1
Analyse des 2. Brandenburgischen Konzerts , 1.Satz Das 2. Brandenburgische Konzert ist als neunstimmiger Satz geschrieben. Die vier Soloinstrumente sind Trompete, Flöte, Oboe und Violine. Desweiteren sind vier Orchesterstimmen mit Violine 1, Violine 2, Viola und Violone besetzt. Die Basso continuo-Stimme soll von einem Violoncello und einem Cembalo unisono gespielt werden. Der erste Satz steht in F-Dur im 2/2-Takt und trägt die Tempobezeichnung Allegro. Zu Beginn des Satzes wird das Hauptthema von Flöte, Oboe, Violine und Violine 1 unisono gespielt. Es ist eine lebhafte, tänzerische Melodie aus Achtel- und Sechzehntelnoten, die sich in den ersten zwei Takten in Quart- und Terzsprüngen auf und abwärts bewegt. Im dritten und vierten Takt besteht sie aus Sechzehntelnoten, die den Eindruck einer wellenförmig auf- und abfließenden Tonleiter ergeben. Im fünften und sechsten Takt wird der Rhythmus der ersten beiden Takte wieder aufgegriffen, allerdings erscheint die Melodieführung nun spiegelverkehrt dazu, d.h. Sprünge und Auf- bzw. Abwärtstonschritte sind vertauscht. Im siebten Takt treten noch einmal tonleiterartig ansteigende Sechzehntel auf. Mit einigen Verziehrungen (Legato, Triller) endet das Thema nach der Hälfte des achten Taktes mit dem Grundton F. In der zweiten Hälfte dieses Taktes spielen Flöte und Oboe eine Sechzehnteltonleiter abwärts, als Überleitung zu einem Solo der Violine in den folgenden Takten. Die Violine 2 weißt während der ersten acht Takte eine zum Hauptthema weitgehend parallele Stimmenführung auf, die jedoch leicht variiert wird. Die von der Trompete ausgeführte „Oberstimme“ hat einen ganz anderen Charakter als das Hauptthema. Sie besteht aus den Tönen des C-Dur (F?) Dreiklangs, die zunächst in ruhigen Achtelnoten (2/2-Takt) auf- und abfließen. Im dritten Takt wird das zweigestrichene G erreicht und mit einem Triller eineinhalbTakte gehalten. Die zweite Hälfte des Themas beginnt wieder in Achtelnoten, diesmal werden die Dreiklangstöne jeweils verdoppelt gespielt. Im siebten Takt leiten Sechzehntelnoten und Pausen zum Schluss des Themas über. Einen ähnlichen Charakter zeigt die Violastimme: In den ersten beiden Takten klingen die Töne des F-Dur Dreiklangs im Achtelrhythmus, in der zweiten Hälfte des Themas, ab Takt fünf, wird sie parallel zur Violine 2 geführt. Die Stimmen der Violone und des Basso continuo sind in den ersten acht Takten dieses Satzes gleich. Ihr Rhythmus ist jeweils entgegengesetzt zu dem des Hauptthemas: In den ersten beiden Takten in denen das Thema tänzerisch ist, erklingen hier fließende Sechzehntel in Sekundenschritten. Ab Takt drei, der Sechzehntelpassage des Hauptthemas, führen die Unterstimmen Terz- und Quartsprünge in Achteln aus. Auch dieses „Gegenthema“ endet nach der ersten Hälfte des Achten Taktes mit dem F.

Analyse des 2 - · PDF fileAnalyse des 2. Brandenburgischen Konzerts , 1.Satz Das 2. Brandenburgische Konzert ist als neunstimmiger Satz geschrieben. Die vier Soloinstrumente sind

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Analyse des 2 - · PDF fileAnalyse des 2. Brandenburgischen Konzerts , 1.Satz Das 2. Brandenburgische Konzert ist als neunstimmiger Satz geschrieben. Die vier Soloinstrumente sind

Analyse des 2. Brandenburgischen

Konzerts , 1.Satz

Das 2. Brandenburgische Konzert ist als neunstimmiger Satz geschrieben.

Die vier Soloinstrumente sind Trompete, Flöte, Oboe und Violine.

Desweiteren sind vier Orchesterstimmen mit Violine 1, Violine 2, Viola und

Violone besetzt. Die Basso continuo-Stimme soll von einem Violoncello

und einem Cembalo unisono gespielt werden. Der erste Satz steht in F-Dur

im 2/2-Takt und trägt die Tempobezeichnung Allegro.

Zu Beginn des Satzes wird das Hauptthema von Flöte, Oboe, Violine und

Violine 1 unisono gespielt. Es ist eine lebhafte, tänzerische Melodie aus

Achtel- und Sechzehntelnoten, die sich in den ersten zwei Takten in Quart-

und Terzsprüngen auf und abwärts bewegt. Im dritten und vierten Takt

besteht sie aus Sechzehntelnoten, die den Eindruck einer wellenförmig auf-

und abfließenden Tonleiter ergeben. Im fünften und sechsten Takt wird der

Rhythmus der ersten beiden Takte wieder aufgegriffen, allerdings erscheint

die Melodieführung nun spiegelverkehrt dazu, d.h. Sprünge und Auf- bzw.

Abwärtstonschritte sind vertauscht. Im siebten Takt treten noch einmal

tonleiterartig ansteigende Sechzehntel auf. Mit einigen Verziehrungen

(Legato, Triller) endet das Thema nach der Hälfte des achten Taktes mit

dem Grundton F. In der zweiten Hälfte dieses Taktes spielen Flöte und

Oboe eine Sechzehnteltonleiter abwärts, als Überleitung zu einem Solo der

Violine in den folgenden Takten.

Die Violine 2 weißt während der ersten acht Takte eine zum Hauptthema

weitgehend parallele Stimmenführung auf, die jedoch leicht variiert wird.

Die von der Trompete ausgeführte „Oberstimme“ hat einen ganz anderen

Charakter als das Hauptthema. Sie besteht aus den Tönen des C-Dur (F?)

Dreiklangs, die zunächst in ruhigen Achtelnoten (2/2-Takt) auf- und

abfließen. Im dritten Takt wird das zweigestrichene G erreicht und mit

einem Triller eineinhalbTakte gehalten. Die zweite Hälfte des Themas

beginnt wieder in Achtelnoten, diesmal werden die Dreiklangstöne jeweils

verdoppelt gespielt. Im siebten Takt leiten Sechzehntelnoten und Pausen

zum Schluss des Themas über. Einen ähnlichen Charakter zeigt die

Violastimme: In den ersten beiden Takten klingen die Töne des F-Dur

Dreiklangs im Achtelrhythmus, in der zweiten Hälfte des Themas, ab Takt

fünf, wird sie parallel zur Violine 2 geführt.

Die Stimmen der Violone und des Basso continuo sind in den ersten acht

Takten dieses Satzes gleich. Ihr Rhythmus ist jeweils entgegengesetzt zu

dem des Hauptthemas: In den ersten beiden Takten in denen das Thema

tänzerisch ist, erklingen hier fließende Sechzehntel in Sekundenschritten.

Ab Takt drei, der Sechzehntelpassage des Hauptthemas, führen die

Unterstimmen Terz- und Quartsprünge in Achteln aus. Auch dieses

„Gegenthema“ endet nach der ersten Hälfte des Achten Taktes mit dem F.