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67. jahr, nr. 6, dezember 2017 B 7672 an unsere freunde

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67. jahr, nr. 6, dezember 2017 B 7672

an unsere freunde

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das, was entscheidend ist, für das Kommen Jesu Christi. Der Täufer hat uns etwas zu sagen. Auch wenn wir schon durch Jahrzehn-te an Jesus glauben, zu ihm beten, er ist immer noch vor uns. Auf ihn sollen wir zugehen, nach ihm sollen wir uns sehnen. Er will an Weihnachten zu uns kommen, in uns lebendig werden. In einem Adventslied singen wir: „Gott naht sich mit neuer Huld, dass wir uns zu ihm bekehren.“ Hier ist das Anlie-gen des Johannes aufgegriffen. Wenn Gott kommt, müssen wir für ihn bereit sein. Wenn er bei uns eintreten will, muss die Türe offen sein. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und hoffe, dass Sie sich über sein Kommen freuen.

P. Peter Renju Titelfoto: Der Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner beim Stanggassin-ger-Gottesdienst in Gars.

Herstellung und Versand der „Briefe“ werden durch Ihre Spenden finanziert. Vielen Dank, Ihre Redemptoristen. Bankverbindung: Provinzialat der Redemptoris-ten, IBAN DE34 7509 0300 0002 1561 13, BIC GENODEF1MO5 Druck: Rudolf Lanzinger, Hofmark 11, 84564 Oberbergkirchen. Bildnachweis: S. 81, 84, 85 Bruno Münch, S. 87 Marita Feil, S. 88 Bernhard Stanggassin-ger, S. 93 rechts Renate Drexler, S. 96 Winfried Aßfalg, S. 86, 89, 90, 92, 94 P. Josef Steinle.

in den Tagen des Advents bereiten wir uns auf Weihnachten vor. Wir erfah-ren, wie dieses Fest für uns wertvoll wird, wenn wir die Zeit nützen, wenn wir bei der Hektik dieser Wochen auch die Chance haben, uns zu besinnen. Die Evangelien der Adventssonntage versetzen uns zurück in die Zeit, als das Volk Israel auf den Messias warte-te. Von ihm versprachen sich alle das „Heil“, eine neue Zeit, ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Ich emp-fehle, sich in diesen Tagen mehr mit einer Person zu befassen, die zu Je-sus hinführt: Ein Mann trat auf, Johan-nes, der Täufer, der Bote, der das Kommen des Messias ankündigte. Er rief zur Umkehr auf, er taufte „zur Ver-gebung der Sünden“. In die Rolle des Täufers dürfen wir uns hineinversetzen. Schon sein Lebensstil ist bemerkenswert. „Er lebte von Heu-schrecken und wildem Honig.“ Das bedeutet für uns: Sich zurücknehmen, auf etwas verzichten, freier werden für

Die „Briefe an unsere Freunde“ erscheinen alle zwei Monate. Herausgegeben von der Münchener Provinz der Redemptoristen. www.briefeanunserefreunde.de Redaktion: P. Josef Steinle Tassilostr. 2, 83536 Gars a. Inn Telefon 08073-388-274 eMail: [email protected] Versand: Versandstelle der „Briefe“ Tassilostr. 2, 83536 Gars a. Inn Telefon 08073-388-239, Fax 08073-388-334.

Liebe Freunde,

sich über sein Kommen

P. Peter Renju

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Im Garten unseres Klosters in Stadl stand ein Rosenstock, wunderschön blühend. In einem Jahr hatte er den harten Winter scheinbar nicht überlebt, im Frühjahr war nur totes Holz zu se-hen. Den Rest ausgraben und weg-werfen? Ich konnte es nicht. Also schnitt ich das, was vom Rosenstock übrig war, zurück und hütete das nicht zu erkennende „Etwas“. Was passierte: Dieser kleine Rest – ich hatte selber die Hoffnung schon fast aufgegeben – fing langsam an, neue Triebe auszutreiben und nach und nach Knospen anzusetzen. Dieses Bild kommt mir jedes Jahr in den Sinn, wenn die Adventszeit be-ginnt. Eine Zeit mit vielen Ritualen und Bräuchen, die vermehrt unsere Sinne berühren. Zugleich ist es eine Zeit, vor der viele Menschen Sorge haben: vor dem Alleine sein, wenn das Fest kommt. Advent ist eine Zeit, mit der wir einmal mehr von unserer Sehnsucht bewegt werden: Die Sehnsucht nach Frieden, Versöhnung, Heimat, dass kein Mensch mehr an Hunger sterben muss, dass ich mit Schwerem, mit Krankheit, zurechtkomme … Aus den Worten der Bibel, die wir im Advent lesen, kann ich in all diese menschliche Sehnsucht heraushören. Und ich kann auch die Sehnsucht

• die wachrüttelt: „…wir sind der Ton, und du bist der Töpfer…“ (Jes 63,7),

• die ermächtigt: „Tröstet, tröstet mein Volk…“ (Jes 40 1),

• und aufhorchen lässt: „…wie die Erde die Saat wachsen lässt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor…“ (Jes 61,11)

Die biblischen Texte in der Adventszeit ergreifen jedes Jahr aufs Neue, wollen eingreifen in unsere menschliche Wirk-lichkeit. Letztlich sollen wir zu adventli-chen Menschen werden, durch die Gottes Menschwerdung erfahrbar wer-den kann. Denn adventliche Menschen sind hof-fende Menschen, die das ihnen Mögli-che tun wider alle Hoffnung. Denn adventliche Menschen sind lie-bende Menschen, die empfangene Liebe weiterschenken und verteilen und die an die Macht der Liebe glau-ben. „… aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht …“ (Jes 11,1ff). Für mich einer der hoffnungsvollsten biblischen Texte im Advent. Sr. Marita Meister MSsR

Meine Bibelstelle Wider alle Hoffnung

Gottes herauslesen. Eine Sehnsucht,

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Pater Josef Steinle bedankt sich am Ende des Gottesdienstes.

In seiner Begrüßung sprach sich Erz-bischof Lackner dafür aus, es mit dem heiligen Franziskus, dem Gründer des Ordens, dem er angehöre, zu halten. Er habe gesagt, man solle die Heiligen nicht zu sehr verehren, sondern sie lieber im eigenen Handeln nachah-men.

Erzbischof und Pater Josef Steinle, der Organisator des Festes, ein stilles Gebet. Dann zogen sie zusammen mit den konzelebrierenden Patres Sepp Schwemmer, Hans Rehmet und Ulrich Bednara zum Altar.

Gebet am Stanggassinger-Schrein

Was uns alle betrifft

Bei einbrechender Dunkelheit ver-sammelte sich eine stattliche Zahl von Gläubigen mit Ordensleuten der Re-demptoristen und Schwesterngemein-schaften, dem Altardienst und Erzbi-schof Dr. Franz Lackner am Stang-gassingerbrunnen vor dem Gymnasi-um Gars. Von dort zog man in einer Lichterprozession zur Pfarrkirche. Pater Rektor Sepp Schwemmer sang dazu die Stanggassinger-Litanei. Vor dem Schrein des Seligen sprachen der

Den Gedenktag des seligen Kaspar Stanggassinger (1871-1899) feierten die Redemptoristen des Klosters und die Pfarrgemeinde Gars zu-sammen mit zahlreichen Gläubigen aus der Umgebung. Zu diesem An-lass war Dr. Franz Lackner, der Erz-bischof von Salzburg, gekommen. Er eröffnete die Lichterprozession und feierte einen Gottesdienst in der Garser Pfarrkirche.

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Nach der Messe waren die Ehren-gäste zu einer Stärkung in den Speisesaal des Klosters eingeladen.

Daraufhin beschloss Franz Lackner, Priester zu werden. Wie Kaspar Stanggassinger müsse der Gläubige heute sich am Beispiel des Apostels Paulus orientieren und alles von der Gnade Gottes erwarten. Für den feierlichen Rahmen des Got-tesdienstes sorgten die Chorgemein-schaft Gars und Instrumentalisten unter der Leitung von Reinhold Schuhbeck, die die Missa in F von Valentin Rathgeber, eine Chorfuge von J. S. Bach und das Ave verum von W. A. Mozart zur Aufführung brachten. Nach dem Gottesdienst lud das Klos-ter den Erzbischof, die Großnichte Stanggassingers, Rita Heinz, Pfarrge-meinderäte und weitere Persönlichkei-ten zu einem Empfang ein. Pater Schwemmer überreichte dem Erzbi-schof einen Geschenkkorb mit Gaben aus der Region, zum Zeichen der Ver-bundenheit und Dankbarkeit. Bruno Münch

In seiner Predigt empfahl der Erzbi-schof den Gläubigen, sich am Vater-unser zu orientieren. Wie Jesus solle man nicht selbstbezogen und nur im Diesseits, sondern in der Beziehung zum himmlischen Vater leben. Beson-ders die dritte Vaterunserbitte, die „dein Wille geschehe“ laute, sei zu beherzigen. Jesus habe dies „mit kostbarer Münze,“ mit seinem Tod, bezahlt. Das sei der Ernstfall des Glaubens für alle, die wie auch Kaspar Stanggassinger Jesus nachfolgen wollen. Zur Veranschaulichung führte der Erzbischof eine Begegnung mit dem Patriarchen von Bagdad an: Die-ser habe ihm mitgeteilt, dass kein Christ seiner Gemeinden in der ge-genwärtigen Zeit der Verfolgung vom Glauben abgefallen sei. Auch dürften Priester heute nicht der Versuchung eines wohlsituierten Le-bens erliegen. Sie sollen Jesus nach-folgen, auch wenn dies das Kreuz bedeute. „Gib Gott in deinem Leben eine Chance!“, sei der entscheidende Appell an die Menschen von heute. Was dies konkret bedeuten könne, veranschaulichte Erzbischof Lackner an seiner eigenen Berufungsgeschich-te. Er berichtete, als Soldat beim Ös-terreichischen Bundesheer habe er eines Tages aus Langeweile in der Bibel gelesen. Dort fand er den Satz: „Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt.“ Er ging zu einem Pfarrer und fragte ihn, ob dieses Wort wahr sei. Der Pfarrer blieb ganz still und antwor-tete dann: „Gib Gott eine Chance!“

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Gottesdienste und traf mich mit der Jugend. Damals nach dem Konzil war Aufbruchsstimmung. Man suchte in der Erzdiözese Kapläne für die Jugend auf Landkreisebene. Ich kam nach Gars und war mit Schwester Hildegard Dankl und Jugendpfleger Lenz Ro-senberger für den Landkreis Mühldorf eingesetzt. Wir regten Gruppen in den Pfarreien an, schulten Verantwortliche, boten Begegnungstage an, feierten Jugendgottesdienste und hielten Schulentlass-Tage für die Schulen im Landkreis. Das war die beste Werbung für die Gruppen daheim. Bei Gottes-dienst-Aushilfen in Pfarreien begegnen mir Leute, die damals dabei waren und gern an die schöne Zeit denken. Viele danken für den Glauben, den sie er-lebt haben und der ihnen half, heute Christ zu sein. Ich habe dabei gelernt, wie wichtig es ist, sich selber im Glau-ben von den jungen Menschen erle-ben zu lassen. Ich bekam auch Aufgaben intern im Orden. Dazu gehörte die Ausbildung junger Mitbrüder im Noviziat und wäh-

Zur Zeit meiner Primiz 1968 sagte je-mand zu meiner Mutter: „Mei, dei Bua! Wenn er schon so was werden muss, dann wäre es besser gewesen, er wäre gleich ein richtiger Pfarrer ge-worden. Wir brauchen heute Leute, die was tun, nicht in Klöstern herumsitzen und meinen, mit Beten sei‘s getan.“ 1939 wurde ich in der Ramsau auf einem Bergbauernhof an der Sonnsei-te geboren und bin dort mit fünf Brü-dern aufgewachsen. Als Ministrant erlebte ich einen Pater, der in der Ramsau Urlaub machte und Gottes-dienste übernahm. Mit uns Ministran-ten hat er sich gern abgegeben und uns viel erzählt. Er war Redemptorist und Missionar. Mir kam der Gedanke: „Wäre das nicht auch was für dich?“ Ich ging aufs Gymnasium in Gars und machte Abitur in Forchheim. Es folgte in Gars das Noviziat, ein Jahr zum Kennenlernen und Entscheiden, dann das Studium der Philosophie und Theo-logie an der Ordenshochschule. Wir waren an die vierzig Studenten, da war was los! 1968 wurde ich von Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht. Beim Provinzial in München war ich Sekretär und bekam viel mit, was im Orden läuft. Am Wochenende fuhr ich in eine Aufbaupfarrei in München, hielt

P. Josef Stöckl erzählt:

Ich bin gern Redemptorist

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rend der Studienzeit. Es war nicht leicht, in dieser Umbruchzeit mit den jungen Menschen die richtigen Ansät-ze zu finden, heute im Orden zu leben und mitten unter den Menschen Seel-sorger zu werden. Es kam noch dicker: Ich wurde 1986 Provinzial der Münch-ner Provinz bis 1993. Die Leitung für zehn Klöster und eine Vizeprovinz in Japan hat viele Gespräche vorausge-setzt. Hart traf es mich, drei Klöster aufzulösen, weil einfach die Leute fehlten. Es war schwer, Abschied zu nehmen von vielen Menschen, die unsere Klöster geschätzt haben. Ich war auch Rektor in den Häusern Forchheim und Gars. Die Niederlas-sung in Forchheim wurde bald danach aufgelöst. Gars ist unser größtes Klos-ter mit Lehrerfortbildung, mit einem großen Gymnasium und einem Pfarr-verband mit fünf Pfarreien. Dazwischen habe ich mit Mitbrüdern und Schwester Edigna Menhard in Pfarrverbänden versucht, zur geistli-chen Vertiefung einen Glaubensweg in vier Schritten zu gehen. Auch die Ge-meindemission lag uns am Herzen. Sie ist für uns Redemptoristen die Hauptaufgabe. Seit einiger Zeit versuche ich, kürzer zu treten. Ich bin jetzt im Kloster in München stationiert und arbeite zeit-weise im Waldsanatorium in Planegg, das den Barmherzigen Schwestern gehört. Dort werden viele ältere Schwestern betreut, dazu Patres und Brüder von uns und Leute aus der Umgebung. Meine Aufgaben sind der

tägliche Gottesdienst, Bußsakrament und die Gespräche in all den Sorgen der Leute dort. Pater Hans Hanus, er war 50 Jahre in Japan, ist auch dort. Eine ganz große Freude für ihn war, dass Christen aus seinen Pfarreien in Japan zusammen mit dem Bischof ihn, den alten Missio-nar, im Juni im Waldsanatorium be-sucht haben. Das war eine Begrü-ßung, die zu Herzen ging. Er hat dem Bischof gleich sein Bett angeboten, um zu testen, wie gut es ihm geht. Zwischen all dem habe ich nie aufge-hört, auf Berge zu steigen und von oben herab in die Täler hinunter zu schauen. P. Josef Stöckl

Am Gipfelkreuz vom Wildseeloder (2117m) bei Kitzbühel in Österreich

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Ich musste sein Haus finden

„Die Leute finden alle her,“ sagt Rita, „kein Schild weist darauf hin.“ Busse können die schmale Straße mit ihren Abzweigungen nicht benützen. Sie halten unten im Markt. Die Besucher bewegen sich dann zu Fuß den steilen Weg hinauf auf den Unterkälberstein. Aus der ganzen Welt kommen sie. Denn das Gästehaus ist mit Fotos im Internet zu finden, so das Haus mit dem Watzmann im Hintergrund. Das zieht. Vor allem in den Sommermona-ten ist die Pension ausgebucht. Rita Heinz, die Besitzerin, unterschei-det zwei Gruppen von Besuchern: Die einen, die hier die Landschaft und die gute Luft genießen, die anderen, die das Geburtshaus des seligen Kaspar Stanggassinger sehen wollen. Bei den letzteren konnte Rita Heinz prominente Persönlichkeiten begrüßen: den Ku-rienkardinal aus Rom, Paul Augustin Mayer, Kardinal Friedrich Wetter aus München, den Salzburger Erzbischof Georg Eder, um nur einige Namen zu nennen. Ins Gästebuch haben sich alle eingetragen und Rita verwahrt es wie einen Schatz. Das Haus am Unterkälberstein steht noch so da, wie es Kaspar Stanggas-singer als Kind erlebt und bewohnt hat. Nur ein Teil des Gebäudes, der Pfer-destall, wurde umgebaut. Dort sind heute freundliche Fremdenzimmer eingerichtet. In der Wohnstube steht

Heilige Messe auf dem Kälberstein (Foto: Bernhard Stanggassinger)

noch der Tisch, an dem Kaspar ge-sessen hat. Kreuz und Madonna im Herrgottswinkel stammen aus seiner Zeit. Es berührt mich jedes Mal, wenn ich die Stube betrete. Das Haus befindet sich noch im Besitz der Familie. Kaspars Bruder Anton erbte Haus und Hof, er betrieb eine Landwirtschaft. Von ihm übernahm Franz Stanggassinger das Anwesen. Er blieb ledig. Seit seinem Tod 1991 gehört das Haus seiner Nichte Rita Heinz. Sie führt eine Pension für etwa 20 Gäste und kann davon leben. Sie freut sich besonders über Besucher, die sehen wollen, aus welchem Haus der selige Kaspar stammt. Adalbert Ndzana, Bischof aus Kamerun, blieb eine ganze Woche und machte be-wusst in dieser Umgebung Urlaub.

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Rita Heinz (2. v. r.) mit Besuchern in der Wohnstube des Stanggassinger-Ge-burtshauses.

schon beisammen. Darin hat sie alles gesammelt, was rund um den Seligen passiert ist und veröffentlicht wurde: Fotos, Zeitungsausschnitte, Einträge von Gästen. Die Seligsprechung Kas-pars 1988 in Rom auf dem Petersplatz war für Rita ein Höhepunkt ihres Le-bens. Bei der Gabenbereitung durfte sie mitgehen und an Papst Johannes Paul II. eine Gabe überreichen. Denkwürdig sind für Frau Heinz die Besuche von Erzbischof Georg Eder (gestorben 2015) aus Salzburg. Dieser hielt sehr viel vom seligen Kaspar und ernannte ihn zum Patron des Priester-seminars. Des Öfteren besuchte er mit Seminaristen den Unterkälberstein und feierte im Wohnzimmer eine Messe. „In tiefer Ergriffenheit und gestärkt im Glauben haben wir heute das Ge-burtshaus des seligen Paters Kaspar Stanggassinger besucht,“ steht von ihm im Gästebuch. Auch der Literat und Schauspieler Georg Lohmeier hat sich dort verewigt:

„Pater Stanggassin-ger war und ist mir ein großer Helfer in vielen gefährlichen Situationen. Ich musste sein Ge-burtshaus finden.“ P. Josef Steinle

Zweimal im Jahr kommen Berchtesga-dener selbst auf den Kälberstein. Am 24. April versammeln sich die Leute vor dem Haus, halten eine Andacht und ziehen mit Lichtern hinunter in die Stiftskirche. Dort feiern sie einen Got-tesdienst. Vor einigen Jahren kam diese Prozession sogar im Bayeri-schen Fernsehen. Jeden dritten Sonntag im September begehen die Berchtesgadener die Kirchweihe auf dem Kälberstein. Das Kirchlein oben auf der Höhe gehört zum Anwesen von Rita Heinz. Ihr seli-ger Großonkel Kaspar pilgerte gerne hinauf und betete dort den Rosen-kranz. In diesem Jahr war ich als Pre-diger eingeladen und nützte die Gele-genheit, die Zuhörer daran zu erin-nern, wie entschieden der Selige den Weg gegangen ist, den der Herr ihm gewiesen hat. Am Nachmittag treffen wir uns im Haus bei Rita. Sie blättert mit mir in ihren Chroniken, fünf Bände hat sie

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Wallfahrer in Maria Puchheim

Ein Pater der Abtei Kremsmünster hatte in den Jahren nach 1920 einige Frauen dazu bewegt, sich den Bewoh-nern der Elendsviertel von Linz und Steyr zu widmen. Aus ihnen entstand eine Gemeinschaft, die 1949 die kirch-liche Anerkennung erhielt. Als Zentrum bewohnen die Schwestern den Pfarr-hof von Steinerkirchen an der Traun. Sie sind als Pastoralassistentinnen, als Pfarrhaushälterinnen tätig, begleiten die Senioren in Altenheimen und füh-ren eine Paramentenwerkstätte. 1970 begannen sie mit einem Missionsein-satz in Brasilien. Die Schwestern tra-gen ein langes Gewand, keinen Schleier, nur eine schwarze Haube. Vor etwa 35 Jahren begann die monat-liche Wallfahrt nach Maria Puchheim. Der Redemptorist Pater Josef Fischer und Trude Hofstetter riefen diese Akti-on ins Leben. Den Beiden ging es vor allem um das Gebet um geistliche Berufe. Dies ist bis heute der Schwer-punkt geblieben. Wenn es Monat für Monat geschieht, werde es auch Früchte tragen. „Ich bin voller Hoff-nung,“ sagte der Prediger beim Got-tesdienst.

(js) Ein seltenes Bild: In Schlangen stehen die Gläubigen vor dem Beicht-stuhl. An diesem Samstag müssen sechs Beichtväter bereit sein, um den Andrang zu bewältigen. „Anderswo gibt es keine Beichtgelegenheit mehr,“ erklärt der Rektor des Klosters, Pater Josef Kampleitner. In Maria Puchheim in Oberösterreich wiederholt sich dieses Bild jeden Mo-nat. Es sind mehrere Anliegen, die so viele Menschen in die Wallfahrtskirche bewegen. Die Legio Mariens der Diö-zese Linz lädt ein. Der Sinn: „Vertie-fung des Glaubens, für Familien und Gebet um geistliche Berufungen.“ Mit Bussen werden die Leute aus ihren Pfarreien gesammelt. Im Schnitt sind es 300 Wallfahrtsteilnehmer. Der Ablauf ist nach Auskunft von Pater Kampleitner vorgegeben. Ab 13.30 Uhr sitzen die Priester im Beichtstuhl. Um 14.00 Uhr betet die Gemeinde den Rosenkranz, es folgt die Messe mit Predigt. Danach stellt sich eine Or-densgemeinschaft oder eine Einrich-tung der Diözese Linz den Gläubigen vor. Es sei schon das Priesterseminar, die Caritas oder die Katholische Ju-gend da gewesen, weiß Pater Kamp-leitner. Meist ist es aber eine Ordens-gemeinschaft. Diesmal sind es die

„Bin voller Hoffnung“

Benediktinerinnen von Steinerkirchen.

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Wer sündigt hier?

Einmal im Jahr wanderten die Kinder von Ramsau (bei Gars) mit der Schwester nach Rechtmehring, wo Kaspar Stocker Pfarrer war. Er erzähl-te den Kindern, er habe eine Henne, die könne hellsehen. Sie erkenne, ob jemand schwer gesündigt habe oder nicht. Er fing die zahme Henne. Ein Kind nach dem anderen streichelte sie, die Henne blieb ruhig. Als die Schwes-ter dran war, zwickte der Pfarrer die Henne in den Bauch, sie fing laut zu gackern an.

Es ist zum Erbarmen 1927 reist eine Gruppe von Franziska-nerinnen aus Au am Inn in die Mission nach Brasilien. Die Leute dort freuen sich sehr über die Schwestern und umarmen sie zur Begrüßung. Das sind die keuschen oberbayerischen Bau-erntöchter nicht gewohnt, sie genieren sich und eine betet: „Herr, erbarme dich unser!“

Wie trifft man den Mond? Einer Magd in einer klösterlichen Landwirtschaft, die kaum Schulbildung genoss, da sie während des Krieges als Kind arbeiten musste, erzählte man, dass die amerikanischen Astro-nauten auf dem Mond landen werden. „Ja, was tun die denn, wenn der gera-de am Abnehmen ist?“

Die Landvolkshochschule Petersberg bei Dachau besuchten vor allem junge Frauen. Von 1967 an kam jedes Jahr einmal die Garser Brüderband, gestal-tete einen Gottesdienst und begeister-te das Publikum. Im Haus hing zu dieser Zeit ein Plakat mit der Über-schrift: „Was mich traurig macht?“ Eine junge Frau schrieb darunter: „Dass die Garser Brüder im Kloster sind.“

Ist schon zu spät Im Bildungshaus der Franziskanerin-nen in Armstorf vergaß eine Frau ihren Wintermantel. Nach einem Jahr kam sie wieder, um ihn abzuholen. Da sag-te Schwester Katharina zu ihr: „Da läuft in Rumänien jemand mit ihm her-um.“

Wer denkt da Böses?

Kaspar Stocker war Schüler am Gym-nasium der Redemptoristen in Gars. Eines Tages stahl er Birnen, es kam auf und zur Strafe musste er lateini-sche Sätze bilden. Er konnte es. Einer lautete: „Puellae pulchrae sunt.“ – „Die Mädchen sind schön.“ Dachten sich die Patres: Wenn der jetzt schon an die schönen Mädchen denkt, passt er nicht zu uns. Kaspar wurde entlassen. Er ging ins Seminar nach Freising, wurde Priester in der Erzdiözese und blieb dem Orden zeitlebens verbun-den.

Ach, wie traurig

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In einem anderen Haus in Gars besitzt die Familie eine Madonna in Lebens-größe. Diese wurde wahrscheinlich bei Prozessionen mitgetragen. Das Ge-wand ist völlig zerschlissen, der Um-hang war einmal blau. Woher die Figur stammt, ist nicht bekannt. Der Besitzer sagt, sie habe immer bei ihnen auf dem Dachboden gestanden.

Sie stellte sich zur Verfügung „Immer sorgte sie sich darum, dass es den anderen gut ging,“ sagte eine Mitschwester von ihr. Sie brauchte immer etwas zu tun, im Haus, in der

Die Schätze im Haus

Eine Garser Familie besitzt schon seit Generationen eine barocke Madonna. Wahrscheinlich stammt sie aus dem ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stift, das 1803 aufgelöst wurde. Da-mals wurde die Einrichtung versteigert. Die Familie hütet das wertvolle Stück. Sie bekam ein Angebot von einem Käufer, er hätte mehr gezahlt, als Haus und Hof wert waren. Sie lehnten es ab. Auch ein Einbrecher versuchte sich. Aber im Haus bellte ein bissiger Hund, der hat ihn wieder vertrieben.

Küche, im Speisesaal, sie pfl egte die

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Schwester Erika Wimmer feierte in Cham ihr 25jähriges Professjubiläum. 1992 hatte sie zum ersten Mal ihr „Ja“ zu diesem Weg als Ordensfrau gesagt. Jetzt blickt sie dankbar auf ihre Geschichte zurück: „Vieles, was zunächst für mich eine große Herausforderung war, erlebe ich im Nachhinein als Bereicherung“, sagt sie. Ob als Gemeindereferentin in einer Wiener Stadtrandgemeinde, als Postulats- und Noviziatsleiterin, als in der Berufungspastoral Engagierte, – immer durfte sie erfahren, dass „Gott mich genau an diesem Platz will und braucht und ich mich nicht sorgen muss, ob ich das alles kann!“ Sr. Renate Drexler

Musste mich nicht sorgen Blumen und hielt gute Kontakte zu den Menschen um sie herum. Mit dieser Einstellung arbeitete Schwester Elisabeth Heilmann 30 Jahre lang in unserem Exerzitienhaus in Cham. Danach half sie bei den Re-demptoristen in Attnang-Puchheim mit. Mit ihrem hintergründigen Humor war sie bei allen beliebt. Geboren ist Elisabeth Heilmann in Frauenneuharting/Oberbayern. Sie zählte zu den ersten Mitgliedern der 1957 gegründeten Missionsschwes-tern vom Heiligsten Erlöser. Sie stellte sich zur Verfügung, Hingabe an Gott und an die Menschen war Inhalt ihres Lebens. Die letzten Jahre verbrachte sie in einem Pflegeheim in München. Dort ist sie am 16. September 2017 im Alter von 83 Jahren verstorben.

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Seinen 80. Geburtstag feierte in Gars Bruder Nikolaus Wimmer. Mit ihm beging sein Bruder Franz und dessen Frau Maria die Goldene Hochzeit. Den Gottesdienst in der Hauskapelle des Klosters gestaltete der Kirchenchor von Gars. Über 40 Jahre gehörte Bruder Nikolaus dem Chor an und erfuhr damit ein Zeichen des Dankes für seinen Dienst. Unser Bild zeigt

Wir danken dir

Vor 70 Jahren trat Pater Georg Stelzer bei uns, den Redemptoristen ein und legte die Gelübde ab. Als Seelsorger war er immer aktiv: Beim Militär in Ellwangen, als Pfarrer in Stödtlen und und in Hausen/Rot. Auch im Ruhe-stand gestaltet er jede Woche eine Seite im Internet. Darin gibt er An-regungen für die Gestaltung der täg-lichen Messe.

Wer rastet, der rostet

Nächste Nummer

Die nächste Nummer der „Briefe an unsere Freunde“ erscheint im Februar 2018.

Wir gratulieren Zum 85. Geburtstag am 21. Dezem-ber 2017 P. Josef Stemmer, Gars. Zum 40-jährigen Professjubiläum am 2. Februar 2018 P. Wieslaw Po-radzisz, Neuried.

Bruder Nikolaus (links) mit dem Jubelpaar.

Heilige Messen Die heilige Messe in den Anliegen unserer Freunde und für die Verstor-benen feiern wir am 7. Dezember 2017, 4. Januar und 1. Februar 2018. Die Herz-Jesu-Freitags-Messe für die Mitglieder des Garser Messbundes ist am 1. Dezember 2017, 5. Januar 2018 und 2. Februar 2018.

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Gars am Inn, Klosterkirche, am 27.12.2017 und am 26.01.2018 um 19.00 Uhr: Gottesdienst mit Predigt zu Ehren des seligen Pater Kaspar Stanggassinger.

Gemeinsames Abendgebet jeden ers-ten Freitag im Monat; Zeit und Ort bitte vorher erfragen.

Meditationsabende in der Weise der Zen-Meditation jeden Mittwochabend, Sr. Marialuise Grimminger.

04.12.17: Abend, „Vergiss die Seele nicht” Adventklänge, Sr. Ruth Maria Stamborski.

29.12.–01.01.18: Tage für den Über-gang ins neue Jahr, „Loslassen – Los-legen”, Sr. Ruth Maria Stamborski.

02.01.–06.01.18: Einzelexerzitien zur Jahreswende, Sr. Barbara Bierler.

Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser, St. Theresia, Stadl, Hauptstr. 1, 83567 Unterreit, Tel. 08073-9184-0:

02.12.: Meditationstag, „Abseits von Weihnachtsmarkt, Einkaufsrummel und Weihnachtsvorbereitungen.” Sr. Marita Meister.

12.-16.03.2018: Exerzitien für Frauen und Männer, „Grundhaltungen, die Halt geben“, P. Ludwig Götz.

03.03.2018: Besinnungstag, „Glaube, der mich frei macht“, P. Ludwig Götz.

Cham, Exerzitienhaus Maria Hilf, Ludwigstraße 16, 93413 Cham/Opf., Tel. 09971-2000-0:

13.12. und 16.12.: Meditationstag, „Ein großes Geschenk“, Sr. Erika Wimmer.

29.12.-01.01.2108: Jahreswechsel für junge Christen, „Mit Gott Neues wa-gen“, P. Peter Renju.

30.12.-01.01.2018: Besinnliche Tage zum Jahreswechsel, „Anfang glänzt aus allen Bruchstellen unseres Le-bens“, Sr. Erika Wimmer, Wally Kut-scher.

02.-06.01.2018: Kurzexerzitien (Einzel-exerzitien mit Schweigen), P. Peter Renju, Sr. Erika Wimmer.

26.01.-28.01.2018: Gesundheit und Spiritualität, „Gönne dich dir selbst“, Elisabeth Antretter, Sr. Erika Wimmer.

20.02., 27.02., 06.03., 13.03., 20.03. 2018: Exerzitien im Alltag, „Mit Leib und Seele“, P. Ludwig Götz, Sr. Carola Kückelmann.

26.-28.01.: Gesundheit und Spirituali-tät, „Tu deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ Sr. Erika Wimmer, Elisabeth Antretter.

17.02. und 14.03.: Meditationstag, „Was mich trägt und hält“, Sr. Erika Wimmer.

02.-04.03.2018: Glaubenstage, „Pau-lus – Völkerapostel; Petrus – Sprecher der Zwölf“, P. Heinz Gerstle.

Exerzitien - Besinnungstage

Page 16: an unsere freunde - Alfons Liguorialfonsliguori.de/wp-content/uploads/2017/11/Briefe-2017-6-Dezember.pdf · 82 das, was entscheidend ist, für das Kommen Jesu Christi. Der Täufer

Ein Kind ist uns geschenkt. Unser Gott als Kind unter uns.

Wir brauchen ihn nicht zu suchen, als einen großen,

erhabenen, vergeistigten Gott. Euer Gott – ein Kind!

Ein Kind, das nicht bedroht und nicht ängstigt, das uns anspricht bis ins Herz,

das unser Vertrauen und unsere Liebe förmlich herausfordert,

das man gern haben muss.

P. Gerhard Mittermeier

So mit ihm eins und vertraut, können wir dieses Kind dann ruhig wachsen lassen,

ohne dass die vertrauende Verbundenheit aufhört. Warum sollte sie aufhören?

Der am Kreuz und der, der kommen wird, ist doch das Kind von Bethlehem.

Das Kind, in dem die Menschenfreundlichkeit Gottes

unter uns erschienen ist.