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P2.09
Arbeitsmedien für ORC-ProzesseProf. Dr. J. Fischer1) (E-Mail: [email protected]), MSc N. A. Lai1), Dipl.-Ing. G. Koglbauer1), Prof. Dr.-Ing. M. Wendland1)
1)Institut für Verfahrens- und Energietechnik, Universität für Bodenkultur, Muthgasse 107, A-1190 Wien
DOI: 10.1002/cite.200750029
ORC (Organic Rankine Cycles)-Prozessekönnen zur Stromerzeugung aus geo-thermischer und solarthermischer Wär-me, Abwärme und Wärme aus Bio-masse eingesetzt werden. Fragen beimEntwurf eines ORC-Prozesses sind dieWahl des Arbeitsmediums und die Pro-zessführung. Dabei kommt es auf dieTemperatur der verfügbaren Wärme undauch darauf an, ob der Wärmeträger imKreis geführt werden kann oder ob erabgeführt werden muss, wie dies beiAbwärme oder Thermalwasser der Fallist. Zunächst wird anhand von Modellengezeigt, dass es für jedes obere Tempera-turniveau ein anderes optimales Arbeits-medium gibt. Für eine Maximaltempe-ratur von 100 °C für das Arbeitsmediumwurde schon eine umfangreiche Studieüber die thermischen Wirkungsgrade
mit der Zustandsgleichung BACKONEdurchgeführt, die im Fall der Geother-mie noch durch eine Pinch-Analyse er-gänzt werden muss. Die Abbildungzeigt für R600a das Ergebnis für gth, dieübertragbare Wärme qwa und die resul-tierende elektrische Leistung Pel alsFunktion der Verdampfungstemperatur.Als optimales reines Arbeitsmedium fürdiesen Temperaturbereich wurde über-kritisches R143a gefunden. Hier werdennoch Gemische für tiefere und andereArbeitsmedien wie Siloxane für höhereMaximaltemperaturen diskutiert. Da fürdiese die Datenlage im oberen Tempera-turbereich noch unbefriedigend ist, wur-den in Ergänzung zu laufenden Mes-sungen neue Extrapolationsgleichungenfür die Sättigungseigenschaften ent-wickelt, mit deren Hilfe BACKONE-
Parameter bestimmt werden. Schließ-lich werden Ergebnisse von Kreispro-zessberechnungen mit BACKONE fürSiloxane präsentiert.
P2.10
Prozessintegrierte CO2-Abtrennung bei der Biomassever-gasung in überkritischem WasserDr. N. Boukis1) (E-Mail: [email protected]), Dipl.-Ing. U. Galla1), Dipl.-Ing. H. Müller1), Prof. Dr. E. Dinjus1)
1)Forschungszentrum Karlsruhe, ITC-CPV, Postfach 3640, D-76021 Karlsruhe
DOI: 10.1002/cite.200750076
Für die energetische Nutzung nasserBiomassen (Maissilage, Traubentrester,Schlempe und Treber) bietet der Prozessder Biomassevergasung in überkriti-schem Wasser (SCWG) einen hohenenergetischen Wirkungsgrad. Die Bio-masse wird lediglich in eine pumpbareForm überführt, ohne Vortrocknung.Dazu ist in vielen Fällen keine Vorbe-handlung notwendig, in anderen Fällenwird die Biomasse zerkleinert und mitWasser verdünnt.
Der Prozess wurde in der Anlage„VERENA“ mit verdünntem Methanol,Ethanol und einer Suspension aus Mais-silage demonstriert. Prozessbedingun-gen: p = 28 MPa, 100 kg/h Feed, T = 600– 650 °C, s = 1 – 4 min. H2 entsteht alsProdukt (50 – 85 Vol.-%). Der Kohlen-stoff bildet CO2 und CH4 sowie einengeringen Anteil höherer KW.
Das so gebildete CO2 wurde vorKurzem (eine Ernteperiode) der Atmo-sphäre entzogen und kann wieder in die
Atmosphäre freigesetzt werden, ohnediese zu belasten. Der SCWG Prozessbietet die Möglichkeit, das CO2 energe-
Abbildung. Einfluss der Verdampfungstem-peratur von R600a auf übertragbare Wärmeqwa, thermischen Wirkungsgrad gth undelektrische Leistung Pel bei vorgegebenerThermalwassertemperatur von 120 °C.
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
0 50 100 150 200
Water flow (kg/h)
Se
pa
rate
d g
as f
low
(N
m3/h
)
H2
CH4
CO2
H2 theor.
CH4 theor.
CO2 theor.
Linear (CO2
Abbildung. Abgetrennte Gasmenge als Funktion der eingesetzten Was-sermenge (Feed: Methanol, �: Versuchswerte, �: theoretische Werte).
1342 Chemie Ingenieur Technik 2007, 79, No. 9Energie und Klima
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