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Anatomie / Krankheitslehre Allgemeines 1. Nennen sie bitte die Verdauungsenzyme, ihren Bildungsort und beschreiben sie ihre Wirkung Enzym Bildungsort Wirkung Amylase Speicheldrüsen Kohlenhydratspaltung Unterzungenlipa se Mund Fettspaltung, Milchfette Magenlipase Magen Fettspaltung, Milchfette Pepsinogen Magen Eiweißspaltung ( durch Salzsäure Umwandlung zu Pepsin) Galle Leber Emulgierung der Fette ( Mizellenbildung) Lipase Pankreas Fettspaltung Alpha-Amylase Pankreas Kohlenhydratspaltung ( Mehrfachzucker zu Einfachzucker ) Trypsinogen Pankreas Eiweißspaltung (erst durch das alkalische Milieu im Dünndarm Umwandlung zu Trypsin) Chymotrypsinoge n Pankreas Eiweißspaltung ( erst durch das alkalische Milieu Umwandlung zu Chymotrysin) 1

Anatomie Krankheitslehre

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Allgemeine Fragen und Antworten zur Anatomie / Krankheitslehre wie zum Beispiel: Wo liegt die Leber und welche Aufgabe erfüllt sie im menschlichen Körper oder Aus welchen Abschnitten ist der Dickdarm aufgebaut und welche Funktionen erfüllt er?

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Page 1: Anatomie Krankheitslehre

Anatomie / Krankheitslehre

Allgemeines

1. Nennen sie bitte die Verdauungsenzyme, ihren Bildungsort und beschreiben sie ihre Wirkung

Enzym Bildungsort Wirkung

Amylase Speicheldrüsen Kohlenhydratspaltung

Unterzungenlipase Mund Fettspaltung, Milchfette

Magenlipase Magen Fettspaltung, Milchfette

Pepsinogen Magen Eiweißspaltung ( durch Salzsäure

Umwandlung zu Pepsin)

Galle Leber Emulgierung der Fette

( Mizellenbildung)

Lipase Pankreas Fettspaltung

Alpha-Amylase Pankreas Kohlenhydratspaltung

( Mehrfachzucker zu Einfachzucker )

Trypsinogen Pankreas Eiweißspaltung (erst durch das

alkalische Milieu im Dünndarm

Umwandlung zu Trypsin)

Chymotrypsinogen Pankreas Eiweißspaltung ( erst durch das

alkalische Milieu Umwandlung zu

Chymotrysin)

Carboxypeptidase Pankreas Eiweißspaltung (erst durch das

alkalische Milieu im Dünndarm

Umwandlung zu Carboxypeptid)

2. Wo liegt die Leber und welche Aufgabe erfüllt sie im menschlichen Körper

Makroskopischer Aufbau

Größte Stoffwechselorgan des Körpers

Rechter Oberbauch unterhalb des Zwerchfells unter/hinter den Rippenbogen

Ca. 1 ½ kg schwer

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2 große und 2 kleine Leberlappen

zwischen den kleinen Leberlappen liegt die Leberpforte

das ist die Eintrittsstelle der Leberarterie und der Pfortader und die Austrittsstelle des

Gallenganges

Produktion des Gallensaftes : Gallensäure, Cholesterin, Bilirubin

Bildung von Wachstumshormonen, Somatomedine Bildung der Hormone und

ihren Vorstufen z.Bsp Somatomedine.Aktivierung von Vitamin D und

Schilddrüsenhormonen

Entgiftung: körpereigene Gifte – Ammoniak, zugeführte Gifte – Alkohol,

Medikamente

Abbau des roten Blutfarbstoff – Hämoglobin zu Bilirubin – Ausscheidung über die

Galle

Stoffwechselfunktionen

Eiweißstoffwechsel – Albumine, Globuline, Blutgerinnungsfaktoren,

Transporteiweiße

Fettstoffwechsel – Neutralfette werden als Triglyceride gespeichert

Kohlenhydratstoffwechsel – Insulin schafft Glukose in die Zellen, überschüssige

Glukose wird in der Leber als Glycogen gespeichert

Glukagon schafft Glukose aus der Leber – Umbau des Glycogens in Glukose

3. Aus welchen Abschnitten ist der Dickdarm aufgebaut und welche Funktionen erfüllt er

Makroskopischer Aufbau

Ca. 1,5 m lang

Liegt rahmenförmig um den Dünndarm

Abschnitte

Caecum ( Blinddarm) mit Wurmfortsatz ( Appendix vermiformis)

Colon ascendens – aufsteigende Dickdarm

Colon transversum – querverlaufende Dickdarm

Colon descendens – absteigende Dickdarm

Sigma- Colon sigmoideum – S-förmige Dickdarm

Rektum – Enddarm 7-15 cm lang

geht aus dem Dickdarm hervor und endet am After

Anus

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Page 3: Anatomie Krankheitslehre

Verschluss des Afters bestehend aus dem

Inneren und äußeren Schließmuskel

Hämorrhoidale Geflecht

Physiologie :

Entzug von Wasser und Elektrolyte

Eindickung des Stuhl

Gärung und Fäulnis durch Kolibakterien

Schleimbeimischung durch Schleimproduktion in den Becherzellen

4. Beschreiben sie bitte die Lage und die Funktionen der einzelnen lymphatischen Organe

Thymus :

Lage : im Mediastinum ( Mitte des Thorax(Brustkorb))

„Grundschule“ der T-Lymphocyten, später verfettet er und hat keine Funktion –

Thymusfettkörper

Mandeln :Tonsillen

gehören zum lymphatischen Rachenring

sie kontrollieren wie „ Türsteher „ den Eingang zum Rachen, fangen dort Fremdkörper und Infektionserreger ab

wir unterscheiden :

1. Tonsilla palatina – Gaumenmandeln

2. Tonsilla pharyngea – Rachenmandeln

3. Tonsilla lingualis – Zungenmandeln

Sie sind mit einer der Hauptstätten für die Produktion von Lymphocyten

Milz – Splen, oder Lien

Lage : linker Oberbauch, unter dem Zwerchfell, dorsal ( hinten ), geschützt

durch den Rippenbogen

Funktion :

Blutmauserung – Aussonderung und Abbau überalterter Blutzellen,

Eisenrecycling

immunologische Kontrolle des Blutes, enartete Zellen und Fremdkörper

werden identifiziert und Abwehrvorgänge eingeleitet,

Bildung von Lymphocyten.

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Page 4: Anatomie Krankheitslehre

Blutspeicherfunktion – bei Schockgefahr durch Volumenmangel kommt es zur

Kontraktion und zum Versuch den Volumenmangel durch die kleiner

Blutreserve wieder aufzufüllen und somit den Kreislauf aufrecht zu erhalten.

5. Wo findet man Lymphkonten und was leisten sie im menschlichen Körper

an Kopf und Hals

im Nacken

unter dem Unterkiefer

entlang der Halsgefäße

in der Achselhöhle

in der Leistengegend

im Bauch

am Darm

im Brustraum

Aufgaben :

Ein Lymphknoten ist eine "Filterstation" für die Lymphe (= Gewebswasser). Jeder

Lymphknoten ist für die Aufnahme und Filterung der Lymphe einer Körperregion zuständig.

Lymphknoten gehören zum Abwehrsystem ("Immunsystem") eines Organismus. Als

Abkürzung für Lymphknoten wird zumeist LK verwendet. Im Englischen heißt ein

Lymphknoten Lymph node. Im Lateinischen Nodus lymphaticus

6. Was ist Lymphe und wie entsteht sieDie Lymphe ist eine hellgelbe Flüssigkeit, die hauptsächlich aus Wasser, Lymphplasma und

weißen Blutkörperchen besteht und den größten Teil der Zellen des Körpers umspült. Sie

entsteht durch Austritt von Blutplasma aus den Blutkapillaren in das Gewebe. Über die

zwischen den Zellen liegenden Lymphkapillaren werden Zelltrümmer, Schlackenstoffe,

Fettkügelchen, Bakterien und Viren entsorgt.

7. Warum kommt dem lymphatischen System eine so große

Bedeutung zu (Aufgaben)

Wie ein Netz spannt sich das lymphatische System durch den Körper. An verschiedenen

Stellen dieses Netzes befinden sich große und kleine Lymphknoten.

Und so funktioniert das System: Durch den Blutdruck werden kleine und flüssige Bestandteile

durch die dünnen Wände der feinen Haargefäße (Kapillaren) in das Körpergewebe gepresst.

So werden Nährstoffe und Sauerstoff in die Gewebe transportiert. Im Gegenzug nimmt das

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lymphatische System Abfallstoffe und Kohlendioxid auf. Die größeren und festen

Bestandteile bleiben im Blut. Die heraus gepresste Flüssigkeit kehrt größtenteils in den

Blutkreislauf zurück.

Die Aufgabe der Lymphknoten besteht in der Kontrolle und Reinigung der ihnen über die

Lymphkapillaren zugeführten Lymphflüssigkeit .

In den Lymphknoten werden Bakterien, Viren, abgestorbene Zellbestandteile, Fremdkörper

u. a. komplett in ihre Grundbausteine zerlegt und in das Venensystem zurückgeführt. Die

Lymphknoten enthalten weiterhin Abwehrzellen, die sogenannten großen Fresszellen

(Phagocyten). Sie vernichten nicht nur Bakterien, sondern regen auch die Produktion von

Antikörpern gegen die Krankheitserreger an.

Weitere Aufgaben :

Milz: Abbau von Blutverunreinigungen Produktion von weißen Blutkörperchen Produktion

verschiedener Schutzstoffe

Thymus: Entwicklung der weißen Blutkörperchen im Kindesalter Aufbau von

Abwehrfunktionen bis zur Pubertät (danach keine Funktion mehr)

Mandeln: Abwehr von Infektionen

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Page 6: Anatomie Krankheitslehre

Anatomie / Krankheitslehre

Das Herz-Kreislaufsystem

1. Welche Kriterien geben bei der Pulsmessung Auskunft über den Zustand des Herz- Kreislaufsystems

Frequenz

tachycard > 100 / min

bradycard < 60/min

Rhythmus

Rhythmisch

Arrhythmisch

o Unregelmäßig

o Mit Pausen

o Mit Extraschlägen ( Extrasystolen)

Füllungszustand

Schwach

Fadenförmig

Kräftig

Der Puls gibt Auskunft über den Herzfrequenz und teilweise über den Rhythmus

2. Welche Pulsveränderungen können sich ergebenIn der Frequenz :

Tachycard und bradycard

Im Rhythmus

Arhythmisch

Mit fühlbaren Pausen oder Extrasystolen

Im Füllungszustand

3. Was bedeutet TIA . Beschreiben sie bitte das Erscheinungsbild mit Symptomatik

TIA bedeutet "transitorische ischämische Attacke" (vorrübergehende

Blutmangel/Sauerstoffmangel einhergehende Anfall) Vorboten eines Schlaganfall eine

Kurzzeitig auftretende Durchblutungsstörungen die durch Sauerstoffmangel verursacht wird,

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wird unter dem Begriff TIA definiert. Neurologische Ausfälle Appoplex = Schlaganfall Was

ist es ?,Was entwickelt sich daraus? Ursachen?

Als TIA werden alle neurologischen Ausfälle bezeichnet, die wenige Minuten, selten länger

als 1 bis 2 Stunden dauern. Definitionsgemäß ist eine TIA auf 24 Stunden begrenzt. Innerhalb

dieser Zeit bilden sich die Symptome vollständig zurück. Während einer TIA bleibt das

Bewusstsein erhalten. TIA´s müssen als Vorzeichen eines Hirninfarktes aufgefasst werden.

Die Ursachen müssen unbedingt abgeklärt und behandelt werden.

Generelle Symptome der TIA

Gleichgewichtsstörungen mit und ohne Schwindel,

Seh- und Hörstörungen, meist auf einem Auge (Amaurasis fugax)

Störungen der Sprache oder des Sprachverständnisses,

die Unfähigkeit zu lesen, zu rechnen oder zu schreiben,

Taubheitsgefühle in Arm oder Bein und Einknicken der Beine.

Ursachen und Symptome

TIA ist eine Mikroembolie. Eine TIA tritt in dem Moment auf, wenn ein kleines Blutgerinnsel

(Mikroembolie) ein Blutgefäß blockiert. Sie endet, wenn das Gerinnsel plötzlich zerbricht und

sich wieder im Blut auflöst.

Hauptquellen dieser gefäßverschließenden Gerinnsel sind Plättchenansammlungen in

Arterien und an Herzklappen, sowie von Gerinnselbildung im Rahmen unregelmäßiger

Herztätigkeit. Weitere Quellen sind gelegentlich niedriger Blutdruck, mechanische

Einknickungen von Blutgefäßen während einer Kopfdrehung und Herzrhythmusstörungen.

Symptome bei betroffener Schädelbasis. Falls einer der Arterienbäume an der Schädelbasis

betroffen ist, beinhalten die Symptome oft Sehstörungen wie Doppeltsehen (Diploplie) und

Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, schleppende Sprache, Unfähigkeit zu sprechen und

Sprache zu verstehen, Taubheit um den Mund und Schwäche oder Jucken in den Armen oder

Beinen.

Symptome bei betroffener Kopfschlagader . Ist die Kopfschlagader betroffen, kann dies

einen völligen Sehverlust ("Blackout") verursachen. Eine Blutleere, bzw. eine

Mangeldurchblutung (Ischämie) einer Großhirnhemisphäre hat Anzeichen wie einseitige

Lähmungen, Taubheit, einseitiger Sehverlust oder Sprachverlust.

Behandlung

Medikamente oder chirurgischer Eingriff. TIA können medikamentös oder chirurgisch

behandelt werden. Bei einer Verengung (Stenose) der Kopfschlagader von mehr als 70% ist

eine Endarteriektomie, dass heißt eine Ausschälung der Gefäßwandablagerungen, angebracht.

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Page 8: Anatomie Krankheitslehre

Bei einer Verengung von weniger als 70% wird diese Behandlung nicht als sinnvoll

angesehen.

Medikamente gegen Klümpchenbildung. Eine Therapie gegen Plättchen/Klümpchenbildung

sollte eingeleitet werden. Aspirin konnte in mehreren Studien seine Wirksamkeit gegen TIA

und Schlaganfall zeigen. Ticlopidin, ein Thrombozytenaggregationshemmer, konnte in zwei

großen Studien eine höhere Wirksamkeit als Aspirin zeigen

4. Welche phrophylaktischen Maßnahmen kann man treffen, um einen Apoplex zu verhindern

Um einen

Apoplex zu verhindern, muss man auf jeden Fall die Risikofaktoren verringern

Risikofaktoren für einen Schlaganfall allgemein:

Stress

Übergewicht: fördert die Arteriosklerose

Bewegungsmangel: Sport verhindert die Arteriosklerose und kann sie teilweise sogar

wieder rückgängig machen.

Rauchen

Alkohol

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Fettstoffwechselstörungen

Diabetes mellitus

Hypertonie

Ferner kann man medikamentös mit einem Thrombocytenaggregationshemmer, z.B. ASS

100, diesem Ereignis vorbeugen

Verdauungssystem

5. Bitte beschreiben sie die Entstehungsmöglichkeiten eines Ikterusprähepatischen Ikterus: (vor der Leber)

Störung liegt vor der Leber. die Leber in ihrer Funktion als Ausscheidungsorgan überfordert und die Konzentration

des Bilirubin im Blut steigt. Z.Bsp. Verstärkter Untergang der Erythrozyten in der

Milz führt zu Bilirubinanstieg im Blut.

intrahepatischen Ikterus :(in der Leber)

Störung liegt in der Leber schwere Leberschädigung, die Leber ist nur noch in eingeschränktem Maß in der

Lage, ihre Arbeit zu verrichten.

Z.Bsp. Im Rahmen einer Hepatitis oder einer Leberzirrhose

Neugeborenenikterus

die Leber des Neugeborenen ist für die ersten Lebenstage noch nicht in der Lage

(wegen mangelnder Reifung), das anfallende Bilirubin aus der Galle an die Säure zu

koppeln.

posthepatischen Ikterus oder Verschlussikterus (hinter der Leber)

Störung liegt hinter der Leber die Gallenwege sind verlegt, d. h. sie sind durch Gallensteine oder Tumoren

verschlossen. Es kommt zu einem Bilirubinstau.

6. Wann kommt es zu einer hepatischen Enzephalopathie und wie

sieht die Symptomatik aus

Bei der hepatischen Enzephalopathie handelt es sich um eine leberbedingte

Hirnfunktionsstörung:

Die kranke Leber kann den im Stoffwechsel anfallenden Ammoniak nicht mehr

effizient aus dem Blut entfernen.

Das toxische Ammoniak gelangt in hoher Konzentration ins Gehirn.

Störungen des Stoffwechsels und der Funktionen des Gehirns sind die Folge

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Erste Hinweise auf eine hepatische Enzephalopathie sind:

Nachlassende Konzentrationsfähigkeit

Einschränkung des logischen Denkens

Reduzierte Aufmerksamkeit

Abnahme der Reaktionsfähigkeit

Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses und der psychomotorischen Fähigkeiten

(Feinmotorik)

7. Was ist eine Leberzirrhose und welche besonderen Symptome treten dabei auf

Als Zirrhose bezeichnet man eine chronische Erkrankung der Leber, von der das gesamte

Organ betroffen ist. Leberzellen werden in zunehmendem Maße zerstört. Die Leber versucht

diesen Verlust auszugleichen und bildet als Ersatz neue Leberzellen und vernarbendes

Bindegewebe. Diese knötchenartigen Gebilde aus Bindegewebe und Leberzellen können die

Aufgaben der gesunden Leber jedoch nicht in vollem Umfang übernehmen. Die

Leberfunktionen werden nachhaltig gestört.

Wenn dieser Prozess der regellosen Wucherung von Bindegewebe und neuen Leberzellen

fortschreitet, verhärtet sich die Leber, wird knotig umgestaltet und schrumpft schließlich. Als

Folge dieser Zerstörung der Leberstruktur wird auch die Durchblutung der Leber stark

behindert, so dass das Blut aus Pfortader und Leberarterie nicht mehr richtig durch die Leber

fließen kann und sich zurückstaut. Infolgedessen bildet sich ein Pfortaderhochdruck aus.

Die häufigsten Zirrhoseursachen

Überkonsum von Alkohol über lange Zeit (alkoholische Zirrhose)

Chronische Virus-Hepatitis (B, C, D mit B)

Autoimmune chronische Hepatitis

Angeborene Erkrankungen des Eisen-, Kupfer- und Fettstoffwechsels

Autoimmune chronische Erkrankungen der Gallenwege (z.B. primär biliäre

Leberzirrhose)

Schwere langjährige Herzschwäche

Symptome

Müdigkeit ist ein Leitsymptom

Gewichtsverlust

Impotenz

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Leberhautzeichen

o Palmarerythem, das ist eine deutliche Rotfärbung des Kleinfingerballens

o Verminderung der Körperbehaarung mit der Entwicklung eines weiblichen

Behaarungstyps bei Männern

o Spider naevi oder Gefäßspinnen im Hals- und Oberkörperbereich

o Weißnägel

Dupuytrensche Kontraktur bzw. bindegewebige Verhärtung und Schrumpfung der

Handinnenflächensehne

Ikterus, also eine Gelbfärbung der Augen und der Haut

Juckreiz

Blutungsneigung und die Neigung zu blauen Flecken

Bauchwasser (Aszites)

Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre

hepatische Enzephalopathie.

Atmungssystem

8. Erklären sie das Krankheitsbild der Mucoviscidose Die Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit mit einem Erkrankungsrisiko von 1:2500, die

vorwiegend die weiße Bevölkerung betrifft.

Typisches Merkmal ist die Bildung eines sehr zähen Schleimes in der Lunge, der

Bauchspeicheldrüse, der Leber und im Dünndarm, der die Funktion dieser Organe

beeinträchtigt. Erstes Symptom ist oft der Darmverschluss des Säuglings. Später stehen die

Probleme von Seiten der Lunge im Vordergrund. Häufige Infektionen müssen immer wieder

mit Antibiotika behandelt werden und führen zu zunehmender Verschlechterung der

Atemfunktion. Die Beeinträchtigung von Leber und Bauchspeicheldrüse kann dagegen sehr

gut mit Medikamenten beherrscht werden. Die Diagnose erfolgt mittels Genanalyse, die schon

durch Fruchtwasseruntersuchung in der Schwangerschaft möglich ist. Da der Gendefekt nicht

heilbar ist, liegt die Therapie in der Behandlung der Symptome. In seltenen Fällen ist eine

Lungentransplantation möglich und erfolgversprechend. Heute liegt die mittlere

Lebenserwartung bei über 40 Jahren.

Mukoviszidose tritt, wie erwähnt, fast nur unter weißen Menschen auf. In Deutschland leben

6 000 - 8 000 an Mukoviszidose Erkrankte, davon sind rund 30% älter als 18 Jahre.

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Symptome

Die Erkrankung führt in der Regel zu nachteiligen Veränderungen jeglicher Sekretion an der

Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, dem Dünndarm, der Haut sowie den

Geschlechtsorganen. Heutzutage sterben ca. 90% der an Mukoviszidose Erkrankten an

Komplikationen der Lunge.

Lunge

Aufgrund des gestörten Chloridaustauschs entsteht in der Lunge ein zähflüssiger Schleim, der

die Bronchien und ihre Verästelungen, die Bronchiolen und Alveolen verstopft. Ihre mit

Flimmerhärchen ausgestattete Wandung ist normalerweise mit einer dünnen Schleimschicht

überzogen, auf der eingeatmete Partikel haften bleiben und wie auf einem Förderband bis zum

Rachen geschafft und dann verschluckt oder ausgehustet werden.

Den zähen, dicken Schleim der erkrankten Person aber vermögen die Flimmerhärchen nur

schlecht oder gar nicht abzutransportieren. Dies kann zu einer Verengung der Luftwege

führen und das Atmen behindern. Zugleich entwickeln sich aber Infektionen, da Bakterien

ebenfalls nicht entfernt werden und in den Atemwegen verbleiben. Solche immer

wiederkehrenden Infektionen schädigen das Lungengewebe, weil zu ihrer Abwehr Zellen des

Immunsystems aktiviert werden, die aggressive chemische Substanzen und Enzyme freisetzen

und so entzündliche Reaktionen auslösen. Die Zerstörung und Verengung der Bronchien

schreitet mit der Zeit so weit fort, bis schließlich die Lunge versagt.

Sehr selten kommt in diesen Fällen eine Lungentransplantation in Frage.

Prognose

In den 50er und frühen 60er Jahren starben die meisten Erkrankten bereits im Säuglings- oder

Kindesalter.

Durch eine erhebliche Verbesserung der symptomatischen, also nicht kausalen Therapie, soll

die mittlere Lebenserwartung heute geborener Patienten bei über 40 Jahren liegen.

9. Beschreiben sie bitte ein Lungenemphysem und die Folgen, die sich für den Patienten daraus ergeben können

Definition

Das Lungenemphysem ist eine krankhafte Überblähung der Lunge. Man unterscheidet das

akute reversible Lungenemphysem beim akuten Asthmaanfall und das chronische Emphysem,

das meist als Folge einer chronischen Bronchitis bei Rauchern ab dem 50. Lebensjahr auftritt.

Daneben gibt es aber auch berufsbedingte Ursachen. So können Staubbelastungen, eine Reihe

von chemischen Substanzen, sowie Druckbelastungen auch zu einem Emphysem führen.

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Zumindest bei Stäuben und chemischen Substanzen geht der Entstehung eines Emphysems

eine chronische Bronchitis voraus. Die chronische Bronchitis wird im Falle von Stäuben

durch eine Fremdkörperreaktion hervorgerufen, im Falle von Chemikalien durch den

chemischen Reiz selbst. Druckbelastungen der Lunge können durch eine Überdehnung der

Alveolen ebenfalls zu einem Emphysem führen.

Symptome

Leistungsminderung, Atemnot, ein fassförmiger Brustkorb und chronischer Husten.

Diagnose

ärztliche Untersuchung, Lungenröntgen, Lungenfunktionstestung und Blutgasanalyse

Therapie

Raucherentwöhnung, bronchienerweiternden Medikamenten, Atemgymnastik,

Sauerstoffgabe, Verabreichung von Alpha-1-Proteinase-Inhibitor und Operation.

Komplikationen und Verlauf

akuten Komplikationen:

Spontanpneumothorax. Dabei kommt es zu einem Kollaps der Lunge, wenn randständige

Emphysemblasen platzen und Luft in dem Pleuraspalt entlassen.

Infekte der Luftwege können ein Lungenemphysem ebenfalls komplizieren, da sie die

Leistungsreserve des Atemsystems schnell überfordern.

chronischen Komplikationen

pulmonalen Hypertonie, d.h. eines Hochdruckes im Lungenkreislauf

Überlastung des rechten Herzens, diese besondere Form der Herzinsuffizienz heißt Cor

pulmonale.

Prognose

Die Prognose dieser Erkrankung ist schlecht, weil die Veränderungen der Lungenstruktur

auch bei Behandlung nicht rückbildungsfähig ist. Patienten mit angeborenen α1- Proteinase-

Inhibitor-Mangel entwickeln die Symptome eines Lungenemphysems meist zwischen dem 30.

und 40. Lebensjahr.

Sekundäre Erkrankungen wie das Cor pulmonale komplizieren die Erkrankung und

verschlechtern die Prognose daher deutlich. Unter einem Cor pulmonale versteht man eine

Rechtsherzvergrößerung auf Grund eines erhöhten Gefäßwiderstandes im Lungenkreislauf.

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