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ANMERKUNGEN DES HERAUSGEBERS Obwohl die 24 FINAT Prüfmethoden, die hier veröffentlicht werden, mit größter Sorgfalt und Genauigkeit hergestellt wurden, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass die Zuverlässigkeit, Nützlichkeit und Ausführung dieser Prüfungen und der verbundenen Verfahren in der Verantwortlichkeit des Endanwenders liegen. Die FINAT kann für Verluste, Schäden oder Verletzungen, die durch unsachgemäße Anwendung der Prüfvorschriften entstanden sind, nicht verantwortlich gemacht werden. Weiterhin enthalten die Testmethoden und die daraus gewonnenen Informationen keine Aussage über die Eignung der zu prüfenden Materialien für bestimmte Anwendungen. FINAT Den Haag, Mai 2001 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 1

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ANMERKUNGEN DES HERAUSGEBERS

Obwohl die 24 FINAT Prüfmethoden, die hier veröffentlicht werden, mit größter Sorgfalt und Genauigkeit hergestelltwurden, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass die Zuverlässigkeit, Nützlichkeit und Ausführung dieserPrüfungen und der verbundenen Verfahren in der Verantwortlichkeit des Endanwenders liegen. Die FINAT kann fürVerluste, Schäden oder Verletzungen, die durch unsachgemäße Anwendung der Prüfvorschriften entstanden sind,nicht verantwortlich gemacht werden. Weiterhin enthalten die Testmethoden und die daraus gewonnenenInformationen keine Aussage über die Eignung der zu prüfenden Materialien für bestimmte Anwendungen.

FINATDen Haag, Mai 2001

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 1

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Vorwort zur sechsten Auflage

Als Vorsitzender des Technischen Komitees der FINAT ist es mir eine Freude, Ihnen die 6.Auflage des technischen Handbuches vorzustellen. Über die Jahre haben sich dasTechnische Handbuch der FINAT und die darin enthaltenen FINAT Prüfmethoden zuminternationalen Standard für Produzenten und Verarbeiter von Selbstklebematerialienentwickelt.Diese Ausgabe beinhaltet vier neue Testmethoden, FTM 7, FTM 22, FTM 23 und FTM 24zur Messung des Silikonauftragsgewichts und der Farbhaftung (erweitert), den Anstanztestund die Prüfung der Rundverklebbarkeit. Zusätzlich wurden alle Prüfmethoden überarbeitetund wurden, zusammen mit dem Anhang, wenn notwendig auf den neuesten Standgebracht. Der Abschnitt 13 wurde hinzugefügt, um eine Richtlinie für die beschleunigteAlterung bei Prüfungen zu geben. Die FINAT schuldet den Mitgliedern des technischen Komitees Anerkennung, die sehr engbei der Überarbeitung der Prüfmethoden beteiligt waren und somit an den zwei

Hauptzielen des Ausschusses, die wissenschaftlichen Hintergründe und die Technologie der Haftetiketten zu verstehenund zu fördern, mitgewirkt haben. Basierend auf dem Wissen aus einer Vielzahl an Geschäftsfeldern in unserer Industrie, liefert der Technische Ausschussder FINAT einen informierten Kern von professionellem Wissen im Hinblick auf die Prozesse und Materialien, die beider Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Selbstklebematerialien eingesetzt werden.Durch Beobachtung von technischer Entwicklung und Änderung des Marktes sowie Umweltschutzfragen stellt ereinen ständigen Strom an technischen Daten und aktuellem Fachwissen zur Verfügung und ermutigt zur weiterenZusammenarbeit und zu einem noch besseren technischen Verständnis in der gesamten Mitgliedschaft.

Andrew JackVorsitzender des Technischen Ausschusses der FINAT

Dow Corning Ltd.Barry, UKSeptember 2001

Copyright © 2001 FINAT, The Hague, The NetherlandsAlle Rechte vorbehalten

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Inhalt

Teil 1 FINAT Testmethoden 5

Teil 2 Prüfgeräte 652.1 Standard-FINAT-Anpressrolle 652.2 Automatische Anpressrolle 652.3 Lieferfirmen für Prüfgeräte 65

Teil 3 Empfohlene Klebestellen in Haftlaminaten für Rollenetiketten 72

Teil 4 Verarbeitungshinweise 73

Teil 5 Schwierige Oberflächen für die Etikettierung 75

Teil 6 Sicherheitsleitfaden für die Verbraucher von Haftetiketten-Materialien 76

Teil 7 Handhabung und Lagerung von Selbstklebematerial 78

Teil 8 Probleme mit Haftklebstoffen 80

Teil 9 Entfernung von Haftetiketten und Klebstoffrückständen 81

Teil 10 Klebstoffarten 83

Teil 11 Angabe der Rollenwicklung 85

Teil 12 Austausch technischer Daten zwischen Laminathersteller und Etikettendrucker 86

Teil 13 Richtlinien zur beschleunigten Alterung 88

4 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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Teil 1 FINAT-Testmethoden fürHaftetikettenmaterial

FTM 1 Klebkraft Prüfung (180°) bei 300 mm/min 6

FTM 2 Klebkraft Prüfung (90°) bei 300 mm/min 9

FTM 3 Trennkraft bei langsamem Abzug 12

FTM 4 Trennkraft bei schnellem Abzug 14

FTM 5 Beständigkeit gegen erhöhte Temperaturen 16

FTM 6 Beständigkeit gegen ultraviolettes Licht 17

FTM 7 Silikonauftragsgewicht 19

FTM 8 Scherfestigkeit auf einer Standardoberfläche 21

FTM 9 “Loop-tack” Anfangshaftung 23

FTM 10 Prüfung von Silikonbeschichtungen: Trennkraft 26

FTM 11 Prüfung von Silikonbeschichtungen: Restklebkraft 28

FTM 12 Klebstoff-Auftragsgewicht 31

FTM 13 Haftung bei tiefen Temperaturen 33

FTM 14 Dimensionsstabilität von Haftfolien 36

FTM 15 Oberflächenspannung von Kunststofffolien 38

FTM 16 Beständigkeit gegen Chemikalien: Fleckentest 41

FTM 17 Beständigkeit gegen Chemikalien: Tauchtest 43

FTM 18 Dynamische Scherfestigkeit 46

FTM 19 Recycling-Verträglichkeit von Haftetiketten 49

FTM 20 Fluoreszenz und Weißgrad 54

FTM 21 Farbhaftung (normal) 57

FTM 22 Farbhaftung (erweitert) 59

FTM 23 Anstanz-Test 61

FTM 24 Rundverklebbarkeit 63

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FTM 1 FINAT-Testmethode Nr. 1Klebkraft-Prüfung (180°) bei 300 mm/min

Anwendung Dieses Prüfverfahren soll die Permanenthaftung bzw. die Ablösbarkeit einesHaftmaterials ermitteln.

Definition Die Klebkraft ist die Kraft, die erforderlich ist, ein Selbstklebematerial, das unterbestimmten Bedingungen auf eine Standardtestplatte geklebt wurde, von dieserPlatte mit einem bestimmten Abzugswinkel und einer bestimmten Geschwindigkeitwieder abzulösen.

Gemessen wird 20 Minuten sowie 24 Stunden nach dem Aufkleben, wobeiletzteres als Enthaftung gilt.

Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ein entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund miteinem Abzugswinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300mm/min mit einer Genauigkeit von ± 2% trennen kann.

Testplatten aus Kristallspiegelglas (im Float-Verfahren hergestellt)

FINAT Standard-Anpressrolle.

Materialproben Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eineMindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedemMustermaterial werden mindestens drei Streifen benötigt.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F.Probestreifen müssen vor der Prüfung mindestens 4 Stunden klimatisiert werden.

Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen. Dann wird dasEtikettenmaterial mit leichtem Fingerdruck mit seiner Klebstoffseite auf einensaubere Testplatte geklebt. Die FINAT Standard-Anpressrolle wird mit einerGeschwindigkeit von ca. 10 mm/s zweimal in beide Richtungen über denaufgeklebten Streifen gerollt, um einen guten Kontakt zwischen Haftklebstoff undGlasoberfläche herzustellen.

Die Testmuster bleiben nach dem Aufkleben 20 Minuten liegen und werden danngeprüft. Ein zweiter Satz Testmuster wird auf dieselbe Weise vorbereitet und nach24 Stunden geprüft.

Die Testplatte wird im Prüfgerät so befestigt, dass der Streifen einen Abzugswinkelvon 180° erhält. Die Klemmengeschwindigkeit wird auf 300 mm/min eingestellt.Während der Prüfung wird die Kraft mindestens fünfmal in Abständen von 10 mmim mittleren Bereich des Streifens abgelesen. Aus diesen 5 Messungen ergibt sichder Durchschnittswert für jeden Streifen.

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180° v = 300 mm/min

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Ergebnisse Die Klebkraft (180°) wird als Durchschnittswert der geprüften Teststreifen inNewton pro 25 mm (N/25 mm) für 20 Minuten bzw. 24 Stunden Kontaktzeitzwischen Aufkleben und Messung angegeben.

Beschreibung des BruchbildesCP „Clear Panel“ (Saubere Platte) - Kein sichtbarer Rückstand auf der Prüfplatte.PS „Panel Stain“ (Verschmutzte Platte) - Rückstand auf der Testfläche, aber

nicht klebrig.CF „Cohesive Failure“ (Kohäsiver Bruch) - Der Klebstofffilm wurde während der

Prüfung gespalten, wobei Klebstoffrückstände sowohl auf der Prüfplatte alsauch auf dem Obermaterial zurückgeblieben sind.

AT „Adhesive Transfer“ (Klebstoffübertrag) - Der Klebstoff hat sich vollständigvom Obermaterial abgelöst, der Klebstofffilm verbleibt vollständig auf derTestplatte.Die ungefähre Größe des Übertrags sollte als Prozentsatz angegebenwerden.

PT „Paper Tear“ (Bruch des Obermaterials) - Die Klebkraft ist höher als dieFestigkeit des Obermaterials. Als Ergebnis sollte der maximale Wert, der vordem Reißen erreicht wurde, angegeben werden.

Anmerkungen 1. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren vonKlebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Diefolgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser• Methylethylketon (MEK)• Aceton• Methanol 95 %ig• n-Heptan• Ethylacetat

Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in denoben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frischeingesetzt werden.

Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt undmit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mitLösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mitMEK oder Aceton erfolgen sollte.

Andere Methoden, die Verunreinigungen gründlich entfernen, können auchangewendet werden, z.B. Ultraschall-Reinigung.

Vor Verwendung müssen die gereinigten Prüfplatten 4 Stunden unter Standard-Testbedingungen konditioniert werden. Saubere Platten dürfen nur an denKanten angefasst werden.

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2. Anstelle von Glasplatten können auch andere Oberflächen verwendet werden,z.B. rostfreier Stahl, Aluminium oder Polyester. Dies muss aber deutlich mit denErgebnissen angegeben werden

3. Wenn Zahlenwerte für die Klebkraft benötigt werden, das Papier aber währenddes Messung gerissen ist, kann die Prüfung auch mit einer geringerenKlemmengeschwindigkeit durchgeführt werden. Letztere muss mit denErgebnissen angegeben werden.

4. Umrechnungsfaktor 1 kp = 9,81 Newton.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 2 FINAT-Testmethode Nr. 2Klebkraft Prüfung (90°) bei 300 mm/min

Anwendung Dieses Verfahren unterscheidet sich von der FTM 1, indem es vor allem denVergleich der Wiederablösbarkeit verschiedener Haftmaterialien ermöglicht. Die bei90° Abzug ermittelten Werte liegen meist niedriger als die bei 180°. Es können soMessungen an Materialien durchgeführt werden, die sonst reißen würden.

Definition Die Klebkraft ist die Kraft, die erforderlich ist, ein Selbstklebematerial, das unterbestimmten Bedingungen auf eine Standard-Testplatte geklebt wurde, von dieserPlatte mit einem bestimmten Abzugswinkel und einer bestimmten Geschwindigkeitwieder abzulösen. Gemessen wird 20 Minuten sowie 24 Stunden nach demAufkleben, wobei letzteres als Endhaftung gilt.

Gerät Zugfestigkeitsmessgerät oder ein entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund miteinem Abzugswinkel von 90° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/minmit einer Genauigkeit von ± 2% trennen kann. Das Gerät muss so ausgerüstetsein, dass sich die Testplatte während des Ablösens des Selbstklebematerials inhorizontaler Richtung frei bewegen kann, damit die Einhaltung des Abzugswinkelvon 90° gewährleistet wird.

Testplatten aus Kristallspiegelglas (im Float-Verfahren hergestellt)

FINAT Standard-Anpressrolle.

Materialproben Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eineMindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedemMustermaterial werden mindestens drei Streifen benötigt.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F. Materialmuster oder Testreifen müssen vor der Prüfungmindestens 4 Stunden klimatisiert werden.

Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen. Dann wird dasEtikettenmaterial mit leichtem Fingerdruck mit seiner Klebstoffseite auf einesaubere Testplatte geklebt.Die FINAT Standard-Anpressrolle wird mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 mm/s

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zweimal in beide Richtungen über den aufgeklebten Streifen gerollt, um einenguten Kontakt zwischen Klebstoff und Glasoberfläche herzustellen.

Die Teststreifen bleiben nach dem Aufkleben 20 Minuten liegen und werden danngeprüft. Ein zweiter Satz Teststreifen wird auf dieselbe Weise vorbereitet und nach24 Stunden geprüft.

Die Testplatte mit dem Prüfstreifen wird in der horizontalen Halterung befestigt, diein der unteren Klemme des Zugfestigkeitsmessgeräts angebracht wurde. DieKlemmengeschwindigkeit wird auf 300 mm/min eingestellt. Während der Prüfungwird die Kraft mindestens fünfmal in Abständen von 10 mm im mittleren Bereichdes Streifens abgelesen. Aus diesen 5 (oder mehr) Messungen ergibt sich derDurchschnittswert für jeden Streifen.

Ergebnisse Die Klebkraft (90°) wird als Durchschnittswert der 25 mm breiten Teststreifen inNewton pro 25 mm (N/25 mm) angegeben, entweder für 20 Minuten oder für 24Stunden Kontaktzeit zwischen Aufkleben und Messung.

Beschreibung des BruchbildesCP „Clear Panel“ (Saubere Platte) - Kein sichtbarer Rückstand auf der Prüfplatte.PS „Panel Stain“ (Verschmutzte Platte) - Rückstand auf der Testfläche, aber

nicht klebrig.CF „Cohesive Failure“ (Kohäsiver Bruch) - Der Klebstofffilm wurde während der

Prüfung gespalten, wobei Klebstoffrückstände sowohl auf der Prüfplatte alsauch auf dem Obermaterial zurückgeblieben sind.

AT „Adhesive Transfer“ (Klebstoffübertrag) - Der Klebstoff hat sich vollständigvom Obermaterial abgelöst, der Klebstofffilm verbleibt vollständig auf derTestplatte.Die ungefähre Größe des Übertrags sollte als Prozentsatz angegebenwerden.

PT „Paper Tear“ (Bruch des Obermaterials) - Die Klebkraft ist höher als dieFestigkeit des Obermaterials. Als Ergebnis sollte der maximale Wert, der vordem Reißen erreicht wurde, angegeben werden.

Anmerkungen 1. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren vonKlebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Diefolgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser• Methylethylketon (MEK)• Aceton• Methanol 95 %ig• n-Heptan• Ethylacetat

Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in denoben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frischeingesetzt werden.

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Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt undmit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mitLösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mitMEK oder Aceton erfolgen sollte.

Andere Methoden, die Verunreinigungen gründlich entfernen, können auchangewendet werden, z.B. Ultraschall-Reinigung.

Vor Verwendung müssen die gereinigten Prüfplatten 4 Stunden unter Standard-Testbedingungen konditioniert werden. Saubere Platten dürfen nur an denKanten angefasst werden.

2. Anstelle von Glasplatten können auch andere Oberflächen verwendet werden,z.B. rostfreier Stahl, Aluminium oder Polyester. Dies muss aber deutlich mit denErgebnissen angegeben werden

3. Wenn Zahlenwerte für die Klebkraft benötigt werden, das Papier aber währenddes Messung gerissen ist, kann die Prüfung auch mit einer geringerenKlemmengeschwindigkeit durchgeführt werden. Letztere muss mit denErgebnissen angegeben werden.

4. Umrechnungsfaktor 1 kp = 9,81 Newton.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 3 FINAT-Testmethode Nr. 3Trennkraft bei langsamem Abzug

Anwendung Das Verfahren ermöglicht die Bestimmung der Kraft, die erforderlich ist, dasTrennpapier vom klebstoffbeschichteten Obermaterial abzuziehen. Dies erlaubt eineVorabbewertung des Verarbeitungsverhaltens - sehr niedrige Werte können einvorzeitiges Ablösen von Etiketten während des Herstellungs- oder Spendevorgangsergeben - hohe Werte können zum Reißen beim Stanzgitterabzug führen oder zuSpendeproblemen bei automatischer Spendung.

Definition Die Trennkraft bei langsamem Abzug ist die Kraft, die erforderlich ist, einselbstklebend beschichtetes Material von seinem Trennpapier (oder umgekehrt dasTrennpapier vom Selbstklebematerial) in einem Winkel von 180° und einerKlemmengeschwindigkeit von 300 mm/min abzuziehen.

Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ein entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund miteinem Abzugswinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300mm/min bei ± 2% Genauigkeit trennen kann. Die Prüfeinrichtung muss eineRückenplatte haben, auf der Teststreifen so angebracht werden können, dass einWinkel von 180° während der Prüfung beibehalten wird.

Lagergewichte aus Metall oder Spiegelglas, die einen Druck von 6,86 kPa (70 g/cm2) auf die Materialproben erzeugen.

Materialproben Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Die Streifen sollen 50 mm breit und in Laufrichtung mindestens 175mm lang sein. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedem Materialmusterwerden mindestens drei Streifen benötigt.

Bedingungen Die Teststreifen werden 20 Stunden bei 23 ± 2°C zwischen zwei planliegendenMetall- oder Glasplatten unter einem Druck von 6,86 kPa (70 g/cm2) gelagert.Dadurch soll ein guter Kontakt zwischen Trennmaterial und Haftklebstoffentstehen. Bis zu 20 Teststreifen können zwischen die Platten gelegt werden. Nachdieser Drucklagerung werden die Streifen zwischen den Platten herausgenommenund vor der Messung mindestens 4 Stunden unter Standardbedingungen 23 ± 2°Cund 50 ± 5% r.F. klimatisiert.

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 13

Prüfvorgang Jeder Teststreifen muss mit seiner vollen Fläche mit doppelseitigem Klebeband oderTransferkleber auf der Testplatte befestigt werden, so dass ein Abzugtest bei 180°erfolgen kann. Dabei wird entweder das Etiketten- vom Trennmaterial abgelöstoder umgekehrt. Die angewendete Methode muss bei den Messwerten vermerktwerden.

Die Klemmengeschwindigkeit wird auf 300 mm/min eingestellt. Während derPrüfung wird die Kraft fünfmal in Abständen von 10 mm im mittleren Bereich desStreifens abgelesen. Aus diesen 5 Messungen ergibt sich der Durchschnittswert fürjeden Streifen.

Ergebnisse Die Trennkraft bei langsamem Abzug wird als Mittelwert in Centinewton pro 50mm (cN/50 mm) angegeben.

Anmerkungen Umrechnungsfaktor 1 kp = 981 Centinewton.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 4 FINAT-Testmethode Nr. 4Trennkraft bei schnellem Abzug

Anwendung Dieses Verfahren erlaubt die Bewertung der Trennkraft eines Haftverbundes beieiner Trenngeschwindigkeit wie sie bei der Etikettenherstellung und dermaschinellen Spendung üblich ist. Es ist deshalb bezüglich derEtikettenverarbeitung sehr viel aussagekräftiger als FTM 3. Sehr niedrige Wertekönnen ein vorzeitiges Ablösen von Etiketten während des Herstellungs- oderSpendevorgangs ergeben. Hohe Werte können zum Reißen beim Stanzgitterabzugoder zu Spendeproblemen bei automatischer Spendung führen.

Definition Die Trennkraft bei schnellem Abzug (hoher Trenngeschwindigkeit) ist die Kraft, dieerforderlich ist:

(Modus 1) ein selbstklebend beschichtetes Material von seinem Trennpapier,oder umgekehrt

(Modus 2) das Trennpapier vom Selbstklebematerial, unter einem Winkel von180° und mit einer Klemmengeschwindigkeit zwischen 10 m/minund 300 m/min abzuziehen.

Die beiden Verfahrensweisen werden in den meisten Fällen unterschiedlicheMesswerte ergeben.

Geräte Ein Prüfgerät, das einen Verbund unter einem Abzugswinkel von 180° und mitKlemmengeschwindigkeiten von 10 m/min bis 300 m/min trennen kann. Das Gerätsollte die Trennkraftwerte nach Möglichkeit kontinuierlich mitschreiben können(siehe Anmerkungen).

Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Sie sollen 25 mm breit sein und eine Mindestlänge von 300 mm inLaufrichtung haben. Manche Prüfgeräte erfordern eine größere Streifenlänge umdas Material einzuspannen. Die Testreifen dürfen keine Beschädigungen aufweisen(Blasen, Falten usw.) und müssen mit sauberen Kanten geschnitten sein.

Bedingungen Die Teststreifen werden 20 Stunden bei 23 ± 2°C zwischen zwei planliegendenMetall- oder Glasplatten unter einem Druck von 6,87 kPa (70 g/cm2) gelagert, umguten Kontakt zwischen Trennpapier und Selbstklebematerial zu gewährleisten.

Bis zu 20 Teststreifen können zwischen die Platten gelegt werden.

Danach werden die Streifen zwischen den Platten herausgenommen und vor derMessung mindestens 4 Stunden unter Standardbedingungen 23 ± 2°C und 50 ±5% r.F. klimatisiert.

Es kann eine beschleunigte Alterung durchgeführt werden, indem eine gleicheAnordnung von Teststreifen zwischen zwei Metall- oder Glasplatten für 20 Stundenin einem Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 70 ± 5°C gelagert wird. Danachwerden die Teststreifen, wie vorher beschrieben, für 4 Stunden konditioniert. Sieheauch FTM 5.

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 15

Prüfvorgang Modus 1. Abziehen des Etikettenmaterials vom TrennmaterialWenn das Etikettenmaterial mit dem Klebstoff vom Trennmaterial durch eineAntriebsrolle abgezogen wird, muss vermieden werden, dass der Klebstoff die Rolleberührt. Dies kann durch Verwendung eines Trennpapiers als Abdeckung auf demKleber erreicht werden. Dieser Abdeckstreifen sollte 5 bis 10 mm breiter und 20 bis30 mm länger als der kleberbeschichtete Teststreifen sein, um das Risiko beischlechter Ausrichtung zu verringern.

Man verfährt wie folgt:1 Befestige den Teststreifen in der Maschine und fixiere das Trennmaterial in der

messkopfseitigen Klemme.2 Fixiere die Schutzabdeckung (mit der silikonbeschichteten Seite) mittig und

parallel auf der Klebstoffseite des Etikettenmaterials, so dass sie diesemwährend des Abziehens folgt.

3 Wähle die erforderliche Geschwindigkeit am Testgerät.4 Das klebstoffbeschichtete Etikettenmaterial wird mit der Schutzabdeckung in

den Antriebsrollen fixiert. Der Test kann jetzt durchgeführt werden, wobei dieeinzelnen Werte der Anzeige oder der Durchschnittswert vom Aufnahmegerätzu notieren sind. Wenn ein 50 mm breiter Teststreifen verwendet wird, kann derklebstoffbeschichtete Teil nicht in der beschriebenen Art getrennt werden.

Ziehen Sie das Handbuch des Prüfgeräts zu Rate, ob Trennkräfte unterhalb von15 cN/25 mm noch zuverlässig zu messen sind.

Modus 2. Abziehen des Trennmaterials vom EtikettenmaterialDas Prüfverfahren ist das gleiche wie vorher beschrieben, jedoch mit umgekehrterAnordnung der Komponenten des Verbunds. Außerdem wird keineSchutzabdeckung benötigt.

Ergebnisse Die Trennkraft bei schnellem Abzug wird als der Spitzen- oder Durchschnittswertder 25 mm breiten Teststreifen in Centinewton pro 25 mm (cN/25 mm) angegeben.Bei den Messwerten muss angegeben werden, mit welcher Prüfgeschwindigkeitgemessen wurde und welches Material bei der Prüfung abgezogen wurde: (Modus 1) Etikettenmaterial vom Trennmaterial oder(Modus 2) Trennmaterial vom Etikettenmaterial.Festzuhalten ist auch, ob Spitzen- oder Mittelwerte erfasst wurden.

Anmerkungen 1. Ergebnisse mit ausschließlich Spitzen- und/oder Mittelwerten haben nurbeschränkte Aussagekraft für den dynamischen Trennvorgang. Es empfiehlt sich,den Messwert kontinuierlich digital oder analog zu erfassen.

2. Umrechnungsfaktor 1 kp = 981 cN

Herausgegeben Oktober 1988Überarbeitet Oktober 1995Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 5 FINAT-Testmethode Nr. 5Beständigkeit gegen erhöhte Temperaturen

Anwendung Das Verfahren eignet sich zur Bewertung der Beständigkeit von Haftverbundengegenüber erhöhten Temperaturen und/oder bei Langzeitlagerung (beschleunigteAlterung). Es kann mit anderen FINAT-Testmethoden kombiniert werden.

Prüfvorgang Die mit dem schützenden Trennmaterial abgedeckten Teststreifen werden, ohnedass sie miteinander Kontakt haben, in den Trockenschrank eingebracht, z.B. freihängend. Der zweite Satz Teststreifen für den Vergleich wird bei 23 ± 2°C und 50± 5% r.F. gelagert.

Nach der Warmlagerung werden die Streifen aus dem Trockenschrankherausgenommen und nach Klimatisieren (wie bei den einzelnen Testmethodenangegeben) zusammen mit dem Vergleichsstreifen, entsprechend der jeweiligenTestmethode FTM 1, 2, 8 oder 9 geprüft (Zusätzliche Hinweise siehe Teil 13).

Der einzelne Streifen und ein Vergleichsstreifen sollten nach dem Ablösen desTrennpapiers auch auf Verfärbung und Durchschlagen des Haftklebstoffes nachAufkleben auf schwarzen Karton durch eine visuelle Prüfung beurteilt werden.

Ergebnisse Die Beständigkeit gegen hohe Temperaturen wird ausgedrückt als der Prozentsatz,um den der Messwert gegenüber dem Durchschnitt der Vergleichsstreifenabgefallen ist (ein Ansteigen wird als solches angegeben).

Verfärbung und Durchschlagen werden anschaulich eingestuft als “ohne”,“schwach”, “mäßig”, “stark”.

Alle Prüfbedingungen müssen genau angegeben werden.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

16 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 17

FTM 6 FINAT-Testmethode Nr. 6Beständigkeit gegen ultraviolettes Licht

Anwendung Das Verfahren erlaubt die Bewertung der Witterungsbeständigkeit vonHaftverbunden.

Definition Ultraviolettes Licht ist ein energiereiches Licht, das für die Verschlechterung derEigenschaften eines Selbstklebematerials während der Bewitterung hauptsächlichverantwortlich ist.

Die Beständigkeit eines Selbstklebematerials gegen ultraviolettes Licht ist definiertals die Abnahme von Schälfestigkeit (FTM 1 oder 2), Scherfestigkeit (FTM 8),“Loop-Tack”-Anfangshaftung (FTM 9) sowie des Grads von Verfärbung undKlebstoff-Durchschlag nach einer definierten Bestrahlung, die in ihrem Spektrumdem Sonnenlicht ähnlich ist.

Geräte Jedes Gerät, das zur Bestrahlung von Proben mit Quecksilberdampf-Lampe, Xenon-Lichtbogen oder anderen Strahlungsquellen mit sonnenlichtähnlichem Spektrumgeeignet ist. Die Temperatur, die das Prüfmuster dabei erreicht, soll 50°C nichtübersteigen.

Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eineMindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Für jedephysikalische Eigenschaft, die geprüft werden soll, werden mindestens drei Streifenbenötigt, sowie ein weiterer Streifen für die Beurteilung der Verfärbung und desDurchschlagens. Ein zweiter Satz von Teststreifen wird als Vergleich benötigt.

Bedingungen Der Abstand der Prüfmuster von der Strahlungsquelle und die Bestrahlungszeit wirdso gewählt, dass bei dieser Abstand/Zeit-Kombination ein Standard,Lichtechtheitsmaßstab nach DIN 54003 und DIN 54004 TYP 4 (Wollskala 4) bis TYP3 (Wollskala 3) ausbleicht (siehe Anmerkungen). Damit ist dieGesamtstrahlungsmenge, mit der die Probe bestrahlt wurde, auf eine Menge, dieungefähr dem Sonnenlicht eines Sommermonats entspricht, festgelegt. Da sich dieEigenschaften der Lampe mit der Zeit ändern, muss die Abstand/Zeit-Kombinationwährend der gesamten Lebensdauer der Lampe immer wieder kontrolliert werden.

Die Prüfung kann gegebenenfalls unter erschwerten Bedingungen durchgeführtwerden, indem man den Lichtechtheitsmaßstab TYP 5 oder TYP 6 alsAusgangspunkt für den Standard verwendet. Jede Stufe in der Wollskala ergibtungefähr eine Verdoppelung der Bestrahlungsmenge.

Prüfvorgang Die Teststreifen werden, wie oben unter “Testbedingungen” (Abstand/Zeit)angegebenen, bestrahlt. Dabei müssen die Teststreifen als Verbund mit demSelbstklebematerial gegen die Lampe gerichtet sein. Ein Satz Vergleichsstreifen wirdbei 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F. aufbewahrt.

Nach der Bestrahlung werden die Streifen aus dem Gerät entnommen und nachder bei jedem Test angegebenen Klimatisierungsdauer zusammen mit demVergleichsstreifen mit der entsprechenden Testmethode geprüft (FTM 1, 2, 8 oder 9).

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Jeder einzelne Streifen und ein Vergleichsstreifen werden nach dem Ablösen desTrennmaterials auf Verfärbung und Durchschlagen des Haftklebstoffes durchvisuelle Prüfung nach Aufkleben auf einen schwarzen Karton (Durchschlagen)beurteilt.

Ergebnisse Die Beständigkeit gegen ultraviolettes Licht wird als prozentuale Abnahme (eineventueller Anstieg eines Messwertes muss vermerkt werden) jedes einzelnenDurchschnittswerts im Vergleich zur unbestrahlten Probe angegeben.

Verfärbung und Durchschlagen werden beschrieben als “keine”, “schwach”,“mäßig” und “stark”.

Wenn nach anderen als den aufgeführten Standardbedingungen(Lichtechtheitsmaßstab TYP 4 oder TYP 3) geprüft wird, dann ist dies anzugeben.

Anmerkungen1. Die Angaben für die Bestrahlungsbedingungen stammen von International

Standard ISO 105: 1978 - “Textiles- Tests for Colour Fastness”.

2. Blaue Wollskalen und Grauskalen können von mehreren nationalen Normen-Organisationen bezogen werden, z.B. von:

British Standards Institution2 Park Street, London WA 2BS

DIN Deutsches Institut für Normung e.V.Beuth Verlag GmbHBurggrafenstraße 6D 10787 BerlinTel. +49 30 2601-2292

Japanese Standards Association1-24 Akasaka 4Minatoku, Tokio

Belgisch Normalisatie InstituutAv. de la Brabançonne 29B-1040 Brüssel

Association Française de NormalisationTour Europe, CEDEX 7F-92080 Paris La Défense

Herausgegeben 1985Überarbeitet Oktober 1995Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

18 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 19

FTM 7 FINAT-Testmethode Nr. 7Silikonauftragsgewicht

Anwendung Diese Prüfmethode ermöglicht die quantitative Bestimmung der Silikonmenge einerAbhäsiv-Beschichtung auf einem Träger, wie er zur Herstellung von Haftmaterial fürSelbstklebe-Etiketten oder für andere Release-Anwendungen verwendet wird.

Definition Das Silikonauftragsgewicht wird definiert als die Menge ausgehärteter Silikon-Trennbeschichtung auf einer Standardfläche eines Basismaterials. Es wirdangegeben in Gramm pro Quadratmeter (g/m2). Das Silikonauftragsgewicht kanneiner der Schlüsselparameter bei der Bewertung der Qualität eines Releasematerialssein.

Geräte Die Methode beruht auf der Analyse der Röntgenfluoreszenz (RFA) und ist gedachtals Labormethode sowie zur laufenden Bestimmung des Silikonauftragsgewichts inder Produktion. Es ist eine Reihe von Tisch-RFA-Geräten kommerziell erhältlich,wobei die Geräte Oxford Instruments Lab-X 3000, Metorex X-MET 800 und dasSpectro T200/Titan am häufigsten benutzt werden. (Lieferadressen und Webseiten siehe in der Sektion 2.3 Prüfgeräte, S. 65)

Material Eine geeignete Anzahl von Prüfkörpern wird einem repräsentativen Muster des zuuntersuchenden Abdeckmaterials eines Laminats oder vorsilikonisiertenReleasematerials entnommen. Zu jedem RFA-Gerät wird normalerweise auch eingeeigneter Probenschneider mitgeliefert. Eine Verunreinigung der Proben, vorallem mit silikonhaltigem Material muss unbedingt vermieden werden. Die Mustersollten auf ein sauberes Blatt Papier ausgeschnitten oder –gestanzt werden unddann nur mit einer Pinzette angefasst werden. Die Proben müssen nichtvorkonditioniert werden.

Prüfvorgang Bei den meisten Geräten werden die Proben in eine spezielle Vorrichtung für Papieroder Folie eingelegt. Sie werden dann automatisch in das Gerät eingeführt und ineine spezielle Messkammer bewegt, wo die Bestrahlung mit der primärenRöntgenstrahlung die Emission der sekundären Röntgenfluoreszenz, die für dasuntersuchte Element, in diesem Fall Silizium, charakteristisch ist, hervorruft. Nacheiner Zeit von z.B. 30-60 Sekunden ist die Messung abgeschlossen und dasProgramm gibt das Silikonauftragsgewicht direkt in g/m2 Silikon(Polydimethylsiloxan) an. Bezüglich des Ergebnisses siehe unten.

Der genaue Ablauf der Bedienung dieser Geräte muss dem Handbuch desentsprechenden Gerätelieferanten entnommen werden. Einige allgemeine Punktesind jedoch von Interesse:

Die Eingaben des Bedieners erfolgen über eine eingebaute Tastatur oder einenangeschlossenen Computer und werden unter Programmführung ausgeführt.Mitteilungen des Programms und Ergebnisse werden auf der LCD-Anzeige oderdem Monitor des Computers angezeigt.

Die RFA-Technik ist eine relative und keine absolute Methode. Deshalb muss eineKalibrationskurve erstellt werden, bevor Routineanalysen durchgeführt werdenkönnen. Dieses ist für jedes Gerät erläutert und die Lieferanten bietenKalibrierungsstandards und Informationen zur Standardisierung, Kalibrierung sowieNullwert-Korrektur an.

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Es sind unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Untersuchung unterschiedlicherArten von Proben, z.B. Glassine- und gestrichenen Papieren, notwendig. In derRegel ist es erforderlich als Blindprobe unbeschichtetes Papier oder Folie zu messen,um den Effekt von dort vorhandenem Silizium zu kompensieren.

Ergebnisse Diese werden direkt in Gramm Silikon pro Quadratmeter angegeben.Obacht gegeben werden muss, wenn elementares Silizium in Silikon- umgerechnetwird. Die meisten Polymere basieren auf Polydimethylsiloxan. Einigestrahlenhärtende Produkte benötigen einen Umrechnungsfaktor, um dieunterschiedliche chemische Struktur zu berücksichtigen. Im Zweifelsfall sollte derSilikonlieferant befragt werden.

Es sollten mehrere Proben von einem repräsentativen beschichteten Substratgezogen werden; bei breiten Beschichtungsmaschinen sollten Messungen quer zurLaufrichtung vorgenommen werden, um mögliche Schwankungen über dieBahnbreite zu erfassen.

Im allgemeinen ist die Messgenauigkeit umso höher, je länger die Messzeit ist.

Genauigkeiten in der Größenordnung von +/- 0.05 bis 0.01 (g/m2) werden in derIndustrie berichtet.

Literatur: L.Price and L.Morrison, Spectroscopy, Vol 7, No 6,July/August 1992 pp 32-38

Herausgegeben April 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 21

FTM 8 FINAT-Testmethode Nr. 8Scherfestigkeit auf Standardoberfläche

Anwendung Das Verfahren bewertet die Widerstandsfähigkeit eines Haftklebstoffes gegenstatische Belastung in der Ebene des Etikettenmaterials.Man erhält Hinweise auf die wahrscheinliche Art des Klebeversagens wie adhäsiveroder kohäsiver Bruch.

Definition Die Scherfestigkeit auf Standardoberfläche ist definiert als die Zeit, die benötigtwird, um eine bestimmte Fläche eines Selbstklebematerials von einer Standard-Oberfläche durch Belastung parallel zur Oberfläche abscheren zu lassen.

Geräte Vorrichtung zur Halterung der Testplatten im Winkel von genau 2° von derSenkrechten (siehe Zeichnung).

Gewicht von 1 kg.

FINAT Standard-Anpressrolle.

Testplatten aus Kristallspiegelglas [float glass, verre glace] oder ähnlichem Flachglas.

Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eineMindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber and gerade sein. Von jedemMustermaterial werden mindestens drei Streifen benötigt.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F.

Material oder Teststreifen müssen vor der Prüfung mindestens 4 Stundenklimatisiert werden.

Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen.Das Etikettenmaterial wird mit leichtem Fingerdruckmit der Klebstoffseite so auf eine saubere Testplattegeklebt, dass eine Fläche von 25 mm x 25 mm inKontakt mit der Testplatte ist. Die FINAT Standard-Anpressrolle wird mit ca. 10 mm/s zweimal inbeiden Richtungen über den aufgeklebten Streifengerollt, um guten Kontakt zwischen Klebstoff undTestplatte herzustellen.Streifen, auf denen man noch Luftblasen zwischenKlebstoff und Glasplatte findet, dürfen für dieMessung nicht verwendet werden.

Die Testplatte wird in die Halterung eingehängt. Dasfreie Ende des Streifens wird mit einem Gewicht von 1 kg belastet (frühestens 5Minuten und spätestens 10 Minuten nach dem Andrücken mit der Anpressrolle).

Notiert wird die Zeit, in der die Streifen von der Testplatte abfallen.

Ergebnisse Die Scherfestigkeit an einer Standard-Oberfläche wird als Durchschnittszeit von dreiTeststreifen angegeben, die für das Abscheren von der Testplatte benötigt wird.

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Beschreibung der BruchbilderCP „Clear Panel“ (Saubere Platte) - Kein sichtbarer Rückstand auf der Prüfplatte.PS „Panel Stain“ (Verschmutzte Platte) - Rückstand auf der Testfläche, aber

nicht klebrig.CF „Cohesive Failure“ (Kohäsiver Bruch) - Der Klebstofffilm wurde während der

Prüfung gespalten, wobei Klebstoffrückstände sowohl auf der Prüfplatte alsauch auf dem Obermaterial zurückgeblieben sind.

AT „Adhesive Transfer“ (Klebstoffübertrag) - Der Klebstoff hat sich vollständigvom Obermaterial abgelöst, der Klebstofffilm verbleibt vollständig auf derTestplatte.Die ungefähre Größe des Übertrags sollte als Prozentsatz angegeben werden.

Anmerkungen 1 Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren vonKlebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Diefolgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser• Methylethylketon (MEK)• Aceton• Methanol 95 %ig• n-Heptan• Ethylacetat

Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in denoben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frischeingesetzt werden.

Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt undmit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mitLösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mitMEK oder Aceton erfolgen sollte.

Andere Methoden, die Verunreinigungen gründlich entfernen, können auchangewendet werden, z.B. Ultraschall-Reinigung.

Vor Verwendung müssen die gereinigten Prüfplatten 4 Stunden unter Standard-Testbedingungen konditioniert werden. Saubere Platten dürfen nur an denKanten angefasst werden.

2. Anstelle von Glasplatten können auch andere Oberflächen verwendet werden,z.B. rostfreier Stahl, Aluminium oder Polyester. Dies muss aber deutlich mit denErgebnissen angegeben werden

3. Es können auch andere Gewichte verwendet werden. Dies muss zusammen mitdem Ergebnis angegeben werden.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 9 FINAT-Testmethode Nr. 9“Loop-tack” Anfangshaftung

Anwendung Das Verfahren beschreibt die wohl wichtigste, aber auch am schwierigsten zumessende Eigenschaft eines Haftmaterials, die Anfangs- oder Soforthaftung (Tack).Die beschriebene Methode soll dem Endanwender erlauben, das “Anfassen” oderden “Anfangstack” verschiedener Haftmaterialien zu vergleichen. Sie kannbesonders für solche Anwender nützlich sein, die mit maschinellenSpendeautomaten arbeiten, wo diese Eigenschaft von besonderer Wichtigkeit ist.

Definition Die Anfangshaftung (Loop-Tack) eines Selbstklebematerials wird gemessen als dieKraft, die benötigt wird, eine Schleife des Materials (Klebstoffseite außen), die miteiner Standardprüffläche in Berührung gebracht wurde, mit einer vorgegebenenGeschwindigkeit zu trennen.

Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ähnliches Prüfgerät mit umkehrbarer senkrechterKlemmenbewegung von 300 mm/min ± 2%. Die Kraftmessung muss bis 20Newton mit einer Genauigkeit von ± 2% möglich sein.

Ebene Platte aus Kristallspiegelglas (float glass) 25 ± 0,5 mm x 30 ± 2,0 mm,mindestens 3,0 mm dick. Mittig an der Plattenunterseite ist ein Metallstiftangebracht, der in die untere Klemme des Zugprüfgerätes passt.

Material Die Teststreifen werden aus einem repräsentativen Muster des Materialsgeschnitten. Die Streifen sind 25 mm breit und haben in Laufrichtung eineMindestlänge von 175 mm. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Von jedemMustermaterial werden mindestens fünf Streifen benötigt.

Bedingungen 23± 2°C und 50± 5% r.F.

Materialmuster oder Teststreifen müssen vor der Prüfung mindestens 4 Stundenklimatisiert werden.

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 23

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Prüfvorgang Unmittelbar vor der Prüfung wird das Trennmaterial vom Teststreifen entfernt. Diebeiden Enden des Teststreifen werden dann so zusammengelegt, dass sich eineSchlaufe mit nach außen gerichteter Klebstoffseite bildet. Die beiden Enden derSchlaufe werden über eine Strecke von über 10 mm in der oberen Klemme desZugfestigkeitsmessgerätes befestigt, so dass die Schlaufe senkrecht nach untenhängt. Die Innenseiten der Klemmen müssen vor der Berührung mit dem Klebstoffgeschützt werden.

Die Glasplatte wird so in der unteren Klemme befestigt, dass sich die längere Seiteder Platte im rechten Winkel zur Längsachse des Teststreifens befindet. Dann dasPrüfgerät starten und die Schlaufe mit 300 mm/min mit auf die Glasplattezufahren. Wenn die Schlaufe vollflächigen Kontakt (25 mm x 25 mm) mit derGlasplatte erreicht hat, wird das Prüfgerät sofort in Gegenrichtung umgeschaltet.Dadurch trennen sich Schlaufe und Glasplatte wieder mit gleichfalls 300 mm/min.Es ist dabei sehr wichtig, dass die Zeit für die Richtungsumkehrung so kurz wiemöglich gehalten wird! Notiert wird der Höchstwert der Kraft, der zum Trennen derSchlaufe von der Glasplatte benötigt wird.

Ergebnisse Die “Loop-Tack”-Anfangshaftung wird in Newton (unter Ausklammerung derAnfangsspitzen) angegeben, und zwar als Mittelwert von fünf Teststreifen.

Wenn die Klebkraft größer als die Festigkeit des Etikettenpapiers ist, sollte derHöchstwert vor dem Reißen des Teststreifens angegeben werden, wobei dasErgebnis den Zusatz ,PT = Papier reißt‘ (englisch: Paper Tear) erhält.

Falls es Klebstoffrückstände auf der Glasplatte gibt, ist dies mit dem Zusatz ,AT =Klebstofftransfer‘ (englisch: Adhesive Transfer) zu vermerken, und der ungefähreprozentuale Anteil des Übertrags sollte angegeben werden.

Anmerkungen 1. Die Steifigkeit des Teststreifens beeinflusst die Prüfergebnisse; dies mussberücksichtigt werden, wenn man verschiedene Klebstoffe auf verschiedenenEtikettenmaterialien vergleicht.

2. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren vonKlebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Diefolgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser• Methylethylketon (MEK)• Aceton• Methanol 95 %ig• n-Heptan• Ethylacetat

Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in denoben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frischeingesetzt werden.

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Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt undmit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mitLösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mitMEK oder Aceton erfolgen sollte.

Andere Methoden, die Verunreinigungen gründlich entfernen, können auchangewendet werden, z.B. Ultraschall-Reinigung.

Vor Verwendung müssen die gereinigten Prüfplatten 4 Stunden unter Standard-Testbedingungen konditioniert werden. Saubere Platten dürfen nur an denKanten angefasst werden.

3. Umrechnungsfaktor 1 kp = 9,81 Newton.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 25

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FTM 10 FINAT-Testmethode Nr. 10Silikonbeschichtungen für selbstklebendeHaftlaminate: Trennkraft

Anwendung Diese Testmethode beschreibt ein einfaches Verfahren, um die Eignung einessilikonisierten (oder prinzipiell jedes mit einer beliebigen Trennbeschichtungversehenen) Abdeckmaterials für Haftverbunde festzustellen.

Definition Die Trennkraft ist die Kraft, die benötigt wird, ein Selbstklebematerial von seinemTrennpapier (oder umgekehrt das Trennpapier vom Selbstklebematerial) unterfestgelegten Bedingungen mit bestimmten Winkel und bestimmterGeschwindigkeit zu trennen.

Geräte Zugfestigkeitsmessgerät oder ähnliches Prüfgerät, das einen Haftverbund mit einemAbzugwinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min miteiner Genauigkeit von ± 2% trennen kann.

Trockenschrank mit Luftumwälzung mit einer Temperatur von 70 ± 2°C.

FINAT Standard-Anpressrolle.

Metall- oder Glasplatten, mit denen die Testmuster mit 6,86 kPa (70g/cm2) belastetwerden können.

Standardklebeband mit Haftklebstoff, 25 mm breit oder ein mit einem Standard-Haftklebstoff beschichtetes Etikettenpapier (siehe Anmerkungen).

Testmaterial Das mit Silikon beschichtete Material kann entweder mit einem Standardklebebandoder einem Standard-Haftpapier getestet werden, wobei der Testklebstoffdemjenigen Klebstoff möglichst ähnlich sein sollte, der in der Endanwendung mitdem Trennmaterial verwendet wird.

Auf ein repräsentatives Muster des silikonbeschichteten Materials mit denMindestabmessungen 450 mm x 250 mm werden in Laufrichtung Streifen einesSelbstklebeband mit leichtem Fingerandruck aufgebracht. Anstelle des Klebebandeskann auch ein mit Haftklebstoff beschichtetes Etikettenpapier in entsprechenderGröße auf die zu untersuchende Probe aufgebracht werden.

Es werden Teststreifen mit 25 mm Breite und 175 mm Länge in Laufrichtungausgeschnitten. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Die Teststreifen werdenzweimal in jeder Richtung mit der FINAT Standard-Anpressrolle mit 10 mm/süberrollt. Wenn auch die Prüfung auf Restklebkraft durchgeführt werden soll,müssen von jedem Mustermaterial mindestens sechs Teststreifen präpariert werden.Wenn die Muster eine sehr geringe Trennkraft haben, kann der Teststreifen (unddamit auch das Klebeband) 50 mm breit sein, damit man ein aussagekräftigesMessergebnis erhält. Die Trennkraft ist dann auf 25 mm Streifenbreiteumzurechnen.

Bedingungen Die zu prüfenden Teststreifen werden 20 Stunden bei 23 ± 2°C zwischen zweiebenen Glas- oder Metallplatten mit 6,86 kPa (70 g/cm2) Belastung gelagert, damitzwischen der Silikonbeschichtung und dem Klebstoff ein guter Kontakt entsteht.

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Anschließend werden die Streifen entlastet und mindestens 4 Stunden bei 23± 2°C und 50 ± 5% r.F. klimatisiert.

Eine beschleunigte Alterung kann durchgeführt werden, indem ein gleicher Satzvon Teststreifen zwischen zwei Metall- oder Glasplatten für 20 Stunden in einemTrockenschrank mit Luftumwälzung bei 70 ± 5°C gelagert wird. Danach werden dieTeststreifen wie vorher beschrieben für 4 Stunden klimatisiert.

Prüfvorgang Jeder Streifen wird so im Prüfgerät befestigt, dass das Klebeband oder dasHaftmaterial und das mit Silikon beschichtete Material in einem Winkel von 180°mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min getrennt werden. Während derMessung wird die Kraft mindestens fünfmal in Abständen von 10 mm im mittlerenBereich des Streifens abgelesen. Aus diesen 5 (oder mehr) Messungen ergibt sichder Durchschnittswert für jeden Streifen.

Ergebnisse Die Trennkraft wird als Durchschnittswert der geprüften Teststreifen in Newton pro25 mm angegeben (Standardbedingungen oder beschleunigte Alterung).

Anmerkungen 1. Die Messstreifen sollten für die Messung der Restklebkraft FTM 11 aufbewahrtwerden.

2. Zur Auswertung der Messergebnisse siehe FTM 11.

3. Das Klebeband oder das Haftpapier müssen möglichst unempfindlich gegenTemperatureinflüsse sein und eine gleichmäßige und reproduzierbare Klebkraftaufweisen.

4 Umrechnungsfaktor 1 kp = 9,81 Newton.

Siehe auch die Anmerkungen zu FTM 11.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 11 FINAT-Testmethode Nr. 11Silikonbeschichtungen für selbstklebende

Haftlaminate: Restklebkraft

Anwendung Diese Testmethode beschreibt eine Möglichkeit, den Einfluss des Trennmaterials aufdie Klebstoffeigenschaften festzustellen. Dies ist von besonderem Interesse für dieHersteller von Trennpapier und auch von Selbstklebe-Haftverbunden zur Beurteilungvon Verankerung und Aushärtung der Trennschicht.

Definition Die Restklebkraft ist die Kraft, die benötigt wird, ein Selbstklebematerial in einembestimmten Winkel und mit einer bestimmter Geschwindigkeit von einer Standard-Testplatte abzuziehen, nachdem es kurz vorher unter definierten Bedingungen miteinem silikonbeschichteten Material Kontakt hatte.

Die prozentuale Restklebkraft wird als Prozentverhältnis dieses Ergebnisses zueinem Referenzmuster angegeben, das nicht in Kontakt mit demsilikonbeschichteten Material war.

Geräte Zugprüfmaschine oder entsprechendes Prüfgerät, das einen Verbund mit einemAbzugwinkel von 180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min miteiner Genauigkeit von ± 2% trennen kann.

Testplatten aus Kristallspiegelglas (im Float-Verfahren hergestellt).

FINAT Standard-Anpressrolle.

Probestreifen aus FTM 10.

Standard-Klebeband (Haftklebstoff) 25 mm breit, oder ein mit Standard-Haftklebstoff beschichtetes Etikettenpapier (siehe Anmerkungen zu FTM 10 undFTM 11).

Material Verwendet werden die Teststreifen 175 mm x 25 mm aus Klebeband oder aus demmit Haftklebstoff beschichteten Etikettenpapier, das nach der FTM 10 vomsilikonbeschichteten Material abzogen wurde, sowie ein Vergleichssatz vonmindestens drei Teststreifen eines Standard-Klebebands oder eines mit Haftklebstoffbeschichtete Etikettenpapiers, das nicht in Kontakt mit dem silikonbeschichtetenMaterial gewesen ist.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F.

Teststreifen müssen vor der Prüfung mindestens 4 Stunden klimatisiert werden.

Prüfvorgang Die von der FTM 10 stammenden Teststreifen werden mit der Klebstoffseite nachunten mit leichtem Fingerdruck auf eine saubere Glasplatte geklebt. Dann werdensie zweimal hin und her mit der Standard-Anpressrolle mit einer Geschwindigkeitvon etwa 10 mm/s überrollt, um einen guten Kontakt zwischen Klebstoff undOberfläche zu erzielen. Nach dem Aufkleben der Teststreifen auf die Testplatten sollbis zur Prüfung 20 Minuten gewartet werden. Ein zweiter Satz Teststreifen wird 24Stunden gelagert, bevor er geprüft wird.

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Testplatte und Muster werden so im Prüfgerät befestigt, dass der Abzugswinkel180° beträgt. Die Klemmengeschwindigkeit wird auf 300 mm/min eingestellt.Während der Prüfung werden die Messwerte mindestens fünfmal in Abständen von10 mm im mittleren Bereich des Teststreifens abgelesen. Daraus ergibt sich derDurchschnittswert für jeden Streifen.

Dieser Prüfvorgang wird auch mit dem Vergleichssatz Teststreifen durchgeführt, dernicht in Kontakt mit dem silikonbeschichteten Material gewesen ist, um dieprozentuale Restklebkraft zu bestimmen.

Ergebnisse Die Restklebkraft wird als Durchschnittswert der geprüften Teststreifen in Newtonpro 25 mm ermittelt, für 20 Minuten bzw. 24 Stunden Kontaktzeit.

Abzugskraft für die PrüfstreifenRestklebekraft %=100x

Abzugskraft für die Vergleichsstreifen

Wenn die Haftkraft größer als die Festigkeit des Etikettenmaterials ist, ist derHöchstwert vor dem Reißen des Papiers anzugeben mit dem Zusatz ,PT = Papierreißt‘ (englisch: Paper Tear). Wenn es Klebstoffrückstand gibt, wird dies vermerktmit ,AT = Klebstofftransfer‘ (englisch: Adhesive Transfer).

Anmerkungen 1. Niedrige Trennkraftwerte (FTM 10) in Verbindung mit hohenRestklebkraftwerten (FTM 11) zeigen normalerweise, dass dieSilikonbeschichtung richtig aufgebracht und gut ausgehärtet wurde.

2. Hohe Trennkraftwerte (FTM 10) weisen darauf hin, dass die Silikonbeschichtungungenügend oder ungleichmäßig ist (soweit das Produkt nicht für hoheTrennkräfte ausgelegt wurde) oder dass der Klebstoff mit unvollständigausgehärtetem Silikon reagiert hat.

3. Niedrige Trennkraftwerte (FTM 10) verbunden mit einer niedrigen prozentualenRestklebkraft sind ein Zeichen für Silikonübertragung. Die Restklebkraftwerteeines Klebstoffs nach dem Kontakt mit einem silikonbeschichteten Papier sindjedoch sehr stark von der Oberflächenstruktur des Materials abhängig, auf dasdie Silikonbeschichtung aufgebracht wurde. Je glatter die Materialoberfläche ist,desto höhere Restklebkraftwerte werden im allgemeinen erreicht. Üblich sindWerte von 70 - 80%.

4. Die Ergebnisse der Trennkraft nach Schnellalterung bei hoher Temperaturmüssen mit Vorsicht interpretiert werden, weil die Fließeigenschaften einesKlebstoffs von der Temperatur abhängig sind. Starkes Fließen eines Klebstoffsbei hoher Temperatur kann hohe Trennkraftwerte ergeben, besonders wenn dieSilikonschicht fehlerhaft ist.

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 29

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5. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren vonKlebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückbleiben. Diefolgenden Lösungsmittel können zur Reinigung verwendet werden:• Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser• Methylethylketon (MEK)• Aceton• Methanol 95 %ig• n-Heptan• Ethylacetat

Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,Vliesmaterial oder Textilien. Diese dürfen während des Gebrauchs nicht fasern,sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteile enthalten, die in denoben genannten Lösungsmittel löslich sind, und sollen ausnahmslos immer frischeingesetzt werden.

Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt undmit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mitLösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mitMEK oder Aceton erfolgen sollte.

Andere Methoden, die Verunreinigungen gründlich entfernen, können auchangewendet werden, z.B. Ultraschall-Reinigung.

Vor Verwendung müssen die gereinigten Prüfplatten 4 Stunden unter Standard-Testbedingungen konditioniert werden. Saubere Platten dürfen nur an denKanten angefasst werden.

6. Anstelle von Glasplatten können auch andere Oberflächen verwendet werden,z.B. rostfreier Stahl, Aluminium oder Polyester. Dies muss aber deutlich mit denErgebnissen angegeben werden

7. Wenn Zahlenwerte für die Klebkraft benötigt werden, das Papier aber währenddes Messung gerissen ist, kann die Prüfung auch mit einer geringerenKlemmengeschwindigkeit durchgeführt werden. Letztere muss mit denErgebnissen angegeben werden.

8 Umrechnungsfaktor 1 kp = 9,81 Newton.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

30 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FTM 12 FINAT-Testmethode Nr. 12Auftragsgewicht des Haftklebstoffes

Anwendung Das Verfahren erlaubt mit angemessener Genauigkeit die Bestimmung desFlächengewichts des Klebstoffes auf einem Haftetikettenmaterial.

Definition Das Auftragsgewicht ist das Flächengewicht des trockenen Haftklebstoffes in Gramm pro Quadratmeter (g/m2).

Geräte 1. Stanze oder Schablone (bzw. Kreisschneider) zum präzisen Schneiden vonMaterialproben mit einer Fläche von 100 cm2.

2. Trockenschrank mit Luftumwälzung, Temperatur 105 ± 2°C.

3. Waage mit einer Genauigkeit von mindestens ± 0,001 g.

4. Becherglas oder Entwicklerschale mit Lösungsmittel zum Anlösen oder Anquellen des Klebstofffilms vor seiner Entfernung.Empfehlungen:a) für Acrylatkleber: aliphatisches Lösungsmittel (z.B. Spezialbenzin 80/110

mit geringem Zusatz eines aromatischen Lösungsmittels (z.B. Toluol);b) für Kautschukkleber: aliphatisches Lösungsmittel.

Material Proben von 100 cm2, die an repräsentativen Stellen der Materialbahn entnommenwurden.

Prüfvorgang 1. Die Probe wird 5 Minuten bei 105°C getrocknet.

2. Nach Entnahme aus dem Trockenschrank Trägermaterial entfernen.

3. Genau 1 Minute nach Entnahme aus dem Trockenschrank wird das Gewicht derProbe mit mindestens 3 Dezimalstellen bestimmt.

4. Die Probe wird anschließend etwa 1 Minute in ein Gefäß mit Lösungsmittelgetaucht, um den Haftkleber anzulösen bzw. anzuquellen.

5. Die Probe aus dem Lösungsmittel nehmen und die Haftkleberschicht vollständigentfernen. Verbleibende Klebstoffspuren durch Abspülen mit frischemLösungsmittel entfernen.

6. Nach Entfernung des Klebstoffes die Probe wiederum 5 Minuten imTrockenschrank bei 105° trocknen.

7. Genau 1 Minute nach Entnahme aus dem Trockenschrank erneut das Gewichtder Probe bestimmen.

Ergebnisse Zur Angabe des Beschichtungsgewichtes in g/m2 das zuletzt bestimmte Gewicht vomAnfangsgewicht abziehen und das Ergebnis mit 100 multiplizieren. Das Verfahren istan 5 Proben durchzuführen. Daraus wird das mittlere Beschichtungsgewichterrechnet.

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 31

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Anmerkungen Bei Spezialpapieren oder Folienmaterial (besonders PVC) ist mit besonderer Vorsichtvorzugehen, da das Lösungsmittel Bestandteile aus dem Obermaterial herauslösenkann, was zu hohe Werte für die Beschichtung ergibt.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

32 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 33

FTM 13 FINAT-Testmethode Nr. 13Haftung bei niedrigen Temperaturen

Anwendung Diese Prüfmethode erlaubt die subjektive Bewertung der Klebkraft einesSelbstklebematerials bei niedrigen Temperaturen.

Definition Als Haftung bei niedrigen Temperaturen gilt die Klebkraft des Selbstklebematerialsunter +5°C. Das Verfahren erlaubt eine subjektive Bewertung der Klebkraft einesSelbstklebematerials bei Kühlung (+4°C) und Gefrierlagerung (-25°C). DieFestlegung anderer Testbedingungen sind möglich (siehe Anmerkung 1); sie sindzusammen mit den Ergebnissen anzugeben.

Gerät Kühlschrank, der eine Temperatur von +4 ± 1°C halten kann.

Gefrierschrank (oder Truhe) für eine Temperatur von -25 ± 1°C

Beide Geräte sollten so groß sein, dass die Proben ohne Entfernung aus der Kühl-bzw. Gefrierzone untersucht werden können.

FINAT Standard-Anpressrolle.

Material Testmuster sind aus einer repräsentativen Materialprobe zu schneiden. DieTestmuster sollten 25 mm x 15 mm messen, die kurze Seite in Laufrichtung.

Prüfflächen PolyesterGlasRostfreier StahlAluminiumfolieNiederdruck-Polyethylen (LDPE)Hochdruck-Polyethylen (HDPE)Gereckte Polypropylen-Folie (OPP)

Wenn Haftverbund oder Haftklebstoff für spezielle Endanwendungen gedacht sind,sollten die Testflächen entsprechend gewählt werden.Andere Materialien können verwendet werden. Sie sind mit den Ergebnissenanzugeben (siehe Anmerkung 2).

Prüfvorgang Die trockenen Prüfflächen werden in den auf 4°C eingestellten Kühlschrankund/oder die auf -25°C eingestellte Gefriertruhe gelegt und 24 Stunden dortgelagert. Folien werden auf Glasplatten gelegt um eine gleichmäßige Temperaturzu gewährleisten. Die Prüfflächen sollten während des gesamten Tests imKühlschrank bzw. der Kühltruhe verbleiben.

Abdeckmaterial entfernen; dabei die Materialproben nur an den Seiten anfassen.Die Materialproben mit der Haftseite auf die Prüffläche legen, aber nichtandrücken, da dies zur lokalen Erwärmung führen kann. Dann mit der mindestens4 Stunden bei Prüftemperatur konditionierten Standard-Anpressrolle mit einemTempo von etwa 10 mm/sec hin und her anrollen, um guten Kontakt zwischenHaftklebstoff und Prüffläche zu erreichen. Pro Haftverbund sind mindestens 3Proben des Haftmaterials auf jedes Testsubstrat aufzubringen.

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Die beklebten Proben bleiben dann für die vorgeschriebene Verweildauer im Kühl-bzw. Gefrierschrank. Dies sind normalerweise 1 Stunde und 7 Tage; andere Zeitensind möglich (siehe Anmerkung 3). Die Verweilzeit ist bei den Ergebnissen zuvermerken.

Nach der Verweilzeit wird das Material von der Prüffläche im Kühl- bzw.Gefrierschrank abgezogen und die Haftung beurteilt. Mit dem Abziehen wird aneiner Ecke begonnen. Reißt das Selbstklebematerial, versucht man von dergegenüberliegenden Ecke zu ziehen, wobei der Versuch fortgesetzt wird, auchwenn das Selbstklebematerial wieder reißt. Die Bewertung erfolgt nach folgenderSkala:

Bewertung Beschreibung

0 Selbstklebematerial bereits von Prüffläche gelöst

1 Schwache Haftung - kein Papierriss

2 Mäßige Haftung - kein Papierriss

3 Gute Haftung - kein Papierriss

4 Sehr gute Haftung - bis zu 50% des Selbstklebematerialbleibt auf der Prüffläche

5 Hervorragende Haftung - mehr als 50% desSelbstklebematerials bleibt auf der Prüffläche

Ergebnisse Für jede Prüffläche wird der Mittelwert aus den Beurteilungen errechnet. ZurGesamtbeurteilung wird der Mittelwert der Ergebnisse von den verschiedenenOberflächen herangezogen. Für spezielle Anwendungen sind daneben dieentsprechenden Einzelergebnisse zu vermerken (siehe Anmerkung 4 und 5).

Anmerkungen 1. Die angegebenen Prüfbedingungen stellen nur zwei Möglichkeiten dar. WeitereMöglichkeiten sind:• Anbringung Selbstklebematerial bei - 40 °C, Prüfung bei - 40 °C;• Anbringung bei Raumtemperatur, , Prüfung 4 °C, - 25 °C, - 40 °C;• Anbringung auf feuchte Oberflächen bei Raumtemperatur, Prüfung

bei 4 °C, - 25 °C, - 40°C;• Anbringung bei - 25 °C, - 40 °C auf vereister Oberfläche, Prüfung

bei - 25 °C, - 40 °C.

Die Prüfbedingungen sollten in allen Fällen so genau wie möglich dentatsächlichen Anwendungsbedingungen entsprechen. Die gewähltenPrüfbedingungen sind mit den Ergebnissen anzugeben.

34 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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2. Die unter „Prüfflächen“ aufgeführten Substrate sind nur Empfehlungen. Jedekann in ihren Eigenschaften handelsübliche Schwankungen zeigen. Diegewählten Muster sollten möglichst repräsentativ für den jeweiligen Herstellersein.

3. Die genannten Verweilzeiten sind nur Empfehlungen. Wenn erforderlich,können andere Verweilzeiten, z.B. 24 Stunden oder ein Monat gewählt werden.Die Verweildauer sollte der Anwendung entsprechen und zusammen mit denErgebnissen aufgeführt werden.

4. Bei diesem Prüfverfahren hat das Etikettenmaterial erheblichen Einfluss auf dieHaftung. Mit dieser Methode wird die Haftung des Selbstklebematerials beitiefen Temperaturen als Ganzes ermittelt, nicht die des Haftklebstoffes allein.

5. Für ein ablösbares Selbstklebematerials ist “3” die höchstmögliche Bewertung.

6. Selbstklebematerialen aus Kunststoff-Folien wie PVC, können bei niedrigenTemperaturen verspröden und damit gute Werte bei dieser Prüfung ergeben,aber für die eigentliche Endanwendung ungeeignet sein.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 35

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FTM 14 FINAT-Testmethode Nr. 14Dimensionsstabilität von Haftfolien

Anwendung Diese Prüfmethode erlaubt dem Anwender die Beurteilung der Dimensionsstabilitäteines Selbstklebematerials unter festgelegten Prüfbedingungen. Es betriffthauptsächlich Folienmaterial wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen, Polypropylen,Polyester usw.

Definition Die Dimensionsstabilität (Maßhaltigkeit) ist definiert als die Veränderung derAbmessungen eines Selbstklebematerials, welches auf einer Standard-Testplatte beifestgelegten Testbedingungen aufgeklebt und erhöhten Temperaturen ausgesetztwurde.

Gerät Trockenschrank mit Luftumwälzung mit einer Temperatur von 70 ± 2°C.

Platten aus glattem Aluminium oder Alulegierung, 150 x 150 x 2 mm3.

Gummibeschichtete Walze in ausreichender Breite, Gewicht 1 kg/25 mm.

Metalllineal oder Messlupe (Fadenzähler).

Bedingungen Das zu prüfende Material mindestens vier Stunden vor Versuchsbeginn bei 23 ±2°C und 50 ± 5% relativer Luftfeuchtigkeit klimatisieren.

Material Die Prüfmuster sind in einer Mindestgröße von 165 mm x 165 mm aus einemrepräsentativen Materialstück zu schneiden, wobei eine Seite parallel zurLängsrichtung des Materials verlaufen sollte.

Prüfvorgang Nach Entfernen des Trennmaterials positioniert man das Prüfmuster mit derklebstoffbeschichteten Seite nach unten auf eine saubere Testplatte, wobei man esnur leicht mit dem Fingern andrückt ohne das Material zu verziehen. Mit dergummibeschichteten Walze rollt man zweimal in jeder Richtung mit ungefähr 10mm/s über das Prüfmuster, um einen innigen Kontakt zwischen Testplatte undHaftkleber herzustellen. Danach wird die Testplatte 72 Stunden bei 23 ± 2°C und50 ± 5% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Nach dieser Klimatisierung wird dasPrüfmuster auf die Größe der Testplatte zugeschnitten. Die Länge des aufgeklebtenEtikettenmaterials wird in jeder Richtung zwischen den Mitten dergegenüberliegenden Seiten gemessen. Die so vorbereitete Testplatte wird nun imTrockenschrank bei 70 ± 2°C für 48 Stunden gelagert; danach wird sieherausgenommen und bei 23 ± 2°C etwa 10 - 15 Minuten abgekühlt. Die Längedes aufgeklebten Etikettenmaterials wird wiederum in jeder Richtung zwischen denMitten der gegenüberliegenden Seiten gemessen.

Ergebnisse Die Dimensionsstabilität (Schrumpf) wird ausgedrückt als Veränderung derAbmessung in mm gegenüber den ursprünglichen Werten; minus (-) bedeutet eineVerringerung der Abmessungen, plus (+) eine Vergrößerung.

Anmerkungen 1. Die angegebenen Testbedingungen können entsprechend der jeweiligenAnforderung verändert werden, und zwar in Bezug auf Lagerzeit und/oder Zeitim Trockenschrank und/oder Temperatur. Abweichende Bedingungen müssen imPrüfbericht vermerkt werden.

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2. Qualität, Oberflächenbeschaffenheit und Dicke des verwendeten Aluminiumssollten angegeben werden.

3. Angabe der Dimensionsstabilität in Prozenten kann irreführend sein und solltevermieden werden, da eine Umrechnung auf größere Materiallänge nichtstatthaft ist. Eine Angabe von zum Beispiel 0,2% auf 150 mm Länge kann nichtauf 1 m umgerechnet werden.

Herausgegeben April 1991Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 37

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FTM 15 FINAT-Testmethode Nr. 15Benetzbarkeit von Kunststoff-Folie

Anwendung Diese Methode behandelt die Messung der Grenzflächenspannung vonKunststofffolien mittels Tropfen besonderer Testflüssigkeiten.Die Grenzflächenspannung (Benetzbarkeit) von Folien ist eine der Eigenschaften mitder eine Oberfläche bezüglich Bedruckbarkeit und Verankerung andererBeschichtungen/Klebstoffe beurteilt werden kann. Die Bedruckbarkeit bzw.Verankerung hängt zwar nicht allein von der Benetzbarkeit ab, die Methode wirdjedoch oft als schnelle und praktische Bestimmung verwendet. Es ist weiterhinwichtig zu bemerken, dass die so bestimmte Benetzbarkeit nur die momentaneOberflächenbeschaffenheit beschreibt, die sich während der Lagerung ändernkann.

Definition Die Benetzbarkeit wird gemessen, indem Testflüssigkeiten mit bekannterOberflächenspannung auf die Oberfläche des Kunststofffilms aufgebracht werden.Dabei wird die Zeit ermittelt, bei der sich die Flüssigkeitsschicht in einzelne Tropfenaufspaltet. Die Benetzbarkeit wird definiert als der Punkt, an dem die Oberflächeder Testflüssigkeit 2 Sekunden lang intakt bleibt.

Geräte Verschiedene Testflüssigkeiten mit bekannter Oberflächenspannung.

Eine Stoppuhr.

Material Die zu prüfenden Muster müssen mindestens 200 mm x 10 mm groß sein, wobeidie längere Seite in Laufrichtung liegen soll.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r. F. Die Prüfmuster sollten möglichst für mindestens 4Stunden vor der Prüfung klimatisiert werden, falls nicht ein sofortiges Ergebnisbenötigt wird.

Testflüssigkeiten Für Polyethylen, Polypropylen, Polyester und/oder ähnliche Folien werdenTestflüssigkeiten A entsprechend Tabelle 1 durch Mischen von Formamid(Oberflächenspannung 58 mN/m) und 2-Ethoxyethanol (30mN/m) vorbereitet.Jedem Liter Testflüssigkeit wird ca. 1 Gramm blauer Farbstoff zugesetzt, z.B.Methylenblau.

Für Folien wie PVC, die durch Testflüssigkeit A angegriffen werden (z.B. Quellung),finden Testflüssigkeiten B entsprechend Tabelle 2 Verwendung. Hierzu mischt manMethanol (Oberflächenspannung 23 mN/m) und destilliertes/entmineralisiertesWasser (73 mN/m) und setzt pro Liter 1 Gramm eines löslichen roten Farbstoffs zu,z.B. Fuchsin.

Prüfvorgang Das Prüfmuster wird auf eine glatte ebene Oberfläche gelegt. Die Testflüssigkeitwird mit einem weichem Pinsel oder einem Filzstift auf das Muster über eine Flächevon 200 mm x 10 mm aufgetragen. Festgehalten wird die Zeit, in welcher derFlüssigkeitsfilm in Tropfen zerfällt. Läuft der Film in weniger als 2 Sekunden zueinzelnen Tropfen zusammen, dann wird mit einer Flüssigkeit mit niedrigererNummer wiederholt.

Ein Einziehen des Flüssigkeitsfilm an den Rändern deutet nicht unbedingt auf einezu geringe Benetzbarkeit. Gesucht wird der niedrigste Wert bei optimalerMindeststandzeit von 2 Sekunden.

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 39

Es muss besonders darauf geachtet werden, dass die zu prüfende Oberfläche nichtberührt oder verunreinigt wird, da dies die Testergebnisse verfälschen würde.

Ergebnisse Das niedrigste Ergebnis (Oberflächenspannung) bei einer optimalen Verweilzeit von2 Sekunden wird als äquivalent zur Benetzbarkeit der Prüfoberfläche angesehenund wird in mN/m angegeben (siehe Anmerkungen).

Anmerkungen 1. Fertige Testflüssigkeiten der Serie A (Tabelle 1) können bezogen werden von:

Sherman Treaters Ltd.Dormer Road, Thame Industrial EstateOxfordshire OX9 3UW, EnglandTel. +44 – 1844 – 213686Tel. +44 – 1844 - 217172(auch in anderen Ländern vertreten)

Arcotec GmbHRotweg 25Postfach 1138D-71299 MönsheimTel. +49 – 7044 - 92120

2. Die Testflüssigkeiten müssen in braunen Glasgefäßen aufbewahrt werden. Siesind je nach Benutzungshäufigkeit zu erneuern z.B. sollte bei täglicherVerwendung die Restflüssigkeit nach 3 Monaten entsorgt werden.

3. Beim Umgang mit den in den Testflüssigkeiten enthalten Chemikalien müssendie Sicherheitsvorschriften beachtet werden, da sonst Hautreizungen und/oderGesundheitsschäden auftreten können.

4. Die verwendete SI-Maßeinheit ist mN/m und ersetzt das bisher übliche dyn/cm.Der Umrechnungsfaktor ist 1.

5. Die Herstellung der Flüssigkeiten geschieht am besten durch volumetrischesAbmessen der einzelnen Komponenten und anschließendem Mischen.

6. Für eine genauere Bestimmung der Grenzflächenspannung wird einRandwinkel-Messgerät verwendet. Solche Geräte liefert Lorenzen & Wettre(L&W Oberflächenbenetzbarkeitstester, Code 28). Es muss jedoch angemerktwerden, dass nicht unbedingt die gleichen Ergebnisse erhalten werden.

7. Die offiziellen Methoden für die Messung der Oberflächenspannung sind DIN53 364 und ASTM D 2578-67.

8 FTM 15 beschreibt ein effektives Werkzeug zur schnellen und zuverlässigenBewertung zur Ermittlung der Grenzflächenspannung von zu bedruckendenOberflächen. Die Erfahrung hat gelehrt, dass Materialen mit weniger als 38mN/m nur schwer zu bedrucken ist: in diesen Fällen empfehlen sich

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40 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

Tabelle 1. Testflüssigkeit Serie A

Oberflächenspannung der Serie A 2-Ethoxyethanol Formamid

[mN/m] vol. % Vol. %

30 100.0 -32 89.5 10.534 73.5 26.536 57.5 42.538 46.0 54.040 36.5 63.542 28.6 71.544 22.0 78.046 17.0 83.048 13.0 87.050 9.3 90.752 6.3 93.754 3.5 96.556 1.0 99.0

Tabelle 1. Testflüssigkeit Serie B

Oberflächenspannungder Serie A Methanol Wasser

[mN/m] vol. % Vol. %

30 67.0 33.032 59.8 40.234 53.5 46.536 47.9 51.138 42.8 57.240 38.3 61.742 34.2 65.844 30.5 69.546 27.1 72.948 24.0 76.050 21.1 78.952 18.5 81.554 16.0 84.056 13.7 86.358 11.6 88.4

Druckversuche. Bei Oberflächenspannungen unterhalb von 31 mN/m wird mannicht mit normalen Standardfarben überhaupt nicht mehr drucken können,sondern nur noch mit Spezialfarben. Der Minimumwert (38mN/m) für dieGrenzflächenspannung gilt entsprechend auch für andere Veredelungsverfahrenwie Lackieren, Verkleben, Laminieren, Heißprägen und Heißsiegeln.

Herausgegeben April 1991Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 41

FTM 16 FINAT-Testmethode Nr. 16Beständigkeit gegen Chemikalien - Flecken-Methode

Definition Die Beständigkeit gegen Chemikalien wird hier definiert als Widerstandsfähigkeitgegen Verfärbung, wenn die Oberfläche eines Haftmaterials für 24 Stunden oder 7Tage bei 23 ± 2°C mit einer Chemikalie in Kontakt gebracht wird.

Geräte Testplatten

FINAT Standard-Anpressrolle

Test-Chemikalien

Prüfvorgang Das Trennmaterial wird vom Prüfstreifen abgezogen. der dann mit seinerKlebstoffseite auf eine saubere Testplatte geklebt wird. Die FINAT Standard-Anpressrolle wird in beiden Richtungen zweimal darüber gerollt.

Auf der waagrecht gelegten Testplatte wird die Haftmaterialoberfläche bis zurHälfte mit der Testsubstanz bedeckt. Dabei darf es keinen Kontakt mit den Kantendes Prüfstreifens geben, um eine Einwirkung auf diese Kanten zu vermeiden.Anschließend folgt eine Lagerung von 24 Stunden oder 7 Tagen bei 23°C. Beiflüchtigen Chemikalien sollte für die Lagerung ein geschlossener Behälterverwendet werden, um die Verdunstung zu begrenzen.

Nach Ende der Prüfzeit wird die Testplatte mit spülmittelhaltigem Wasser gereinigt,um alle Chemikalienreste vollständig zu entfernen. Dann wird mit einemsaugfähigen Papier oder mit einem Tuch sorgfältig getrocknet. Wenn dabei dieOberfläche noch “feucht” bleibt, sind noch Reste von Chemikalien vorhanden, dieman mit einem inerten Lösemittel entfernen sollte, z.B. mit Spiritus oder mitTestbenzin. Dann wird wieder mit einem saugfähigen Papier oder Tuch sorgfältiggetrocknet.

Sofort anschließend wird beurteilt, ob eine Farbänderung oder Veränderung desDruckbilds aufgetreten sind, entweder als allgemeine oder als Farbänderungeinzelner Druckfarben.

Ergebnisse Farbänderungen im Vergleich mit einer unbehandelten Oberfläche werdenbeschrieben als “keine”, “schwach”, mäßig”, “stark” oder mit Noten 5 bis 0 (5 =ausgezeichnete Beständigkeit, 0 = nicht beständig). Die Farbbeständigkeit kannauch nach den Standards “Blaue Wollskala” (DIN 54004) oder “Grauskala” (DIN54001) beurteilt werden.

Die Druckfarbenverankerung kann mittels der Tesafilmfestigkeit vor und nach derChemikalienbehandlung beurteilt werden.

Anmerkungen 1. Die Kontaktdauer mit den Chemikalien kann so geändert werden, dass sie jederbeliebigen Anwendungsbedingungen entspricht. Ebenso kann die Temperaturder Praxis angepasst werden, z.B. durch Lagerung in einem Trockenschrank.

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2. Diese Prüfmethode ermöglicht lediglich eine Beurteilung der Beständigkeit derMaterialoberfläche. Die Beständigkeit des gesamten Produkts wird mit demTauchverfahren (FTM 17) und anschließender Klebkraftprüfung ermittelt.

3. Das spülmittelhaltige Waschwasser und die zum Reinigen verwendeten inertenLösemittel dürfen keinen Einfluss auf die Farbänderungen durch denChemikalienkontakt haben.

Herausgegeben Oktober 1995Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 17 FINAT-Testmethode Nr. 17Beständigkeit gegen Chemikalien - Tauch-Methode

Definition Die Beständigkeit gegen Chemikalien wird hier definiert als Fähigkeit einesHaftmaterials, seine physikalischen und seine Klebeeigenschaften unverändertbeizubehalten, wenn es 24 Stunden lang bei 23 ± 2°C in einer Chemikalievollständig eingetaucht wurde.

Gerät Testplatten aus Kristallspiegelglas

FINAT Standard-Anpressrolle

Test-Chemikalie/großes Becherglas

Metall-Lineal

Material Für die anschließende Prüfung gemäß FTM 1 wie für die Beurteilung vonFarbänderungen werden Teststreifen aus einem repräsentativen Materialmusterbenötigt. Die Streifen sollten 25 mm breit sein und in Laufrichtung eineMindestlänge von 175 mm haben. Der Schnitt muss sauber und gerade sein. Vonjedem Mustermaterial werden mindestens zwei Sätze der obigen Streifen benötigt.

Zur Messung der Dimensionsstabilität nach dem Eintauchen in Chemikalien ist einMaterialmuster 100 mm x 100 mm am besten geeignet, und zwar mit einer Kanteparallel zur Laufrichtung.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F.

Materialmuster und Teststreifen müssen vor der Prüfung mindestens 4 Stundenklimatisiert werden.

Prüfvorgang Das Trennpapier wird von jedem Streifen/ jeder Probe abgezogen. Dann wird dasEtikettenmaterial mit leichtem Fingerdruck mit seiner Klebstoffseite auf einesaubere Testplatte geklebt. Mit der Standard-Anpressrolle wird mit ca. 10 mm/szweimal hin und her gerollt, um einen guten Kontakt zwischen Klebstoff und Glasherzustellen. Anschließend wird 24 Stunden bei 23 ± 2°C klimatisiert.

An einem Satz mit drei Teststreifen wird die Klebkraftprüfung (180°) bei 300mm/min (wie in FTM 1 beschrieben) durchgeführt.

Der zweite Satz Teststreifen wird 24 Stunden bei 23 ± 2°C vollständig in diePrüfchemikalie eingetaucht (siehe Anmerkung 1). Bei flüchtigen Substanzen kannes notwendig sein, den Testbehälter abzudecken, um Verdunstung zu begrenzen.

Am Ende der Prüfzeit wird der Teststreifen mit spülmittelhaltigem Wasser gereinigt,um alle Chemikalienreste vollständig zu entfernen. Dann wird mit einemsaugfähigen Papier oder mit einem Tuch sorgfältig getrocknet. Wenn dabei dieOberfläche noch “feucht” erscheint, sind noch Reste der Chemikalie vorhanden,die mit einem neutralen Lösemittel (Spiritus, Testbenzin) zu entfernen sind. Dannwird wieder mit einem saugfähigen Papier oder Tuch sorgfältig getrocknet.

Nach Lagerung von 1 Stunde bei 23 ± 2°C wird auch an diesen Streifen dieKlebkraft (180°) gemessen.

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 43

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Eine Erholung der Klebkraft kann zusätzlich geprüft werden, indem man dieKlebkraftmessung (180°) nach einer Klimatisierung über 24 Stunden bei 23 ± 2°Cwiederholt. Jede Farbänderung an den Testmuster sollte notiert werden. ZurBeurteilung der Dimensionsänderung muss das 100 mm x 100 mm Muster für 24Stunden bei 23°C in der Chemikalie untergetaucht gelagert werden. Nach demTrocknen, wie oben angegeben, wird das Muster in beiden Richtungen gemessen.

Bei allen Prüfungen werden die Muster auf Farbänderungen oder bei bedrucktenProben Veränderung des Druckbilds beurteilt. Jede andere Materialschädigung, z.B.Blasenbildung, sollte ebenfalls vermerkt werden.

Ergebnisse 1. Klebkraft-Prüfung FTM 1

Von jeweils drei Teststreifen vor und nach Tauchlagerung wird derDurchschnittswert ermittelt. Aus der Differenz wird dann der prozentualeKlebkraftverlust (180°) berechnet.

Die Chemikalienbeständigkeit wird wie folgt angegeben.

Klebkraftverlust Beständigkeit0 % ausgezeichnet25% gut50% mäßig75% gering100% nicht beständig

2. Farbechtheit

Farbänderungen im Vergleich zu einem unbehandelten Muster werdenbeschrieben als “keine”, “schwach”, mäßig” oder “stark” bzw. mit den Noten5 - 0 (5 = ausgezeichnet, 0 = nicht beständig). Die Farbbeständigkeit kannauch durch die Standards “Blaue Wollskala” (DIN 54004) oder “Grauskala” (DIN54001) beurteilt werden.

3. Dimensionsstabilität

Die Dimensionsstabilität wird bei jedem Muster nach der Tauchlagerung als Zunahme oder Abnahme in Millimeter angegeben (bezeichnet mit + oder -).

Anmerkungen 1. Temperatur und Tauchdauer können verändert werden, um sie denAnwendungsbedingungen anzupassen. Anstelle der Spiegelglas-Testplattenkönnen andere, praxisbezogene Materialien verwendet werden.

44 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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2. Diese Prüfmethode ermöglicht eine Beurteilung der Chemikalienbeständigkeitdes gesamten Haftmaterials. Wenn nur die Oberfläche des Etikettenmaterialsgeprüft werden soll, wird die Flecken-Methode (FTM 16) empfohlen.

3. Das spülmittelhaltige Wasser und die zum Reinigen verwendeten inertenLösemittel dürfen keinen Einfluss auf die Farbwahrnehmung haben, die sichdurch den Chemikalienkontakt ergibt.

Herausgegeben Oktober 1995Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 45

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FTM 18 FINAT-Testmethode Nr. 18Dynamische Scherfestigkeit

Anwendung Dieses Verfahren bestimmt den Widerstand eines Haftmaterials auf einerStandardoberfläche gegen eine Scherbeanspruchung mit konstanterGeschwindigkeit.

Definition Die dynamische Scherfestigkeit ist als die maximale Kraft pro Breiteneinheitdefiniert, die benötigt wird, eine bestimmte Fläche eines Selbstklebematerials inParallelrichtung zur Oberfläche abzuscheren.

Prinzip Ein Teststreifen wird mit einem Teil seiner Fläche mit definiertem Andruck auf eineTestplatte geklebt. Das freie Ende des Teststreifens wird in Längsrichtung mitkonstanter Geschwindigkeit belastet. Die Klebstoffschicht setzt sich derScherbeanspruchung entgegen. Die Widerstandskraft wächst während dersteigenden Deformation des Klebstoffs solange, bis der Klebstoff der Deformationnicht mehr folgen kann und sich die Klebeverbindung zu lösen beginnt.. Gemessenwird die maximale Kraft bis zur Abscherung.

.Geräte Elektronische Zugfestigkeitsprüfmaschine mit einer Genauigkeit der

Klemmengeschwindigkeit von mindestens 1%. Die bewegliche Klemme soll einenVorschub von 5,0 mm/min ermöglichen.

Eine präzise Schneidevorrichtung, um Teststreifen in der benötigten Größe zuschneiden.

Flache Platten aus rostfreiem Stahl, mindestens 50 x 50 mm2, mit zweiStrichmarkierungen über die gesamte Breite bei 12,7 mm bzw. 25 mm ( sieheAbbildung 1).

FINAT Standard-Anpressrolle (wie für FTM 1 beschrieben). Sehr empfehlenswert istdie automatische Anpressrolle.

Mit permanenten Haftkleber beschichtete Polyester- oder Aluminiumfolie mit einerZugfestigkeit von mindestens 100 N, um durch Kaschierung eine Dehnung imEtikettenmaterial des Testmusters zu verhindern.

Bedingungen 23 ± 2°C und 50 ± 5% r.F. Die Materialmuster müssen vor der Prüfung mindestens4 Stunden klimatisiert werden.

Vorbereitung Das Mustermaterial wird mit der Polyester- oder Alu-Kaschierfolie überklebt. Dannwerden fünf Teststreifen mit 12,7 ± 0,1 mm Breite und mindestens 50 mm Längein Laufrichtung zugeschnitten.

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Prüfvorgang Vor der Prüfung werdenfünf Testplatten sorgfältigmit n-Heptan gereinigt.Das Trennpapier wirdlangsam abgezogen. Dannwird der Teststreifenvorsichtig ohne Druck aufdie Mitte der Testplattegebracht. Die schmaleKante des Teststreifenskommt auf dieMarkierungslinie bei 12,7mm, wie die folgendeAbbildung zeigt:

Die Haftkleber auf dem freien Teil des Teststreifens wird mit einem Papierstreifenabgedeckt. Wegen der Rutschgefahr in den Klemmen sollte dafür keinsilikonisiertes Papier verwendet werden. Unter das freie Ende des Teststreifens wirdeine weitere Testplatte gelegt. Dann wird mit der Standard-Anpressrolle zweimal inbeiden Richtungen mit 10 mm/s übergerollt, ohne dabei zusätzlichen Druckauszuüben.Sehr empfehlenswert ist eine automatische Anpressrolle.

Das Zugfestigkeitsprüfmaschine wird wie folgt eingestellt:

• Klemmenabstand 40 mm• Vorschub 5 mm/min

Nach einer Lagerzeit von 20 ± 2 min wird die Testplatte in die feste Klemme derZugprüfmaschine eingespannt. Das untere Ende der Klemme muss dabei auf derMarkierung der Testplatte bei 25 mm sitzen. Wenn die feste Klemme mit demMesskopf des Prüfgerätes verbunden sein sollte, muss jetzt die Kraftanzeige auf Nullgestellt werden, um das Gewicht der Testplatte auszugleichen. Die zweite Klemmewird in die Ausgangsposition gebracht und das freie Ende des Teststreifens wirddarin so fest eingespannt, dass es nicht herausrutschen kann. Dann startet man dieZugprüfmaschine und wartet, bis Teststreifen und Testplatte vollständig voneinandergetrennt wurden. Die Höchstkraft und das Bruchbild für jeden einzelnen Teststreifenwerden protokolliert. Der Schlüssel für das Bruchbild ist wie folgt:

Beschreibung des BruchbildsCP Saubere Platte (Clear Panel) - kein sichtbarer Schmutz auf der Platte.PS Verunreinigte Platte (Panel Stain) - Verfärbung der Prüffläche aber keine

klebrigen Rückstände.CF Kohäsiver Bruch (Cohesive Failure) - Der Kleber wurde während der Prüfung

gespalten, Kleberrückstände sind sowohl auf der Prüfplatte als auch auf dembeschichteten Material.

AT Klebstoffübertrag (Adhesive Transfer) - Der Kleber überträgt sich völlig vomObermaterial auf die Prüfplatte.Der ungefähre Anteil des Kleberübertrages sollte in Prozent ausgedrücktwerden.

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test panel

50 mm

test

pie

ce

50 m

m o

re m

ore

25 m

m

12.7

mm

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Ergebnisse Berechnet und angegeben wird der Mittelwert und die Standardabweichung derHöchstkraft in Newton pro 12,7 mm Breite (N/12,7 mm). Außerdem wird dasBruchbild angegeben, wenn es bei allen fünf Messungen gleich ist. Beiunterschiedlichen Bruchbildern wird der Mittelwert, die Standardabweichung unddie Anzahl der Messungen für jedes Bruchbild einzeln angegeben (dieBeurteilungen CP und PS können dabei zusammengefasst werden).

Wiederholbarkeit Die Varianz für 5 Messungen liegt bei etwa 3 bis 6%.

Kommentar Die Beziehung der Scherfestigkeit zur Testfläche ist nicht linear. DieStandardabweichung steigt mit zunehmender Breite der Teststreifen.

Anmerkungen 1. Die Prüfplatten müssen sorgfältig gereinigt werden, so dass keine Spuren vonKlebstoff, Fett, Silikon oder Feuchtigkeit auf der Oberfläche verbleiben. Diefolgenden Lösungsmittel können zur Reinigung der Prüfplatten verwendetwerden:- Diacetonalkohol, technische Qualität oder besser- Methylethylketon (MEK)- Aceton- Methanol 95 %ig- n-Heptan- Ethylacetat

Das zur Reinigung eingesetzte Material muss saugfähig sein, z.B. Watte,Vliesmaterial oder Gewebe. Geeignete Materialien dürfen während desGebrauchs nicht fasern, sollen Lösungsmittel aufnehmen und keine Bestandteileenthalten, die in den oben genannten Lösungsmittel löslich sind und sollenausnahmslos immer frisch eingesetzt werden.

Die Prüfplatte wird mit einem der oben aufgeführten Lösungsmittel benetzt undmit frischem Reinigungsmaterial trocken gewischt. Diese Reinigung mitLösungsmittel wird dreimal durchgeführt, wobei der letzte Reinigungsschritt mitMEK oder Aceton erfolgen sollte.

Andere Methoden, die Verunreinigungen gründlich entfernen, können auchangewendet werden, z.B. Ultraschall-Reinigung.

Vor Verwendung müssen die gereinigten Prüfplatten 4 Stunden unter Standard-Testbedingungen klimatisiert werden. Saubere Platten dürfen nur an den Kantenangefasst werden.

2. Es gibt keine Beziehung zwischen statischer und dynamischer Scherfestigkeit.3. Änderungen bei Vorschub und Testplatten-Material müssen angegeben werden.4. Es können auch Platten aus Kristallspiegelglas (Floatglas) verwendet werden.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 49

FTM 19 FINAT-Testmethode Nr. 19Recyclingfreundlichkeit von Haftpapieretiketten

Einleitung Das Verfahren beruht auf Angaben aus verschiedenen Quellen, die sich alle mitdiesem Thema beschäftigt haben. Das Prüfverfahren soll die Grundlage bilden fürweitere Entwicklungen im Klebstoffbereich, aber auch zur Bewertung vorhandenerSysteme dienlich sein. Es simuliert nicht alle Recycling-Bedingungen, die in derPapier- und Pappeindustrie angewendet werden. Da manche Papierfabriken bereitsmit einem Anteil von 80 - 100% Altpapier als Rohmaterial einsetzen, wurden die“Stickies” ein ernstes Problem im Herstellungsprozess für Papier. DieHaftetikettenbranche ist aufgerufen, zur Suche nach Lösungen beizutragen. Dasvorliegende Prüfverfahren ist ein erster Schritt in dieser Richtung. Weitere Schrittewerden in enger Zusammenarbeit mit der Papierindustrie erforderlich sein, umLösungen zu finden, die für beide Seiten annehmbar sind.

Anwendungsbereich Bestimmung des Verhaltens von Haftetiketten in der Altpapieraufbereitung.Papieretiketten sind in vielfältiger Form im Altpapier enthalten und können zuklebenden Verunreinigungen (Stickies) führen, die die Qualität vonAltpapierprodukten mindern oder zu Produktionsstörungen führen.

Definition Recyclingfreundliche Haftetiketten sind Papieretiketten, deren Klebstoff dieAltpapieraufbereitung nicht stört. Der Klebstoff darf keine Stickies bilden und dasKreislaufwasser der Papierfabrik nicht belasten (gemessen am chemischenSauerstoffbedarf).

Geräte Standard Desintegrator ISO 52632 l/1330 ml Wasser + 70 g PapierZellcheming ZM V/4/61

Schlitz-Fraktionator 0,15 mm, z.B.Haindl-Fraktionator Typ 9310Zellcheming V/1.4/86Industriestr. 3aD-86438 KissingoderL&W Sommerville FraktionatorAB Lorentzen & WettrePostfach 49006S-10028 StockholmSchweden

Pumpe, VorratsbehälterFlotationszelle DIN 54606/11, Voith 18 l oderPTS Flotationszelle, 2 l.

Laborbestimmungsmethode für Chemischen Sauerstoffbedarf nach ISO 6060

Filter-NutscheBlattbildner nach ISO 5269/2, DIN 54 358/1, z.B. Rapid-Köthen

Presse beheizbar (z.B. Photopresse)

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Material Etikettenpapier beschichtet mit Klebstoff

Vorzugsweise ungestrichenes holzfreies Papier, 80 g/m2 neutralgebunden.Vollentsalztes Wasser, Deinking-Chemikalien (Seife, H202, Wasserglas, NaOH), H2SO4.

Prüfbedingungen Das Prüfverfahren beinhaltet mehrere Prüfungen, die nacheinander abgearbeitetwerden. Im Einzelnen sind das:

Test 1Desintegration ISO 5263 >> Blattbildung ISO 5269/2ITest 2Fraktionierung >> BlattbildungIFlotation ISO 54606/1IBlattbildung ISO 5269/2IChem. Sauerstoffbedarf (CSB) ISO 6060 DIN 38409-41

Das beschichtete Etikettenpapier wird auf unbeschichtetes Papier aufgeklebt. Dieverklebten Papiere werden in kleine Stücke von ca. 1 x 1 cm2 geschnitten.

Unbeschichtetes Papier wird in kleine Stücke von 1 x 1 cm2. geschnitten.

Bei Verwendung einer Voith Flotationszelle mit 18 l Inhalt und einerStoffkonzentration von 0,6% werden 140 g Fasern für einen komplettenPrüfdurchgang für die Ausbildung von 108 g Papier benötigt. Bei Verwendung vonkleineren Flotationszellen wie die der PTS sind entsprechend kleinere Mengenausreichend.

Prüfvorgang DesintegrierenStoffkonzentration: 5%Klebstoffkonzentration: 1% bezogen auf Faser

3,5 g Etikettenpapier mit Klebstoff, 66,5 g unbeschichtetes Papier und 330 gentmineralisiertes Wasser von 45° in vorgewärmtes Desintegrationsgefäß vorlegenund mit 1000 g Wasser von 45° restlos einspülen. Mit 20%-iger NaOH-Lösung aufpH 10 - 11 einstellen. 10 min bei 3000 Upm aufschlagen. Den gesamten Inhalt in ein 2 l Becherglas überführen und 200 ml Wasser zugeben,so dass sich insgesamt 1600 ml Gesamtmenge mit 70 g Papierfaser ergeben. DenAnsatz zweimal ausführen, um 140 g Fasern zu erhalten.

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 51

Fraktionieren (Filtrieren)Haindl- oder Sommerville Fraktionierer sind Geräte, die ursprünglich für dieFraktionierung von Holzschliff konzipiert wurden. Sie werden in dieser Prüfmethodezur Simulation von Filtrationsvorgängen in der Altpapieraufbereitung verwendet.Um den Erfordernissen dieser Simulation gerecht zu werden, muss etwasabweichend von den Bedienungsanleitungen der Gerätehersteller gearbeitetwerden.

Neben dem Fraktionator wird ein Fass als Vorratsgefäß benötigt. Das Fass enthältdie Menge Wasser, die den Fraktionator versorgt. Bei vorschriftsmäßigem Einsatzwären das über 200 l Wasser. Um die Verdünnung möglichst gering zu halten,werden nur 20 l verwendet und im Kreis durch den Fraktionator gepumpt.

Um die fraktionierten Fasern zurückzuhalten wird ein 60 µ Filter zwischen Fass undFraktionator installiert. Die Mengenangaben unten berücksichtigen wieder dienachfolgende Flotation in einer 18 l Voith Zelle.

Die gesamte Stoffsuspension (3200 ml Wasser mit 140 g Fasern) mitentmineralisiertem Wasser auf 4200 ml verdünnen und davon 12 Portionen von300 ml bilden (je 10 g Faser). Diese jeweils mit entmineralisiertem Wasser auf 2000ml weiter verdünnen. Den Rest verwerfen. Schlitzplatte mit 0,15 mm Schlitzen inden Fraktionator einbauen. 20 l Wasser im Fass vorlegen und 60 µ Filter einbauen.2000 ml der obigen Stoffsuspension auf den Fraktionator geben und nachVorschrift fraktionieren.Danach 60 µ Filter ausbauen, Fasern in ein Becherglas überführen und abfiltrierenund ohne Filterpapier bei 120°C trocknen (entspricht dem Eindickungsschritt). Mitdemselben Kreislaufwasser nächste Portion fraktionieren. Dieser Vorgang wird 12 mal wiederholt, damit 120 g Fasern für Blattbildung undFlotation vorhanden sind. Es wird immer dasselbe Wasser verwendet, damit dieMenge an Wasser, die filtriert werden muss, so klein wie möglich gehalten wird,um darin enthaltene Stickies nicht zu verlieren. Das Kreislaufwasser wird abfiltriert und der Filterrückstand den Fasern zugegeben.

Flotation108 g getrocknete Faser abwiegen, auf 1600 ml mit Wasser auffüllen und 10 minbei 3000 Upm in einem Desintegrator aufschlagen. Zugabe der Deinking-Chemikalien in der folgenden Reihenfolge und den Mengen, bezogen auf Faser:0,5% Seife (z.B. Serfax) (100%)3,0% Wasserglas (100%)1,0% H2O2 (30%)Mit 20%-iger NaOH auf pH 10 - 11 einstellen.Reaktionszeit: 60 Minuten bei 45°C langsam rühren. Anschließend mit demDesintegrator nochmals 3 Minuten entstippen.

In der Voith Zelle 5 l Wasser vorlegen, obigen Ansatz zugeben und bis Überlauf mitWasser auffüllen. Daraus ergeben sich 18 l Suspension mit 108 g Faser, also 0,6%Stoffdichte.10 min flotieren bei 240 l/h Luftdurchsatz. Das Niveau muss während desVersuches konstant gehalten werden und entsprechend Wasser nachgegebenwerden. Den Schaum manuell mit einem Schaber zu dem automatischen Schaber

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bewegen. Den Überlauf auffangen, filtrieren, trocknen und den Verlust errechnen.Den Gutstoff abnehmen und sofort mit H2SO4 auf pH 6,5 - 7 einstellen, umAlkalivergilbung zu verhindern.

Blattbildung Die Blattbildung erfolgt mit einem Rapid-Köthen-Blattbildnerentsprechend PTS PR 252/90 (DIN 54 358/1 oder ISO 5269/2). Es wird sovielStoffsuspension genommen, um ein Blatt von ca. 2 g otro zu bilden (entsprechend62 g/m2).Probe in den Blattbildner geben und mit Wasser auf 3 l auffüllen und über ein Siebmit Vakuum absaugen.Das auf dem Sieb gebildete Blatt mit einem Filterpapier vom Sieb abnehmen,glätten und zunächst an der Luft trocknen.Das geglättete Blatt wird dann zwischen zwei Blätter Filterpapier gelegt und 5Minuten bei 90°C in einer beheizten Presse getrocknet.

Ergebnisse Die Prüfgeräte, z.B. Fraktionator, Flotationszelle, müssen spezifiziert werden. DieAuswertung erfolgt an den gebildeten Blättern nach PTS PR 252/90.Dabei wird geprüft:• ob das Musterblatt am oberen oder unteren Filterpapier klebt,• ob das Musterblatt beim Abziehen von den Filterpapieren beschädigt wird,• ob im Durchlicht Stickies als transparente Stellen enthalten sind. Größe und

Anzahl der Flecken werden registriert.

Werden an dem Musterblättern weder transparente Stellen, mit bloßem Augeerkennbare Schmutzpunkte, noch andere störende klebende Verunreinigungenfestgestellt, wird das Etikettenmaterial als recyclingfreundlich bewertet.

Anmerkungen Recyclingfreundliche Etiketten (oder Haftlaminate) müssen positive Ergebnisse beider oben beschriebenen Blattbildung und der CSB-Analyse nach demFlotationsschritt ergeben. Redispergierbare Haftlaminate zeigen schon keineVerunreinigung in den Blättern, die nach dem Desintegrations-Schritt erhaltenwerden.

Die oben zitierten PTS Angaben sind Empfehlungen der Papiertechnischen Stiftungund die entsprechenden ISO- und DIN-Methoden, auf die sie Bezug haben, sind anentsprechender Stelle angegeben .

Herausgegeben Dezember 1995Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 20 FINAT-Testmethode Nr. 20Fluoreszenz und Weißgrad

Einführung Fluoreszierende Substanzen in Papieren, Druckfarben und Beschichtungen werdenbei Etiketten zum Kennzeichnen und Identifizieren verwendet. FluoreszierendeAufheller erhöhen die Helligkeit und den Weißgrad von Etikettenpapieren. DieBestimmung des Weißgrads erfordert ein spezifiziertes Standardlicht mit definiertenWellenlängen und Intensitäten im UV-Bereich.

Fluoreszenz ist die Emission von Licht im sichtbaren oder dem angrenzenden UV-oder IR-Bereich von Materie, die vorher durch geeignete energiereiche Strahlungangeregt wurde. Der Weißgrad von Papier oder Textilien kann durch dieFluoreszenz von “optischen Aufhellern” erhöht werden, die unsichtbare UV-Anteiledes Tageslichts in sichtbares Licht umwandeln. Das Material erscheint so heller undweißer.

Der Weißgrad eines optisch aufgehellten Papiers hängt ab von:1. vom chemischen Aufbau des optischen Aufhellers, 2. von dessen Konzentration,3. dem “Aktivierungs-Potential” der Papierfasern gegenüber dem Aufheller und4. vom UV-Anteil des eingestrahlten Lichts (das bedeutet, dass zur Messung des

Weißgrads eine definierte Standard-Lichtquelle erforderlich ist).

Prüfvorgang Die Prüfmethoden zur Kontrolle und Prüfung, die hier dargestellt sind, betreffen (A)die Fluoreszenz und (B) den Weißgrad.

A. Fluoreszenz1. Eine mit fluoreszierenden Farben bzw. Aufhellern bedruckte Oberfläche wird

unter UV-Licht betrachtet. Visuell kann erkannt werden, ob der Aufdruck inOrdnung ist.

2. Eine eigentliche Messung der Fluoreszenz kann mit Geräten (wie sie von denFirmen SICK oder LAETUS geliefert werden) durchgeführt werden, die UV-Licht kontrollierter Wellenlänge emittieren und das zurückgestrahlte, nachlängeren Wellenlängen verschobene Licht messen. Durch Vorgabe einesSchwellenwertes prüft dann solch ein Gerät, ob der Druck in Ordnung ist,bzw. ein Etikett vorhanden ist.

B. WeißgradDer Weißgrad setzt sich aus der Grundfarbe Weiß des Materials und derWirkung des zugesetzten optischen Aufhellers zusammen. Der Effekt vonoptischen Aufhellern kann nur richtig beurteilt werden, wenn mit einerLichtquelle, die einen UV-Anteil ähnlich dem Tageslicht hat, bestrahlt wird.

1. Von der Firma CIBA-GEIGY gab es einen zwölfstufigen Satz von Weißgrad-Täfelchen aus Plastikmaterial. Die Stufen 1 bis 4 enthalten keine optischenAufheller, sondern abnehmende Mengen eines Gelbpigments. Die Stufen 5bis 12 sind von der Intensität her ansteigend mit optischem Aufhellerversehen. Dieser Satz Weißgrad-Täfelchen wird von der Firma CIBA-GEIGYnicht mehr hergestellt, wird aber immer noch als allgemeiner Standardverwendet

In Anlehnung hieran hat die Firma LAETUS einen Messstab mit einerzwölfstufigen Weißgrad-Skala entwickelt. Damit kann der Weißgrad eines

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Papiers visuell beurteilt werden.Wieder muss in dem Licht, mit welchem diese Prüfung erfolgt, ein gewisser UV-Anteil vorhanden sein, da sonst keine Fluoreszenz angeregt wird. Einevergleichende Prüfung ist auch möglich mit dem analogen Ausgangswerteines Fluoreszenztesters (in mA).

2. Die genaueste Weißgradmessung erfolgt mit einem Spektralphotometer, beidessen eingestrahltem Licht (zumeist Normlichtart D 65) der UV-Anteilkalibriert werden kann. Ein derartiges Gerät ist z.B. das Datacolor Elrepho3000.

“Weiss” ist eigentlich eine Farbe wie Rot, Grün oder Blau und kann mitkolorimetrischen Methoden bestimmt werden. Der Unterschied ist, dass Weiß einehohe Helligkeit und niedrige Sättigung aufweist, was die Messung schwieriger alsbei den hochgesättigten Farben macht. In der Literatur findet man über 100Formeln zur Messung des Weißgrads. Als praktisch anwendbare Weißgradformelhat sich die von E. Ganz (siehe Anhang) erwiesen. Die “Ganz”-Bewertungenentsprechen denen der erwähnten CIBA-GEIGY-Weißgrad-Täfelchen wie folgt:

Weißgrad nach “Ganz” CIBA-GEIGY Weißgrad-20 1

5 225 350 470 590 6

105 7130 8150 9175 10185 11210 12

Anhang Fluoreszenz fällt unter den Sammelbegriff Lumineszenz, unter welcher die Emissionvon Licht verstanden wird, wenn ein Elektron von einem höheren auf einniedrigeres Energieniveau fällt. Bei der Fluoreszenz wird dies durch Absorption vonStrahlung, meist UV, verursacht, gefolgt von Emission bei längeren Wellenlängen imsichtbaren Bereich. Lumineszenz umfasst die Fluoreszenz und die Phosphoreszenz.Die beiden Phänomene unterscheiden sich in ihrer “Abklingzeit”. Bei derFluoreszenz wird das Licht innerhalb von 10-6 bis 10-9 s abgestrahlt, während bei derPhosphoreszenz dieser Vorgang 10-4 s bis 10-2 s dauert.

Zur Messung dieser Erscheinungen ist eine gut definierte Lichtquelle erforderlich,d.h. mit konstanter Leuchtdichte und konstanter spektraler Energieverteilung. ImLaufe der Zeit wurden drei Normlichtarten definiert: A, C und D 65.

Für FTM 20 ist nur die Normlichtart D 65 von Interesse, da sie das “mittlereTageslicht” mit einer Farbtemperatur von 6500 Kelvin am besten wiedergibt. DieNormlichtart D 65 enthält einen genügenden UV-Anteil, um optische Aufhelleranzuregen.

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Lichtquellen 1. Im einfachsten Fall kann man als Lichtquelle das Tageslicht verwenden. Diesesschwankt jedoch in Abhängigkeit von der Jahres- und Tageszeit sehr stark inseiner Farbtemperatur und Intensität.

2. “Tageslichtleuchten” wie sie z.B. von der Fa. Heraeus erhältlich sind, liefern eineviel konstantere Intensität und kommen der Normlichtart D 65 wesentlich näher.

3. Auf dem Markt gibt es Beleuchtungs-Kabinette, in welchen Lampen mitverschiedenen Schwerpunktwellenlängen installiert sind, z.B. 254 nm und 360nm. Damit kann die Wirkung verschiedener optischer Aufheller beobachtetwerden.

4. Möchte man ganz gezielt die Fluoreszenz anregen, ohne dass ein“Grundweißgrad” vorhanden ist (beispielsweise bei einer transparenten Folie,die mit fluoreszierenden Farben bedruckt wurde), so setzt man normalerweiseUV-Lampen mit einer Schwerpunktwellenlänge von 380 nm (UA-A).

5. Die beste Lichtart ist die Normlichtart D 65 und zwar in diffuserBeleuchtungsart. Dies wird durch die sogenannte “Ulbrichtkugel” erreicht. Dazukommt die Notwendigkeit den UV-Anteil der Lichtquelle (meist als Blitzlicht)kalibrieren zu können. Dies ist mit dem Datacolor Elrepho 2000 odervergleichbaren Geräten anderer Lieferanten möglich.

PrüfgeräteSiehe Abschnitt 2 dieses Handbuchs.

Weissgrad-Formel nach GanzDie Wahrnehmung eines farbneutralen Weiß variiert von Person zu Person. Deshalbenthält die Ganz-Formel (oder Ganz-Griesser-Formel)

W = (D . Y) + (P . x) + (Q . y) + Cdie Ganz-Parameter D, P, Q und C, wobei Y, y und x die bekannten farbmetrischenMaßzahlen für Helligkeit (Y) und die Normfarbwertanteile (y, x) sind. Die Ganz-Parameter spiegeln die Farbtonpräferenz der meisten Beobachter wider.

Literatur1. Ganz, Weißgrad: Photometrische Spezifikation und kolorimetrische Messung.

Appl. Optics 15 (1976) 9 pp 2039-20582. Rolf Griesser (1979), Methoden und Einsatzmöglichkeiten der farbmetrischen

Weißbewertung von Papieren, CIBA-GEIGY Broschüre Nr. 7009 D (1979), Seite 25 - 29.

Es laufen Versuche in der Haftetikettenbranche, sich auf eine definierte Fluoreszenzzu einigen, um damit die Erkennung mit Hilfe eines Lumineszenztasters zuvereinfachen. Anfragen in dieser Richtung nimmt entgegen: Herr Peter Haas(Produktmanager), Geschäftsbereich Automatisierungstechnik, Firma Erwin SickGmbH, Telefon +49-07681-202-3271, Telefax +49-07681-202-3609.

Herausgegeben März 1999Überarbeitet Mai 2001

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FTM 21 FINAT-Testmethode Nr. 21Farbhaftung - normal

Einführung Diese Methode erlaubt eine schnelle Bewertung der Verankerung einer Druckfarbeoder eines Lacks auf einem Etikettenmaterial.

Definition Die Druckfarbe oder der Lack wird auf das Substrat aufgetragen und in derDruckmaschine, oder mit einer anderen Standard-Methode, die für diesen Farbtypgeeignet ist, ausgehärtet.

Die Farbverankerung wird dann durch den Anteil der Druckfarbe, der beimAbziehen eines aufgeklebten Klebebandes abgelöst wird, bewertet.

Die Beständigkeit der Farbe gegenüber mechanischer Beanspruchung wird auchgemessen, und zwar durch Zerkratzen der Farbe und Deformation unter Druck.

Gerät Geräte um die Druckfarbe aufzutragen und auszuhärten.

Klebeband hoher Klebkraft (“aggressiv“), z.B. Tesa 7475 (Acrylatkleber), Tesa 7476(Kautschukkleber), oder 3M Scotch 810.

FINAT-Anpressrolle, um das Klebeband auf dem zu prüfenden Substratanzudrücken.

Metall-Spatel

Schutz-Handschuhe

Materialproben Wenn keine fertigen Muster mit der zu prüfenden Druckfarbe zur Verfügungstehen, werden die entsprechende Proben hergestellt, indem die Farbe ingleichmäßiger Schicht (z.B. mit einem Meyer Bar) aufgetragen und wie vomHersteller empfohlen ausgehärtet wird. DIN A4-Muster sind für diesen Testzweckmäßig.

Bedingungen 23 ± 2 °C und 50 ± 5 % r.F.Wenn möglich, sollten die Materialproben vor der Prüfung mindestens 4 Stundenkonditioniert werden.

Prüfvorgang 1. Klebeband-TestDen Prüfling auf einen glatten, harten, ebenen Untergrund legen und dasKlebeband ohne Lufteinschlüsse aufbringen. An einem Ende sollte dabei ein kleinesStück des Klebebandes frei bleiben.Mit der FINAT-Anpressrolle wird zweimal in jeder Richtung über das Band gefahrenum es anzudrücken. Der nicht aufgeklebte Teil des Klebebandes wird um 180 ° aufsich selbst zurückgefaltet.Innerhalb von 20 Minuten nach dem Anrollen den Prüfling in einer Halterungbefestigen oder mit einer Hand festhalten, und das freie Ende des Klebebandes mitder anderen Hand auf sich zu abziehen: zuerst langsam mit konstanterGeschwindigkeit, dann sehr schnell und beschleunigend. (Je höher dieGeschwindigkeit, desto aggressiver der Test.)

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Die Einstufung des Prüflings wird im Vergleich zu Kontrollmustern, die frühergemessen wurden, oder nach folgender Rangfolge festgelegt:Stufe 1: Keine Ablösung der DruckfarbeStufe 2: Leichte Ablösung der Druckfarbe (< 10 %)Stufe 3: Mittlere Ablösung der Druckfarbe (10 - 30 %)Stufe 4: Starke Ablösung der Druckfarbe (30 - 60 %)Stufe 5: Fast vollständige Ablösung der Druckfarbe (> 60 %)

2. Mechanische Beanspruchung• KratztestDen Prüfling auf einen festen Untergrund legen und mit einem stumpfenMetallgegenstand (z.B. einem Spatel) auf der Oberfläche hin- und herkratzen, bissich die Farbe abzulösen beginnt. Die Zahl der Kratzbewegungen registrieren, beider Versagen auftritt, und diese mit Standardproben vergleichen um festzulegen,ob die Probe besteht oder durchfällt.Anmerkung: Es muss ein Gegenstand verwendet werden, der die Probe nichtanschneidet (ein Tapetenmesser ist ungeeignet) und der bei verschiedenen Prüferngleich ist (bei einem Fingernagel nicht gegeben).

• ReibtestDen Prüfling auf eine feste, flache Unterlage legen, den Daumen fest auf seineOberfläche pressen und hin- und herdrehen. Das Ergebnis mit früher bewertetenProben vergleichen und festlegen, ob es in Ordnung ist. Anmerkung: Für den Fall, dass die Druckfarbe nicht richtig ausgehärtet ist, müssendie entsprechenden Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden.

Anmerkungen 1. Die Anwesenheit von Wachsen und Silikonen in einigen Druckfarben undSchutzlacken kann dazu führen, dass das Klebeband auf der Oberfläche nurschwach haftet. Als Folge kann das Klebeband die Farbe auch bei schlechterHaftung nicht vom Substrat abziehen, was zu einer falschen „in Ordnung“-Beurteilung führt. Um dieser Gefahr zu begegnen wird empfohlen, sowohleinen Klebebandtest als auch eine andre Prüfung zur Farbhaftungdurchzuführen, wenn unbekannte Farben untersucht werden.

2 Verschiedene Lieferungen des gleichen Klebebands können sehrunterschiedliche Klebkräfte (über dem spezifizierten Mindestwert) aufweisen. Siekönnen deshalb unterschiedliche Ergebnisse auf dem gleichen Druckmusterzeigen, was möglicherweise zu einem falschen „nicht in Ordnung“-Ergebnisführt. Für sehr genaues Arbeiten oder wenn die Farbhaftung kritisch ist, wirdempfohlen, neue Klebebandlieferungen zu überprüfen, indem man sie aufDruckmustern bekannter Qualität testet.

3. Wenn man ein numerische Ergebnis aus dem Klebebandtest benötigt, kann dieprozentuale Haftung mit Hilfe eines Gitterschnitt-Geräts erhalten werden, mitdem die zu prüfende Farbfläche vor dem Aufbringen des Klebebands in 2 mmQuadrate aufgeteilt wird. Es wird dann die Anzahl der Quadrate ausgezählt, dieauf dem Substrat nach Abziehen des Klebebands verbleiben. Das Gitterschnitt-Gerät muss so beschaffen sein, dass die Farbschicht vollständigdurchtrennt, das Substart aber nur sehr wenig angeschnitten wird, da sonstMaterialbruch im Substrat auftreten kann.

Herausgegeben März 1999Überarbeitet Juni 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 59

FTM 22 FINAT-Testmethode Nr. 22Farbhaftung - erweitert

Anwendung Diese Methode erlaubt eine schnelle Bestimmung der Haftung von Druckfarbe odereines Lacks auf Etikettenmaterial. Sie ist vor allem zur Prüfung digitaler Printmedienentwickelt worden.

Definition Die Druckfarbe oder der Lack werden auf das Substrat aufgebracht und in derDruckmaschine oder mittels einer Standardmethode, die für diese Art von Farbegeeignet ist, ausgehärtet.

Die Farbhaftung wird bestimmt durch die Farbmenge, die durch Abziehen einesaufgebrachten Klebebandes entfernt wird.

Geräte Eine Vorrichtung, um die Farbe aufzubringen und auszuhärten.

Klebeband mit hoher Klebkraft (‘aggressiv’“), z.B. Tesa 7475 (Acrylatkleber), Tesa7476 (Kautschukkleber), oder 3M Scotch 810.

FINAT Standard-Anpressrolle.

Zugprüf- oder ähnliche Maschine, mit der ein Laminat unter einem Winkel von180° und einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm pro Minute mit einerGenauigkeit von ± 2% abgezogen werden kann.

Spektrophotometer, z.B. X-Rite DTP22, Datacolor Elrepho 3000, HunterlabUltrascan XE.

Material Die Farbe wird auf das Substrat aufgebracht. Danach wird so lange gewartet, bisabsolut sicher ist, dass die Farbe vollständig durchgehärtet und/oder trocken ist.Wenn die Druckmaschine mit einem oder mehreren Farbwerken arbeitet, istvorzuziehen, dass die Haftung der einzelnen Farben und nicht einer Kombinationvon Farben bestimmt wird.

Die Farbhaftung kann bewertet werden, indem die Farbe vor dem Aufkleben undnach dem Abziehen des Klebebands gemessen wird. Die Menge an Farbe, dieabgezogen wurde, wird angegeben als ∆E, die Farbänderung die mit demSpektrophotometer vor dem Aufkleben und nach dem Abziehen des Klebebandsgemessen wurde.

Prüfbedingungen 23± 2°C und 50 ± 5 % r.F.Wenn möglich sollten die Prüflinge mindestens 4 Stunden vor der Messungkonditioniert werden.

Durchführung 1. Klebeband-TestDen Prüfling (30 mm mal 175 mm) auf eine glatte, ebene, harte Unterlage legenund das Klebeband aufbringen, so dass keine Luftblasen eingeschlossen werden. Mit der FINAT-Rolle durch zweimaliges Anrollen in beide Richtungen das Klebebandanpressen, und dann das nicht aufgeklebte Ende des Klebebandes in eine Winkelvon 180° auf sich selbst zurückfalten.

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Den Streifen in die Zugprüfmaschine so einspannen, dass das Klebeband von dembedruckten Substrat in einem Winkel von 180° abgeschält werden kann. DasAbziehen geschieht mit einer Klemmengeschwindigkeit von 300 mm/min.

Auswertung Der Schälwert wird als Mittelwert der geprüften Streifen in Newton pro 25 mmangegeben. Der Schälwert gibt einen Hinweis auf die Kraft, die auf die Farbe gewirkt hat undein ungefähres Maß für das Haften einer Schutzfolie auf der Farbe.

Die Farbe des bedruckten Substrats wird vor Aufbringen und nach Abzug desKlebebands gemessen. Die Farbdifferenz wird als ∆E angegeben.

∆E-Werte können folgendermaßen eingestuft werden:∆E = 0 - 3 Hervorragend∆E = 3 - 5 Sehr gut∆E = 5 - 10 Gut∆E = 10 - 15 Befriedigend∆E = 15 - 20 Schwach∆E = 20 - 25 Ungenügend

Bemerkung Diese Prüfung basiert auf FTM 21.

Anmerkung Die Anwesenheit von Wachsen und Silikonen in einigen Farben kann zuirreführenden “in Ordnung”-Ergebnissen führen. Es ist deshalb wichtig, diegemessenen Schälwerte anzugeben.

Herausgegeben Juni 2001

60 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FTM 23 FINAT-Testmethode Nr. 23Anstanz-Test

Anwendung Diese Testmethode erlaubt dem Etikettenhersteller, den Grad und dieGleichmäßigkeit der Stanzung während des Verarbeitungsprozesses zu beurteilen.

Mit der Methode kann der Zustand und die Einstellung der Stanze während derEinrichtarbeiten beurteilt werden, um Spendeprobleme oder Bahnabrisse beiHochgeschwindigkeitsspendungen zu verhindern.Der Test ist für Abdeckpapiere geeignet.

Definition Durch einen grünen Farbstoff wird die Beschädigung des Silikonpapiers durch denStanzprozess angezeigt.

Material MalachitgrünElektronische Waage1 Liter MesszylinderGummihandschuheBaumwolllappenFarbbadDestilliertes Wasser Stoppuhr

Prüflinge Die Größe des Prüflings sollte mindestens Stanzbreite mal Rapportlänge der Stanzebetragen.

Prüfbedingungen Keine speziellen Bedingungen.

Durchführung Herstellung der Malachitgrün-LösungStelle ein 1 Liter Gefäß (z. B. eine verschließbare Polyethylenflasche) auf eineelektronische Waage.

Mit Gummihandschuhen und mit gebotener Sorgfalt, um den Farbstoff weder zuberühren noch zu verschütten, genau 1 Gramm Malachitgrün in das Gefäßeinwiegen.

1 Liter destilliertes Wasser mit Hilfe des Messzylinders zugeben.

Gefäß schütteln, um den Farbstoff zu lösen.

1. Schnelltest für die DruckereiEtiketten von der gestanzten Probe ablösen.

Den Baumwolllappen großzügig mit der Malachitgrün-Lösung befeuchten.

Wo sich die Etiketten befanden, die Silikonoberfläche des Abdeckpapiers mit demLappen befeuchten.

Die überschüssige Lösung mit einem trockenen Lappen abwischen und dieStanzung beurteilen.

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 61

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2. Genauer Test - LaborbedingungenZwei Bäder von geeigneter Größe herstellen, die Malachitgrün bzw. sauberesWasser in einer Höhe von nicht mehr als 2 cm enthalten (Schutzhandschuhetragen!).

Die zu untersuchende Probe langsam delaminieren bzw. die Etiketten entfernen.Aufpassen, dass das Silikonpapier nicht beschädigt oder geknickt wird.

Die Probe mit beiden Händen an den Enden anfassen und mit der Silikonseite aufdie Oberfläche der Malachitgrün-Lösung legen. Aufpassen, dass die Malachitgrün-Lösung nicht auf die Rückseite des Abdeckpapiers kommt.

Die Probe 30 Sekunden in Kontakt mit der Lösung lassen und dann entfernen.Überschüssige Malachitgrün-Lösung in das Bad zurücklaufen lassen.

Die Probe mit der Silikonseite auf das Bad mit sauberem Wasser legen und etwasbewegen, um verbleibende Malachitgrün-Lösung zu entfernen.

Nach dem Waschen die Probe aufnehmen und zwischen geeignetem saugfähigemMaterial, z.B. Papier oder Baumwolllappen, trocknen.

Ergebnisse Die Stanzabdrucke in Bezug auf Tiefe und Gleichmäßigkeit beurteilen. DieRückseite des Abdeckpapiers betrachten, ob komplett durchgestanzt wurde. Essollten keine Anzeichen von Malachitgrün-Durchschlag durch das Abdeckpapier zusehen sein.

Je tiefer die sichtbaren Anstanzungen sind, desto größer ist die Gefahr, dass derKlebstoff sich am Abdeckpapier verankert. Dies kann zu Spendeprobleme führen.

.Übermäßige Beschädigung des Papiers kann auch zu Bahnabrissen führen.

Vergleichsmuster mit akzeptierbaren Ergebnissen sollten in einem verschlossenenUmschlag aufbewahrt werden. Malachitgrün verblasst, wenn es starkenLichtquellen ausgesetzt ist. Um dieses Problem zu vermeiden, kann man die Mustereinscannen und das Bild elektronisch speichern.

Arbeitssicherheit Direkten Hautkontakt mit der Malachitgrün-Lösung vermeiden. ImmerSchutzhandschuhe tragen.

Anmerkungen Malachitgrün-Lösung sollte in einem gut verschlossenen Behälter im Dunkelnaufbewahrt werden.Lagerstabilität ist etwa 1 Monat.Andere Farbstoffe, z.B. Kristallviolett, können verwendet werden.

Herausgegeben Mai 2001

62 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FTM 24 FINAT-Testmethode Nr. 24Rundverklebbarkeit

Anwendung Dieser Test wird verwendet, um die Fähigkeit eines Selbstklebematerials, auf einerzylindrisch gebogenen Oberfläche zu haften, zu prüfen.

Definition Die Rundverklebbarkeit wird definiert als das Abheben (gemessen in mm) vonSelbstklebematerial nach einer gewissen Zeit von einem zylindrischen Standardstaboder -rohr mit kleinem Durchmesser, auf den es mit leichtem Fingerdruckaufgebracht wurde.

Geräte Gestell, in dem die Stäbe/Röhrchen stehen können, ohne dass sich Probe undGestell berühren.

Stäbe/Röhrchen von 8mm and 15mm Durchmesser (der Durchmesser sollterepräsentativ für die Endanwendung sein). Stäbe/Röhrchen aus Glas undPolyethylen. Falls notwendig können andere Materialien verwendet werden (bittedokumentieren).

Das Ergebnis des Tests hängt sehr stark von dem verwendeten Obermaterial ab.Diese Materialien und ihre Spezifikationen müssen sehr genau bekannt sein.

Prüfkörper Die Abmessungen des Prüflings sollte so angepasst werden, dass die Länge desProbeetiketts 3/4 des Umfangs des Probestabs/-röhrchens entspricht.Die Breite des Etiketts sollte der Hälfte seiner Länge entsprechen.

Beispiel: 10 mm x 20 mm für einen Stab/Röhrchen-Durchmessers von 8 mm15 mm x 35 mm für einen Stab/Röhrchen-Durchmessers von 15 mm

Die Probeetiketten sollten in Laufrichtung UND quer zur Laufrichtung geschnittenwerden. Es sollten 3 Probekörper geprüft werden. Die Schnitte sollten sauber undgerade sein.

Standard-Prüfbedingungen:Die Prüflinge sollten bei 23± 2°C und 50 ± 5 % r.F. für wenigstens 16 Stundenkonditioniert werden, bevor sie geschnitten werden. Andere Bedingungen könnenangewendet werden, doch müssen diese klar angegeben werden.

Durchführung Für jede Prüfung muss neues Probematerial verwendet werden.Die Stäbe/Röhrchen mit Aceton oder anderen geeigneten Lösungsmitteln(Heptan...) vor Gebrauch reinigen, um jegliche Verunreinigung, Fett oder Staub zuentfernen. Stäbe/Röhrchen aus anderen Materialien als Glas sollten wie geliefertverwendet werden. Sie dürfen vor der Prüfung nicht mit den Fingern berührtwerden.

Das Abdeck vom Obermaterial so entfernen, dass sich der Druckträger nichtverformt und die Klebstoffschicht nicht berührt wird.

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• Den Prüfling auf den Stab/ das Röhrchen aufbringen, die lange Seite desEtiketts senkrecht zur Achse des Stabes/des Röhrchens.

• Mit leichtem Fingerdruck andrücken, um genügend Haftung/Kontakt überdie gesamte mit Klebstoff beschichtete Fläche zu erhalten. (Eventuell ist eseinfacher, das Etikett länger als benötigt auszuschneiden und dieüberschüssigen Enden bei der Applikation auf den Stab/das Röhrchenabzuschneiden).

Die beklebten Stäbe/Röhrchen werden nach 1 Woche überprüft. Wenn einAbheben der Etikettenecken zu beobachten ist, wird dies in mm auf jeder derbeiden Seiten gemessen (l1, l2). Die Gesamt-Abhebung ist die Gesamtlänge desEtiketts, die nicht mehr mit dem Stab/Röhrchen in Kontakt ist, geteilt durch 2, also:(l1 + l2)/2.

Ergebnisse Die Art der Proben und der Stäbe/Röhrchen angeben.Den Mittelwert von 3 Bestimmungen der wie oben beschrieben bestimmtenKantenablösung für jede zu untersuchende Probe/Probematerial berechnen undangeben. Zusätzlich die Zeit, die nach Aufbringung des Etiketts verstrichen war,angeben. Das Bruchbild (AF, CF, AT) ebenfalls beschreiben. Jede Abweichung vonder oben beschriebenen Durchführung angeben.

Anmerkung Geeignete Geräte zum Aufbringen des Etiketts können verwendet werden, um dieSchwankungen des Ergebnisses als Folge des Andrückens mit “leichtemFingerdruck” zu verringern.

Herausgegeben Mai 2001

64 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 65

TEIL 2 Prüfgeräte

2.1 FINAT Standard-Anpressrolle

Die Anpressrolle soll einen Standard-Anpressdruck der Prüfmuster, unbeeinflusst durch unterschiedlichen Druck mit derHand auf den Stiel, ermöglichen.

Spezifikationen Durchmesser der Rolle: 85 ± 2,5 mmRollenbelag: Gummi, Shore A Härte 80 ± 5Rollenbreite: 50 ± 1 mmRollengewicht: 2 ± 0,05 kgRollen mit einem Durchmesser von 92 - 98 mm entsprechend der alten FINAT-Spezifikation sind ebenfalls noch einsetzbar.

2.2 Automatische Anpressrolle

Die automatisierte Anpressrolle gewährleistet eine genaue Führung der gummierten Rolle und elektronische Regelungder Geschwindigkeit. Die Anzahl der Überrollungen kann durch einen Wahlschalter zwischen 1 und 9 ausgewähltwerden. Die Rolle kann leicht aus ihrer Halterung herausgenommen und durch andere Standardrollen ersetzt werden.Die Rolle kann in ihrer Endposition auch leicht vom Prüfmuster abgehoben werden.

Technische Daten 3 Rollengeschwindigkeiten 5, 10, 200 (± 1 %) mm/s Länge der Rollenführung max. 300 mm, einstellbarAnschlusswerte 220 V/50 Hz oder 110 V/60 Hz

Rolle Durchmesser: 85 ± 2,5 mmBreite: 50 ± 1 mmGewicht: 2 ± 0,05 kgHärte der Gummierung: Shore A 80 ± 5Dicke der Gummierung: 6 ± 0,5 mmRollen können auch entsprechend anderen Standards geliefert werden.

2.3 Lieferfirmen für Prüfgeräte

Prüfgeräte werden von vielen Firmen angeboten. Einige Hersteller sind hier aufgeführt, soweit möglich mit Angabe derGerätetypen. Bitte überprüfen Sie die Web-Seite der FINAT (www.finat.com) regelmäßig auf Updates.

Adhesive Technical Services Vertretung für Sneep Industries BV (siehe unten)Beacon Hill Industrial Estate PO Box 51Purfleet, Essex RM19 1SYEnglandTel. +44 – 1708 – 867 355Fax. +44 – 1708 – 869 804

Beiersdorf AG Tesa-Testbänder 7475 und 7476 (FTM10, 11). Unnastrasse 48 Siehe auch Tabelle „tesa weltweit“ weiter untenD-20245 HamburgDeutschlandTel. +49 – 40 – 4909-0Fax. +49 – 40 – 4909-3434

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Büro Mayr High-Speed-Release-Tester, Standard-AnpressrolleForststrasse 81D-85521 RiemerlingDeutschlandTel. +49 – 89 – 609 9679Fax. +49 – 89 – 609 8436

Chemsultants International Network (FTM 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 18, 21)Part of the Chemsultants Intl. Network9349 Hamilton DriveMentor, Ohio 44060U.S.A.Tel. +1 – 440 – 352 - 0218Fax +1 – 440 – 352 - 8572URL: www.cheminstruments.comEuropean sales agents: Adhesive Technical Services, Erichsen, ICHEMCO

Datacolor AG Farbmessung (FTM 20, FTM 22)Brandbachstrasse 10CH-8305 Dietlikon/ZürichSchweizTel. +41-1-835 3711Fax. +41-1-835 3739

Erwin Sick AG Farbmessung (FTM 20, FTM 22)D-79183 WaldkirchDeutschlandTel. +49-7681-202 3271Fax. +49-7681-202 3609

Epprecht Instruments + Controls AG ViskosimeterAm Hägli 7 oder Neu Am Hägli 27CH-5605 DottikonSchweizTel. +41-57-242 419

Erichsen Abtrieb-TesterAm Iserbach 14D-58675 HemerDeutschlandTel. +49 – 2372 - 9683-0Fax +49 – 2372 - 6430Email: [email protected]: www.erichsen.de

Frank Zugprüfmaschinen, Klebkraft-TesterWeinheimerstrasse 6D-69488 Birkenau bei WeinheimDeutschlandTel. +49-6201-84-0Fax. +49-6201-84-290

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Hunter Associates Laboratory Farbmessung (FTM 20, FTM 22)11491 Sunset Hills RdReston, VA 20190-5280U.S.A.Tel. +1 - 703 - 471 - 6870Fax. +1 - 703 - 471 - 4237

Imass Inc. High-Speed-Release-TesterP.O. Box 134Accord, MA 02018-0134U.S.A.Tel. +1 – 781 – 982 8096Fax +1 – 781 – 982 9647Email: [email protected]: www.imass.com

Instron Wolpert GmbH Zugprüfmaschinen, Klebkraft –TesterLandwehrstrasse 5564293 DarmstadtDeutschlandTel. +49 – 6151 – 324600Fax +49 – 6151 - 324699Email: [email protected]: www.instron.com

Klemmt Mess- und Prüftechnik GbR Vertretung für Sneep Industries BV (siehe unten)Plinganserstrasse 40aD-81369 MünchenDeutschlandTel. +49 – 89 – 7472 460Fax +49 – 89 – 7472 4622Email: [email protected]: www.klemmt.de

Köttermann FeuchtigkeitsmessgeräteIndustriestrasse 2 - 10D-31311 Uetze-HänigsenDeutschlandTel. +49-5147-760Fax. +49-5147-7650

Laetus am Sandberg Geräte GmbH Farbmessung (FTM 20, FTM 22)Postfach 1262D-64660 Alsbach-HahnleinDeutschlandTel. +49-6257 - 5009 0Fax. +49-6257 - 5009 260

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Lorentzen & Wettre GmbH Prüfgeräte für PapierMachtifinger Strasse 24D-81379 MünchenDeutschlandTel. +49-89-785 004-0Fax. +49-89-785 004-43

MB+S Strichcode-LesbarkeitsprüferWilhelmstrasse 8D-32602 VlothoDeutschlandTel. +49-5733-91000Fax. +49-5733-910050Email: [email protected]

Metorex International Oy Röntgenspektrometer (XRF) (FTM 7)Email: [email protected] Liste der Distributoren können Sie auf www.metorex.com einsehen.

Minolta (Schweiz) AG FarbmessungRiedstrasse 6CH-8953 DietikonSchweizTel. +41-1-740 3727Fax. +41-1-740 2350Email: [email protected]: www.minolta.ch

MTS Systems Probenschneidegeräte AnpressrollenRue Auguste PerretF-94200 CreteilFrankreichTel. +33 – 1 – 58439000Fax +33 – 1 – 58439020

Oxford Instruments URL: www.oxford-instruments.comHalifax Road, High Wycombe Röntgenspektrometer (XRF) (FTM 7)Bucks HP12 3SEEnglandTel. +44 – 1494 – 442 255Fax +44 – 1494 – 524 129Email: [email protected]: www.oxford-instruments.com

Pausch Messtechnik QUV-TesterNordstrasse 32 FarbmessungD-42781 HaanDeutschlandTel. +49 – 2129 - 6004Fax +49 – 2129 - 1012

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Pearson Panke Equipment Ltd. Spezial-Zugspannungsgeräte:1-3 Halegrove Gardens Für Release (FTM 3), 180° Peel (FTM 1), 90° (FTM 2), Loop-Tack London NW7 3LR (FTM 9)England Prüfgeräte FTM 8 für Raumtemperatur und erhöhte TemperaturenTel. +44 – 020 – 89593232 AnpressrollenFax +44- 020 – 89595613 Rolling-Ball-TackprüfgeräteEmail: [email protected] Contact-O-Meter für BenetzungseigenschaftenURL: www.pearsonpanke.co.uk Viskosimeter

AbriebprüferGlanzmessgerätKolorimeter und Spektrophotometer

Printech Tools & Technology Standard FINAT-AnpressrolleSchooswiesen 14 Spezial-Zugspannungsgeräte (FTM 1, 2, 3, 8, 9, 10, 11)CH-Wilen Gottshaus Prüfgeräte für Druck-Beständigkeit nach der Flecken-Methode (FTM 16)Schweiz UV-Licht-Spektrometer (um UV-Aushärtung und Bestrahlungsstärke Tel. +41 – 71 – 422 5152 bei genauer Wellenlänge und Intensität zu messen)Fax +41 – 71 – 422 5153Email: [email protected]

Rambold Messgeräte GmbH Dynamische KohäsionAm Krebsgraben 18D-78048 VS-VillingenDeutschlandTel. +49 – 7721 – 8003 0 / 8003 57Fax +49 – 7721 – 8003 20

Sick AGIndustrial SensorsSeb. Kneippstrasse 1D 79183 WaldkirchDeutschlandTel. +49 - 7681 – 2023271Fax +49 - 7681 – 2023609Email: [email protected]

Sneep Industries BV Scherfestigkeits-Tester, Hotmelt/Holding- Power bei erhöhten P.O. Box 5726 TemperaturenNL-3290 AA Strijen High- und Low-Speed-Peel- und –Release-TesterNiederlande Handroller, Testplatten aus rostfreiem Stahl und GlasTel . +31 – 78 – 610 76 90 Automatisches AuftragsgerätFax. +31 – 78 – 610 76 91 FTM 1, 2, 3, 4, 5, 8 und 9Email: [email protected] URL: www.sneepindustries.com

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SPECTRO Analytical Instruments Röntgenfluoreszenz-Spektrometer (FTM 7)GmbH & C0 KGBoschstr. 10D-47533 KleveDeutschlandTel. +49 – 2821 – 8920Fax +49 – 2821 – 892 - 2200Email: [email protected]: www.spectro-ai.com

Weiss FeuchtigkeitsmessgeräteGreizenstrasse 41 - 49D-35447 Reiskirchen-LindenstruthDeutschlandTel. +49 – 6408 – 84-0Fax +49 – 6408 – 84-341

X-Rite Ltd. X-Rite Equipment to FTM 22Acumen CentreFirst AvenuePoynton, CheshireSK 121 FJUKX-Rite Inc.3100 44th street S.W.GrandvilleMichigan49418 USA

Zwick GmbH & Co. Prüfmaschinen ZugprüfmaschinenPostfach 4350D-89033 UlmDeutschlandTel. +49 - 7305100Fax +49 - 730510200Email: [email protected]: www.zwick.de

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 71

FINAT empfohlene Klebebänder tesa weltweitAustralien

Beiersdorf Australia Ltd.90-94-Warren RoadSmithfield, N.S.W. 2164Tel.: **61-2/9681 30 44Fax: **61-2/9892 39 78

ArgentinienBeiersdorf S.A.Triunvirato 29021427 Buenos AiresTel.: **54-11/4553 00 40Fax: **54-11/4553 01 03

ÖsterreichBeiersdorf Ges mbHPostfach 179A-1101-WienTel.: **43-1/6140 00Fax: **43-1/61 40 03 20

BelgienSA Beiersdorf NVBoulevard Industriel 30B-1070 BruxellesTel.: **32-2/526 52 11Fax: **32-2/526 52 19

BolivienBeiersdorf SRLAv. Las Américas #136Santa CruzTel.: **591-3/37 69 28Fax: **591/911 36 61

ChileBDF Chile SA13 393 Correo CentralSantiago, ChileTel.: **56-2/557 36 66Fax: **56-2/557 38 83

ChinaBeijing:tesa tape (HK) Ltd.Room 102Gan De Office BuildingNo.11, Beisanhuanxi RoadHaidian DistrictBeijing 100088Tel.: **86-10/623 88 751Fax: **86-10/623 88 716Hong Kong:tesa tape (HK) Ltd.Shui On CentreRoom 2601-38, Harbour RoadWan Chai, Hong KongTel.: **852/25 83 99 80Fax: **852/25 98 92 44Shanghai:Beiersdorf (Shanghai)Trading Company Ltd.Room 601Astronautic Building (North)222 Caoxi RoadShanghai 200233 PRCTel.: **86-21/6482 088Fax: **86-21/6482 0689

KolumbienBDF Colombia S.A.Apartado Aéreo 7983CaliTel.: **57-2/6510 200Fax: **57-2/654 02 17

Tschechische RepublikBeiersdorf spol. s.r.o.Pekarská 14CS-15500 Praha 5Tel.: **420-2/228 29 540Fax: **420-2/228 29 549

DänemarkBeiersdorf A/SKlintehøj Vaenge 12DK-3460 BirkerødTel.: **00420-2/22 82 9540Fax: **00420-2/22 82 9549

EkuadorFábrica Nacional deAdhesivos Co. Ltda.Avenida 6 de Diciembre3467 y BélgicaP.O.B. 17-12-222QuitoTel.: **593-2/44 18 97Fax: **593-2/44 18 96

FinnlandBeiersdorf OyPL/Box 91FIN-20101Turku/AboTel.: **358-2/410 32 00Fax: **358-2/410 32 70

FrankreichBeiersdorf S.A.1, rue de SourcesF-77176 Savigny le TempleTel.: **33-1/64 87 30 00Fax: **33-1/64 87 30 10

EnglandBeiersdorf UK Ltd.Yeomans Drive, BlakelandsGB-Milton Keynes, BucksMK 14 5LSTel.: **44-1908/21 13 33Fax: **44-1908/21 15 55

GriechenlandBeiersdorf Hellas AEP.O.Box 60 001GR-15310 Ag. Paraskevis/AthensTel.: **30-1/660 01 00Fax: **30-1/661 23 44

GuatemalaBDF Centroamérica S.A.Apartado Postal 2084Guatemala (GCA)Tel.: **502/476 25 25Fax: **502/476 23 90

UngarnBeiersdorf Kft.Tartsay Vilmos U.3H-1126 BudapestTel.: **36-1/457 39 00Fax: **36-1/457 39 01

Indientesa Tapes (India)Pvt.Ltd.Plot No. L-14, M.I.D.C.,Taloja, Dist. Raigad-410208Tel.: **91-22/740 21 53Fax: **91-22/740 21 55

Indonesientesa tape Asia Pacific Pte. Ltd.Sastra Graha Bldg.6th floor - suite 603Jl.Raya Pejuangan No. 21Jakarta 11530Tel.: **62-21/535 88 09Fax: **62-21/535 88 08

IslandJ. S. Helgason H.F.P.O.B. 10055IS-130 ReykjavikTel.: **354-1/68 51 52Fax: **354-1/67 44 52

ItalienBeiersdorf SpaCasella Postale 17094I-20170 MilanoTel.: **39-02/25 77 21Fax: **39-02/25 77 22 70

JapanBeiersdorf Japan K.K.No. 15. Arai Bldg.6-19-20 JingumaeShibuya-kuTokyo 150-0001Tel.: **81-3/57 78 62 41Fax: **81-3/57 78 62 49

Koreatesa tape (HK) Ltd.Whawon Building, 6th Fl.746-1 Yeoksam-Dong,Kangnam-kuSeoul 135-080Tel.: **822/569 84 51Fax: **822/569 84 55

Malaysiatesa tape (Malaysia)Sdn Bhd.No. 16-1, First FloorJalan 1/149DBandar Baru Seri Petaling57000 Kuala LumpurTel.: **60-3/959 57 66Fax: **60-3/959 64 66

MexicoBDF México S.A. de C.V.Apartado Postal 15-06702300 México D.F.Tel.: **52-5/729 02 00Fax: **52-5/587 72 78

NiederlandeBeiersdorf N.V.Postbus 3003NL-1300 ED AlmereTel.: **31-36/538 91 00Fax: **31-36/538 94 70

NorwegenBeiersdorf A/SPB 16 LeirdalN-1008 Oslo 10Tel.: **47-22/90 79 50Fax: **47-22/32 55 03

ParaguayBeiersdorf S.A.Paso de Patria No. 3162AsunciónTel./Fax: **595-21/55 5358

Philippinentesa tape Asia Pacific Pte.Ltd.2170 Garrido Street,Santa AnaManilaTel.: **63-2/563 73 95Fax: **63-2/563 73 95

PeruBeiersdorf S.A.Apartado 708Lima 100Tel.: **51-14/521 26 55Fax: **51-14/85 08 40

PolenBeiersdorf - Lechia S.A.ul.Chlebowa 4/8PL-60-960 PoznanTel.: **48-61/8746 100Fax: **48-61/877 05 87

PortugalBeiersdorfPortuguesa Lda.Apartado 9P-2746 Queluz CodexTel.: **351-1/436 85 00Fax: **351-1/436 28 74

RusslandBeiersdorf AG OfficeProspekt Mira 33,Building 1, Olympic PlazaBusiness CenterGUS 129110 MoskauTel.: **7-095/258 4023Fax: **7-095/258 40 27

Singapurtesa tape Asia PacificPte.Ltd.164 Gul Circle,Singapore 629621Tel.: **65/861 20 26Fax: **65/863 81 40

SpanienBeiersdorf S.A.Ctra. de Mataró aGranollers, P. Km. 5,4E-08310 Argentona(Barcelona)Tel.: **34-93/758 33 00Fax: **34-93/758 34 44

SüdafrikaBuffalo TapesP.O.B. 43380Industria 2042JohannesburgTel.: **27-11/474 14 88Fax: **27-11/474 80 15

SchwedenBeiersdorf ABBox 10056S-43421 KungsbackaTel.: **46-300/550 00Fax: **46-300/129 32

SchweizBandfix AGIndustriestr. 19CH-8962 BergdietikonTel.: **41-1/744 31 11Fax: **41-1/741 26 72

TaiwanBeiersdorf AGBranch Office Taiwan17F - 1, 33 Min ShengRoadSec. 1, Pan Chiao CityTaipei HsienTel.: **886-2/2957 9662Fax: **886-2/2957 9433

Thailandtesa tape Asia Pacific Pte.Ltd.,252/94, 17 th FloorMuang Thai-Phatra OfficeTower 2Rachadaphisek Road,HuaykwangBangkok 10320Tel.: **66-2/693 2678Fax: **66-2/693 2680

TurkeyBeiersdorf Kimya Sanayive Ticaret A.S.Plaza Spring Giz Is MerkeziBüyükdere Cad. MeydanSk.No. 102/180670-Maslak-IstanbulTel.: **90-212/286 18 70Fax: **90-212/286 18 77

USAtesa tapes inc.5825 Carnegie BoulevardCharlotte, N.C. 28209Tel.: **1-704/554 07 07Fax: **1-704/553 56 53

UruguayBeiersdorf S.R.L.Cuareim 1844 - Oficina 111800 MontevideoTel.: **598-2/924 08 20Fax: **598-2/924 99 94

VenezuelaBeiersdorf S.A.Avenida Romula GallegosTorre PoliprimaPiso 6, Oficina ASanta EduvigisCaracasTel.: **58-22/85 74 59Fax: **58-22/85 60 94

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TEIL 3 Empfehlungen für Klebestellenbei Selbstklebematerial zurHerstellung von Rollenetiketten

Verarbeitung

Es ist wichtig, dass eine Klebestelle beiSelbstklebematerialien so hergestellt wird, dass beimVerarbeiten zu Rollenetiketten möglichst wenigSchwierigkeiten auftreten. Die Klebestelle sollte so inschrägen Winkel zur Laufrichtung ausgerichtet werden,dass der Einlauf in die Maschine allmählich erfolgt. Diebeiden Klebebänder auf dem Selbstklebematerial und aufdem Trennpapier sollten eine unterschiedlichte Breitehaben, damit keine zu hohe Stufe in der Gesamtdicke derMaterialbahn entsteht. Die Gesamtdicke der Klebestellesoll so gering wie möglich sein, um eine Beschädigungoder Verstellung des Stanzwerkzeugs zu vermeiden.

Es wird empfohlen:

a) Winkel der Klebestelle 10° - 30° zur quer zurLaufrichtung.

b) Klebeband auf Obermaterial mindestens 18 mm breit.

c) Klebeband auf Trennpapier breiter als das Klebebandauf dem Obermaterial; Mindestbreite 36 mm.

d) Klebebänder einschließlich Klebstoff höchstens 0,063mm dick.

e) Für Trennpapier farbiges Klebeband, damit es besserzu erkennen ist. Aus demselben Grund kann auchdas Klebeband für das Obermaterial farbig sein. FürSicherheitsetiketten oder für fortlaufend nummerierteEtiketten, d.h. wenn alle Etiketten in lückenloserFolge vorhanden sein müssen, kann auch ein weißes,bedruckbares Klebeband verwendet werden.

f) Die Klebebänder müssen gegen die beim Bedruckenauftretenden Temperaturen (Farbtrocknung)beständig sein.

Herausgegeben Oktober 1985Überarbeitet März 1999

72 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 73

Rollenmaterial

1. Im allgemeinen kann Etikettenpapier in Rollen bei derDruckfarbenauswahl wie normales Papier betrachtetwerden. Folien und Aluminiummaterialen erfordernvielfach Sonderfarben zu denen der Farbherstellerbefragt werden sollte.

2. Mit dem Lieferanten sollte auf jeden Fall besprochenwerden, ob das Haftmaterial die vorgesehenenVerarbeitungsbedingungen verträgt, besonders wennerhöhte Temperaturen oder ungewöhnlicheBahnführungsbedingungen auftreten.

3. Die Wickelrichtung sollte vor der Verarbeitung nichtgeändert werden, da sich sonst Verlagerungen undVerformungen im Haftverbund ergeben könnten, dieeventuell zu Planlageproblemen führen.

4. Für jedes Etikettenmaterial sollte immer das geeigneteStanzwerkzeug verwendet werden, welches vor demEinsatz auf Beschädigungen zu prüfen ist. FürPapierprodukte empfehlen sich normale zweiphasiggeschliffene Stanzmesser. Bandstahl Stanzwerkzeugesollten den Schliff zum Gitter d.h. zum Abfall hinhaben, um Quetschungen des Etikettenrandes zuvermeiden.

5. Bei Gestaltung und Anordnung der Etiketten sollteman an den Gitterabzug denken.Rücksprache mit dem Lieferanten empfiehlt sichdann, wenn komplizierte Formen vorliegen.Etikettenecken möglichst abrunden und allzu schmaleGitterstege vermeiden.

6. Stanztiefe vor jeder größeren Auflage überprüfen.Schwankungen vermeiden. Zu hohe Stanztiefeschwächt das Trägerpapier und sollte beiErzeugnissen für hohe Spendegeschwindigkeitenvermieden werden.

7. Bei wärmehärtende Farben nicht mehr erwärmen, alsfür die Härtung erforderlich ist.Material nicht heiß aufwickeln.

8. Bei UV-härtenden Farben die Aushärtung vor jederweiteren Bearbeitung kontrollieren. Alter undabgegebene Leistung der UV-Lampen überwachen.

9. Wenn beim Gitterabzug Erwärmen erforderlich ist,nur so viel wie nötig erwärmen. ÜbermäßigeErwärmung (die bei Heizplatten leicht auftritt) kannzur Bildung von Klebstofffäden, Verschmutzung derEtiketten und Wärmestau in der fertigen Rolle führen.Möglichst eine feste Einstellung halten und nachjeder vorübergehenden Erhöhung der Wärmeabgabezur Normeinstellung zurückgehen.

10. Zur Verhütung von Klebstoffaustritt übermäßigeWickelspannung in den fertigen Rollen vermeiden.

11. Angemessene Hülsengröße für Fertigrollen wählen.Große Etiketten gehören nicht auf eine kleine Hülse.

12. Fertige Rollen sollten vor der weiteren Verpackung inPolyethylen-Folie gehüllt werden.

13. Herstellerangaben über Fertigung oder Lieferpartiesollten für eventuelle Beanstandungen vermerktwerden.

Überarbeitet 2001

TEIL 4 Empfehlungen für dieVerarbeitung vonHaftverbunden

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Folienmaterial in Bögen

1. Prüfen ob Farbe für das Material verwendbar ist odervom Farbhersteller empfohlen wird.

2. Genügend unbedruckten Randabschnitt lassen, umRandabheben durch Schrumpf zu vermeiden.

3. Übermäßige Dosierung von Farbverdünnern oderVerzögerungsmitteln vermeiden, sonstSchrumpfgefahr.

4. Maschinen, in deren UmgebungLösungsmitteldämpfe auftreten, müssenVorrichtungen zur Ableitung elektrostatischerLadungen haben und möglichst auch Entlüftung(Dunstabzug).

5. Möglichst wenig Wärme zur Farbtrocknungverwendet werden, um Materialaufrollung und/oderSchrumpfung zu vermeiden.

6. Bei Mehrfarbendruck unter Verwendung einesDurchlauf- oder Gebläsetrockners die Bögen zwischenden einzelnen Druckgängen in Polyethylen einpacken,um Randwelligkeit und/oder Rollen zu vermeiden.

7. Bei Lufttrocknung Änderungen in Temperatur undFeuchtigkeit zwischen Druckgängen vermeiden.

8. Zwischen Druckgängen immer genügend Zeit für dieFarbtrocknung vorsehen. Das ist besonders vonBedeutung bei Flächendruck.

9. Bei Mehrfarbendruck mit genauem Passer Farben inmöglichst kurzer Folge drucken, da bei Druck unterwechselnden Witterungsverhältnissen Passerproblemeentstehen können.

10. Fertiges Erzeugnis bis zum Zuschnitt und Verpackungin Polyethylen-Folie wickeln.

11. In Bezug auf Schneidvorgänge immer die Hinweisedes Herstellers beachten.

12. Herstellerangaben über Fertigungs- oder Lieferpartiesollten für eventuelle Beanstandungen aufbewahrtwerden.

Haftpapier in Bögen

1. Haftpapier in Bögen kann bezüglich der Wahl vonFarbe, Härter, Verzögerungsmittel usw. wie normalesPapier betrachtet werden.

2. Bei Offsetdruck ist jedoch auf folgendes zu achten:a) Druckspalt zwischen Tuch und Walze für die

größere Materialstärke einstellen. Das vermeidetVerquetschung, Passerfehler usw.

b) Doppelter Papieranschlag ist stets zu verwenden,um Beschädigung von Platten usw. zu vermeiden.

c) Immer mit geringster Anfeuchtung arbeiten, umVerwerfen des Papiers zu vermeiden.

d) Bei Mehrfarbendruck zwischen denDruckvorgängen das Material in Polyethyleneinschlagen, sofern nicht in einem Druckganggearbeitet wird.

3. Fertiges Erzeugnis bis zum Zuschnitt und Verpackungin Polyethylen einschlagen.

4. In Bezug auf Schneidvorgänge die Empfehlungen derHerstellers beachten.

5. Herstellerangaben über Fertigungs- oderLieferungspartie sollten für eventuelleBeanstandungen aufbewahrt werden.

Quelle: PSMA

Mai 1987Überarbeitet März 2001

74 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 75

Bei der Verwendung von Selbstklebematerial aufnachstehend aufgeführten Oberflächen ist Vorsichtgeboten. In vielen Fällen gibt es aber Produkte, mitdenen auftretende Haftungsprobleme gelöst werdenkönnen. Es empfiehlt sich sehr, beimHaftverbundhersteller nachzufragen.

Oberflächen, die vom Selbstklebematerial beimAufbringen oder Abziehen beschädigt werdenkönnenKunststoffe, z.B. mit Weichmacher wie PVC, Polystyrol,Perspex. Oberflächenbehandlungen mit schwacherVerankerung, z.B. beflockte Textilien, Fahrzeug-Reparaturlacke, Papier, Karton. Tierhäute undNaturfasern wie Wildleder, Leder, Wolle.Mattierte Metalle wie Kupferbronze, Silber.Manche Glasflächen, wie optische Linsen.

Oberflächen, auf denen ausreichende Haftung nurschwierig zu erhalten istWerkstoffe mit niedriger Oberflächenenergie, die schwerbenetzbar sind, wie PTFE, unbehandelte Polyolefine,silikonbehandelte oder verunreinigte Oberflächen,bedrucktes Polyethylen, (Polyamid-Farben), fettigeOberflächen. Änderungen der Oberflächenenergie alsFolge von Migration oder Verlust der Wirkung einerOberflächenvorbehandlung.

Rauhe Oberflächen, die geringen Flächenkontakt bieten,lackierte Oberflächen, Kork, Schaumstoffe, grobmaschigeGewebe, Relief-Oberflächen, Keramik ohne Glasur.

Feuchte und/oder kalte Oberflächen, die wegenFeuchtigkeit oder Kälte die Kontaktbildung stören. Dazugehören Oberflächen mit Kondenswasser, Eis,Tiefkühlware.

Unregelmäßig geformte Oberflächen, besondersgewölbte Flächen mit weniger als 25 mm Durchmesser,bei denen das Etikett auf der konvexen Oberflächeaufgebracht wird (Glasröhren, Ampullen, kleineFläschchen).Staubende oder bröckelige Oberflächen, die bei Kontaktden Tack zerstören können, wie z.B. Gips, Asbest, rostigeMetalle.

Materialien, die zum Ausgasen neigen (infolgeungenügender Aushärtung), bei denen, wenn es nachder Etikettierung auftritt, die Klebung letzten Endesversagt. Beispiele sind Polycarbonat, faserverstärktePolyester, Dichtungsmassen.

AlterungOberflächen, bei denen der Haftklebstoff merklich derWitterung ausgesetzt ist, was zu einer eventuellenZerstörung des Klebers führen kann, z.B.Fassetikettierung.

Anwendungen, bei denen spezifische Hinweiseeinzuholen sindDirektetikettierung von Lebensmitteln, Etikettierung vonSpielzeug, medizinische Anwendungen, wie direkterHautkontakt, Blutbeutel, Sterilverfahren,Textil-Etikettierung, Sonderartikel für Werbezwecke.Extreme Umweltbedingungen, wie Temperaturen von80° oder -20°, direkte/fortlaufende UV-Einwirkung,Seewasser, mit Lösungsmittel gesättigte Atmosphäre.

Anwendungen auf beliebigen Oberflächen, wenn einSchaden bei Aufbringung oder Entfernung vonSelbstklebematerial auftreten kann, Einzelheiten sieheoben.

Anwendungen auf allen Oberflächen, die als ,schwierig‘eingestuft sind.

Siehe auch TEIL 8: Probleme mit Haftklebstoffen

Quelle: PSMA

Herausgegeben März 1987Überarbeitet Mai 2001

TEIL 5 Schwierige Oberflächen für die Etikettierung

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Lagerung

Bei Einlagern und Stapeln von Haftverbundrollen geltendie in der Materialwirtschaft üblichen Grundsätze.Das Material hat leicht brennbare Bestandteile und solltedaher vor Wärme- und sonstigen Entzündungsquellengeschützt werden.Das Material sollte so gekennzeichnet sein, dass derFeuerwehr im Einsatzfall Angaben gemacht werdenkönnen.

Verwendung

1. Umgang mit den RollenRollen und Paletten erfordern die übliche Vorsicht imUmgang.Wird das Packband aufgetrennt, ist die Gefahr desZurückschnellens zu beachten. Schutzbrille undHandschuhe tragen.Außenlagen oder Hülle einer Rolle sollen nur dasMaterial schützen und können bei übermäßigerBeanspruchung die Rolle nicht zusammenhalten. BeimHeben und beim Transport sollte man daher möglichstdie Horizontallage beibehalten, mit Unterstützung amRollenkern.Das Personal sollte darauf hingewiesen werden, dass dieLagen bei Haftverbundrollen eher teleskopieren als beieinfachem Papier, so dass größere Vorsicht erforderlich ist.

2. VerarbeitungVorsicht vor Verletzung durch scharfe Schnittkanten amVerbundpapier. Bei der Verarbeitung von Haftverbundenkann sich elektrostatische Ladung aufbauen, weshalb dieMaschinen ausreichend geerdet werden müssen. Woleicht entzündlichte Lösungsmittel oder Druckfarbenverwendet werden, können besondere Maßnahmen zurVerhütung statischer Ladung erforderlich werden.

Brandverhalten

Haftverbunde können von Flammen entzündet werden,wobei der Klebstoff unter starker Rauchbildung brennt.Brennendes Material kann mit Wasser gelöscht werden,wenn keine stromführenden Teile in der Nähe sind,anderenfalls sollten Pulver- oder CO2-Löscher verwendetwerden. Präventivmaßnahmen und ein Löschplan solltenmit zuständigen Stellen besprochen werden unterBerücksichtigung von Lagerverhältnissen undArbeitsbedingungen. Für nachstehend aufgeführteMaterialgruppen gelten die angegebenen speziellenVorsichtsmaßnahmen:

1. Folien (allgemein)Kunststoffe können schmelzen und/oder tropfen, bevoroder während sie brennen, was zu ernsthaftenVerbrennungen bei Kontakt mit der Haut führen kann.Bei Löscharbeiten sollten Atemgeräte getragen werden.

2. PVC-FolienBeim Verbrennen wird Chlorwasserstoff-Gas (Salzsäure)zusammen mit Rauch und andern ätzenden Gasen frei,was zu Korrosion und Reizung von Haut undAtemwegen führen kann. Bei Lösch- undRettungsaufgaben sollten Atemgeräte für die Helfergriffbereit sein.

Arbeitsschutz

Unter normalen Arbeitsbedingungen sind keine Gefahrenzu erwarten. Es ist immer auf vernünftige gewerblicheHygiene zu achten. Bei speziellen Anwendungsbereichenwie Lebensmittel, Spielzeug, Krankenhausbedarf, sollteder jeweilige Haftverbundhersteller um Rat gefragtwerden.

TEIL 6 Sicherheits-Leitfaden für denUmgang mit Material fürselbstklebende Etiketten

Haftverbund-Abfälle sind gewöhnlich in den meisten Ländern als „gefahrlos“ eingestuft, aber lokale und nationaleAuflagen sind selbstverständlich zu prüfen und beachten. Es gelten folgende Empfehlungen:

76 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 77

Entsorgung

Abfälle von Haftverbundmaterial sind in den meistenLändern als “nicht gefährlich” eingestuft. Es müssenjedoch einschlägige lokale und nationale Vorschriftenbeachtet werden. Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden:i) Polyvinylchlorid kommt nur für Verbrennung in

Betracht, wenn die Anlage für korrosive Gase undschweren Rauch ausgelegt ist und unterBedingungen, die die Bildung von Dioxinenverhindern, arbeitet.

ii) Haftverbunde mit Acrylatkleber können nurverbrannt werden, wenn die Anlage für korrosiveRauchgase ausgelegt ist.

iii) Enthält das Material Aluminium-Pulver als Füllstoff,so ist dies vor Verbrennen zu melden undentsprechend zu berücksichtigen.

iv) Verbrennen von Haftverbunden mit Aluminiumfolieist nicht empfehlenswert, da die Anlage verstopfenkann.

Während an Recyclinglösungen vielerorts gearbeitet wird,hat FINAT in einigen Ländern Entsorgungssysteme fürHaftverbunde und Trägermaterial eingerichtet.Für Haftverbund-Abfall beruhen diese auf Verbrennungbei hoher Temperatur in Zementöfen oder Kraftwerken.Die Systeme umfassen Einsammlung, Zerkleinerung undTransport zur Entsorgung; sie verlangen längerfristigeBindung. Für Trägerpapier ist Materialrecycling möglich, wenn esnicht verunreinigt angeliefert wird. In Deutschland undden Niederlanden gibt es dafür ein getrenntesEntsorgungssystem für Etikettenhersteller und -verbraucher. Derartige Entsorgungssysteme können nurin Gemeinschaftsarbeit in der Branche eingesetzt undausgeführt werden. Informationen sind vom FINAT-Sekretariat erhältlich

Sonstiges

Wenden Sie sich an die technischen Abteilungen derHersteller von Selbstklebematerialien, wenn zusätzlichebesondere Informationen erforderlich sind.

Quelle: PSMAHerausgegeben Januar 1987Nachtrag FINAT-Abfall-Managementsystem,herausgegeben Dezember 1995Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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Rollenmaterial

Annahme und EinlagerungBei Empfang der Ware Verpackung auf Beschädigungprüfen. Bei Fehlmenge oder Mängeln sofort dieLieferfirma verständigen. Material auf trockenen undsauberen Fußboden abstellen. Wird das Material aufPaletten geliefert, sollte man es bis zur Verwendung aufdiesen belassen. Rollen sollten in der Originalverpackungauf den Stirnseiten bis zur Verwendung gelagert werden.Bei schmal geschnittenen Rollen sollte der HerstellerTrennmaterial zwischengelegt haben. Nicht auf derStirnseite lagernde Rollen können bei längerer LagerungDruckmarkierungen und Verformungen erleiden.

LagerbedingungenRollen möglichst nicht vor Verarbeitung auspacken.Extreme Feuchtigkeit und Temperatur vermeiden; idealsind die gleichen klimatischen Bedingungen wie in derDruckerei selbst (Ideale Bedingungen sind 20 – 22 °C und50 – 55 % r.F.).Hohe Temperaturen können zu Klebstoffaustritten und -durchschlagen führen. Feuchtigkeitsschwankungenkönnen Kräuselung und Randwelligkeit verursachen.Material nicht in der Nähe von Wärme- und Zündquellenoder in direktem Sonnenlicht lagern.

Lagerzeitbegrenzungen (Haltbarkeit) des Herstellersbeachten und für angemessenen Bestandsumlauf sorgen.

Vorbereitungen für die VerarbeitungDas Material sorgfältig aus dem Lager zumVerarbeitungsplatz bringen. FeuchtigkeitsundurchlässigeVerpackung beibehalten und mindestens 24 Stunden zurErreichung der Temperatur des Druck- oderVerarbeitungsraums lagern.Die Verarbeitung von kaltem Material bei normalerRaumtemperatur kann zur Randwelligkeit oderPlanlageproblemen führen. Wenn vor der Verarbeitung geschnitten werden muss, istfür saubere und scharfe Messer zu sorgen. Nicht zustramm umrollen, da dies zu Klebstoffaustritt führenkann. Geschnittene Rollen sollten mit den Stirnseitenaufeinander gestapelt werde, wobei Trennmaterialzwischengelegt wird, und in Polyethylenfolie eingepacktwerden.

Lagerung und Versand von FertigwareKühl und trocken lagern.Fertige Rollen auf Seitenfläche mit zwischengelegtemTrennmaterial lagern, um Verkleben zu vermeiden.Für Versand in Polyethylen-Karton oder zylindrischenBehältern verpacken.

78 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

TEIL 7 Handhabung und Lagerungvon Selbstklebematerial

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 79

Bogenmaterial

Abnahme und EinlagerungBogen werden normalerweise in Flachverpackunggeliefert. Vor der Einlagerung auf Beschädigungenprüfen. Das Material auf stabiler, flacher Unterlagebefördern, da Durchbiegen oder Durchhängen denHaftverbund verformen kann.

LagerbedingungenDas Material sollte bis zur Verwendung in derOriginalverpackung bleiben.Temperatur und Feuchtigkeit konstant halten,vorzugsweise wie in der Druckerei (Ideale Bedingungensind 20 – 22 °C und 50 – 55 % r.F.).Stapelhöhen niedrig halten.Material nicht in der Nähe von Wärme- oder Zündquellenlagern, auch nicht direktem Sonnenlicht aussetzen.

Vorbereitung für die VerarbeitungWenn die Lagerbedingungen nicht ideal sind, sollte dasMaterial noch in der Verpackung Zeit zum Klimatisierenbekommen (noch eingepackt), mindestens 48 Stunden imDruckereiklima.Geschieht dies nicht, können durch Temperatur/Feuchtigkeitsunterschiede Planlageprobleme undRandwelligkeit auftreten.

Wenn vor der Verarbeitung Zuschnitt erforderlich ist,sollte das Messer des Planschneiders sehr scharf sein beimöglichst flachem Zuschliff.Frisch geschnittene Bogen aus PVC-Folie sollten Zeit zumSchrumpfen und zur Dimensionsstabilisierung vor demBedrucken bekommen. Stapelhöhe beim Schneiden möglichst niedrig wählenund dazu, falls erforderlich, den Hersteller befragen.Druck möglichst niedrig halten, um Klebstoffaustritt zuvermeiden.PVC-, Polyester- und Acetatfolien lassen sich am bestenmit dem Obermaterial nach unten schneiden. WennBogenstapel über Nacht liegen bleiben, gegenTemperatur und Feuchtigkeitsänderungen durchEinschlagen in Polyethylen schützen.Vor dem Bedrucken das Bogenpaket auffächern und beistarkem Klebstoffaustritt die Schnittkanten mittelsWattebausch sparsam mit Talkpulver pudern.

Lagerung und Handhabung von FertigwareMaterial kühl und trocken lagern.Fertige Bogen auf richtige Anzahl prüfen und inPolyethylenfolie einschlagen.Bogen flach lagern und einpacken, für genügendSteifigkeit sorgen.Bei Verpackungen mit Bandverschluss Vorsicht vorDruckstellen.

Quelle: PSMA

Herausgegeben April 1987Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

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TEIL 8 Probleme mit Haftklebstoffen

Es kann ab und zu vorkommen, dass Etiketten schlecht haften. Dies kann teuer werden, wenn die Etiketten bereitsgedruckt sind.

Es empfiehlt sich daher, das Haftmaterial vor einer noch unbekannten Anwendung einer einfachen Prüfung zuunterwerfen.

Empfohlene Prüfung1 Einige Etiketten im gleichen Format und in gleicher

Faserrichtung wie die zu bedruckenden Etikettenzurechtschneiden.

2 Trennpapier abnehmen und das Etikett in dervorhergesehenen Position blasenfrei auf den zuetikettierenden Gegenstand aufbringen. Mit Fingeroder Gummirolle leicht andrücken.

3 Wenn möglich, mehrere Prüfungen, eine in trockenerAtmosphäre und eine in feuchter Umgebungdurchführen.

4 Vor der Beurteilung mindestens 24 Stunden lagern.

Beurteilung der Verklebung1 Prüfen, ob Ränder ab-/aufstehen.2 Eine Ecke anheben und mit kräftigem Zug langsam

abziehen.3 Bei guter Haftung sollten mindestens 30% Faserriss

(flächenmäßig) im Etikettenpapier auftreten. Folienetiketten können nur nach der zum Abnehmenerforderlichen Kraft beurteilt werden. Ablösbare Etiketten können nach dem gleichenVerfahren beurteilt werden, sollten aberselbstverständlich keinen Faserbruch bzw.Beschädigung des Substrats zeigen.

Zu etikettierende Substrate1. Oberflächen sind nicht immer, was die scheinen. Glas

kann z.B. mit einer Schutzbeschichtung oder einerOberflächenvergütung versehen sein. Es gibt daherkeinen Ersatz für den Versuch am tatsächlich zuetikettierenden Gegenstand.

2. Verklebung unter Bedingungen prüfen, die so genauwie möglich den tatsächlichen Anwendungs-Bedingungen entsprechen.

3. Die Prüfung nicht an einem flachen, leerenKunststoffbeutel durchführen, wenn der Anwendereinen gefüllten Beutel etikettiert.

4. Ermitteln, ob das Etikett auf einen bedruckten oderunbedruckten Teil der Verpackung kommt.

5. Bei Kunststoffen und Folien können Inhaltsstoffe andie Oberfläche wandern. Hinweise sollten vomLieferanten erfragt werden, da diese Materialien dieVerklebung beeinträchtigen können.

TrenneigenschaftenDas Ablösen des Trennpapiers ist schwer ohneSpezialgeräte zu prüfen.Im allgemeinen gilt: Wenn sich ein Verbund bei normalenGeschwindigkeiten stanzen lässt, ohne dass einerseitsdas Gitter reißt bzw. andererseits Etiketten wegfliegenoder mit dem Gitter mitgenommen werden, dann wirdauch der Endverbraucher keine Probleme haben.Bei schnittgestanzten Etiketten oder Bogen kannruckartiges Abziehen einen Hinweis auf einenmöglicherweise schweren Abweisungsgrad geben.

Quelle: PSMA

Herausgegeben Juni 1987Überarbeitet März 1999Überarbeitet Mai 2001

80 FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001

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Unbedingt vor Anwendung der umseitigen Tabelledie folgenden Abschnitte lesen:

VerfahrenVerschiede Methoden sind möglich um Haftklebstoffe

oder Etiketten von einer beklebten Oberflächeabzulösen. Es empfiehlt sich aber, stufenweise nachfolgenden Verfahren vorzugehen:

a) Das Etikett sehr langsam abziehen.b) Aufweichen in heißem Wasser mit Tensiden

(Spülmittel). Etikett durch vorsichtiges Reiben oderKratzen entfernen. Dieses Verfahren ist aber nur beiSubstraten anwendbar, die von Wasser und Tensidennicht angegriffen werden.

c) Verwendung von gebräuchlichen Lösungsmitteln wieLeichtbenzin, Spiritus. Waschbenzin. Empfehlenswertist aber, vorher die Beständigkeit des Substrats gegendiese Lösungsmittel an einer verdeckten Stelle zuprüfen.

d) Aggressive Lösungsmittel (siehe folgendeEmpfehlungen für den Umgang mit aggressivenLösungsmitteln und die Tabelle).

e) Vorsichtiges Abkratzen: Reicht oft schon fürPapieretiketten. Für Film-/Folienetiketten kann es vorder Anwendung b) und c) notwendig sein, z.B. umdie Etikettenoberfläche zu zerstören.Vorsicht bei dünneren oder schwächeren Substraten.

f) Bei Folienetiketten kann eine Ablösung mitHeißluftgebläse möglich sein. Wenn gebräuchlicheLösungsmittel nicht den gewünschten Erfolg bringen,sollte ein Aufweichen in Isopropylacetat, Toluol,Aceton oder MEK erwogen werden. In jedem Falle istes ratsam, die Empfehlung des Herstellers desEtikettenmaterials einzuholen.

Wirksamkeit von LösungsmittelSowohl aliphatische wie aromatische Kohlenwasserstoffelösen meist den Klebstoff, wobei die aromatischeneffektiver sind. Die meisten aliphatischen Lösungsmittelim Handel enthalten kleine Anteile aromatischerKohlenwasserstoffe. Es ist deshalb oft schwierig, dieAuswirkungen auf die betroffenen Oberflächen genauvorherzusagen. Daher: VORSICHT und Vorversuchdurchführen!

Umgang mit aggressiven LösungsmittelnDie Tabelle behandelt AGGRESSIVE Lösungsmittel. Einigesind leicht entzündbar, keines sollte eingeatmet werden.Daher:

i) NUR IN GUT BELÜFTETEN RÄUMEN VERWENDEN.ii) NICHT RAUCHEN.iii) NICHT BEI OFFENER FLAMME VERWENDEN.iv) SCHUTZKLEIDUNG, INSBESONDERS AUGEN- UND

HANDSCHUTZ VERWENDEN.v VERWENDUNG VON HANDSCHUTZCREME WIRD

EMPFOHLEN.v SORGFÄLTIG DIE TECHNISCHEN HINWEISE LESEN,

DIE VOM LÖSUNGSMITTELHERSTELLERMITGELIEFERT WERDEN.

Es ist äußerst wichtig, die Art der zu behandelndenOberfläche genau zu kennen, eventuell sind Rückfragenbeim Hersteller nötig. Auch dann sollte erst eine Probegemacht werden, vorzugsweise an einer unauffälligenStelle.

Quelle: PSMA

Herausgegeben Juni 1987Überarbeitet März 2001

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 81

TEIL 9 Entfernung von Haftetikettenund Klebstoffrückständen

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Zu beklebende Oberfläche Löseeigenschaft:

gut*** / mittel** / schlecht* A - ungefährlich / B - gefährlich./ C - Nicht benutzen

*** *** * *** **Einige Alipatische Aromatische Alkohole Ketone ChlorierteHandelsnamen Kohlenwasser- Kohlenwasser- Kohlenwasser-

stoffe stoffe Aceton stoffeBenzin Toluol Ethanol MEK Tetrachlor-Testbenzin Xylol Spiritus (Methylethylketon) kohlenstoffVarsol 4O DichlormethanExsol D40

KUNSTSTOFFE

ABS Acrylnitril Butadien styrol LustranNovodurCycolacAmpcolite A X A X X

Epoxiharze AralditEpon A A A A A

Melamimharze MelatinMemac A A A A A

Polyamide (Nylon) Akulon A A A A A

Polychloropren Neopren A X A B X

Polyester HostaphanTerylenValoxMelinex A A A A A

Polyethylen (Polythen) AlkathenAlathon A B A A B

Polyformaldehyd Celon

Polyoxymethlen Polyacetale Delrin A A A A A

Polymethyl-Methacrylat PlexiglassPerspex A X X X X

Polypropylen Hostalen PPMoplen B B A A B

Polystyrol LustrexStyron X X A X X

Polytetrafluorethylen (PTFE) Teflon A A A A A

Polyurethane DesmodurDesmophen A X B B B

Hart PVC Lucoflex A X A X X

Weich PVC B X X X X

Polycarbonat Lexan B X A X X

Polyphenylenexide (PPO) Noryl X X A X X

KAUTSCHUK

Butylkautschuk X X A B X

Natur- oder Styrolbutadien-kautschuk (NR oder SBR) X X A B X

Silicone X X B X X

ANSTRICHE FARBEN TypischeOberf lächen

Alkydharz-Lacke Holz, Türen usw. B X B X X

Cellulose und thermo-plastische Acrylate Autos B X A X B

Acrylate A B A B X

Emaillacke und Haus- undvernetzte Acrylate Küchengeräte A B A B X

Lackierte Oberflächen glänzende Holz-oberflächen B X B X X

VERSCHIEDENES

Gewebe

Glas A A A A A

Leder

Metall A A A A

Holz A A A A

A – Oberfläche wird unter den umseitig beschriebenen Bedingungen nicht angegriffen B - Vorsicht. In kann Oberflächen einigen Fällen angreifen, speziell bei langerEinwirkungszeit X - Nicht verwenden. Achtung: Diese Liste gibt nur Empfehlungen und ist nicht umfassend

Dies sind häufig Mischpolymere aus natürlichen und synthetischen Fasern. Vorsicht! Zuerstmit einem nicht aggressiven Lösungsmittel beginnen.

Alle Lösungsmittel greifen Leder an und lassen es schrumpfen - Äusserste Vorsicht ist angebracht!

Da Lacke in ihrer Zusammensetzung stark schwanken können, ist grösste Vorsicht zu empfehlen.

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Klebstoffarten, Anwendungen

Permanentkleber Ein Klebstoff mit sehr hoher Endhaftung für Etiketten, die nicht mehr abgelöstwerden müssen. Verfügbar von normalem bis sehr hohem Auftragsgewicht,abhängig von der Verwendung.

Ablösbare Kleber Haftklebstoffe mit niedriger Endhaftung auf einer großen Anzahl von Oberflächen.Der Kleber muss sorgfältig ausgewählt werden, speziell für Oberflächen wie Stoffe,Papiere und Kunststoff-Folien.

Wasserablösbar Haftklebstoff der in Kontakt mit Wasser verringerte Klebkraft aufweist und sauberabgelöst werden kann.

Wasserlöslich Haftklebstoff, der vollständig in Wasser löslich ist.

Kühl-/Tiefkühlbereich Haftklebstoff der bei Temperaturen unter +5°C, z.B. Kühlbedingungen (+5°C bis -5°C), Gefrierbedingungen (-5°C bis -25°C) bzw. Schockgefrierung (-25°Cbis -50°C) funktioniert.

Vereiste Oberfläche Haftklebstoff für Waren die schon gefroren sind.

Hohe Temperaturen, Wärmebeständig Haftklebstoff, der seine Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen beibehält.

Licht-/UV-beständig Haftklebstoff für Etiketten, die dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Wasserbeständig Haftklebstoff für Etiketten, die hoher Luftfeuchtigkeit oder sogar direkterWassereinwirkung ausgesetzt sind.

Weichmacherbeständig Haftklebstoff, der auf PVC oder anderen Kunststoffen, die Weichmacher enthalten,funktionsfähig bleibt.

Pigmentierte Kleber Ein Haftklebstoff, der zum Überkleben von stark bedruckten oder farbigenOberflächen verwendet wird.

Repositionierbar Haftkleber der Ablösen und Wiederaufbringen eines Etikettes für kurze Zeit nachdem Aufkleben ermöglicht, bevor sich die höchste Klebkraft entwickelt.

FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 83

TEIL 10 Klebstoffarten

Haftklebstoffe wurden Mitte des neunzehntenJahrhunderts für Verbandmittel (Heftpflaster) entwickelt.Erst neunzig Jahre später wurde das Prinzip zurHerstellung von Selbstklebeetiketten angewandt.

Der verwendete Kleber aus Naturkautschuk wurde inLösungsmittel aufgelöst und dann aufgetragen. DiesProdukt klebte sehr gut auf unterschiedlichenOberflächen, aber seine Alterungsbeständigkeit war nichtsehr gut und der große Bedarf an Lösungsmitteln zurBeschichtung war ein Nachteil.

Die Einführung von Acrylatklebern löste einige derProbleme. Acrylate waren sehr alterungsbeständig undauch als wässerige Dispersionen erhältlich. Diewasserbasierenden Produkte waren einfach zubeschichten und beseitigten die mit Lösungsmittelverbundenen Gefahren.Die neuerlich eingeführten Schmelzhaftkleber können beisehr hohen Geschwindigkeiten mit einem hohenAuftragsgewicht beschichtet werden, da keine Trocknungerforderlich ist.

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Textilkleber Haftklebstoff für die Verwendung auf Textilien, permanent oder ablösbar,entsprechend der jeweiligen Anwendung. Vorsicht ist bei der Auswahl desHaftklebstoffes bei der Anwendung auf empfindlichen Untergründen wie z.B.Wildleder, PVC, Seide geboten.

Seefracht Haftverbund, der die BS 5609 „Klebstoffbeschichtete Etiketten für Seefracht“erfüllt.

Lebensmittelkontakt Haftkleber entsprechend F.D.A oder B.g.V.V. oder anderen Zulassungen für dasBekleben von Lebensmitteln.

Wetterbeständig Haftklebstoff für verschiedene Anwendung im Außenbereich.

Geruch and Verfärbung Haftklebstoffe enthalten hauptsächlich Polymere und Harze. Sie sollen zunächst dieAnforderungen der Verarbeitung und Etikettierung erfüllen.

Verschiedene Haftklebstoffe können einen gewissen, von den einzelnenBestandteile abhängigen Geruch aufweisen. Die Rohstoffe werden aber soausgewählt, dass der Geruchsanteil so klein wie möglich ist. Der Hersteller trägtauch dafür Sorge, dass die verwendeten Substanzen nach der bisherigen Erfahrungals unbedenklich einzustufen sind oder die gesetzlichen Anforderungen, die dieAnwendung von Etiketten betreffen, erfüllen.

Da verschiedene Lebensmittel unterschiedlich durch Gerüche beeinflusst werden,sollte die endgültige Beurteilung der durch Restgerüche verursachtenBeeinträchtigung dem Etikettenanwender überlassen werden.

Quelle: PSM

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TEIL 11 Angabe der Rollenabwicklung

Abrollrichtung durch die folgenden Zahlen angeben:

Quelle: TLMI Manual of Recommended Standard Test Methods(enthält 16 Positionen)

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TEIL 12 Kommunikation technischerDaten zwischen Herstellernvon Haftlaminaten undEtikettenherstellern

Im Juni 1991 veröffentlichte die European PressureSensitive Manufacturer’s Association (EPSMA) denEPSMA-Rollen- und Palettenetiketten-Standard. DieserStandard ermöglicht den Herstellern von Haftlaminateneinen gemeinsamen Barcode zu verwenden, der sowohlvon Laminat- als auch von Etikettenherstellern gescanntund gelesen werden kann. Etikettenhersteller in ganzEuropa können somit Scanner-Systeme in der Gewissheiteinführen, dass alle größeren Etikettenmaterial-Herstellerden EPSMA-Standard verwenden.

Diese Initiative hat auch Möglichkeiten zum Scannenwährend des Druckvorgangs eingeführt, um zusätzlichenNutzen in die Produktion zu bringen:

● Bessere Handhabung von gelagertem Selbstklebematerial und Fertigprodukt

● Rückverfolgbarkeit für ISO 9000● Verbesserte Lagerhaltung● Weniger Fehler beim Versand

Beim FINAT-Sekretariat ist ein 10-minütiges Video, dasdie Vorteile der Bar-Codierung für einen Verarbeiterzeigt, in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französischund Spanisch unentgeltlich erhältlich.

Der EPSMA/FINAT-Laminat-Produkt-Datenbank-Standard (‘LAMDATA‘)Diese wichtige neue Industrie-Initiative, die 1996/97angenommen wurde, stellt den zweiten Schritt zurEntwicklung eines voll integrierten Industrie-Standardsdar. Er ist eine direkte Antwort auf die dynamischeEntwicklung des elektronischen Dialogs zwischenHersteller und Verarbeiter, der die Notwendigkeit zumAustausch von Produktdaten in einem Format, das fürbeide Seiten allgemein kompatibel war, zeigte.

Der LAMDATA-Standard erfüllt diese Anforderung undkann für sich alleine benutzt werden, um interneDatenbanken von Verarbeitern zu erstellen oder auf denneusten Stand zu bringen, oder um Basis-Daten zuliefern, die das Scannen von Bar-Codes und eine bessereAnbindung an Computersysteme ermöglichen.

Daten die dem LAMDATA-Format entsprechen werdenauf einer Diskette als Datendatei geliefert – um aber indas Computer-System des Verarbeiters eingelesen zuwerden, ist möglicherweise ein zusätzliches Programm

notwendig, die LAMDATA-Access-Datenbank. DiesesProgramm unterstützt alle 94 Felder, die durch denLAMDATA-Standard spezifiziert sind, und die Datenwerden in sechs Bildschirm-Masken (oder ,Formularen‘)dargestellt:

● Basis-Daten: Produkt-Code des Selbstklebematerials— Obermaterial, Klebstoff und Abdeck (sieheAbbildung 1)

● Physikalischer Aufbau: Funktion, Größe, Lagerzeit● Technischer Aufbau: mit Aufklebe- und

Anwendungstemperatur, Abweisungsgrad undKlebkraft-Werten (siehe Abbildung 2)

● Klebstoff: Wiederholung des Produkt-Codes● Abdeck: Flächengewicht, Dicke und Transparenz

Die LAMDATA-Access-Datenbank gibt es augenblicklichin sieben Sprachen: dänisch, deutsch, englisch, finnisch,französisch, holländisch und spanisch. Andere Sprachenkönnen ergänzt werden. Eine Anzahl von Standard-Suchroutinen ist im Programm vorhanden, damit derVerarbeiter Produkte von einzelnen Herstellern oder ausder gesamten Datenbank auswählen kann.

Eine freie Vorführversion ohne Zeit- oder Benutzer-Einschränkung kann entweder direkt auf der FINAT-Homepage (www.finat.com) erhalten oder beim FINAT-Sekretariat bestellt werden.

Herausgegeben März 1999

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FINAT Technisches Handbuch, 6. Ausgabe 2001 87

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Teil 13 Richtlinien für die Durchführungvon beschleunigten Alterungen

Ziel Diese Richtlinie sollte bei der Planung von Prüfungen mit beschleunigter Alterungvon Haftlaminaten verwendet werden. Die anschließende Prüfung kann dabeibeliebig sein (z.B. Klebkraft, Migration, Abweisungsgrad). Diese Richtlinienbeschreiben nur die Bedingungen zur Alterung.

Vor der Prüfung sollten die Proben aus dem Alterungsschrank genommen und, wiebei der jeweiligen Methode beschrieben, klimatisiert werden.

Alterungen erstrecken sich typischerweise über einen Zeitraum von 4 Wochen unddie Prüfungen werden jede Woche durchgeführt.

Die Prüfungen sollten immer eine vorher geprüfte, bekannte Vergleichsprobeeinschließen. Dies macht es einfacher, die Ergebnisse zu interpretieren.

1 Trockenschrank-AlterungTypischer Zweck: Prüfung von KlebstoffmigrationTemperatur: + 50 °CProben werden unter einem Druck von ca. 25 g/cm gelagert.

1 Klimaschrank-AlterungTypischer Zweck: Prüfung auf Veränderung der KlebeeigenschaftenTemperatur: + 35 °CRelative Feuchte: 75 % r.F.Proben werden nicht unter Druck gelagert.

Herausgegeben Mai 2001