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Analyse der Galle des Wels. 285 dem Wasserbade in grosser Menge sich ansschied, war ,330; der Eretarrungspunct 260. Zuckhr wurde mit Bestimmtheit in dem weingeisti- gen Auszuge nacbgewiesen, obgleich seine Menge iiber- aua gering war. Ueber die Umstknde, welche die Emeu- gung einer derartigen Milch von unerhortem F e e h a l t inmitten einer ausserordentlich vergrosserten Mamma be- dingten, wage ich keine Vermuthung. Analyse ier Calle des Web; von Dem sel be n. Im Bodensee wurde diesen Sommer ein 90 Pfund schwerer Wels gefangen, dessen Qalle mir darch die Gefalligkeit des Hrn. Medicinalraths Dr. H e r i n g kanz frisch und ib. der Gallenblase zugesandt wurde. Die Galle war gelbbrmn, besass einen eigenthumlichen Fisch- geruch, liess unter dem Mikroskop nur sehr spgrliche Epithelien entdeckeh, reagirte vollig neutral. Die quan- titative Analyse nach der von L e hmann angedeuteten Methode wurde vbn Hrn. Stud. Vogten b e r g e r vorgenom- lhen ; ich stelle das Ergebniss mit dem der Analyse einer Pythongalle (Ann. d. Ch. u. PA. CII. 92) h' ier zusammen : Galle des Galle der Wels Py'thonschlange Wasser.. ...................... 94,48 90,42 Fate Stoffe ................... 5,52 9,58 100,OO lO0,OO. Waeser ....................... 94,48 90,42 Gallensaure Salze 3,63 894 Fett.. ......................... 0,23 403 Gallenschleim mit Farbstqff.. ... 1,48 0,89. Die gereinigten gallensauren Salze ergaben mit einer Mischung von BaO, NO5 und BaO, CO2 gegluht, bei der Pythongalle 6,04 Proc. Schwefel, bei der Galle des Wels nur 412 Proc. Schwefel. Ich sehe in diesem ansehnlich ..............

Analyse der Galle des Wels

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Page 1: Analyse der Galle des Wels

Analyse der Galle des Wels. 285

dem Wasserbade in grosser Menge sich ansschied, war ,330; der Eretarrungspunct 260.

Zuckhr wurde mit Bestimmtheit in dem weingeisti- gen Auszuge nacbgewiesen, obgleich seine Menge iiber- aua gering war. Ueber die Umstknde, welche die Emeu- gung einer derartigen Milch von unerhortem F e e h a l t inmitten einer ausserordentlich vergrosserten Mamma be- dingten, wage ich keine Vermuthung.

Analyse i er Calle des Web; von

D e m sel be n.

Im Bodensee wurde diesen Sommer ein 90 Pfund schwerer Wels gefangen, dessen Qalle mir darch die Gefalligkeit des Hrn. Medicinalraths Dr. H e r i n g kanz frisch und ib. der Gallenblase zugesandt wurde. Die Galle war gelbbrmn, besass einen eigenthumlichen Fisch- geruch, liess unter dem Mikroskop nur sehr spgrliche Epithelien entdeckeh, reagirte vollig neutral. Die quan- titative Analyse nach der von L e hmann angedeuteten Methode wurde vbn Hrn. Stud. Vogten b e r g e r vorgenom- lhen ; ich stelle das Ergebniss mit dem der Analyse einer Pythongalle (Ann. d. Ch. u. PA. CII. 92) h' ier zusammen :

Galle des Galle der Wels Py'thonschlange

Wasser.. ...................... 94,48 90,42 F a t e Stoffe ................... 5,52 9,58

100,OO lO0,OO. Waeser ....................... 94,48 90,42 Gallensaure Salze 3,63 894 Fett.. ......................... 0,23 403 Gallenschleim mit Farbstqff.. ... 1,48 0,89. Die gereinigten gallensauren Salze ergaben mit einer

Mischung von BaO, NO5 und BaO, CO2 gegluht, bei der Pythongalle 6,04 Proc. Schwefel, bei der Galle des Wels nur 412 Proc. Schwefel. Ich sehe in diesem ansehnlich

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286 Rdchardt,

geaingeten 8chwefelgehalte der Silurusgalle eine Bestiiti- gung eines Resiiltates von S ch e r e r ( Wiirzbuyer Vwh. Bd. VII. S. 269), der unliingst auf anderem Wlege zu dem Schlusse (bei der Galle des Stors) gekommen war, dass in der Fiechgalle neben allerdings weit vorherr- schender Taurocholsiiure dooh auch etwas Glycocholsiiure vorhaaden sei. - Apparat a m Entwickelnng von Schwefelwassersto$

KokZrm, Wasserstoffgas etc.; von

Dr. E. R e i c h a r d t in Jena. -

Einer zufdlligen Aufforderung eines Freundes ver- dapkt dex nachstehende Apparat fiir Gasarbeiten die Ent- stehung und bei der leichtan Handhabung und e h n so unschweren Verfertigung desselben glaube ich, denselben auch dem grosseren Publicum zugiinglich machen zu diirfen besonders deshalb, weil er die nicht uberdl vor- handenen und zu besohaffenden Gasometer vollsthdig ersetzt.

Flasche A ist das Gasentwickelungsgefass, bier in der Zeichnung eine dreihalsige Woulffsche Flasehe. Die Oeffnung ist mit einem Kork geschlossen, durch welchen eine 8n beiden Seiten 6ffene Glasrohre geht, fast bis auf den Boden des Gefasses, und noch einige Zolle iiber den Kork hervorragend. Oeffnung 2 ist gleichfalls mit einem KoEk verstopft, durch welchen ein Kupferdraht gestochen ist, welcher oben, des Halses wegen, umgebogen, unten aber in ein Htiubchen ausliiuft, um zur Befestigung eines Eimerchens Zu dienen. In der dritten Oefhung bedndet sich gleichfalls ein Kork mit einer Gasrohre, welohe nur bis an den unteren Theil des Korkes reicht, auseerdem aber nach Aussen auf geeignete Weise so gebogen ist, wie es die leichteste Fortleitung des betreffenden Gases bedarf. In beiden Figuren ist, mit a bezeichnet, eine