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2 Luduig, Knli enMeke1t.e kein Gmmoniak. Essigsaures Blei erzeugte keine Trabulig. &d"e ebensd Beim Abdnmpfen im Wasserbade hinterliess die Fliis- sigkeit einen stark suesen, zugleich etwas nach Zimmt achmeckenden Ruckstand, der sich in Wasser vollstiindig klar wieder loste und beim Erwiirmen mit Kali und Kupfervitriol sehr rasch einen rothen Niederschlag von Kupferoxydul gab. Hiernach dflrfte das &heim*l ah ein venslleeter, mit etwas Zinimttinctur versetzter Wacholderspiritus zu betrachten sein. Zu weiterer Evidenz machte ich einen synthetischen Versuch. Ein klar filtrirtes Gemisch von einer halben Unze Wacholderspiritus mit 3 Drachmen Zuckereyrup und 20 Tropfen Zimmttinctur zeigte nicht allein dasselbe physikalische und chemische Verhalten, wie daa fiag- liche Geheimmittel, sondern ein Theil desselben, dem Patienten ,a18 RestU der untersuchten Fluseigkeit ifber- geben, ist von ihm gebraucht; ohne diese Supposition irgendwic zu bemerken, und a18 ich ihm dieselbe spSiter mittheilte, behanptete er, es habc ebenso wie das ursprung- liche Mittel gewirkt. Analyse eines Speichelsteins ; von Prof. Dr. Hermann Ludwig in Jena. Der Speichelstein stammte am der Submaxillardriise eines Mannes von 5d Jdhiren und wurde mir von dem- selben bald nachdem er sich dessen entledigt hatte (am 20. October 1850) zur Analyse iibergeben. Der Stein war plattgedrtickt eifdrmig, an dem einen Ende gedreht ; dle O b e d k h e k h i g , theilweise gefurcht, die Textur schalig. Er beellss hellbrilunl$chgelbe Farbe, die Oberfiilche glanzend, wie mit Firniss ubersogen. Der Bruch matt,

Analyse eines Speichelsteins

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Page 1: Analyse eines Speichelsteins

2 Luduig,

Knli enMeke1t.e kein Gmmoniak. Essigsaures Blei erzeugte keine Trabulig. &d"e ebensd

Beim Abdnmpfen im Wasserbade hinterliess die Fliis- sigkeit einen stark suesen, zugleich etwas nach Zimmt achmeckenden Ruckstand, der sich in Wasser vollstiindig klar wieder loste und beim Erwiirmen mit Kali und Kupfervitriol sehr rasch einen rothen Niederschlag von Kupferoxydul gab.

Hiernach dflrfte das &heim*l ah ein venslleeter, mit etwas Zinimttinctur versetzter Wacholderspiritus zu betrachten sein.

Zu weiterer Evidenz machte ich einen synthetischen Versuch. Ein klar filtrirtes Gemisch von einer halben Unze Wacholderspiritus mit 3 Drachmen Zuckereyrup und 20 Tropfen Zimmttinctur zeigte nicht allein dasselbe physikalische und chemische Verhalten, wie daa fiag- liche Geheimmittel, sondern ein Theil desselben, dem Patienten ,a18 RestU der untersuchten Fluseigkeit ifber- geben, ist von ihm gebraucht; ohne diese Supposition irgendwic zu bemerken, und a18 ich ihm dieselbe spSiter mittheilte, behanptete er, es habc ebenso wie das ursprung- liche Mittel gewirkt.

Analyse eines Speichelsteins ; von

Prof. Dr. H e r m a n n Ludwig in Jena.

Der Speichelstein stammte a m der Submaxillardriise eines Mannes von 5d Jdhiren und wurde mir von dem- selben bald nachdem er sich dessen entledigt hatte (am 20. October 1850) zur Analyse iibergeben.

Der Stein war plattgedrtickt eifdrmig, an dem einen Ende gedreht ; dle O b e d k h e k h i g , theilweise gefurcht, die Textur schalig.

Er beellss hellbrilunl$chgelbe Farbe, die Oberfiilche glanzend, wie mit Firniss ubersogen. Der Bruch matt,

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Analyse eines Speichelsteins. 3

die Farbe der Bruchflachc weiss ; der Stein war ziemlich leicht zerreiblich.

Das absolute Gewicht desselben, 1 Tag. mch seiner freiwilligcn Losliisung, betrug im lufttrocknen Zutande 2,555 Grm.

Das spec. Gewicht desselben bei einer Teinperatur des Waesers von 9OC. war 1,548. Denn:

Gewicht dcs Speichelsteins 2,556 Grm. Scheinbarer Gcwichtsverlust beim Wagen des Speichel-

steins im Wasser von 9OC. eingetaucht 1,650 Grm. Spec. Gew. dee Wnssers von WC., wenn Waaser von

4OC. = 1,oooO gesetzt wird, 0,0998497 nachHal1- s t r o m .

Daraus folgt das spec. Gewicht des Speichelsteina = 2,556.0,9998497 =

1,6:io

Beim Erhitzcn iin Proberiihrchen entwickelte eine Probe des Speicliclstcins jl’asscr, Ammoniak und brenz- liches Ocl und licss einc I<ohligc JIasse zuruck, welche, an der Luft gegluht, sic11 weiss biannte und einen be- deutenden erdigcn Riickstand gab, der fcuchtes Curcuma- papicr nicht briiunte. Mit Wnsser gekocht, wurde eine kleine Menge der Subsktiiz gelost. Dic farblose Lijsung gab weder niit Gcrbsiiurc noch mit Salpctcrsaure eina Trubung.

Die zcrriebene Substanz, niit Kalilauge ubergossen, entwickelte kcin Ammoniak. Die zerriebene ungcgluhte Substanz liistc sich in Salzsiiurc ohnc Brausen vollstiindig zu eincr opalisirendcn Ylussiglteit.

Dic im Platiiiscliiilclicn bei gelinder Rothgluhhitzo dargestellte Asche des Speichelsteins loste sich in Sal- petersaurc ohne Brauscn mit Hinterlassung einigor Koh- lcnflockchen auf. Dic filtrirte farblosc Flussigkeit blieb bei Einwirkung von Schwefelwasserstoff farblos und klar. Auf Zusatz von Arnmoniak zur schwcfclwasserstofialtigen Flussigkeit entstand ein bedeutender grau gefArbtcr Kie- derschlng.

1*

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4 Ludwig,

Ammoniak allein bewirkt einen rein weissen schlei-

Essigsaures Natron im Ueberschues gab keine Fiillung. Oxalsaures Kali gab einen starken weissen Nieder-

schlag. In der durch oxalsaures Kali von Kalk befreiten

Flussigkeit bewirkte Ammoniak beim Umriihren eine weisse Trubuiig.

Essigsaures Natron im Ueberschuss, darauf tropfen- weise Eisenchlorid zugesetzt, gab starke gelblichweisse Fallung.

Salpetersaures Silberoxyd, darauf Ammoniak vorsich- tig zugctropfelt, eigelben Niedcrschlag, vollig loslich in Salpetersame.

Essigsaures Bleioxyd einen starken weissen Nieder- schlag.

Chlorbaryum keine Triibung. Die Asche des Speichelsteins bestand sonach aus

gemein-phosphorsaurem Kalk mit sehr kleinen Mengen von phosphorsaurer Talkerde und Spuren von Eisenoxyd.

migen Niederschlag.

Pvocentische Zusammensetzung.

1,922 Qrm. Speiclielstein (lufttrocken) hinterliessen nach lgngerem Trocknen bei 1000 C. und einige Grade dariibor 1,740 Grm. Ruckstand, der dadurch im Ansehen keine Veranderung erlitten hatte.

Aus der Proportion : 1,922 : (1,922 - 1,740) = 100 : x

folgt x = - - ~ 100'oJ82 = 9,4694, oder in runder Summe

9,47 Proc. WsJser. 0,200 Grm. lufttrockne Substanz

lieseen eingeiischert 0,1547 Glrm. Asche = 77,35 Proc. gemein - phosphorsaurem Kalk mit kleinen Mengen von phosphorsaurer Talkerde und Spuren von phosphorsaurem Eisenoxy d.

&re Menge ergiebt sich wie folgt:

W a s 8 e r b e s t i m m u n g.

1,922

As ch e n m e n g e.

O r g a n i s c h e S u b s t a n z .

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Analyse einee Speichelsteina. 5

0,200 Grm. lufttrockner Substanz gaben 0,lFlP'i' Grm. Asche; der Gluhverlust also = 0,2000 - 0,1547 = 0,0453 Grm. = 22,65 Procent organische Subshnz und Was- ser. Mithin 22,G5 - 9,47 = 13,18 Procent organischer Substana.

Uer untersuchtc nienschliche Speichelstein bestand sonach aus: 77,35 Proc. gcmcin - phosphorsaurem Icnlk, mit sehr kleincn Men-

gcii von phosphorsaurcr Talkerde und einer Spur von phosphorsaurem Eiscnoxyd;

13,18 orgnnischcr stickstofialtiger Substanz, in Wasser, so wie in Salzsaure loslich; ihrc wiievcrige Lijsung weder dnrch Gerbsiiure noch durch Salpetersilure Mll- bar (Ptyalin?) ;

9,47 ,, Waaser - 100,OO.

Ammoniakverbindungen, Chlormetalle, schwefelsaure und kohlensaure Salze waren nicht vorhanden.

Das Verhsltniss des geniein - phosphorsauren Kalks zum Wasser ist wie 77,35:9,47. Die Formel (3Ca0,POs + 2 HO) verlangt auf 77,35 Proc. 3 CaO, PO5 8,92 Proc. HO. Man kann deshalb annclinien, dass in diesem Spei- chelstein zweifach-gewasserter gcmein-phosphorsaurer Kalk, gemengt mit organischer Substanz, vorhanden war. Die Existenz von wasserhaltigcm phosphorhaltigcm Kalk habe ich schon friiher dargethan (vergl. Arch. der Pharm. B. 6'9. p , 286; Pharm. CcntrM. 1852. p . 345; Liebig-Koppd Jah- resbericht. 1852. p. 361).

Bei Vergleichung mit friiheren Analysen von Spei- chelsteinen ergiebt sich ein wesentlicher Unterschied zwi- schen den1 von mir untcrsuchten Steine und den von W u r z e r und von Hoisson analysirten Steinen.

W u r e e r fand in einem menschlichen Speichelsteine (Jahrb. der Chem. u. Pharm. 2828. II. p. 374; daruus in Berzelizls Juhvesbericht. 1830. p . 272) : 59,9 Proc. phosphorsaurer Kalk 12,8 kohlenssurer Kalk 18,2 organische, in Wasscr unliislichc Substanz, die mit

dem Xanthoxyd einige Aehnlichkeit hat 9,l ,, im Wasser liisliche orgsnische Substanz nnd Salze __

100,o.

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6 Ludwig, Analyse eiiaes &picRekeins.

Boisson (Journ. de a i m . m a . V. p . 591; daraus in Berzel. Jahresber. 1831. p . 245) untersuchte einen Speichel- stein aus dein Ductus Whartoniunus eines Menschen und fand darin:

55,O Proc. phosphorsauren Kslk 15,O kohleneauren Kalk

2,O Eisonoxyd 1,0 Talkerde

25,O organische Subetaxu 98,O Proc. 2.0 Verlugt.

lD0,O. Die von W u r z e r und B o i s s o n analysirten Spei-

chelstcinc enthielten also 12,8 bis 15 Proc. kohlensauren Kalk, der von mir analysirtc enthielt wcder vor noch nach dem Gliihen eine nacliweisbare Menge von kohlcn- saurcm Ihlk.

Auch der Eisenoxydgehalt war bei dem von mir untersuchtcn Stcine so gering, dass er kaum durch Schwe- felaminonium zu erkennen war, wiihrend B oi ss on 2 Proc. Eiscnoxyd darin fand.

Vergleiclit inan die Zussmmenstetzung des Speichel- steins mit der Zusamn~ensetzung des Secrets der Sub- maxillardriisen, so crgiebt sich aus dcm Gehalt des letz- teren an phospliorsaurem Kalk die Moglichkeit einer Bil- dung dieses Stcins.

Das Secret der Submaxillarie enthiilt (8. A. Kclliker, Handbush der Gewebelehre des Nenschen. 2.-Au$age. 1856. p. 387) bei Thieren Schleim und ist fadenziehend; ebenso ist auch ein wgssei-iger Auszug der Driise selbst nach B e r n a r d schleimig; beim Menschen trifft man im geoff- neten Ductus Whartonianus gewohnlich eine Art Schleim in geringer Menge, der jedoch vorziiglich aus Cylinder- epithel und zcrsctztern Epithel der Driisenblaschen besteht und nur iin Minimo cine in Essigsaure gerinncnde Sub- stanz enthslt, die vielleicht Schleim ist. In den Driisen- bliischen dagegen zeigt sich beim Ausquetschen derselben in der Regel zicmlich vie1 in Essigsaiire fadig gerinnen-

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Landerer, Analyse des echarfen saftes der Schnaken. 7

der Schleim, ebenso in den Epithelzellen derselben (KOZ-

Das Secret der Submaxillardriisen ist von C. B e r - n a r d und Jacubowi tsch bei Hunden genauer unter- sucht worden (s. Leltniunn, Lelirhch der pl~yysiolog. C’lieu~ 2. Bd. p. 17). Es bildet eine farblose, wasserhelle, ge- sclimacklose Flussigkeit, ohne Geruch und ohne morpho- logische Beimengungen. Das spec. Gtewicht fand J a c u - b o wi ts cli = 1,0041, die Heaction niinder stark alkalisch als die des Yarotidensecrets; es enthalt weit weniger an organische Materie gebundenen und an der Luft Kohlen- saure anziehenden Kalk, als das Secret der Parotis, im Uebrigen abcr ganz dieselben Bestandtheile, darunter auch Rhodankalium. 13ernard hcbt aber als wesentlichen Un- terschiad diesea Secrets von d e n der Parotis dessen schlei- mige, fadcnzieliende Beschaffenheit hervor ; ziihe fand diese Flussigkeit auch Jacubowi tsch . Dasselbe hinter- liess nach deniselben 0,855 Proc. festen Ruckstand, wel- cher 0,333 Th. Asche lieferte. Iliese enthielt auf 52,6 Th. Chlorkalium und Chlornatrium 13,6 Th. kohlensauren und phosphorsauren Iialk und Talkcrde.

lib).

Analyse des scharfen Saftes der Schnaken; von

Dr. X. L a i i d e r e r i n Athen. -

ZU den unangenehmstcn Plagen, wodurch den in sud- lichen Gegcnden Wohnenden auch noch die kurze Nacht- rnhe geraubt wird, gehijren die Schnaken, Culex pipiene. IJiese Plage dauert wahrend der Sommermonrtte bis in den Deconiber hinein, und zwar in Griechenland und deiri pnzen Oriente in eineni solchen Maasse, dnss man sicli durch Flornetze, niit denen man sich bedcckt oder womit man die Betten umspannt, dagegen zu schutzen sucht, i d sich des Morgens einander erzahlt, wie inan geschlafen hat, und die erste Frage Morgens ist: ,,Wie