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AMERIKA DIENST U.S. Feature Service Bad Nauheim. Goethestrasse 4 - Postfach 57 - Telefon 2041 486 IV. Jahrgang, Nr. q/C Wirtschaft und Arbeit 29. Februar 1952 INHALTSVERZEICHNIS WIRTSCHAFTSKOI. r .MENTAR DER AMERIKANISCHE AUSSENHANDEL IM SPIEGEL DES LETZTEN JAHRES "Dollar gap" ist wieder größer geworden - Im- und Exportsteigerungen auch für 1952 erwartet (95 Zeilen) STREIFLICHTER AUS DER US-WIRTSCHAFT GEBRAUCHSGÜTERINDUSTRIE HAT SORGEN Metallzuteilungen um weitere 10$ gekürzt - Erheblicher Produktionsrückgang erwartet (54 Zeilen) KAPAZITÄTSAUSWEITÜNGEN WERDEN BESCHLEUNIGT (33 Zeilen) (16 Zeilen) MEHR ZEITUNGSPAPIER IN SICHT Seite 1 Seite 1 Seite 6 Seite 7 WIRTSCHAFTSFEUILLETON 21 UHR - LADENSCHLUSS Längeres Offenhalten der Geschäfte brachte höhere Umsätze (60 Zeilen) . WELT DER ARBEIT NEW YORKER "PREISKRIEG" SCHLÄGT HOHE WELLEN Wirtschaftlicher Machtkampf um die Auslegung der Antitrustgesetze (60 Zeilen) . AUS DER TECHNIK "KALTZIEHEN" VON STAHL - KEINE UTOPIE MEHR (31 Zeilen) . RADIOAKTIVER KOBALTDRAHT FÜR WERKSTOFFPRÜFUNG (15 Zeilen) . Seite 8 Seite 10 Seite 11 Seite 12 ******

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A M E R I K A D I E N S T

U.S. Fea ture S e r v i c e

Bad Nauheim. Goethestrasse 4 - Postfach 57 - Telefon 2041 486

IV. J a h r g a n g , Nr. q/C

Wirtschaft und Arbeit

29. Februar 1952

INHALTSVERZEICHNIS

WIRTSCHAFTSKOI.r.MENTAR

DER AMERIKANISCHE AUSSENHANDEL IM SPIEGEL DES LETZTEN JAHRES

"Dollar gap" ist wieder größer geworden - Im-und Exportsteigerungen auch für 1952 erwartet

(95 Zeilen)

STREIFLICHTER AUS DER US-WIRTSCHAFT

GEBRAUCHSGÜTERINDUSTRIE HAT SORGEN

Metallzuteilungen um weitere 10$ gekürzt -Erheblicher Produktionsrückgang erwartet

(54 Zeilen)

KAPAZITÄTSAUSWEITÜNGEN WERDEN BESCHLEUNIGT

(33 Zeilen)

(16 Zeilen) MEHR ZEITUNGSPAPIER IN SICHT

Seite 1

Seite 1

Seite 6

Seite 7

WIRTSCHAFTSFEUILLETON

21 UHR - LADENSCHLUSS

Längeres Offenhalten der Geschäfte brachte höhere Umsätze (60 Zeilen) .

WELT DER ARBEIT

NEW YORKER "PREISKRIEG" SCHLÄGT HOHE WELLEN

Wirtschaftlicher Machtkampf um die Auslegung der Antitrustgesetze (60 Zeilen) .

AUS DER TECHNIK

"KALTZIEHEN" VON STAHL - KEINE UTOPIE MEHR

(31 Zeilen) .

RADIOAKTIVER KOBALTDRAHT FÜR WERKSTOFFPRÜFUNG

(15 Zeilen) .

Seite 8

Seite 10

Seite 11

Seite 12

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• IV. Jahrgang, Nr. 9/C 29. Februar 1952

WIRTSCHAFTSKOMMENTAR

DER AMERIKANISCHE AUSSENHANDEL IM SPIEGEL DES LETZTEN JAHRES

"Dollar gap" ist wieder größer geworden - Im- und Exportsteige­

rungen auch für 1952 erwartet

Von Herbert H. Frederick

( 95 Zeilen,950 Worte).

WASHINGTON — (Amerika Dienst) — Da 1951 ein Jahr höherer

Produktion und höherer Preise war als das Vorjahr, ist es nicht

sonderlich überraschend, daß es auch eine beachtliche Zunahme

im Wert des amerikanischen Außenhandels mit sich gebracht hat.

Nach den soeben veröffentlichten Angaben des US-Handelsministeri­

ums lag der Gesamtwert der amerikanischen Ein- und Ausfuhren

1951 mit 25,983 Milliarden Dollar um rund ein Drittel höher als

im Jahre 1950 (19,1 Milliarden.)

Dieser in mancher Beziehung erfreuliche Gewinn, an dem so­

wohl Ex- wie Import, aber durchaus nicht im gleichen Maße, be­

teiligt waren, wird jedoch in Außenhandels- und anderen Wirt­

schaftskreisen nur mit gemischter Genugtuung angesehen. Denn zu­

nächst einmal bedeutet er nicht so sehr eine effektive Vergrößerung

der Ein- und Ausfuhren, sondern bringt hauptsächlich weit mehr

die Preisunterschiede zwischen 1950 und 1951 zum Ausdruck. Dies

ist vor allem bei den Rohstoffimporten der Fall und dürfte mehr

als irgendein anderer Faktor dazu beigetragen haben, daß die

Einfuhr mit 10,961 Milliarden Dollar einen neuen Gipfel erklomm.

Die auf 15,021 Milliarden gestiegene Ausfuhr blieb dagegen leicht

hinter dem Rekordj.ahr 1947 (15,3 Milliarden) zurück.

Besonders bedauert man allgemein in US-Handelskreisen, daß

im vergangenen Jahr der in der 2. Hälfte 1950 klar ersichtliche

Trend auf Schließung der "Dollarlücke" (die Differenz zwischen

Ein- und Ausfuhr) nicht angehalten hat. Im Gegenteil hat J951 ein

weiteres Anwachsen des Exportüberschusses - nämlich von 1,4

Milliarden auf 4,059 Milliarden Dollar-gebracht. Diese Entwick­

lung tritt auch neuerdings in dem Wiederanwachsen der amerika­

nischen Goldbestände zutage: Nachdem sie Zwischen September

1949 und 1951 um beinahe 3 Milliarden Dollar gesunken waren,

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waren, sind sie in den vergangenen 8 Monaten erneut um etwa

eine Milliarde gestiegen und waren bei Jahresende 1951 fast

genau so groß wie bei Jahresbeginn.

Besonders bedenklich ist es dagegen, daß diese Zunahme

offensichtlich auf das Konto der westeuropäischen Länder geht,

deren passive Bilanz im Handel mit den USA von weniger als

2 auf rund 4 Milliarden Dollar angestiegen ist. Dabei ist noch zu

berücksichtigen, daß einzelne Länder, insbesondere die Bundes­

republik, sehr beachtliche Erfolge im Ausfuhrgeschäft mit den

Vereinigten Staaten erzielen konnten. Ganz allgemein jedoch

haben die höheren Rohstoffbedürfnisse der westeuropäischen

Länder und die gestiegenen Preise ebenso zur Erweiterung der

"Dollar gap" beigetragen wie die von amerikanischen Importeuren

angesichts der monatelang vollen Läger geübte Zurückhaltung.

Um so mehr verurteilen alle am Außenhandel interessierten Krei­

se den vom Kongreß zum "Denfence Production Act" beschlossenen

Zusatz, durch den für die Einfuhr von Molkereiprodukten bestimm­

te Kontingente auferlegt wurden. Obgleich zur Zeit lebhafte Be­

mühungen im Gange sind - Präsident Truman schnitt diese Frage

bereits im Kongreß an - um diese sowohl aus prinzipiellen wie

aus praktischen Gründen stark anfechtbare Maßnahme wieder rück­

gängig zu machen, wird in diesem Jahr (Wahljahr!) wohl kaum da­

mit zu rechnen sein, daß diese Beschränkungen aufgehoben werden.

Südamerika machte das Geschäft

Da die lateinamerikanischen Länder in erster Linie als

Rohstofflieferanten auftreten, konnten sie im letzten Jahr in

ihrem USA-Handel wesentlich besser als die westeuropäischen

Staaten abschneiden. Im Gegensatz zu dem entsprechenden Zeit­

raum von 1950 war die Handelsbilanz der USA mit den zwanzig

Ländern Mittel- und Südamerikas in denersten 9 Monaten 1951

aktiv. Die US-Exporte stiegen dabei von 1 ,93 auf 2,77 Milliar­

den Dollar so stark an, daß Lateinamerika Westeuropa die Stel­

lung als bester Kunde der USA streitig zu machen droht. Die Ein­

käufe der USA erreichten im gleichen Zeitraum in Südamerika die

Rekordhöhe von 2,57 Milliarden Dollar, wobei noch wichtig ist,

daß die "terms of trade" sich im wesentlichen zugunsten Latein­

amerikas auswirkten. Das bedeutet, daß die von den USA geliefer­

ten

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gelieferten Fertigwaren sehr viel schwächer im Preis gestiegen

sind als die von ihnen bezogenen Rohstoffe.

Im ersten Halbjahr 1951 beispielsweise erhielten d:.e USA

aus Südamerika 1/? mehr Rohkaffee als im ersten ̂ albjahr 1950,

zahlten jedoch dafür einen um 2/3 höheren Preis; die Differenz

zwischen Menge und Wert der in Uruguay und Argentinien getätigten

Wollkäufe war noch deutlicher . Andererseits erhöhten sich die

Ausfuhren etwa von amerikanischen Lastwagen mengenmäßig um 90

Prozent und wertmäßig nur um 96 Prozent.

Voraussagen über die vermutliche Entwicklung des amerika­

nischen Außenhandels im neuen Jahr sind natürlich noch recht

unklar. Immerhin geht man aber unter Berücksichtigung der durch

die größeren Verteidigungsaufträge zu erwartenden höheren Pro­

duktion in der Annahme nicht fehl, daß auch die Einfuhrmenge

mindestens gleich hoch bleiben wird. Dies sollte vor allem für

die Rohstoffimporte zutreffen.

Wieweit dies auch für die Einfuhr von Fertigwaren gilt,

dürfte in erster Linie durch die Lieferfähigkeit der europäi­

schen Länder, bei denen die Verteidigungsaufgaben stark in den

Vordergrund treten dürften, bestimmt werden. Auch die Entwick­

lung des amerikanischen Handels wird wieder ein gewichtiges Wort

sprechen, denn wenn die Einzelhandelsumsätze in den USA ihren ge­

genwärtig hohen Stand beibehalten, kann man die Absatzchancen

für ausländische Fertigerzeugnisse wohl ohne übergroßen Optimis­

mus als gut bezeichnen. Dies dürfte ganz besonders für die In­

vestitionsgüter zutreffen, die die Zu- und Unterlieferungen für

das amerikanische Verteidigungsprogramm ausmachen.

Umgekehrt wird der Umfang des von den Vereinigten Staaten

in diesem Jahr zu liefernden Verteidigungsmaterials einen ent­

sprechenden Einfluß auf die Höhe der Gesamtausfuhr haben. Die

allgemeinen Schätzungen belaufen sich auf etwa 17 bis 18 Milliar­

den Dollar. Wieviel davon auf die kommerzielle Seite kommen wird,

ist schon deswegen schwer zu sagen, weil eine Reihe von Armee-

lie ferungen bereits voriges Jahr über den kommerziellen Export

gingen und weil andererseits erwartet wird, daß nach Ablauf des

Marshallplans auch unter der jetzt amtierenden MSA gewisse idi-

villieferungen durch eigentlich für Militärzwecke bestimmte Gel­

der finanziert werden. •&!„„

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Eine Voraussage wird weiter noch dadurch kompliziert, daß

erstens eine Verschärfung der bestehenden Exportlizenz-Bestimmun­

gen eine Verringerung der Ausfuhren herbeiführen könnte; daß zwei­

tens die Goldverluste des Sterlingblocks weitere Importsperren

nach sich zu ziehen vermögen und ebenso drittens auch die in

den letzten Monaten in einigen lateinamerikanischen Ländern

beobachtete Tendenz, die Einfuhr von Verbrauchsgütern einzu­

schränken, das künftige Volumen des amerikanischen kommerziellen

Exportes beeinträchtigen könnte. Andererseits vertraut man je­

doch darauf, daß, solange die amerikanische Einfuhr ihren ge­

genwärtig hohen Stand beibehält, zwar möglicherweise diesem oder

jenem Sektor des Exports, nicht aber dem Export in seiner Ge­

samtheit irgendeine Gefahr droht.

* * * * *

STREIFLICHTER AUS DER US-WIRTSCHAFT

GEBRAUCHSGÜTERINDUSTRIE HAT SORGEN

Metallzuteilungen um weitere 10 Prozent gekürzt - Erheb­

licher Produktionsrückgang erwartet

Von Henry W. Martin

( 54 Zeilen, 540 Wortej

WASHINGTON — (Amerika Dienst) — Nachdem die verschiedenen

Produktionsbeschränkungen und Kürzungen der Metallquoten die

US-Verbrauchsgüterindustrie schon in den letzten Monaten stark

behinderten, dürften mit der neuerlichen Beschneidung der Me­

tallzuteilungen um 10 Prozent weitere erheblicre Produktionsrück­

gänge eintreten. In US-Wirtschaftskreisen schätzt man, daß allein

durch die Herabsetzung der Zuteilungsquoten für Stahl, Kupfer und

Aluminium - die freiwerdenden Mengen kommen ausschließlich der

Verteidigungsindustrie zugute - die Herstellung von solchen Gü­

tern wie i<isschränke Radios und Herde im 2. Quartal 1952 um

rund 45 Prozent zurückgehen wird. Aber auch in den anderen In­

dustriezweigen des zivilen Sektors werden verschiedene neue Eng­

pässe auftreten und ein allgemeines Absinken der Produktionslei-leistungen

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Produktionsleistungen zur Folge haben. Da unter anderem die

Materialzuweisungen für die Bauindustrie um rund 60 Prozent un­

ter denen des Vorjahres liegen werden, dürften 1952, bei Zu­

grundelegung der im Vorjahr für jede Wohneinheit benötigten

Metallmenge, rund 45 000 Wohnungen weniger gebaut werden. Das

bedeutet, daß in diesem Jahr die Zahl der neuerstellten Wohn­

einheiten um 23 Prozent hinter der vorgesehenen Ziffer zurück­

bleiben wird. Auch die Automobilindustrie, die sowieso schon

durch den Lieferungsstop für Werkzeugmaschinen empfindlich zu

leiden hat, wird einen Produktionsrückgang von mindestens 7 Pro­

zent aufzuweisen habenc Obgleich die Zuteilungsmenge für Alu­

minium und Kupfer nur so groß bemessen ist, daß etwa 800 000

Fahrzeuge gebaut werden könnten, glaubt die Industrie in der

Lage zu sein - zumal die Stahlquote eine Produktion von 900 000

Einheiten gestattet - durch Anwendung neuer Rationalisierungs­

methoden und Einbeziehung neuer Austauschstoffe doch noch rund

930 000 Fahrzeuge vierteljährlich bauen zu können. Im Vergleich

zum 1 . Quartal 1952 wäre das ein Rückgang um 76 000 und gegen­

über der gleichen Periode des Vorjahres ein Rückgang um 670 000

Einheiten.

Neue Industrieprojekte für zivile Zwecke gesperrt

Da der Bedarf der Verteidigungsindustrie an Baustahl und

Kupfer in diesem °ahr beträchtlich höher liegen wird als 1951,

hat das Nationale Produktionsamt kürzlich verfügt, daß im 2.

Quartal 1952 nur dann mit dem Bau neuer Industrieobjekte be­

gonnen werden darf, wenn diese Anlagen für die zivile Produktion

von "größter Wichtigkeit" sind. Die vorgesehenen Metallzuwei­

sungen sind aber so bemessen, daß die bereits seit längerem

begonnenen Projekte vollendet werden können.

Dagegen wird die Produktion von Werkzeugmaschinen, schwe­

ren Kränen, Hochöfen, Elektromotoren und vielen anderen Indu­

strieerzeugnissen, die für die Verteidigungsindustrie indirekt

von Bedeutung sind, durch erhöhte Zuweisungen an bewirtschaf­

teten Metallen auch weiterhin auf der Vor-Koreahöhe gehalten

werden. Auch die Zuteilungen für die Ölindustrie sollen so

hoch bemessen sein, daß die gegenwärtige Rekordförderung auf­

rechterhalten werden kann. Desgleichen wird ein gesicherter

Materialnachschub den Bau von neuen und schnellen Tankern si­chern

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sichern und darüber hinaus die Stapellegung neuer Schnell-Fracht-

schiffe ermöglichen, die dringend für die Verschiffung des Ver­

teidigungsmaterials nach Europa benötigt werden.

* * * * *

KAPAZITÄTSAUSWEITUNGEN WERDEN BESCHLEUNIGT

( 33 Zeilen, 330 Worte)

WASHINGTON — (Amerika Dienst) — Die Kapazitätsauswei­

tung der amerikanischen Industrie, die sich im letzten Jahr

mit einem Kapitalaufwand von 23.5 Milliarden Dollar in erster

Linie auf den Ausbau der metallverarbeitenden Industrie kon­

zentrierte, wird 1952, in der zweiten Phase des Programms,

eine weitere Beschleunigung erfahren. Allein im 1 . Quartal

des neuen Jahres sind über 5,7 Milliarden Dollar - das sind

18 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahrsperiode - für die

Schaffung neuer Produktionskapazitäten vorgesehen. Neben allen

metallverarbeitenden Betrieben sind es in diesem Jahr haupt­

sächlich die Chemische-,Papier-,Gummi- und Erdölindustrie, die

die größten Produktionsausweitungen aufweisen werden.

Von den 1952 investierten 23,5 Milliarden Dollar konnten

die Fabrikationsbetriebe rund 11 Milliarden Dollar, das sind

knapp 50 Prozent der Gesamtsumme, auf sich vereinigen. Im

einzelnen wurden von den verschiedenen Industriezweigen im

letzten Jahr folgende Summenfür die Kapazitätsausweitungen

ausgegeben: Stahl und Eisen 1,3 Milliarden Dollai (120 Prozent

mehr als 1950); Erdöl: 2 Milliarden (50 Prozent mehr als 1950)

Chemische Industrie: 1,3 Milliarden Dollar (65 Prozent mehr

als 1950). Wie den Statistiken des US-Handelsministeriums zu

entnehmen ist, haben die Fabrikationsbetriebe seit Kriegsende

rund 50 Milliarden Dollar für die Erstellung neuer Fabriken

und Maschineneinrichtungen ausgegeben. 2/5 ihrer Betriebsein­

richtungen bestehen heute aus Maschinen,die weniger als 6 Jahre

alt sind. Die größte Kapazitätsausweitung seit 1945 in der

Gruppe der Fertigungsbetriebe weisen diejenigen Unternehmen

auf, die in den letzten beiden Jahren mit in die Verteidi­

gungsproduktion einbezogen wurden. An erster Stelle rangiert

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rangiert hier die Transportausrüstungsindustrie (ausschließ­

lich Waggon- und Fahrzeugfabriken) mit einer Steigerung von

180 Prozent. Es folgen die NE-Industrie (135$), .Gummiindustrie

(85$), Chemische Industrie (65#) und die Erdölindustrie mit

30 Prozent.

* * * * *

MEHR ZEITUNGSPAPIER IN SICHT

(16 Zeilen, 160 Worte)

NEW YORK — (Amerika Dienst) — Die amerikanische Zeitungs­

papierproduktion soll durch die Erstellung von 3 neuen Papier­

mühlen um 20 Prozent gesteigert werden und damit in die Lage

versetzt werden, den erhöhten Anforderungen im In- und Ausland

voll zu entsprechen. Neben diesem Projekt, mit dessen Bau be­

reits in den nächsten Wochen begonnen wird, ist ein weiteres

Bauvorhaben, das die Errichtung von 3 weiteren Papierfabriken

vorsieht, geplant.

Nach Durchführung dieser ersten beiden Bauvorhaben - in

etwa 1 1/2 bis 2 Jahren - werden die USA jährlich eine zusätz­

liche Menge an Zeitungspapier von rund 247 000 Tonnen erzeugen

können. Das entspricht etwa der Hälfte der vom Produktionsamt

vorgesehenen Kapazitätsausweitungen in den nächsten Jahren.

Auf Vorschlag des Nationalen Produktionsamtes soll die amerika­

nische Papierindustrie durch steuerbegünstigtes Bauen angeregt

werden, weitere Kapazitäten zu erstellen.

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WIRTSCHAFTSFEÜILLETON

21 UHR LADENSCHLÜSS

Längeres Offenhalten der Geschäfte brachte höhere Umsätze

( 60 Zeilen, 600 Worte)

NEW YORK — (Amerika Dienst) — Zu den auffallendsten und

einschneidendsten Veränderungen des amerikanischen Geschäftsle­

bens dürfte die neuerdings immer mehr um sich greifende Praxis

zählen, Detailgeschäfte, und zwar vor allem Warenhäuser und Le­

bensmittelhandlungen, bis tief in die Nacht hinein offenzuhalten.

In allen Läden, die in den letzten Monaten und Jahren dazu über­

gegangen sind, an einzelnen Abenden der Woche nicht vor 21 Uhr -

oder sogar noch später - zu schließen, war das Ergebnis ein höhe­

rer Umsatz, der weit über den ursprünglichen Erwartungen lag.

Eine Analyse dieses Resultates führt auf zwei eigentlich

recht naheliegende Faktoren: erstens, daß die Kunden, die ja

zumeist berufstätig sind, in den Abendstunden mehr Zeit für

Einkäufe haben, und zweitens, daß der Samstag als ursprünglicher

Einkaufstag diese Position verloren hat, seit er im Zuge der 40-

Stundenwoche allgemein arbeitsfrei ist und zur Verlängerung

des Wochenendes statt zum Einkauf benutzt wird.

Nach den statistischen Angaben der "National Retail Dry

Goods Ass." ist die Anzahl der großen Geschäfte, die mindestens

an einem Abend der Woche bis 21 Uhr geöffnet hatten, von 69 Pro­

zent auf 78 Prozent gestiegen. Zu dieser starken Zunahme der

"Nachtverkäufe" erklärte ein führender Geschäftsmann in Man­

hattan: "Das einzig erstaunliche daran ist, daß die Geschäfte

so lange gebraucht haben, bis sie endlich einsahen, wie unver­

nünftig es ist, gerade in jenen Stunden verkaufen zu wollen,

in denen die Käufer nicht kommen können, weil sie im Beruf

stehen." Abendumsatz - höher als Tageseinnahmen

Die Ergebnisse des Abend- und Nachtverkaufes spiegeln sich

aber nicht nur in den erhöhten Umsätzen wider, sondern auch in

einem beträchtlichen Rückgang des Warenumtausches sowie in einer

starken Zunahme des Verkaufes von kostspieligeren Einzelobjekten.

Kauften

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Kauften nämlich bisher die Hausfrauen allein ein und tauschten

dann später manche Sachen auf Wunsch ihres Mannes wieder um, so

geht nunmehr oftmals die ganze Familie am Abend aus, um ihre Be­

sorgungen gemeinsam zu machen. Dadurch kommt es auch heute viel

öfter zu schnellen Kaufentschlüssen hinsichtlich des Erwerbs von

kostspieligen Gegenständen wie etwa Fernsehapparatenund Kühl­

schränken . Die Gesamtumsätze während der Abend- und Nachtstun­

den liegen zuweilen um 25 Prozent über denen des gesamten Tages.

Auch die Lebensmittelgeschäfte - einschließlich der Selbst­

bedienungsläden - haben die neuen Verkaufsstunden rasch übernom­

men und diese Entscheidung bis heute nicht bedauert. Den Vogel

hat dabei der sogenannte "Hollywooder Ranch Market" abgeschossen,

der nunmehr überhaupt keine Sperrstunden mehr hat, sondern täg­

lich, einschließlich sonntags, 24 Stunden durchgehend geöffnet

ist.Wie der Geschäftsführer erklärte, geht das Geschäft um 3 Uhr

nachts ebenso gut wie um 3 Uhr nachmittags.

Ursprünglich widersetzten sich viele Kaufleute einer Aus­

dehnung der Verkauf^eiten, weil nach ihrer Meinung die zusätzlichen

Kosten» Bezahlung der Über- und Nachtstunden für die Angestell­

ten, Einstellung zusätzlichen Personals und höhere Lichtrech­

nungen, die durch das längere Offenhalten der Geschäfte erzielten

Gewinne weit übersteigen würden. Die Abwanderung der Kunden zu

den Konkurrenzfirmen, die länger offen hielten, hat nunmehr

selbst die Mehrzahl der Kaufhäuser in der Fifth Avenue zu einer

Änderung ihrer Verkaufstundenpolitik bewogen: Von den 21 großen

Kaufhäusern dieser Hauptgeschäftsstraße haben nur noch 8'allnächt­

lich geschlossen. Wie lange noch, ist allerdings die Frage.

* * * * *

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WELT DER ARBEIT

NEW YORKER "PREISKRIEG" SCHLÄGT HOHE WELLEN

Wirtschaftlicher Machtkampf iunu die Auslegung der Antitrustgesetze

( 60 Zeilen, 600 Worten)

WASHINGTON — (Amerika Dienst)*^- Der Kampf um die Anwendung

und Auslegung der amerikanischen Antitrustgesetze hat in den

letzten Wochen eine bemerkenswerte Wendung erfahren. Grundsätz­

lich handelt es sich hier um die Frage , ob die Hersteller von

Markenartikeln verhindern können, uaß ihre "aren von solchen

Großhändlern, die nicht direkt von der Fabrik beziehen, zu

jedem beliebigen Preis verkauft werden können. Im sogenannten

"Sunbeam-Fall", der zur Zeit die Gerichte in San Fran'/; i s ko und

New York beschäftigt, geht es im wesentlichen darum: Macht ein

Fabrikant, der eine derartige Forderung stellt, sich verbotener

monopolistischer Praktiken schuldig, oder kann eine Großhandels­

firma bei Preisunterbietungen unlauterer Konkurrenz bezichtigt

werden.' .uiese Klagen und Gegenklagen bauen sich alle auf eine

kürzlich vom Bundesgerichtshof gefällte Entscheidung auf, in

der festgestellt wird, daß der Weiterverkaufer nur dann vom Fa­

brikanten zur Einhaltung der Festpreise gezwungen werden kann,

wenn er ein Abkommen mit ihm unterzeichnet hat.

Unmittelbar nach dieser Gerichtsentscheidung setzte in New

York ein "Preiskrieg" ein, der mit der Schadenersatzklage einer

Herstellerfirma für Haushaltsgegenstände gegen die "Sunbeam

Corporation" und das New Yorker Warenhaus Macy eröffnet wurde

und in der ein Schadenersatz in Höhe von 6 Millionen Dollar ge­

fordert wird. In der Klage behauptet die Herstellerfirma, das

Warenhaus habe in bezug auf die "Unter-Preis"-Verkäufe solch

ein Detail-Monopol, das es den anderen Detaillisten unmöglich

mache, mit ihm zu konkurrieren.

Eine gleichartige Klage der "Sunbeam Corporation" gegen

die Payless-Kettenläden wurde inzwischen in erster Instanz zu­

gunsten des Fabrikanten entschieden. Das Gericht erließ eine

einstweilige Verfügung, in der erstmalig auch anderen, an die­

ser Klage in keiner Weise beteiligten Geschäftsleuten verbo­

ten wurde, den Payless-Geschä'ften Waren der Firma Sunbeam zu

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zu verkaufen. In der Klage, deren entgültige Entscheidung durch

alle Instanzen wahrscheinlich noch Jahre in Anspruch nehmen

wird, betonte Sunbeam, Payless übe insofern ein verbotenes Mo­

nopol aus, als er es den autorisierten Sunbeam-Detaillisten gerade

in der Vorweihnachtssaison unmöglich mache, einen fairen Anteil

am Geschäft in Sunbeam-Artikeln zu erzielen.

Demgegenüber wird in Kreisen der Firmen, die sich das Recht

unbeschränkter Preisunterbietungen nicht nehmen lassen wollen,

betont, daß unbeschadet der vom Obersten Gerichtshof anerkann­

ten Legalität der staatlichen "Feir Trade"-Gesetze, die mono­

polistische Geschäftsgebarung auf Seiten der Fabrikanten liege,

die den freien Weiterverkauf ihrer Waren verhindern wollen.

Zur Entscheidung vor den New Yorker Gerichten steht zur

Zeit auch eine Klage der Firma Masters gegen Sunbeam, in der

Sunbeam vorgeworfen wird, die von der Firma eingeführte Klausel,

wonach Abnehmer von "Mas ters'«- Er Zeugnissen diese nur an solche Kun­

den weiterverkaufen dürfen, die die Sunbeampreise auch einhal­

ten wollen, sei eine verbotene Handelsbeschränkung. In amerika­

nischen Handelskreisen sieht man der endgültigen Erledigung die­

ser Klagen und Gegenklagen mit sehr großem Interesse entgegen,

da mit ihnen einer der bisher durchaus ungeklärten Aspekte der

amerikanischen Antitrustgesetzgebung entschieden werden wird,

nämlich: Wo liegt die Grenze zwischen den berechtigten Interessen

von Industrie und Handel, willkürliche und ungesunde Preisunter­

bietungen zu verhindern, und dem vom amerikanischen Gesetzgeber

anerkannten und in der Antitrustgesetzgebung ausgedrückten

Grundsatz, daß freier Wettbewerb die Seele des Handels sein

muß. * * * * *

AUS DER TECHNIK

"KALTZIEHEN" VON STAHL - KEINE UTOPIE MEHR

(32 Zeilen, 320 Worte)

WARREN — (Amerika Dienst) — Das "Kaltziehen" von Stahl

zu ^alb- und Fertigwaren, der alte Traum der metallverarbeitenden

Industrie, ist durch eine neue Verarbeitungsmethode der "Mullins

Company" "irklichkeit geworden. Nachdem dieses Verfahren schon

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, "AMERIKA DIENST" - WIRTSCHAFT UND ARBEIT 29- Februar 1952

schon seit längerer ^eit bei anderen Metallen,wie Kupfer, Blei

und Aluminium»angewendet wurde, kann jetzt auch der zäheste

aller metallischen Werkstoffe, Stahl, bei Raumtemperatur "ge­

zogen" werden. Kleinere Werkstücke wie Stoßdämpfer, Zahnrad­

rohlinge, Riemenscheibennaben, Träger für den Hausbau, Naben-

und Achsenteile sowie zahllose andere Erzeugnisse können dabei

mit "spiegelglatter" Oberfläche hergestellt werden. Die For­

mung der Teile erfolgt unter beachtlicher Einsparung von Zeit

und Betriebskosten. Wie aus den statistischen Unterlagen der

"Mullins Co." zu ersehen ist, liegen die Kosten des "Kaltver­

fahrens" um rund 55 Prozent unter denen des bisher üblichen

"heißen" Produktionsganges.

Für den Laien läßt sich das Kaltziehverfahren so erklären,

daß der Werkstoff unter gewissen Bedingungen die gleichen Eigen­

schaften wie eine knetbare Masse besitzt. Nach den Worten des

Direktors der Mullins-Company nimmt man ein kleines zylindri­

sches Werkstück aus Stahl, schickt es durch verschiedene Pres­

sen und Schnellpressen, und schon hat man ein Ausgleichsgetrie­

be für die Hinterräder eines Autos.

Das Geheimnis des Mullins-Verfahrens beruht darauf, daß

man das Verhalten von Stahl unter Einwirkung von Druck genau

kennt und daher Matrizen konstruiert hat, die diese Eigenschaf­

ten ausnutzen. Für das Kaltziehverfahren sind nach Ansicht der

Firma Mullins keine Spezialpressen oder Spezialstähle erfor­

derlich. Die in der metallveiarbeitenden Industrie üblichen

hydraulischen Stand- und mechanischen Pressen sowie die glei­

chen Stahlstäbe und -knüppel sind hierfür zu verwenden.

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RADIOAKTIVER KOBALTDRAHT FÜR WERKSTOFFPRÜFUNG

( 15Zeilen,

READING — (Amerika Dienst) — Ampullen mit radioaktivem

Kabeldraht werden von der Empire Steel Castings Inc. in Reading,

Pennsylvania, mit Erfolg angewandt, um Stahlguß auf Fehlstellen in Werkstücken zu untersuchen. p a s Verfahren ist relativ einfach

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Page 14: AMERIKA DIENST - amerikahaus-archiv.de file"amerika dienst«-wirtschaft und arbeit 29- februar 1952 gelieferten Fertigwaren sehr viel schwächer im Preis gestiegen sind als die von

„ "AMERIKA DIENST" - WIRTSCHAFT UND ARBEIT 29. Februar 1952

einfach. Das Kobaltisotop wird in einer Atombatterie in Oak

Ridgc, Tennessee, aktiviert; so daß es kräftige Beta- und

Gammastrahlen aussendet. Diese sind stark genug, Stahlblöcke

bis zu einer Stärke von 9 cm zu durchdringen. Die? Strahlen

treffen dabei auf eine Photoplatte, aus deren unterschiedlicher

Schwärzung sich Fehler im Werkstück nachweisen lassen.

Diese Isotope haben den vorteil, daß sie im Vergleich mit

Radium relativ billig sind und ohne komplizierte Apparate ver­

wendet werden können. Die Isotope wurden mit Genehmigung der

Atom-Energie-Kommission gekauft und sind den Geheimhaltungsbe­

stimmungen nicht unterworfen.

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Quellenangabe nicht erforderlich

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