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Anwendung Rechnernetze

Web 2.0

Jens Meiß

03INF2

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InhaltsverzeichnisEinführung........................................................................................................................................3Die neue Wahrneh m u ng des Webs............................................................................................3Herkunft des Begriffs....................................................................................................................3

Kritiken a m Begriff � Web 2.0�................................................................................................4Prinzipien des Web 2.0................................................................................................................. 5

Die � Übersicht�........................................................................................................................... 5Nut zerfreundlichkeit u n d Gestaltung................................................................................. 5Standardisierung........................................................................................................................6Wirtschaftlichkeit u n d Weiterverwendbarkeit..................................................................6Medien übergreifend .................................................................................................................6Mitwirkung...................................................................................................................................6Das soziale Netz .........................................................................................................................7Barriere freies Internet .............................................................................................................7Web Accessibility Initia tive.....................................................................................................7Barrierefreie Infor mations technik - Verordnu ng (BITV)................................................. 8

Technologien des Web 2.0.........................................................................................................10Wikis............................................................................................................................................ 10Blogs............................................................................................................................................ 11Abonne men ten diens te (RSS/Ato m)................................................................................... 14Podcas t s /Videocas t ................................................................................................................ 15

AJAX................................................................................................................................................. 16Primitives Web..........................................................................................................................16Erstes Auft re ten dieser Technologie................................................................................. 17Vergleich mi t herkö m mlichen Webanwend u ngen........................................................ 17Vor - / Nachteile un d Kritik.................................................................................................... 20XMLHttpRequest .....................................................................................................................23

Quellen............................................................................................................................................ 24Herkunf t des Begriffs.............................................................................................................24Prinzipien des Webs............................................................................................................... 24Technologien des Web 2.0....................................................................................................24AJAX............................................................................................................................................ 25

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Einführung

Die neue Wahrnehmung des WebsSeit de r Erfindung von HTML erleben wir das Web als Syste m in de m sich Daten, Infor mationen un d Medien veröffen tlichen u n d ver teilen lassen.

Die Daten werden dabei auf de m lokalen Rechner ers tellt oder editier t un d z u r Veröffen tlichung auf einen Server hoch geladen (kopier t).

Dies zeigt auch die eindeu tige Rollenver teilung im alten Web, z u m eine m es gab Editoren die Inhal te ins Netz s tellten un d z u m an deren gab es User die diese Inhal te abrufen konn ten.

Im Web 2.0 soll diese Trennu ng von lokaler u n d zen t raler Datenhaltung schwinden, � normale� User verwenden Datens peicher im Interne t (z.Bsp. für Fotos), lokale Anwend ungen greifen auf p rivate Daten im Netz u n d z u m Beispiel Such maschinen auf Daten des eigenen Rechners z u.

Des weiteren schwindet die Trennu ng von lokalen u n d ne t zbasier ten Anwend ungen. Software - Progra m me aktualisieren sich selbs t s tän dig per Zugriff auf da s Internet, laden Module bei Bedarf da rüber nach u n d nu t zen z u neh men d den Internet - Browser als u niverselle Benut zerschnit t s telle für Anwend ungen.

Im Web 2.0 � wächs t� so z usagen das Netz in den PC u n d der PC � wächs t� ins Netz.

Den Usern die über gar keine oder n ur geringe Progra m mierkenn tnisse verfügen ist es im Web 2.0 u m ein Vielfaches leichter geworden a m aktiven Prozess der Infor mations - u n d Meinungsverbreitung teilzuhaben. Welche Technologien dabei z u m Einsat z ko m men zeigt das d rit te Kapitel � Technologien des Web 2.0� . Im ers ten u n d zweiten Kapitel wird die Herkunft des Begriffs � Web 2.0� u n d die Prinzipien die m a n darun ter vers teh t nä her erläu ter t.

Herkunft des BegriffsDer Begriff � Web 2.0� definier t an ders als z u m Bsp. bei Software keine bes tim m te Version des Webs. Dale Dougher ty (O'Reilly - Verlag) u n d Craig Cline (MediaLive), die � Erfinder� dieses Begriffs mein ten das sich das Web in einer Renaissance befinde, bei der sich die Regeln u n d Geschäft s mo delle veränder ten. Sie s tellten eine Reihe von Vergleichen an: DoubleClick war Web 1.0, Google AdSense ist Web 2.0. Ofoto war Web 1.0, Flickr is t Web 2.0. Dougher ty be zog daraufhin John Battelle ein u m mi t ihm eine geschäftliche Perspektive z u erarbeiten. Das Ergebnis dieser Zussa m me narbeit ist die sei t de m jährlich im Oktober s ta t tfindende Web 2.0 � Konferen z.

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Kritiken am Begriff � Web 2.0�

Oft wird die u nscharfe Definition des Begriffs kritisier t, Tim O'Reily is t m a nch mal selbs t über rascht was alles in das Schlagwort � Web 2.0� hineinin terp re tier t wird. Er selbs t t u t sich hin u n d wieder schwer klare Eckpunkte z u se t zen.

Letz tlich gibt es wohl nu r einen u n u m s t rit tenen Punkt im Web 2.0: Der User soll im Web der absolu te Mittelpunkt sein. Um ihn u n d für ihn m u s s sich alles im Internet d rehen.

CMP Technology (heutiger Eigentü mer von MediaLive) ha t den Begriff � Web 2,0� in den USA als sogenann te Service Mark (Diens tleis tungs marke) ange meldet. In diese m Zusa m me nhang er regte der Begriff im Frühjahr 2006 Aufregung: Eine nichtko m mer zielle Organisa tion verwende te den Begriff für eine eigene Konferenz u n d wurde von CMP anwaltlich abgemah nt.

Wie m a n sieht gibt es das Web 2.0, wie m a n es sich vom Namen her vors tell t, überhau p t nicht. Der Begriff ist frei erfun den u n d sogar Marken - Rechtlich geschü t z t. Das einzige was der Begriff � Web 2.0� t u t is t die aktuellen Technologien u n d Entwicklungen im Interne t z u sa m men z ufassen u n d einen Namen z u geben.

Das nächs te Kapitel fass t die Prinzipien u n d das übernächs te die Technologien des Web 2.0 z usa m me n.

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Prinzipien des Web 2.0In diese m Kapitel werden die Prinzipien die sich u n ter de m Begriff Web 2.0 z u sa m menfassen lassen näher erklär t.

Die � Übersicht�

h t t p: / / d e.wikipedia.org /wiki /Bild:Web20en.p ng

Diese Mind - Map beschreibt alles was allgemein un ter de m Begriff Web 2.0 Vers tan den wird u n d das was vom Web 2.0 geleiste t werden soll. Durch die schier endlose Menge an Schlagwör tern s tell t sie die im let z ten Kapitel schon erläu ter te sehr unscharfe u n d breitgefächer te Definition des Begriffes da r.

Nutzerfreundlichkeit und Gestaltung

Das Web soll Nut zerfreun dlicher werden, jedoch nicht n u r das Einstellen neuer Inhal te soll sich vereinfachen son der auch die generelle Nut zu ng von Internet seiten. Diese sollen sich mi t Technologien wie der Asynchronen Datenko m m u nikation, welche das neu - laden der ko m plet ten Seite überflüs sig m acht, � anfühlen� wie Desktop - Anwendu ngen.

Doch nicht nu r die Navigation son der auch die Bedienung von Internet seite soll sich vereinfachen u n d na tü rlichen u n d de m Nutzer aus der Realitä t bekann ten Konzep te nache m pfun den werden. Als Beispiel hierfür dient ein Onlineshop: ans ta t t auf � In den Warenkorb legen� z u klicken, z u war ten bis die Seite neu geladen u n d der Warenkorb aktualisier t wurde zieh t m a n den gewünschten

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Artikel mi t de r Maus auf das Warenkorb - Symbol, dieser ak tualisier t sofor t den Inhal t u n d die Gesa mtkos ten des Einkaufs u n d das alles ohne läs tiges neu laden der ganzen Seite.

Standardisierung

Offene Standards soll es im Web 2.0 geben, z u m einen u m die Abhängigkeit von einzelnen Hers tellern z u verhindern un d z u m an deren u m gewisse Mindes tanforderungen an Web - Seiten, vor allem im Bezug auf Barierefreiheit, z u definieren.

Standards wie SOAP für WebServices u n d XHTML werden von u nabhängigen Gremien definier t u n d da nn von verschiedenen Hers tellern in ihren Produk ten implementier t.

Die Web Accessibility Initia tive u n d die Barrierefreie Infor mations technik -Verordn ung (BITV) versuchen Mindestanforderungen z u definieren u n d Technologien bereit z u s tellen u m das Web Behinder tengerechter z u gestal ten.

Wirtschaftlichkeit und Weiterverwendbarkeit

Daten sollen im Web 2.0 mi t offenen Schnit t s tellen z u r Verfügung ges tellt werden, auf die jeder Zugreifen kann (siehe RSS/Ato m), egal für welchen Zweck er sie benötigt. Die da d urch ent s tehende Daten zen t rier theit bietet den Vorteil da s Daten nu r an eine m Ort gespeicher t u n d von dor t ver teilt werden können. Diese Daten können dan n für u n ter schiedliche Zwecken u n d Progra m me n verwende t u n d darges tell t werden.

Medien übergreifend

Das Web soll nicht me hr nu r vom PC über den Browser als Text wahrgeno m men werden.

Im Web 2.0 gibt es Audio - , Video - u n d Text - Nachrichten, die m a n abonnieren, auf das Handy, den iPod oder m obilen m p 3 - Player über t ragen u n d abs pielen kann.

Mitwirkung

Bisher m u ss te m a n sich Intensiv mi t Themen wie HTML, HTTP, Webserver oder Webhos tern u n d bei me hr Funktionalitä t sogar der Progra m mierung dyna mischer Internet seiten un d Datenbanken auskennen u m im Web etwas z u p u plizieren, das soll sich im Web 2.0 grün dlich än dern. Jede m auch u nerfahrenen Com p u ter - un d Internet - Benut zer soll es m öglich sein eigene Inhalte ins Netz z u s tellen un d das auf m öglichs t einfache u n d intuitive Art u n d Weise.

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Das soziale Netz

Der Begriff Sozialen Netz be zeichnet Websiten, wie MySpace, StudiVZ oder Lokalisten, welche ein "Freun dene tzwerk" als virtuelles Interaktionsgeflecht dar s tellen. Benut zer solcher Websiten können in der Regel ein persönliches Profil von sich entwerfen u m so den öffentliches Eindruck z u schärfen.

Barriere freies Internet

Barriere freies Internet bezeichnet Internetangebote die von allen u nabhängig von ihren körperlichen u n d / o der technischen Möglichkeiten u neingeschränk t genu t z t werden können. Dies schließt sowohl Menschen mit un d ohne Behinderungen, als auch Benut zer mi t technischen (z. B. Textbrowser) oder altersbedingten Einschränku ngen (zu m Bsp. Sehschwächen) ein.

Statis tisch gesehen sind Menschen mit Behinderungen überd urchschnit tlich häufig im Internet. Es is t wenig bekann t, das s sich blinde un d sehbehinder te Nutzer Webseiten per Software vorlesen oder in Braille - Schrift ausgeben lassen. Auch gehörlose oder schwerhören de Menschen, de ren ers te Sprache Gebärdens prache ist, benötigen auf sie z ugeschnit tene, beson dere Dars tellungsfor men im Internet. Deswegen m ü ssen Internet - Angebote geschaffen werden, die ihren besonderen Bedürfnissen gerecht werden. Dazu gibt es die Web Accessibility Initia tive des WC3 die Vorschläge z u r Standardisierung vom Barrierefreiem Internet m ach t.

Web Accessibility Initiative

Innerhalb des W3C beschäf tigt sich WAI (Web Accessibility Initiative) mi t de m barrierefreien Zugang z u m Interne t u n d seinen Inhal ten.

Erklär tes Ziel des W3C ist es hierbei, da s WWW m öglichst vielen Menschen z ugänglich z u m achen. Dazu gehören auch Menschen mit verschiedenen Behinderungen. Im Rah men der Web Accessibility Initia tive (WAI) veröffentlichte das W3C daher bereits 1999 Standards für bar rierefreies Webdesign. In den � Web Conten t Accessibility Guidelines 1.0� (WCAG 1.0) werden sowohl Anforderungen an die Site - Progra m mierung als auch an Inhal tsarchitektu ren, Layout - Grundlagen u n d Technologie - Verwend ung ges tellt.

Insbesondere gelten die Richtlinien z u r bar rierefreien Seitenges taltung des W3C -WAI WCAG 1.0 als grundlegender Standard, auf de m viele weitergehende Richtlinien aufbauen, so z u m Beispiel die Barrierefreie Infor mations technik -Verordn ung (BITV) in Deutschland.

Die wichtigsten Punkte der WCAG

Zur Einhal tung des Standards bedarf es insbeson dere der folgenden vierzehn Punkte:

1. Es m ü s sen äquivalente Alterna tiven für Audio - u n d visuelle Inhalte bereitges tell t werden

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2. Editoren einer Seite sollen sich nicht auf Farbe allein verlassen

3. Es soll Markup (HTML) u n d Stylesheet s (CSS) korrekt verwende t werden

4. Die Verwendung na tü rlicher Sprache soll Verdeu tlicht werden

5. Tabellen sollen sich gesch meidig t ransfor mieren lassen

6. u n d das auf allen Seiten

7. Inhal te de r Seite sollen sich n ur d urch Aktionen des Benutzers än dern (zu m Bsp. d urch d r ücken eines Links)

8. Eingebet te te Benut zer schnit t s tellen sollen direkt Zugänglich sein

9. Es soll ein gerä teunabhängiges Design gewählt werden

10.Es sollen Interim - Lösungen verwendet werden

11.W3C - Technologien u n d - Richtlinien sollen für die Erstellung von Inhal ten verwendet werden

12.Infor mationen z u m Kontext u n d z u r Orientierung soll bereitges tellt werden

13.Klare Navigations mechanis men sollen z u r Verfügung s tehen

14.Doku mente sollen klar u n d einfach gehal tet werden

Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)

Die Barrierefreie Infor mations technik - Verordn u ng (BITV) ist eine Ergänz u ng des Behinder tengleichs tellungsgeset zes (BGG) vom 27. April 2002. Diese Verordnu ng gilt für alle Internetauf t ri t te sowie alle öffentlich z ugänglichen Intranetangebote von Behörden der Bundesverwaltung (§ 1). Für Interne tangebote der Bundesländer gelten eigene Bestim m u ngen. Die Verordnu ng soll bewirken, dass die be t reffenden Angebote der Infor mations technik behinder ten Menschen im Sinne des § 3 des Behinder tengleichs tellungsgeset zes, denen ohne die Erfüllung z u sä t zlicher Bedingungen die Nut zu ng der Infor mations technik n ur eingeschränkt m öglich ist, den Zugang z u dieser z u eröffnen oder z u erleichtern. Ermächtigungsgrun dlage der Verordn ung ist § 11 Abs. 1 S. 2 des BGG

Inzwischen werden auch p rivate u n d ko m mer zielle Internet -Infor mationsangebote nach den Kriterien der BITV beur teilt u n d bewerte t. Es s teh t den Webseiten - Betreibern jedoch frei, die Konsequen zen aus dieser Bewertung z u ziehen.

Die Bestim m u ngen der BITV basieren aus drücklich auf den Web Conten t Accessibility Guidelines (WCAG 1.0) der Web Accessibility Initia tive vom 5. Mai 1999 (Anlage z u r BITV vom 23. Juli 2002). Dabei orien tier t sich die BITV an den Prioritä ts s tufen der WCAG. Alle Anforderungen der Prioritä ten 1 u n d 2 der WCAG sind von sä mtlichen Bereichen der be t roffenen Webangebote z u erfüllen. Zentrale Navigations - u n d Einstiegsangebote m ü s sen z u sä t zlich die Anforderungen der Prioritä t 3 erfüllen (§ 3 BITV).

Die BITV enthäl t gemäß den Inhalten der WCAG keine Vorgaben z u r grundlegenden Technik, die für die Bereits tellung von elektronischen Inhalten u n d Infor mationen verwendet wird (Server, Router, Netzwerkarchitekturen u n d Protokolle, Betriebssyste me u sw.) u n d hinsichtlich der z u verwendenden

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Benut zeragenten. Die Anforderungen u n d Bedingungen beziehen sich allein auf die der Nutzerin / de m Nut zer angebotenen elekt ronischen Inhalte u n d Infor mationen.

Fristen für die Umsetzung

Seit de m 31. Deze mber 2005 m ü ssen sä mtliche öffentlich z ugänglichen Webauft ri t te des Bundes bar rierefrei sein. Angebote, die sich s peziell an Behinder te richten, m ü ssen die Anforderungen seit de m 31. Deze mber 2003 erfüllen. Neu ers tellte b zw. grun dlegend überarbeite te Angebote m ü ssen die Anforderungen von Beginn an erfüllen.

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Technologien des Web 2.0Im folgenden Kapitel werden die wichtigs ten Technologien des Web 2.0 vorgestell t.

Wikis

Ein Wiki ist ein Softwaresyste m z u r Infor ma tionssa m mlung, über ein bestim m tes The ma (zu m Bsp.: h t t p: / / gen too - wiki.com) oder in Form einer Enzyklopädie von allem (zu m Bsp.: www.wikipedia.de).

Der Name ist aus der hawaiischen Sprache überno m men u n d wird mi t � schnell� überse t z t, dies soll auf die einfache Mitarbeit an eine m Wiki hinweisen.

In eine m Wiki wird de m User die Möglichkeit geboten direkt im Browser neue Artikel an z ulegen b zw vorhandene z u bearbei ten, nach de m Speichern ist de r Artikel für alle anderen User sich tbar.

Funktionsweise

Um einen Artikel z u bearbeiten, wird der Text im Browser in eine m HTML-Form ular angezeigt. In dieses kann m a n den Inhalt des Artikels eint ragen. Um diesen Text z u s t ruktu rieren b zw z u for matieren wird ähnlich wie bei HTML das z u for matierende Wort mi t einem sogenann ten Wiki - Tag versehen. In der Wikipedia beispielsweise ergibt die Eingabe � ein ''kursives'' Wort� die Ausgabe � ein kursives Wort� . Die Gesa mthei t dieser Tags wird als Wiki - Syntax be zeichne t u n d un terscheidet sich je nach verwendeter Wiki - Software. Allen Dialekten ist jedoch z u eigen, dass sie sehr viel einfacher aufgebau t sind als HTML. Diese Beschränkung auf da s Wesentliche er möglicht insbesondere auch Com pu ter - Laien mi t wenig Lern - u n d Schreibaufwand an diese m System teilzuhaben.

Vandalismus

Ein of t gebrachter Einwand gegenüber Wikis bes teh t in der Möglichkeit des Vandalis m us. Da jeder den Inhal t eines Artikels ändern kann. Bei typischer Wiki -Software ist es Usern jedoch m öglich, von Vandalen d urchgeführ te Zers törungen d u rch Wiederhers tellen u n zers tör ter Fassungen der be t roffenen Seiten z u beheben.

Wikipedia

Der Name Wikipedia se t z t sich z u sa m men aus wiki u n d encyclopedia (englisch für � Enzyklopädie� ). Wikipedia versuch t die größte Enzyklopädie der Welt z u werden u n d das in ihr gesa m melte Wissen auch der ganzen Welt kos tenlos z u r Verfügung z u s tellen.

Das Artikelwachs tu m bei Wikipedia s teigt rasan t, die englische s p rachige Version der Enzyklopädie d u rchbrach a m 09.09.2007 die 2.000.000 - Artikel - Marke. Die im März 2001 gegrün de te deu t schs prachige Wikipedia ist n u r eine der vielen Wikipedia - Ausgaben. Mit 640.142 Artikeln is t sie die weltweit zweitgrößte

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Wikipedia.

Quelle (17.09.2007): h t t p: / / d e.wikipedia.org /wiki /Bild:Meilens teine.png

Blogs

Ein Blog ist eine Art per sönliches Tagebuch welches m a n entweder n ur einer Bestim mten Gruppe oder allen Usern des Webs z u r Verfügung s tellt. Die sogenann ten blogger n u t zen ihre Blogs u m ihre Meinung z u bes tim m ten Sachverhalten, Infor mationen oder Neuerungen der Öffentlichkeit mi t z u teilen. In der Softwareentwicklung u n d vor allem im OpenSource - Bereich ist es mi t tlerweile üblich aktuelle Entwicklungen b zw. Vortschri t te an der Entwicklung der eigenen Software über Blogs z u p ublizieren (z.Bsp. der Blog der Mozilla Entwickler h t t p: / / weblogs.mozillazine.org).

Geschichte

Die ers ten Weblogs tauch ten Mitte der 1990er Jahre auf. Sie wurden Online -Tagebücher genann t u n d waren Webseiten, auf denen Interne tnu t ze r pe riodisch Einträge über ihr eigenes Leben m ach ten.

Ab 1996 wurden Services wie Xanga eingerichte t, die Interne tnu t zern auf einfache Weise das Erstellen eines eigenen Weblogs er möglichten. Nach eine m langsa men Star t wiesen solche Seiten ab Ende der 1990er - Jahre ein schnelles Wachs tu m auf. So wuchs Xanga von 100 Blogs im Jahr 1997 auf 20 Millionen im Jahr 2005.

Herkunft des Begriffs

Der Begriff Weblog tauch te 1997 ers t mals auf de r Website von Jorn Barger auf, die

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Kurzfor m � Blog� im Jahr 1999, de m Jahr, in de m allgemein der Boom dieser Art von Webseiten begann. Nach 2001 wurden auch die t radi tionellen Medien auf die neue Dars tellungsfor m aufmerksa m. Erste Forschungsarbeiten über da s Phäno men erschienen, u n d im mer me hr Privatnu t zer begannen, sich ein eigenes Weblog einz urichten. Gleichzeitig etablier ten sich einige Blogs als angesehene Medien, z. B. in den USA der Blog von Andrew Sullivan (www.AndrewSullivan.com).

Seit 2004 wurde das � Bloggen� auch im mer me hr geschäftlich eingeset z t. Viele Online - Medien bet reiben eigene Blogs, u m ihren Leserkreis z u erweitern.

Formen

Mit de m s te tigen Wachsen der Blogosphäre nim m t die Vielfalt an u n terschiedlichsten Weblog - Formen z u. So gibt es weiterhin die klassischen Weblogs, aber auch eine wachsen de Zahl pe rsönlicher Tagebücher, die als Weblog geführ t werden u n d sich vor allem deren einfach z u bedienende Technik z u n u t ze m achen. Etliche Weblogs enthal ten eine Mischung aus Kom mentaren, Netzfun den u n d Tagebuch - Einträgen u n d dienen in ers ter Linie der Unterhaltung oder der per sönlichen Selbstdar s tellung im Internet.

Technik

Charakteristisch für Weblog Publishing Systeme ist, da ss es mi t ihnen sehr einfach ist, Webseiten z u p ublizieren. Weblog Publishing Syste me sind einfache Conten t - Management - Syste me, die das Einfügen neuer Inhalte sowie die Veränderung bes tehen der Inhal te auch für Nut zer er möglichen, die über keine oder nu r geringe Kenn tnisse im Webdesign verfügen. Die gestalterische Anpass ung an die per sönlichen Vorlieben des Nut zers läss t sich bei vielen Weblogs mi t Hilfe von Tem plates vorneh men.

Weblog - Software kann auf de m eigenem Webspace ins tallier t oder als ASP -Dienst bei kostenlosen oder kos tenpflich tigen Anbietern genu t z t werden.

Zu den bekann tes ten Systemen z u r Selbstins talla tion gehören die zwei u mfassenden Syste me Serendipi ty u n d WordPress; bekann t sind daneben noch Movable Type u n d Textpa t tern. Sie basieren m eis t auf einer PHP - MySQL-Lösung.

ASP - Plat tfor men im deu tschs prachigen Rau m sind z. B. Livejournal, Twoday.net, Blogigo.de, Blogger.com, blog.de, blogg.de, sim pleblog.org, diary - z.de, myblog.de oder logz.net.

Die in den jeweiligen Progra m men gemachten Einträge sind z u m größten Teil auch per RSS-Newsfeed lesbar. Dafür erscheint ein Icon in m o dernen Browsern (z. B. de r Adressleiste) oder / u n d es wird ein Hyperlink bereitges tellt, welcher mi t der z u abonnierenden Datei verbun den ist.

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Auswirkungen

Manche sehen im Aufko m me n von Weblogs u n d deren s tarker Verbreitung insbesondere in den USA eine neue Form von Graswur zel - Journalis m us, die in Europa leicht in die Tradition des Hers tellens von Gegenöffen tlichkeit ges tellt werden kann.

Folgen der im mer größer werden den Verbreitung von Weblogs:

● Weblogs haben mit de m Problem des Blogspa m s z u kä m pfen

● Auf Grun d der Natur u n d Anwendu ng von Weblogs sind gegegebenfalls Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bloggers m öglich

● Blogger sollten sich der Tatsache bewuss t sein, dass Weblog - Einträge s ta rk verbreitet u n d langfris tig archivier t werden. Im Gegensa t z z u Foren oder sons tigen elekt ronischen Netz - Publikationen wird nicht s gelöscht, son dern aus Gründen der Nachvollziehbarkeit lediglich (dünn) d u rchges t richen

● Blogger sollten sich daher sehr genau überlegen was u n d wie sie for m ulieren u n d den Selbstdatenschu t z beachten

● In Blogs aufgebrach te Themen werden mit tlerweile von der etablier ten Presse überno m men. Blogs werden dabei teilweise als Meinungs macher anerkann t. Beispiele dafür sind u n ter Andere m die Firma Jamba! oder die Kam pagne � Du bis t Deutschland� , die sich in Blogs heftiger Kritik ausgeset z t sahen

● Die Popularitä t der als u nabhängig geltenden Blogs versuchen Firmen z u n u t zen, inde m sie Blogger z u posi tiven Äußerungen über Produk te animieren - Bestechlichkeit gilt u n ter Bloggern als einer der schlim ms ten Vorwürfe überhau p t

Bundesdeutsches Telemediengesetz

Der Deutsche Bundes tag beschloss a m 18. Januar 2007 das neue Telemediengeset z. Da nach de m Geset zes text auch Weblogs als Telemedien an z usehen sind, sind Weblog - Betreibern da mit teilweise Pflichten auferlegt, wie sie sons t n u r für Journalis ten gelten. Dazu zä hlen u n ter andere m die journalis tische Sorgfaltspflich t sowie die Notwendigkeit eines Impress u m s, sofern es sich u m ein geschäft s mäßiges Weblog han delt. Kritiker be mängeln die Unschärfe des Geset zes textes, de r nicht explizit die Kriterien nenn t, ab wann genau ein Weblog als geschäfts mäßig gilt un d ein Weblog - Betreiber nach journalis tischen Kriterien z u han deln ha t.

Jedoch sind die m eis ten Blogs nicht in ers ter Linie meinungsbildend u n d u n terliegen da mit nicht de r Regelungsko m peten z der Länder u n d da mit auch nicht des Gest zes.

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Abonnementendienste (RSS/Atom)

RSS (Abkürz u ng für Really Simple Syndication, z u deu tsch etwa � wirklich einfache Verbreitung� ) is t ein elektronisches Nachrichtenfor ma t, das de m Nutzer er möglicht, die Inhalte einer Website � oder Teile davon � als sogenann te RSS-Feeds z u abonnieren oder in andere Websites z u integrieren.

Neu veröffentlich te Inhalte werden via RSS selbs t tä tig in regelmäßigen Abstän den auf die Endgerä te � PCs oder auch Mobiltelefone, PDAs oder m obile Spieleplat tfor men � der Abonnen ten geladen. Dadurch erhalten diese die ak tuellen Infor mationen au to ma tisch.

Die Bereits tellung von Daten im RSS-Format bezeichne t m a n auch als RSS-Feed (engl. to feed � füt tern). Funktionen z u m Lesen von RSS-Feeds werden z u neh men d in bes tehende Anwendu ngen wie E-Mail - Progra m me oder Webbrowser oder in Bildschirmschonern integrier t.

RSS ha t sich vor allem dank der Weblogs d urchgeset z t, da die meis ten Autoren sehr früh RSS-Feeds für ihre Artikel anboten b zw. Weblog - Syste me wie WordPress oder Movable Type diese au to matisch generieren u n d in die Webseite einbinden.

Ursprünglich ging es dabei vor allem u m Text. Dies ha t sich inzwischen geänder t. Podcast s etwa zeigen, dass m a n auch Audio - oder Video - Inhalte gut via RSS verbreiten kann, die da nn z u m Bsp. auf t ragbare Abspielgerä te ladbar sind.

Dadurch, dass die Inhalte via RSS in eine m s tan dardisier ten Format vorliegen, eignen sie sich auch für die m aschinelle Weiterverarbeitung. So lassen sich mi t tels RSS beispielsweise Texte einer Webseite au to ma tisch mi t Hilfe eines RSS-Parsers in eine an dere Webseite integrieren oder sehr einfach auf verschiedenen Endgerä ten s pe ziell aufbereitet da rs tellen. Viele Content - Manage ment - Syste me bieten derar tige Funktionalitä ten. Somit m u ss der Benut zer nicht m e hr alle ihn interessierenden Webseiten separa t aufrufen, u m sich auf de m Laufenden z u hal ten u n d kann s ta t t dessen alle Neuigkeiten u n d Nachrichten zen t ral abrufen, sor tieren u n d archivieren. Er braucht die en t s p rechenden Seiten n ur auf z urufen, wenn ihn die Nachrichten meldung oder der Artikel t a t sächlich ans p richt.

Technisch gesehen ist RSS eine Familie von XML-basier ten Dateiforma ten. Die Abkürz u ng RSS ha t in den verschiedenen technischen Spezifikationen eine u n terschiedliche Bedeu tu ng:

● Rich Site Sum mary in den RSS-Versionen 0.9x

● RDF Site Sum mary in den RSS-Versionen 0.9 u n d 1.0

● Really Simple Syndication in RSS 2.0

RSS-Feeds eignen sich auch z u r Verarbeitung d u rch s pe zialisier te Such maschinen u n d Aler t - Diens te. Beispielsweise können die Artikel innerhalb eines RSS-Feeds d u rch einschlägige Diens te nach Quellen oder Stichwor ten gefilter t u n d z u eine m neuen RSS-Feed z u sa m mengeset z t werden.

In Konkurren z z u r RSS s teh t das ebenfalls auf XML basierende Format Atom. RSS u n d Atom sind nicht mi teinan der ko m patibel, die beiden Formate können jedoch ineinan der u mgewandelt werden. Atom m öch te die Nachfolge von RSS an tre ten.

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Es ist die m o derne Form eines Newslet ters.

Atom Syndication Format (ASF)

Ato m ents tan d aus de m Bedürfnis heraus, die Vorteile der u n ter schiedlichen RSS-Formate in eine m neuen Format z u sa m men z ufassen u n d u m neue Elemente z u ergän zen. Dabei haben die Entwickler � in überwiegender Mehrzahl Blogger � ASF auch so gestaltet, u m den s peziellen Bedürfnissen von Weblogs u n d Nachrichtenseiten gerecht z u werden. Die m aßgeblichen Unters tü t zer von Atom sind in der Indus t rievereinigung � AtomEnabled Alliance� organisier t.

Die aktuelle Version des Ato m Syndication Formats ist der IETF -Entwurf vom 11. Augus t 2005, welcher von der IESG im Augus t 2005 als Proposed Standard verabschiedet un d im Deze mber 2005 als RFC 4287 veröffentlich t wurde. Damit is t Atom ein offizieller Internet s tandard. Die m eis ten größeren Feed - Anbieter arbeiten bereits da ran, das Format z u u n te rs tü t zen. Der MIME-Typ von Atom ist application / a to m +x ml.

Die ha u p tsächliche Besonderheit von Atom gegenüber RSS ist die Möglichkeit, d ass bei inhalts t ragenden Elementen aus drücklich angegeben werden kann, u m was für Inhalte es sich han delt. In RSS 2.0 beispielsweise kann im descrip tion -Element reiner Text oder m askier tes HTML s tehen, ohne dass ein verarbeitendes Progra m m weiß, woru m es sich gerade han delt. Atom forder t eine Eindeu tigkeit, inde m inhalts t ragende Elemente ein type - Attribut beko m men. Neben reine m Text u n d m a skier te m HTML ist es z u de m m öglich, direkt XHTML-Markup mit Namensrau m - Angabe einz ubet ten.

Podcasts/Videocast

Podcasting bezeichnet das Produ zieren u n d Anbieten von Medienda teien (Audio oder Video) über da s Interne t. Das Kofferwor t se t z t sich aus den beiden Wörtern iPod u n d Broadcas ting (engl. für � Rundfunk� ) z u sa m me n. Ein einzelner Podcas t ist so mit eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen Feed (meis tens RSS) au to ma tisch bezogen werden können. Man kann Podcas t s als Radio - oder Fernsehsen du ngen auffassen, die nicht me hr z u einer bes tim m ten Zeit kons u miert werden m ü s sen.

Podcast s werden in aller Regel kostenlos angeboten un d den Usern in einer von ihm ausgewählten Menge von � Sendern� (im Jargon � Feeds� genann t) nach u n d nach neue Folgen angeboten werden.

Entstehung

Als Erfinder des Podcas tings gelten Tristan Louis, de r das Konzep t im Jahr 2000 ers t mals vorschlug, u n d Dave Winer, der es leicht m o difizier t als ers ter u m se tz te. Der ehe malige MTV-Moderator Ada m Curry gilt auf Produ zen tenseite als Pionier des da mals noch "Audioblogging" genann ten Verfahrens. Der Begriff � Podcast� wurde ers t 2004 von Ben Ham mersley erfun den; er bürgerte sich schnell ein, auch die Technik fand im mer breitere Verwendu ng, mi t de m Blogger Ada m Curry als ihre m größten Unters tü t zer. 2005 s p rang die Firma Apple, de ren t ragbarer MP3 -Spieler iPod bereits für die Namensgebung ha t te herhal ten m ü ssen, auf den Zug

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auf u n d verschaff te de m Podcas ting d urch die Integra tion in die bereits weit verbreitete Software iTunes Zugang z u eine m Massenp ubliku m.

AJAXAJAX ist ein Akronym für die Wortfolge Asynchronous JavaScript an d XML. Es bezeichnet ein Konzep t de r asynchronen Datenüber t ragung zwischen eine m Server un d de m Browser, welches es er möglicht, innerhalb einer HTML-Seite eine HTTP - Anfrage d urch z uführen, ohne die Seite ko m plet t neu laden z u m ü ssen. Das eigentliche Novum bes teht in der Tatsache, dass nu r gewisse Teile einer HTML-Seite oder auch reine Nut z da ten suk zessiv bei Bedarf nachgeladen werden können.

Primitives Web

Stefano Mazzocchi, der � Erfinder� des Java - u n d XML-basierenden Cocoon -Frameworks für Webanwendu ngen, sagte ein mal das die Weben twicklung die Infor mations technologie u m min des tens 10 Jahre z u rückgeworfen habe. Waru m? Weil wir im Web da z u verur teilt sind, mi t de m p rimitiven Reques t - Response -Modell aus den Zeiten s ta tischer HTML-Seiten z u arbeiten. Jede noch so geringfügige Änderung der Eingabe maske, jede winzige Modifikation an dargestellten Daten ist mit eine m Reload der gesa mten Seite � inklusive sä m tlicher Layout - u n d Grafikinfor mationen � verbun den.

Bei Ajax werden verschiedene bekann te Technologien eingeset z t, u m interaktive, Desktop - ähnliche Webanwend ungen z u realisieren. Diese vermit teln so den Eindruck, als ob das Problem der z u s tan dslosen Webanwendu ng behoben sei.

Eine Ajax - Anwendu ng basier t auf folgenden Web - Techniken:

● HTML (oder XHTML)

● de m Docu ment Object Model z u r Repräsenta tion der Daten oder Inhalte

● JavaScrip t z u r Manipulation des Docu ment Object Models u n d z u r dyna mischen Dars tellung der Inhalte. JavaScrip t dient auch als Schnit t s telle zwischen einzelnen Komponen ten.

● Das XMLHttpRequest - Objekt, Bestand teil vieler Browser, u m Daten auf asynchroner Basis mi t de m Webserver aus tauschen z u können.

Von we m die Begriffsschöpfung Ajax u rs p rünglich s ta m m t, is t nicht m e hr eindeu tig nachvollziehbar. Sicher is t jedoch, da ss den Begriff Jesse James Garret t in seine m Aufsa t z � Ajax: A New Approach to Web Applications� m aßgeblich geprägt ha t. Grun dsä t zlich waren die technologischen Grundlagen u n d die Vorgehensweise aber bereits bekann t un d wurden generell mi t de m Begriff XMLHttpReques t beschrieben. Wenn m a n so will, ha t Garre t t wie schon beim � Web 2.0� die Marke Ajax erschaffen, u m so diverse Software - Technologien un ter diese m Begriff z u sa m men z ufassen.

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Erstes Auftreten dieser Technologie

Die Idee u n d die da mit verbun denen Technologien, welche de m Ajax - Konzep t z ugrun de liegen, gibt es in vergleichbarer Form schon seit e twa 1998. Die ers te Komponen te, die es er möglichte, Client - seitig eine HTTP - Anforderung aus z ulösen, basier te auf einer von Microsoft en twickelten Remote - Scripting -Komponen te. Später wurde diese Idee d u rch das Outlook - Web - Access - Tea m verfeiner t. Diese Kom ponen te is t Teil des Microsoft - Exchange - Servers un d wurde auch bald, in Form einer XML-Unters tü t z u ng, als Bestand teil des Interne t Explorer 4.0 ausgeliefer t. Manche Beobachter s t ufen Outlook Web Access als ers ten erfolgreichen Vertreter des Ajax - Konzep ts ein. Dennoch basier ten diese sehr frühen Umset z u ngen des Konzep tes teilweise noch nicht auf de m XMLHttpReques t - Objekt.

Erste Ajax-Anwendungen

Später folgten Anwend ungen wie Oddpos t s Webmail - Diens t. Im Jahr 2005 war der Begriff Ajax z u neh men d d urch einige wegweisende Ereignisse in den Medien p räsen t. Zum einen benu t z te Google das asynchrone Kom m u nikations - Paradigma in einigen bekann ten interaktiven Anwendu ngen wie beispielsweise Google Groups, Google Maps, Google Sugges t, Gmail u n d Google Finance. Der von Garret t verfass te Artikel ha t im Ajax - Umfeld inzwischen einen gewissen Bekann thei tsgrad erlangt. Letz tlich ha t sich die Ajax - Unters tü t z u ng der Gecko -Engine in eine m Maß en twickelt, welche es er möglicht, die Ajax - Technologie in vielfältiger Weise einzuset zen.

Standardisierung der Ajax-Technologien

Neues te Standardisierungsun terfangen des XMLHTTPReques t - Objekts seitens des W3C u n d die Gründ u ng der Open Ajax Initiative lassen erkennen, dass die Indus t rie z uk ünf tig die Ajax - Technologie in ihre Produkte integrieren u n d so mit auf breiter Basis u n ters tü t zen wird.

Im Bereich der Standardisierung des Protokolls zwischen Webbrowser u n d Webserver bei de r direkten Ajax - Progra m mierung findet de r Kom m u nikationss tan dard SOAP weite Unters tü t z u ng, da da mit die auf eine m Server bereits vorhan dene, auf Web Services basierende Implementierung, wiederverwendet werden können.

Vergleich mit herkömmlichen Webanwendungen

Ajax - Anwendu ngen erwecken den Eindruck, dass sie gänzlich auf de m Com p uter des Anwenders ausgeführ t werden. Der Prozessfluss einer t radi tionellen Webanwendu ng wird hingegen d u rch die z u s tan dslose Natur einer HTTP - Anfrage bes tim m t. Das da mit u n mit telbar verbun dene Reques t - Response - Paradigma führ t da z u, dass bei jeder Benut zeraktion eine z ugehörige Anfrage (engl. Reques t) an den Server gerichte t wird. Verzöger t sich die erforderliche Antwor t (engl. Response) des Servers oder bleibt diese gar aus, so ent s tehen unweigerlich längere Wartezei ten oder im schlechtes ten Fall Brüche im Ablauf der Anwend ung.

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� Jede Benut zeraktion, die für gewöhnlich eine HTTP - A nfrage erzeugen w ürde, erzeugt nu n einen JavaScript - A u fruf, der an die Ajax - Engine delegiert wird [...]� , so beschreibt es Garret t in seine m Essay. � Jede A ntwort auf eine Aktion des Nut zers, die keine Verbindung z u m Server erfordert, � wie beispielsweise das Validieren von Daten, das Verändern von Daten, welche sich im Speicher befinden, u nd sogar das Navigieren z wischen einzelnen Elementen der Webseite � all dies kann von der Ajax - Engine bewältigt werden. Benötigt die Ajax - Engine Daten vo m Server, u m eine besti m mte Aktion erfolgreich durchführen z u können � es kann sich hierbei beispielsweise u m das Übertragen von Daten, die verarbeitet werden m üssen, u m das Nachladen einzelner Bausteine der Benut zeroberfläche oder u m das Laden neuer Daten handeln � , führt diese eine asynchrone A n frage, für gewöhnlich in For m eines XML - Doku me nts, an den Server durch. Dabei w urde jedoch die Interaktion des Benut zers mi t der A n wendung, wie dies bei gewöhnlichen Webanwendungen der Fall ist, nicht unterbrochen [...].�

Klassisches Modell einer Webanwendung

Traditionell über mit teln Webanwendu ngen Form ulare, die z uvor vom Benut zer ausgefüllt wurden, an einen Webserver. Der Webserver an twor te t, inde m er de m Browser des Nutzer s eine, en t s p rechen d der z uvor über mit tel ten Form ularda ten neu generier te, Webseite schickt. Aufgrun d der Tatsache, dass der Webserver bei

jeder Anfrage seitens des Nut zers eine neue Webseite er zeugen u n d über mit teln m u s s, erschein t die Anwendu ng de m Benut zer insgesa m t als t räge un d wenig intui tiv, vergleicht m a n diese mi t einer gewöhnlichen Desktop - Anwendung.

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Ajax - Anwendu ngen hingegen sind in der Lage, Anfragen an den Server z u schicken, bei denen n ur die Daten angeforder t werden, die ta t sächlich benö tigt werden. Für gewöhnlich geschieht dies über den Aufruf eines SOAP - Web - Services oder eines vergleichbaren XML-basier ten Web - Service - Dialekts. Der Client, also der Webbrowser, verarbeite t die Antwor t des Servers nicht direkt, son dern schleus t diese d u rch den JavaScrip t - Prozess der Ajax - Engine. Im Ergebnis erhält m a n so eine Benut zeroberfläche, die sehr viel z ügiger auf Benut zereingaben reagier t. Ein Grund für dieses veränder te Verhalten ist die Tatsache, dass wesen tlich weniger Daten zwischen Webbrowser u n d Webserver ausgetauscht werden m ü s sen. Zude m wird die Webserver - Last redu zier t, d a schon viele Verarbeitungsschri t te Client - seitig getä tigt werden können.

AJAX Modell einer Webanwendung

Da Ajax - Anwend ungen de m Client - Server - Architektu rp rinzip en ts p rechen, is t sowohl innerhalb des Webbrowsers als auch auf de m ents p rechenden Server eine Komponen te no twendig, die eine Ajax - basier te Kom m u nikation er möglicht.

Client-Plattform

Die Umset zu ng innerhalb des Webbrowsers erfolgt in den m eis ten Fällen mi t der Hilfe einer u mfangreichen Funktionalitä t auf de r Basis von JavaScript u n d de m XMLHttpReques t - Objekt. Dabei lassen sich zwei Kategorien von Plat tfor men u n terscheiden:

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Direkte Ajax - Implementierungen:

Diese s tellen auf de m Client ein API z u r direkten Kom m u nikation von Daten z u r Verfügung. Dazu ist auf de m Server neben der initial angezeigten Seite ein weiterer Einstiegspunkt z u r Über mit tlung der Daten z u realisieren.

Indirekte Ajax - Implementierungen:

Dabei werden neue HTML-Fragmente vom Server an den Client gesendet, u m die vorhan dene Seite z u ergän zen oder Teile davon z u erse t zen. Meist wird da z u auf de m Server die ko m plet te an z u zeigende Seite neu aufgebau t, aber n ur die relevanten Unterschiede z u m Client über t ragen.

Beide Verfahren haben Vor - u n d Nachteile. Während die direkte Verwendu ng of t Server - seitige Ressourcen schon t, vereinfacht die indirekte Variante die Implementierung.

Server-Plattform

Die eigentliche Progra m mlogik oder der Prozessfluss der Anwendung ist auf eine m Server hin terlegt. Dies geschieht beispielsweise in Form von EJBs, .NET -Komponen ten oder aber in Form von Skrip t - Komponen ten, wie sie beispielsweise Bestand teil der Skript s p rache Ruby sind. Das Ajax - Konzep t selbs t erforder t keine s pe zifische Technik, mi t tels de rer die Server - seitige Progra m mlogik u mgeset z t werden m u s s. Sowohl der Server als auch die Anwendu ngslogik werden im Ajax -Kontext als Server - Plat tfor m be zeichne t.

Eine wesen tliche Aufgabe des Servers bei Ajax - Applikationen ist die Bereits tellung der im Browser benö tigten Komponen ten. Da aufgrun d der Sicherheitseins tellungen der Browser ein Cross - Site - Scrip ting nicht erlaubt is t, m u s s der Webserver auch Daten von an deren Servern für den Client z u r Verfügung s tellen u n d da mit die Funktion eines Proxy - Rechners überneh me n.

Vor-/Nachteile und Kritik

Kein Plugin

Der größte Vorteil de r Ajax - Technologie ist die Tatsache, da ss Daten veränder t werden können, ohne dass die ko m plet te Webseite vom Webbrowser neu geladen werden m u ss. Dies erlaubt es Webanwend u ngen, auf Benut zereingaben schneller z u reagieren. Zude m wird vermieden, dass s ta tische Daten, die sich un ter Umstän den nicht geänder t haben, for twährend über das Internet über t ragen werden m ü s sen. Da die Ajax - Technologien frei z ugänglich sind, werden sie u nabhängig vom Betriebssys te m von den Webbrowsern un ters tü t z t, die auch JavaScrip t u n ter s tü t zen. Ein Browser - Plugin wird nicht benötigt. Dies set z t voraus, da ss die JavaScrip t - Unters tü t z u ng nicht deaktivier t wurde � genau das s tellt den größten Kritikpu nk t u n d die größten Probleme beim Einsat z dar. Vergleichbare Techniken, wie etwa Adobes Shockwave oder Flash, sind jedoch im mer noch mit de m Nachteil behafte t, d as s sie ein Browser - Plugin benö tigen u n d nicht im mer für alle Plat tfor men verfügbar sind.

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Umfangreiche Tests erforderlich

Wie es auch bei DHTML-Anwendungen z u r Praxis geworden ist, m u ss auch eine Ajax - basier te Anwend ung rigoros getes te t werden, u m so die Eigenarten der diversen Webbrowser ent s p rechend behan deln z u können. Im Laufe der Zeit ha t sich die Ajax - Technologie weiter en twickelt, was da z u führ te, das s für diese n u n diverse Progra m m bibliotheken z u r Verfügung s tehen. Diese können z u einer fehlerfreien u n d einfacheren Anwendu ngs progra m mierung beitragen.

Server-seitige Browsererkennung

Es wurden ebenfalls Techniken en twickelt, wie beispielsweise die von Microsoft en twickelte Webfor ms - Technologie oder die von Sun entwickelte JSF-Technologie, die es er möglichen, webbasier te Anwendu ngen z u en twerfen, die einer Desktop -Anwend ung nahe ko m me n. Zude m bieten diese die Möglichkeit, auch Benut zer, die einen Webbrowser ohne JavaScrip t - Unters tü t z u ng einset zen, in geeigneter Weise z u bedienen. Der Browser - Typ des jeweiligen Benut zers wird hierbei Server - seitig er mit tel t, so dass es m öglich is t, diese m n ur HTML-Seiten z u schicken, die auch von dessen Webbrowser dargestellt werden können.

Verwendung des Zurück-Knopfs

Einer der häufigs ten Vorwürfe gegen die Ajax - Technologie ist die Tatsache, da ss es schwer m öglich ist, die Funktionalitä t des Zurück - Knopfs des Browsers z u gewährleis ten. Es besteh t die Gefahr, das s da s Drücken des Zurück - Knopfs nicht den vorherigen Zus tand der Anwendung wiederhers tellt, da Browser für gewöhnlich n ur s ta tische Seiten in ihrer Historie abs peichern. Das Unterscheiden zwischen einer s ta tischen Seite, die gän zlich in den Cache des Browsers geladen wurde, u n d einer Seite, die auf dyna mische Weise verän der t wurde, m ag knifflig sein. Grun dsät zlich erwarte t ein Benutzer, da ss ein Drücken des Zurück - Knopfs die z ule t z t getä tigte Aktion revidier t. Auch wird of t mals d u rch das Drücken des Zurück - Knopfs versuch t, eine Seite im Navigationspfad z u r ückz ublät tern. Ob der Dyna mik, mit welcher viele Ajax - Anwendu ngen behafte t sind, is t dies nicht im mer m öglich, da die einzelnen Navigationsschrit te des Nutzer s technisch nu r sehr schwer rep rodu zierbar sind. Software - Entwickler haben verschiedens te Lösungen erfun den, u m diese m Problem z u begegnen. Die meis ten Lösungen basieren auf so genann ten Inline Frames. Das Inline - Frame - Element ist so gestalte t, da ss dieses für den Nut zer nicht sichtbar is t, u n d wird benu t z t, u m die Browser - Historie des Nutzers auf diese m Umweg z u befüllen. (Google Maps führ t z u m Beispiel eine Suche in einem nicht sich tbaren Inline - Frame - Element d u rch u n d befüllt mi t den daraus resul tierenden Ergebnissen das Ajax - Element der sich tbaren Webseite). Das Dojo - Toolkit erlaubt es, die einzelnen Ajax -Anforderungen mit tels einer so genann ten Rückruffunktion (engl. callback function) z u verfolgen. Der Rückruf wird im mer da nn ausgelös t, wenn der Nutzer den Zurück - Knopf des Browsers betä tigt. Über diesen Umweg ist es m öglich, den vorherigen Zustand der Anwendung wiederher zus tellen.

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Polling-Problem

Da Webserver nicht in der Lage sind, asynchrone Events an einen Ajax - Client aus z uliefern, m u ss der Ajax - Client seinerseits per manen t beim Webserver nachfragen (das eigentliche Polling), ob ein neues Event er zeugt wurde b zw. eine Änderung im Anwendu ngs z us tan d s ta t tgefun den ha t. Dies er zeugt eine völlig an dere Auslas tung auf eine m Webserver, verglichen mit de r Last die von herkö m mlichen Anwendu ngen er zeugt wird. Um ein an da uern des Polling z u vermeiden, wurde die Technik entwickelt, Poll - Anfragen solange z u rückz uhalten, bis ein ta t sächliches Ereignis oder ein Timeout ein t ri t t. Folglich is t mi t einer Ajax -Anwend ung im Idealfall Server - sei tig eine Anfrage verknü pf t, die let z tlich da z u benu t z t werden kann, de m Anwendu ngs - Client beim Eint re ten eines en t s p rechen den Events eine Antwor t z u schicken. Diese Technik wirft allerdings neue Probleme auf. Bisher war es üblich, p ro Anfrage an den Server einen Thread z u er zeugen, de ssen Ressource sofor t nach de m Abarbeiten der Anfrage wieder freigegeben werden konn ten. Bei der beschriebenen Polling - Technik is t diese Freigabe des Threads jedoch nicht m öglich. Es bleiben also weiterhin Ressourcen, wie beispielsweise Speicher, belegt. Dieses Problem s tell t neue Anforderungen an die Skalierbarkeit einer Ajax - Anwendung. Eine m ögliche Lösung dieses Problems ist die Verwend ung eines Application Servers, de r das Prinzip der Fortse t z u ng (engl. con tinuation) u n ter s tü t z t.

Lesezeichen

Ein d u rchaus ähnlich gelager tes Problem ist die Tatsache, da ss es bei Webseiten, die dyna misch aktualisier t werden, beinahe u n möglich ist, ein Lesezeichen auf einen ganz bes tim mten Zustand einer Webanwendu ng z u se t zen. Auch für dieses Problem wurden zwischen zeitlich Lösungen en twickelt. Meistens wird in diese m Zusa m menhang der Anker in der gegenwärtigen URL-Adresse verwende t, de r nach der Raute (#) s teh t. Auf diese Weise is t es m öglich, den Prozessflus s einer Anwend ung z u verfolgen. Zude m wird es de m Benutzer so er möglicht, über den genann ten URL-Teil einen bes tim m ten Anwendu ngs z us tan d wiederher zus tellen. Viele Webbrowser er möglichen es, den Anker d urch JavaScrip t dyna misch z u aktualisieren. Dies ermöglicht es einer Ajax - Anwendung, den Inhalt de r dargestellten Webseite pa rallel z u r Verarbeitung z u aktualisieren. Diese Lösungsansä t ze beheben auch einige der Proble me, die d urch den nicht funktionierenden Zurück - Knopf ent s tehen.

Rückmeldung

Die Latenz zeit, also das zei tliche Intervall zwischen einer HTTP - Anfrage des Browsers u n d der z ugehörigen Server - Antwor t, m u s s bei der Entwicklung einer Ajax - Anwendu ng berücksichtigt werden. Ohne eine klar ersichtliche Rückmeldung für den Benut zer, vorausschauen des Laden einzelner Anwend ungs da ten u n d einen korrekten Umgang mit de m XMLHttpRequest -Objekt kann sich eine m Benut zer de r Eindruck aufd rängen, dass die gesa mte Anwend ung n ur zä hflüs sig auf dessen Aktionen reagier t. Für gewöhnlich ist dies ein Umstan d, de r sich de m Benut zer n ur schwer erschließt. Aus diese m Grund ist es wichtig, so genann te visuelle Feedbacks wie beispielsweise das Symbol einer Sandu hr z u verwenden, u m den Benut zer da rauf aufmerksa m z u m achen, dass

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m o me ntan gewisse Hintergrun daktivitä ten s ta t tfinden oder Daten, e twa Inhalte, geladen werden.

Differenzierung zwischen Konzept und Begriff

Abgesehen von den technischen Schwierigkeiten, die mi t Ajax einhergehen, gab es in der Vergangenheit im mer wieder Kritik daran, dass das Unterneh men Adaptive Path, welches den Begriff Ajax u rs p rünglich geprägt ha t, oder an dere Unterneh men den Begriff als Marketing - Vehikel benu t zen. In diesem Zusa m menhang wird vor allem des halb Kritik geüb t, da die Grundlagen von Ajax vor der Prägung des Begriffs en twickelt wurden. Allerdings ha t die Prägung des Begriffs auch da z u beigetragen, die Diskussion run d u m den Browser als Fat Client neu z u beleben.

Zwar un ters tü t z t eine Ajax - basier te Umgebung nicht per se das MVC -Architektu r m us ter, jedoch kann dieses sehr einfach u mgeset z t werden. Eine Umset z ung kann das gesa mte Browser - Fens ter als Grun dlage für die Präsen ta tionsschicht haben. Auch er möglicht es Ajax, ein zyklisches b zw. geschachteltes MVC-Modell u m z u set zen. In diese m Fall besit zen einzelne Präsen ta tionsschicht - Elemente einer Webseite sowohl einen separa ten Cont roller als auch ein separa tes Modell.

Barrierefreies Internet

Soll die Ajax - Technologie eingeset z t werden, so s tellt dies eine Herausforderung dar, wenn die Webanwend u ng den WAI-Regeln folgen soll. Software - Entwickler m ü s sen aus diese m Grun d Alternativen anbieten, wenn eine Webseite beispielsweise auch für sehbehinder te Nut zer mit eine m Screenreader z ugänglich sein soll. Dies is t no twendig, da die Mehrzahl aller Ajax - Anwend ungen für herkö m mliche grafische Webbrowser entworfen wurden.

XMLHttpRequest

XMLHttpReques t ist eine API z u m Transfer von beliebigen Daten über das Protokoll HTTP. Dabei können verschiedene Anfragemethoden (unter andere m GET, POST, HEAD, PUT) verwende t werden.

Die XMLHttpReques t - Technik wurde u rs p rünglich von Microsoft en twickelt u n d s teh t im Internet Explorer seit Version 5.0 als ActiveX -Objekt z u r Verfügung. Populär wurde das XMLHttpReques t - Objekt d u rch den m a ssiven Einsat z von Google in Web - Anwendu ngen wie GMail oder Google Maps.

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Quellen

Herkunft des Begriffs

Prinzipien des Webs

Web Accessibility Initiative

● h t t p: / / www.w3.org /WAI /

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /Web_Accessibility_Initia tive

Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung

● h t t p: / / b u n desrecht.juris.de / bi tv

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /BITV

Technologien des Web 2.0

Wikis

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /Wikis

Blogs

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /Blog

● h t t p: / / www.xanga.com /

● h t t p: / / www.s9y.org /

● h t t p: / / de.word press.co m /

Podcasts/Videocast

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /Podcast

Abbonentedienste

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /Rss

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /Ato m_%28Format%29

○ h t t p: / / www.ato m p ub.org /

○ h t t p: / / www.ietf.org / rfc / rfc4287.txt

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AJAX

● AJAX s pecial � Technologien, Tools, Tutorials für Web Professionals, November /Deze m ber 2006

XMLHttpRequest

● h t t p: / / de.wikipedia.org /wiki /XMLHttpReques t

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