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36 Stromeyer: Schmelzprodukte Suhstanzen das erhaltene Nickeloxydul nochmals der Tren- nungsoperation zu unterwerfen. Um die Zuverlassigkeit meines Trennungsverfahrens noch weiter zu prufen, habe ich mehrere neue Unter- suchungen begonnen. . Kach Beendigung derselben werde ich sowohl die erlnngten Resultate, wie auch die aon mir vorgenommenen Abgnderungen in 3er Ausfuhrung der Me- thode in diesem Journal zur allgemeinen Kenntniss bringen. VII. Analyse der Schmelzprodukle von Kaafjord's Kupfermerk. Von A, Stromeyar. (Syt ;Vugcrz. [or ,\;rlztrri$eitsknbeme 1.11, p. 70 ) Durch Herrn T h o m a s Gute erhielt ich eine Samm- lung Proben von Kaafjord's Kupferwerk, die dem Schmelz- betrieh im Flammenofen wahrend des Jahres 181'3 ent- iiommen waren. Der dort ubliche Process besteht in fol- genden Operationen : 1. Da das Erz vie1 Kalk und Magnesia, aher wenig Schwefelkies enthalt, so wird nur ein geringer Theil (1849 ungefahr 8 p. C.), der reicher an Schwefelkies ist, in IIaufen gerdstet, wie in Riiraas. Das gerostete und rohe Erz wird zugleich mit den Schlacken von No. 4. und 5. im Flammenofen geschmolzen, wobei man Stein und Schlaclre erhalt. Letztere wird sor- tirt, die steinhaltige beim nachsten Erzschmelzen zuge- setzt, die steinfreie weggeworfen oder zu Mauersteinen geformt. Der Stein aird, wie zu Roraas, in Stadeln gerostet. Der gerostete Stein wird mit Schlacken von No. 6. und 7. und mit dem reichsten Erz yon Raipas Grube (Bunt- 2. 3. 4.

Analyse der Schmelzprodukte von Kaafjord's Kupferwerk

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Page 1: Analyse der Schmelzprodukte von Kaafjord's Kupferwerk

36 Stromeyer : Schmelzprodukte

Suhstanzen das erhaltene Nickeloxydul nochmals der Tren- nungsoperation zu unterwerfen.

Um die Zuverlassigkeit meines Trennungsverfahrens noch weiter zu prufen, habe ich mehrere neue Unter- suchungen begonnen. . Kach Beendigung derselben werde ich sowohl die erlnngten Resultate, wie auch die aon mir vorgenommenen Abgnderungen in 3er Ausfuhrung der Me- thode in diesem Journal zur allgemeinen Kenntniss bringen.

VII. Analyse der Schmelzprodukle von

Kaafjord's Kupfermerk. Von

A, Stromeyar.

(Syt ;Vugcrz. [or ,\;rlztrri$eitsknbeme 1.11, p . 70 )

Durch Herrn T h o m a s Gute erhielt ich eine Samm- lung Proben von Kaafjord's Kupferwerk, die dem Schmelz- betrieh im Flammenofen wahrend des Jahres 181'3 ent- iiommen waren. Der dort ubliche Process besteht in fol- genden Operationen :

1. Da das Erz vie1 Kalk und Magnesia, aher wenig Schwefelkies enthalt, so wird nur ein geringer Theil (1849 ungefahr 8 p. C.), der reicher an Schwefelkies ist, in IIaufen gerdstet, wie in Riiraas.

Das gerostete und rohe Erz wird zugleich mit den Schlacken von No. 4. und 5. im Flammenofen geschmolzen, wobei man Stein und Schlaclre erhalt. Letztere wird sor- tirt, die steinhaltige beim nachsten Erzschmelzen zuge- setzt, die steinfreie weggeworfen oder zu Mauersteinen geformt.

Der Stein aird, wie zu Roraas, in Stadeln gerostet. Der gerostete Stein wird mit Schlacken von No. 6.

und 7. und mit dem reichsten Erz yon Raipas Grube (Bunt-

2.

3. 4.

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yon h’aafjord’i Xupferwcrk. 37

kupfererz) im Flammenofen geschmolzen. Dabei crhalt man einen neuen Stein welcher in Kaafjord Weissmetall (in England Blaumetall) heisst. Die Schlacke kommt zum Erzschmelzen.

5. Das in flache Blocke gegossene Weissmetall wird hei schwacher Hitze im Plammenofen gerostet, bis es halb- geschmolzen niedergesunken ist dann verstarkt man die Hitze bis zur vollkommnen Schmelzung. Ungefahr die Halfte des Produkts besteht aus metallischem Kupfer (Bh- senlrupfer) und die andere Halfte aus Schwefelkupfer (Pur- purmetall). Die Schlacke kommt zum Erzschmelzen.

6. Das wie das Weissmetall behandelte Purpurmetall giebt Schwarzkupfer. Das Blasenkupfer wird unter Zusatz von etwas Purpurmetall umgeschmolzen und liefert ehen- fnlls Schwarzliupfer. Die Schlacken von beiden Operationen kommen zum Schmelzen des Weissmetalls No. 6.

7. Das Schwarzkupfer wird im Flammenofen ham- mergaar gemscht.

A n a I y s e n.

Dns rohe Erz. Das ger6stete E m . d a C ?3,10

$.e e 0,33 Mgc 6,30

Malschit 1,08 S lG,G9 Fc l&58 CU 7,58 Ni u. Co 0,iO Quarz 28,04

99,1% -

Quarz l5,30

FeS 12,80 s 9,60 -Iic 19,83 Ca 18,88

srg 5,02

C U 6,OO

...

c ll,X 100

Der Stein. Cu 27,23 Fe 39,38 Niu,Co 0,59 s 32.80

100

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S t 1.0 m e y e r : S c h m e 1 z p r o d u k t e 38

Emsthlac ke, gmischt mit Q t i arz k k w r n . Sauerstoff.

& 56,20 28919 &U 0,40 0,05

Xi Cs 14,lO 4 4 0 k::( Rig 5,lO 1,97 Pe 20,oo 435 1;:i u. c'o 0,20 O , O ~

100

12,48

Krptnllisirte Schlacke, oAne Quarzkdmer. Sauerstoff.

& 52,OO 27 4 U 0,io 0,05 Pe 17,ti.i 4,Ol xi 8,90 4,151 13,03 dn 16,22 4,:3

5,45 2,zs -. 3lg 100,til

Gerssteter Steih. \17eissmelall. 6U 37,3 c u 7?,Z Fc S 35, h F C G.7G B 5,0 Ni u. Co 0,03 P e 21,d 8chlackc 0,9 fii u. do 0.7 S 18.98 -

100 100

Schlacke vorn IVeCsmetall.

gi 31,lO 1F,13 a 6,90 3,22 Ca 3,50

5lg 0,GO kU 1,67 420 fii u. do 0,30 0,06

SaucrstoK

17,43

Pe 56,OO 12,74' 100,07

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von Kaafjord’e Kupfcrwerk. 33

Pwpumiet all. Blasenkupfer. ~. cu 79.98 Schlackc 0,i I F C 0 , a S 1,30 Xi u. Co 0,50 Ni (frci von Co) 1,61 Schlackc 2,OO Fe 0.09 S - 17,O.f cu 96,80

100,o 100,o Schlacke v m Purplcrnietall.

s 21,90 12,93 i - C 37,OO 12,97

k u. t o 0,40 XI 3,80 1,77 16973 c3 3,80 0,78 $Is 0,35 0,14

Snuerstof.

6 U 8,99

Blase,ik?ipfer-SchlacX.e. SauerstoE.

si 22,oo 11,42 C C 5&39 6 U 1?,80

No. 2. 0,12 0,02 0,12

S 0,f 1 Schlnckc 0,2Y FC 0 , l l Ki 0,’Lli 0.30 cu 99,24 99,45

iijm 1u0,ou Sclt~cnr;X.iip~erscIIlncke.

8i U. Co J,GO Ca 1,62 $1, 1,lO :<I 5,20

w , 7 0 Sch w urz k?cp/er.

--

KO. I.

Saucrstofr ci 36,O 18,ti

Pe 7.0 XI 090 ?,80 4 U 13,2

ks 0,s 0.30 da ?,7

I4i 4,o do 0,9

1U0,6

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40 Stromeyer : Schmelzproduktc

Schlacke vmc clm Process, wobei das P~irprtrmetall grdsstentheils oxylrlirt wurde.

5 29,63 la , I Pe 7,70 &U 50,OO 5.61

SauerstoK

1.75' I I

XI 3,50 1 ,63 $13- O,T8 0,30 IO,S!,

da ?,I0 O,58 Si 4,50 0,9i C O 0,S.i 0,07

38,5g'

RaffiiiliachEacke (vom Hainmergaarmachen). SeucrstoK

s i' 40,s 21

9 C 3 3 XI 1?,7 1 ,?ti 4l.I $6, I 5,?0 11 8 3 0

Ca 3,O

Si 1,s 0,3Y 0,s 0,oci

Mg 0,7 0,27

C'O - 98,<

Urn zu versuchen, ob nicht das in der letzten Sclilacke enthaltene Kickel sich gewinnen lassc, schmolz ich die Schwarzkupferfrischschlncke mit 10 p. C. Kalkstein in eineni Kohlentiegel. Das erhaltene Netnllkorn bestxnd aus :

Xi 5.5 co 0,5 Fe 3 Cu 89,O

100

Als diese Legirung mit etwas Salpeter und Borax um- geschmolzen wurde, gab sie ein anderes Metallkorn, worin

Ni 9,? Fe 0,3 Co 0,4 Cu 89,4

enthalten waren. Im Grossen mag vermuthlich die Oxy- dation durch Rosten und Schmelzen mit Quarz glucken,

100

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v o n Kaafj o r d’s K up fcr w e r k. 41

woduch man eiu zur Keusilberfabrikation hinlanglich reines Rickelkupfer erhalten kann.

Bei den angefiihrten Analysen schlug ich die gewohn- lichen analytischen Wege ein, die Schlacken wurden alle mit Alkalien aufgeschlossen, obwohl die Erzschlacke allein Ton Salzsaure nicht angegriffen wird. Da die letzte Schlacke vie1 Kupferoxydul enthielt, wurde sie zuvorderst mit Sal- petersHure eingetrocknet unil gegluht, damit der Matin- tiegel nicht durch reducirtes Iiupfer verdorben werde.

Zur Scheidung des Kobalts vom Nickel benutzte ich die von Prof F i s c h e r rorgeschlagene Methode mittelst salpetrigsaurem Iiali. Ich empfehle sie den Analytikern, (lenn sie ist eben so genau untI ungleich hequemer, als die andern hckannten Methoden. Iiobalt und Kickel wurden in SalzsLure gelost, zur Trockne verdampft, in wenig Wasser gelost und mit einer concentrirten Losung yon snlpetrig- saurem Ih l i und hierauf mit Essigsaure versetzt. Dahei scheidet sich ein gelhes Doppelsalz yon salpetrigsaurem Kobaltoxydul und Kali aus, melches nur sehr wenig in Wasser liislich ist. Nickel fillt dabei nicht rnit nieder. Man lost das Kobaltdoppelsalz in Salpetershure und fillt durch Iiali aus.

VermitteIst dieser Methode Bann man auch Kobalt yon Zink und Mangan scheiden.

Zur Vergleichung des Flamnienofenkupferprocesses rnit dem in Gehlaseofen theile ich die Analyse der Schmelz- produkte von Gilsaa Hutte (Merager) hier mit, die ich durch Ilerrn Ohersteiger N e i d e 11’s Gute erhielt.

Gerb’stetes Erz. Quirz und Glimmer d U

2 n da Mg s S Fc

28,85 3,80 2,oo 2,oo 1 ,oo 5 , x

10.04 16,93 303 i 97.71 -

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42 S t r o m c ye r : S chm c Iz p r o d u k t c ctc.

Stetiuchlacke (Enschlacke). stein.

si 39,75

i;u 0,03 a 6,63

Z n 3,65 63 3,OO &lg 2,oo

S 29,75 Fe 5.%,78 Cu 13,53 Zn 1,91

99.97

Der Verlust kommt auf nicht bestimmtes Kali.

Ger6steter Stem. &U 15,w Zn 2.53 Z e 80,GO S 0,63 Fe 1,07

0,58 - s 100,9

Schwarzkupfenchlacke. SaucrstoR

18,93 9,83

0,1?

iG,O8

.5,06 0,6B 1,32

70,68 0,96 0.58

97,19-

Schwarzkupfer. S 0.87 F C 3,97 Zn 2,oo c o 0,06 Cu 93,lO

100