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Deutscher Krankenhaustag
DVKC-Vortragsveranstaltung Update Controlling
Düsseldorf, 16.11.2016
Andreas Weiß
Benchmarks und Benchmarking zur
Steuerung von Krankenhäusern
Kosten
Qualität
Prozesse
Agenda 1. Was ist Benchmarking?
2. Wie funktioniert ein Benchmarking-Prozess?
3. Ist Benchmarking im Krankenhaus sinnvoll und
machbar?
4. Existiert Benchmarking?
5. Gibt es Beispiele?
6. Ergebnisse der DVKC-AG Kennzahlen und
Benchmarking
7. Wann ist Benchmarking erfolgreich?
16.11.2016 2 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking
1. Was ist Benchmarking?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 3
Definition
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 4
Eine Benchmarking-Projekt bezweckt, so genannte Best Practices zu
identifizieren, die als Orientierungspunkte (Benchmark) genutzt werden, um
auf der Basis dieser Erfahrungswerte Qualitätsverbesserungen im eigenen
Krankenhaus umzusetzen.
Innerhalb eines Krankenhauses (Best in Company)
Innerhalb der Branche (Best in Class)
Branchenübergreifend (Business Excellence)
nach: Töpfer, A.: Erfolgreiches Changemanagement im Krankenhaus, S. 521
Die Methode hat den „Betriebsvergleich“ weiterentwickelt. Als
Betriebsvergleich gilt der externe Vergleich von Kennzahlen mit anderen
Unternehmen, um daraus Potenziale abzuleiten.
Best in Company
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 5
Vergleich innerhalb eines Hauses,
eines Verbundes,
einer Kette
Sinnvoll bei zu-
nehmender Größe
Best in Class
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 6
Vergleich innerhalb der Branche
Transparenz zwischen den Häusern?
Lösung wäre eine Benchmarking-Clearing-Stelle
und Anonymisierung der Daten
Ggf. Freigabe der Daten, bei unterschiedlichen
Einzugsgebieten wäre ein komplettes
Benchmarking denkbar
Business Excellence
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 7
Vergleichbare Prozesse in unterschiedlichen
Branchen
Vor allem Unterstützungs- und
Steuerungsprozesse
Beispiele: OP-Planung und Flugsicherung;
Logistik; IT; Qualitätsmanagement
2. Wie funktioniert ein
Benchmarking-Prozess?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 8
Von A147.0.0.1 - Eigenes Werk, Gemeinfrei,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7317585
Beispielprozess
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 9
Quelle: Töpfer, A.: Erfolgreiches Changemanagement im Krankenhaus, S. 522
3. Ist Benchmarking im Krankenhaus
sinnvoll und machbar?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 10
Quelle: KPMG Gesundheitsbarometer 2/2015, Zeichnung: Dr. med. M. Krause-Sternberg
„Ich gehe davon aus, dass wir das Problem mithilfe von Benchmarking lösen werden.“
Kennzahlenvergleich als Basis
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 11
Vergleichbarkeit
Perspektiven
Festlegung der relevanten Daten
Festlegung der Methodik zur Datenerhebung
Öffentlich verfügbare Daten
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 12
InEK-Daten
Kostendaten
Prozessdaten
Daten der Krankenkassen
Patientenzufriedenheit
Qualitätsdaten
Daten der externen QS
4. Existiert Benchmarking?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 13
Branchenübergreifende Studienergebnisse
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 14
Quelle: Schmieder, Stand des Benchmarking in Deutschland 2011
Studienergebnisse Krankenhaus
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 15
Quelle: HCM 09/2016
5. Gibt es Beispiele?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 16
Plattformen für Benchmarking
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 17
Krankenhausketten
Verbundstrukturen wie
Krankenhauszweckverbände, Verbünde
kommunaler Krankenhäuser etc.
Institutionelle Plattformen wie beispielsweise
Unternehmensberatungen
Beispiele
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 18
6. Ergebnisse der DVKC-Arbeitsgruppe
Kennzahlen und Benchmarking
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 19
Inhalte und Zielsetzung der AG
Controlling & Benchmarking
20
Die Kennzahlen sollen geeignet sein, ein Benchmarking
durchzuführen. Auch sollen die Kennzahlen die Bewertung der
Fachabteilungen aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen!
Gemeinsam getragener methodischer Standard für Kennzahlen im
Controlling zur Bestimmung des eigenen Status Quo auf
Fachabteilungsebene oder weiterer klinischer Bereiche.
Entwicklung eines Umsetzungsvorschlags zur operativen
Umsetzung des Benchmarks.
2
1
3 Entwicklung eines idealtypischen Referenz-Benchmarking-
Prozesses im Sinne von Best Practice.
4
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking
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Zielgruppen AG Controlling &
Benchmarking
• Medizinischer Direktor
(bzw. Vertreter)
• Chefärzte
• DRG-verantwortliche
Oberärzte
• Führungskräfte
sekundäre und tertiäre
Leistungsbereiche
• Kaufmännische Leitung
(bzw. Vertreter)
• Finanz- und
Medizincontroller
• Change Agents
Es gibt mehrere mögliche
Empfänger von
Benchmarks
Diese haben unterschied-
liche Rollen und
Informationsbedürfnisse
Zwei Zielgruppen wurden
identifiziert, für die
unterschiedliche
Kennzahlensets und
Ansprachekanäle zu
berücksichtigen sind
Ziel/USP für die AG ist ein
ganzheitliches,
strukturiertes
Benchmarking und
Erzielen von
Veränderungen bzw.
Verhaltensbeeinflussung
• Empfänger des
Benchmarkings auf
Abteilungsebene,
Steuerung/Verhaltens-
beeinflussung angestrebt
• Besondere Bedeutung i.R.d.
Kennzahlendefinition und
Nutzung der Benchmarks
(Veränderungsprozess)
• Stoßen Benchmarking-
Prozess an, verteilen
Benchmark-Informationen,
Kennzahlen auf höherer Ebene
für die Gesamthaus-Steuerung
relevant
• Favorisiert im Rahmen der
Ansprache
16.11.2016 21 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking
Warum DVKC-Standards?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 22
…
bieten eine ausgereifte Arbeitshilfe auf dem
aktuellen Kenntnisstand des Krankenhaus-
Controllings in Deutschland
legitimieren das interne Berichtswesen methodisch
werden kontinuierlich weiterentwickelt
bieten eine Grundlage für Betriebsvergleiche und
Benchmarking-Projekte
vermeiden redundante Erhebungen für das interne
Berichtswesen und übergreifende Projekte
Matrix als Struktur des
Kennzahlensets
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lichkeit Qualität Personal Prozess
Stakeholder
(Patient/
Einweiser)
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Basis-/
Struktur-
kennzahlen
16.11.2016 23 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking
Erste Ergebnisse V
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Basis-/
Struktur-
kennzahlen
16.11.2016 24 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 25
Zentrales Schema zur Erfolgsbeurteilung auf der Konzern- und Einrichtungsebene
Adressaten: Unternehmensleitung, Aufsichtsgremien und Banken
Regelmäßige Berichte plus Steuerungs-informationen sorgen für Vertrauen in die Unternehmensführung
Schwächen des KHBV-Schemas zur GuV werden überwunden
Herausarbeitung des nachhaltigen Ergebnisses aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
DVKC-Standard 1: Ertragslage
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 26
DVKC-Standard 1: Ertragslage Betriebliche Erträge
+ Erlöse aus Krankenhausleistungen
+ Erlöse aus Wahlleistungen
+ Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses
+ Nutzungsentgelte (Kostenerstattung und Vorteilsausgleich) und sonstige Abgaben der Ärzte
+ Rückvergütungen, Vergütungen und Sachbezüge
+ Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben, Notarztdienst
+ Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand zur Finanzierung laufender Aufwendungen
+ Zuwendungen Dritter zur Finanzierung laufender Aufwendungen
+ Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
+ Sonstige ordentliche Erträge
- Betriebliche Aufwendungen
+ Löhne und Gehälter
+ Gesetzliche Sozialabgaben
+ Aufwendungen für Altersversorgung
+ Aufwendungen für Beihilfen und Unterstützungen
+ Sonstige Personalaufwendungen
+ Lebensmittel und bezogene Leistungen
+ Medizinischer Bedarf
+ Wasser, Energie, Brennstoffe
+ Wirtschaftsbedarf
+ Verwaltungsbedarf
+ Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen
+ Wiederbeschaffte Gebrauchsgüter (soweit Festwerte gebildet wurden)
+ Instandhaltung
+ Sonstige ordentliche Aufwendungen
+ Versicherungen
+ Sonstige Abgaben
+ Sonstige Abgaben, Versicherungen
= Nachhaltiger EBITDAR
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 27
DVKC-Standard 1: Ertragslage
Nachhaltiger EBITDAR + Fördermittel
+ Erträge aus Fördermitteln nach dem KHG
+ Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand zur Finanzierung von Investitionen
+ Zuwendungen Dritter zur Finanzierung von Investitionen
+ Sonstige Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand sowie Zuwendungen Dritter
+ Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten aus Darlehensförderung und für Eigenmittelförderung
+ Erträge aus der Auflösung von Sonderposten, Verbindlichkeiten nach dem KHG und Ausgleichsposten aus Darlehensförderung
- Auflösung von Ausgleichsposten und Zuführungen der Fördermittel nach dem KHG zu Sonderposten oder Verbindlichkeiten
EBITDAR gefördert
- Mieten
- Leasing
= EBITDA gefördert
- Abschreibungen
+ Abschreibungen
+ Aufwendungen für die Nutzung von Anlagegütern nach § 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG
= EBIT gefördert + Finanzergebnis
+ Erträge aus Beteiligungen und anderen Finanzanlagen
+ Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
- Zinsaufwand
+ Neutrales Ergebnis
+ Neutrale Erträge ohne Sonderposten
+ Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens
+ Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
+ Erträge aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre
+ Übrige Erträge
- Neutrale Aufwendungen ohne AfA
- Übrige Aufwendungen
= EBT gefördert
- Steuern
= EAT gefördert (entspricht Jahresergebnis)
Betriebliche Erträge
Betriebliche Aufwendungen
Nachhaltiger EBITDAR
Fördermittel
EBITDAR gefördert
Mieten, Leasing
EBITDA gefördert
Abschreibungen
EBIT gefördert
Finanzergebnis
Neutrales Ergebnis
EBT gefördert
Steuern
EAT gefördert/Jahresergebnis
7. Wann ist Benchmarking
erfolgreich?
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 28
Nutzen
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 29
Einordnen der eigenen Ergebnisse:
Prozesse, Kosten, Qualität
Erkennen des Erreichbaren
Motivation zur Verbesserung der Ergebnisse
Lernen von etablierten Prozessen anderer
Verbesserung der Ergebnisse durch die
tatsächliche Umsetzung der gewonnenen
Erkenntnisse
Erfolgsfaktoren
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 30
Benchmarking-Ziel klug auswählen
Professionelle Projektbetreuung
Umsetzung als Change-Management-Projekt
Dazu gehört die Unterstützung durch alle
Führungsebenen
Datenqualität sichern (Erhebung und
Vergleichbarkeit!)
Einsatz des notwendigen betriebswirtschaftlichen
Instrumentariums
16.11.2016 Weiß A., Benchmarks und Benchmarking 31
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Andreas Weiß, [email protected]
Klinikum Leverkusen gGmbH, Prokurist Controlling, Finanzen, QM
DVKC e.V., Mitglied des Vorstands
“Let’s lionize the imitator. It’s the faster way to get better.” Anna M. Roth und Thomas H. Lee in HBR November 2014