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Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe- Universität Frankfurt/M. Tim Staeger Empirisch-statistische Analyse von Wechselbeziehungen zwischen Klimasystem und Anthroposphäre in neoklimatologischer Zeit Disputations-Vortrag am 13. März 2003

Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

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Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie

Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M.

Tim Staeger

Empirisch-statistische Analyse von Wechselbeziehungen zwischen Klimasystem und

Anthroposphäre in neoklimatologischer Zeit

Disputations-Vortrag am 13. März 2003

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Gliederung:

Teil I: Signalanalyse globaler und regionaler Klimadatenfelder

Teil II: Witterungseinflüsse auf deutsche Ernteerträge

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I Signalanalyse globaler und regionaler Klimadatenfelder

Fragestellung:

Welche Anteile der Variationen in beobachteten Klimaelementen sind mittels Regression natürlichen und anthropogenen Ursachen zuzuordnen?

Wie signifikant lässt sich ein anthropogenes Signal vom Zufall und von den natürlichen Signalen unterscheiden?

1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000

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Global gemittelte Temperatur-Anomalien 1956 bis 2002 nach Jones

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Ansatz:

Mit Hilfe klimatologischer Vorkenntnisse erhält man ein Reservoir an potenziellen Einfluss-Zeitreihen.

Durch die Selektionsstrategie der schrittweise Regression werden signifikante Einfluss-Zeitreihen ausgewählt, die in ein multiples Regressionsmodell einfließen.

Das Signal-Rausch-Verhältnis der anthropogenen Signale ist ein Maß für deren Signifikanz.

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Berücksichtigte Antriebe / Prozesse:

Anthropogene Treibhausgas-Konzentrationen (GHG)

Troposphärische Sulfatkonzentrationen* (SUL)

El Niño – Southern Oscillation (SOI)

Explosiver Vulkanismus (VUL)

Schwankungen der Solarkonstanten (SOL)

Nord-Atlantik-Oszillation (NAO)

* Signale unplausibel

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-0,7

-0,6

-0,5

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0,2

0,3

0,4

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0,6

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GHG + SOL + SOI + VUL

erklärte Varianz: 78,9%

Globale Mitteltemperatur 1878 – 2000, Jahresmittel nach Jones

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Ges. GHG SUL SOL SOI VUL NAO

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Erklärte Varianz des Gesamtmodells und der einzelnen Einflüsse an der globalen Mitteltemperatur 1878 - 2000

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Signifikanz des Treibhaus-Signals:

Ein Signal muss sich hinreichend vom Rauschen abheben:

)()(

),(Sia

xs

txS

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ghg

Unter der Vorraussetzung Gauß-verteilter Residuen lässt sich die zu einem gegebenen Signal-Rausch-Verhältnis gehörende Signifikanz berechnen.

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Was ist Rauschen?

Fall 1: „Rauschen“ repräsentiert den Zufall:

Um die „zufallsartige“ Komponente zu erhalten, wird das Residuum in eine strukturierte und unstrukturierte Komponente zerlegt.

txRschtxRtxRtxR polytrend ,,,,

Hierbei wird getestet ob sich das Treibhaus-Signal signifikant vom Zufall unterscheidet

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Was ist Rauschen?

Fall 2: „Rauschen“ beinhaltet die natürliche Variabilität und die unerklärte Varianz:

Hierbei wird getestet ob sich das Treibhaus-Signal signifikant von der Variabilität nicht anthropogenen Ursprungs unterscheidet

txStxRtxRsch nat ,,,

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Fall 1: Unstrukturierte Residualkomponente als Rauschen

1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000

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Fall 1: Unstrukturierte Residualkomponente als Rauschen

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0,6GHGSOLVULSOI

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Fall 2: Komplettes Residuum und natürliche Variabilität als Rauschen

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Vorhandene Gebietsmittel, Temperatur Jahresmittel 1901 - 2000

Datenfelder:

Räumliche Differenzierung führt zu Gebietsmittelreihen die nicht unabhängig voneinander sind, da sie alle einen Teil desselben Feldes meteorologischer Parameter beschreiben

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Datenfeld EOF-Transformation

PC

Schrittweise Regression

Rücktransformation

Signalfelder,

Residuenfeld

Vorbehandlung von Feldern:

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Treibhausgas-Signalfeld im Jahr 2000 relativ zum Jahr 1901 in [K]:

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Treibhausgas-Signalfeld saisonale Mittel im Jahr 2000 relativ zum Jahr 1901 in [K]:

Winter Frühjahr

Sommer Herbst

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Solares Signalfeld im Jahr 2000 relativ zum Jahr 1906 (erstes Sonnenfleckenmaximum im Analysezeitraum) in [K]:

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Ges. GHG SOL SOI VUL NAO

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Erklärte Varianz des Gesamtmodells und der einzelnen Einflüsse an den globalen Gebietsmitteln der Temperatur 1878 - 2000

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Prozentuale Signifikanz des GHG-Signals im Jahr 2000 relativ zum Jahr 1901:

Fall 1: Unstrukturierte Residualkomponente als Rauschen

Fall 2: Komplettes Residuum und natürliche Variabilität als Rauschen

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Prozentuale Signifikanz des GHG-Signals im Jahr 2000 relativ zum Jahr 1878:

Fall 1: Unstrukturierte Residualkomponente als Rauschen

Fall 2: Komplettes Residuum und natürliche Variabilität als Rauschen

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Treibhausgas-Signalfeld Europa im Jahr 2000 relativ zum Jahr 1878 in [K]:

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Prozentuale Signifikanz des GHG-Signals in Europa im Jahr 2000 rlativ zum Jahr 1878:

Fall 1: Unstrukturierte Residualkomponente als Rauschen

Fall 2: Komplettes Residuum und natürliche Variabilität als Rauschen

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Signfikanz des Treibhaus-Signals in der Deutschland-Mitteltemperatur 1878 - 2000:

Fall 1: Unstrukturierte Residualkomponente als Rauschen

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GHGSOLNAO

90%

90%

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Signfikanz des Treibhaus-Signals in der Deutschland-Mitteltemperatur 1878 - 2000:

Fall 2: Komplettes Residuum und natürliche Variabilität (ohne NAO) als Rauschen

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Vergleich erklärter Varianzen des Gesamtmodells und der einzelnen Einflüsse an verschiedenen Temperatur-Datensätzen 1878 - 2000:

pro

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GESGHGSOLSOIVULNAO

GlobalesMittel

GlobalGebietsmittel

Europa Deutschland

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Zusammenfassung Teil I:

Die erklärten Varianzen sind in den global und hemisphärisch gemittelten Temperaturen am höchsten (ca. 70% - 80%) und verringern sich mit zunehmender räumlicher Differenzierung (Ausnahme: Deutschland-Mitteltemperatur).

Die Sulfat-Signale sind unplausibel. Die verwendeten Einfluss-Zeitreihen sind wahrscheinlich ungeeignet.

Anthropogene Treibhausgase sind auf der globalen Skala der wichtigste Einfluss auf die bodennahe Lufttemperatur, und dort auch signifikant vom Zufall und von der natürlichen Variabilität unterscheidbar.

Auf der Europäischen Skala dominiert die NAO – das Treibhaus-Signal ist dort nicht signifikant. Dies gilt auch für das Europäische Luftdruck- und Niederschlagsfeld.

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II Witterungseinflüsse auf deutsche Ernteerträge:

Meteorologische Daten:

Monatsmittel bzw. -Summen aus sieben westdeutschen Bundesländern von Temperatur und Niederschlag, die aus Gitterpunktsdaten abgeleitet wurden (0,5° x 0,5°).

Bayern

Baden-Württemberg

Rheinland-Pfalz

Hessen

Nordrhein-Westfalen

Niedersachsen

Schleswig-Holstein

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II Witterungseinflüsse auf deutsche Ernteerträge:

Ertragsdaten:

Bundeslandmittel von 21 Fruchtarten in [t/ha]

Winterweizen

Sommerweizen

Wintergerste

Sommergerste

Roggen

Hafer

Frühkartoffeln

Spätkartoffeln

Zuckerrüben

Runkelrüben

Weisskohl

Rotkohl

Wirsing

Gras

Klee

Winterraps

Sommerraps

Ackerbohnen

Körnermais

Spargel

Erdbeeren

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6ungefiltert10-jährig Gauß-tiefpassgefiltert10-jährig-Gauß-hochpassgefiltert

Hochpassfilterung von Ertragsreihen:

Beispiel: Erträge des Sommerweizens in Bayern 1950 - 1998

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Fragestellung: Gibt es Monate, in denen der Einfluss von meteorologischen Parametern besonders ausgeprägt ist?

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Fragestellung: Gibt es Monate, in denen der Einfluss von meteorologischen Parametern besonders ausgeprägt ist?

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Beispiel: Ackerbohnen in Baden-Württemberg

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Fragestellung: Gibt es Monate, in denen der Einfluss von meteorologischen Parametern besonders ausgeprägt ist?

Beispiel: Spargel in Niedersachsen

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Abgeleitete Einflussgrößen: a) Quadrieren

Vorstellung: Extreme wirken sich besonders stark auf die Erträge aus

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Beispiel: Ackerbohnen in Baden-Württemberg

Abgeleitete Einflussgrößen: a) Quadrieren

Vorstellung: Extreme wirken sich besonders stark auf die Erträge aus

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Beispiel: Spargel in Niedersachsen

Abgeleitete Einflussgrößen: a) Quadrieren

Vorstellung: Extreme wirken sich besonders stark auf die Erträge aus

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Abgeleitete Einflussgrößen: b) Multiplizieren / Dividieren

Vorstellung: Temperatur und Niederschlag wirken in Kombination

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Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Beispiel: Ackerbohnen in Baden-Württemberg

Abgeleitete Einflussgrößen: b) Multiplizieren / Dividieren

Vorstellung: Temperatur und Niederschlag wirken in Kombination

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0,7

-0,5

-0,4

-0,3

-0,2

-0,1

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

Si 99

Si 99

Si 95

Si 95

T*N

Feb Mar Apr Mai Jun VP

Pea

rso

n-K

orr

elat

ion

sko

eff.

-0,5

-0,4

-0,3

-0,2

-0,1

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

-0,5

-0,4

-0,3

-0,2

-0,1

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

Si 99

Si 95

Si 99

Si 95

Korrelationen zwischen Ertrags- und Klimazeitreihen:

Beispiel: Spargel in Niedersachsen

Abgeleitete Einflussgrößen: b) Multiplizieren / Dividieren

Vorstellung: Temperatur und Niederschlag wirken in Kombination

Page 40: Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

Hochsignifikanter (Si > 99%) Einfluss trocken-heisser sommerlicher Witterungen:

BAY BWB RPF HES NRW NSA SHS

Zuckerrüben

Gras

Klee

Ackerbohnen

Hafer

Frühkartoffeln

Spätkartoffeln

Zuckerrüben

Runkelrüben

Rotkohl

Gras

Klee

Spätkartoffeln

Zuckerrüben

Runkelrüben

Weisskohl

Gras

Klee

Weisskohl

Gras

Ackerbohnen

Hafer

Gras

Sommergertse

Hafer

Frühkartoffeln

Spätkartoffeln

Aufgelistet sind alle Fruchtarten, bei denen eine hochsignifikante Korrelation zwischen dem Ertrag und den Quotientenreihen aus Temperatur und Niederschlag für die Monate Juni, Juli und August vorliegen.

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Schrittweise Regression:

Potenzielle Regressoren:

- Monatsmittel der Temperatur bzw. Monatssummen des Niederschlages innerhalb der Vegetationsperiode und des vorausgehenden Monats

- Abgeleitete Zeitreihen (quadriert, multipliziert bzw. dividiert) aus den „Basis-Regressoren“ Temperatur und Niederschlag derselben Zeiträume

- Basis-Regressoren und abgeleitete Zeitreihen der jeweiligen Vegetationsperioden

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1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

Ert

rag

s A

no

mal

ien

in [

t/h

a]

-2,0

-1,6

-1,2

-0,8

-0,4

0,0

0,4

0,8

1,2

-2,0

-1,6

-1,2

-0,8

-0,4

0,0

0,4

0,8

1,2Sommergerste - Schleswig-Holstein, e.V.: 64,6%

Page 43: Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

EO

F-t

ran

sfo

rmie

rte

N-A

no

mal

ien

-200

-100

0

100

200

300

-200

-100

0

100

200

300Niederschlag Junisummen Schleswig-Holstein

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

Ert

rag

s A

no

mal

ien

in [

t/h

a]

-2,0

-1,6

-1,2

-0,8

-0,4

0,0

0,4

0,8

1,2

-2,0

-1,6

-1,2

-0,8

-0,4

0,0

0,4

0,8

1,2Sommergerste - Schleswig-Holstein, e.V.: 64,6%

vpshssg tanatan

tanananataae 8

27

26543210 4647646ˆ

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

EO

F-t

ran

sfo

rmie

rte

T-A

no

mal

ien

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

12

14

16

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

12

14

16Temperatur Junimittel Schleswig-Holstein

Page 44: Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

Ert

rag

s-A

no

mal

ien

in [

t/h

a]

-1,0

-0,8

-0,6

-0,4

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

-1,0

-0,8

-0,6

-0,4

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0Sommergerste - Hessen, e.V.: 65,5%

Page 45: Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

EO

F-t

ran

sfo

rmie

rte

N-A

no

mal

ien

-100

0

100

200

-100

0

100

200Niederschlag Aprilsummen Hessen

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

Ert

rag

s-A

no

mal

ien

in [

t/h

a]

-1,0

-0,8

-0,6

-0,4

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

-1,0

-0,8

-0,6

-0,4

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0Sommergerste - Hessen, e.V.: 65,5%

vphessg n

tata

n

tatnatnanananataae 9

2876543210 78438422ˆ

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

EO

F-t

ran

sfo

rmie

rte

T-A

no

mal

ien

-5

0

5

10

15

-5

0

5

10

15Temperatur Aprilmittel Hessen

Page 46: Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995

Ert

rag

s-A

no

mal

ien

in [

t/h

a]

-1,0

-0,8

-0,6

-0,4

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

-1,0

-0,8

-0,6

-0,4

-0,2

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0Spargel - Hessen, e.V.: 54,1%

5ˆ 10 taae hessp

Page 47: Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M. Tim Staeger

Selektierte Regressoren:

Getreide - T

v8 v9 v10 v11 2 3 4 5 6 7 8 9 vp

Hae

ufi

gke

it

0

5

10

15

20

25

30

0

5

10

15

20

25

30

Getreide - N

v8 v9 v10 v11 2 3 4 5 6 7 8 9 vp

Häu

fig

keit

0

5

10

15

20

25

30

0

5

10

15

20

25

30

Getreide - T*T

v8 v9 v10 v11 2 3 4 5 6 7 8 9 vp

Hae

ufi

gke

it

0

5

10

15

20

25

30

0

5

10

15

20

25

30

Getreide - N*N

v8 v9 v10 v11 2 3 4 5 6 7 8 9 vp

Hae

ufi

gke

it

0

5

10

15

20

25

30

0

5

10

15

20

25

30

Getreide - T * N

v8 v9 v10 v11 2 3 4 5 6 7 8 9 vp

Hae

ufi

gke

it

0

5

10

15

20

25

30

0

5

10

15

20

25

30

Getreide - T / N

v8 v9 v10 v11 2 3 4 5 6 7 8 9 vp

Hae

ufi

gke

it

0

5

10

15

20

25

30

0

5

10

15

20

25

30

Regressor pos. neg.

n4 2 29

tn4 3 25

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Zusammenfassung Teil II:

Durch die notwendige Hochpassfilterung der Ertragsreihen können keine niederfrequenten Variationsanteile analysiert werden.

Viele Fruchtarten sind empfindlich gegenüber trocken-heissen Witterungsabschnitten im Sommer.

Feucht-warme Witterung im April wirkt sich negativ auf Getreideerträge aus.

Extreme Anomalien in den meteorologischen Parametern wirken sich fast ausschließlich negativ auf die Erträge aus.

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Fazit:

Der anthropogene Zusatz-Treibhauseffekt ist der wichtigste Einfluss auf die beobachtete bodennahe Lufttemperatur der letzten 100 – 120 Jahre, und ist dort (bei hinreichender räumlicher Mittelung) signifikant nachweisbar.

Der Witterungseinfluss auf Ernteerträge der letzten ca. 50 Jahre in Westdeutschland ist überwiegend sichtbar. Extreme Anomalien der meteorologischen Parameter führen häufig zu Ernteeinbrüchen.

Um den Impakt einer Klimaänderung auf Ernteerträge in Deutschland beurteilen zu können, sind künftig vor allem Änderungen im Extremverhalten meteorologischer Parameter zu untersuchen.