1
Damit kein Hang auf die A 1 rutscht Ismet Qehaja zeigt seinem jungen Mitarbeiter, wo dieser mit dem Vorschlaghammer auf das fette Stahlrohr schlagen muss, damit sich der klebrige Bohrkern vom Rohr löst. Der Klang ist metal- lisch hart. Dass er auch sehr laut ist, merkt man kaum, nebenan dröhnt und rauscht die Autobahn. Ismet Qehaja ist 61, eigentlich schon pensioniert, doch hilft er gerne aus, wenn seine Fach- kenntnisse gefragt sind. Er kam 1980 aus Albanien und arbeitet seit 38 Jahren bei der Kibag. «An meinem ersten Arbeitstag war ich im Gubristtunnel, und jetzt wird dort die dritte Röhre gebaut», sagt er. Später absolvierte er die Bohrmeisterschule in Sursee, hat Tausende Bohrungen und Son- dierungen gemacht, unter ande- rem auch am Gotthard. Jetzt rammt und bohrt er an der Auto- bahn zwischen Wiesendangen und Sulz Rickenbach ein Stahl- rohr in den Untergrund, um Bo- denproben aus verschieden tie- fen Schichten zu holen. Wie Geologielektion im Gymi Der Fachmann und sein tempo- rärer Assistent Matthew D’Agos- tino haben an diesem Morgen schon drei Rohre voll mit Erde, Schotter und Mergel aus dem Bo- den geholt. In Kübeln sammeln sie die Bodenproben und schüt- ten sie in lange, schmale Holzkis- ten, damit der Geologe sieht, wie der Untergrund an dieser Stelle beschaffen ist. Der erste Befund für die Bohrstelle bei Wiesendan- gen: Die Humusschicht misst we- nige Dezimeter, dann folgt schon die eiszeitliche Moräne. Tonig sil- tiger Sand mit Kies, Steinen und erfahrungsgemäss auch mit grös- seren Findlingen. Und schon kommt der verwitterte Mergel, etwas weniger tief als erwartet, bereits bei etwa 7,5 Meter. Drunter liegt der unverwitterte Fels: harter Sandstein und Silt- stein. Der Laie steht derweil da- neben und fühlt sich an eine Geo- logielektion im Gymi erinnert. Eine Überraschung in Töss Jede Bohrung bringt neue Resul- tate zutage. In Töss beispielswei- se liegt der Fels stellenweise nur einige Dezimeter tief. Bei einer Bohrung wurde dort aber bei rund neun Meter Tiefe eine Schwächezone im Fels angetrof- fen, die vorher unbekannt war. Auch studierte Geologen lernen gerne etwas dazu. Zwei spezialisierte Unterneh- men, die Geotest AG und die Dr. von Moos AG, bilden für diese Sondierungen eine Arbeitsge- meinschaft. An 65 Stellen entlang der Autobahn zwischen Töss und Wiesendangen nehmen und untersuchen sie Bodenproben. Um zu wissen, wie der Unter- grund beschaffen ist und was pas- sieren könnte, wenn man die A 1 auf sechs und streckenweise acht Spuren ausbaut. Auftraggeber der beiden Geologie- und Inge- nieurbüros ist das Bundesamt für Strassen (Astra), das in Winter- thur-Grüze eine Filiale hat. Die Bohrstelle von Wiesendan- gen liegt rund 20 Meter neben der A 1 und etwa fünf Meter höher als diese. Die Resultate sollen Aus- kunft darüber geben, wie die Bö- schung reagieren könnte, wenn man sich für die Spurerweiterung ans Abtragen macht. Rutscht eine Lawine auf die A 1? Heute ist der Hang gesichert mit einer Stütz- mauer und Ankern im Boden. Die Bohrungen sollen aber auch die Planungs- und Kostensicherheit erhöhen, denn die Erkenntnisse fliessen in die Projektierung ein. Ismet Qehaja weiss von den alten Ankern im Boden, aber er weiss nicht genau, wo sie liegen. Er hat seinen Bohrturm deshalb vor- sichtshalber genug weit weg ins- talliert. Martin Gmür WIESENDANGEN Wie sieht der Untergrund einige Meter neben der Autobahn aus? Ein Bohrmeister und ein Geologe erforschen dies in bis zu 16 Meter Tiefe. Die Resultate helfen dem Bundes- amt für Strassen, den Ausbau der A 1 auf sechs Spuren zu planen. ZEITPLAN SPURERWEITERUNG Der Zeitplan des Bundes für die Spurerweiterung auf der Auto- bahn rund um Winterthur ist noch ziemlich vage, denn noch müssen grosse Hürden genom- men werden. Der Bundesrat muss das Projekt zuerst generell genehmigen; dann werden die Detailprojekte ausgearbeitet und die Arbeiten ausgeschrieben. Laut Schätzung des Bundesamts Astra kann «frühestens im Jahr 2030 mit dem Bau begonnen werden». Das Astra rechnet der- zeit mit einer Bauzeit von fünf Jahren für die 13 Kilometer lange Strecke, will aber zu den erwarteten Kosten noch keine Angaben machen. Auf einem Faktenblatt nennt das Astra als grobe Kostenschät- zung die Zahl von mindestens 450 Millionen Franken. Auf dieser Übersicht sind die wesentlichsten Zahlen zusammengestellt. Mit bis zu 106 000 Fahrzeugen bei Wülflingen und 85 000 bei Seu- zach gehört die Umfahrung Win- terthur zu den meistbefahrenen Abschnitten und ist damit «einer der grössten Stauschwerpunkte» im Autobahnnetz. Zwischen Winterthur-Wülflingen und Winterthur-Nord soll die A 1 auf zweimal vier Fahrstreifen ausge- baut werden, auf den übrigen Abschnitten auf zweimal drei Fahrstreifen. Eine viersuprige Autobahn ist heute 24 Meter breit, eine sechs- spurige inklusive Pannenstreifen wird 32 Meter messen. Gleichzei- tig sollen die Kunstbauten erneu- ert sowie der Lärm- und der Ge- wässerschutz an die aktuellen Vorschriften angepasst werden. Ob die A 1 in Wülflingen voll oder streckenweise überdeckt wird oder welche andere Mög- lichkeit dem lärmgeplagten Quartier eine Verbesserung bringen könnte, wird laut dem Bundesamt mittels Varianten- vergleich geprüft. mgm Baubeginn frühestens 2030 Bohrkerne für den Geologen: Ismet Qehaja (r.) und Matthew D’Agostino legen sie in eine Holzkiste. Foto: Marc Dahinden Der Landbote Freitag, 21. September 2018 Region | 8

ANZEIGE - astra.admin.ch · Der Klang ist metal-lisch hart. Dass er auch sehr laut ist, merkt man kaum, nebenan dröhnt und rauscht die Autobahn. Ismet Qehaja ist 61, eigentlich schon

Embed Size (px)

Citation preview

Damit kein Hang auf die A 1 rutscht

Ismet Qehaja zeigt seinem jungenMitarbeiter, wo dieser mit demVorschlaghammer auf das fetteStahlrohr schlagen muss, damitsich der klebrige Bohrkern vomRohr löst. Der Klang ist metal-lisch hart. Dass er auch sehr lautist, merkt man kaum, nebenandröhnt und rauscht die Autobahn.

Ismet Qehaja ist 61, eigentlichschon pensioniert, doch hilft ergerne aus, wenn seine Fach-kenntnisse gefragt sind. Er kam1980 aus Albanien und arbeitetseit 38 Jahren bei der Kibag. «Anmeinem ersten Arbeitstag war ichim Gubristtunnel, und jetzt wird

dort die dritte Röhre gebaut»,sagt er. Später absolvierte er dieBohrmeisterschule in Sursee, hatTausende Bohrungen und Son-dierungen gemacht, unter ande-rem auch am Gotthard. Jetztrammt und bohrt er an der Auto-bahn zwischen Wiesendangenund Sulz Rickenbach ein Stahl-rohr in den Untergrund, um Bo-denproben aus verschieden tie-fen Schichten zu holen.

Wie Geologielektion im GymiDer Fachmann und sein tempo-rärer Assistent Matthew D’Agos-tino haben an diesem Morgen

schon drei Rohre voll mit Erde,Schotter und Mergel aus dem Bo-den geholt. In Kübeln sammelnsie die Bodenproben und schüt-ten sie in lange, schmale Holzkis-ten, damit der Geologe sieht, wieder Untergrund an dieser Stellebeschaffen ist. Der erste Befundfür die Bohrstelle bei Wiesendan-gen: Die Humusschicht misst we-nige Dezimeter, dann folgt schondie eiszeitliche Moräne. Tonig sil-tiger Sand mit Kies, Steinen underfahrungsgemäss auch mit grös-seren Findlingen. Und schonkommt der verwitterte Mergel,etwas weniger tief als erwartet,bereits bei etwa 7,5 Meter.Drunter liegt der unverwitterteFels: harter Sandstein und Silt-stein. Der Laie steht derweil da-neben und fühlt sich an eine Geo-logielektion im Gymi erinnert.

Eine Überraschung in TössJede Bohrung bringt neue Resul-tate zutage. In Töss beispielswei-se liegt der Fels stellenweise nureinige Dezimeter tief. Bei einerBohrung wurde dort aber beirund neun Meter Tiefe eineSchwächezone im Fels angetrof-fen, die vorher unbekannt war.Auch studierte Geologen lernengerne etwas dazu.

Zwei spezialisierte Unterneh-men, die Geotest AG und die Dr.von Moos AG, bilden für dieseSondierungen eine Arbeitsge-meinschaft. An 65 Stellen entlangder Autobahn zwischen Töss undWiesendangen nehmen unduntersuchen sie Bodenproben.Um zu wissen, wie der Unter-grund beschaffen ist und was pas-sieren könnte, wenn man die A 1auf sechs und streckenweise achtSpuren ausbaut. Auftraggeberder beiden Geologie- und Inge-nieurbüros ist das Bundesamt fürStrassen (Astra), das in Winter-thur-Grüze eine Filiale hat.

Die Bohrstelle von Wiesendan-gen liegt rund 20 Meter neben der A 1 und etwa fünf Meter höher als

diese. Die Resultate sollen Aus-kunft darüber geben, wie die Bö-schung reagieren könnte, wenn man sich für die Spurerweiterung ans Abtragen macht. Rutscht eine Lawine auf die A 1? Heute ist der

Hang gesichert mit einer Stütz-mauer und Ankern im Boden. Die Bohrungen sollen aber auch die Planungs- und Kostensicherheit erhöhen, denn die Erkenntnisse fliessen in die Projektierung ein.

Ismet Qehaja weiss von den alten Ankern im Boden, aber er weiss nicht genau, wo sie liegen. Er hat seinen Bohrturm deshalb vor-sichtshalber genug weit weg ins-talliert. Martin Gmür

WIESENDANGEN Wie sieht der Untergrund einige Meter neben der Autobahn aus? Ein Bohrmeister und ein Geologe erforschen dies in bis zu 16 Meter Tiefe. Die Resultate helfen dem Bundes-amt für Strassen, den Ausbau der A 1 auf sechs Spuren zu planen.

ZEITPLAN SPURERWEITERUNG

Der Zeitplan des Bundes für die Spurerweiterung auf der Auto-bahn rund um Winterthur ist noch ziemlich vage, denn noch müssen grosse Hürden genom-men werden. Der Bundesrat muss das Projekt zuerst generell genehmigen; dann werden die Detailprojekte ausgearbeitet und die Arbeiten ausgeschrieben. Laut Schätzung des Bundesamts Astra kann «frühestens im Jahr 2030 mit dem Bau begonnen werden». Das Astra rechnet der-zeit mit einer Bauzeit von fünf Jahren für die 13 Kilometerlange Strecke, will aber zu denerwarteten Kosten noch keine Angaben machen.

Auf einem Faktenblatt nennt das Astra als grobe Kostenschät-zung die Zahl von mindestens 450 Millionen Franken. Auf dieser Übersicht sind die wesentlichsten Zahlen zusammengestellt. Mit bis zu 106 000 Fahrzeugen bei Wülflingen und 85 000 bei Seu-

zach gehört die Umfahrung Win-terthur zu den meistbefahrenen Abschnitten und ist damit «einer der grössten Stauschwerpunkte» im Autobahnnetz. Zwischen Winterthur-Wülflingen und Winterthur-Nord soll die A 1 auf zweimal vier Fahrstreifen ausge-baut werden, auf den übrigen Abschnitten auf zweimal drei Fahrstreifen.

Eine viersuprige Autobahn istheute 24 Meter breit, eine sechs-spurige inklusive Pannenstreifen wird 32 Meter messen. Gleichzei-tig sollen die Kunstbauten erneu-ert sowie der Lärm- und der Ge-wässerschutz an die aktuellen Vorschriften angepasst werden.

Ob die A 1 in Wülflingen voll oder streckenweise überdeckt wird oder welche andere Mög-lichkeit dem lärmgeplagten Quartier eine Verbesserungbringen könnte, wird laut dem Bundesamt mittels Varianten-vergleich geprüft. mgm

Baubeginn frühestens 2030

Bohrkerne für den Geologen: Ismet Qehaja (r.) und Matthew D’Agostino legen sie in eine Holzkiste. Foto: Marc Dahinden

www.diga.ch

Verr

echn

ung

über

Ihre

nK

onze

ssio

när

I d’diga muesch higa!

KÜCHEN-

FESTIVALKostenlose Küchenseminare:

Infos & Anmeldung – www.diga.ch/seminar

22. September – 6. Oktober

20% + 5% auf alle Küchem

Gratis Lieferung und Montage

Markengeräte bis 60% günstiger

Trends und neueste Küchentechnik

8600 Dübendorf/ZH Neugutstr. 81 (neben Interio) Tel. 044 802 10 10

9532 Rickenbach b. Wil/TG neben Coop Tel. 071 929 47 00

ANZEIGE

Tiere vernachlässigt, Busse bestätigt

Nur per Zufall wurden die Behör-den auf diesen Fall von schlechterTierhaltung aufmerksam: DiePolizei rückte aus, weil sie gegenden Sohn der Tierhalterin ermit-telte. Im April 2016 sollte eineHausdurchsuchung bei ihmdurchgeführt werden.

Als sie im Haus eintrafen, indem der Sohn mit seiner Mutterlebte, fanden die Polizisten sechsKatzen und zwei Hunde, dieunter sehr unhygienischen Be-

dingungen gehalten wurden. Kotan den Wänden, am Boden, in derDusche, dazu Tierhaare und Urinin der ganzen Wohnung. Entspre-chend roch es auch.

Auch die Tiere gaben keinschönes Bild ab. Die Hunde hat-ten ein verfilztes Fell, warenübergewichtig und übersät mitZecken. Den Katzen fehlte Was-ser, teilweise waren sie abgema-gert. Eines der Tiere hatte Kat-zenschnupfen und entzündeteAugen, war aber offensichtlichnicht behandelt worden.

Die Polizisten machten Fotosund leiteten diese ans Veterinär-amt weiter. Die Tiere wurdenumgehend beschlagnahmt. Das

Statthalteramt Winterthur be-strafte die Halterin wegen mehr-facher Widerhandlung gegen dasTierschutzgesetz mit einer Bussevon 600 Franken. Das wollte dieBesitzerin aber nicht bezahlen.

«Eine Momentaufnahme»Sie pflege ihre Tiere gut und put-ze regelmässig, argumentiertesie. Das sei nur eine Momentauf-nahme gewesen. Die Beschlag-nahmung der Tiere sei zudemnicht rechtens, weil niemandvom Veterinäramt dabei gewesensei. Ein Polizist habe nicht die nö-tigen Kenntnisse, um zu beurtei-len, ob Tiere richtig gehaltenwürden oder nicht.

Sie zog den Fall ans Bezirksge-richt Winterthur und ans Ober-gericht Zürich weiter. Wie ausdem kürzlich publizierten Urteilhervorgeht, brachten ihr die ju-ristischen Schritte nichts. DasObergericht bestätigte die Busse.

Es sei zwar nicht ihr direkterVorsatz gewesen, die Tiere zu ver-nachlässigen. Aber sie habe nach-lässig und verantwortungslosgehandelt, schreibt das Oberge-richt. Einsicht zeige sie nur «äus-serst zurückhaltend».

Die Beschlagnahmung seirechtens gewesen. Um Tiere zubeschlagnahmen, sei es nicht not-wendig, dass jemand vom Veteri-näramt dabei sei. Auch ein Poli-

zist könne beurteilen, ob Tierefalsch gehalten würden.

Weil die Frau ihre Fehler nichteinsieht, hätte das Obergerichtsie gerne schärfer bestraft als nurmit einer Busse von 600 Franken.Doch es darf den Entscheid desWinterthurer Bezirksgerichtesnicht zum Nachteil der Beschul-digten verschlechtern – so will esdas sogenannte Verschlechte-rungsverbot.

Die Tiere leben mittlerweilewieder bei der bestraften Halte-rin. Dies, nachdem die sechs Kat-zen und zwei Hunde währendeines Monats tierärztlich betreutund im Tierheim aufgepäppeltwurden. sda

OBERGERICHT Das Zürcher Obergericht hat eine Tösstaler Tierhalterin wegenWiderhandlung gegen dasTierschutzgesetz verurteilt.

EVP willzulegenKANTONSRAT Die EVP ausdem Wahlkreis Winterthur-Landhat am Dienstagabend ihre Kan-didaten für die Kantonsratswah-len vom kommenden März nomi-niert. Die Partei hält derzeiteinen der sieben Sitze, die demWahlkreis zustehen.

Ziel sei es, an Wähleranteil zu-zulegen, wie es in einer Mittei-lung heisst. Dies, «um der zuneh-menden politischen Polarisie-rung entgegen zu wirken». DenSpitzenplatz auf der Liste belegtder Bisherige Markus Schaaf ausRämismühle. Auf dem zweitenfolgt Katharina Cryer, Sekundar-lehrerin aus Dägerlen. neh

Der LandboteFreitag, 21. September 2018Region

|8

* Beim Neuabschluss von z.B. inOne home mit der Internet-Ausprägung L kostet das Abo die ersten sechs Monate CHF 45.–/Mt. statt CHF 90.–/Mt.. Mindestbezugsdauer 12 Monate. Eine vorzeitige Vertragsauflösung ist nur gegen Rückzahlung des Rabatts möglich. Pro Person kann jeweils nur einmalvon diesen Angeboten profitiert werden. XTRA-Kunden sind von den Angeboten ausgeschlossen. Promotion gültig bis 28.10.2018 und exklusiv im Swisscom Shop Winterthur. Verfügbarkeit prüfen unter swisscom.ch/glasfaser

Jetzt in Winterthur:Exklusiv in den Swisscom Shops Winterthur erhalten Neukunden sechs

Monate lang Highspeed-Internet und zahlen dabei nur die Hälfte.

inOne homejetzt 6 Monate

zum halbenPreis.*

Stabil und sicher mit Highspeed-Internetbis zu 1 GB schnell unterwegs.

ANZEIGE

Kulinarische Integration

Falafel, Kibbeh, Zigni mit Injera,Bolani und Alicha. Wem diese Be-griffe spanisch vorkommen, dersollte sich am Samstag auf denWeg ins Rössli-Pärkli in Seuzachmachen. Dort werden Asylbewer-ber verschiedener Nationalitätenvon 11 bis 15 Uhr ihre Speisen ser-vieren. Seuzach hat schon in denVorjahren gute Erfahrungen mitdem Koch-Event gemacht. In-zwischen haben engagierte Seu-zacher den Verein Pro Integra-tion gegründet, der das Projektweiterführt. «Es war jedes Malein voller Erfolg und die Speisenwaren ausverkauft», sagt die Prä-sidentin des Vereins, Rahel Galfo.

Vor zwei Jahren am Seuzi-Festund letztes Jahr am Seuzi-Märthaben die Asylbwerber ausländi-sche Speisen angeboten. Immermit positivem Feedback aus derBevölkerung. «Da es dieses Jahrkeinen Grossanlass gibt, bei demwir kochen könnten, mussten wiruns etwas anderes überlegen.»Darum wird jetzt im zentral gele-genen Rössli-Park aufgetischt.«Wer möchte, kann die Speisenauch mit nach Hause nehmen»,sagt die Präsidentin. Von Syrien,Eritrea, Afghanistan und Äthio-pien stammen die Gerichte. «Sotrifft man sich auf anderem Wegan als nur in der Migros an derKasse», so Galfo. Es gehe darum,die Asylbewerber in der Gemein-de sichtbar zu machen. elw

SEUZACH Im Rössli-Parkwird aufgetischt: Am Samstag sorgen Asylbewerber in Seuzach für kulinarische Erlebnisse aus vier Nationen.

Parkplatzfrage erst halbwegs gelöst

Die Parkplatzfrage ist nach wievor nicht gelöst – so titelte der«Landbote» schon vor gut vierJahren. Und letztes Jahr schriebdiese Zeitung: «Parkplatzfragewird neu diskutiert». Es ging undgeht dabei um die Frage, wo ent-lang der Thur zwischen Thalheimund Flaach es wie viele Parkplät-ze für Ausflügler geben soll.

Vor allem die sogenanntenHotspots der Erholung entlangdes Flusses ziehen bei schönemBadewetter unzählige Menschensamt Autos an. Und weil es zu we-nige Parkplätze gibt, ist das Wild-parkieren seit vielen Jahren einProblem. Verschärft wird dasProblem durch schlechte oderschlicht fehlende ÖV-Verbindun-gen wie etwa ins Herz der Thur-auen oder an deren nördlichenRand in Ellikon am Rhein (Bild).

1200 Parkplätze an der ThurAn der Delegiertenversammlungder Zürcher PlanungsgruppeWeinland (ZPW) vom Mittwoch-abend in Andelfingen gab es eineNeuigkeit in Sachen Parkplätzeentlang der Thur. Der ZPW gehö-ren alle 24 Weinländer Gemein-den an, an der Versammlung nah-men 46 Delegierte teil.

Zwischen Thalheim undFlaach gebe es 1200 Parkplätze,sagte ZPW-Präsident Adrian La-cher. Doch einige davon lägen inGebieten, «wo es dem Kantonnicht mehr passt». Gemeint sinddamit vor allem die Thurauen, wo

es heute noch Parkplätze mittenim Auengebiet gibt. Für das Park-platzproblem östlich von Andel-fingen bis Thalheim habe maninzwischen Lösungen mit demKanton gefunden, nicht aberwestlich davon – also zwischenAndelfingen und Flaach im Ge-biet der Thurauen. Dort befindensich auch die meisten Erholungs-hotspots. Weil dort die vier An-rainergemeinden Andelfingen,Kleinandelfingen, Flaach undMarthalen noch nicht mit demKanton einig wurden, ist das Pro-jekt dort nun sistiert worden.Laut Lacher treffen sich die Ver-antwortlichen im Oktober wie-der, um das «GesamtkonzeptErholung Thurauen» zu bespre-chen. Die Hauptarbeiten dazusind für nächstes Jahr geplant.Die vier Thurauen-Gemeindenfordern eine Erschliessung desGebiets mit Velo, Auto, Schiff undÖV. Sie wehren sich dagegen, dassParkplätze aufgehoben werden,ohne für andere Verkehrsmittelzu sorgen. Denn ohne drohennoch mehr Wildparkierer.

Das meiste Geld für PlanungenDas ZPW-Budget für das Jahr2019 hiessen die Delegierten derGemeinden einstimmig gut.Knapp 180 000 Franken an Aus-gaben plant der WeinländerZweckverband ein, davon140 000 Franken für diverse Pla-nungsarbeiten. Für die Beglei-tung von Planungen Dritter, zum

Beispiel für die Thurauen oderdas Atomendlager, sind 27 000Franken eingeplant. Weitere20 000 Franken sind reserviert,um die Gemeinden bei der Um-setzung der Arbeitsplatzgebietezu unterstützen. Ein solches Ge-biet soll es dereinst in Marthalengeben, das im Richtplan eingetra-gen ist, der voraussichtlich imOktober vom Zürcher Regie-rungsrat festgesetzt wird.

Übrigens: Um die budgetiertenKosten der ZPW für 2019 zu de-cken, bezahlt jeder WeinländerEinwohner 5 Franken und 74Rappen. Markus Brupbacher

WEINLAND Herrscht Badewetter, wird entlang der Thuroft wild parkiert. Das Problem ist zwar seit vielen Jahrenbekannt. Doch gelöst ist es nach wie vor nur teilweise.

Wildes Parkieren in Ellikon am Rhein: Rechts wäre der Parkplatz, der aber schon besetzt ist. Archivfoto: PD

GEMEINDEFUSION IM RAUM ANDELFINGEN

Weil Andelfingens Gemeinde-präsident in den Ferien weilte, begrüsste Vizepräsident Peter Müller am Mittwoch die De-legierten der Zürcher Planungs-gruppe Weinland. Müller berich-tete von den grossen Vorhaben, welche Andelfingen derzeit be-schäftigen. So auch von der Fu-sion mit Nachbargemeinden, die geprüft wird. Eine Fusion wäre das «wichtigste politische Projekt

der letzten 100 Jahre in der Re-gion», sagte Müller. Das meiste «Fleisch am Knochen» gebe es etwa beim Wasser und Abwas-ser, nur: Da arbeite man bereits zusammen, dies seien also «vor-weggenommene Fusionsteile». Ohne sie würde sich eine Fusion «klar lohnen». Mit dieser Aussa-ge setzte Müller unausgespro-chen ein Fragezeichen hinterden Nutzen einer Fusion. mab

Fragezeichen hinter Fusion gesetzt

|RegionDer Landbote

Freitag, 21. September 2018 9