17
report. Der aktuelle Informationsdienst für die Sozialwissenschaften 4/17 1 Personalia 14-17 Veranstaltungen 12-13 Erhebungen 11 Publikationen 9-10 Neues von GESIS 1-7 Calls 8 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, in eigener Sache positive Nachrichten verbreiten zu können: Prof. Dr. Christof Wolf ist seit dem 1. Juli 2017 Präsi- dent von GESIS. Vorher bereits für zwei Jahre kommissarisch im Amt, wurde Herr Wolf durch die Bestellung des GESIS-Kuratoriums nun in seiner Leitungsposition be- stätigt. Wir gratulieren! Die neue Ausgabe des gesis reports beschäftigt sich mit der hoch- karätig besetzten Konferenz IC2S2, die im Juli stattfand. Wir werfen einen Blick auf die ESRA 2017, die IASSIST 2017 und stel- len die neue Suche auf der GESIS- Homepage vor. Abgerundet wird der Newsletter von Publikations- tipps, Veranstaltungshinwei- sen und der Vorstellung neuer GESIS-Mitarbeitenden. Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihre Redaktion An der Schnittstelle von Data Science und Sozialwissenschaften - GESIS richtet die diesjährige IC2S2 aus Mit der 3rd Annual International Conference on Computational Social Science (IC2S2 ) war Köln vom 10. bis 13. Juli das Zentrum der internationa- len Forschung zur datengetriebenen Analyse sozialer Systeme und zum Einsatz algorithmischer Modelle und Methoden in den Sozialwissenschaften. Alle gesellschaftlichen Bereiche auch des privaten Lebens sind heute bis in die kleinsten Verästelungen durchdrungen von computergestütz- ten Interaktionen. Wie hat das unser Leben verändert? Wie prägen die ein- gesetzten Algorithmen Informationen, Systeme und soziales Handeln? Welche Methoden eignen sich, um solche Zu- sammenhänge zu erforschen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich im Juli mehr als 300 Konferenzteilneh- mende aus 35 Ländern auf der IC2S2 2017. Die von GESIS ausgerichtete Konferenz präsentierte 13 Keynotes, mehr als 100 Talks, etwa 80 Poster und einen Pre-Conference Day mit zehn Tu- torials. Dem internationalen Organisa- tionskomitee der IC2S2 2017 gehörten an: Markus Strohmaier (GESIS & RWTH Aachen), Dirk Brockmann (Humboldt Universität zu Berlin), Noshir Con- tractor (Northwestern University), Brian Uzzi (Northwestern University), Matthew O. Jackson (Stanford Uni- versity), Helen Margetts (University of Oxford, Oxford Internet Institute) und Duncan Watts (Microsoft). Die von DFG-Mitteln geförderte Kon- ferenz wurde von Markus Strohmaier eröffnet, dem GESIS-Präsident Christof Wolf ein Grußwort folgen ließ. Die Key- notes des ersten Vormittags, die von Duncan Watts eingeführt wurden, beschäftigten sich mit kollektiver In- telligenz in Crowdfunding-Prozessen (Kellogg School of Mangement Key- note von Ágnes Horvát) und Interak- tions-Netzwerken, die durch Daten von tragbaren Sensoren ermittelt werden (EPJ Science Keynote von Ciro Cattuto). (Fortsetzung Seite 2) Markus Strohmaier bei seiner Eröffnungsrede - Foto: C. Gujo

An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report. Der aktuelle Informationsdienst für die Sozialwissenschaften

4/17

1 Personalia 14-17 Veranstaltungen 12-13 Erhebungen 11 Publikationen 9-10 Neues von GESIS 1-7 Calls 8

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, in eigener Sache

positive Nachrichten verbreiten

zu können: Prof. Dr. Christof Wolf

ist seit dem 1. Juli 2017 Präsi-

dent von GESIS. Vorher bereits

für zwei Jahre kommissarisch im

Amt, wurde Herr Wolf durch die

Bestellung des GESIS-Kuratoriums

nun in seiner Leitungsposition be-

stätigt. Wir gratulieren!

Die neue Ausgabe des gesis reports

beschäftigt sich mit der hoch-

karätig besetzten Konferenz

IC2S2, die im Juli stattfand. Wir

werfen einen Blick auf die ESRA

2017, die IASSIST 2017 und stel-

len die neue Suche auf der GESIS-

Homepage vor. Abgerundet wird

der Newsletter von Publikations-

tipps, Veranstaltungshinwei-

sen und der Vorstellung neuer

GESIS-Mitarbeitenden.

Viel Vergnügen bei der Lektüre

Ihre Redaktion

An der Schnittstelle von Data Science und Sozialwissenschaften - GESIS richtet die diesjährige IC2S2 aus

Mit der 3rd Annual International

Conference on Computational Social

Science (IC2S2 ) war Köln vom 10. bis

13. Juli das Zentrum der internationa-

len Forschung zur datengetriebenen

Analyse sozialer Systeme und zum

Einsatz algorithmischer Modelle und

Methoden in den Sozialwissenschaften.

Alle gesellschaftlichen Bereiche

auch des privaten Lebens sind heute

bis in die kleinsten Verästelungen

durchdrungen von computergestütz-

ten Interaktionen. Wie hat das unser

Leben verändert? Wie prägen die ein-

gesetzten Algorithmen Informationen,

Systeme und soziales Handeln? Welche

Methoden eignen sich, um solche Zu-

sammenhänge zu erforschen?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich

im Juli mehr als 300 Konferenzteilneh-

mende aus 35 Ländern auf der IC2S2

2017. Die von GESIS ausgerichtete

Konferenz präsentierte 13 Keynotes,

mehr als 100 Talks, etwa 80 Poster und

einen Pre-Conference Day mit zehn Tu-

torials. Dem internationalen Organisa-

tionskomitee der IC2S2 2017 gehörten

an: Markus Strohmaier (GESIS & RWTH

Aachen), Dirk Brockmann (Humboldt

Universität zu Berlin), Noshir Con-

tractor (Northwestern University),

Brian Uzzi (Northwestern University),

Matthew O. Jackson (Stanford Uni-

versity), Helen Margetts (University of

Oxford, Oxford Internet Institute) und

Duncan Watts (Microsoft).

Die von DFG-Mitteln geförderte Kon-

ferenz wurde von Markus Strohmaier

eröffnet, dem GESIS-Präsident Christof

Wolf ein Grußwort folgen ließ. Die Key-

notes des ersten Vormittags, die von

Duncan Watts eingeführt wurden,

beschäftigten sich mit kollektiver In-

telligenz in Crowdfunding-Prozessen

(Kellogg School of Mangement Key-

note von Ágnes Horvát) und Interak-

tions-Netzwerken, die durch Daten von

tragbaren Sensoren ermittelt werden

(EPJ Science Keynote von Ciro Cattuto).

(Fortsetzung Seite 2)

Markus Strohmaier bei seiner Eröffnungsrede - Foto: C. Gujo

Page 2: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

2gesis report 4/17

Neues von GESIS

Ciro Cattutos Vortrag hatte einen

besonderen Bezug zur Konferenz, da

die Veranstaltung selbst als Experi-

mentier-feld für eine vor Ort durch-

geführte SocioPatterns-Studie diente

(Leitung: Mathieu Génois, GESIS), bei

der Interaktionen der Teilnehmenden

(in anonymisierter Form) mittels Sen-

soren registriert wurden. Das Neue

an dieser Studie, die gemeinsam von

den GESIS-Abteilungen CSS und SDM

konzipiert worden war, ist die Kom-

bination der gewonnenen Daten mit

soziodemographischen sowie durch

einen Big-Five-Survey erhobenen In-

formationen. Die Akzeptanz der Studie

war außerordentlich gut: etwa 87 %

der Anwesenden nahmen teil, rund 68

% beantworteten die Survey-Fragen.

Am Nachmittag sprachen Dashun

Wang (Kellogg School of Mangement

Keynote) über „Emergence of Scaling

in Complex Substitutive Systems“ und

Ulrik Brandes über „The Space of all

Centralities“. Der Abend fand seinen

Abschluss zu Wasser: Die gut besuchte

Opening Reception der Konferenz

bestand in einer durch Wein, Kölsch,

Buffet und spektakuläre Wetterwechsel

angereicherten Rheinfahrt entlang des

Kölner Stadtpanoramas.

Der zweite Konferenztag startete

mit Vorträgen von Cecilia Mascolo

(„Human Behaviour Studies through

the Lens of Mobile Sensing and

Complex Networks“) und Emily Falk

(Microsoft Keynote, „How Ideas Spread

from Brain to Brain“). Später sprachen

Kathleen Carley über die Effekte von

Fake News und Social Bots und Justin

Grimmer (SAGE Publishing Keynote)

über „Exploratory and Confirmatory

Causal Inference for High Dimensional

Interventions“.

Auch der Abschlusstag der Konferenz

war noch einmal dicht bestückt mit

insgesamt fünf Keynotes. Den Vor-

mittag bestritten Daniel Romero mit

einem Vortrag über die Auswirkungen

exogener Schocks auf soziale Netz-

werke und kollaborative Gruppen

sowie Milena Tsvetkova, die über

sozialwissenschaftliche Forschung

mittels Gamification sprach.

Matt Taddy wagte einen Exkurs in den

Bereich der Ökonomie („Economic AI“).

Mit sozialen Normen als Ergebnis von

Anpassung und Erwartung beschäftigte

sich María Pereda. Den inhaltlichen

Abschluss machte Jeff Hancock mit sei-

nem Vortrag „Folk Theories an Cyber-

social Systems: Understanding People’s

Understanding“. Darin analysierte

er u.a. die (Hass-)Reaktionen, die er

aufgrund dieser Studie erhalten hatte.

Mit dem Schlusswort gab Markus

Strohmaier gleichzeitig den Staffelstab

an Noshir Contractor von der Kellogg

Northwestern/ School of Management

weiter, der die IC2S2 2018 ankündigte.

Weitere Informationen zur IC2S2

Kick-Off Workshop für CSS-ProjekteDie IC2S2 bot eine gute Gelegen-

heit, einen Kick-Off-Workshop für

bewilligte Projekte der Volkswagen-

Stiftung zum gleichen Thema zu

veranstalten und sich damit gleich-

zeitig auch mit der immer stärker

wachsende Computational-Social-

Science-Community zu vernetzen.

Gemeinsam mit der Volkswagen-

Stifung organisierte GESIS am 10.

Juli 2017 im Maternushaus Köln für

alle bewilligte Projekte der Förder-

linie „Internationale Forschung in

den Computational Social Sciences

– Internationale Kooperationsvor-

haben von Postdoktorand(inn)en“ der

VolkswagenStiftung die Veranstal-

tung. Dort hatten die erfolgreichen

Projektbewerber des interdisziplinä-

ren und internationalen Programms

Gelegenheit, ihre Forschungsansätze

vorzustellen und zu diskutieren,

was sie ausgesprochen lebhaft und

engagiert taten.

Als eingeladene Experten unterstütz-

ten Kenneth Benoit (London School

of Economics), Sandra González-

Baílon (University of Pennsylvania)

und Markus Strohmaier (GESIS &

RWTH Aachen) den Workshop. Auch

die für den Bereich verantwortlichen

Referentinnen der Volkswagen-

Stiftung Anika Haverig und Hanna

Wielandt nahmen teil.

Die IC2S2-Teilnehmenden während einer Exkursion als Teil des buinten Rahmenprogramms - Foto: C. Gujo

Page 3: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

3gesis report 4/17

Neues von GESIS

Wir freuen uns, Prof. Dr. Christof

Wolf als unseren neuen Präsidenten

vorstellen zu dürfen. Das Kurato-

rium des GESIS - Leibniz-Institut für

Sozialwissenschaften bestellte Prof.

Dr. Christof Wolf ab dem 1. Juli 2017

zum Präsidenten von GESIS. Nach

dem Weggang von Prof. Dr. York

Sure-Vetter 2015 hatte er als dessen

Stellvertreter kommissarisch das Amt

des Präsidenten übernommen.

Christof Wolf studierte Soziologie,

Volkswirtschaftslehre, Wirtschafts-

und Sozialgeschichte sowie Statistik

an der Universität Hamburg. Er promo-

vierte 1996 an der Universität zu Köln

zum Dr. rer. pol. und habilitierte dort

2003 in Soziologie. Zwischen 2004

und 2015 war Christof Wolf wissen-

schaftlicher Leiter der Abteilung

„Dauerbeobachtung der Gesellschaft"

bei GESIS. Seit 2009 hat er die Profes-

sur für Sozialstrukturanalyse an der

Fakultät für Sozialwissenschaften der

Universität Mannheim inne.

Seine Forschungsschwerpunkte sind

Datenerhebung und Datenanalyse,

International vergleichende Struk-

turanalyse, Religion in modernen

Gesellschaften sowie Gesellschaft und

Gesundheit.

Prof. Dr. Christof Wolf ist neuer Präsident bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

IASSIST 2017 - Data in the Middle: The common language of research

Die beschauliche Stadt Lawrence im

US-Bundesstaat Kansas beherbergt

nicht nur die University of Kansas,

sondern fungierte im Mai 2017 als

Veranstaltungsort für die diesjährige

IASSIST. Die traditionsreiche Annual

Conference of the International As-

sociation for Social Science Informa-

tion Services and Technology fand

bereits zum 43. Mal statt und führte

Vertreterinnen und Vertreter aus

Datenarchiven, Statistikämtern, For-

schungszentren, Bibliotheken, Univer-

sitäten, Re-gierungsabteilungen und

Non-Profit-Organisationen zusammen.

So waren auch Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter von GESIS vor Ort, um am

Diskurs zum Tagungsmotto „Data in

the Middle: The common language of

research“ mitzuwirken. Mit Präsen-

tationen und Vorträgen u.a. zu den

Themen DDI, Datenaustausch, Daten-

sicherheit und Open Science trugen

Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

Kerrin Borschewski, Oliver Hopt und

David Schiller aktiv zum Gelingen der

Veranstaltung bei.

Zur guten Tradition der IASSIST gehört

es, dass sie von weiteren Neben-Veran-

staltungen eingerahmt wird. Im Vorfeld

fanden nicht nur zahlreiche Workshops

zu verschiedenen IASSIST-Thematiken

statt, sondern auch die Tagung des Ad-

ministrative Komitee der IASSIST, an

der David Schiller (GESIS) als European

Secretary der IASSIST teilnahm, sowie

das Annual Meeting der Members des

DDI Scientific Boards, an dem Wolfgang

Zenk-Möltgen (GESIS) beteilgt war. Im

Anschluss an die IASSIST wurde ein DDI

Moving Forward Meeting abgehalten

mit Oliver Hopt als GESIS-Vertreter.

Die 44. Ausgabe der IASSIST wird vom

28. Mai bis 1. Juni 2018 in Montréal,

Kanada stattfinden.

Keynote zur Eröffnung der IASSIST 2017

GESIS-Präsident Prof. Dr. Christof Wolf

Page 4: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

4gesis report 4/17

Neues von GESIS

Die Umfrageforschung trifft sich in Portugal - ESRA 2017 in Lissabon

Seit 2005 bietet die European Survey

Research Association (ESRA) ein Dis-

kussionsforum für europäische Um-

fragemethodiker und Forschende, die

inhaltlich mit Umfragedaten arbeiten.

Die siebte ESRA-Konferenz fand dieses

Jahr vom 17. bis 21. Juli in Lissabon

statt. Ob der attraktive Tagungsort

oder die zunehmende Bedeutung von

Umfrageforschung die Ursache für

die Rekordteilnehmerzahl von 850

Personen war, muss an dieser Stelle

unbeantwortet bleiben; gleichwohl

fanden mehr Sessions, Vorträge und

Postersessions statt als je zuvor.

Gastgeber der Konferenz war die Uni-

versität von Lissabon, während die

School of Economics and Management

(ISEG), das Centre for Research in Social

Sciences and Management (CSG) und

das Institute for Social Sciences (ICS)

als Organisatoren fungierten. Die weit-

reichende Expertise von GESIS in Um-

fragemethodik schlug sich im großen

Engagement der GESIS-Mitarbeitenden

vor Ort nieder: 15 Sessions fanden

unter der Leitung von GESIS-Personal

statt, und in fast ebenso vielen Vor-

trägen und drei Posterpräsentationen

wurden einzelne Forschungsthemen

vorgestellt.

Als Chair oder Mit-Koordinator einer

Session waren von GESIS beteiligt:

� Ingvill C. Mochmann: Doing

Research on Children and Young

People

� Clemens Lechner: Field Access

and Panel maintenance

� Carina Cornesse: Measuring and

modeling response behavior and

response quality in web surveys

� Beatrice Rammstedt/Clemens

Lechner/Daniel Danner: Assessing

Non-Cognitive Skills in Large

Scale Assessments

� Dorothée Behr / Britta Dorer:

Questionnaire translation

� Joss Rossmann / Henning Silber /

Tobias Gummer: Satisficing in Surveys

� Cornelia Neuert: Question Pre-

testing and Evaluation

� Timo Lenzner / Natalja Menold:

Response Format and response

behavior

� Katharina Meitinger: Measure-

ment invariance

� Oshrat Hochman / Michael

Blohm: Challenges of long-term

repeated cross sectional attitude

surveys

� Katharina Meitinger / Dorothée

Behr / Lars Kacmirek: Online pro-

bing: Conitive interview tech-

niques in online surveys

� Christof Wolf: Matrix design for

social surveys

� Roula Nezi: Measuring the

change of political attitudes

� Evi Scholz / Cornelia Züll: Benefits

and Challenges of Open-ended

questions

� Stefan Zins: representing the

population: Improving European

sampling practices.

Beispielhaft für die Bandbreite der

Themen sei hier die Session „Doing

Research on Children and Young Peo-

ple“ vorgestellt, die Prof. Dr. Ingvill

C. Mochmann organisierte. Das Panel

rückte Projekte zur Rolle von Kindern

und Jugendlichen in der Forschung

und Schwierigkeiten, die mit der qua-

litativen und quantitativen Befragung

dieser einhergehen, in den Fokus.

Roula Nezi organisierte zusammen

mit Dr. Theofanis Exadaktylos (Surrey

Universität) die Session „Measuring the

change (or the lack) of political atti-

tudes“. Im Hinblick auf die aktuellen

sozialen und politischen Herausforde-

rungen in Europa standen hier Stabilität

resp. Veränderungen im Verhalten

europäischer Bürgerinnen und Bürger

im Mittelpunkt.

Weitere Informationen zur ESRA 2017

Matthias Sand (GESIS) stellt sein Poster vor

Page 5: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

5gesis report 4/17

Neues von GESIS

Interdisciplinary Forum – Die Suche nach dem theoretischen Konzept von Korruption

Aufmerksame Zuhörerschaft im Interdisciplinary Forum - Foto: Monica Tranchych

Korruption ist ein Thema von welt-

weiter Relevanz. Sie verursacht nicht

nur materielle Schäden, sondern

untergräbt auch das Fundament

einer Gesellschaft. Trotzdem gibt

es keine allgemeine Definition und

kein klares theoretisches Konzept

für Korruption. Vor diesem Hinter-

grund traf sich das “Interdisciplinary

Forum - How to conceptualize cor-

ruption? Understanding corruption to

design effective policies” vom 15.

bis 16. Juni in Paris (SciencesPo).

Als Mitglied des Interdisciplinary

Corruption Research Network hat Anna

Schwickerath (Datenarchiv für Sozial-

wissenschaften) die zweite Konferenz

des Netzwerks mitorganisiert.

Im Rahmen der durch SciencePo und

der Education for Justice Initiative der

Vereinten Nationen geförderten Ver-

anstaltung kamen 80 Teilnehmerin-

nen und Teilnehmer aus 25 Ländern

zusammen, um theoretische Konzepte

des Phänomens sowie empirische For-

schungsresultate zu diskutieren.

Als Keynote-Speaker ergänzten Kath

Hall (Australian National University),

Julio Bacio-Terracino (OECD), Paul Hey-

wood (University of Nottingham) und

Matthew Stephenson (Harvard Univer-

sity) das Programm durch ihre Vorträge

über die Zukunft der Korruptions-

forschung sowie derzeit gängige

Antikorruptions-Maßnahmen.

Weitere Informationen zur Veranstal-

tung und zu Aktivitäten des Netzwerks

Methodenpanel auf der 14th Annual IMISCOE ConferenceZu den wichtigsten aktuel len

gesellschaftlichen Herausforderungen

zählen die miteinander verflochtenen

Themen Migration, Integration und

sozialer Zusammenhalt. Das Netzwerk

International Migration, Integration

and Social Cohesion (IMISCOE) ver-

bindet Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftler in diesem Bereich

und fördert den Dialog zwischen

Forschung und Gesellschaft. Die

jährlichen Kongresse des Netzwerkes

haben sich binnen kurzer Zeit zur be-

deutendsten europäischen Konferenz

in diesem Themengebiet entwickelt

und ziehen einige Hundert Forschende

aus ganz Europa und Übersee an.

Vom 28. bis 30. Juni 2017 fand an

der Erasmus University in Rotterdam

die 14th Annual IMISCOE Conference

mit einem eng getakteten Programm

aus insgesamt 128 Sessions statt.

Während sich die Konferenz durch

eine hohe thematische Bandbreite

auszeichnete, beschäftigten sich

die Sessions i.d.R. nicht explizit mit

methodischen Fragestellungen der

empirischen Migrationsforschung.

Methodische Aspekte werden bes-

tenfalls als Teilaspekte in inhaltlichen

Beiträgen erwähnt, erfahren jedoch

kaum umfassende Würdigung.

Um diesem Umstand zu begegnen,

organisierte Steffen Pötzschke das

Panel „Methodological Challenges of

Migration Research“. Neben dem An-

stoß zu einem dauerhaften Austausch

war es dabei auch ein spezielles Anlie-

gen, die bei GESIS in diesem Bereich

vorhandene Expertise international

sichtbar zu machen. Dementspre-

chend waren mehrere Kolleginnen

mit Beiträgen an der Session beteiligt.

Während sich Dorothée Behr mit

der Übersetzung und Adaption von

Fragebögen und Erhebungsinstru-

menten beschäftigte, behandelte der

Vortrag von Silke Martin und Débora

Maehler Sampling und Coverage. Katja

Hanke war als eine der Koautorinnen

am Vortrag von Amanda Whittal

beteiligt, in dem an einem praktischen

Beispiel die besonderen Herausforde-

rungen der Durchführung von Pati-

entenbefragungen unter Migranten

thematisiert wurden.

Die angebotene Session wurde gut

angenommen und gab den Impuls zu

interessante Diskussionen. Bestärkt

durch das positive Feedback sollen

die Bemühungen zur Vernetzung der

Methoden- und Migrationsforschung

auch im nächsten Jahr fortgesetzt

werden.

Weitere Informationen zu IMISCOE

Page 6: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

6gesis report 4/17

Neues von GESIS

CEWS - Hochschulranking nach Gleich-stellungsaspekten 2017 veröffentlichtBereits zum achten Mal legt das

Kompetenzzentrum Frauen in Wis-

senschaft und Forschung CEWS das

Hochschulranking nach Gleichstellungs-

aspekten vor. Darin zeigt sich, dass die

FU Berlin, die Humboldt-Universität in

Berlin, die Universität Potsdam sowie

die WHU in Vallendar die Spitzen-

plätze im Ranking der Universitäten

einnehmen.

Dieses Ergebnis schlägt sich auch im

Länderranking nieder: Berlin landet

als einziges Bundesland in der Rang-

gruppe 1 und bleibt damit – wie auch

schon im Ranking 2015 – an der

Spitze des Hochschulrankings nach

Gleichstellungsaspekten.

Finden Sie Informationen rund um

sozialwissenschaftliche Forschungs-

daten und Open-Access-Publikationen.

Die Ergebnisse lassen sich schnell und

komfortabel nach folgenden Kategorien

filtern:

� Forschungsdaten

� Instrumente und Tools

� Literatur

� Projekte

Forschungsdaten

Publikationen

Projekte

Institutionen

Instrumente& Tools

GESIS-Webseiten

Neue Suchfunktion auf der GESIS-Website

� Institutionen

� Allgemeine Informationen

und Angebote auf den GESIS-

Webseiten

Verknüpfungen zwischen Inhalten

werden Ihnen direkt in der Trefferliste

angezeigt. So finden Sie beispielsweise

passende Publikationen zu den gefun-

denen Forschungsdaten.

Zur GESIS-Homepage

Das CEWS-Hochschulranking be-

rücksichtigt das Fächerprofil der

Hochschulen und greift dabei auf

das Kaskadenmodell zurück. Die

Bezugsgrößen sind, je nach Quali-

fikationsstufe und Hochschultyp, der

Frauenanteil an den Studierenden und

an den Promotionen. Das Ranking be-

ruht auf quantitativen Daten aus dem

Jahr 2015.

Mit unveränderter Methodik wurden

Hochschulen bewertet und gerankt,

die Mitglied in der Hochschulrek-

torenkonferenz (HRK) sind bzw.

mindestens 30 Professorinnen und

Professoren aufweisen. Seit seiner

Erarbeitung im Jahr 2003 hat sich

das Ranking als ein Bestandteil der

Qualitätssicherung für Gleichstellung

an Hochschulen etabliert.

Bibliographische Angaben:

Andrea Löther, Hochschulranking

nach Gleichstellungsaspekten 2017

(cews.publik.no21), hg. von GESIS

– Leibniz-Institut für Sozialwissen-

schaften, Köln Juni 2017.

Page 7: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

7gesis report 4/17

Neues von GESIS

Gäste im Eurolab

In den vergangenen Monaten waren

sechs Wissenschaftlerinnen und Wis-

senschaftler aus Spanien, Tschechien,

der Schweiz und den USA zu Gast im

EUROLAB, wovon fünf durch einen

EUROLAB Grant finanziert wurden.

Trevor Allen, Universität von Kalifor-

nien (USA) forschte vom 20. Mai bis

zum 20. Juni zum Thema „Strategie der

extremen Rechten und Unterstützung

in der neuen Wirtschaftskrise“.

Dr. Magda Giurcanu von der Charles

Universität in Prag (Tschechien)

untersuchte im Zeitraum vom 12. - 30.

Juni „Die Entstehung neuer Anti-EU-

Parteien bei EP-Wahlen: Strategische

Elite Berechnungen und Debatten der

Europäischen Union“.

Ebenfalls durch einen EUROLAB-Grant

finanziert, forschte Dr. Mélanie Kolbe,

Graduate Institute of International and

Development Studies Genf (Schweiz),

vom 1. - 20. Juni zum Thema „Transna-

tionalismus und Zugehörigkeit“.

Dr. Carlos Arcila von der Universität

Salamanca (Spanien) arbeitete im

Juni am Thema „Maschinelle Lern-

ansätze zur Vorhersage der Akzeptanz

von Flüchtlingen in Deutschland und

Europa“.

Trevor Allen

Dr. Mélanie Kolbe

Der Aufenthalt von Kirill Zhirkov,

Universität von Michigan (USA), vom

23. Juni bis 20. Juli war ein selbstfi-

nanzierter Aufenthalt im EUROLAB. Er

untersuchte die „Wachsende Vielfalt

und die Zukunft der Sozialdemokratie

in Europa: Die „Amerikanisierung“ der

europäischen Politik?“.

Dr. Carlos Arcila

Seit dem 20. Juli ist Dr. Martin Okolikj,

zu Gast am GESIS-Standort Mannheim.

Mehr Informationen zu seinem Aufent-

halt und seiner Forschung werden wir

im nächsten GESIS Report präsentieren.

Am 26. Juni fand zudem zum ersten Mal

eine EUROLAB Brownbag-Session statt.

In gemütlicher Pausen-Atmosphäre

präsentierten Carlos Arcila (Flücht-

lingsthematik) und Mélanie Kolbe

(Transnationalismus und Zugehörig-

keit) den aktuellen Stand ihrer For-

schung. Zwei Tage später stellte

Magda Giurcanu ihre Recherchen zur

Entstehung neuer Anti-EU-Parteien zu

Europawahlen vor.

Weitere Informationen zu den

EUROLAB Grants

Kirill Zhirkov

Die Zeitschrift methods, data, ana-

lyses (mda) publiziert zukünftig mit

Open Journal Systems (OJS), einer

professionellen Software für die

Veröffentlichung und Organisation

von wissenschaftlichen Zeitschriften.

OJS erleichtert die Kommunikation

auf allen Ebenen der Autorenschaft,

der Redaktion, des Reviews und der

Leserschaft. Die Einreichung neuer

Manuskripte wird vereinfacht, und

per Echtzeit-Tracking lässt sich

schnell und komfortabel der Stand

im Review-Prozess abrufen.

Die mda-Tradition des offenen Zu-

gangs zu wissenschaftlichen Arti-

keln wird ebenso fortgesetzt wie die

kostenlose Lieferung bei Abonne-

ment der Druckausgabe. Interessierte

können sich auf der Homepage der

mda registrieren, um über die Neu-

erscheinung kommender Ausgaben

informiert zu werden.

Das Team der mda freut sich weiter-

hin über die Einreichung von Arbeiten

über quantitative Methoden und

Umfragemethodik!

Weitere Informationen zur mda

mda nutzt Open Journal Systems

Page 8: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

8gesis report 4/17

Calls

Wie haben sich politische Einstellungen

und das politische Verhalten in

Deutschland in den letzten 40 Jahren

gewandelt? Welchen Veränderungen

ist das Verhältnis zwischen Politik

und Wählerschaft über die Zeit un-

terworfen? Welche Entwicklungen

hat das deutsche Parteiensystem

durchgemacht?

Diese und ähnliche Fragen, die den

Kern des politischen Systems betreffen,

sind mit dem reichen Datenschatz der

Politbarometer aus wissenschaftlicher

Sicht in einzigartiger Weise bearbeit-

bar. Die Politbarometer erlauben dabei

sowohl längsschnittliche Analysen als

auch Untersuchungen kürzerer Zeit-

räume oder einzelner Ereignisse.

„Wählerverhalten und Parteiensystem im Wandel - 40 Jahre Politbarometer“

European Symposium Series on Societal Challenges in Computational Social Science

Als Nachfolger des CSS-Wintersympo-

siums widmen sich die European Sym-

posium Series on Societal Challenges

in Computational Social Science in

drei aufeinander folgenden Jahren

in London, Köln und Zürich jeweils

spannenden Themen aus dem Bereich

Sozialer Wandel. Dieses Jahr liegt der

Call bis 31.10.2017 - Symposium anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Politbarometers am 23.11.2017 in Mannheim

Call bis 08.09.und 30.09.2017

GESIS-Workshop: Working with European Union Labour Force Survey (EU-LFS)

Der EU Labour Force Survey (EU-LFS)

ist eine der größten europäischen

Umfragen auf Basis von Haushalts-

stichproben und umfasst aktuell 33

Länder. Die jährlich erhobenen Daten

zum Erwerbsstatus sind eine wichtige

Informationsquelle zur Situation und

zur Analyse von Trends auf dem euro-

päischen Arbeitsmarkt.

Organisiert wird der Kurs vom German

Microdata Lab von GESIS und ist

Teil des Data Discovery Training von

CESSDA. CESSDA ist die Vereinigung

sozialwissenschaftlicher Datenarchive

in Europa und bietet umfangreiche, in-

tegrierte und nachhaltige Datendienste

für die Sozialwissenschaften.

Call bis 30.09.2017 - Workshop im Rahmen des CESSDA Data Discovery Training vom 27.-29. November 2017 in Mannheim, organisiert vom GML

Die gemeinsame Tagung von GESIS

und der Forschungsgruppe Wahlen

soll einen Einblick in die vielfältigen

Fragestellungen geben, mit denen sich

Forschende auf Basis der Politbaro-

meter beschäftigen.

Die Tagungsteilnahme ist kostenlos,

eine Registrierung ist für Referentin-

nen, Referenten und Gäste jedoch un-

bedingt notwendig. Die Tagung findet

im Fuchs-Petrolub-Saal der Universität

Mannheim statt.

Weitere Informationen

zum Symposium

Der Kurs richtet sich an Postgraduierte

und hochrangige Forschende aus ganz

Europa, die auf der Grundlage der EU-

LFS forschen wollen.

Neben rechtlichen und administrativen

Aspekten des Datenzugangs zeigt

der Kurs in praktischen Übungen

am Computer die Möglichkeiten, die

der EU-LFS bietet und nimmt dessen

Potential sowohl für die international

vergleichende als auch die für die

longitudinale Analyse in den Fokus.

Ba s i sw i s s en i n mu l t i va r i a t en

statistischen Methoden und Stata ist

erforderlich.

Weitere Informationen zum Workshop

Fokus des in London stattfindenden

Symposiums auf “Inequality and Im-

balance”. 2018 werden in Köln Beiträge

zum Thema “Bias and Discrimination”

das Symposium bestimmen und 2019

wird “Polarization and Radicalization”

in Zürich thematisiert. Gefördert von

der Volkswagenstiftung organisieren

GESIS, das Alan Turing Institute der

British Library, Nokia Bell Labs und die

ETH Zürich die Symposiumsreihe.

Die Symposien adressieren die drin-

gendsten Herausforderungen in der

heutigen digitalen Gesellschaft: das

Verständnis der Rolle, die digitale

Technologien, das Web und die darin

verwendeten Algorithmen bei der

Vermittlung und Schaffung von Un-

gleichheiten, Diskriminierung und

Polarisierung spielen.

Deadline für Einreichungen zu Work-

shops und Tutorials ist der 08.09.2017,

für Abstracts der 30.09.2017.

Weitere Informationen

Page 9: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

9gesis report 4/17

Publikationen

Der neue ISI Nr. 58 ist erschienen und

beinhaltet folgende Themen:

Wutbürger für immer – wirklich? Johannes Blumenberg untersucht

anhand von Paneldaten die Einstel-

lung der deutschen Bevölkerung zum

Infrastrukturprojekt Stuttgart 21 von

2011 bis 2015. Blumenberg zieht für die

Gesamtbevölkerung folgendes Fazit:

„Waren die Befragten unserer Studie

zu Beginn des Untersuchungszeitrau-

mes noch sehr wütend über Stuttgart

21, so verlor sich diese Wut nach der

Volksabstimmung teilweise.“

Sozioökonomische Faktoren in Deutschland besonders wichtig für Kompetenzdisparitäten zwischen Bevölkerung mit und ohne ZuwanderungshintergrundDébora Maehler untersucht anhand

von PIAAC-Daten die Hintergründe für

die Unterschiede in der Lesekompetenz

zwischen Personen mit und ohne Mig-

rationshintergrund in 14 Ländern.

Sie kommt zu dem Ergebnis, „dass sich

in einigen OECD-Ländern ein erheb-

licher Anteil der Disparitäten in den

Schlüsselkompetenzen zwischen der

Bevölkerung mit und ohne Zuwan-

derungshintergrund auf ihre sozio-

demografische und sozioökonomische

Zusammensetzung zurückführen lässt.“

Erwerbseinstieg beschleunigt Erstheirat von Frauen auch in den neuen Bundesländern. Ein Kohorten-Vergleich mit Daten des Nationalen BildungspanelsUnter besonderer Berücksichtigung

der speziellen gesellschaftlichen

Kontexte der ehemaligen DDR und

BRD gehen Nora Skopek und Jascha

Dräger der Frage nach, inwiefern

ökonomische Unabhängigkeit von

Frauen durch die Aufnahme einer

ersten Erwerbstätigkeit einen Einfluss

auf das Heiratsalter hat. Anhand ei-

ner Ereignisdatenanalyse auf Basis

des Nationalen Bildungspanels stell-

ten sie fest, „ dass der Erwerbseintritt

von Frauen zu einer Beschleunigung

des Heiratsprozesses führt. Zwischen

in Ost- und Westdeutschland gebo-

renen Frauen bestehen diesbezüglich

– wie erwartet – jedoch signifikante

Unterschiede.“

Weitere Informationen zum

Informationsdienst Soziale

Indikatoren

Wutbürger – Kompetenzen von Migranten – schnellere Erstheirat durch Berufseinstieg von Frauen

Der neue Band der mda ist erschie-

nen. Die darin enthaltenen Beiträge

spiegeln die Vielfalt, in der moderne

empirische Methodenforschung durch-

geführt wird, wider.

Im Editorial würdigt Annelies Blom die

kürzlich im Alter von 87 Jahren ver-

storbene Umfrageforscherin Eleanor

Singer von der Universität Michigan:

„Eleanor was a highly respected re-

searcher, who inspired generations

of survey methodologists in the U.S.,

Europe, and worldwide. The connecting

theme of her research was the validity

of measurements – that is, whether

issues such as privacy and confiden-

tiality, informed consent procedures,

or incentives have an effect on survey

participation, bias, and the accuracy of

survey response data. Her studies adap-

ted to technological advances in survey

settings over the years, and explored

the implications of face-to-face, mail,

phone, and online surveys.”

Von Eleanor Singer stammt auch der

erste Beitrag im neuen Heft der mda

– gleichzeitig der letzte Aufsatz der

Autorin, verfasst gemeinsam mit Mick

P. Couper. Er widmet sich dem Thema

offener Fragen (Some Methodological

Uses of Responses to Open Questions

and Other Verbatim Comments in

Quantitative Surveys , Eleanor Singer,

Mick P. Couper).

Weitere Artikel behandeln

� ein Online-Opt-In-Panel in

Spanien: „Analyzing Survey

Characteristics, Participation, and

Evaluation Across 186 Surveys in

an Online Opt-In Panel in Spain“

von Melanie Revilla;

� Interviewer-Effekte in echten

und gefälschten Umfragedaten:

„How Interviewer Effects Differ

in Real and Falsified Survey Data:

Using Multilevel Analysis to Iden-

tify Interviewer Falsifications“

von Uta Landrock;

� sowie die Erweiterung der „point

estimate stability“ bezüglich der

Response rate in der Feldphase

um eine zeitliche Komponente:

„Temporal Perspectives of Non-

response During a Survey Design

Phase“ von Taylor Lewis.

Weitere Informationen zur Ausgabe

mda 11 (2017) 2

Neue Ausgabe der Zeitschrift „methods, data, analyses (mda)“ erschienen

methods, data, analyses (mda), Volume 11, 2017/2 Informationsdienst Soziale Indikatoren - ISI, Ausgabe 58, August 2017

Page 10: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

10gesis report 4/17

Publikationen

Löther, Andrea; Riegraf, Birgit (Hg.) (2017): Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung. Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft

Umstruktur ierungen führen in

den letzten Jahren zu veränderten

Anforderungen an Wissenschafts-

organisationen und Gleichstellungs-

politiken. Neue Reputations- und

Erfolgskriterien, veränderte Standards

für wissenschaftliche Tätigkeiten und

Evaluationssysteme werden implemen-

tiert. Gleichstellungsvorgaben spielen

in den Wettbewerb um materielle und

symbolische Ressourcen hinein. Die

Beiträge des Sammelbandes nehmen

den Zusammenhang von veränderter

Governance und Gleichstellung in der

Wissenschaft aus unterschiedlichen

Perspektiven in den Blick.

Der Sammelband geht auf einen For-

schungsworkshop im Rahmen des vom

BMBF geförderten Projektes „Neue

Governance und Gleichstellung der

Geschlechter in der Wissenschaft“

(01FP1510) zurück, der im Juli 2016 in

Köln stattfand.

Weitere Informationen zur Publikation

Die aktuelle Ausgabe des CEWSJournals

widmet sich dem Thema "Erfolgreich

mit Mentoring“. Im Interview erläutert

Anke Kujawski, (TU Dortmund), Zweite

Vorsitzende des Forums Mentoring

e.V., warum Mentoring-Programme

gerade auch „dauerhaft zum festen

Bestandteil einer auf Chancengleich-

heit zielenden Personalentwicklung

in der Academia werden muss“. Denn

jede Lebens- und Berufsphase erfordert

“eine Fülle an informellem Wissen, das

nicht offen zugänglich, aber notwen-

dig ist, um den eigenen Weg gehen zu

können“, erklärt sie die Notwendigkeit

von Mentoring, um so die Aufstiegs-

möglichkeiten von Frauen in der Wis-

senschaft zu unterstützen.

Das CEWSjournal behandelt fünfmal

im Jahr alle relevanten Themen rund

um Forschung und Wissenschaft un-

ter besonderer Berücksichtigung der

Geschlechtergerechtigkeit. Mit dem

CEWSjournal greift das CEWS aktuelle

Themen auf und informiert über Ereig-

nisse, Termine und Neuerscheinungen.

Zum CEWSJournal

GESIS Papers 2017

� 2017|19: Anja Perry: Are over-qualified immigrants mismatched according to

their actual skills? An international comparison of labor market placement

in OECD countries.

� 2017|18: Esra Akdeniz & Wolfgang Zenk-Möltgen: DDI-Lifecycle at the Data

Archive. The Metadata Schema for Documentation in Different Software

Tools.

� 2017|17: Regina Jutz, Evi Scholz & Michael Braun: International Social

Survey Programme: ISSP 2015 - Work Orientations IV. Questionnaire

Development.

� 2017|16: Klaus Pforr: Detailed description of the implementation the mul-

tinomial logit model with fixed effects (femlogit).

� 2017|15: Stefan Müller, Stefan Schweers & Pascal Siegers: Geocoding and

Spatial Linking of Survey Data. An Introduction for Social Scientists.

� 2017|14: Débora B. Maehler & Ingo Konradt: Forschungsdatenzentrum

PIAAC. Jahresbericht 2016, Berichtszeitraum 01.01.2016-31.12.2016.

� 2017|13: Joss Roßmann, Manuela S. Blumenberg & Tobias Gummer: Bericht

zur Datenqualität der GLES 2013.

� 2017|12: Kathrin Stief, Iris Dragon: Forschungsdatenzentrum „German

Microdata Lab“: Service für amtliche Mikrodaten. Jahresbericht 2016

� 2017|11: Anja Perry, Katja Hanke & Christof Wolf: Ergebnisse der Zielgruppen-

befragung 2016.

cews.Beiträge Frauen in Wissen-schaft und Forschung 8

Newsletter CEWSJournal No. 109

Erfolgreich mit Mentoring - CEWSJournal Nr. 109 erschienen

Page 11: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

11gesis report 4/17

Neuigkeiten vom GESIS Panel

Erhebungen

Das GESIS Panel ist ein probabilisti-

sches Mixed-Mode Access Panel und

bietet Sozialwissenschaftlerinnen und

Sozialwissenschaftlern die Gelegenheit,

kostenfrei Daten zu erheben. Diese

Daten sind repräsentativ für die

deutschsprachige Bevölkerung in

Deutschland und werden bereits vier

Monate nach Feldstart ebenfalls kos-

tenfrei zur Verfügung gestellt.

NeuigkeitenDas GESIS Panel freut sich, mit dem

GESIS Panel CAMPUS File nun ziel-

gerichtet Daten für die akademische

Lehre anbieten zu können. Das GESIS

Panel Campus File öffnet Studierenden

und Lehrenden einen leichten Zugang

zu qualitativ hochwertigen Paneldaten.

Um die Anonymität der Panelisten zu

gewährleisten, bestehen die Daten aus

einer Zufallsstichprobe an Panelteil-

nehmern unserer Standardedition für

einen einjährigen Referenzzeitraum,

mit reduziertem Variablenumfang. Stu-

dierende können anhand ausgewählter

Studien den Umgang mit längsschnitt-

lichen Analysetechniken erlernen.

StudienhighlightsUmweltpsychologieIn der Studie „Communication of

simple statistics in climate policies“

untersuchen Astrid Kause und Gerd

Gigerenzer, wie in der Bevölkerung

statistische Informationen über den

Klimawandel interpretiert werden.

Dazu wurden die Panelisten des GESIS

Panels nach ihrem Wissensstand zum

angestrebten Klimaschutzziel einer

begrenzten Erderwärmung auf zwei

Grad befragt.

Die Forschenden möchten heraus-

finden, inwieweit Personen mit um-

weltfreundlichen Einstellungen und

Verhaltensweisen über genauere

Kenntnisse zu diesem Umweltschutz-

ziel verfügen. Durch die Studie sollen

unter anderem Erkenntnisse gewonnen

werden, wie sich Statistiken zu Klima-

schutzzielen einfach und verständlich

kommunizieren lassen.

Die Studie ist über das Studienkürzel „be“ im Datensatz und der Dokumen-tation identifizierbar.

Wissenschaftliche Beiträge mit Daten des GESIS PanelsWelcher Zusammenhang besteht

zwischen Kontakten und Einstellungen

der deutschen Bevölkerung zu Zuwan-

derung und zu Migration? In ihrem

Artikel „Kontakte und die Wahrneh-

mung von Bedrohungen besonders

wichtig für die Einschätzung von Mi-

granten: Einstellungen der deutschen

Bevölkerung zu Zuwanderern von 1980

bis 2016“ untersuchen Peter Schmidt

und Stefan Weick diese und weitere

Fragen auf der Grundlage von Daten

des ALLBUS und des GESIS Panels.

Die Befragten wurden dazu gebeten, eine

Reihe von Aussagen und Erfahrungen

zu Migrantengruppen zu bewerten.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass

Kontakte und die Wahrnehmung von

Bedrohung sich als besonders bedeu-

tungsvoll für die Bewertung ausländi-

scher Menschen erweisen.

Weitere Informationen zu:

� GESIS Campus File

� kostenfreier Download des GESIS

Campus Files

� Download des Zeitschriftenbei-

trags von Peter Schmidt & Stefan

Weick

Ausgewählte neue Daten im Archiv

� Daten der Studie "Flash Euroba-

rometer 450 - Future of Europe

– Views from Outside the EU"

(Archiv-Nummer ZA6856)

� Daten der Studie "Langfrist-

Online-Tracking zur Landtags-

wahl in Nordrhein-Westfalen

2017 (GLES)" (Archiv-Nummer

ZA6820).

� Daten der Studie "Langfrist-

Online-Tracking zur Landtags-

wahl in Schleswig-Holstein

2017 (GLES)" (Archiv-Nummer

ZA6819).

� Erweiterte Version der Studie

"Children of Immigrants Longi-

tudinal Survey in Four European

Countries - Germany (CILS4EU-

DE)", nun auch mit fünfter

Befragungswelle von 2015

(Archiv-Nummer ZA6656).

� Daten der Studie "Gesellschaftli-

che und politische Einstellungen

2016" des Presse- und Informa-

tionsamts der Bundesregierung,

Berlin (Archiv-Nummer ZA6629).

� Daten der Studie "Fragen zur

Flüchtlingssituation in Deutsch-

land 2016" des Presse- und

Informationsamts der Bundesre-

gierung, Berlin (Archiv- Nummer

ZA6628).

Page 12: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

12gesis report 4/17

Veranstaltungen

13.-15.09.2017 in Mannheim

Mixed Methods in den Sozialwissenschaften

Der Kurs lehrt, welche Fragestellungen,

Designs, Samplingtechniken, Auswer-

tungsstrategien und Validierungs-

techniken in Mixed-Methods-For-

schungsstrategien eingesetzt werden.

Hierbei wird ein spezielles Augenmerk

auf die unterschiedliche Anwendung

von Mixed Methods in deskriptiven

und erklärenden Studien gelegt.

Die Anwendung wird anhand prakti-

scher Beispiele und Übungen verdeut-

licht. In einem umfangreichen Praxisteil

werden Mixed-Methods-Datensätze

mit Hilfe von SPSS und MAXQDA aus-

gewertet. Eigene Forschungsprojekte

und Beispiele können im Workshop zur

Diskussion gestellt werden.

Die Teilnehmenden erhalten ein Skript

mit allen verwendeten PPT-Folien, ein

umfangreiches Literaturverzeichnis

sowie Internetquellen zur weiteren

Vertiefung.

Weitere Informationen zum Workshop

13.-14.09.2017 in Köln

Einführung in die Qualitative Inhaltsanalyse

Ziel des Workshops ist es, eine Ein-

führung in Konzepte, Verfahren und

Strategien qualitativer Inhaltsanalyse

zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt

dabei auf der thematischen bzw.

qualitativ-strukturierenden Inhalts-

analyse. Ausgehend von einem kurzen

Überblick über Merkmale und Ablauf

des Verfahrens werden insbesondere

die folgenden Themen besprochen:

Aufbau von und Anforderungen an

inhaltsanalytische Kategoriensysteme;

Vorgehen bei der Entwicklung von

Kategoriensystemen; Unterteilung des

Materials in Kodiereinheiten; Probe-

kodierung; Kodierbesprechung; Über-

arbeitung des Kategoriensystems.

Sämtliche Schritte werden anhand von

eigenem Material der Teilnehmenden

(soweit vorhanden) in Übungen er-

probt. Der Schwerpunkt der Veran-

staltung liegt auf dem Verfahren der

qualitativen Inhaltsanalyse, unabhän-

gig von Software-Paketen.

Weitere Informationen zum Workshop

11.-12.09.2017 in Köln

Einführung in das da|ra Metadatenschema 4.0

Im Mittelpunkt des Workshops stehen

die Änderungen des da|ra-Metadaten-

schemas, die in Folge des im Oktober

2016 eingeführten DataCite-Meta-

datenschemas 4.0 vorgenommen wur-

den. Sowohl das neue Datenmodell als

auch die Änderungen bzw. Ergänzun-

gen werden in ausgewählten Schema-

Elementen vorgestellt und detailliert

besprochen.

Anhand von praktischen Beispielen

wird die Verwendung des da|ra-Me-

tadatenschemas 4.0 im Rahmen des

DOI-Registrierungsprozesses gezeigt.

In einer offenen Fragerunde können die

Teilnehmenden Feedback zum neuen

Schema geben.

Weitere Informationen zum Workshop

18.-19.09.2017 in Köln

Topic Modeling in the Social Sciences

Topic Models bieten die Möglichkeit,

automatisch und datengetrieben the-

matische Zusammenhänge in Doku-

ment-Kollektionen zu erkennen. Auf

Basis der Beobachtung des gemein-

samen Vorkommens von Worten in-

nerhalb von Dokumenten werden mit

Hilfe komplexer statistischer Inferenz-

verfahren latente semantische Cluster

identifiziert, mit denen sich Inhalte in

großen Textmengen beschreiben und

analysieren lassen.

Der Workshop geht auf Anwendungs-

möglichkeiten und Best Practices von

Topic Modellen für sozialwissenschaft-

liche Forschungszwecke ein. Behandelt

werden die Themen Modell-Selektion

und -Evaluation, insbesondere im Hin-

blick auf Validität, Interpretierbarkeit

und Reliabilität. Zusätzlich werden

Möglichkeiten des Einflusses von

bestimmten Vorverarbeitungsschrit-

ten, z.B. Vokabularfilterung mittels

PoS-Tagging, und Möglichkeiten zur

Visualisierung von Topic Modellen

behandelt.

Für den Kurs werden Übungsskripte in

R bereitgestellt, mit denen die vorge-

stellten Verfahren praktisch nachvoll-

zogen werden können.

Weitere Informationen zum Workshop

Page 13: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

13gesis report 4/17

Veranstaltungen

23.-24.10.2017 in Mannheim

Grundlagen der Fragebogenentwicklung

Der Workshop befasst sich mit un-

terschiedlichen Aspekten und Phasen

der Fragebogenentwicklung. Im Vor-

dergrund stehen dabei Fragebogen für

persönlich-mündliche Befragungen;

es werden aber auch die Besonderhei-

ten von Befragungsinstrumenten für

schriftliche Befragungen vorgestellt.

Der Workshop soll praxisorientiert und

durch Übungen den Teilnehmerinnen

und Teilnehmern gestützt Wissen ver-

mitteln, das unmittelbar im Alltag der

Fragebogenentwicklung umgesetzt

werden kann.

Weitere Informationen zum Workshop

17.-18.10.2017 in Mannheim

Offene Fragen und Inhaltsanalyse

Gegenstand des Workshops ist der

Umgang mit offenen Fragen, wie sie

in einem ansonsten standardisierten

Fragebogen eingesetzt werden. Das

Themenspektrum umfasst verschiedene

Ansätze der Codierung der Antworten.

Dazu gehört neben der konventio-

nellen Inhaltsanalyse mit und ohne

Software-Unterstützung auch die

dictionär-basierte (automatische)

Inhaltsanalyse.

Der Workshop spricht ausführlich die

folgenden Themen an: Erstellung eines

Kategoriensystems, verschiedene Mög-

lichkeiten der Kategoriendefinition, der

Codierprozess selbst und die Frage der

Reliabilität und Validität der Kategorien

und Codierungen. Im Anschluss daran

wird kurz auf andere Formen der Analyse

offener Fragen eingegangen.

In praktischen Übungen kommt sowohl

die manuelle als auch die computerge-

stützte Inhaltsanalyse zur Anwendung.

Als Software zur manuellen Codierung

wird MaxQda eingeführt. Statistische

Programme zur Auswertung der

Codierdaten, z.B. SPSS, werden nur am

Rande behandelt.

Weitere Informationen zum Workshop

05.-06.10.2017 in Mannheim

Kausale Mediations- analyse

Die Untersuchung von Kausalzusam-

menhängen geht häufig einher mit

der Frage nach den zugrundeliegen-

den Prozessen und Mechanismen. Ein

zentraler Aspekt dieser Frage ist, ob

und in welchem Maße der Effekt einer

Variable über eine oder mehrere wei-

tere Variablen vermittelt wird.

Der Kurs nutzt Kausaldiagramme und

die kontrafaktische Konzeptualisierung

direkter und indirekter Kausaleffekte,

um die Bedingungen transparent zu

machen, unter denen die Mediations-

analyse valide Schlussfolgerungen über

direkte und indirekte Effekte zulässt.

Neben der Darstellung traditioneller

Methoden der Mediationsanalyse

(Differenz- und Produktmethode) gibt

der Kurs eine Einführung in moderne

Methoden kausaler Mediationsanalyse,

insbesondere regressionsbasierte Me-

thoden und Gewichtungsmethoden.

Ebenso behandelt werden Verfahren,

die Aufschluss darüber geben, wie stark

die Ergebnisse durch die Verletzung ein-

zelner inhaltlicher Annahmen beein-

flussbar sind (i.e.Sensitivitätsanalyse).

Die Anwendung der Methoden erfolgt

durch praktische Übungen mithilfe der

Programme Stata und R.

Weitere Informationen zum Workshop

08. - 10.11.2017 in Mannheim

Einführung in die logistische Regression

Der Workshop thematisiert logistische

Regression aus einer angewandten

sozialwissenschaftlichen Perspektive.

Die Hauptunterschiede zwischen

linearer und logistischer Regression

werden besprochen, insbesondere die

Unterschiede in der Interpretation

von Odds-Ratios, relativen Risiken

und marginalen Effekten. Zu diesem

Zweck wird die logistische Regression

linearen Wahrscheinlichkeitsmodellen

und negativen binomischen Regressi-

onsmodellen gegenübergestellt.

Mögliche Probleme (und einige Lösun-

gen), die im praktischen Forschungs-

prozess beim Gebrauch von logistischer

Regression entstehen können, werden

diskutiert unter Bezugnahme auf ak-

tuelle methodischen Entwicklungen

in diesem Gebiet. Der letzte Teil des

Workshops behandelt die Themen sta-

tistische Signifikanz und Effektstärke

sowie deren Gebrauch und Missbrauch

und die Möglichkeiten der gemeinsa-

men Interpretation beider Maße.

Alle Themen werden anhand von

Übungsbeispielen in Stata und/oder in

Gruppenarbeit erläutert.

Weitere Informationen zum Workshop

Page 14: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

gesis report 4/17

Personalia

14

Wir gratulieren!

Wir gratulieren Sascha Schüller aus der

Abteilung „Wissenstechnologien für

Sozialwissenschaften (WTS)“ zum er-

folgreichen und prämierten Abschluss

seiner Weiterbildung zum geprüften

IT –Entwickler (Operative Professional).

Unter den knapp 4.000 Frauen und

Männern, die bei der IHK Köln ihre

Fortbildungsprüfung abgelegten,

wurde Herr Schüller für seine be-

sondere Leistung als Bester in seiner

Fortbildungsqualifikation geehrt. Mit

seiner Arbeit „Anbindung der Portale

an die Single Sign-on Infrastruktur von

GESIS“ wusste er zu überzeugen und

wurde folgerichtig beim Abschluss-

event am 9. Juni 2017 im Börsen-Saal

der IHK Köln geehrt.

v.l.n.r.: Christopher Meier (Geschäftsführer Aus- und Weiterbildungen IHK Köln), Sascha Schüller (GESIS), Henning Quanz (Moderator der Veranstaltung)

Dani Marinova von der Autonomen

Universität Barcelona ist die Gewin-

nerin des „GESIS Klingemann Prize for

the Best CSES Scholarship“ 2017. Sie

wurde für ihre Publikation „Coping

with Complexity: How Voters Adapt to

Unstable Parties”, erschienen bei ECPR

press, ausgezeichnet.

Orit Kedar, Mitglied des CSES-

Planungskomitees , überre ichte

den Preis anlässlich der jährlichen

Konferenz der European Political

Science Association in Mailand. Der

Klingemann-Preis kürt jährlich die

beste wissenschaftliche Leistung

(Paper, Artikel, Buch, Dissertation)

im vorangegangenen Kalenderjahr.

Der Preis ist nach Prof.Dr. Hans-Dieter

K l i n g e m a n n b e n a n n t , e i n e m

international renommierten Politik-

wissenschaftler und Mitgründer des

CSES-Projektes.

v.l.n.r.: Orit Kedar, Dani Marinova

Wir gratulieren Sonja Schulz aus

der Abteilung „Datenarchiv für

Sozialwissenschaften (DAS)“ zum ESC

Young Scholar Award. Sie erhielt den

Preis für ihre Publikation „’Don’t Blow

Your Cool’: Provocation, Violent Coping,

and the Conditioning Effects of

Self-Control“.

Die Preisverleihung wird im Septem-

ber während der Jahrestagung der

European Society of Criminology in

Cardiff stattfinden. Die EuroCrim 2017

vergibt in jedem Jahr zwei Preise für

herausragende Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler im Bereich der

Kriminologie: Den ESC European Crimi-

nology Award für das Lebenswerk, den

in diesem Jahr Manuel Eisner erhalten

wird, und den ESC Young Criminologist

Award. Die Laudatio wird Prof. Clemens

Kroneberg von der Universität zu Köln

halten.

GESIS-Mitarbeiterin Sonja Schulz

Page 15: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

gesis report 4/17

Personalia

Willkommen bei GESIS!

15

Wir freuen uns, Pablo Christmann in

der Abteilung „Dauerbeobachtung

der Gesellschaft (DBG)“ begrüßen zu

dürfen.

Nach seinem Bachelorstudium der

Politikwissenschaft an der Universität

Mannheim und seinem Master in Po-

litikwissenschaften an der Universitat

Pompeu Fabra (UPF), war er in Barce-

lona anschließend mehrere Jahre am

Research and Expertise Centre for Sur-

vey Methodology (RECSM) beschäftigt

und promovierte an der UPF zu Fragen

des politischen Vertrauens und der Zu-

friedenheit mit der Demokratie.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter

im Team „Survey Synergies“ ist Pablo

Christmann zuständig für die Durch-

führung der European Values Study

(EVS) 2017 in Deutschland.

Wir heißen Christian Schnaudt im Team

„International Survey Programmes“ der

Abteilung „Dauerbeobachtung der Ge-

sellschaft (DBG)“ willkommen.

Herr Schnaudt studierte Politikwissen-

schaft sowie Medien- und Kommuni-

kationswissenschaft an der Universität

Mannheim. Nach seinem Studium ar-

beitete er dort als wissenschaftlicher

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische

Wissenschaft und International Ver-

gleichende Sozialforschung und ver-

brachte Forschungsaufenthalte in den

Niederlanden und in Tscheschien. Seit

Oktober 2014 war er als wissenschaftli-

cher Mitarbeiter in der deutschen Teil-

studie des European Social Survey (ESS)

an der Universität Bielefeld sowie am

Mannheimer Zentrum für Europäische

Sozialforschung (MZES) tätig.

Der ESS ist auch bei GESIS Bestandteil

seiner Arbeit: Herr Schnaudt ist für die

Planung, Koordinierung und Durch-

führung der deutschen Erhebung des

ESS zuständig.

Wir freuen uns, Antonia May im Team

„International Surveys“ der Abteilung

„Datenarchiv für Sozialwissenschaften

(DAS)“ begrüßen zu dürfen.

Frau May hat an der Universität

Potsdam Soziologie, Politik- und

Verwaltungswissenschaften sowie

Sozialwissenschaften an der Hum-

boldt-Universität zu Berlin studiert.

Während des Studiums arbeitete

sie am Lehrstuhl für Geschlechter-

soziologie der Universität Potsdam,

für die German Longitudinal Election

Study (GLES) am Wissenschaftszent-

rum Berlin für Sozialforschung (WZB)

sowie für das REScEU-Projekt an der

Universität Mailand.

Bei GESIS ist sie als Doktorandin im ON-

Bound-Projekt für die konzeptionelle

Theoriearbeit, für Operationalisierun-

gen sowie für die Erstellung des Da-

tensatzes mitverantwortlich.

Wir begrüßen Miu Ting Ho als

neue Mitarbeiterin der Abteilung

„Computational Social Science (CSS)“.

Frau Ho hat ein Bachelorstudium in

European Studies an der Hong Kong

Baptist University absolviert und ein

Studium der Übersetzungswissenschaft

an der Universität Heidelberg mit

einem Master abgeschlossen. Sie hat

umfassende Erfahrungen im Veranstal-

tungsmanagement bei der Deutschen

Auslandshandelskammer und der Uni-

versität Heidelberg gesammelt. Zuletzt

war sie als Projektmanagerin in einem

Übersetzungsbüro tätig. Dazu arbeitet

sie freiberuflich als Übersetzerin.

Seit Juni 2017 ist sie bei GESIS im

Team „Social Analytics and Services“ im

Bereich Veranstaltungsorganisation

tätig.

Page 16: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

gesis report 4/17

Personalia

Willkommen bei GESIS!

16

Als neue Kollegin in der Abteilung

„Computational Social Science (CSS)“

möchten wir Zahra Sheikhbahaee

begrüßen.

Nachdem sie ihr Bachelorstudium in

Physik an der Isfahan University of

Technology in Iran abgeschloßen hatte,

machte sie ihren Master in Astrophysik

an der Ferdowsi University Mashhad.

2016 erhielt sie an der Universität Bonn

ihren PhD in Astrophysik.

Seit Juni ist sie bei GESIS im Team

„Social Analytics and Services“ tätig

und forscht gemeinsam mit ihren

Kolleginnen und Kollegen in einem

Projekt zu „the prediction of links and

attributes in social networks by disco-

vering latent structure of networks“.

Wir heißen Melanie Schuck als neue

Mitarbeiterin im Team Personal der

GESIS-Verwaltung am Standort Mann-

heim willkommen.

Frau Schuck machte 2014 ihren

Bachelor-Abschluss in Soziolo-

gie an der Universität Heidelberg

und erwarb anschließend dort den

Master mit Schwerpunkt Personal-

und Organisat ionsentwicklung.

Im Anschluss an ihr Studium war

sie bis Mai 2017 als Personal-

sachbearbeiterin bei einer Spedition in

Mannheim tätig.

Bei GESIS betreut sie neben den tariflich

Beschäftigten in Mannheim auch Be-

rufungsverfahren bei GESIS sowie das

Audit Beruf und Familie.

Wir freuen uns, Muriel Schäfer als neue

Kollegin in der Verwaltung begrüßen

zu dürfen.

Frau Schäfer studierte Sprachen,

Wirtschafts- und Kulturraumstudien

mit Schwerpunkt Südostasien an der

Universität Passau. Ihre beruflichen

Stationen führten sie in den Schwarz-

wald, nach Südostasien und Berlin:

zunächst arbeitete sie in der Strate-

gieabteilung eines internationalen

Armaturen- und Brausenherstellers,

wo sie u.a. strategische Vertriebspro-

jekte begleitete. Nach Laos zog sie der

Aufbau der Europäischen Industrie-

und Handelskammer für die Deutsche

Gesellschaft für Internationale Zusam-

menarbeit (GIZ). Zuletzt war sie als Sa-

les und Key Account Manager in einem

Start-Up der digitalen Wirtschaft in

Berlin tätig.

Bei GESIS arbeitet sie als Vertriebsma-

nagerin, eine neu geschaffene Schnitt-

stellenfunktion in der Verwaltung.

Wir heißen Caroline Greite als neue

Kollegin in der Verwaltung am Stand-

ort Köln herzlich willkommen.

Frau Greite schloss ihr Studium

„Soziale Verhaltenswissenschaften“ mit

Schwerpunkt Arbeits- und Organisations-

psychologie 2010 mit einem Magister

ab und bildete sich anschließend im

Personalmanagement fort. Seitdem

war sie in verschiedenen Bereichen des

Personalwesens tätig.

Bei GESIS wird Frau Greite die Beleg-

schaft der Abteilungen DAS und IT in

Köln betreuen. Darüber hinaus über-

nimmt sie als Elternzeitvertretung die

Bearbeitung des Betrieblichen Gesund-

heitsmanagements (BGM) bei GESIS.

Page 17: An der Schnittstelle von Data Science und …...tationen und Vorträgen u.a. zu den Themen DDI, Datenaustausch, Daten-sicherheit und Open Science trugen Esra Akdeniz, Wolfgang Zenk-Möltgen,

report.

gesis report 4/17

Personalia

17

Willkommen bei GESIS!

Wir heißen Elvira Urmeew als neue Kol-

legin in der Verwaltung am Standort

Köln herzlich willkommen.

Frau Urmeew absolvierte ein duales

Bachelorstudium im Bereich Industrie-

management und war mehrere Jahre

in der Chemieindustrie im Einkauf

tätig. Anschließend erwarb sie an

der Universität zu Köln den Master in

Wirtschaftspädagogik und widmet sich

seitdem dem Personalbereich und der

Personalentwicklung.

Nach einem kurzen Ausflug als Personal-

referentin in der Automobilindustrie

ist Frau Urmeew seit Juli 2017 bei

GESIS für alle Tarifbeschäftigten der

Abteilungen WTS, Wissenstransfer und

Verwaltung zuständig. Des Weiteren

betreut sie das Audit Beruf und Familie

in Köln und koordiniert die betriebliche

Ausbildung.

Wir begrüßen Nico Schäfer, der die

Abteilung „Dauerbeobachtung der

Gesellschaft (DBG)“ verstärkt.

Seinen Bachelor in Sozialwissen-

schaften beendete Herr Schäfer 2010

an der der Justus-Liebig-Universität

in Gießen und schloss 2014 seinen

Master im interdisziplinären Studi-

engang "Gesellschaft, Globalisierung

und Entwicklung" an der Rheinischen

Friedrichs-Wilhelms-Universität Bonn

ab. Von 2015 bis 2017 war er als

Gutachter und Berater im Bereich

der Programmevaluation und des

wirkungsorientierten Monitorings für

die Deutschen Gesellschaft für Inter-

nationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig.

Nico Schäfer wird als wissenschaftli-

cher Mitarbeiter im CEWS im Projekt

"GEECCO - Gender Equality in Engi-

neering through Communication and

Commitment" forschen, mit Fokus auf

die Evaluation des EU-Projektes.

Wir freuen uns, Katharina Werhan als

neue Kollegin in der Abteilung „Daten-

archiv für Sozialwissenschaften (DAS)“

begrüßen zu dürfen.

Frau Werhan studierte Soziologie an

der Universität Bonn und schloss ihr

Studium mit einem Master in Gesell-

schaften, Globalisierung und Entwick-

lung ab. Währenddessen arbeitete

sie als studentische Mitarbeiterin im

Informationsmanagement der Deut-

schen Forschungsgemeinschaft und

war dort u. a. mit der Aufbereitung

verschiedener Datensätze für den DFG-

Förderatlas beauftragt.

Seit Juli 2017 ist sie bei GESIS Mit-

arbeiterin im Projekt ON-Bound „Old

and new boundaries: National Iden-

tities and Religion“. Dort ist sie für

die Recherche, Harmonisierung und

Integration verschiedener Mikro- und

Makrodatensätze sowie für die Doku-

mentation des geplanten kumulierten

Datensatzes zuständig.

ImpressumGESIS

B2,1

68072 Mannheim

Präsident: Prof. Dr. Christof Wolf

Redaktion:

Christian Kolle &

Kerstin Hollerbach

[email protected]

www.gesis.org

gesis report abonnieren

Nachdruck und Verbreitung mit

Quellenangabe und Zusendung

eines Belegexemplars.

Die nächste Ausgabe des gesis

reports erscheint am

24. Oktober 2017