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64 Huar-Concrement QUS clem Magen eines Ochsen. und dann mit kochendem Alkohol behandeln; ersterer lost das Urrhodin und letzterer das Uro laucin auf. Aus dieser Darstellungsweise Tiisst sich wohl ent- nehmen, dass Heller’s Urrhodin mit dem von Martin inittelst Aethers ausgezogenen rothen Farbstoff und das Uroglaucin mit dem Urokyanin identisch ist ; nur will H el- l e r diese Farbstoffe krystallisirt erhalten haben, eine Eigen- schaft, welche Martin an 5hnen nicht beobnchten konnte. Weitere Untersuchungen iiber die Entstehung und die Natur des blauen Farbstoffs im Harn wurden von H. v. Sicherer angestellt, dessen Versuche ubrigens be- wiesen, dass der Farbstoff von 31 art in ’s Urokyanin durchaus nicht versehieden war, die Hauptfrage aber, die Identitilt des Urokyanins mit dem Indigo, noch fraglich gelassen haben. Ueber das haufige Vorkommen des Indigos im mensch- lichen Urin hat A. H. H a s s a l eine Notis veroffentlicht. Der von H a s s a l beobachtete und von ihm f i r Indigo gehaltene Farbstoff zeigte allerdings auch die grosste Aehnlichkeit mit Indigo, aber die Identitat damit wurde ebenfalls nicht bewiesen. (Buchu. n. Bepert. Bd. 3. No. 7.) B. Analyse eines laar-Concrements ans dem Magen eines Oehsen. Man findet zuweilen in dem zweiten Magen der Wiederkauer ballahnliche, nus Haaren .gebildetc Concre- inente bis zur Grosse zweier Fauste, bei denen mitunter ein Stiickchen Stroh, Holz, Stein, Eisen oder Schale einen Kern bildet, die aber auch zuwcilen ganz aus Haaren bestehen. Ein solches von letzterer Beschaffenheit ist von P 1 u n~ m e r analysirt wordcn. Der mehrere Wochen hin- durch getrocknete Haarbdl wog noch SO9 Gran, war geschmacklos und besass nur einen schwachen Geruch, ahnlich dem charakteristischen Geruch des Kuhstalles. E r schien aus lauter lose zusammengeballten Haaren ge- bildet zu sein. - Die Analyse ergab: Haare. .......... 20 Gran Casein. Butterssure Gelbes, in Alkohol 16s- liches Oel .... Epithelium ........ 112 ,, ......... ....... Cholesterin ....... i 77 ,, I (Arneric. Journ. of Phurna. &lurch 1853.) Hendess.

Analyse eines Haar-Concrements aus dem Magen eines Ochsen

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Page 1: Analyse eines Haar-Concrements aus dem Magen eines Ochsen

64 Huar-Concrement QUS clem Magen eines Ochsen.

und dann mit kochendem Alkohol behandeln; ersterer lost das Urrhodin und letzterer das Uro laucin auf.

Aus dieser Darstellungsweise Tiisst sich wohl ent- nehmen, dass Hel le r ’s Urrhodin mit dem von Mar t in inittelst Aethers ausgezogenen rothen Farbstoff und das Uroglaucin mit dem Urokyanin identisch ist ; nur will H el- l e r diese Farbstoffe krystallisirt erhalten haben, eine Eigen- schaft, welche Martin an 5hnen nicht beobnchten konnte.

Weitere Untersuchungen iiber die Entstehung und die Natur des blauen Farbstoffs im Harn wurden von H. v. Sicherer angestellt, dessen Versuche ubrigens be- wiesen, dass der Farbstoff von 31 a r t i n ’s Urokyanin durchaus nicht versehieden war, die Hauptfrage aber, die Identitilt des Urokyanins mit dem Indigo, noch fraglich gelassen haben.

Ueber das haufige Vorkommen des Indigos im mensch- lichen Urin hat A. H. H a s s a l eine Notis veroffentlicht. Der von H a s s a l beobachtete und von ihm f i r Indigo gehaltene Farbstoff zeigte allerdings auch die grosste Aehnlichkeit mit Indigo, aber die Identitat damit wurde ebenfalls nicht bewiesen. (Buchu. n. Bepert. Bd. 3. No. 7.)

B.

Analyse eines laar-Concrements ans dem Magen eines Oehsen.

Man findet zuweilen in dem zweiten Magen der Wiederkauer ballahnliche, nus Haaren .gebildetc Concre- inente bis zur Grosse zweier Fauste, bei denen mitunter ein Stiickchen Stroh, Holz, Stein, Eisen oder Schale einen Kern bildet, die aber auch zuwcilen ganz aus Haaren bestehen. Ein solches von letzterer Beschaffenheit ist von P 1 u n~ m e r analysirt wordcn. Der mehrere Wochen hin- durch getrocknete Haarbdl wog noch SO9 Gran, war geschmacklos und besass nur einen schwachen Geruch, ahnlich dem charakteristischen Geruch des Kuhstalles. E r schien aus lauter lose zusammengeballten Haaren ge- bildet zu sein. - Die Analyse ergab:

Haare. . . . . . . . . . . 20 Gran

Casein. Butterssure

Gelbes, in Alkohol 16s- liches Oel . . . .

Epithelium . . . . . . . . 112 ,, . . . . . . . . . . . . . . . .

Cholesterin . . . . . . . i 77 ,, I

(Arneric. Journ. of Phurna. &lurch 1853.) Hendess.

Page 2: Analyse eines Haar-Concrements aus dem Magen eines Ochsen

Miscellen. 65

Ueber die Verwendung der Kleien und des Kleien- auszuges zur Brodbereitung.

Apotheker S i e g l in Bietigheim hatte vorgeschlagen, die Kleie mit verdiinnter Schwefelsiiure und siedendem Wasser auszuziehen und diesen Auszug anstatt Wasser bei der Brodbereitun m ver- wenden, ja er glaubte durch Versuche dargethan zu ha%en, dass ein wesentlicher Gewinn an Nahrungsstoff erzielt werde. -- Prof. F e h l i n g in Stuttgart w d e veranlaset, diese Vorschlage und Ver- suche zu priifen, wobei sich aber herausstellte, dass weder bei der Rehandlung der Kleie mit reinem, noch mit schwefelsaurehaltigein Wasser und der Verwendung dieses Auszugs zum Anmachen des Brodea eine Vermehrung des Nahrungsstoffes crzielt werde, sondern dass daa Mehrgewicht nur von der grosseren Menge Wasser her- riihre, wodurch jedoch die Qualitat des Brodes nicht leide. - Es miisste jedenfalls der Kleicnauszug concentrirter bereitet werden, wenn derselbe den Nahrungsstoff wesentlich vermehren sollte; doch niitzlicher wiirde es immer sein, die Kleie ganz in Brodmaaae zu lassen. ( Wochenblatt jur Land- und Forstzoissenschujt 1854. No. 6.- Po@. Centrbl. 1854. No. 7. p. 430-33.) Mr.

Verminderung des Rauches bei der Steinkohlenfeuenmg. Ein in England erschienenes Gesetz verlangt bei Androhung

einer Strafe von 5 Pfd. Sterling, dass bei jeder grosseren Feuerung eine Einrichtung angebracht sei, um den Rauch vollkommen zu verzehren. Dieses Gesetz veranlasste die Redaction des Gewerbe- blattea im Grossherzogthum Hessen, bei Gebriider S h a r p , Inhaber der grossten Maschinenbau - Anstalt in Manchester, anzufragen, worin diese Einrichtung bestehe? Diese haben hierauf mitgetheilt, dass bis jetzt keine einzige der empfohlenen Rauchverbrennungs- Verfahren zu irgend einem giinstigen Resultate g e f i r t habe und dass der einzige Weg, moglichst wenig Rauch bei Steinkohlen- feuerung zu erhalten, in- der Sorgfalt des Heizers liege, welcher m i t s t e t e r A u f m e r k s a m k e i t d i e e i n g e l e g t e n K o h l e n i n d e r G l u t h h i t z e e r h a l t e n musse und d e s h a l b n i e z u vie1 a u f e i n m a l naehlegen diirfe. (Gezuerbeblatt f. d. Grossherzo tk. Heam 18854. No. 16. - Po@. Centrbl. 1854. No. 14.p. 884-85.) kr.

Zur Glasbereitung. M a l a in Clichy bei Paris hat durch Versuche mehrere Vor-

theile in der Glasbereitung gefunden: so hat er z.B. durch Zusatz von Borsiiure das sonst schwerfliissige Kreideglas zum Leichtschmel- sen gebracht ; ferner durch Ersatz des BleioxTdes im Kronglas durch Zinkoxy4 Magnesia und Baryt sehr giinstige Resultate gewonnen. Die farbigen NatrongPher werden durch Zusatz von Zinkoxyd PU faat farblosen und sein Kronglas iibertrifi alle biRher bekannte zur Anfertigung optiseher Glber. Man hofi, dass man durch Zusatz von Zinkoxyd die Natronglier, statt der theueren Kaliglaser, zu den farblosen Tafelglasern verwenden lernen werde. - Durch Zusatz von Schwefel erhielt er dem Obsidian aus Island ahnliche schwarze Gliiser, eine Entdeckung, welche schon friiher S p 1 it t - g e r b e r in Pogg. Annal. mitgetheilt. (AmtZ. Bericht Ger die Lon- doner Auastellmg. Bd. 3. p . 301-355. - Polyt. Centrbt. i854.

Mr. - NO. 14. p . 889-890.)

Arch. d. Phsrm. C8XXI.Bde. 1.Hft. 5