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Für eine progressive, linke Jugendkultur - Nie wieder Faschismus! A A n n t t i i f f a a J J u u g g e e n n d d i i n n f f o o N N r r . . 1 1 0 0 4 4

Antifa-Jugendinfo Belzig #1 - 2004

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Antifa-Jugendinfo Belzig aus dem Jahr 2004 - Informationen über die regionale Neonazi-Szene

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Für eine progressive, linkeJugendkultur -

Nie wieder Faschismus!

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Das Ziel der nationalen Bestrebungen vorOrt, das der führende Belziger NeonaziPascal Stolle formulierte, ist klar: "Wirmachen Belzig wieder zu das was es malwar, zu einer national befreiten Zone fürdeutsche Volksgenossen"¹

National befreite Zone - what`s that?

Erstmalig in einem Strategiepapier derNPD Anfang der 90er erwähnt wurde die"national befreite Zone" besonders für dieGebiete der ostdeutschen Provin- zenAlltag, die als "Aufmarsch- und auchRückzugsgebiete für die NationalistenDeutschlands" dienen sollten. National befreite Zonen könnenJugendzentren, Stadtviertel oder ganzeStädte sein. Gemeinsam wäre allen befrei-ten Zonen, dass dort dieRechtsextremisten das Sagen haben und Andersdenkende undAusländerInnen dort nicht geduldet wer-den. Zum Rest der ansässigenBevölkerung wird intensiver Kontakt auf-gebaut, um Sympathien für ein "sauberes,ordentliches" und vor allem ausländer-freies Deutschland zu erreichen.

In Belzig lässt sich seit der HaftentlassungPascal Stolles eine verstärkte Aktivitätund ein neuer Grad an Organisation derlokalen Nazi - Szene beobachten.Besonders traten zwei Gruppen inErscheinung. Als erstes wäre die"Nationale Aktionsgemeinschaft / FreiesDeutschland" (NAG/FD) zu nennen. Unterder Leitung von Pascal Stolle machte sieWerbung für die bisher veranstaltetenDemonstrationen mit eigenen Aufklebern,eigenem Postfach und klarenZielsetzungen (s.o.) ist sie realer als diezweite Organisation "PreußischeAktionsfront". Bis jetzt blieb es dieser ima-ginären Gruppe nur erlaubt dieAufmärsche anzumelden.

The �boss�

Pascal Stolle, derdie lokale Szeneunter seineFührung brachte,ist expliziter undauch gewalttätigerNationalsozial ist.Schon 1997 über-fiel er mit weiteren Kameraden inPritzwalk eine linke Musikgruppe. Zwei derMusiker wurden fast tot geschlagen, wes-halb er zu ca. 5 Jahren Haft verurteiltwurde. Im Gefängnis bereute er keines-

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Pascal Stolle

Liebe LeserInnen,

�Die Vernichtung des Nazismus mit sei-nen Wurzeln ist unsere Losung� schwo-ren die befreiten Häftlinge des Konzen-trationslagers Buchenwald im April 1945.Diesem Aufruf zu folgen, ist uns zumGrundsatz geworden. In Belzig formiertsich eine neue neonazistische Szene(nähere Infos dazu gibt es auf Seite 3). Als Gruppe linker Jugendlicher stellen wiruns dieser Entwicklung konsequent entge-gen. Dies macht allerdings auch ein koor-diniertes Handeln nötig. Eine Antwort dar-auf kann nur die Abgrenzung zu faschisti-schem Gedankengut auf allen sozialenEbenen sein (mehr dazu auf Seite 6).Jedoch muss der Protest auch auf dieStraße getragen werden. Genau aus die-sem Grund rufen wir am 24.04.04 inBelzig zu einer antifaschistischenDemonstration auf (zum Verhalten aufDemos gibt es Tipps auf Seite 12). Dienationalsozialistischen Aufmärsche inBelzig sorgten für zahlreicheGegenaktivitäten, doch es bedarf einem

kontinuierlichen Widerstand. Denn nach den Erfahrungen der Vergangenheit wirdes in Belzig nicht mehr nur bei friedlichenAufmärschen bleiben. Es ist zu vermuten,dass auch die Zahl der Übergriffe aufPersonen, die nicht in das nationalsoziali-stische Weltbild passen, zunehmen wird(siehe Seite 7).Auch die Folgen der Vergangenheit sindallgegenwärtig. In Teltow (PM) gibt esantisemitische Umtriebe von Hausbesitz-ern, die sich immer noch nicht mit derdeutschen Schuld am Holocaust abfindenkönnen (mehr dazu auf Seite 10).Doch auch der Tag unserer antifaschisti-schen Demonstration hat einen lokalenhistorischen Bezug. Am 24.04.1945kam es zu einem Todesmarsch vom KZ-Außenlager Belzig-Roederhof nachAltengrabow (siehe Seite 14).

Erinnern heißt kämpfen!Erinnern heißt kämpfen!

Den antifaschistischenDen antifaschistischen

Widerstand organisieren!Widerstand organisieren!

Editoria

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02 Antifa Jugendinfo Nr. 1 �04

Impressum: Das Antifa Jugeninfo 1`04wird kostenlos im Land Brandenburg ver-teilt. Veröffentlichung von Artikeln nurnach Absprache.Dank geht an: Jugend Antifa Belzig [JAB],Autonome Antifa Nordost Berlin,Antifaschistische Aktion Potsdam, pro-gress [antifascist youth] potsdam,

KONKRET und Netzwerk Selbsthilfe e.V.Kontakt: Antifa Jugendinfo

PF 12/12 14802 [email protected]

Antifa-Infotelefon: 0162/6467652ViSdP: Maren Glitzer, A.-Harris-Allee 45,

14418 Burnstedt

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Arbeit, Zukunft in einem nationalen undsozialistischen Deutschland". DieTeilnehmer kommen aus dem ganzenLand nach Belzig. Aus Frankfurt/Oder,Brandenburg und aus Potsdam sindKameraden dem Aufruf gefolgt.

What does that mean?

Für Belzig bedeutet das Vorhandenseinder NAG/FD und ihre Nähe zur BNO eineRückkehr zu alten Verhältnissen. Nacheiner Zeit der relativen Ruhe versuchendie Neonazis aus Belzig und Umgebungnun wieder Einfluss zu gewinnen. DieserVersuch findet in einem für die hiesigenBedingungen noch nicht gekanntenOrganisationsgrad statt. Des Weiteren

haben wir es nicht mehr mit"orientierungslosen Jugendlichen", wie sienoch vor 4 Jahren in Belzig gernebezeichnet wurden, zu tun. Es handelt sich um junge Erwachsene miteinem nationalsozialistischen Weltbild,was sich in fast allen Fällen nicht mitAufklärung bekämpfen lässt. Die lokaleNeonaziszene, konkret die NAG/FD,muss als akute Gefahr verstanden wer-den.Gewalttaten werden auch in Zukunft nichtseltener werden. Zwar nimmt sich dielokale Szene vor im zivilbürgerlichenGewand aufzutreten, doch die Verant-wortlichen des Brandanschlages auf denDönerimbiss in Brück zum Beispiel warenregelmäßige Demoteilnehmer in Belzig.

¹ http://www.inforiot.de/news.php?topicnews&article_id=1209

² White Supremacy Nr.2 2000³ Ostara Nr. 9

4 www.inforiot.de5 sehr brauchbare Informationen zur BNO, siehe

www.verfassungsschutz-brandenburg.de

Das Ziel ist klar - Ein �nationales und sozialistisches Deutschland�

falls die Tat, sondern plant "nach der Haft[�] wieder aktiv am Kampf teilzuneh-men"², da "Der Tag der Rache naht".³Im Mai letzten Jahres war es dannsoweit. In Belzig findet der erste neonazi-stische Aufmarsch statt. Es folgten diver-se Klebeaktionen, immer wiederGedenkaufrufe an Rudolf Hess. So auchzum Besuch Wolfgang Thierses, als ganzBelzig mit Plakaten zugekleistert wurde. Pascal Stolle entdeckt nach der Straßenoch ein weiteres Aktionsfeld, das imNazisprech genannte "Weltnetz". Auf derlinken Homepage Inforiot lässt er sich zuallem aus, was das Naziherz begehrt.Besonders spannend sind die Details zuseiner Freundin, die "dem deutschenRassetyp" entspräche. 4

Their connections

Sehr bedeutend für Pascal Stolle persön-lich, aber auch für die ganze lokale Szeneist die Verbindung in die Prignitz (wieschon der oben erwähnte Überfallbeweist), konkret zu Mario Schulz und der"Bewegung neueOrdnung", kurzBNO. Der ehemali-ge NPD-Landesvorsit-zendeSchulz und JensPakleppa spaltetensich und ihreKame rad s cha f tAnfang des Jahres

von der Partei ab. Sie sahen denGrundsatz einer nationalen Partei gebro-chen, dass "Deutscher ist, wer deutschenBlutes ist". Es gründete sich die BNO und entwarf einProgramm, welches in einigen Passagenvom NSDAP-Parteiprogramm abgeschrie-ben sein könnte. Genau dieses Programmverteilte Pascal Stolle vor kurzer Zeit imBelziger Jugendfreizeitzentrum "Pogo".Dies und die Anmeldung der lokalenAufmärsche von Mario Schulz, zeigen diedeutliche Verbindung zwischen der BNOund lokalen Nazis. 5

Their demonstrations

Am 30.01 wurde Belzig zum dritten MalSchauplatz eines Naziaufmarsches. Zueinem Fackelzug hatte die "NAG/FD" auf-gerufen. In Anlehnung an denFackelmarsch zur MachtübernahmeHitlers im Januar 1933 wollten dieNationalsozialisten für "Arbeit, Freiheitund Brot durch nationalen Sozialismus"demonstrieren. Mit ca. 100 Personen,davon ungefähr die Hälfte aus derPrignitz, zog man vom Bahnhof aus durchdie Stadt. Mit einer sehr volkstümlichenWerbung versucht man sich nicht nur anexplizite Kameraden, sondern an dieganze Bevölkerung zu richten. Schon am 8. November 2003, demVortag des Jahrestages derReichspogromnacht, kommt es zu einerDemonstration unter dem Motto "Heimat,Mario Schulz

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Das folgende Interview zeigt sehr dra-stisch, dass Potsdam keineswegs der vonrechter Gewalt verschonte Flecken Erdeim ansonsten tiefbraunen LandBrandenburg ist, sondern sich harmo-nisch darin einfügt. Im März 2003 über-fielen vier Neonazis einen alternativenJugendlichen am Bahnhof Rehbrücke inPotdam-Waltstadt. Nachdem sie ihn bru-tal zusammengeschlagen haben, warfensie ihn auf die Gleise und warteten darauf,dass ein Zug kommt.Über ein Jahr später sprechen wir mitdem Opfer über den Überfall, seine Sichtauf die Situation in Potsdam und seinePerspektiven.

progress: Stell dich doch bitte kurz vor.Sascha : Ich bin 18 Jahre alt und würdemich als alternativen Jugendlichenbeschreiben, der keinen Bock auf Nazis,Spießer und Rassisten hat.progress: Aufgrund dieser Tatsache wur-dest du vergangenes Jahres Opfer einesrechten Übergriffs, der sich durch dieextreme Brutalität der Täter von anderenÜberfällen unterscheidet. Erzähl uns dochbitte was in dieser Nacht geschehen ist.Sascha: Ok. Es war ende März 2003. Ichstand gegen zwei Uhr nachts am BahnhofRehbrücke und wartete auf meinen Zug.Der Bahnhof war zu diesem Zeitpunktmenschenleer.Auf einmal sah ich, dass sich vierPersonen mein abgestelltes Fahrradanguckten. Als ich mich ihnen nähertesah ich, dass es Nazis waren - dreiMänner und eine Frau. Sie fragten mich,

letztendlich Verkörperungen der höchstenUnmenschlichkeit. Als Konsequenz daraus, sollte jedem klarwerden, dass eine progressiveJugendkultur zwangsläufig eine Kulturohne Nazis sein muss. Wer an mensch-

lichen Werten festhält muss klareGrenzen zur Unmenschlichkeit ziehen. If you have a racist friend now is thetime, now is the time for yourfriendship to end. (Tocotronic)

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Seit der Wiedervereinigung Deutschlandszeichnet sich ein klares Bild. Neonazissind zum festen Bestandteil (ost)deut-scher Jugendkultur geworden. In fast jeder Kleinstadt ist eine örtlicheSzene präsent. Treffpunkte, Jugendzent-ren, Stadtteile oder ganze Regionen wer-den zu no-go areas für alternativeJugendliche, Menschen mit andererHautfarbe und alle anderen, die nicht insnazistische Weltbild passen. Belzig warda nie eine Ausnahme und ist es auchheute nicht. Bis heute ist es nicht für jeden ratsamDiskotheken wie das Flash oder Konzerteder Gruppe Six zu besuchen.Erschreckend daran ist das Neonazis dortmeist keineswegs in dominanter Zahl ver-treten sind. Vielmehr ist es oft eineMinderheit, die sich unters Volk mischt.Und die bürgerliche Jugend scheint sichdaran kaum zu stören. Man kennt sie haltnoch von früher, interessiert sich ebennicht für ihre politische "Meinung" undeigentlich sind sie doch ganz o.k. Längst sind Neonazis der Subkultur ent-wachsen. Sie sind zum festen Bestandteilder Fun Generation geworden. Viele Jugendliche verstehen sich selbstals "unpolitisch", wollen sich somit mit

rechtsextremer Ideologie nicht identifizie-ren. Eine klare Abgrenzung findet jedochnicht statt. Anknüpfpunkte sind hingegen leicht zu fin-den. Ob nun schlechte Erfahrungen mit"den Türken", Abneigungen gegenSchwule oder die neuesten Judenwitze -wer Nazis toleriert, läuft nicht nur Gefahrfaschistuide Denkmuster zu übernehmen,sondern legt vor allem eigeneRessentiments offen. Nazis sehen sich selbst nicht als politi-sche Randgruppe, sondern vielmehr alsVollstrecker des Volkswillens. Sie sinddeshalb immer bestrebt, vor allem in derMitte der Gesellschaft zu agieren. Durch die weitläufige Akzeptanz werdensie in ihrer Denkweise bestärkt. Oft wirddie Weltanschauung von Neonazis ausge-klammert. Zwar kann sich die Mehrheitnicht mit ihren "politischen" Ansichten ver-einbaren, trotzdem fällt es vielen leicht siezu vernachlässigen und an vermeintlichpositiven "menschlichen" Eigenschaftenfestzuhalten. Diese Trennung ist jedochvöllig irrsinnig. Faschismus und Rassismus sind nicht ein-fach nur politische Weltanschauungen. Sie sind Wahnvorstellungen, Ausdruckeiner tief gestörten Persönlichkeit, und

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Nazis

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Teil der Jugendkultur

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progress: Was denkst du, hat sich dieSituation für linke, oder überhaupt nicht-rechte Jugendliche in den letzten Jahrenverschlechtert?Sascha: Ich glaube schon. In derWendezeit soll es in Potsdam eine ziem-lich große rechte Szene gegeben haben,die aber nach und nach durch eine starkeAntifa, die sich den Nazis entgegenstellte,zurückgedrängt wurde. Heute gibt esdiese Antifaszene nicht mehr in demUmfang, und somit fehlen auch dieMenschen, die den Nazis Einhalt gebie-ten; die sie klar in ihre Schranken weisen.Die Folge davon ist, dass sich die Nazisüberall breit machen können, ohne aufGegenwehr zu stoßen. Neben den Naziskann nun aber nichts anderes existieren;dort wo sie sind, kann ich nicht sein, kön-nen sich keine Juden und keine Homo-sexuellen bewegen. Für alle, die nicht insWeltbild der Faschisten passen, werdendiese Gebiete zu No-Go-Areas. Wer sichtrotzdem dort aufhält,muss fürchtenangegriffen oder zumindest bepöbelt zuwerden. Das kann einfach nicht sein.progress: Wie denkst du, kann man die-ser Entwicklung entgegenwirken?

Sascha: Auf jeden Fall nicht, indem man alleine in seinem Zimmer sitzt und sichärgert! Stattdessen müssen wir zusam-men handeln, und den Nazis unmissver-ständlich klar machen, das wir ihrenTerror nicht dulden.Ein Patentrezept habe ich nicht, aber aufjeden Fall muss das Engagement viel-schichtig sein. Wir müssen versuchen,eine linke Jugendkultur in Potsdam auf zubauen, und es ist sicherlich auch nichtverkehrt, wenn hier und da auch mal einNazi etwas abkriegt.progress: Willst du noch ein letztesStatement abgeben?Sascha: Guckt bei rechten Übergriffen aufjeden Fall nicht weg sondern greift ein!Lasst die Opfer rechter Gewalt nicht alleinund versucht bestmöglich zu handeln.Wenn Ihr selber von Nazis angegriffenwerdet, könnt ihr Euch bei derOpferperspektive melden, die mir sehrgeholfen hat. Diese Leute helfen Euch beieinem eventuellen Prozess und könnenEuch auch Psychologen vermitteln.Und wartet nicht, bis Ihr selbst imKrankenhaus liegt, sondern werdet schonvorher aktiv!progress: Vielen Dank für das Interview.

vorabdruck aus der progress news#3

1 Name von der Redaktion geändert2 www.Opferperspektive.de oder unter

0171/1935669

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ob das mein Fahrrad wäre, was ich bejah-te. Daraufhin sagten sie "verpiss dich duZecke". Ich war allein, und sie waren zuviert - was sollte ich machen?! Als ichwegging, merkte ich, dass mir einer derNazis folgte. Als er mich eingeholt hatte,schlug er mir mit einem Totschläger aufsKnie. Ich versuchte wegzuhumpeln. Dannkam noch ein Nazi auf mich zu und fing anmich zu beschimpfen und bedrohen. Abdiesem Zeitpunkt wusste ich, dass sie esernst meinten, und mein kaputtes Knieerst der Anfangt sein würde. Dann ver-suchten sie mir noch Kippen abzuziehenund stachen meine Fahrradreifen ab.progress: Wo waren die restlichen Naziszu diesem Zeitpunkt?Sascha: In dem Moment standen sie nochetwas abseits. Einer der Nazis begann,mit dem Todschläger auf meine Hand undauf meinen Kopf einzuschlagen. Dann ver-suchte er noch, mir eine Kippe im Gesichtauszudrücken, die ich jedoch wegschla-gen konnte. Nun waren auch die anderenFaschos dazu gekommen und schlugenund traten ebenfalls auf mich ein. Sieschlugen immer wieder auf meinen Kopf,in den Magen und auf die Brust. Ich warihnen völlig wehrlos ausgeliefert: erstenswaren sie zu dritt und ich allein, und zwei-tens waren sie fast alle größer und brei-ter als ich. Sie schlugen und traten immerweiter auf mich ein, vor allem ins Gesicht.Die Frau, die am Rand stand, schrieirgendetwas wie "schlagt ihn richtig

zusammen" und "ich will auch mal zutre-ten".Kurz darauf - die Nazis prügelten immernoch auf mich ein - erkannte ich die Frau.Ich kannte sie noch von früher und sprachsie namentlich an. Die Nazis ließen dannvon mir ab und verzogen sich einigeMeter weiter.Der Nazi, der mich zuerst angegriffenhatte, kam dann zu mir zurück und brülltemich an: "Jetzt ab mit dir auf die Gleise,du Zecke". Ich lag blutend am Boden under nahm mich und warf mich auf dieGleise. Eigentlich hätte kurz darauf derZug einfahren und mich unter sich begra-ben müssen, doch er verspätete sich indieser Nacht um eine halbe Stunde. Die Zugverspätung rettete mir das Leben.Als ich auf den Gleisen lag, rief ich überHandy die Polizei. Diese traf wenigeMinuten später ein, gerade in demMoment, als einer der Nazis - nicht der,der mich runter geworfen hatte! - von denGleisen holte, wohl weil er kalte Füßegekriegt hatte.progress: Was passierte danach, hast dudie Nazis angezeigt?Sascha: Im Februar wurde der einschlägigvorbestrafte Haupttäter, der mich auf dieGleise warf, wegen "schwerer Körperver-letzung" und "räuberischer Erpressung" zusechs Jahren Haft verurteilt. Der Richterkommt dem Nazi hier bezeichnenderweiseentgegen: eigentlich war es ein versuch-ter Mord.

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Im Kampf gegen jüdische Schmarotzererfuhren ostdeutsche Arier erstmals einejuristische Niederlage. Von TjarkKunstreich

Ein Jahrzehnt lang hatten die Bürger vonTeltow-Seehof vor deutschenVerwaltungsgerichten Recht bekommen.Immer wieder entschieden unterschiedli-che Instanzen gegen die Restitutions-ansprüche der Erben der jüdischenFamilie Sabersky, der das Gut gehört hat,auf dem sich heute der Stadtteil Seehofbefindet. Ab 1933 war das Gelände nachund nach in Parzellen aufgeteilt und "ver-kauft" worden - für 2,50 bis 3 Reichsmarkpro Quadratmeter, schon damals unterWert für Grundstücke im SpeckgürtelBerlins. In der späteren DDR, an Rück-gabe dachte keiner, wurden die Grund-stücke wegen ihrer Nähe zur Mauer nuran zuverlässige Bürger vergeben. Sie sindes, die heute jeden Anspruch aufEntschädigung oder Restitution bekämp-fen. Es war für sie ein Schock, als dasBundesverwaltungsgericht EndeNovember in einem Musterverfahren ent-schied, daß die vorherigen Urteile von derfalschen Voraussetzung ausgegangenseien, die Erben müßten nachweisen, daßes sich bei dem Verkauf um ein

Zwangsgeschäft im Rahmen der"Arisierung" jüdischen Eigentums gehan-delt habe. Vielmehr, so der achte Senat,sei nach dem Willen des Gesetzgebersbei derartigen Geschäften zwischen dem30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945davon auszugehen, daß es sich um unfrei-willige Transaktionen gehandelt habe,deren Grundlage die Nazi-Vermögensgesetzgebung war, wie z.B.das Reichserbhofgesetz, welches Judenden Betrieb landwirtschaftlicher Güteruntersagte. "Die Mitursächlichkeit desNationalsozialismus für den Verkauf desGrundstücks ist im gesamten Verfahrenweder widerlegt worden noch widerle-gungsfähig." Es müsse, umgekehrt, nach-gewiesen werden, daß diese Annahme imkonkreten Einzelfall nicht zutrifft.Vor fünf Jahren hatte in einem Verfahren,bei dem es um jene Grundstücke ging, dieinfolge der Parzellierung zu "öffentlichemStraßenland" umgewidmet worden waren,das Bundesverwaltungsgericht ganzanders entschieden: Daß die Besitzer, dieihr in mehrere Grundstücke aufgeteiltesGut verkauft hatten, Juden waren, belegenoch keine "Arisierung", schließlich sei derPreis anständig gewesen und der Verkauf"nicht aus rassischen Gründen zwangs-weise erfolgt". Über das Bauland aller-dings müsse gesondert entschieden wer-

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den. Diese Entscheidung fiel nun, überra-schend, zugunsten der Erben.Jetzt geht die Angst um in Teltow-Seehof:"Es ist eine schreiende Ungerechtigkeit!"empört sich einer, "Ich lasse mich nichtvertreiben!" kündigt eine andere der"Berliner Zeitung" an. Etwa 700 der über900 Hausbesitzer müssen fürchten, daßin Folgeverfahren ihre Grundstücke an dierechtmäßigen Eigentümer zurückgehen.Sie hatten alles auf eine Karte gesetzt,auf die deutsche Justiz nämlich, auf dienormalerweise auch Verlaß ist, und jedeaußergerichtliche Einigung abgelehnt. Nur knapp 200 Teltow-Seehofer hattensich mit den Erben geeinigt. Die verlang-ten 2,50 Euro pro Quadratmeter, ihnenging und geht es um eine finanzielleAnerkennung des ihrer Familie zugefügtenUnrechts. Und während die HauptstraßeTeltow-Seehofs vergangenheitsbewußt(und kostengünstig) in Max-Sabersky-Alleeumbenannt wurde, klärte dieBürgerinitiative unter Führung der PDS-Genossin Traudel Herrmann die Öffent-lichkeit 1996 darüber auf, daß "dieSaberskys nie ein Gut betreiben, sondernnur an den Grundstücken am RandeBerlins verdienen" hätten wollen.

Die Bürgerinitiative habe nachweisen kön-nen, "daß es sich um eine völlig normalegeschäftliche Transaktion gehandelthabe". Schließlich seien die Saberskys1939 ganz legal und "mit sechzig Koffernund keineswegs ärmlich" nach Paris (undspäter, natürlich, an die amerikanischeOstküste) emigriert. Im "Spiegel" wetterteHerrmann 1998: "Nur wenigen Juden istes vergönnt gewesen, daß sie das Landauf so saubere Weise verlassen konnten.Also können sie doch nicht so ernstenDingen ausgesetzt gewesen sein." In KON-KRET (8/98) wurde sie noch deutlicher.Als "Kommunistin" müsse sie sagen: "DieSaberskys waren Schmarotzer, weil sieGrund und Boden zu Spottpreisen aufkauf-ten und später teuer weiterveräußerten."Juden, die auch noch aus dem Nazi-Faschismus ihren Profit zogen.Und überhaupt: "Was die in Israel mit denPalästinensern machen, machen sie hiermit uns!" erregte sich nach dem aktuellenUrteil ein Teltower Bürger in der "BerlinerMorgenpost". Von Vertreibung ist dieRede, und der Bürgermeister kündigtWiderstand an, obwohl die Anwälte derErben seit Jahren erklären, daß sie nie-manden vertreiben wollen. Obwohl dieVorstellung, ein israelisches Kommandovertriebe den antisemitischen Mob in einFlüchtlingslager auf der NeuruppinerHeide, von wo aus Genossin Traudel undein Haufen PDS-Rentner ihrenGrundbesitz-Djihad mit Selbstmordatten-

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taten nach Potsdam trügen, gut gefällt.Doch selbst Journalisten, die gern bereitwären, die Passionsgeschichte vonTeltow-Seehof und seinen Bewohnern zukolportieren, fühlen sich von deren plaka-tivem Antisemitismus gehemmt. ImLokalsender RBB durfte einArisierungsgewinnler der HoffnungAusdruck geben, daß das letzte Wortnoch nicht gesprochen sei. Schließlich seider Verkauf über siebzig Jahre her, undman selbst wohne schon so lange hier,daß man praktisch ein Naturrecht auf die

weitere Nutzung habe. Unrecht, daslange genug währt, wird deutschesRecht.Wenn die Djihadisten aus Teltow-Seehofnun dennoch bezahlen müssen, bleibtihnen der Trost, eine Schlacht verloren zuhaben, aber nicht ihren heiligen Krieg.Den führen ihre Leidensgenossen, diePalästinenser, weiter.

Achtet auf Ankündigungen!Infos unter www.aano.tk

Artikel aus KONKRET 1/04

Mensch, ich freu mich schon richtig aufdie Demo! Hoffentlich werdens richtigviele Leute! Festes Schuhwerk, wie dieTurnschuhe dort sind am besten geeig-net.Hast du eigentlich schon gefrühstückt?Du solltest gut, aber auch nicht zu gutgefrühstückt haben, also nicht so gut,dass du pappsatt und träge bist.Und du Kalle, bleibst heute zuhause, werunbedingt schon zum Frühstück ´nenBierchen zischen muss, der bleibt hier,wir trinken dann heute Abend auf diegelungene Demo, kannst ja dann nach-kommen. Micha, du hast ja schon wiederso glasige Augen, so wie du im Sesselhängst kannste Kalle Gesellschaft leisten.So, noch mal schnell ´nen Blick in die

Tasche, ups, fast hätte ich das Gras mit-genommen - mensch, das hätten diePolizisten bei den Vorkontrollen am Auf-taktort sicherlich interessant gefunden.Und du Kay, hast du deine Eddings hiergelassen? Und die Fotos von deinemTrain-Bombing? Lass dein Taschenmes-ser hier, das zählt als Waffe und ist ver-boten. Habt ihr alle eure Persos dabei?Dann ist gut.Bei den Temperaturen ist es auch nichtschlecht, ne kleine Flasche Wasser einzu-stecken. Ich will zwar friedlich bleiben,aber festgenommen werden kann ichmanchmal doch. Maximal 48 Stundenkönnen die mich festhalten. Wie ihr euchin so einer Situation verhalten solltet,erzähle ich euch unterwegs.

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Schnell noch die Ohrringe raus. Wennjemand hängen bleibt, das tut ziemlichweh.Jetzt aber los! Auch wenn wir schon ganzschön spät dran sind, lassen wir die Fahr-räder besser hier, unterwegs auf derDemo können wir sie eh nicht mitnehmen.Im Falle einer Panik stört es bloß und dieLeute fallen drüber.So Leute jetzt erzähle ich euch vom EA -dem Ermittlungsausschuss.Der hilft den Leuten, die verhaftet wer-den, organisiert, falls notwendig Anwält-Innen. Falls jemand von uns mitgenom-men werden sollte, müssen die anderendas sofort dem EA melden. Deshalb ist eswichtig, dass ihr alle Telefonkarte undKleingeld dabei habt.Der oder die Betroffene sollte versuchenaus dem Gewahrsam anzurufen. Die Copswerden versuchen dich in ein Gespräch zuverwickeln, mit wem du auf der Demowarst, wieso du meinst verhaftet wordenzu sein. Meist erklären sie dir, dass dirniemand was Böses wolle und dass deinDemonstrationsanliegen ja gut und wich-tig sei. Lasst euch grundsätzlich nie aufein Gespräch ein! Ist die Person wiederfrei, soll sie sich beim EA wieder anmel-den. Weil dann die Demo meist schon

vorbei ist, ist meist nur derAnrufbeantworter geschaltet. Also nichtwundern.Da Telefonzellen neuerdings alle offensind, passt auf, wer um euch rum steht.Nazis finden Namen und Adressen, die ihrdem EA mitteilt höchst interessant. Dasgleiche gilt für Handy. Damit wir uns aufder Demo wieder finden, falls jemand ver-loren geht, sollten wir einen Ruf einfallenlassen, am besten Apfel, oder so, dennNamen sind wie gesagt, für einige Kreisesehr interessant.Wir sollten eine Kette bilden, das lässt die Stimmung steigen und ist sicherer für unsalle. Wir sollten immer darauf achten,nach vorne aufzuschließen und keineLücken entstehen lassen. Damit dieDemo kraftvoll und entschlossen ist undwirkt ist klar, dass niemand von uns amRand läuft, oder? Nach der Demo treffen wir uns bei Sabinewieder, um zu gucken, ob noch alle dasind, O.K.? Falls jemand fehlt, hinterherte-lefonieren, sprich: Zuhause anrufen, oderauf Handy. Falls das alles nichts bringtden EA informieren, die Situation schil-dern und fragen, ob der Verbleib derPerson bekannt ist.Hey, ich kann schon die Musik hören,ganz schön viele Bullen unterwegs heute,hehe, die werden doch wohl nicht extrawegen uns da sein? Boah! Das sind jaecht viele Leute! Hey, da sind ja auch Ingound Christina! Lasst mal Hallo sagen!

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Wenn heutzutage in der Schule vonNationalsozialismus gesprochen wird,dann scheint es ein Thema zu sein, wel-ches zeitlich und örtlich gesehen weit wegist und sich deswegen mit einer gewissenDistanz betrachten lässt. Man findet aller-dings auch in Belzig und UmgebungSpuren von dem, das heute von Teilen derBevölkerung nur allzu gern vergessenoder verdrängt wird, teilweise nicht ein-mal bekannt ist.Das Zwangsarbeiterlager Roederhof istuntrennbar mit der neueren GeschichteBelzigs verbunden. 1934 errichtet, wurdeschon ab 1935 Munition produziert.Nach dem Ausbruch des ZweitenWeltkrieges wurden zur Erhöhung derProduktion dringend neue Arbeiter benö-tigt. Im Juni 1942 kamen dann die erstenZwangsarbeiter aus den erobertenOstgebieten nach Belzig, später kamenauch noch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge dazu. Man geht dabei von 1500Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen,sowie 750 KZ-Häftlingen aus, die untermenschenunwürdigen Bedingungen arbei-ten mussten. Nahrung und medizinischeVersorgung waren nur völlig unzureichendvorhanden, Ausbeutung und Schikanewaren allgegenwärtig. Aufgrund vonAugenzeugenberichten kann man von150-200 Toten ausgehen, der Belziger

Pfarrer Tschetschog ging 1956 von einerZahl von 231 Opfern aus, denen er dasletzte Geleit geben konnte. In einemMassengrab wurden allein 38 Kinder bei-gesetzt.Im April 1945 brechen sowjetischeEinheiten in den Raum Treuenbrietzen ein.Am 24. April kommt dann der Befehl dasKonzentrationslager Roederhof räumenzu lassen.Am Dienstag, dem 24. April, teilte derLagerkommandant uns mit, wir würdenden Marsch antreten. Wer gehen könnte,dürfte mit, die anderen sollten zurückblei-ben, denn wer unterwegs liegen bliebe,würde sofort erschossen werden.� 1600 Häftlinge setzen sich nur mühsam inBewegung, 72 Kranke mussten im Lagerzurückgelassen werden, diese waren völ-lig auf sich allein gestellt. Bis zurBefreiung des Lagers starben noch 8Frauen, 1 wurde erschossen. Jeder, derden Marsch nicht fortsetzten konntewurde, wurde gnadenlos getötet. InAltengrabow fand der Todesmarsch end-lich ein Ende. Die SS-Wachmannschaftder Marschkolonne hatte sich nach undnach abgesetzt. Das Lager in Belzigerklärte am 1. Mai 1945 seineSelbstbefreiung, die Stadt wurde am 3.Mai 1945 kampflos der Roten Armeeübergeben.

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Zwei tief Betroffene neh-men vier Tage nach demMassaker von MadridAbschied von Bushs Part-ner Aznar. Und der zweitefolgt sogleich – in London,Warschau, Kopenhagen?Nicht in Paris und gewißnicht in Berlin. Warumdas so sein wird, steht inGremlizas Kolumne.

Außerdem in KONKRET im April: Allahs Demokraten – KerryKetchup – Mehr Demagogie wagen mit Katrin Göring-Eckhardt– Wolfgang Clement, der erfolgreiche Pleitier – Ebermann überdie Euro-Linke, Fülberth über die neueste SPD – Papa unser, derdeutsche Vater – Ist Schlingen-sief Schlingelsiff? – Beweisnotgegen Milosevic

KONKRET enthüllt:Die »Charta der Heimat-vertriebenen« wurde von Nazis verfaßt

Ein Probeheft kostet 1,50 Euro(in Postwertzeichen). Ein Jahresabonnement

kostet 53 Euro (Studentenabo 43 Euro). Bestellungen direkt bei KONKRET,Ruhrstraße 111, 22761 Hamburg

oder www.konkret-verlage.de

Ab 26. März am Kiosk

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