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4. ANDREA SHIN & SEUNG-GI JUNG

ANDREA SHIN & SEUNG-GI JUNG · 2015. 4. 29. · 5 Beethoven dann doch wieder so etwas wie eine liedhafte Form her. In den Kuss, eine betont frivole Pseudo-Rokokoariette, flüchtete

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4.ANDREA SHIN & SEUNG-GI JUNG

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Ludwig van Beethoven (1770–1827) DREI LIEDER Adelaide, op. 46*

Resignation, Woo 149* Der Kuss, op. 128*

Robert Schumann (1810–1856) ZWEI LIEDER Widmung, op. 25, 1 ° Stille Tränen, op. 35, 10 °

Richard Strauss (1864–1949) ZWEI LIEDER Allerseelen, op. 10, 8* Zueignung, op. 10, 1*

Francis Poulenc (1899–1963) CHANSONS GAILLARDES ° 1. Ma maîtresse est volage

2. Chanson à boire 3. Madrigal 4. Invocation aux Parques 5. Couplets bachiques 6.L’offrande 7. La belle jeunesse 8. Sérénade– PAUSE –

4. LIEDERABEND – ANDREA SHIN & SEUNG-GI JUNG VON KOREA UM DIE WELT

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3.5.15 19.00 KLEINES HAUSDauer 2 Stunden, eine Pause

Henri Duparc (1848–1933) VIER LIEDER Chanson triste °

Phidylé * Le manoir de Rosemonde * Sérénade °

Francesco Paolo Tosti (1846–1916) SECHS LIEDER Malia * Serenata *

Tristezza ° A vucchella ° Ideale * L’alba separa della luce l’ombra °

Dongsu Shin (*1956) San-a (Du mein Berg) ° Pangit Park (*1928) EIN LIED

Nach Ansage *

Dunam Cho (1912–1984) EIN LIED Nach Ansage *

Andrea Shin Tenor*Seung-Gi Jung Bariton°Steven Moore Klavier

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Korea ist uns in vieler Hinsicht verwandt. Mit der Kapitulation Japans, das die koreanische Halbinsel seit 1910 besetzt hielt, wurde das Land 1945 geteilt. Der Koreakrieg (1950–1953) zementierte die Spaltung zwischen dem ursprünglich rei-cheren, fortschrittlicheren Norden unter sowjetischer Hegemonie und dem demo-kratischen Süden unter amerikanischer. Sie riss zahllose Familien entlang der willkürlich gezogenen Demarkationslinie bis heute auseinander. Seit 1971 gibt es Gespräche über Familienzusammenfüh-rungen, die erst 1985 zaghafte Ergebnisse zeitigten, seit 1972 Gespräche auf Regie-rungsebene,2000dasersteGipfeltreffender Regierungschefs. In der Bevölkerung drückt sich der Wunsch nach Wiederver-einigung in der rituellen Besteigung des Seorak-Berges südlich der innerkorea-nischen Grenze aus. In unserem Konzert erinnert Dongsu Shins Lied San-a (Du mein Berg) daran. Gedichtet wurde es von dem Vater des Komponisten, der 1926 in

Nordkorea geboren wurde. In seinem Lied beklagt er gemeinsam mit seinem Sohn, dass er seine Heimatregion seit der Teilung des Landes nicht wiedersehen durfte. Es ist ein Stück Trauerarbeit.

Im 10. Jahrhundert war Korea ein bud-dhistisches Königreich. Hier wurde schon zwei Jahrhunderte vor Gutenberg mit be-weglichen Metalllettern gedruckt. Im 15. Jahrhundert erhob Yi Seong-gye den Kon-fuzianismus zur Staatsreligion. Im 17. Jahr-hundert kamen katholische Missionare, im 19. protestantische ins Land. Laut einer Umfrage von 1995 gehören 50,7% aller Koreaner einer Religionsgemeinschaft an, davon knapp 46 % dem Buddhismus und knapp 54 % christlichen Bekenntnissen. Neben dem Modernisierungsschub, den westliche Ärzte, Lehrer und Sozialarbeiter verhiessen, war es vor allem die Musik der Gesangsbücher, die das Christentum für Koreaner attraktiv machte und ihr EmpfindenundDenkenvonKindheitan

MitdemSeorak-BergverbindetsichfürvieleKoreanerdieHoffnungaufWiedervereinigung

VONEUROPA

KOREAAUS GESEHEN

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prägte. Neben der traditionellen Hof-, Ritual- und Volksmusik gibt es hier seit 1906 Musikschulen, seit 1919 Orchester, seit 1947 Operngesellschaften westlicher Observanz. Eine lange Reihe von Stars der Klassik-Szene stammt aus Südkorea: die Sopranistin Sumi Jo, der Bass Kwangchul Youn, die Cellistin Chang Han-na, der Dirigent Myung-whun Chung, die Kompo-nisten Ysang Yun und Unsuk Chin und viele andere.

Zwei von ihnen sind unsere Ensemblemit-glieder Andrea Shin und Seung-Gi (sprich: Sin-ji) Jung, die uns heute Abend nicht nur mit Beispielen westlich inspirierter klassischer Lieder ihrer Heimat bekannt machen, sondern auch mit Werken westli-cher Tradition, die ihnen am Herzen liegen. Beethoven, Schumann, Strauss, Duparc und Tosti: In dieser Auswahl spiegelt sich einespezifischkoreanischeSichtaufdaseuropäische Lied. Es sind Werke, die das Lyrische, Melodische, Weiche betonen. Allerdings ist bei allen Nationalstereoty-pen Vorsicht geboten. Nationen bestehen aus Individuen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Vorlieben. Das ist im Fernen Osten nicht anders als bei uns.

Beethoven wird mit Blick auf Fidelio, den tatsächlich extremen Vokalpart der 9. Sinfonie oder die Missa solemnis nachgesagt, er habe nicht für Stimme komponieren können. Dabei begann er seine Beschäftigung mit dem Lied mit elf Jahren und setzte sie fast bis zu seinem Lebensende fort. Etwas über 100 Beiträge zu dieser Gattung umfasst sein Werkver-zeichnis. Einige der berühmtesten hören sie heute. An der Spitze Adelaide, 1795/96 komponiert, in der Originaltonart B-Dur für Tenor. Die zugrundeliegende Ode Friedrich von Matthissons (1761–1831), ein typi-

schesDokumentderEmpfindsamkeit,dienahtlos in die Frühromantik übergeht, ist strophisch gegliedert. Jede Strophe endet mit einem Refrain: dem schwärmerischen Ausruf des geliebten Namens. Beethoven hat die Vorlage jedoch nicht als Strophen-lied vertont (jede Strophe mit der gleichen Melodie), sondern in Sonatensatzform: Die ersten beiden Strophen bilden die Exposi-tion in der Haupttonart und der Dominante, Strophe 3 die Durchführung, Strophe 4 die Reprise.

Auch Resignation ist kein Lied im klassi-schen Sinne. Die Vortragsanweisung in denNotenlautet:„MitEmpfindung,jedochentschlossen, wohl akzentuiert und spre-chend vorgetragen“. So gibt es in der Kom-position auch wenige Melodiebögen, dafür viele Pausen, die einzelne Satzteile her-vorheben. Die Vokalstimme ist so kompo-niert, dass sie eher sprechend als singend vorzutragen ist. Beethoven knüpft damit an die Gattung des Melodrams an, mit der im späten 18. Jahrhundert viel experimen-tiert wurde. Dabei trugen Sprechvirtuosen Monologe in emotional gesteigerter, fast singender Deklamation vor. Die begleiten-den Instrumente hatten die Aufgabe, die Leidenschaften des Textes expressiv zu steigern und bestimmte metaphorische Sprachbilder als Klangmalerei zu verdeut-lichen. Tatsächlich hat Beethoven den be-trachtendenTextdesempfindsamenMo-dedichters Paul von Haugwitz drei Jahre lang mit sich herumgetragen, ehe er 1817 einemusikalischeFassungfixierte–indertraditionellen Jubeltonart D-Dur! Es dürfte sich um eine Art Selbsttherapie gehandelt haben. Der Komponist wollte lernen, Frie-den mit seinem Schicksal zu machen: sei-ner Ertaubung und seinem die Menschen abschreckenden Wesen. Durch die Re-prise (Wiederholung) der 1. Strophe stellt

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Beethoven dann doch wieder so etwas wie eine liedhafte Form her. In den Kuss, eine betont frivole Pseudo-Rokokoariette, flüchtetesichBeethovenimDezember1822 zur Erholung vor der Arbeit an zwei schweren Brocken, der Missa solemnis und den Diabelli-Variationen.

Während Beethoven die Musik von der Instrumentalmusik, also von der Verarbei-tung der Themen aus dachte, dachte Schu-mann sie von der menschlichen Stimme, also von der Melodie aus. Das macht ihn zu einem der bedeutendsten Liedkompo-nisten der Romantik. In der Gegenüber-stellungmitdemschroffenBeethovenfallen seine blühenden Legatobögen über fließendenKlavierbegleitungeninsOhr:etwa in der berühmten Widmung, dem Anfangsstück der Myrthen von 1840. Der Überschwang gilt übrigens seiner Braut Clara Wieck, die Schumann nach einjähri-gem Rechtsstreit endlich heiraten konnte. Aus der gleichen Zeit stammen die Kerner-Lieder op. 35, deren Nr. 10, Stille Tränen, mit einer harmonisch gewagten Modulati-on in die Haupttonart C-Dur zurückkehren.

Zueignung und Allerseelen, 1885 erschie-nen, sind das erste und letzte Stück des ersten Liederbuches, das Richard Strauss veröffentlichte.DiemusikalischenundaußermusikalischenBezügezuSchumannliegen auf der Hand. Wie Schumanns Myrthen beginnt Strauss’ Zyklus mit einer Zueignung, das Melos trägt deutlich schu-mannsche Züge und die Funktionsharmo-nik wird immer wieder durchbrochen, um inunerhörteKlangweltenvorzustoßen.Das ist Strauss’ Methode, sich innerhalb der Tradition, die er liebte, zu bewegen, ohne Klischees zu reproduzieren. Interes-sant aber auch, dass Allerseelen wie Beethovens Adelaide die schlichte Stro-

phenform mit Refrain durch harmonisch-satztechnische Fortschreitung unter-wandert und so eine Spannung zwischen einem vorhersehbaren Text und einem unvorhersehbaren musikalischen Verlauf herstellt.

Auf der musikalischen Landkarte wurde Deutschland im Laufe des 19. Jahrhun-dertsdasSynonymfürimmergrößer(Or-chester), immer komplexer (Satztechnik), immer komplizierter (Harmonik). Diese Eigenschaften hatten einen Namen: Wag-ner. Gegen die Wagneromanie regte sich kurz nach 1900 überall Widerstand. Einer seiner Exponenten war Francis Poulenc, der die z. B. von Debussy gepredigte Rückkehr zum „Französischen“ auf seine Weiseverwirklichte:RückgriffaufkleineFormen, frivole Themen, freche Harmonik ohnekomplizierteModulationen,filigranenSatz, Understatement in jeder Beziehung. Man braucht keine Wagner-Stimme, um Poulenc singen zu können, sondern das Gegenteil.

Mit 26 Jahren komponierte Poulenc die Chansons Gaillardes für den fast gleichalt-rigen Bariton Pierre Bernac, der sein be-vorzugter Interpret werden sollte. Die acht Lieder sind alle unter zwei Minuten kurz. Später erklärte Poulenc, er habe bewusst „obszöne“ Texte gewählt, um zu beweisen, dass sich Obszönität und Musik gut ver-trügen, und damit gegen die wagnersche „Schlüpfrigkeit“ ankomponiert, die eine bigotte Bourgeoisie in den mythologisch verschleierten Ehebruchs- und Inzest-fantasien des Bayreuther Meisters stun-denlang zu sich nehme. Allerdings umgibt auch Poulenc seine „Obszönitäten“ mit einem bildungsbürgerlichen Schutzschild: Die Texte stammen aus Frankreichs „Gol-denem Zeitalter“, dem Zeitalter Molières.

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Nach der Pause hören Sie zwei Paradebei-spiele des französischen „Wagnérisme“ bzw. italienischen „Wagnerismo“. Henri Duparc feilte so lange an jedem seiner Lie-der, bis es zu einem Meisterwerk geläutert war.Anschließenderarbeiteteerjeweilsnoch eine Orchesterfassung. Sein schma-les Œuvre umfasst darum nur 17 Lieder und noch einmal so viele Werke anderer Gattungen. Allerdings war er auch ein gro-ßerVernichtereigenerWerke,diekeineGnade vor seinem ästhetischen Gewissen fanden. Von Wagner übernahm er die Chromatik, aus der französischen Tradition die Geschmeidigkeit der Prosodie. Sein erstes Lied, Chanson triste (1868), steht mit seiner arpeggierten Begleitung einer fließendenMelodielinieformalnochinderTradition des romantischen Salonliedes. Die Umkehrungen und Fortschreitungen des Es-Dur-Dreiklangs (mit dem zwei-ten gesungenen Ton ist Duparc bereits in f-Moll) manifestieren aber schon den Ehrgeiz eines strengen 20-Jährigen, eine Klangsprachezufinden,dieflüssigundverständlich ist, in den vollchromatischen FußstapfenTristans aber jeden banalen Automatismus unerbittlich ausmerzt.

An den 77 Takten seines Meisterwerks Phidylé feilte Duparc sage und schreibe zehn Jahre und wartete dann noch einmal siebenJahre,eheeresveröffentlichte.Als Vortragsbezeichnung schreibt er „sans nuances“ vor. Damit fordert er den Sänger zu einer Artikulation auf, die so leblos wie möglich sein soll und dem keuchenden Ausdrucksschwulst schwitzender Roman-tik den Krieg erklärt. Auch die Begleitung verharrt in der ersten Strophe fast eine Mi-nute lang in monotonen Viertel-Akkorden und beschwört rhythmisch einen Stillstand herauf, der im Zeitalter der Eisenbahn und des Telegrafen als skandalös empfunden

worden sein muss. Auch heute noch ist er, richtig ausgeführt, schwer auszuhalten.

In Le Manoir de Rosemonde (1879) arbei-tet Duparc dagegen mit einem bewegten Jagdhornmotiv, um ein Geisterhaus im Märchenwald vor unser inneres Auge zu stellen. Die Fanfare kommt von Schuberts Erlkönig, Wagners Holländer her, stolpert mit Duolen und Punktierungen rhythmisch aber so vertrackt durchs Dickicht, dass man gleich merkt: Hier stimmt etwas nicht. Besonders hier, aber auch sonst geht Duparcs Fantasie weit über die vertonten Texte hinaus. Sérénade(1880)schließlichnimmt all diese Spannungen wieder aus dem musikalischen Satz heraus. Er bemüht sichmiteinerregelmäßigarpeggiertenBegleitung um „clarté“ und kommt dem, was man als Impressionismus bezeichnen könnte, am nächsten. Allerdings wird auch dieserfließendeSatzindenletztenTaktenwieder gebrochen. Das harmonische Glit-zern reduziert sich auf eine schlichte Drei-klangsfolge, der Gesang wird auf Sprech-gesang heruntergefahren, das Lied steuert auf den musikalischen Nullpunkt zu.

InItalienvollzogsichunterdemEinflussWagners,seinerimmergrößerenOrches-ter und immer sinfonischeren Orchester-texturen ein Wandel des Gesangsideals. Statt auf die Agilität der Stimme (Belcan-to), die Verdi bereits im Sinne der Drama-tisierung mit mehr Kraft einsetzte, setzte dieGenerationderum1880Schaffendennun auf den breiten Pinsel, die ausladende Geste und weit ausschwingende Kanti-lene,dasüberlebensgroßeGefühlalltäg-licher Menschen (Verismo). In diese Äs-thetik reiht sich Francesco Paolo Tosti ein, der an der Adria geboren wurde, aber in Neapel studierte und den Tonfall neapoli-tanischer Volkslieder in seine erfolgreichs-

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tenKompositioneneinfließenließ.SeinenDurchbruch als Erfolgskomponist hatte er nicht in Italien, sondern in England. Erst auf dem Umweg über den Weltruhm kehrte seine Musik, die auch die Volksmusik der Abruzzen in einen Artikel marktgängiger Italien-Nostalgie verwandelte, in seine Heimat zurück.

Tostis Lieder muss man nicht erklären. Sie verstehen sich in ihrem volkstümlichen Ton,ihrerStrophenformundihrerunauffäl-lig unterstützenden Begleitung auch dort von selbst, wo sie dekadente Dichter wie D’Annunzio verwenden. Während Duparcs musikalische Fantasie seine literarischen

Vorlagen meist weit hinter sich lässt, bleibt Tosti hinter den seinen meist weit zurück. Es geht ihm um die eingängige, zärtliche,effektvollemelodischeGeste,gewürzt mit regionalem Lokalkolorit. Dass er über abgründige Nuancen mit Pathos hinwegschreitet, muss nicht gegen ihn sprechen.

Seine Kreativität ging einfach andere Wege. Er schuf den Klang Italiens. Eines sorglosen, unbeschwerten, leidenschaft-lichen, romantischen Italiens, das es nie gegeben hat, das wir aber für eine Realität halten, weil es durch zahllose Italien-Filme ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist.

IN EINER DER ERSTEN LITERATURGESCHICHTEN KOREAS AUS DEM 18. JAHRHUNDERT STEHT, DASS NATURHAFTE LIEDER DIE HÖCHSTE DICHTUNG SEIEN.

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Ludwig van Beethoven (1770–1827)

AdelaideText von Friedrich von Matthisson (1761–1831)

Einsam wandelt dein Freund im Frühlings- [garten,MildvomlieblichenZauberlichtumflossen,Das durch wankende Blütenzweige zittert, Adelaide!

In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen,In des sinkenden Tages Goldgewölken,ImGefildederSternestrahltdeinBildnis, Adelaide!

AbendlüfteimzartenLaubeflüstern,Silberglöckchen des Mais im Grase säuseln,WellenrauschenundNachtigallenflöten: Adelaide!

Einst, o Wunder! entblüht auf meinem GrabeEine Blume der Asche meines Herzens;Deutlich schimmert auf jedem Purpurblätt- [chen: Adelaide!

Resignation Text von Paul von Haugwitz (1791–1856)

Lisch aus, mein Licht! Was dir gebricht, Das ist nun fort, An diesem Ort Kannstdu’snichtwiederfinden!Dumußtnunlosdichbinden.

Sonst hast du lustig aufgebrannt, Nun hat man dir die Luft entwandt; Wenn diese fort gewehet, Die Flamme irregehet, Sucht,findetnicht,Lisch aus, mein Licht!

Der KussTextvonChristianFelixWeiße(1726–1804)

Ich war bei Chloen ganz allein,Und küssen wollt ich sie.Jedoch sie sprach,Sie würde schrein,Es sei vergebne Müh.

Ich wagt’ es doch und küsste sie,Trotz ihrer Gegenwehr.Und schrie sie nicht?Jawohl, sie schrie,Doch lange hinterher.

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Robert Schumann (1810–1856)

Widmung Text von Friedrich Rückert (1788–1866)

Du meine Seele, du mein Herz,Du meine Wonn’, o du mein Schmerz,Du meine Welt, in der ich lebe,Mein Himmel du, darin ich schwebe,O du mein Grab, in das hinabIch ewig meinen Kummer gab!Du bist die Ruh, du bist der Frieden,Du bist der Himmel, mir beschieden.Dass du mich liebst, macht mich mir wert,Dein Blick hat mich vor mir verklärt,Du hebst mich liebend über mich,Mein guter Geist, mein bessres Ich!

Stille TränenText von Justinus Kerner (1786–1862)

Du bist vom Schlaf erstanden Und wandelst durch die Au. Da liegt ob allen Landen Der Himmel wunderblau.

So lang du ohne Sorgen Geschlummert schmerzenlos, Der Himmel bis zum Morgen Viel Tränen niedergoss.

In stillen Nächten weinet Oft mancher aus den Schmerz, Und morgens dann ihr meinet, Stets fröhlich sei sein Herz.

Richard Strauss (1864–1949)

AllerseelenText von Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812–1864)

Stell auf den Tisch die duftenden Reseden,Die letzten roten Astern trag herbei,Und lass uns wieder von der Liebe reden, Wie einst im Mai. Gib mir die Hand, dass ich sie heimlich [drücke,Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei,GibmirnureinendeinersüßenBlicke, Wie einst im Mai.

Es blüht und duftet heut auf jedem Grabe,Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei,Komm an mein Herz, dass ich dich wieder [habe, Wie einst im Mai

ZueignungText von Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812–1864)

Ja, du weisst es, teure Seele,Dass ich fern von dir mich quäle,Liebe macht die Herzen krank, Habe Dank.

Einst hielt ich, der Freiheit Zecher,Hoch den Amethysten-Becher,Und du segnetest den Trank, Habe Dank.

Und beschworst darin die Bösen,Bis ich, was ich nie gewesen,Heilig, heilig an’s Herz dir sank, Habe Dank.

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Francis Poulenc (1899–1963)

Chansons gaillardesText eines Anonymus des 17. Jahrhunderts

1. Ma maîtresse est volage

Ma maîtresse est volage,Mon rival est heureux;S’il a son pucellage,C’est qu‘elle en avait deux.Et vogue la galère,Tant qu’elle pourra voguer.

2. Chanson à boire

Les rois d’Égypte et de Syrie, Voulaient qu’on embaumât leurs corps,Pour durer plus longtemps morts.Quelle folie!

Buvons donc selon notre envie,Il faut boire et reboire encore.Buvons donc toute notre vie,Embaumons-nous avant la mort.

Embaumons-nous; Que ce baume est doux.

3. Madrigal

Vous êtes belle comme un ange,Douce comme un petit mouton;Il n’est point de cœur, Jeanneton,Qui sous vôtre loi ne se range.MaisunefillesanstétonsEst une perdrix sans orange.

Freche Lieder

Meine Geliebte ist flatterhaft

MeineGeliebteistflatterhaft,Mein Nebenbuhler hat Glück.Wenn er ihre Jungfernschaft kriegt,So weil sie zwei hat.Soll die Fregatte doch segelnSolange sie kann.

Trinklied

Die Könige Ägyptens und Syriens befahlen,IhreLeichnamezumumifizieren,Dass zwar tot, doch länger heil sie blieben.Was für ein Schwachsinn!

Lasst uns also nach Herzenslust trinken, Trinken und immer weiter trinken.Ein Leben lang ununterbrochen trinken, Uns vor dem Tod innen einzubalsamieren.

Wir wollen uns einbalsamieren.Oh, dieser Balsam tut gut.

Madrigal

Sie sind schön wie ein EngelUnd sanft wie ein Lämmlein.Es gibt kein Herz, Hannchen,Das sich euch nicht unterwürfe.Aber ein Mädchen ohne BrüsteIst wie ein Rebhuhn ohne Orange.

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4. Invocation aux Parques

Je jure, tant que je vivrai,De vous aimer, Sylvie. Parques, qui dans vos mains tenez Lefildenotrevie,Allongez, tant que vous pourrez,Le mien, je vous en prie.

5. Couplets bachiques

Je suis tant que dure le jour Et grave et badin tour à tour.Quandjevoisunflaconsansvin,Je suis grave, je suis grave,Est-il tout plein, je suis badin.

Je suis tant que dure le jourEt grave et badin tour à tour.Quand ma femme dort au lit,Je suis sage toute la nuit.Si catin au lit me tient Alors je suis badin Ah! belle hôtesse, versez-moi du vin,Je suis badin, badin, badin.

6. L’offrande

Au dieu d‘Amour une pucelleOffritunjourunechandelle,Pour en obtenir un amant.Le dieu sourit de sa demandeEt lui dit: Belle en attendantServez-voustoujoursdel‘offrande.

Anrufung der Parzen

Ich schwöre, Sylvie,Solange ich lebe, will ich sie lieben.Ihr Parzen, die ihr in euren HändenUnseren Lebensfaden haltet: Euch bitte ich, verlängert den meinenSolange ihr könnt.

Strophen an Bacchus

So lange der Tag dauert bin ich Abwechselnd mal traurig, mal fröhlich.Wenn ich eine leere Flasche seheWerde ich ernst, sehr ernst,Wenn sie voll ist, bin ich übermütig.

So lange der Tag dauert bin ich Abwechselnd mal ernst, mal übermütig.Wenn meine Frau im Bett schläft,Bin ich die ganze Nacht vernünftig.Wenn mich aber ein kleines NüttchenIns Bett zieht, bin ich sehr übermütig.

Schöne Wirtin, schenkt ein,Heut will ich übermütig sein.

Die Opfergabe

Einst stiftete eine JungfrauGott Amor eine KerzeUnd betete um einen Geliebten.Der Gott aber lachte über ihren WunschUnd sprach zu ihr: Schönes Mädchen, Verwendet doch die Kerze, solange ihr wartet.

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7. La belle jeunesse

Il faut s’aimer toujours Et ne s’épouser guère.Il faut faire l‘amour Sans curé ni notaire.

Cessez, messieurs, d‘être épouseurs,Ne visez qu’aux tirelires, Ne visez qu’aux tourelours,Cessez, messieurs, d’être épouseurs,Ne visez qu’aux coeurs Cessez, messieurs, d‘être épouseurs,Holà messieurs, ne visez plus qu‘aux cœurs.

Pourquoi se marier, Quand la femme des autresNe se font pas prier Pour devenir les nôtres.Quand leurs ardeurs,Quand leurs faveurs,Cherchent nos tirelires,Cherchent nos tourelours,Cherchent nos cœurs.

8. Sérénade

Avec une si belle main,Que servent tant de charmes,Que vous tenez du dieu malin,Bien manier les armes.Et quand cet enfant est chagrin Bien essuyer ses larmes.

Die goldene Jugendzeit

Lasst uns immer liebenUnd nie heiraten.Lasst uns immer Liebe machen,Ohne Pfarrer oder Standesbeamten.

Hört auf, meine Herren, Gatten zu sein,Verseht euch nur auf’s Tirelieren,Verseht euch nur auf Turteleien.Hört auf, meine Herren, Gatten zu sein, Versteift euch nur auf Herzen,Hört auf, meine Herren, Gatten zu sein, Hallo, meine Herrn! Versteift euch nur auf Herzen.

Warum soll ich heiraten,Wenn die Frauen der AnderenSich nicht lange bitten lassen,Die unsrigen zu werden?Wenn ihre Brunst,Wenn ihre GunstGanz wild sind auf unser TirelierenGanz wild sind auf unsere TurteleienGanz wild sind auf unsere Herzen.

Ständchen

Was nützen all‘ eure Reize,Die ihr von dem tückischen Gott habt, Wenn ihr mit einer so schönen HandNurWaffenführt?Und, wenn das Kind wieder mal trotzig ist,Nur seine Tränen damit abwischt?

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Henri Duparc (1848–1933)

Chanson triste

Dans ton cœur dort un clair de lune,Un doux clair de lune d’été,Et pour fuir la vie importune,Je me noierai dans ta clarté.

J‘oublierai les douleurs passées,Mon amour, quand tu bercerasMon triste cœur et mes penséesDans le calme aimant de tes bras.

Tu prendras ma tête malade,Oh! quelquefois, sur tes genoux,Et lui diras une balladeQui semblera parler de nous;

Et dans tes yeux pleins de tristesse,Dans tes yeux alors je boiraiTant de baisers et de tendressesQue peut-être je guérirai.

Phidylé

L‘herbe est molle au sommeil sous les frais [peupliers,Aux pentes des sources moussues,Quidanslesprésenfleurgermantparmille [issues,Se perdent sous les noirs halliers.

Repose, ô Phidylé! Midi sur les feuillagesRayonne et t‘invite au sommeil.Parletrèfleetlethym,seules,enpleinsoleil,Chantent les abeilles volages.

Un chaud parfum circule au détour des [sentiers,Larougefleurdesbléss‘incline,

Trauriges Lied

In deinem Herzen schläft ein Strahl des Mondes,Ein milder Strahl des Sommermonds,UndumdemzudringlichenLebenzuentfliehen,Versenke ich mich in dein Licht.

Ich vergesse die vergangenen Schmerzen,Wenn du, meine Liebe, mein trauriges Herz Und meine Gedanken wiegstIn der liebenden Ruhe deiner Arme.

Du wirst meinen kranken Kopf, oh,MehrmalsaufdeinenSchoßlegen,Und ihm eine Ballade vorsingen,Die von uns zu handeln scheint.

Und aus deinen Augen voller Trauer,Aus deinen Augen werde ichSo viele Küsse und Zärtlichkeiten trinken,Dass ich vielleicht genesen werde.

Phidylé

Das Gras ist weich vom Schlaf unter den [erfrischenden Pappeln.An den Hängen verlieren sich bemooste Quellen, aus tausend Ausgängen auf den blühenden Wiesen entspringend, unter dem schwarzen Dickicht.

Ruh aus, Phidylé! Mittag brennt auf dem Laubdach und lädt zum Schlummer. Nur die emsigen Bienen summen in der sengenden Sonne zwischen Klee und Thymian herum.

AndenWegbiegungenzirkulierteinheißerDuft. Die rote Weizenähre neigt ihr HauptUnd die Vögel suchen, mit ihren Flügeln fast

Text von Jean Lahor (d.i. Henri Cazalis, 1840–1909)

Text von Charles Marie René Leconte de Lisle (1818–1894)

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Et les oiseaux, rasant de l‘aile la colline,Cherchent l‘ombre des églantiers.

Les taillis sont muets; le daim, par les clai- Devant les meutes aux abois [rières,Ne bondit plus; Diane, assise au fond des bois,Politsesflèchesmeurtrières.

Dors en paix, belle enfant aux rires ingénus,Aux nymphes agrestes pareille!De ta bouche au miel pur j‘écarterai l‘abeille,Je garantirai tes pieds nus.

Laisse sur ton épaule et ses formes divines,Commeunorfluideetléger,SousmonsouffleamoureuxcouriretvoltigerL‘épaisseurdetestressesfines!

Sans troubler ton repos, sur ton front trans- Libre des souples bandelettes, [parent,J’unirai l’hyacinthe aux pâles violettes,Et la rose au myrte odorant.

Belle comme Érycine aux jardins de Sicile,Et plus chère à mon cœur jaloux,Repose!Etj‘empliraidusouffleleplusdouxLaflûteàmeslèvresdociles.

Je charmerai les bois, ô blanche Phidylé,De ta louange familière;Et les nymphes, au seuil de leurs grottes de En pâliront, le cœur troublé. [lierre,

Mais, quand l’Astre, incliné sur sa courbe Verra ses ardeurs s’apaiser, [éclatante,Que ton plus beau sourire et ton meilleur Me récompensent de l’attente! [baiser

den Hügel berührend,Den Schatten der Heckenrosen.

Das Dickicht ist still. Der Hirsch springt nicht mehr vor der bellenden Meute durch die Lichtungen davon; Diana putzt im tiefs-ten Wald ihre tödlichen Pfeile.

Ruhe in Frieden, schönes Kind mit dem treuherzigen Lachen, Ebenbild der Nym-phen des Ackerbaus. Ich verscheuche die Biene von deinem reinen Honigmund und schützedeinenacktenFüße.

Lass über die göttlichen Formen deiner Schulterwieleichtes,flüssigesGolddieFülle deiner feinen Strähnen unter meinem verliebten Hauch spielen und schweben.

OhnedeineRuhezustörenverflechteichauf deiner durchschimmernden Stirn, die kein Bändchen drückt, Hyazinthe mit blei-chen Veilchen, Rose mit duftender Myrthe.

Schön wie die Aphrodite von Erice in den Gärten Siziliens und noch teurer meinem eifersüchtigen Herzen, ruh‘ aus! Ich werde die Flöte an meinen gelehrigen Lippen so leise wie möglich blasen.

IchbezirzedieWälder,ohweißePhidylé,mit meinem bekannten Lob auf dich, und die Nymphen am Eingang ihrer EfeugrottenWerden blass vor Sorge.

Aber möge dein dein schönstes Lächeln und dein lieblichster Kuss mein Warten be-lohnen, wenn das Feuer der Sonne, geneigt auf ihrer leuchtenden Bahn, milder wird.

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Le manoir de RosamondeText von Robert de Bonnières (1850–1905)

De sa dent soudaine et vorace,Comme un chien l‘amour m’a mordu...En suivant mon sang répandu,Va, tu pourras suivre ma trace...

Prends un cheval de bonne race,Pars, et suis mon chemin ardu,Fondrière ou sentier perdu,Si la course ne te harasse!

En passant par où j’ai passé,Tu verras que seul et blesséJ’ai parcouru ce triste monde.

Et qu’ainsi je m’en fus mourirBien loin, bien loin, sans découvrirLe bleu manoir de Rosamonde.

SérénadeText von Gabriel Marc (1840–1909)

Si j’étais, ô mon amoureuse,Labriseausouffleparfumé,Pour frôler ta bouche rieuse,Je viendrais craintif et charmé.

Si j’étais l’abeille qui vole,Ou le papillon séducteur,Tu ne me verrais pas, frivole,Tequitterpouruneautrefleur.

Si j’étais la rose charmanteQue ta main place sur ton cœur,Si près de toi toute tremblanteJe me fanerais de bonheur.

Mais en vain je cherche à te plaire,J’ai beau gémir et soupirer.Je suis homme, et que puis-je faire? –T‘aimer... Te le dire ... Et pleurer!

Das Herrenhaus der Rosamunde

WieeinHundmitfletschendenZähnenHat mich die Liebe plötzlich angefallen…Los! Meinem vergossenen Blut folgendKönntest du mich verfolgen…

Nimm ein gutes Rassepferd,Sitz auf und folge meinem mühseligen WegDurch Morast und überwucherte Pfade, Wenn dich der Galopp nicht ermüdet.

Wenn du geritten bist, wo ich geritten bin,Wirst du sehen, dass ich diese traurige Welt wund und einsam durchquert habe.

Und dass ich weit, weit entferntStarb, ohne das blaue HerrenhausDerRosamundezufinden.

Ständchen

Wenn ich, Geliebte,Die Brise eines duftenden Hauchs wäre, Der deinen lachenden Mund streift,Würde ich furchtsam und verzaubert sein.

Wenn ich die summende Biene wäreOdereinflatterhaftenSchmetterling,Würdest du es nicht erleben, dass ich dichTreulosfüreineandereBlumeverließe.

Wenn ich eine bezaubernde Rose wäre,Die deine Hand ans Herz drückt,Würde ich, dir so nahe, Zitternd vor Glück erblassen.

Doch ich suche dir umsonst zu gefallen,Ich kann lange klagen und seufzen,Ich bin ein Mann. Was kann ich tun?Dich lieben... Es dir sagen... Und weinen!

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16 Francesco Paolo Tosti

Francesco Paolo Tosti (1848–1916)

Malìa

Cosa c’era ne ’lfiorchem’hai dato?Forseunfiltro,unarcanopoter?Nel toccarlo, il mio core ha tremato,M’ha l‘olezzo turbato il pensier.Ne le vaghe movenze, che ci hai?Un incanto vien forse con te?Freme l’aria per dove tu vai,Spuntaunfioreovepassa’l tuo piè.

Io non chiedo qual plaga beataFino adesso soggiorno ti fu:Non ti chiedo se Ninfa, se Fata,Se una bionda parvenza sei tu!Ma che c’è nel tuo sguardo fatale?Cosa ci hai nel tuo magico dir?Se mi guardi, un’ebbrezza m’assale,Se mi parli, mi sento morir!

Tristezza Text von Riccardo Mazzola (1892–1922)

Guarda; lontan lontanoMuore ne l’onde il sol;Stormi d’uccelliA vol tornano al piano.

Una malinconia io sento in cuoreE pur non so perchè;Guardandoti negli occhi,O bella mia, muto mi stringo a te.

Copre l’ombrìa d’un mantoLe cose, il cielo, il mar;Io sento tremolarNegli occhi il pianto.

Was war in der Blume, die du mir gabst?Eine Essenz? Eine geheimnisvolle Macht?Als ich sie berührte, bebte mein Herz,Ihr Duft hat meine Gedanken verwirrt.Was ist in deinen anmutigen Bewegungen?Geht ein Zauber von dir aus?Wo du gehst, zittert die Luft,WodeinFußauftritt,sprießteineBlume.

Ich frage nicht, welch’ gesegnetes LandBis jetzt deine Heimat war,Ich frage dich nicht, ob du Nymphe, FeeOdereineflachshaarigeErscheinungbist.Aber was ist in deinem Schicksalsblick?Was hast du in deinen magischen Worten?Wenn du mich ansiehst, überfällt mich Trunkenheit, wenn du mit mir sprichst, glau-be ich zu sterben.

Traurigkeit

Sieh! Weit dort hintenStirbt die Sonne im Meer.Schwärme von VögelnKehren vom Flug zur Rast zurück.

Melancholie erfasst mein HerzUnd ich weiss nicht, warum.Ich sehe dir in die Augen, Meine Schöne, klammere mich stumm an dich.

Das Schattenreich hüllt in seinen MantelDinge, Himmel und Meer.In meinen Augen spüre ichDie Träne zittern.

Text von Rocco Emanuele Pagliara (1856–1914)

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Suona l’avemaria ed è sí tristeE pur non so perchè:Devotamente preghi, o bella mia,Io prego insieme con te.

Tenera ne la seraChe s’empie di fulgor,Dai nostri amanti cuorVa la preghiera.

E la malinconiaMi fa pensareE pur non so perchè,Che un giorno, ahimè,Dovrà la vita miaPerdere il sogno e te!

A vuchellaText von Gabriele d’Annunzio (1863–1916)

Sì, comm‘a nu sciorilloTu tiene na vucchellaNu poco pocorilloAppassuliatella.

Meh, dammillo, dammillo,– È comm’a na rusella – Dammillo nu vasillo,Dammillo, Cannetella!

Dammillo e pigliatillo,Nu vaso piccerilloComm’a chesta vucchella,

Che pare na rusellaNu poco pocorilloAppassuliatella ...

Das „Ave Maria“ erklingt und ist so traurigUnd ich weiss nicht, warum.Sprich fromm dein Gebet, meine Schöne,Ich bete mit dir.

Der Abend ist mild,Er füllt sich mit Glanz,Aus unseren liebenden HerzenSteigt ein Gebet empor.

Und die MelancholieBringt mich auf den Gedanken,Und ich weiss nicht, warum,Dass mein Leben, ach, eines TagesDich verlieren sollUnd den Traum.

Heiße Lippen

Ja, deine köstlichen LippenSind wie ein kleines Röschen,Das nur ein klitzekleines Bisschen verwelkt ist.

Reich sie mir, reich sie mir, Sie sind wie Röschen,Reich sie mir im Väschen ,Reich sie mir, kleine Candida.

Gib und nimm dirEin Küsschen,So klein, wie dein Mündchen;

Das einem Röschen gleicht,Das nur ein klitzekleines Bisschen verwelkt ist.

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IdealeText von Carmelo Errico (1848–1892)

Io ti seguii come iride di pace

Lungo le vie del cielo:Io ti seguii come un’amica faceDe la notte nel velo.E ti sentii ne la luce, ne l’aria,Nelprofumodeifiori;E fu piena la stanza solitariaDi te, dei tuoi splendori.

In te rapito, al suon de la tua voce,Lungamente sognai;Edelaterraogniaffanno,ognicroce,In quel sogno scordai.

Torna, caro ideal, torna un istanteA sorridermi ancora,E a me risplenderà, nel tuo sembiante,Una novella aurora.

Serenata

Vola, o serenata:La mia diletta è sola,E, con la bella testa abbandonata,Posa tra le lenzuola: O serenata, vola.O serenata, vola.

Splende pura la luna, L’ale il silenzio stende,E dietro i veni dell’alcova Bruna la lampada s‘accende. Pure la luna splende. Pure la luna splende.

Vola, o serenata,Vola, o serenata, vola. Ah! là. Ah! là.

Das Ideal

Ich folgte dir wie der Regenbogen, der Bote [des Friedens,Auf seinem Weg über den Himmel.Ich folgte dir wie die Freundin FackelDurch die dunkle Nacht.Ich spürte dich im Licht, in der Luft,Im Duft der Blumen,Und das einsame Zimmer war erfülltVon deinem Glanz und dir.

Von dir gebannt, versetzte mich der Klang deiner Stimme in einen Traum,Und jeden Kummer, jedes Leid der WeltVergaßichindiesemTraum.

Kehr zurück, geliebtes Ideal, kehr einen Au-genblick zurück, lächle mir noch einmal zu.Und erscheinen wird mir in deinem AntlitzEin neues Morgenrot.

Ständchen

Flieg, Ständchen,Meine Liebste ist alleinUnd liegt mit ihrem KopfVerlassen in ihrem Laken.Flieg,Ständchen,flieg.Flieg,Ständchen,flieg.

Keusch scheint der Mond,Die Stille spreitet die Flügel aus,Und hinten im Geäder des AlkovensWird die braune Lampe entzündet.Scheine, keuscher Mond.Scheine, keuscher Mond.

Flieg,Ständchen,flieg.Flieg,Ständchen,flieg.

Text von Giovanni Alfredo Cesareo (1861–1937)

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Vola, o serenata:La mia diletta è sola,Ma sorridendo ancor mezzo assonnata,Torna fra le lenzuola: O serenata, vola.O serenata, vola.

L’onda sogna su’l lido,E’l vento su la fronda;E ai baci miei ricusa ancore un nido La mia signora bionda.Sogna su’l lido l‘onda.Sogna su’l lido l‘onda.

Vola, o serenata,Vola, o serenata, vola. Ah! là. Ah! là.

L’alba sepàra dalla luce l‘ombra Text von Gabriele d’Annunzio (1863–1916)

L’alba sepàra dalla luce l’ombra,E la mia voluttà dal mio desire.O dolci stelle, è l’ora di morire.Un più divino amor dal ciel vi sgombra.

Pupille ardenti, o voi senza ritornoStelle tristi, spegnetevi incorrotte!Morir debbo. Veder non voglio il giorno,Per amor del mio sogno e della notte.

Chiudimi, o Notte, nel tuo sen materno,Mentre la terra pallida s‘irrora.Ma che dal sangue mio nasca l‘auroraE dal sogno mio breve il sole eterno!

Flieg, Ständchen,Meine Liebste ist allein,Aber lächelnd noch dreht sie sichHalbschlafend im Laken.Flieg,Ständchen,flieg.Flieg,Ständchen,flieg.

Die Welle träumt auf dem Strand,Die Brise auf den LaubkronenUnd noch verwehrt meine blonde HerrinMeinen Küssen ihr Nest.Träume auf dem Strand, Welle.Träume auf dem Strand, Welle.

Flieg,Ständchen,flieg.Flieg,Ständchen,flieg.

Die Dämmerung scheidet Dunkel vom Licht

Die Dämmerung scheidet Dunkel vom Licht,Meine Lust von meiner Sehnsucht.Ihr Sterne, dies ist die Stunde eures Todes,Eine göttlichere Liebe vom Himmel verdun-kelt euch.

Flammende Augen, ihr ohne Wiederkehr,Traurige Sterne, verglimmt unverbraucht.Sterben muss ich. Will den Tag nicht sehen,Aus Liebe zu meinem Traum und zur Nacht.

Schließmichein,Nacht,indeinenMutterschoß, Während die bleiche Erde betaut. Aber aus meinem Blut erstehe die Morgenröte Und aus meinem kurzen Traum die ewige [Sonne.

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Dongsu Shin (* 1956)

San-aText von Hongchul Shin (* 1926)

Du mein Berg

O Berg meiner geliebten Geburtsstadt, Ach, ich muss dich lassen.Meine Seele trägt schwer an der Last meines Herzens.Du hältst mich fest mit deinen beiden Armen.IchvergießebittreTränenumdich,Geliebter.Pass auf dich auf, Berg meiner Heimatstadt.Ich komme zurück, und wenn ich tot wäre.Wo immer mein Grab sein sollte,Ich kehre zu dir zurück, um ein zweites Grab zufinden.Vertrauter Gipfel, geliebte Erhebung,Ich kann dir nicht einmal sagen, wann ich zurückkomme,Ach, ich muss dich lassen!Pass auf dich auf!Oh Berg meiner geliebten Heimatstadt.

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ANDREA SHIN Tenor

Andrea Shin wurde in Südkorea geboren. Er studierte Gesang in Seoul, Novara, am Mozarteum Salzburg, am Prayner Kon-servatorium in Wien und an der Theater-akademie der Mailänder Scala. 2007–2011 gehörte er dem Ensemble der Städtischen Bühnen Münster an, wo er u. a. als Regis-seur in Luciano Berios Un re in ascolto, Sou-Chong in Das Land des Lächelns, Edgardo in Lucia di Lammermoor, Duca in Rigoletto und Maler/Neger in Lulu zu erleben war. Gastspiele führten ihn an das Teatro Comunale Bologna, Landestheater Linz, Théâtre National du Luxembourg und an die Staatsoper Stuttgart. Seit 2011/12 ist Shin Mitglied des STAATSTHEATERS KARLSRUHE. Hier sang er Alfredo in La Traviata, Licinius in Die Vestalin, José in Carmen, Cavaradossi in Tosca, Duca in Rigoletto, Gustavo im Maskenball, Alfred in Die Fledermaus und Grigory in Boris Godunow.2014/15wareraußerdemalsRodolfo in La Bohème zu hören.

SEUNG-GI JUNG Bariton

Seung-Gi Jung studierte bei Prof. Jae Whan Lee an der Chung-Ang-Universität Seoul sowie bei Prof. Roland Hermann an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 2009–2011 war er am Augsburger Theater, seit 2011 am STAATSTHEATER KARLS-RUHE engagiert. Sein Repertoire reicht vom Grafen in Die Hochzeit des Figaro überdiegroßenPartienDonizettis,Verdis,Tschaikowskis, Leoncavallos und Puccinis bis zum Golaud in Pelléas und Mélisande. Gastspiele führten ihn zum Menuhin Festi-val Gstaad, nach Bern, Toulouse sowie ans Teatro La Fenice Venedig. Am Opernhaus Seoul debütierte er als Rigoletto und Posa. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE ver-körperte er u. a. Germont in La Traviata, Wolfram von Eschenbach in Tannhäuser, Manz in Romeo und Julia auf dem Dorfe, Escamillo in Carmen, Donner in Das Rhein-gold, Anckarström in Ein Maskenball so-wie Marcello in La Bohème. Demnächst ist er hier als Ford in Falstaff zu erleben.

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STEVEN MOORE Klavier

Der australische Dirigent studierte in Queensland Orgel, Klavierbegleitung und Gesang und erwarb an der Londoner Guild-hall School seinen Master of Arts. Kursen am National Opera Studio folgte die Auf-nahme in das Jette Parker Young Artists Programme am Royal Opera House Covent Garden. Dirigate beim Orchester des Royal Opera House und der San Francisco Opera, der Southbank Sinfonia, der West London Sinfonia sowie Assistenzen bei Nicola Luisotti, Thomas Hengelbrock, Franck Ollu und Julia Jones schlossen sich an. Moore betreute zahlreiche Produktionen des Ro-yal Opera House, der San Francisco Opera und der Glyndebourne Touring Opera. Seit 2011 gehört er dem STAATSTHEATER KARLSRUHE an, seit 2014 als Studienleiter und Kapellmeister. Hier dirigierte er u. a. Die Fledermaus und das Ballett Der Wi-derspenstigen Zähmung und gab zahlrei-che Konzerte. 2015/16 wird er das Musical My Fair Lady leiten.

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier

OPERNDIREKTOR Michael Fichtenholz

LEITENDER DRAMATURG OPERCarstenJenß

REDAKTION Dr. Boris Kehrmann

KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net

GESTALTUNGKristina Schwarz

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

TEXTNACHWEISE

Alle Texte und Übersetzungen, soweit nicht anders angegeben, sind Originalbeiträge für dieses Programmheft von Dr. Boris Kehrmann.

Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht.

BILDNACHWEISE

TITEL Falk von Traubenberg

Auch nächste Spielzeit können Sie sich wieder ein Liederabend-Abonnement mit fünf Abenden ab 40 Euro sichern. Unser Abonnementbüro berät Sie gerne.

ABONNEMENTBÜROT 0721 3557 -323 /-324F 0721 3557 346E-Mail abonnementbuero@ staatstheater.karlsruhe.de

LIEDERABEND-ABONNENTWERDEN!

STAATSTHEATER KARLSRUHE 2014/15Programm Nr. 251WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

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EDWARD GAUNTT MEETS 4 YOUR SOULGastspiel Crossover-Konzert10.5.15 GROSSES HAUS

LIEDERABEND POPULÄR – CHRISTINA NIESSEN & REBECCA RAFFELLLieder für die Seele31.5.15 KLEINES HAUS

5. LIEDERABEND – EMILY HINDRICHSSongs auf Amerikanisch28.6.15 KLEINES HAUS

LIEDERABEND POPULÄR – EDWARD GAUNTTEin Jubiläumsabend von und mit Ks. Edward Gauntt 1.7.15 KLEINES HAUS

LIEDER-

14/15

LIEDERABENDEPOPULÄR

ABENDE &

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M’ILLUMINO D’IMMENSO ICH ERLEUCHTE MICH DURCH UNERMESSLICHES