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„Malen nach Alfred Kohler“ Online-Aquarellkurs Teil 3 – „Weiße Seerosen“ Der Schwabacher Maler Alfred Kohler (1916 – 1984) war unter anderem für seine eindrucksvollen Blumenaquarelle bekannt. Zu seinem 100. Geburtstag fand im Stadtmuseum Schwabach die Sonderausstellung „Natürlich im Bilde!“ statt. In Teil 3 des Kurses steht das Aquarell „Weiße Seerosen“ aus dem Jahr 1974 im Mittelpunkt. Zunächst wollen wir den möglichen Aufbau nachvollziehen. Welche Techniken hat der Künstler wohl nacheinander angewendet? Wir „Malen nach Alfred Kohler“ - mit den folgenden Arbeitsschritten: Aussparen und Lavieren, Nass-in-Nass sowie Lasieren (Aufbringen von dünnen, transparenten Farbschichten). Alfred Kohler - „Weiße Seerosen“, 1974 Stadtmuseum Schwabach Wie in Teil 2 des Kurses geht es nicht darum, Alfred Kohler zu kopieren. Aber wir wollen uns anregen und inspirieren lassen – von der spontanen und lockeren, gleichzeitig sensiblen und kraftvollen Malweise des Künstlers. Am Anfang steht das Einübungen der Techniken: ein „Testbild“ zum Ausprobieren der einzelnen Arbeitsschritte. Danach ist Kreativität gefragt beim Gestalten eigener Bildmotive – Schritt für Schritt - angelehnt an die Arbeitsweise Alfred Kohlers. Viel Spaß und Freude beim Malkurs Teil 3. Stadtmuseum Schwabach - „Malen nach Alfred Kohler“ - Aquarellkurs mit Ursula Rössner Teil 3

„Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

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Page 1: „Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

„Malen nach Alfred Kohler“Online-Aquarellkurs Teil 3 – „Weiße Seerosen“

Der Schwabacher Maler Alfred Kohler (1916 – 1984) war unter anderem für seine eindrucksvollen Blumenaquarelle bekannt. Zu seinem 100. Geburtstag fand im StadtmuseumSchwabach die Sonderausstellung „Natürlich im Bilde!“ statt.

In Teil 3 des Kurses steht das Aquarell „Weiße Seerosen“ aus dem Jahr 1974 im Mittelpunkt.

Zunächst wollen wir den möglichen Aufbau nachvollziehen.Welche Techniken hat der Künstler wohl nacheinander angewendet?

Wir „Malen nach Alfred Kohler“ -mit den folgenden Arbeitsschritten:Aussparen und Lavieren, Nass-in-Nass sowie Lasieren (Aufbringen von dünnen, transparenten Farbschichten).

Alfred Kohler - „Weiße Seerosen“, 1974Stadtmuseum Schwabach

Wie in Teil 2 des Kurses geht es nicht darum, Alfred Kohler zu kopieren.Aber wir wollen uns anregen und inspirieren lassen – von der spontanen und lockeren, gleichzeitig sensiblen und kraftvollen Malweise des Künstlers.

Am Anfang steht das Einübungen der Techniken: ein „Testbild“ zum Ausprobieren dereinzelnen Arbeitsschritte.Danach ist Kreativität gefragt beim Gestalten eigener Bildmotive – Schritt für Schritt - angelehnt an die Arbeitsweise Alfred Kohlers.

Viel Spaß und Freude beim Malkurs Teil 3.

Stadtmuseum Schwabach - „Malen nach Alfred Kohler“ - Aquarellkurs mit Ursula Rössner Teil 3

Page 2: „Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

Material und Werkzeug

* Schul-Malkasten - mit 12 Farben (ohne Deckweiß!) oder Aquarellmalkasten* Runde Aquarellpinsel in verschiedenen Stärken (mindestens zwei, Nr. 6 bis 14)* Aquarellpapier A4 oder kräftiges Zeichenpapier mit saugender (rauer) Oberfläche* 4 Wassergefäße* Mallappen (saugende Baumwolle) oder Küchenrolle* Feste Unterlage (z.B. Graupappe), größer als das Malpapier* Tesakrepp

„Testbild“

In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen von Lasuren (dünnen Farbschichten). All das werden wir auch bei den „Seerosen“ brauchen.Neu hinzu kommt das „Aussparen“ von Formen, die weiß bleiben sollen (bzw. heller alsder Hintergrund sind). Weil beim Aquarell im engeren Sinn keine deckenden Farben verwendet werden, können helle Elemente (wie z.B. die Seerosenblüten) nicht „aufgemalt“ werden. Man muss sie als „Negativform“ umrahmen und weiß (unbemaltes Papier) stehen lassen. Das fällt Vielen schwer, weil man „umgekehrt“ sehen und denken muss. Wir werden trotzdem versuchen, ohne Vorzeichnung - direkt mit Pinsel und Farbe - zu arbeiten.Einfach ausprobieren – dafür ist das „Testbild“ ja da!

Zur Vorbereitung:

* Papierbogen mit Tesakrepp auf der festen Unterlage fixieren (oder einen geleimten Aquarellblock verwenden).* 4 Wassergläser bereitstellen: Ein Glas für sauberes Wasser; sowie je ein Glas für Gelb/Braun, Blau/Violett und Grün/Grau. (Das erspart häufiges Wasser-Wechseln.)* Pinsel und Mallappen bereitlegen.* Vorlage „Weiße Seerosen“ von A. Kohler (siehe separate Datei) ausdrucken auf A4.

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Page 3: „Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

Schritt 1 –Blatt und Farbkasten vorbereiten:

Mischfläche des Farbkastensreinigen.

Eine sehr helle (wässrige) LösungUltramarinblau-Violett anmischen.

Mit dem großen Aquarellpinsel das Papier von den Ecken her mit

sauberem Wasser anfeuchten.

Im Zentrum die Fläche für dieSeerosen-Blüten großzügig

frei (trocken) halten!

Schritt 2 –Hintergrund-Lavierung -

Blüten-Formen aussparen:

Mit der blau-violetten Wasser-Farbedie Konturen der Seerosen von außen her ummalen

und die Farbe in die angefeuchteteFläche auslaufen lassen.

Dann die Lavierung von denEcken her vervollständigen.

Die Blütenformen stehen nun weiß ausgespart

auf zart blauem Hintergrund.

Schritt 3 –Hintergrund-Lavierung -Hell – Dunkel anlegen:

Stellen, die später Gelb sein sollen,fast weiß belassen; sowie weitere

helle Zonen anlegen.Dafür die (noch nasse) blaue

Lavierung mit dem Pinsel teilweisewieder abnehmen (eventuell mit

etwas Wasser anlösen.)

Dunklere Zonen (z.B. dieSchatten unter den Seerosen)

mit weiteren Lasuren verstärken.

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Page 4: „Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

Schritt 4 –Nass in Nass – Hintergrund/

Horiziontal verlaufende Strukturen:

Auf das nasse (bzw. wieder leichtangefeuchtete) Blatt werden

nun die Schattenzonen (unter denBlüten) und Wasser-Spiegelungen

angelegt.

Die verwendete Farbtöne sind:Blau – Violett – Graugrün – Braun.

Auf dem nassen Untergrundverschmelzen sie weich mit der

Hintergrundfarbe.Ausnahme: Die Gelbtöne werden

noch nicht aufgetragen!

Schritt 5 -Nass in Nass – Hintergrund:

Schattenzonen weiter ausarbeiten.

Die vertikalen braunen Linienhinzufügen.

Sollte das Papier mittlerweile schon zu trocken sein,

Oberfläche vorsichtig wieder mitsauberem Wasser anfeuchten

und die aufgebrachten Farben mitWasser verdünnt im Hintergrund

auslaufen lassen.

Schritt 6 –Weiße Blüten modellieren:

Die Blütenformen mit sauberemWasser leicht anfeuchten.

Dunkle Zone am Boden derBlüte anlegen und von dort her

sehr zarte Modellierungen(wässriges Violett bzw. Graublau)

in die Blütenblätter ziehen.

Wenn die Oberfläche fasttrocken ist, die zarten Blattadern

(ebenfalls in Violett bzw. Graublau)darüber legen.

Stadtmuseum Schwabach - „Malen nach Alfred Kohler“ - Aquarellkurs mit Ursula Rössner Teil 3

Page 5: „Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

Schritt 7 -Hintergrund ausarbeiten:

Schattenzonen und Dunkelheitenweiter verstärken.

An den dunkelsten StellenBetonungen setzen.

Farbtöne:Blau

ViolettGraugrün

Braun.

Schritt 8 - Gelbe Reflexe hinzufügen:Gelb mit etwas Orange abtönen und Reflexe im Hintergrund und in der Blüte setzen.Eventuell einzelne dunkle Betonungen nochmals verstärken.

Eigenes Gestalten – frei nach Alfred Kohler

Mit den gesammelten Erfahrungen wagen wir uns jetzt an die Gestaltung eines selbst ausgewählten Motives. Blumen aus dem Garten können Vorbild sein; aber auch auch ein geeignetes Foto, Kohlers Aquarell – oder die eigene Fantasie.

Übernehmen wollen wir die Techniken für den Bildaufbau, die wir mit dem „Testbild“ eingeübt haben. Dh. im Mittelpunkt des Aquarells sollen einfache große Blütenformen stehen, die sich hell (oder in einer Kontrastfarbe) vom Hintergrund abheben.

Stadtmuseum Schwabach - „Malen nach Alfred Kohler“ - Aquarellkurs mit Ursula Rössner Teil 3

Page 6: „Malen nach Alfred Kohler“...„Testbild“ In Kursteil 2 haben wir bereits grundlegende Aquarelltechniken angewendet: Hintergrund-Lavierung, Nass-in-Nass sowie das Aufbringen

MotivMagnolienblüten/

Vorbereitung

Wer sich zu unsicher fühlt, dieBlumen-Formen direkt mit dem

Pinsel aufzumalen, kann miteiner sehr zarten Vorzeichnung

der Blütenformen starten.

Bitte nicht radieren(oder nur äußerst vorsichtig),

um die Oberfläche des Papiersnicht zu zerstören!

Hintergrund(Schritte 1 - 3)

Weitere Arbeitsschritte:siehe „Testbild“.

Blüten modellieren(Schritt 6)

Blüten in verschiedenen Stadiender Ausarbeitung.

Die Methode des Aussparensvon Formen bei der Hintergrund-

Lavierung kann auch für dieGestaltung mit kontrastierendenFarbtönen angewendet werden.

Viel Freudebeim Aquarellieren,Ausprobieren undExperimentieren!

(Und das Signieren des Bildesam Ende nicht vergessen.)

Aquarelle, die ausgehend von Kursteil 2 oder 3 entstandenen sind, könnenbis 21. Juni 2020 (Frist verlängert!) ans Stadtmuseum geschickt werden.In einer Präsentation „Malen nach Alfred Kohler“ wird eine Auswahl dieser Bilder anschließend im Stadtmuseum Schwabach gezeigt.Wir sind gespannt und freuen uns auf die eingereichten Werke!

Idee: Stadtmuseum Schwabach/2020Konzept, Bildbeispiele, Fotos und Texte: Ursula Rössner/2020

Stadtmuseum Schwabach - „Malen nach Alfred Kohler“ - Aquarellkurs mit Ursula Rössner Teil 3