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Historie Anschrift: cari-treff am rathausplatz Kamperdickstr. 15 47475 Kamp-Lintfort Tel: 02842- 903-2089 Welche Herausforderung war der Anlass für das Projekt? Im Jahr 2007 musste die Kleiderstube im Keller des Schwesternhauses St. Marien aufgegeben werden, weil die Immobilie verkauft wurde. Zeitgleich wurde aber schon eine Idee geboren: die Idee vom »Caritas-Sozialladen«, in dem sich Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen begegnen können. Aus einer alten, etwas muffigen Kleiderkammer in einem Keller wurde ein heller, freundlicher „offener Treff" zur Begegnung: Der »cari-treff am Rathausplatz« - „Kirche mitten unter den Menschen". Welche Ziele verfolgte Ihr Projekt? Im cari-treff finden Menschen ein vielfältiges Angebot: Ÿ Second-Hand-Laden: Annahme, Sortierung und Weiterverkauf von Kleiderspenden und anderen Textilien Ÿ Verkauf von Geschenkartikeln aus dem Klosterladen „Kloster Kamp" Ÿ Beratungsangebote: Allgemeine soziale Beratung, Seniorenberatung, Beratung für psychisch kranke Menschen, Migrantenberatung, Kurberatung Ÿ Seelsorgliche Präsenz / Erreichbarkeit mitten unter den Menschen Ÿ Info-Börse Ÿ Café als Begegnungsmöglichkeit Welche Projektpartner gab es inner- und außerhalb der Gemeindepastoral? Ÿ Caritasverband mit seinen Fachdiensten; Ÿ Immobilienbesitzer – Ladenlokal; Geschäfts- leute und Firmen; Stadtverwaltung; Presse... Auf welche Weise wurden Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand einbezogen? Das Projekt wurde im Rahmen der Erarbeitung des Pastoralkonzeptes geplant. Mitglieder von Kirchen- vorstand und Pfarrgemeinderat haben daran mit- gearbeitet. Im Prozessverlauf wurden durch den Sprecher der Planungsgruppe die Gremien und Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Planungen informiert. Projektverlauf Dezember 2007: Aufgabe der Kleiderstube im ehemaligen Schwesternhaus. April 2006 bis März 2008: Erarbeitung eines Pastoralkonzeptes durch Pfarrge- meindrat und Kirchenvorstand, auch aufgrund der örtlichen Situation, mit einem caritativen Schwer- punkt unter Beteiligung ehrenamtlicher Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter. März 2007: Kirchengemeinde und Caritasverband vereinbaren Kooperation und erarbeiten inhaltliches Konzept und einen Finanzierungsplan. April 2007: Suche nach einer geeigneten Immobilie – zentraler Standort, Verhandlungen mit dem Vermieter. Januar 2008: Anmietung eines Ladenlokals, (Mietvertrag über drei Jahre mit Option auf Verlängerung). Januar bis April 2008: Umbau und Renovierung des Ladenlokals in Eigenleistung, überwiegend mit ehrenamtlichen Kräften der Gemeinde.

Anschrift: Kamperdickstr. 15 Historie · Historie Anschrift: cari-treff am rathausplatz Kamperdickstr. 15 47475 Kamp-Lintfort Tel: 02842- 903-2089 Welche Herausforderung war der Anlass

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Historie

Anschrift:cari-treff am rathausplatz

Kamperdickstr. 15 47475 Kamp-LintfortTel: 02842- 903-2089

Welche Herausforderung war der Anlass für das Projekt?

Im Jahr 2007 musste die Kleiderstube im Keller des Schwesternhauses St. Marien aufgegeben werden, weil die Immobilie verkauft wurde. Zeitgleich wurde aber schon eine Idee geboren: die Idee vom »Caritas-Sozialladen«, in dem sich Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen begegnen können. Aus einer alten, etwas muffigen Kleiderkammer in einem Keller wurde ein heller, freundlicher „offener Treff" zur Begegnung: Der »cari-treff am Rathausplatz« - „Kirche mitten unter den Menschen".

Welche Ziele verfolgte Ihr Projekt? Im cari-treff finden Menschen ein vielfältiges Angebot: Ÿ Second-Hand-Laden: Annahme, Sortierung und

Weiterverkauf von Kleiderspenden und anderen Textilien

Ÿ Verkauf von Geschenkartikeln aus dem Klosterladen „Kloster Kamp"

Ÿ Beratungsangebote: Allgemeine soziale Beratung, Seniorenberatung, Beratung für psychisch kranke Menschen, Migrantenberatung, Kurberatung

Ÿ Seelsorgliche Präsenz / Erreichbarkeit mitten unter den Menschen

Ÿ Info-Börse Ÿ Café als Begegnungsmöglichkeit

Welche Projektpartner gab es inner- und außerhalb der Gemeindepastoral? Ÿ Caritasverband mit seinen Fachdiensten; Ÿ Immobilienbesitzer – Ladenlokal; Geschäfts-

leute und Firmen; Stadtverwaltung; Presse...

Auf welche Weise wurden Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand einbezogen?

Das Projekt wurde im Rahmen der Erarbeitung des Pastoralkonzeptes geplant. Mitglieder von Kirchen-vorstand und Pfarrgemeinderat haben daran mit-gearbeitet. Im Prozessverlauf wurden durch den Sprecher der Planungsgruppe die Gremien und Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Planungen informiert.

Projektverlauf

Dezember 2007: Aufgabe der Kleiderstube im ehemaligen Schwesternhaus.

April 2006 bis März 2008: Erarbeitung eines Pastoralkonzeptes durch Pfarrge-meindrat und Kirchenvorstand, auch aufgrund der örtlichen Situation, mit einem caritativen Schwer-punkt unter Beteiligung ehrenamtlicher Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter.

März 2007: Kirchengemeinde und Caritasverband vereinbaren Kooperation und erarbeiten inhaltliches Konzept und einen Finanzierungsplan.

April 2007: Suche nach einer geeigneten Immobilie – zentraler Standort, Verhandlungen mit dem Vermieter.

Januar 2008: Anmietung eines Ladenlokals, (Mietvertrag über drei Jahre mit Option auf Verlängerung).

Januar bis April 2008: Umbau und Renovierung des Ladenlokals in Eigenleistung, überwiegend mit ehrenamtlichen Kräften der Gemeinde.

22. April 2008: Feierliche Eröffnung des cari-treff.

Seitdem gibt es einen regen Zuspruch von annähernd 500 Besuchern pro Woche. Café und Second-Hand-Shop sind regelmäßig an vier Tagen in der Woche geöffnet. Beratungsangebote und Gruppentreffen, Seelsorgliche Gespräche für Trauernde und andere Anliegen von Menschen, Versammlungen von Gruppen und Initiativen, Sonntags-Cafés und der „Heiligabend für Einsame“, all diese Angebote gibt es im cari-treff...

Rückblickend hat zum Gelingen des Projektes beigetragen…

Ÿ …, dass es am Anfang eine gemeinsame Vor-stellung von dem gab, was gewollt war.

Ÿ Die Beteiligung vieler Interessierten, Gremien, Gruppen und Einzelpersonen - das war von großer Wichtigkeit.

Ÿ Die Überzeugung, das Richtige zu tun, das war eine starke Motivation, gab Kraft und Mut für neue Ideen und die Wahrnehmung dessen, was um uns in Kirche und Gesellschaft geschieht, hat die Initiatoren des Projektes geleitet.

Was ist das Innovative an dem Projekt im Hinblick auf die Entwicklung von Gemeinden?

Beispielhaft ist die Kooperation von Pfarrei und Caritasverband zu nennen: „Würde Jesus heute in unsere Pfarrei kommen: Er würde gerne in den »cari-treff« gehen, um dort Kirche hautnah zu erleben, in der sich Menschen in Liebe und Wertschätzung begegnen."

Welche nachhaltige Wirkung zeigte das Projekt? Was hat sich verändert?

Ÿ Kirche wird mit seinen caritativen Diensten präsenter in der Stadt.

Ÿ Die Niederschwelligkeit ermöglicht Kontakt über den Kirchturm hinaus mit Menschen (“Fernstehenden-Pastoral“), die kaum Zugang zu kirchlichen „Räumen"/Angeboten finden.

Ÿ Im cari-treff begegnen sich ehrenamtliche Personen und hauptamtliche Mitarbeiter aus der Pfarrei und dem Caritasverband mit Engagement und Lust auf Neues, die Freude am Ausprobieren und Spaß an Erfahrungen haben.

Ÿ Im cari-treff begegnen sich alte und junge Menschen, Menschen mit unterschiedlicher Nationalität, Kunden und Gäste, Spender und Beschenkte, Menschen mit unterschiedlichen Problemlagen...

Gibt es ein geistliches Leitmotiv, das von Anfang an verfolgt wurde oder das im Nachhinein über das Projekt gestellt werden kann?

„begegnen und mitgehen" Ÿ Menschen zu helfen beginnt nicht sofort bei

der Therapie, nicht mit der Hilfe des Starken, der dem Schwachen beisteht.

Ÿ Helfen setzt auch nicht dort ein, wo die eine Seite die Lösung für die Sorgen und Nöte der anderen Seite hat, unter dem Motto:„Ich weiß, was für dich gut ist!" -

Ÿ Helfen setzt dort ein, wo Menschen „in der Nacht ihres Lebens" zu Gefährten werden - zu Weg- und Zeitgenossen.

Beispiel der Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus: Lukas, 24, 13 -35

Text: Hans-Peter Niedzwiedz

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