2
1114 salpetersaurem Ammoniak und gefiirbter von Untersalpeterdiure, die Verpuffungen des Gasgemengee, die Entflammung des Sauerstoffs an der Ausstrijmungsiiffnung und das Ertiinen der Harmonika raach auf- einander folgen. Will man einen Theil dieser Erscheinungen und namentlich die Bildung von Untersalpetersaure sicherer und in weniger aufregender Weise zur Beobachtung bringen, so empfiehlt es sich, die aus Platindraht gewundene Spirale durch ein Platin- oder Palladiumblech zu ersetzen. Man verfihrt dann folgendermaassen : Durch ein 0.2 mm dickes Palladium- oder Platinblech von etwa I cm Breite, 5-6 cm Lange zieht man einen Platindraht, der dae Blech in eiu 800- 900 ccm fassendes Kochglas einzuhiingen gestattet. Andererseits versieht man das Kochglas mit einem doppelt durch- bohrten Kork, desseu Durchbohrungen zwei 4 mm weite, rechtwinklich gebogene Glasriihren durchdringen; daa eine Glasrohr miindet unmittel- bar unter dem Kork, das zweite dient zum Einleiten des Sauerstoffs und miindet 5 cm iiber der Fliissigkeit. Fiillt man jetzt die Koch- flasche zu bis l/, mit Ammoniakwasser von 20 pCt., hiingt das Blech gliihend ein, ohne es in die Fliissigkeit eintauchen zu lassen, leitet einige Secunden einen raschen Strom Sauerstoff hiuzu und sperrt hierauf den Strom ab, so erhitzt sich das inzwischen unter sichtbare Gliihhitze abgekiihlte Blech zum dunklen Rothgliihen und erzeugte weisse Nebel von salpetersaurem Ammoniak. Man leitet zum zweiten Male, wiederum nur einige Secunden, Sauerstoff ein und sieht jetzt in der Flasche gelbe Dlmpfe ron Untersalpetersaure erscheinen und das Blech hell ergliihen. Beim dritten oder vierten Einleiten von Sauer- stoff wird die Farbe das die Flasche fiillenden Gases so dunkel, dass man dasselbe auf weite Entfernungen als Untersalpetersaure erkennt, und zwar ohue dass Verpuffungen oder Entflammung des Sauerstoffs die ruhige Beobachtung beeintrgchtigen. H annorer , Laboratorium der kgl. techn. Hochschule, Februar 1887. 237. 1. M. Losanitsoh: Analysen serbisaher Mineralwasser. (Emgegangen am 4 April.) Serbien ist reich an Mineralwasser verschiedener Arten; nur ein- zelne dieser Heilquellen besitzen jedoch derartige Einrichtungen und Anstalten, dass sie regelmassig zu Heilzwecken benutzt werden. Ich habe einige der wichtigsten dieser Wiiaser analysirt und erlaube mir die Resultate dieser Unlersuchong mitzutheilen , in der

Analysen serbischer Mineralwässer

Embed Size (px)

Citation preview

1114

salpetersaurem Ammoniak und gefiirbter von Untersalpeterdiure, die Verpuffungen des Gasgemengee, die Entflammung des Sauerstoffs an der Ausstrijmungsiiffnung und das Ertiinen der Harmonika raach auf- einander folgen.

Will man einen Theil dieser Erscheinungen und namentlich die Bildung von Untersalpetersaure sicherer und in weniger aufregender Weise zur Beobachtung bringen, so empfiehlt es sich, die aus Platindraht gewundene Spirale durch ein Platin- oder Palladiumblech zu ersetzen. Man verfihrt dann folgendermaassen :

Durch ein 0.2 mm dickes Palladium- oder Platinblech von etwa I cm Breite, 5 - 6 cm Lange zieht man einen Platindraht, der dae Blech in eiu 800- 900 ccm fassendes Kochglas einzuhiingen gestattet. Andererseits versieht man das Kochglas mit einem doppelt durch- bohrten Kork, desseu Durchbohrungen zwei 4 mm weite, rechtwinklich gebogene Glasriihren durchdringen; daa eine Glasrohr miindet unmittel- bar unter dem Kork, das zweite dient zum Einleiten des Sauerstoffs und miindet 5 cm iiber der Fliissigkeit. Fiillt man jetzt die Koch- flasche zu bis l/, mit Ammoniakwasser von 20 pCt., hiingt d a s Blech gliihend ein, ohne es in die Fliissigkeit eintauchen zu lassen, leitet einige Secunden einen raschen Strom Sauerstoff hiuzu und sperrt hierauf den Strom ab, so erhitzt sich das inzwischen unter sichtbare Gliihhitze abgekiihlte Blech zum dunklen Rothgliihen und erzeugte weisse Nebel von salpetersaurem Ammoniak. Man leitet zum zweiten Male, wiederum nur einige Secunden, Sauerstoff ein und sieht jetzt in der Flasche gelbe Dlmpfe ron Untersalpetersaure erscheinen und das Blech hell ergliihen. Beim dritten oder vierten Einleiten von Sauer- stoff wird die Farbe das die Flasche fiillenden Gases so dunkel, dass man dasselbe auf weite Entfernungen als Untersalpetersaure erkennt, und zwar ohue dass Verpuffungen oder Entflammung des Sauerstoffs die ruhige Beobachtung beeintrgchtigen.

H a n n o r e r , Laboratorium der kgl. techn. Hochschule, Februar 1887.

237. 1. M. Losanitsoh: Analysen serbisaher Mineralwasser. (Emgegangen am 4 April.)

Serbien ist reich an Mineralwasser verschiedener Arten; nur ein- zelne dieser Heilquellen besitzen jedoch derartige Einrichtungen und Anstalten, dass sie regelmassig zu Heilzwecken benutzt werden.

Ich habe einige der wichtigsten dieser Wiiaser analysirt und erlaube mir die Resultate dieser Unlersuchong mitzutheilen , in der

1115

a 3 z.c p 71 R. 1.001 1.0488 0.0264 0.3309 0.0160 0.0100 0.0007 0.0005 0.1 135 0.3166 0.0568 0.2546 -

Hoffnung, hierdurch auch aussei halb unserer Landesgrenze das Inter- e8se eines gewiseen Lesekreisea zu erwecken.

Bestimmt wurden nur diejenigen Bestandtheile der unterauchten Wiisser, welche in wiigbaren Mengen in einem Kilogramm Waeser enthalten sind.

a

5 .$

f % 32 R. 1.00075 0.8345 0.01402 0.15224 0.05000 0.00612 -

0.00140 0.05211 0.47787 0.04970 0.03236 0.00425

1 kg Wasser enthtilt Gramme

28.8 R. 1.0031 2.0146 0.07984 0.63704 0.07691 0.06562 0.00240 0.00105 0.11512 -

0.04260 3.61 147 -

Temperatur . . . . . . . Spec. Gewicht . . . . . Fixe Bestandtheile. . I KaliumK . . . . . . ( Netrium Na . . . . . Calcium C a . . . . . . I bfagnesium Mg . . . , Eisen Fe . . . . .-. . I Aluminiumoxyd A l g 03 KieselefLure SiOo . . . Schwefelsaure SO3 . . Chlor C1 . . . . . . . Kohleneiiore COs . . Schwefelwasserstoff .

13 C. - 46.5C. 31 R. - 1.00257 1.00043 1.000345

2.3576 1.612 0.2666 0.328 0.05409 0.05518 0.00640 0.0117 0.79809 0.4251 1 0.00888 0.1039 0.12901 0.10283 0.07152 - 0.01693 0.04108 0.00570 0.0092 0.00499 0.00960 0.00121 - 0.00271 0.00199 0.00279 0.0010 0.12185 0.08983 0.02244 0.0636

0.01236 0.0543 0.01775 0.03195 0.00570 0.0065 4.53046 3.69453 0.28814 0.0956

- - 0.0105

- -

-

e88. Eug.Bamberger und 0.Boekmann: Ueber &Naphtalin-

IJdittheilung aus dem chem. Labor. der kBnigl. Akademie der Wissenschaften in Miinchen.]

(Bingegangen am 23. Ytirz; mitgetheilt in der Sitzung von Hm. K. Pinner.) Zur Entecheidung einiger - auch theoretiech wichtiger - Fragen,

welche ich zu erbrtern gedenke, wenn ich ihrer experimentellen Lb- sung niiher getreten sein werde, bedurfte ich grbseerer Mengen von fi- Nephtalinaldehyd. Derselbe ist zwar bereits dargestellt, seine Ge- winnung aber auf dern Wege der bisher bekannt gewordenen Methoden

aldehyd.