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Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 2
1. Vorwort
Neues Kleid für die
ganze Familie
Die Programmfamilie rings um Cutmaster existiert seit Anfang der
90er Jahre, wer seinerzeit mit einer der frühen Versionen zu arbeiten
begonnen hat konnte sich bis heute von Version zu Version
durchhangeln ohne Neues lernen zu müssen: Die Oberflächen von
Version 1.0 bis 4.0 glichen sich wie ein Ei dem anderen, zahlreiche
Verbesserungen kamen hinzu, aber die Oberfläche blieb. Für Manche
hatte das den Nachteil, dass Cutmaster zuletzt etwas unmodern
daherkam: Die Ästhetik war eher die von frühen Windows-Versionen
und viele mittlerweile andernorts übliche Tastenkürzel oder Symbole
waren hier ungewohnt.
Cutmaster XP macht hier nun einen deutlichen Schnitt, die von Grund
auf neu programmierte Software stellt einen Mix dar aus
Altbekanntem und Neuem.
Hier: Easycut In diesem Reader wird nur von Easycut die Rede sein, im Gegensatzzur „großen Cutmaster-Version“ ist Easycut das Mehrspur-
Schneideprogramm, das auf handelsüblichen PC's mit üblichen
Soundkarten läuft. Ein Update von Easycut 4.0 auf Easycut XP sollte
wohlüberlegt sein: Easycut XP benötigt deutlich mehr Ressourcen als
die Vorgängerversion, schon das hierfür erforderliche Windows XP
braucht andere Hardware als etwas Windows 98, beim Parallelbetrieb
beider Programmversionen berichten AnwenderInnen, dass
Easycut XP langsamer starte und insgesamt „zäher“ liefe.
Alte Arrangements Easycut XP kann Arrangements öffnen, die mit denVorgängerversionen erstellt worden sind. Der umgekehrte Weg ist
nicht möglich.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 3
2. Erstes Arrangement
Das Arrangement als
Klammer
Als Arrangement wird im Easycut die „Klammer“ bezeichnet, die die
einzelnen "Bausteine" einer Produktion zusammenhält. Für Radioleute:
Ein Arrangement entspricht einem Beitrag oder einer Sendung. Die
einzelnen Elemente (die „Samples“) der Produktion werden im
Arranger genannten Fenster hintereinander (auf einer Spur) oder
übereinander (auf getrennten, parallel abgespielten Spuren) angeordnet,
eben arrangiert.
Ein solches Sample ist ein einzelner Baustein innerhalb eines
Arrangements, etwa ein O-Ton-Ausschnitt in einem Gebauten Beitrag.
Technisch ist ein Sample eine Datei, in der ein Klangereignis als
Sammlung von Zahlenwerten gespeichert ist.
Der Arrangement-
Manager
Vom Arrangement-Manager aus können neue Produktionen begonnen
oder bereits vorhandene angehört, bearbeitet oder erweitert werden. Er
ist ein kleines Fenster, das bei Aufruf des Programms automatisch
erscheint. Bei laufendem Programm kann der Arrangement-Manager
aufgerufen werden über den Menüpunkt File.
Neues Arrangement
anlegen
Der Beginn einer neuen Pro-
duktion (also eines neuen
Arrangements) geschieht
durch Anklicken von new.
Im dann sichtbaren Fenster
mit dem Titel New
Arrangement
Settings wird der Titel
der Produktion vergeben, durch Klick in das Feld Filename wird im
Standard-Arbeitsverzeichnis von Easycut nun automatisch ein
entsprechender Dateiname sowie ein gleichnamiges Verzeichnis
angelegt zur Aufnahme etwa der späteren Audiodaten.
Unter Frequency wird die für das gesamte Arrangement gültige
Sample-Frequenz von – üblicherweise – 44,1 kHz eingestellt. Nach
Bestätigung der Eingaben mit Ok öffnet sich der Arranger.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 4
3. Grundeinstellungen
Erstmalige
Einstellungen
Bevor der erste Beitrag begonnen wird
sollte unter dem Menüpunkt Options
Easycut den Erfordernissen
entsprechend konfiguriert werden:
• Follow Locator lässt die Dar-
stellung zum nachfolgenden
Arrangement-Bereich springen,
sobald der Abtast-Strich
(„Locator“) bei laufender Wiedergabe das rechte Ende des
Fensters erreicht hat.
• Fix Head Scrolling läßt die Samples hinter fixiertem Locator
hindurch wandern, abgeschaltet entsteht eine ruhigere Darstellung.
• Time adjust following samples sorgt dafür, dass
nachfolgende Samples vorrücken (und dadurch die Entstehung einer
Lücke verhindert wird), wenn ein davorliegendes Sample gekürzt
wird. Häufig sinnvoll, bei mehrspurigen Arrangements kann es
allerdings zu unvorhergesehenen Ergebnissen kommen.
• Show milliseconds stellt ein feineres Zeitraster auf der
Zeitachse zur Verfügung.
• Snap to Samples läßt Samples lücklos (aber auch ohne
Überlagerung) aneinander andocken als seinen sie „magnetisch“,
Snap to Marker stellt diesen Effekt gegenüber einer
Markierung zur Verfügung. Für beide Funktionen stehen auch
Knöpfe im oberen Bereich des Arrangers zur Verfügung.
• Smooth Cuts verhindert, dass Easycut an Schnittstellen
unerwünschte digitale Klicks entstehen lassen kann.
• Im OTonMode können – etwa bei live-Produktionen – auf der
ersten Spur liegende Samples per Tastendruck abgefahren werden;
die Wiedergabe stoppt am Ende des jeweiligen Samples.
• Display Waveform zeigt die Wellenformdarstellung des
Audios auf den Samples im Arranger an.
• Unter mpegSetup kann voreingestellt werden, welche Werte bei
der Erzeugung datenreduzierter Dateien (Bit-Rate etwa bei der
Erzeugung von mp3's) zum Einsatz kommen.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 5
4. Erste Aufnahme
Vorbereitung
der Aufnahme
Die eigentliche Ton-
Aufnahme erfolgt in beiden
geschilderten Fällen über die
Aufnahmetaste im Tastenfeld
links oben in der Arranger.
Das Aufnahmefenster
Record öffnet sich.
Im Feld Description
sollte der Aufnahme ein
Name gegeben werden, unter dem sie später im Arranger sichtbar ist.
Durch einfachen Klick in das Feld Filename wird dieser Name auch
als Dateiname verwendet, unter dem die Aufnahme dann im
Arbeitsverzeichnis als Datei zu finden ist.
Die Aussteuerung muss – vor dem Start der eigentlichen Aufnahme -
am Zuspielgerät, am Mixerfenster des Betriebssystems bzw. dem
Studiomischpult in jedem Fall so eingestellt werden, dass sie unterhalb
des roten Bereichs der Aussteuerungsanzeige bleibt.
Aufnahme und
Ablage im Arranger
Die Aufnahme kann über die drei entsprechenden Knöpfe gestartet,
pausiert und fortgesetzt sowie – über den Stoppknopf – beendet
werden. Die rechts daneben liegenden vier Knöpfe
• erzeugen während laufender Aufnahme Markierungen, die später im
Cutter-Fenster sichtbar sein werden
• starten die Aufnahme automatisch, sobald ein – über Options –
eingestellter Eingangspegel festgestellt wird
• bieten die Möglichkeit, die aufgenommenen Audiodateien schon
während der Aufnahme manuell...
• ...oder automatisch zu zerteilen.
Ist die Aufnahme gestoppt und damit beendet, kann das Record-
Fenster mit dem OK-Knopf geschlossen werden. Das nun erzeugte
Sample wird mit der linken Maus-Taste an einer ausreichend
dimensionierten, freien Stelle innerhalb des Arrangements abgelegt.
Wiedergabe und exakte Positionierung erfolgen anschließend.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 6
5. Arbeiten im Arranger
Samples im Arranger
Samples anordnen Im Arranger-Fenster werden die einzelnen Audios (Samples) einer Ge-samtproduktion angeordnet, eben arrangiert. Die wesentliche Funktion
hierbei ist die Möglichkeit, die einzelnen Samples anzufassen und zu
bewegen. Dies geschieht durch Anfahren des entsprechenden Sample-
Kästchens mit dem Maus-Zeiger. Dieser verwandelt sich in eine
angedeutete Hand: Bei permanent gedrückter rechter Maus-Taste kann
das Sample an jede beliebigen Stelle innerhalb des Arrangements
bewegt werden. Mehrere Samples können markiert und verschoben
werden indem sie einzeln bei gleichzeitig gedrückter Shift-
(Großbuchstaben-)Taste mit der rechten Maustaste markiert werden.
Alternativ kann über die gewünschten Samples mit rechter Maustaste -
ausgehend von einem unbelegten Spurbereich - ein Rahmen aufgezogen
werden.
Blenden erzeugen Werden zwei Samples ineinander geschoben entstehen Kreuzblenden:Werden sie mit Doppelklick angeklickt, kann ihr Verlauf beeinflusst
werden.
Zur Schaffung einfacher Ein- und Ausblenden (fades) können die
kleinen Vierecke an den Enden der Sample-Kästchen mit der linken
Maus-Taste
eingeschoben
werden.
Wiedergabe
Der Locator Die Wiedergabe erfolgt jeweils am Standort des grünen Abtast-Strichs(„Locator“), der über sämtliche Spuren des Arrangers hinweg zu
sehen ist. Er stellt gewissermaßen den "Tonkopf" dar. Der Balken kann
durch die Maus bewegt werden: Er springt bei Betätigen der linken
Maus-Taste an den Mauszeiger, wenn dieser sich an einer unbelegten
Stelle des Arrangements befindet; der Balken kann nun kontinuierlich -
bei permanent gedrückter linker Maus-Taste - verschoben werden.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 7
Drei Möglichkeiten Die Wiedergabe kann auf unterschiedliche Weisen gestartet bzw.gestoppt werden:
• durch Anklicken der Start- bzw. Stopp-Taste im Tastenfeld, links
oben im Bildschirm,
• durch Betätigen der Tastatur: Enter (Zeilenwechsel) entspricht Play,
Space (Leerraum) entspricht der Stopp-Taste,
• am elegantesten über die Maus: Der Positionsbalken wird bei
permanent gedrückter linker Maus-Taste bewegt; gleichzeitig wird
nun noch (kurz) die rechte Maus-Taste gedrückt, die Wiedergabe be-
ginnt.
Bildschirmdarstellung
Tastatureingaben Sollte die Bildschirmdarstellung (der Abbildungsmaßstab) desgesamten Arrangements unbefriedigend sein, kann sie über die
scrollbars sowie die Tasten "+" und "-" der PC-Tastatur verändert
werden. Diese Zoom-Funktion orientiert sich immer an dem aktuellen
Locator-Standort.
Scrollbars Die Scrollbars zeigen den Abbildungsausschnitt innerhalb derEasyrecord-Fenster:
• Eine kurze horizontale
Scrollbar zeigt an, dass
derzeit nur ein kleiner
Ausschnitt des gesam-
ten Arrangements dar-
gestellt wird. Die
Scrollbar kann – wie
aus anderen Anwen-
dungen bekannt - mit der Maus bewegt und damit der abgebildete
Ausschnitt verschoben werden. Durch Bewegen des Maus-Zeigers
an das Ende der Scrollbar verwandelt sich dieser in einen Doppel-
Pfeil, nun kann die Länge der Scrollbar und damit der Abbildungs-
Maßstab – wie mit den Tastatureingaben - verändert werden.
• Die vertikale Scrollbar am rechten Bildschirmrand verändert die
Darstellung der jeweiligen Spuren.
Zoom-Knöpfe Mit den Knöpfen + und – im oberen Arranger-Bereich kann dieBildschirmdarstellung ebenfalls eingestellt werden.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 8
6. Der Cutter
Detailarbeit im Cutter Der Cutter ist nach dem Arranger der zweite Haupt-Arbeitsbereich:Während im Arranger die Samples als Einzelbausteine einer Gesamt-
produktion platziert werden, erfolgt im Cutter die detaillierte
Bearbeitung innerhalb der einzelnen Samples. Der Cutter wird geöffnet
durch Doppelklick mit der linken Maus-Taste auf das entsprechende
Sample. Die erscheinende Wellenlinie bildet den Lautstärke-Verlauf
(die Hüllkurve) der Aufnahme ab.
Abbildungsmaßstab Auch im Cutter können - analog zum Arranger - Abbildungsmaßstabund -ausschnitt über die Scrollbars sowie die Tasten "+" und "-" der
PC-Tastatur eingestellt sowie mittels des grünen Positionsbalkens die
gewünschten Stellen in den geschilderten Weisen wiedergegeben
werden.
Blockmarkierung
Um einen bestimmten Bereich des Samples zu bearbeiten muss er zuvor
als Block markiert werden. Ein Block ist ein im Cutter (rot) markierter
Ausschnitt eines Samples. Die Markierung erfolgt durch Überstreichen
des entsprechenden Ausschnitts mit gedrückter rechter Maus-Taste. Die
Größe eines Blocks kann nachträglich verändert werden: Wird der
Maus-Zeiger an die Blockgrenzen bewegt, verwandelt er sich in einen
Doppelpfeil: Die Blockgrenzen können nun bei festgehaltener rechter
Maus-Taste - auch bei laufender Wiedergabe - exakt eingestellt werden.
Mit etwas Übung kann der Kurvenverlauf der Darstellung bestimmten
Klangereignissen zugeordnet werden.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 9
Vorhören Soll ein bestimmter – als Block markierter - Ausschnitt bearbeitetwerden soll er zunächst meist vorgehört werden. Hierzu stehen drei
Wiedergabemodi zur Verfügung, zwischen denen durch mehrfaches
Anklicken des entsprechenden Knopfes umgeschaltet werden kann:
• normale Wiedergabe (Tastaturkürzel n)
• Block wird stets wiederkehrend abgespielt (include,
Tastaturkürzel i)
• Block wird – um einen „Schnitt“ zu simulieren - übersprungen
(exclude, Tastaturkürzel e)
Mittels der Vorhörmodi können exakteste Schnitte nach Gehör
vorbereitet werden.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 10
7. Samples schneiden
Passage entfernen
Markieren und
vorhören
Das Entfernen einer Passage aus einem Sample erfolgt in zwei
Schritten.
• Die Passage wird im Cutter exakt definiert durch Markierung eines –
im vorangegangenen Kapitel beschriebenen - Blocks. Im exclude-
Modus wird die Einstellung kontrolliert, der Schnitt provisorisch
hörbar gemacht und fein eingestellt.
Block entfernen • Durch erneutes Anklicken des (roten)Blocks mit der rechten Maus-Taste öffnet
sich ein Menü-Fenster, das die Option
Skip Region anbietet: Skip Region
(überspringen) schneidet die zur Entfer-
nung vorgesehene Passage scheinbar aus
dem Sample hinaus. Einfacher und schneller: Die Benutzung der
Entfernen-/Delete-Taste auf der PC-Tastatur.
Im Gegensatz zum klassischen Bandschnitt bleibt die Passage
allerdings im Hintergrund erhalten: Es wird eben lediglich der Befehl
„überspringen“ eingetragen, die ungewünschte Passage nicht-destruktiv
unhörbar gemacht. Der große Vorteil dieser Arbeitsweise:
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 11
Schnitte rückgängig machen
Block wiederherstellen Irrtümlich vorgenommene Schnitte können jederzeit rückgängiggemacht werden! Am einfachsten unmittelbar nach der Durchführung
des Schnitts über das allgemein verbreitete Tastaturkürzel Strg+z.
Zu jedem späteren Zeitpunkt kann im
Cutter jede gewünschte Schnittstelle an-
gefahren werden: Sie ist durch einen dün-
nen Strich gekennzeichnet. Wird sie vom
Maus-Zeiger berührt, verwandelt dieser
sein Erscheinungsbild in einen Einfüge-
Strich. Durch Klick mit der rechten Maus-
Taste öffnet sich das Kontextmenü mit der
Wahlmöglichkeit Unskip Region: Der scheinbar herausgeschnit-
tene Teil erscheint wieder. Er kann nun weiter bearbeitet oder der
Schnitt durch Verlassen des Cutters aufgehoben werden.
Passagen umstellen
1.
Einzelne Samples im
Arranger umstellen
Bei der Bearbeitung etwa von Interviews soll häufig die Reihenfolge
bestimmter Passagen umgestellt werden. Hierzu bieten sich mehrere
Möglichkeiten an:
Von Beginn an übersichtlich und außerordentlich stabil im Fall von
Programm-Abstürzen sowie gegenüber Fehlbedienungen: Die einzelnen
Passagen werden bereits bei der Aufnahme als separate Samples auf-
genommen und mit sinnvollen Samplenamen versehen. Sie können nun
komfortabel im Arranger bewegt werden.
2.
Blöcke im Cutter
umstellen
Für kleinere Korrekturen bietet der Cutter eine Möglichkeit: In einem
ersten Schritt wird die umzustellende Passage als Block markiert. Durch
anschließenden Klick mit der rechten Maus-Taste in den roten Block
hinein kann - bei gleichzeitig gedrückt gehaltener Shift(Groß
buchstaben)Taste - der Block beliebig verschoben werden.
Durch die im vorangegangenen Kapitel erläuterte Funktion unskip
kann die umgestellte Passage an der ursprünglichen Stelle wieder
hörbar gemacht werden.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 12
3.
Blöcke in den
Arranger kopieren
Wer die beiden Möglichkeiten ausprobiert wird schnell feststellen, dass
arrangieren im Arranger komfortabler und erheblich übersichtlicher ist.
Dieser Weg kann auch dann gewählt werden, wenn bei der Aufnahme
versäumt wurde, separate Samples zu schaffen: Hierzu wird im Cutter
zunächst ein Block markiert, dieser kann nun im Arranger wie eine
neue Aufnahme an beliebiger Stelle abgelegt werden.
Hierzu wird mit der rechten Maustaste das Kontextmenü auf dem roten
Block aufgerufen: Bisherige Erfahrungen zeigen, dass der stabilste und
empfehlenswerte Weg der über die Funktion merge ist: Hier wird ein
neues physikalisches Sample auf die Festplatte geschrieben, das von
dem PC als eigenständige, neue Aufnahme bearbeitet wird. Alternativ
und deutlich zügiger kann mit der Funktion add region (oder den
Tastenkürzeln für kopieren und einfügen Strg+c und Strg+v
gearbeitet werden): Hiermit können Bereiche ebenfalls aus dem Cutter
in den Arranger kopiert werden, allerdings sind die neuen „Samples“
nur virtueller Natur, sie sind technisch nur eine Art „Links“ auf den
Ausschnitt des Originalmaterials.
Samples auftrennen Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Möglichkeit, Samplesim Arranger am aktuellen Standort des Locators aufzutrennen, zu
splitten: Das entsprechende Menü wird durch (rechten) Maus-Klick auf
das Sample im Arranger geöffnet und die Funktion Split aufgerufen.
Werden im sich öffnenden Fenster Split Sample sinnvolle
Bezeichnungen vergeben, kann ebenfalls recht komfortabel gearbeitet
werden.
Samples verwalten
File-Browser Über den File-Browser - erreichbar über den Knopf mit derangedeuteten Diskette im oberen Bereich des Arrangers - können auf
der Festplatte liegende Samples in das aktuelle Arrangement kopiert
(Open), vorgehört (Play) oder auch gelöscht (Delete) werden.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 13
8. Lautstärkeeinstellungen
Im Cutter
Gesamtes Sample
verändern
Soll ein einzelnes Sample insgesamt lauter oder leiser
eingestellt werden, bietet sich der Lautstärke-Drehregler im
oberen Bereich des Cutters an. Er kann mit der linken
Maus-Taste verdreht werden.
Veränderungen
innerhalb eines
Samples
Detailliertere Einstellungen sind möglich über den Knopf mit der ange-
deuteten Lautstärke-Kurve im oberen Bereich des Cutters. Wird sie mit
linker Maus-Taste angeklickt, wird eine gelbe Linie
sichtbar, detaillierte Beeinflussungen der Lautstärke
innerhalb des Cutters erfolgen durch verbiegen dieser Linie:
• Markierungspunkte setzen: Durch Doppelklick auf die Linie entsteht
ein quadratisches Kästchen.
• Das Kästchen kann mit der linken Maus-Taste bewegt werden,
entsprechend verändert sich die Lautstärke an der entsprechenden
Stelle und damit auch die Wellenformdarstellung des Samples.
Optimieren Mit der Funktion Optimieren bietet Easycut eineeinfache Möglichkeit, die Lautstärke eines Samples auf
Maximalpegel anzuheben: Hierzu kann im Arranger das
(mit der rechten Maustaste erreichbare) Kontextmenü auf dem jewei-
ligen Sample aufgerufen werden. Alternativ wird das bzw. werden die
entsprechenden Samples zunächst markiert (siehe hierzu Kap. 5
„Samples anordnen“). Über den entsprechenden Knopf im oberen
Bereich des Arrangers wird die Lautstärke der ausgewählten Samples
jeweils nun automatisch so weit als möglich angehoben: Maßgeblich ist
hierbei, dass auch die lauteste Stelle noch unterhalb Maximalpegel 0 dB
bleibt.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 14
Übersteuerungen Digitale Klangbearbeitung reagiert auf Lautstärke-Übersteuerungenaußerordentlich empfindlich: Was über die 0-dB-Marke
(Vollaussteuerung) hinaus geht, erscheint schlagartig als sehr
unangenehm verzerrter Klang. Andererseits sind derart satte, an die
Obergrenze des Spielraumes gehende Aussteuerungen auch nicht
erforderlich: Die Digital-Technik zeichnet sich durch hohe Dynamik
aus, so dass niedriger als bei der Analogtechnik ausgesteuert werden
kann.
9. Löschen und entfernen
Arrangements löschen Ganze Arrangements werden im Arrangement-Manager gelöscht: Erlässt sich öffnen über den Menüpunkt file. Die einzelnen Audio-
Aufnahmen bleiben hiervon allerdings unberührt und bleiben weiterhin
über den File-Browser einsatzfähig (vgl. Kap. 7, „Samples verwalten“).
Samples entfernen
oder löschen
Einzelne Samples werden aus einem Arrangement entfernt (bleiben
aber auf der Festplatte erhalten und können über den File-Browser
erneut eingesetzt werden) durch die Funktion remove im
Kontextmenü auf dem jeweiligen Sample (erreichbar mit der rechten
Maustaste) oder alternativ mit der Taste Entfernen-/Delete auf der PC-
Tastatur.
Samples werden endgültig gelöscht durch die Funktion delete im
Kontextmenü des Samples
Platz schaffen
auf der Festplatte
Wer für seine/ihre Beiträge jeweils eigens Verzeichnisse erzeugt und
sämtliche Audios in diese Verzeichnisse abgelegt kann diese nach
Beendigung der Arbeit komplett löschen und hierdurch Platz auf der
Festplatte schaffen. Allerdings lohnt sich anschließend noch einen Blick
in den Papierkorb des Betriebssystems, gegebenenfalls sind dort
Dateien entgültig zu löschen.
Andreas Klug: Audiobearbeitung mit Easycut XP Version 0.8 15
Inhalt
Kapitel Seite
1 Vorwort
2 Erstes Arrangement
3 Grundeinstellungen
4 Erste Aufnahme
5 Arbeiten im Arranger
6 Der Cutter
7 Samples schneiden
8 Lautstärke-Einstellungen
9 Löschen und entfernen
Der vorliegende Reader entstand im Auftrag des DGB-Bildungswerks, wurde im Rahmen des Projektes'Soundnezz' weiterentwickelt (http://www.soundnezz.de), und steht als Teil des GNU-Projektes unter Copyleft(http://www.gnu.org/copyleft/copyleft.de.html). Er steht in diversen Dateiformaten unterhttp://www.mediensyndikat.de zum Download bereit.