, nuri Bilge ceylan, nazan Kesal

97 Minuten. türkisch /d

Ende einer Beziehung zwischen einem Archäologen und einer TVProduzentin. In exakt kadrierten Einstellungen lässt Ceylan das Unbehagen an einer Entfremdung greifbar werden, das sich nicht in Worte fassen lässt. „Der Mensch wurde dazu bestimmt, aus einfachen Beweggründen glücklich zu sein und aus noch einfacheren Gründen zum Unglücklichsein – genauso, wie er aus simplen Gründen geboren wird und aus noch banaleren sterben muss.“ (Nuri Bilge Ceylan) [dk]

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sonntag, 13. Juli 2008 21.00


Good Night, And Good Luck.

usa 2005

regie: george clooney

Buch: george clooney, grant heslov

Darsteller: David strathairn, george clooney, robert Downey Jr.

90 Minuten. a /d

Ein elegant inszeniertes Medienkammerspiel von und mit George Clooney: Mit den Worten „Good Night, and Good Luck“ verabschiedet sich der TVJournalist Edward R. Murrow am Ende jeder seiner Nachrichtenmagazine von seinem Publikum. Als er sich in seiner Sendung mit Senator McCarthy und dessen „Kommunistenjagd“ kritisch auseinandersetzt, sieht es ganz danach aus, als würde er sich endgültig verabschieden müssen. [dk]

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saMstag, 19. Juli 2008 21.00

The Ice StormDer Eissturm

usa 1997

regie: ang lee

Buch: James shamus

KaMera: Frederick elmes

Darsteller: Kevin Kline, Joan allen, sigourney weaver, christina ricci

114 Minuten. a /d

„Die Familie ist sowas, wie die Antimaterie von einem selbst”, formuliert der 16jährige Paul gleich zu Beginn das Grundmotiv dieses psychologischen Dramas. Irgendwo in den Siebzigern, zwischen Vietnam und Watergate, findet in transparenten, rundum verglasten OstküstenVillen die Selbstzerstörung des großbürgerlichen Scheinliberalismus statt. Gefilmt in kühlen Tönen und langen Einstellungen: HollywoodRealismus at its best. [mm]

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sonntag, 20. Juli 2008 19.00

Sanxia haoren Still Life

china 2006

regie, Buch: Jia Zhang-ke

KaMera: nelson Yu lik-wai

Darsteller: sanming han, hong wie wang, tao Zhao

108 Minuten. Mandarin /d

Still Life erzählt von einem Mann, der seine Frau und Tochter sucht, und von einer Frau, die nach ihrem Mann sucht. Zwei Bewegungen, die an den Ufern des Flusses Yangzi entlangführen, die durch den Bau des immensen DreiSchluchtenDamms bald überflutet werden. Jia Zhangkes Film besticht nicht zuletzt durch die Verbindung dieser Topografie mit einem menschlichen Drama, das im sich so rasant wandelnden China kaum auffällt. [dk]

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Freitag, 18. Juli 2008 18.45


I Don’t Want to Sleep Alone

Frankreich/Österreich/taiwan 2006

regie, Buch: tsai Ming-liang

KaMera: liao Pen-Jung

Darsteller: lee Kang-sheng, norman atun, chen shiang-chyi

118 Minuten Kantonesisch, Mandarin, Malaiisch /d

Beinahe zur Gänze in der Nacht gedreht, und erstmals in seiner Heimat, in der malaysischen Metropole Kuala Lumpur, umkreist Tsai die Sehnsüchte, Begierden und Einsamkeiten einer kleinen Gruppe von Figuren, die meisten davon Gastarbeiter und illegal im Land. Doch weniger deren prekärer politischer Status steht im Zentrum des Films als eine existentielle Obdachlosigkeit. Gefühlslagen vermitteln sich über Körper und nicht über psychologische Motivationen. Massagen, Waschungen, Pflegehandgriffe – immer wieder hält sich Tsai in langen Einstellungen mit solchen Zuwendungen auf und meidet dabei Dialoge. (Dominik Kamalzadeh, Der Standard)

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Freitag, 18. Juli 2008 21.00


Dolls

Japan 2002

regie, Buch: takeshi Kitano

KaMera: Katsumi Yanagishima

Darsteller: Miho Kanno, hidetoshi nishijima, tatsuya Mihashi

113 Minuten. J/d

Matsumoto und Sawako, die jungen Bettelleute, sind durch ein rotes Seidenband miteinander verbunden; der Gangster Hiro und seine Jugendliebe durch Jahre der Hoffnung und des Wartens; das Popsternchen Haruna und ihr größter Fan durch bedingungslose Treue. – Es sind drei Geschichten, verbunden durch den Abglanz unerfüllter, wahrer Liebe, von denen Dolls erzählt: Takeshi Kitanos zärtlichster und zugleich auch brutalster Film. [mo]

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Retour en NormandieRückkehr in die Normandie

Frankreich 2006

regie: nicolas Philibert

KaMera: Katell Djian, nicolas Philibert

113 Minuten. F/d

Bei der Entstehung von René Allios Film Moi, Pierre Rivière, ayant égorgé ma mère, ma sœur et mon frère ..., der auf einer von Michel Foucault dokumentierten wahren Begebenheit basiert, war Nicolas Philibert 24 Jahre alt und Allios Regieassistent. Allios Film verdankt seine Einzigartigkeit zu einem großen Teil der Tatsache, dass die meisten Rollen von Bauern der Region gespielt wurden. Jetzt, 30 Jahre später, kehrt Philibert mit seinem Retour en Normandie zurück, um den Menschen, die für einen kurzen Moment ihres Lebens Schauspieler waren, wieder zu begegnen. Vor allem die Suche nach Claude Hébert, der in Allios Film den Pierre spielte, gestaltet sich schwierig.

saMstag, 19. Juli 2008 19.00


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sonntag, 20. Juli 2008 21.00


Joe Strummer: The Future is Unwritten

usa 2007

regie: Julien temple

KaMera: Ben cole

123 Minuten. a /d

Doku von Julien Temple über den 2002 verstorbenen Sänger der legendären Punkband The Clash. „Man sieht es dem Film an, dass Julien Temple keine überkritische Durchleuchtung der Person Joe Strummer unternehmen wollte. Die Widersprüche des Mannes erschließen sich eher nebenher. Wenn aber Temple die alten Kollegen und Weggefährten tatsächlich am Lagerfeuer beobachtet und interviewt, statt sie langweilig zu Hause abzufilmen, erschließt sich die Faszination für den Mythos eines ebenso beherzten wie widersprüchlichen Künstlers, an dem seit 1977 kein vernünftiger Nachgeborener mehr auf dem Weg in die Charts vorbeischleichen kann.“ (Christian Schachinger, Der Standard)

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Montag, 21. Juli 2008 19.00

Freitag, 25. Juli 2008 21.00

Finnland 2002

regie, Buch: aki Kaurismäki

KaMera: timo salminen

Darsteller: Markku Peltola, Kati outinen, Juhani niemelä, Kaija Pakarinen

97 Minuten. Finnisch/d

Mies vailla menneisyyttä Der Mann ohne Vergangenheit

Von einem, der in Helsinki aus dem Zug steigt, überfallen, zusammengeschlagen und für tot befunden wird. In seinen Filmen, sagt Kaurismäki, gebe es ein ehernes Gesetz: „I don’t want acting in my movies“. Und so stapft M, der Mann, der nach seiner Wiederauferstehung alles, sogar seinen Namen, vergessen hat, wie weiland Dr. Caligaris verlorener Somnambule durch die Welt: trifft Grobiane, Arbeitslose, Säufer und schließlich die Liebe seines Lebens. [mo]

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Montag, 21. Juli 2008 21.00

saMstag, 26. Juli 2008 19.00

The Shop Around the CornerRendezvous nach Ladenschlußusa 1940

regie: ernst lubitsch

DrehBuch: Miklós lászló, samson raphaelson, Ben hecht (uncredited)

KaMera: william h. Daniels

Darsteller: Margaret sullavan, James stewart, Joseph schildkraut

99 Minuten. a /d

In The Shop Around the Corner ist James Stewart in den Augen von Margaret Sullavan ein pedantischer Arbeitskollege, aber er ist auch der Mann ihrer Träume, der ihr anonyme Liebesbriefe schickt. Eine romantische Komödie, angesetzt im Budapest der 30erJahre, von Lubitsch mit viel Sinn für die kleineren Intrigen und Marotten des Personals eines Kleinhandelsbetriebes inszeniert. [dk]

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Paranoid Park

usa 2007

regie: gus Van sant

Buch: gus Van sant nach dem roman von Blake nelson

KaMera: christopher Doyle, rain Kathy li

Darsteller: gabe nevins, Dan liu, Jake Miller, scott green

85 Minuten. a /d

Der Paranoid Park ist ein von Skateboardern illegal gebautes SkateGelände in Portland. Ein einigermaßen gefährlicher Ort, nicht nur, weil die Tubes hier steiler sind als irgendwo sonst. Eines Nachts stattet der junge Alex mit einem Freund dem Park einen Besuch ab, und es geschieht Schreckliches... Paranoid Park geht zurück auf einen Roman von Blake Nelson, und die Kamera bediente Christopher Doyle, der in Super8, dem Medium der meisten SkateFilme, und im 35mmFormat gedreht hat. Die Darsteller sind Amateure (vor der Kamera, nicht auf den Boards), die Van Sant übers Internet rekrutiert hat. Das alles ist ungewöhnlich – und was dabei herausgekommen ist, ist es ebenfalls. (Verena Lueken)



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Montag, 28. Juli 2008 19.00

Coffee and Cigarettes

usa 2003


KaMera: Frederick elmes, tom di cillo, ellen Kuras, robby Müller

Darsteller: roberto Benigni, iggy Pop, cate Blanchett, rZa, Bill Murray

96 Minuten. oF/d

Bill Murray, die Rapper RZA und GZA, Iggy Pop und Tom Waits: Sie alle haben gemeinsam, an einer der elf Episoden von Jim Jarmuschs kurzweiligem Kaffeetratschfilm mitzuwirken. Die Figuren sind hastig, unbeständig und gesprächig, permanent auf Urlaub – und eben nicht sesshafter, als eine Zigarette und einen Kaffee lang irgendwo Halt zu machen. Zum Teil improvisierte, zum Ende hin stärker inszenierte Anekdoten des Vergänglichen. [dk]

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Freitag, 25. Juli 2008 19.00


Me and You and Everyone We Know

usa 2005

regie, Buch: Miranda July

KaMera: chuy chavez

Darsteller: Miranda July, John hawkes, Miles thompson

90 Minuten. a /d

Der Künstlerin Miranda Julys Debüt als Filmemacherin ist, trotz seiner versponnenen Charaktere, ein Film, der mit dem Zeitgeist harmoniert: In jeder ihrer Figuren, die in exzentrischen erzählerischen Vignetten in der Suburbia umkreist werden, gibt es eine Besonderheit zu entdecken. Der graue Alltag wird poetisch. Da, wo vorher kommunikative Engpässe herrschten, tun sich Brücken auf: vom me zum you. [dk]

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saMstag, 26. Juli 2008 21.00

saMstag, 2. august 2008 18.45

The Great DictatorDer große Diktator

usa 1940

regie, Buch: charles chaplin

KaMera: Karl struss, roland titheroh

Darsteller: charles chaplin, Jack oakie, Paulette goddard

125 Minuten. a /d

NaziDiktator Adenoid Hynkel bellt seine pseudodeutsche SauerkrautDadaRhetorik ins Volk, während ein kleiner verlorener Friseur, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, zum Opfer der Kriegshetze wird. Aus all dem dennoch, in Hollywood anno 1940, eine große Komödie destillieren zu können, zeugt vom immensen Einfallsreichtum, mit dem Chaplin Slapstick und Pathos hier ineinander zu verschieben verstand. [stg]

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sonntag, 27. Juli 2008 19.15


A fost sau n-a fost? 12:08 östlich von Bukarest

rumänien 2006

regie, Buch: corneliu Porumboiu

Darsteller: Mircea andreescu, teodor corban, ion sapdaru

89 Minuten. rumänisch /d

Um 12:08 Uhr soll Diktator Ceausescu im Jahr 1989 versucht haben, Rumänien zu verlassen – womit die Revolution besiegelt war. Die Uhrzeit ist in Porumboius Satire von großer Bedeutung: Im östlich von Bukarest gelegenen Vaslui wurde womöglich nur träge auf die Freiheit gewartet, aber nichts dafür unternommen. Eine Fernsehsendung soll nun Klarheit über die Verhältnisse bringen. Mit viel Sinn für komische Nebensächlichkeiten hält Porumboiu seinen Landsleuten den Spiegel vor. [dk]

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sonntag, 27. Juli 2008 21.00

Freitag, 1. august 2008 18.45

Dead Man

usa 1995


KaMera: robby Müller

Darsteller: Johnny Depp, robert Mitchum, gary Farmer

121 Minuten. a /d

Ein schwarzweißer junger Mann sitzt im Zug, der Wildheit des Westens von Sekunde eins an nicht gewachsen: Johnny Depp lernt die Gewalt kennen und Amerika (wenn das nicht ohnehin dasselbe ist); in einer von Neil Youngs solitärer Gitarre vernebelten Reisetragikomödie, die Jarmusch mit seltsamem Witz seltsam seriös und seltsam ökonomisch inszeniert hat. [stg]

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Montag, 28. Juli 2008 21.00


Éloge de l’amourOde an die Liebe

Frankreich 2001

regie, Buch: Jean-luc godard

KaMera: christophe Pollock, Julien hirsch

Darsteller: Bruno Putzulu, cécile camp, Jean Davy, Françoise Verny

98 Minuten. F/d

Die vier Stadien der Liebe (Begegnung, Leidenschaft, Trennung, Wiedererwachen), verkörpert durch drei Paare: Den ganzen Film über spukt Edgar, so etwas wie ein Alter Ego des Regisseurs, diese Idee im Kopf herum. Film bedeute für ihn, hat Godard einmal gesagt, „unklare Gedanken“ in „klare Bilder“ zu fassen. Éloge de l’amour ist nicht bloß einer der schwierigsten, sondern auch schönsten „Godards“ überhaupt. [mo]

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Freitag, 1. august 2008 21.00

Être et avoir Sein und haben

Frankreich 2002

regie: nicolas Philibert

KaMera: Katell Djian, laurent Didier, hugues gémignani

104 Minuten. F/d

Ein Lehrer und seine Herde aus zwölf Dorfschulkindern in der Auvergne: Mehr braucht es nicht, um einen der erfolgreichsten Dokumentarfilme der vergangenen Jahre zu drehen. Philibert ist ein Meister der Beobachtung zwischenmenschlicher Ausdrucksformen: Eine Gemeinschaft en miniature lässt sich hier studieren, in der Liebe, Zuneigung, Respekt, Nachsicht und Fürsorge sehr unmittelbar nachvollziehbar werden. [dk]

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saMstag, 2. august 2008 21.00

Sans Soleil

Frankreich 1983

regie: chris. Marker

KaMera: sandor Krasna

100 Minuten Vom regisseur autorisierte deutsche Fassung

Ein besessener Reisender berichtet von seinem Leben und den Bildern, Tönen und Ideen, die ihn nicht mehr loslassen. Ein Essayfilm, vielleicht der Essayfilm schlechthin. „Er liebte die Zerbrechlichkeit dieser flüchtigen Momente, diese Erinnerungen, die zu nichts anderem gedient hatten, als eben Erinnerungen zu hinterlassen. Er schrieb: Nach einigen Reisen um die Welt interessiert mich nur noch das Banale.“ (Chris. Marker) [dk]

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Freitag 13. Juni 19.00 10e chambre – Instants d’audiences 01 21.00 Bamako 02saMstag 14. Juni 19.00 Down to the Bone 03 21.00 La Question humaine 04sonntag 15. Juni 19.00 The Naked Kiss 05 21.00 Forty Shades of Blue 06Montag 16. Juni 19.00 Die innere Sicherheit 07 21.00 10e chambre – Instants d’audiences 01Dienstag 17. Juni 18.45 Bamako 02 21.00 Down to the Bone 03Mittwoch 18. Juni 19.15 La Question humaine 04 22.00 The Naked Kiss 05Donnerstag 19. Juni 19.00 Forty Shades of Blue 06 21.00 Capturing the Friedmans 08Freitag 20. Juni 19.00 Clean 09 21.00 Die innere Sicherheit 07saMstag 21. Juni 18.45 Playtime 10 21.00 Secrets and Lies 11sonntag 22. Juni 19.00 Le fils 12 21.00 Maria voll der Gnade 13Montag 23. Juni 19.00 Capturing the Friedmans 08 21.00 Hamaca Paraguaya 14Dienstag 24. Juni 18.30 Secrets and Lies 11 21.00 Playtime 10Mittwoch 25. Juni 19.00 Lady Chatterley 15 22.00 Clean 09Donnerstag 26. Juni 19.00 Maria voll der Gnade 13 21.00 Le fils 12Freitag 27. Juni 19.30 Hamaca Paraguaya 14 21.00 Lady Chatterley 15saMstag 28. Juni 19.00 Caravaggio 16 21.00 Le cercle rouge 17sonntag 29. Juni 19.00 Yella 18 21.00 Duck Soup 19Montag 30. Juni 19.00 Operation Spring 20 21.00 Masculin – Féminin 21Dienstag 01. Juli 19.00 Le cercle rouge 17 22.00 Permanent Vacation 22Mittwoch 02. Juli 18.45 Mauvais sang 23 21.00 Caravaggio 16Donnerstag 03. Juli 19.00 Duck Soup 19 20.30 Les amants réguliers 24Freitag 04. Juli 19.00 Masculin – Féminin 21 21.00 Yella 18saMstag 05. Juli 19.00 Permanent Vacation 22 20.30 Der Tod des Herrn Lazarescu 25sonntag 06. Juli 19.00 Ken Park 26 21.00 Operation Spring 20Montag 07. Juli 19.00 Depuis qu’Otar est parti 27 21.00 Mauvais sang 23Dienstag 08. Juli 18.45 Les amants réguliers 24 22.00 Elephant 28

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Mittwoch 09. Juli 19.00 Der Tod des Herrn Lazarescu 25 22.00 Ken Park 26Donnerstag 10. Juli 19.00 La voleuse de Saint Lubin 29 20.30 Before Night Falls 30Freitag 11. Juli 19.00 Double Indemnity 31 21.00 Depuis qu’Otar est parti 27saMstag 12. Juli 19.00 Elephant 28 21.00 Ne touchez pas la hache 32sonntag 13. Juli 19.00 Iklimler 33 21.00 Good Night, And Good Luck. 34Montag 14. Juli 18.30 Before Night Falls 30 21.00 La voleuse de Saint Lubin 29Dienstag 15. Juli 19.00 The Ice Storm 35 21.00 Double Indemnity 31Mittwoch 16. Juli 18.30 Ne touchez pas la hache 32 21.00 Still Life 36Donnerstag 17. Juli 19.00 Good Night, And Good Luck. 34 21.00 Iklimler 33Freitag 18. Juli 18.45 I Don’t Want to Sleep Alone 37 21.00 Dolls 38saMstag 19. Juli 19.00 Retour en Normandie 39 21.00 The Ice Storm 35sonntag 20. Juli 19.00 Still Life 36 21.00 Joe Strummer: The Future is Unwritten 40Montag 21. Juli 19.00 Der Mann ohne Vergangenheit 41 21.00 The Shop Around the Corner 42Dienstag 22. Juli 19.15 Paranoid Park 43 21.00 I Don’t Want to Sleep Alone 37Mittwoch 23. Juli 19.00 Dolls 38 21.00 Retour en Normandie 39Donnerstag 24. Juli 18.45 Joe Strummer: The Future is Unwritten 40 21.00 Coffee and Cigarettes 44Freitag 25. Juli 19.00 Me and You and Everyone We Know 45 21.00 Der Mann ohne Vergangenheit 41saMstag 26. Juli 19.00 The Shop Around the Corner 42 21.00 The Great Dictator 46sonntag 27. Juli 19.15 12:08 östlich von Bukarest 47 21.00 Dead Man 48Montag 28. Juli 19.00 Coffee and Cigarettes 44 21.00 Éloge de l’amour 49Dienstag 29. Juli 19.00 Être et avoir 50 21.00 Me and You and Everyone We Know 45Mittwoch 30. Juli 19.00 Sans Soleil 51 21.00 Paranoid Park 43Donnerstag 31. Juli 19.00 Éloge de l’amour 49 21.00 12:08 östlich von Bukarest 47Freitag 01. august 18.45 Dead Man 48 21.00 Être et avoir 50saMstag 02. august 18.45 The Great Dictator 46 21.00 Sans Soleil 51

KinoSommer-Programm 13. Juni – 2. August 2008

Stadtkino1030 Wien, Schwarzenbergplatz 7–8 Tel. 712 62 76www.stadtkinowien.at [email protected]

Telefonische ReservierungenKino 712 62 76 Büro 522 48 14

Stadtkino: kostenlosWährend des gesamten KinoSommers ist der Besuch aller Vorstellungen für die Begleitperson kostenlos.

Alle Filme in Originalfassung mit deutschen Untertiteln (Originalsprache/d)

Die Texte zu diesem Programm stammen von Stefan Grissemann [stg], Dominik Kamalzadeh [dk], Michael Loebenstein [mloe], Maya McKechneay [mm], Michael Omasta [mo], Isabella Reicher [ir], Bert Rebhandl [br]

Herausgeber, Medieninhaber: Stadtkino Filmverleih und Kinobetriebsgesellschaft m.b.H., 1070 Wien, Spittelberggasse 3Redaktion: Franz Schwartz, Graphisches Konzept: Haller & Haller, Druck: TDS WienOffenlegung gemäß Mediengesetz 1. Jänner 1982: Nach § 25 (2): Stadtkino Filmverleih und Kinobetriebsgesellschaft m.b.H.Unternehmungsgegenstand: Kino, Verleih, Videothek.Nach § 25 (4): Vermittlung von Informationen auf dem Sektor Film und KinoKultur. Ankündigung von Veranstaltungen des Stadtkinos.

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