16
Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück für Stück

ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

  • Upload
    others

  • View
    8

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

Eine Publikationder ARBURG Gruppe

Ausgabe 12 Herbst 1999

Informationen überMarkt und Technikdes Spritzgießens

ARBURG II: Umzug – Stück für Stück

Page 2: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

AuszeichnungDoppelsieg für ARBURG

3

2

Karl Hehl Eugen Hehl

I n h a l t

ARBURG Messen„13“ – Glückszahl für MessemetropoleFriedrichshafen

4-5

6-7

ARBURG ArchitekturHell und licht

8-9

ARBURG TechnologieSchnelle EingreiftruppeARBURG ProduktionMit Kabelkiste und Handhabungsmanipulator

10

11

ARBURG TechnologieWarum eigentlich aufstellen?ARBURG KundenreportageKooperation in Richtung Innovation

12

13

ARBURG ServiceImmer da, wenn man sie brauchtARBURG Tech TalkMaschinensteuerung optimal angepaßt

14

15

ARBURG NiederlassungenSingapore: ARBURG PTE Ltd.

16

ARBURG KundenreportageCamo: Erfolg begann im Kino

Mit großen Schritten geht es auf die Jahreswende zum Jahr 2000

zu. Dieser Jahreswechsel hat den Unternehmen große Anstren-

gungen bei der Umstellung der Computersysteme eingebracht.

Jahr-2000-Fähigkeit ist hier das große Schlagwort!

Daß ARBURG dabei bestens im Zeitplan liegt und dieses magi-

sche Datum nicht zu fürchten braucht, wurde bereits Anfang

März durch ein äußerst positives Audit-Ergebnis des TÜV Rhein-

land / Berlin-Brandenburg bescheinigt.

Aber unser Unternehmen hat in diesem Jahr noch andere Aus-

zeichnungen erhalten: In einer unabhängigen Marktstudie zum

Markenimage belegte ARBURG mit weitem Abstand den ersten

Platz und wurde zudem noch durch die Robert Bosch GmbH mit

der Lieferantenauszeichnung 1997/98 geehrt.

Dies alles zeigt uns deutlich, daß sich unser Unternehmen auf

dem richtigen Weg befindet: Mit ARBURG II setzen wir auf die-

sem Weg einen neuen, markanten Meilenstein in der Unter-

nehmensgeschichte.

Auch bei ARBURG II werden wir komplexe Funktion mit an-

sprechendem Design verknüpfen und damit dem bekannten

ARBURG Anspruch treu bleiben. Denn: „Häßlichkeit verkauft sich

schlecht!“

Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre dieser neuen Ausgabe unse-

rer ARBURG today viel Lesevergnügen!

ARBURG today,Ausgabe 12 / Herbst 1999Kundenmagazin der ARBURG Gruppe

Herausgeber: ARBURG GmbH + Co

Redaktion:Dr. Christoph Schumacher (verantw.)Redaktionsbeirat:Juliane Hehl, Martin Hoyer,Roland Paukstat, Bernd Schmid,Jürgen Schray, Renate Würth

Mitarbeit an dieser Ausgabe:Uwe Becker (Text), Jürgen Schray(TechTalk), Markus Mertmann (Foto),Martina Schrenk (Grafik)

Redaktionsadresse:ARBURG GmbH + CoPostfach 110972286 Loßburg

Tel.: +49 (0) 7446/33-3149Fax: +49 (0) 7446/33-3413e-mail: [email protected]

IMPRESSUM

Nachdruck – auch auszugsweise –genehmigungspflichtig

2

Page 3: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

ARBURG liegt hier jeweils aufdem ersten Platz. Den zweitenRang belegte das Unternehmen inden Rubriken „Maschinenquali-tät”, „Servicequalität” und „Pro-blemlösungskompetenz”. Schlech-tere Plazierungen als zweite Plät-ze wurden gar nicht erst erzielt.

„Traditionelles Indiz für dieStärke einer Marke ist die sponta-ne Bekanntheit”, wertete Markt-forscher Winfried Pfenning in sei-ner Untersuchung das gute Ab-schneiden als Anzeichen einerhervorragenden Marktpositionvon ARBURG. Da das Image einesUnternehmens bei sich immerweiter angleichenden Produktlei-stungen durchaus die Kaufent-scheidungen potentieller Kundenbeeinflußt, kam diese Bestplazie-rung logischerweise wie gerufen.

Die ARBURG Geschäftsleitungbewertete die hervorragende Be-notung als Ergebnis gemeinsamerAnstrengungen, zu der alle Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter an ih-rem speziellen Arbeitsplatz beige-tragen haben.

Dasselbe gilt im Prinzip auchfür die zweite Auszeichnung desJahres, den Qualitätspreis derBosch-Gruppe. Beurteilt wurdenvor allem die Qualität der Erzeug-nisse und Dienstleistungen, dieFlexibilität sowie die Lieferzuver-lässigkeit der mit Bosch kooperie-renden Partnerunternehmen. Be-

sonders wertvoll wird die Aus-zeichnung für ARBURG deshalb,weil erstmals auch Unternehmenaus dem Bereich Investitionsgütersowie Logistik-Dienstleistungengeehrt wurden.

Neben ARBURG bekamen ins-gesamt noch 52 Unternehmen,darunter drei weitere Investitions-güter-Hersteller, die begehrte Tro-phäe überreicht, die nur alle zweiJahre vergeben wird.

Natürlich machen sich An-strengungen hinsichtlich einerumfassenden Qualitätskontrolle,wie sie bei ARBURG durch dieDoppel-Zertifizierung nach ISO9001 und 14001 festgeschriebensind, im täglichen Arbeitsalltagimmer wieder bemerkbar. Aber esist doch ein Grund zu besondererFreude, wenn diese Bemühungenvon Kunden bzw. Partnern auchanerkannt und gewürdigt werden.Deshalb möchten wir Ihnen auchauf diesem Weg nochmals herz-lich „Danke” für diesen Doppel-sieg sagen. Wir werden uns auchzukünftig bemühen, das in unsgesetzte Vertrauen zu rechtferti-gen. Darauf haben Sie als Kundenzuallererst einen Anspruch!

Doppelsiegfür ARBURGGleich zweimal gab es beiARBURG großen Grund zurFreude: In der Mai-Ausgabedes Kunststoff-Fachmaga-zins „Plastverarbeiter” (PV)nahm ARBURG die Pole-Posi-tion in einer Studie über denKunststoffspritzgießmaschi-nenmarkt ein, die durch diePV-Redaktion in Auftrag ge-geben wurde. Im Juli folgtedann das zweite dicke Lob.

„Für Qualität und besondereLeistungen als Lieferant derBosch-Gruppe” wurde ARBURGmit der Lieferantenauszeichnung1997/98 der Robert Bosch GmbHgeehrt. Gute Gründe also für Ge-schäftsleitung und Mitarbeiter,auf ihr Unternehmen wirklichstolz zu sein.

Die PV-Marktstudie wurdedurch die Pfenning Marktfor-schung/Beratung/Analyse (MBA)erstellt. Das Ergebnis der Image-Untersuchung hätte für ARBURGkaum besser ausfallen können:

Das Unternehmen hat unterden zehn genannten Wettbewer-bern die Gesamtwertung klar mit88 von 100 möglichen Punktengewonnen.

Ganz besonders erfreuliche Er-gebnisse konnten in den Segmen-ten „Management”, „Kundenori-entierung”, „Vertrautheit” und„Innovativität” erreicht werden.

Hocherfreut: Drei der ARBURG Gesell-schafter mit Plastverarbeiter-RedakteurAlexander Büchler (v.l.n.r.: Michael Hehl,Eugen Hehl, Alexander Büchler, JulianeHehl)

In Stein gemeißelt: Die Anerkennung derBosch-Gruppe für besondere Leistungendes Lieferanten ARBURG

Geschäftsführer Herbert Kraibühler (2.v.l.)und Vertriebsleiter Eberhard Lutz (3.v.l.)nahmen die Auszeichnung durchDr. Wolfgang Colberg (l.) und Dr. KlausBolenz (r.) entgegen. Foto: Bosch

A R B U R G Auszeichnung

3

Page 4: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

1981 wurde sie erfolgreichaus der Taufe gehoben: DieRede ist von der Internatio-nalen Fachmesse für Kunst-stoffverarbeitung Fakuma inFriedrichshafen.

Bis heute gibt der anhaltendeErfolg der Fakuma dem Messeun-ternehmen P. E. Schall recht, da-mals den „Sprung ins kalte Was-ser“ gewagt zu haben. Denn essind nicht nur die technologischenHighlights der Messe selbst, diedas Publikum anlocken, sondernauch die Region mit ihrem beson-deren „Bodensee-Flair“ und dieStadt Friedrichshafen, die ge-schichtlich – denkt man an dieZeppeline – auf eine große Tech-niktradition zurückblicken kann.

Mit innovativen Industriebe-trieben wie ZF, MTU oder DASAzeigt Friedrichshafen sein zu-kunfts- und wachstumsorientier-tes Gesicht. Die heute 55.000 Ein-

A R B U R G Messen

ALLROUNDER 630 S 2500-1300als Vertreter der großen ARBURGMaschinen. Mit 2500 kN Schließ-kraft und 1300er Spritzaggregateröffnet diese Maschine neue Pro-duktionsmöglichkeiten für Kun-den mit Maschinen im mittlerenSchließkraftbereich.

Einen weiteren Messeschwer-punkt bildet die Duroplastverar-beitung. Hier zeigt ARBURG an ei-ner speziell ausgerüsteten 420 C1300-350 die Verarbeitung vonDuroplast-Feuchtpolyester mit derINJESTER Stopfeinrichtung. Ent-nommen wird das auf diesemALLROUNDER gefertigte Kupp-lungsgehäuse über ein neu ent-

wickeltes ARBURGHorizontal-Handling,das von der Maschi-nenrückseite her indas Werkzeug ein-greift.

SELOGICADas übergreifende

Thema des Jahres, dieSELOGICA Steuerungund ihre überragen-

den Vorteile, wird ebenfalls breitpräsentiert. Die für alle neuenALLROUNDER durchgängig zur

4

Vom kleinsten bis zum größtenALLROUNDER zeigt ARBURG einen reprä-sentativen Querschnitt durch dasMaschinenprogramm und glänzt gleich mitmehreren Neuheiten.

habe sich für diese Messe nichtnur aus regionaler Verbundenheitheraus immer stark gemacht, son-dern auch deshalb, weil ihn dasMessekonzept außerordentlichüberzeugt habe. Eine äußerst pro-fessionell organisierte Messe lok-ke hier mit hohem Infowert undzugleich familiärer Form in land-schaftlich reizvoller Umgebung.

ARBURG: Kleine und großeMesseschwerpunkte

Was gibt es also dieses Jahrvon ARBURG auf der Fakuma zusehen? Kleine und große Neuig-keiten, könnte man fast sagen.Denn mit der 220 S 150-35 zeigt

ARBURG den erstmals bei denTechnologie-Tagen ‘99 vorgestell-ten kleinsten ALLROUNDER zumHerstellen von Mikroteilen mit 15mm-Schnecke. Neu ist auch der

wohner zählende Stadtgemeindeprofitiert nicht zuletzt aber auchvom Bodensee-Tourismus.

Messe optimale ErgänzungUnd wie paßt jetzt die Messe

in dieses Umfeld? Offensichtlichsehr gut, erfreuen sich doch dieVeranstaltungen auf dem Messe-gelände so großer Beliebtheit,daß an einer Erweiterung der Ka-pazitäten bereits sehr konkret ge-arbeitet wird. Paul EberhardSchall, geschäftsführender Gesell-schafter des MesseunternehmensP. E. Schall GmbH Frickenhausen,steuert mit der 13. Fakuma auf ei-nen neuen Ausstellerrekord zu.

ARBURG ist bereits seit der er-sten Fakuma 1981 als Ausstellermit von der Partie. Nach Ansichtvon Eugen Hehl, dem Vorsitzen-den der ARBURG Geschäftsfüh-rung, ist die Messe aus dem heuti-gen Fachmessekalender nichtmehr wegzudenken. ARBURG

„13“: Glückszahlfür MessemetropoleFriedrichshafen

4

Page 5: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

Verfügung stehende Steuerungmit grafischem Ablaufeditor, um-fangreichen individuellen Zu-griffs- und Überwachungsmög-lichkeiten, komfortabler Bedie-nung und „Divided Screen“-Tech-nologie verschafft Einrichternund Bedienern optimale Über-sicht und Transparenz. Von denauf der Hand liegenden Vorteilenkönnen sich die interessierten Be-sucher sowohl an Dummy-Termi-nals als auch direkt an den Mes-semaschinen überzeugen.

Allein drei Neuentwicklungenzeigt das Unternehmen 1999 alsoin Friedrichshafen. Ein Beweisdafür, daß ARBURG den Messe-standort Friedrichshafen wirklichzu schätzen weiß. Wer ARBURGkennt, der weiß jedoch, daß viel-leicht noch irgendwo das eineoder andere As im Ärmel steckenkönnte. Und wo könnte ein sol-cher Trumpf besser stechen alsauf der für ARBURG fast heimat-lich vetrauten Messe am Boden-see?

Drei Fakuma-Fragen anPaul E. Schall:

Besaß die Teilnahme vonARBURG an der ersten Fakuma1981 Signalwirkung für die weite-re Entwicklung dieser Messe?

Die zukunfts-weisende Entschei-dung von ARBURG,1981 in Friedrichs-hafen auf der Fa-kuma auszustellen,war sicherlich einwichtiger Schritt für den Erfolgunserer Veranstaltung. Die Ent-scheidung hatte eine klare Signal-wirkung für die Branche. EugenHehl zählt deshalb zweifellos zuden Ziehvätern der Fakuma.

Wie sehen Sie die weitere Ent-wicklung des MessestandortsFriedrichshafen und der Fakuma?

Im Jahr 2002 wird die StadtFriedrichshafen ein neues Messe-gelände fertiggestellt haben, dasmit 55.000 Bruttoquadratmeternüber 7.000 qm mehr Fläche verfü-gen wird als das derzeitige Gelän-de. Hier bieten sich auch der Fa-kuma weitere Entwicklungsmög-lichkeiten. Daher sehe ich sowohlfür den Standort als auch für dieMesse selbst sehr positive Wachs-tumschancen.

Wie schätzen Sie die Wachs-tumspotentiale der Kunststoff-branche im Allgemeinen ein undwo liegen Ihrer Meinung nach dieMegatrends?

Die Entwicklung der Fakumazeigt es eindrucksvoll: Der Kunst-stoffbranche kann meiner Mei-nung nach eine auch zukünftigpositive Entwicklung prognosti-ziert werden. Wichtige Spezialge-biete mit interessanten Entwick-lungsmöglichkeiten sind bei-spielsweise die Pulvermaterial-verarbeitung, die Optical Disc-Produktion oder auch das Mehr-komponenten- und Sandwich-Spritzgießen.

Mit dem „Shuttle”zu MIMtec

Wer als Interessent und Ver-arbeiter von Spritzteilen ausMetallpulver auf die Faku-ma kommt, sollte auf kei-nen Fall einen Termin mitunseren netten Damen amInformationsdesk versäu-men.

In Zusammenarbeit mit ARBURGbietet die Schweizer Firma MIM-tec während der Messetage ei-nen Shuttle-Service nach Ror-schach an, der die Gäste zumUnternehmen bringt, um dortEinblick in eine vorbildlicheMIM-Fertigung nehmen zu kön-nen.

Die MIMtec AG ist Kunde vonARBURG und eine hundertpro-zentige Tochter der PerfectaSchmid AG, eines internationalrenommierten Herstellers vonWebmaschinen. Die komplexenMetallteile, die für die Fertigungnotwendig sind, werden auf zweiALLROUNDERn 270 S 500-60produziert, über Handling ent-nommen, palettiert und automa-tisch flüssig und thermisch ent-bindert.

Angeboten werden mehrereGruppenfahrten, die von MIMtecund ARBURG gemeinsam organi-siert und durchgeführt werden.Individuelle Besuche sind eben-falls möglich.

Nähere Einzelheiten könnenInteressierte wie gesagt an derInfotheke auf dem ARBURG Mes-sestand in Halle 3, Nr. 326, erfra-gen.

Hochmodern: MIM-Produktionslinie inRorschach Foto: MIMtec

Friedrichshafen am BodenseeFotos: Stadt Friedrichshafen

Modernes Ambiente: Die MesseFriedrichshafen bietet ein optimalesUmfeld für Fachevents.Foto: Stadt Friedrichshafen

Stad

tpla

n: S

tadt

Frie

dric

hsha

fen

5

Page 6: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

A R B U R G Kundenreportage

Camo: Erfolgbegann im Kino

6

Hätte der Besitzer des “Fern-sehkinos” im oberösterrei-chischen Schwanenstadt ge-wußt, daß sich in seinenRäumlichkeiten einmal einHigh-Tech-Unternehmen mitder Planung und Realisie-rung von Spritzgießproduk-ten befassen würde, er hättesicher umgesattelt.

Zwar befindet sich der Firmen-sitz von Camo aus Expansions-gründen nicht mehr in diesenRäumen, aber erfolgreicher alsdie Entwicklung des Kinos war dieder Firma allemal: Denn das Kinogibt’s nicht mehr, dafür aberCamo. Und wie!

Die Geschichte: 10 Jahreschnelles Wachstum

Nochmal zurück in die „Kino-zeiten”: Im Januar 1989 kaufte derInhaber von Camo, Josef Eidler,eine Betriebsanlage in Schwa-nenstadt, die als ehemaligerStandort für Kino und Strickereiauch für die Produktion von Präzi-sionsformen für das Spritzgießensowie für Stanzformen geeignet

erschien. Camo, was soviel heißtwie Computer Aided Moulding,war geboren. Und schon damalsnicht als Werkzeugbau mit der be-rühmten „Hand am Arm”, son-dern mit einer auf CAD-Unterstüt-zung ausgelegten flexiblen Pla-nungs- und Fertigungstätigkeit.

100 Mitarbeiter produzierenbei Camo mittlerweile nicht nurSpritzgußformen, sondern Stanz-werkzeuge und Vorrichtungen,

Maschinenbauteile sowie Spritz-gießteile und montieren darüberhinaus auch High-Tech-Geräte.CAD beherrscht den Betriebdurchgängig von der Konstruktionüber die Programmierung bis zurProduktion.

Von Anfang an bemühte sichJosef Eidler um die Ausbildung ei-gener Lehrlinge. „Das gehört zuunserer Unternehmensphiloso-phie”, so seine Beweggründe.„Wir wollen eigene Fachleutehochziehen, die bei uns bleiben.“

Wie ARBURG bei Camoanfing

Klar, dominierend war am An-fang der Unternehmensentwick-lung der Werkzeugbau. Deshalbwurde der erste ALLROUNDERausschließlich zum Zweck der Ab-musterung von Kundenwerkzeu-gen angeschafft. Die Kundenwün-sche wurden aber schnell um-fangreicher. Der Weg ging ein-deutig in Richtung einer Kom-plettbearbeitung vollständigerProjekte. Vom Entwurf und derRealisierung des Werkzeugs überdie Produktion und die Bedruk-kung der Spritzteile bis hin zuVormontage und Konfektionie-rung reichen heute die Aufgaben,die Camo übernimmt.

Damit wurde auch der BereichSpritzgießen zunehmend wichti-ger. 24 Spritzgießmaschinen ar-beiten heute bei Camo, mit 17ALLROUNDERn kommt der Lö-wenanteil von ARBURG.

High-Tech für komplexeWerkzeuge

Die Hauptabnehmer von Camokommen aus der elektronischenIndustrie, der Feinwerkstechnik,der Haushaltsgeräte- sowie derAutomobilindustrie. Die Anfragensind meist auf komplexe Werk-zeuggeometrien ausgerichtet.Aus diesem Grund steht die Ent-wicklungs- und Konstruktionsab-teilung im Mittelpunkt der Pla-nungen. Detaillierte Arbeitspläneund EDV-unterstützte Arbeitsvor-

bereitung sind aber nur die eineSeite der Medaille. Camo verfügtüber modernste Ausstattung auchin der Konstruktion: 3D-Produkt-entwicklung über CAD/CAM-Soft-ware Pro/Engineer, Datenaufbe-reitung für Stereolithografie undrheologische Berechnung, 2D-Werkzeugkonstruktion, NC-Fräs-programmerstellung nach Zeich-nung oder Datenübernahme so-wie die Integration von Daten an-derer CAD-Systeme für die Ferti-gung sind hier die Stichworte.Fräsen, Senk- und Drahterodierensowie Schleifen erfolgen durch-weg CNC-gesteuert. Qualitäts-steuerung, -sicherung und -prü-fung mit mechanischen, optischenund elektronischen Kontrollme-thoden während und nach derProduktion sind selbstverständ-lich. Große Kunden wie etwaPhilips wissen diese Vorgehens-weise zu schätzen und lassen beiCamo verschiedenste Teile, etwaden Kamm und die Gehäuse meh-rerer Barttrimmer, exklusiv produ-zieren.

Die Philosophie stimmtDer Philips Bartschneider ist

ein gutes Beispiel für die Philoso-phie der Rundum-Betreuung, wiesie Camo und Josef Eidler verste-hen: „An den Auftrag von Philipskamen wir klassisch über denWerkzeugbau. Zunächst handeltees sich dabei nur um äußerst kom-plexe Werkzeuge, etwa für dengesamten Antriebsbereich desPhilips Ladyshave oder eben denfiligranen Kamm des Trimmers.Mit einer praktikablen Problemlö-sung konnten wir auf einenSchlag fünf ALLROUNDER in Be-trieb nehmen. Und es wurde auchdie Produktion von Gehäuseteilen

bei uns in Betracht gezogen. Alsdie Verantwortlichen erfuhren,daß wir nicht nur die Form planenund konstruieren, sondern die Tei-le auch herstellen, bedrucken undverpacken, konnten wir sie davonüberzeugen, uns auch den Ge-samtauftrag weiterzugeben. Full

2

3

1

Page 7: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

7

Service zu leisten heißt ja auchSynergien nutzen zu können, dieim Haus entstehen. So rechnetsich unser Vorgehen trotz der viel-leicht höheren Gestehungskostenüber die Stückzahl.”

Offensichtlich trägt die gesam-te UnternehmensphilosophieFrüchte, denn Camo wurde be-reits dreimal mit dem „InternormPartnerdiplom” sowie 1998 erst-mals mit dem „Gold SupplierAward” vom Philips DAP Haus-haltsgerätewerk in Klagenfurtausgezeichnet. Camo selbst istseit 1997 nach ISO 9001 zertifi-ziert.

„Haarige” Details: Gehäuse-teile für Philips Barttrimmer

Komplexes Praxisbeispiel: DieCamo-Produktionszelle zur kom-pletten Herstellung der Gehäuse-teile für den Philips Bartschnei-der. Drei ALLROUNDER arbeitenin einem Handlingverbund vonGeiger und stellen ein Schauglas,das sogenannte „Window”, so-wie Vorder- und Rückseite desTrimmergehäuses her, die danninnerhalb der gleichen Ferti-gungsinsel noch bedruckt und invorgefertigte Blisterverpackungenpalettiert werden. Die Angußtren-nung erfolgt automatisch, so daßvon einer vollautomatisiertenProduktion gesprochen werdenkann.

Interessant ist die Produktiondes Fensters, das später zur An-zeige der Schnittlängeneinstel-lung gebraucht wird. Es bestehtaus klarem PC und wird auf einemALLROUNDER 270 C mit Einfach-Werkzeug produziert. Ein Hand-ling entnimmt das Window ausder Kavität und legt es in die Auf-nahmevorrichtung eines Linear-schlittens. Der Schlitten verfährtzur Tampon-Druckmaschine, inder das Sichtfenster bedruckt undzur Aufnahme durch ein weiteresHandling bereitgestellt wird. Daszweite Handhabungsgerät über-nimmt das Window und legt es indas Werkzeug einer der beidenALLROUNDER 370 C 600-250 ein,die links und rechts quer zum zen-tralen Linearschlitten positioniertsind. In einer Doppelkavität wirdsowohl das Window mit dem Co-ver aus ABS umspritzt als auchdas „Housing”, also die Rückseitedes späteren Trimmers, aus demgleichen Material gefertigt.

Jetzt wird’s kompliziert. Nachdem Öffnen des Werkzeugs ent-nimmt das CNC-Handling beideTeile, legt aber nur das Cover indie Aufnahme der Lineareinheitab. Zuvor ist bereits das durchden zweiten ALLROUNDER C her-gestellte und in der Zwischenzeitbedruckte Cover aus dem Linear-schlitten entnommen worden, umPlatz für ein neu zu bedruckendeszu schaffen. Während des jetztablaufenden neuen Druckvor-gangs werden das bedruckte Co-ver sowie das Housing durch dasHandling gemeinsam in der Bli-

sterverpackung abgelegt. DieKomplexität der Abläufe wird da-durch erhöht, daß die Produkti-onszelle diskontinuierlich arbei-tet, um den automatischen Wech-sel der Verpackungseinsätze anden beiden ALLROUNDERn Cohne Produktionsunterbrechungzu gewährleisten.

Der Kamm für den Barttrimmerwird auf einer Maschine mit Zwei-fach-Werkzeug produziert. Hierist vor allem das Werkzeug auf-wendig konstruiert. Die Kombina-tion aus filigranen Stegen, die zu-sätzlich nicht durchlaufen, son-dern am Eckansatz durchbrochensind, stellte höchste Anforderun-gen in Sachen Präzision an dieFormenbauer.

Die Kämme werden auf einemALLROUNDER 270 C 400-100 her-gestellt, wobei ein CNC-Handlingdie Teile vorsichtig entnimmt, indie richtige Ablageposition be-wegt und geordnet in Verpak-kungsboxen ablegt. Josef Eidler:„Wir sind nicht umsonst Kompe-tenz-Center vonPhilips, was dieFertigungdieser Teileangeht.”

Mit einemALLROUNDER D fing es an

Die Unternehmensentwicklungvon Camo kann sich also sehenlassen. Ein langer Weg, der mit ei-nem ALLROUNDER 320 D 850-210begonnen hat. Und den ARBURGmit Camo gemeinsam durch dieJahre gegangen ist. Mit der Ma-schinentechnik aus dem Schwarz-wald ist der Firmeninhaber nachwie vor hochzufrieden. Eidlerdazu: „Wir stehen voll hinter denProdukten von ARBURG. Was wirin Sachen Spritzgießen gelernt ha-

Verschiedene Trimmer-typen hat Camo bereits fürPhilips produziert. Gemeinsam istallen höchste Produktqualitätbis ins Detail.

Das transparente Window wird ineiner Tampon-Druckmaschine bedruckt.

Das komplexe Zweikavitäten-Werkzeug produziert Housing und Coverdes Trimmers aus ABS. Foto: Camo

ben, haben wir zum größten Teilauf ALLROUNDERn erfahren. Unddas wird auch so bleiben!”

Investitionen in die ZukunftZum Weg in die Zukunft hält

Josef Eidler fest: “Die Entwick-lung muß auch in anderen Berei-chen des Unternehmens so dyna-misch weitergehen wie beim CAD/CAM. Ich denke da etwa an die

weitere Forcierung der Ferti-gungsautomation sowie an denAusbau des Assemblings. Techno-logisch werden wir das Mehrkom-ponenten-Spritzgießen vorantrei-ben. Wir sind in die Herstellungvon Hart-/Weich-Verbindungeneingestiegen und sehen auch indiesem Bereich einen zusätzlichenAnknüpfungspunkt für eine Ko-operation mit ARBURG.”

4

1

43

2

Page 8: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

Hell und licht „Intelligente” HalleÜber ein EIB (Electronic Infor-

mation Bus)-System wird die ge-samte Beleuchtung innerhalb derHalle gesteuert. Energiesparlam-pen lassen sich stufenweise soaufschalten, daß im Mix mit demeintretenden Tageslicht immereine optimale Ausleuchtung allerArbeitsbereiche gewährleistet ist.Sämtliche Versorgungseinrichtun-gen der Gebäude – Heizung, Lüf-tung usw. – werden über die zen-trale Gebäudeautomation desWerks gesteuert, die auch die bri-sante CO-Absaugung der Fahr-straße im Wareneingang und-ausgang übernimmt. Die Hallen-belüftung erfolgt weitgehend aufnatürliche Weise und ist aufgrundeines speziellen Einbaumodulsauf der Südseite des Sheddachsauch bei schlechtem Wetter mög-lich.

Natürliche Ressourcen werdenweiterhin in Form von Regenwas-serspeicherung genutzt. Derzeitsind Fassungsvermögen von ca.600 m³ geplant. 350 m³ im Be-reich des Sprinklerbeckens erlau-ben, die anfallende Abwärme ausdem Produktionsprozeß bis zu ei-

Fundamentale Arbeiten

ARBURG II wächst mit großen

Schritten in die Zukunft: Wäh-

rend an einigen Stellen noch

grundlegende Arbeiten erle-

digt werden, ziehen seit Juli

bereits rund um die Uhr Teile

der Produktionsanlagen um.

Fliegende Maschinen, impo-

sante Konstruktionen, atem-

beraubende Perspektiven so-

weit das Auge reicht!

A R B U R G A r c h i t e k t u r

.. stepKunst am Bau: Die verschiedensten Rohrewerden vorsortiert.

Geht es doch um eine optimaleBeleuchtungssituation für die Ar-beitsplätze im Halleninneren. DerTageslichteinfall erfolgt nicht nurüber die transparente Außenhautder Hallen, sondern auch über dasSheddach. Die Glasfront dieserKonstruktion mit einem Winkelvon 60° befindet sich auf derNordseite, die nichttransparenteFläche auf der Südseite. Sie ist ineinem Winkel von 45° aufgestellt.Der Winkel von 60° stellt einenrelativ geringen Wärmeeintrag si-

cher. Auf dem undurchsichtigenSüdbereich kann Solartechnik ineinem optimierten Winkel zurSonne angebracht werden. Dortsollen einmal Sonnenkollektoreneinerseits solare Gewinne in Formvon Wärme und andererseits überPhotovoltaik Strom erwirtschaf-ten.........

Neue Aus-, An- und Einsich-ten, aber auch mehr Unter-nehmenstransparenz: In eineGlaskonstruktion läßt sichschon grundsätzlich viel anIntentionen hineininterpre-tieren.

Ist man solche Architektur bis-lang von Ausstellungshallen oderrepräsentativen Gebäuden ge-wohnt, wird ARBURG sie beimBau von ARBURG II bewußt auchim Fertigungsbereich einsetzen.Dabei sind die Vorteile diesesBaus, der im Jahr 2000 in allenAbschnitten bezugsfertig seinsoll, alles andere als philoso-phisch. Nach neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnissen näm-lich sollen hochtransparente,lichtdurchflutete Gebäude mitSichtkontakt nach außen Motiva-tion und damit auch Wohlbefin-den der Mitarbeiter positiv beein-flussen. Es geht also nicht zuletztum die Ergonomie am Arbeits-platz.

Was für die bisherigen Firmen-gebäude gilt, daran hat man sichin verstärktem Maß auch beimNeubau gehalten: Energie sparen,die Umwelt schonen und natürli-che Ressourcen nutzen sind prio-ritäre Ziele für ARBURG II und inder Unternehmensphilosophie soverankert.

Die ARBURG Typenhalle wird80 x 96 m groß und auf drei Sei-ten eine insgesamt 3.000 qm gro-ße Glasfassade erhalten. Dashochwertige Wärmeschutzglaswird – wie schon im Verwaltungs-gebäude – mit einer Fassadenhei-zung kombiniert, die im Pfosten-Riegelsystem untergebracht ist.Dadurch können die üblichenHeizkörper entfallen. Lediglichdurch Gasdunkelstrahler im Dek-kenbereich sowie eine Fußboden-heizung im Untergeschoß wirdzusätzliche Wärmeleistung er-bracht, wobei die Fußbodenhei-zung mit Abwärme aus dem Pro-duktionsprozeß gespeist wird. Diesommerlichen Höchstspitzen derSonneneinstrahlung soll ein spe-ziell entwickeltes Fries auf derOst- und Südseite des Gebäudesabdunkeln.

„Licht” ist das große Leitthe-ma beim Bau von ARBURG II.

8

Page 9: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

9

ner Temperatur von max. 40°C„einzulagern” und in der kaltenJahreszeit die dort gepufferteWärme wieder abzurufen. Diesewird den Gebäuden als Heizener-gie zugeführt. Das restliche Fas-sungsvermögen dient einerseitszur Bewässerung der Außenanla-gen und andererseits als Grau-wasser im Sanitärbereich.

Im Hinblick auf zukünftige fi-nanzielle Belastungen versiegel-ter Grundflächen gewinnt mandurch diese Vorgehensweise Mas-sen für eine steuerliche Gegen-rechnung.

Vorsorgen für den ErnstfallFür die in einem solch großen

Gebäudekomplex notwendige Si-cherheit sorgen weithin sichtbareFlucht-, Alarm- und Rettungsweg-leitsysteme. Eine komplette Ka-meraüberwachung kontrolliertden Zugang zu den Gebäuden so-wie die LKW-Abfertigung im Wa-reneingang und -ausgang.

Grund-, Boden- und Gewässer-schutz wird auch beim Entsor-gungsgebäude groß geschrieben.Alle Einrichtungen sowie die Con-tainer sind überdacht. Das Kon-zept der Mehrfachnutzung vonEnergien macht die Werkserwei-terungen zusammen mit der Ge-bäudeautomation also tatsächlich„intelligent”.

.. by.. step....

Tragende Elemente

Hoch hinaus - die Stützpefiler

Über den Dächern von ARBURG

Rund um die Uhr wird gearbeitet

Page 10: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

A R B U R G Technologie

10

Gleich an drei Messemaschi-nen – an den ALLROUNDERn570 und 420 C sowie amALLROUNDER 470 S – zeigtARBURG auf der Fakuma sei-ne neueste Entwicklung imBereich Handhabungstech-nik: Das Horizontal-Hand-ling, eine komfortable undkostengünstige Lösung vonder einfachen bis zur kom-plexen Teileentnahme.

Dieses neue Entnahmehand-ling wird zukünftig für alle Ma-schinengrößen angeboten.

Gegenüber der vertikalen Ent-nahme hat der Horizontaleingriffeinige wichtige Vorteile. Zu-nächst beeinflußt die Horizontal-entnahme die Höhe der gesamtenMaschinenkonfiguration weit we-niger. Es bleibt auch beim Arbei-ten in der Trennebene voll ein-satzfähig, weil es von der Maschi-nenrückseite her eingreift. Dieklassische Maschinenanordnungwird ebenfalls universeller, da zu-sätzliche vertikale Peripheriege-räte wie Ausbürstvorrichtungenoder Abstreifer einsetzbar sind.Der Werkzeugeinbau von oben indie Schließeinheit ist ungehindertmöglich und schließlich sorgenkürzere Eingriffswege aufgrund

der horizontalen Achsanordnungneben dem Kostenvorteil für zu-sätzliche Stabilität und Schnellig-keit.

SchwenkbewegungDer Greiferarm des Horizontal-

handlings fährt definiert in denFormschluß und kann, wo nötig,auch eine Schwenkbewegung von90 Grad um eine vertikale Achseaußerhalb des Werkzeugs ausfüh-ren. Dies schafft einen großenAblagebereich, die Abmaße vonMaschine und Handling bleibengleichzeitig, aber kompakt. Grei-fer, Zangen, Sauger oder Sauger-platten sind problemlos undschnell anzubringen. ZulässigesGreifergewicht und verfügbareEin- und Ausgänge lassen aberauch komplexere Greiferphysio-gnomien zu. Die einfachste Aus-führung des neuen Handlingsarbeitet pneumatisch, wobei op-tional weitere pneumatische Ach-sen vorgesehen werden können.Eine zusätzlich mögliche Optionist auch die servoelektrische hori-zontale Eingriffsachse.

Ganz der ARBURG Philosophieentsprechend läßt sich auch dasneue Handling mit seinem gesam-ten Ablauf in die SELOGICA Ma-schinensteuerung integrieren.

Asse

mbl

y of

Cont

rol C

abin

ets

sogenannten „Handhabungsma-nipulator”, ein manuell zu bedie-nendes Handling, das Lasten„schwerelos” heben kann.

Die Schaltschrankgehäusewerden auf flexiblen Transport-wagen in einen Pufferbereich zu-geführt und sind bereits durch dieMaschinennummer auch seitensder Steuerungskonfiguration spe-zifisch zuordenbar. Hat die Plat-tengruppe ihre Vormontageauf-gaben erledigt, wandert derSchaltschrank in eine von insge-samt fünf Montagestraßen. DieReihenfolge der Bearbeitung wirddurch die Vergabe einer Nummernach der jeweiligen Maschinen-priorität festgelegt. Auf demTransportwagen befindet sichmittlerweile auch die jeweiligeSteuerungs-Hardware sowie die„Kabelkiste” mit sämtlichen vor-konfektionierten Verdrahtungenfür den spezifischen Schalt-schrank.

Verdrahtung nachSchaltplan

Die Mitarbeiter in den Monta-gestraßen montieren die Schalt-schränke vollständig. Die in denKabelkisten angelieferten Verbin-dungen sind bereits mit allen not-wendigen Endkontakten ausge-stattet und brauchen lediglichnach Schaltplan verdrahtet zuwerden.

Vorhandene Rationalisierungs-potentiale werden voll ausge-schöpft, erläutert Uwe Bergmann,Gruppenleiter Schaltschrankbau:„Durch den Einsatz frei konfigu-rierbarer Module für kundenspezi-fische Steuerungsanwendungenkonnten wir Hardwareaufgabenin den Softwarebereich verlagern,was uns nicht nur flexibler, son-dern auf Dauer auch kostengün-stiger arbeiten läßt.”

Aber auch weniger spektaku-läre Änderungen tragen zu größe-rer Effizienz bei. „Kabelverbin-dungen werden bei uns nichtmehr über die herkömmlichenQuetschverbinder realisiert. Miteiner Ultraschall-Schweißanlageformen wir aus den Enden der

Eigentlich will ja kein Ein-käufer, Maschineneinrichteroder -bediener wissen, wiees in einem ALLROUNDERaussieht. Funktionieren sollsie, die Maschine.

Damit unsere Kunden sich sowenig wie möglich mit dem „In-nenleben“ der ALLROUNDER be-schäftigen müssen, machen eini-ge Abteilungen im Haus nichtsanderes als das: Der Schalt-schrankbau bei ARBURG mon-tiert, gruppiert und prüft dieSteuerungsschaltschränke allerALLROUNDER auf Herz und Nie-ren, bevor sie an die Endmontageweitergereicht werden.

Schaltschrankgehäuse werdender Abteilung aus dem Blechbau,die Steuerungs-Hardware aus derElektronik und die Kabelbäumeaus der Kabelkonfektion komplettzugeliefert.

Der Schaltschrankbau hat die Auf-gabe, aus den unterschiedlichenKomponenten eine funktionieren-de ALLROUNDER Schaltzentralezu montieren.

Der erste Schritt dazu wird vonder Plattengruppe gesetzt. Dortwerden die einzelnen Komponen-ten des Starkstrombereichs –etwa Trafos, Sicherungen, Schüt-ze sowie der Hauptschalter derMaschinen – auf Montagewändenplaziert, die dann als Baugruppein den Schaltschrank eingesetztwerden. Dies erfolgt über einen

Mit Kabelkiste undHandhabungsmanipulator

SchnelleEingreiftruppe

Das Horizontal-Handling greift zurTeileentnahme vonder Maschinen-rückseite her in dasWerkzeug ein

Page 11: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

11

A R B U R G Produktion

Darin befinden sich sogenannte„Prüfmodule”, kleine Testpro-gramme, die von einem Prüfereinmalig nach Schaltplan erstelltund abgelegt werden. Diese Mo-dule gibt es für alle technischenVerkaufseinheiten, was erlaubt,für jeden kundenspezifischenSchaltschrank automatisch ein in-dividuelles Prüfprogramm abzu-fragen. Zukünftig ist geplant, diePrüfer notwendige Prüfmodulevor Ort selbst erstellen zu lassen.

Detailverbesserungen nochmöglich

Daß es trotz der ständigen Ar-beit an Verbesserungen im be-trieblichen Ablauf noch immerRationalisierungspotentiale zunutzen gibt, zeigt ein abschlie-ßender Blick auf Erläuterungsta-feln. Uwe Bergmann: „Detailver-besserungen wird es immer ge-ben. Beispielsweise wurden erstvor relativ kurzer Zeit Blech-schrauben mit Torx-Kopf als stan-dardisierte Verbindung zwischen

Bauteilen und Montagewändeneingeführt. Diese haben eine Viel-zahl von Gewindeschrauben,Blech- und Kunststoffnieten er-setzt, was zu einer Erhöhung dergeorderten Anzahl Blechschrau-ben und im Endeffekt zu Kosten-reduktionen geführt hat.”

So bekommt man auch imSchaltschrankbau unter einenHut, was sich tendenziell ausein-anderbewegt: Immer komplexerwerdende Aufgaben immer effek-tiver bearbeiten zu können.

Bildbeschreibung

Schaltschrankmontage Vorkonfektionierte Kabel Schaltschrankprüfstand Handhabungsmanipulator

Montage der Starkstromkomponenten

Perfekte Ordnung

Kupferkabel direkt die Verbindun-gen”, erläutert Bergmann die ak-tuellsten Technologieschritte.

Sind Steuerung, Leistungsein-schübe, Kabelbäume und vorge-fertigte Montageplatten in denSchaltschrank eingebaut und end-verdrahtet, beginnt die Qualitäts-überwachung.

Insgesamt sechs Prüfstände ste-hen zur Verfügung, um im Rah-men einer 100%-Kontrolle sämtli-che verfügbaren Verbindungenzwischen den einzelnen Baugrup-pen auf ihre Funktion zu testen.

Eigene PrüfständeDas Prüfstandskonzept wurde

bei ARBURG im Haus entwickelt.Im Dialog zwischen Prüfstand-PCund der SELOGICA Steuerungwerden dann von einem speziel-len Prüfprogramm alle Funktionendurch Aufschalten definierterStröme vollautomatisch auf ihreFunktion überprüft. Das PC-Pro-gramm meldet dem Prüfpersonalsofort, wenn ein Fehler entdecktwurde.

Ein wichtiger Punkt ist in die-sem Zusammenhang die offeneStruktur und Dynamik des Pro-gramms. Findet die Software ei-nen Fehler, der in dieser Weisenoch nicht aufgetreten ist, kannder Prüfer, wenn er den Fehler ge-funden und behoben hat, seineVorgehensweise dem System inStichworten mitteilen.

Auf diese Weise entsteht ausKnow-how und Erfahrung ein um-fassendes Wissens-Archiv, aufdas das System immer wieder au-tomatisch zurückgreift, wenn die-ser Fehler erneut auftritt.

Auswirkung in der Realität:Das Prüfpersonal bekommt nichtnur den Fehler, sondern gleichzei-tig auch (verschiedene) Lösungs-möglichkeiten angezeigt. Die Su-che nach der berühmt-berüchtig-ten „Stecknadel im Heuhaufen”wird damit auf ein Minimum re-duziert.

Damit das auch funktioniert,ist dem PC-Programm eine um-fangreiche Datenbank hinterlegt.

Page 12: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

Als Hauptvorteil dervertikalen Schließein-heit wird „besondersgeeignet zum Um-spritzen von Einlege-teilen” genannt. Wasaber steckt hinter die-ser generellen Aussa-ge?

Ein genereller Vorzugder vertikalen Arbeitsstel-lungen ist die gute Zu-gänglichkeit zur Schließ-einheit bzw. zum Werk-zeug. Dies ist besondersim Zusammenhang miteiner manuellen Bestük-kung durch Bedienperso-nal wichtig, da dieses si-chere Zugriffsmöglichkei-ten in den Schließbereichder ALLROUNDER benö-tigt.

Einschränkungen gibtes auch beim Anbau derSpritzeinheiten nicht. So-wohl das horizontale Ein-spritzen in die Trennebe-ne als auch die zentraleEinspritzung durch die fe-ste Platte mit vertikalerSpritzeinheit sind durchdas ALLROUNDER Prinzipproblemlos möglich.

Damit wird auch das Verar-beiten von mehreren Komponen-ten bei vertikaler Schließeinheitrealisierbar.

Eine spezielle Bauform mitvertikaler Schließ- und Spritzein-heit sowie von oben schließenderbeweglicher Platte gibt es imARBURG Maschinenprogrammebenfalls. Die gesamte Hydraulikdes Schließsystems befindet sichbei dieser Lösung unten (Zugsy-stem), um den Anbau der Spritz-einheit an die bewegliche Plattezu ermöglichen.

A R B U R G T e c h n o l o g i e

FlexiblerePeripherielösungen

Letztlich macht auch das Platz-angebot rund um die Schließein-heit einen flexibleren, individuel-len Einsatz von maschinennaherPeripherie, etwa von Robots oderHandlingsystemen, zur Teilebe-stückung oder -entsorgung, mög-lich.

SpezialanwendungenIm Thermoplastbereich gibt es

verschiedene Spezialanwendun-gen, die den Einsatz einer vertikalaufgestellten Schließeinheit eben-falls sinnvoll erscheinen lassen.Ein Paradebeispiel ist die Herstel-lung von PET-Preforms für die Fla-schenproduktion. Aufgrund vonDeformationsproblemen kann dieTeileentformung hier nur am Fla-schenhals erfolgen. Sowohl von

der Spritzteilgestal-tung (Formfüllung) als auch vonder Entnahme hat die vertikaleSchließeinheit in diesem Fall Vor-teile. Mit dem Einsatz dieses Sy-stems ist eine sichere Produktionund Entformung auch problemati-scher Teilegeometrien realisier-bar.

Sieht man sich also die Ar-beitsmöglichkeiten mit vertikalerSchließeinheit etwas näher an, soergibt sich bald ein sehr viel brei-teres Einsatzspektrum für dieseMaschinenanordnung als „nur”das Umspritzen von Einlegeteilen.

Coil to coilDiese Technik führt der Spritz-gießmaschine Einlegeteile amStrang von einer Rolle (Coil) zu.

Diese werden fortlaufendumspritzt und wiederum

auf einer Rolle gepuffert.Dieses Verfahren findetbeispielsweise in derZulieferindustrie fürAutomobilteile breiteAnwendung. AutarkeFertigungsinseln pro-

duzieren kom-plette elektri-sche Kontaktedurch vorge-schaltete undnachgeordneteAnlagen zumStanzen, Bie-gen, Verein-zeln oder Kon-

fektionieren der Teile. Auch hiersteht eindeutig die Präzision imVordergrund.

Es gibt aber auch Anwendun-gen für Teile, die zu Isolations-zwecken ummantelt oder an dieandere Baugruppen angespritztwerden. Die vorhandenen Freiräu-me rund um das Werkzeug lassensich optimal nutzen, um die fürdie Förderbewegungen notwendi-gen Transport- und Zentrierein-richtungen sowie die End-schalter zur Überwachung,die Schieber und Schneidan-lagen problemlos nah an derForm unterzubringen.

Insert-/Outsert-TechnikVor allem bei der Automatisie-

rung oder wenn besondere Vor-aussetzungen für die Verarbei-tung spezieller Teile vorliegen,zeigen sich die Stärken einesin der Vertikalen arbeitendenSchließsystems. So ist es bei-spielsweise wichtig, bei kleinerenTeilen, die optimal zentriert wer-den müssen, eine erschütterungs-freie Verarbeitung sicherzustel-len. Mit einer vertikal von obennach unten bewegten Platte istdieses Ziel erreichbar. Die Werk-zeughälfte, in die eingelegt wird,bleibt unbewegt, was die genann-ten Gefahrenquellen zuverlässigausschließt.

12

War

um e

igen

tlic

h au

fste

llen?

Einlegeteil – hergestelltmit vertikaler Schließeinheit

Page 13: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

A R B U R G Kundenreportage

Wenn ein langjähriger PartnerFirmenjubiläum feiert, dannist es für ARBURG Zeit für einResumée dieser Zusammenar-beit. Zumal dann, wenn siesich so positiv darstellt wie imFall der Firma Gerhard Kläger.

Was vor mehr als 20 Jahrenmit dem Kauf eines ALLROUNDER305 begann, hat sich bis heutesehr innovativ entwickelt. Klägergehört mit zu den Vorreitern beimSpritzgießen von Keramikproduk-ten – eine Position, die nicht zu-letzt aus der Partnerschaft mitARBURG resultiert.

In diesem Jahr wird das durchDr. Roland Kläger geführte Unter-nehmen 40 Jahre „jung”. DieSchwerpunkte des 90 Mitarbeiterstarken Betriebs mit Stammsitz inDornstetten im Nordschwarzwaldliegen in den Bereichen Präzisi-onsspritzguß von Formteilen ausKunststoff und Keramik, im For-menbau sowie auf Engineeringlei-stungen in Produktplanung und-entwicklung.

Über 1.600 Produkte werdenaktuell z.B. für die Branchen Me-dizintechnik, Elektroindustrie, Te-lekommunikationstechnik, Kon-sumgüter- und Automobilindu-

Technisch ist Kläger auf demaktuellsten Stand. Die Teileher-stellung wird vollautomatisch aufALLROUNDERn mit Entnahme-handlings gefahren, danach ge-hen die Grünlinge in den Entbin-

derofen und von dortzum Sintern. Die Kapa-

zitäten sind momen-tan voll ausgela-stet, weshalb mandirekt neben demWerk in Dornstetten

eine Produktions-halle erworben

hat, um dieHerstellung

von PIM-Teilen wei-ter auszubau-en. In diesem Zu-sammenhang den-ken die Dornstettenerüber weitere ALLROUN-DER zur Aufstockung derFertigungskapazitäten nach.

Die Tendenzen in diesemBereich zeigen eindeutig in Rich-tung Expansion. Und auch die Zie-le sind durch Roland Kläger be-reits klar formuliert: „Bis zumJahr 2000 spritzen wir nicht-oxi-dische Werkstoffe in Serie.” EineAufgabe, die fundiertes Wissen inder PIM-Verarbeitung erfordert.Dieses Wissen wird – nicht zuletztauch durch die Kooperation mitARBURG – umfassend zur Verfü-gung stehen.

Blick in eine der Produktionshallen inDornstetten: ARBURG pur! Foto: Kläger

strie, Maschinenbau, Luft- undRaumfahrttechnik sowie Mikrosy-stemtechnik hergestellt. In derReferenzliste von Kläger tauchenNamen wie Hewlett-Packard,Bosch, Siemens, Mannesmannoder die Deutsche Aerospace auf– Firmen, die allesamt auf dasumfangreiche Know-how einesHigh-Tech-Unternehmens vertrau-en, das die Werte Qualitätsbe-wußtsein, Flexibilität und Kun-denorientierung in den Mittel-punkt der Beziehungen zu seinenKunden stellt.

Ein vorbildliches Innovationsma-nagement, das in allen Bereichendes Unternehmens implemen-tiert wurde, sorgt für einen offe-nen Dialog zwischen allen Mitar-beitern quer durch alle Hierarchi-en.

Firmeninhaber Dr. Roland Klägerist davon überzeugt, daß nur aufdiese Weise ein Unternehmens-geist entstehen kann, der neueSichtweisen für neue Produktefördert.

Kooperation im Bereich PIMBereits seit einigen Jahren te-

stet Kläger gemeinsam mitARBURG neue Materialien undVerfahren in diesem Sektor. DieVerarbeitung verschiedener Kera-mikpulver oder die Fertigunghohlgeblasener bzw. Zwei-Komponenten-Keramikenverdeutlicht die Aktivitä-ten stichwortartig.

1998 wurde dasUnternehmen für diegemeinsame Kläger-ARBURG Entwicklung „Kera-miklöffel mit hohlgeblasenemGriff” mit dem erstmals vergebe-nen „EuroMold Award” in der Ka-tegorie „Werkstoffe und Verfah-ren” ausgezeichnet. Neben derVerarbeitung des Werkstoffs wur-de auch die Designleistung, dieMaterialersparnis, die Gewichts-reduktion der Teile bei gleichblei-bender Festigkeit sowie die Zeit-ersparnis in der Prozeßdurchlauf-zeit durch Reduktion der Zyklus-zeiten positiv bewertet.

Vorteile für beide PartnerDie Kooperation zwischen Klä-

ger und ARBURG im Powder In-jection Moulding (PIM)-Bereichbesteht seit Ende 1996. Die Zu-sammenarbeit erstreckt sich aufalle wichtigen Sektoren diesesVerarbeitungsverfahrens.

Kooperation in RichtungInnovation

13

Dr. Roland Kläger,Firmeninhaber undkreativer Motordes UnternehmensFoto: Kläger

Page 14: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

AEMAEM

A R B U R G Service

Das Wartungspaket ist dazuda, um regelmäßige Wartungsar-beiten an den Maschinen rei-bungslos durchführen zu können.In diesem Paket sind alle Teileenthalten, die für den jeweiligenALLROUNDER im Rahmen dieserregelmäßigen Wartungsintervallegebraucht werden.

Das Basis-Verschleißteilepaketumfaßt alle Komponenten mit ei-nem relativ hohen Verschleiß, wo-bei dies natürlich von den Produk-tionsbedingungen, unter denendie Maschinen betrieben werden,abhängt. Die Faustregel lautethier: Alle Teile, die innerhalb ei-nes Jahres nach Inbetriebnahmedes ALLROUNDERs ausfallen kön-nen, befinden sich in diesem Pa-ket. Typische Beispiele hierfürsind etwa die Rückstromsperre,das Düsenheizband oder die Tem-peraturfühler einer Maschine.

Das erweiterte Verschleißteile-paket integriert solche Kompo-nenten, die erfahrungsgemäßüber einen längeren Zeitraum hin-weg einer bestimmten Abnutzungunterliegen.

Mit den mechanischen undelektrischen Ausstattungspaketenwird der Bereich Betriebssicher-heit abgedeckt. Diese Ersatzteil-pakete enthalten Komponenten,die besonders dann interessantsind, wenn in einem Betrieb meh-rere gleiche ALLROUNDER laufen.Sie sind daher auch sehr viel um-fangreicher als die auf Wartungund Verschleiß basierenden. Diegleichen Pakete benutzen bspw.Niederlassungen und Handels-partner, wenn sie sich Teile füreine neue ALLROUNDER Maschi-nenbaureihe auf Lager legen wol-len.

Das Ersatzteilpaket Hydraulik-schläuche trägt der TatsacheRechnung, daß die Berufsgenos-senschaft vorschreibt, Hochdruck-schläuche an Maschinen aus Si-cherheitsgründen spätestens allesechs Jahre zu wechseln. Das„Schlauchpaket” ist auf diese Vor-schriften abgestimmt und eben-falls für alle gängigen ARBURGMaschinen erhältlich.

Wozu Ersatzteilpakete?Die Kunden, die sich für eine

solche „Paketlösung” entschei-den, kommen auf jeden Fall inden Genuß von ARBURG Original-Ersatzteilen. Damit ist ausge-schlossen, daß Probleme währendund nach dem Tausch dieser Pro-dukte entstehen. Weiterhin istaufgrund unserer Erfahrung si-chergestellt, daß die Komponen-ten hundertprozentig zur Maschi-ne passen und die Pakete immeralle Teile für den jeweiligen Ein-satzzweck enthalten. Außerdemgibt es als kleinen Anreiz auch ei-nen finanziellen Vorteil, da dieGesamtpreise der Pakete unterdenen für die jeweilige Summe

Wer weiß schon genau, wanndie Technik nicht mehr somitspielt, wie man das gernehätte. Jedenfalls ist das ge-nau immer dann, wenn manes am allerwenigsten brau-chen kann. Und dann zum Te-lefon oder zum Computergreifen und Ersatzteile be-stellen zu müssen, ist in derHektik auch nicht geradeeinfach.

Ganz davon zu schweigen, daßsie erst einmal an den Bestim-mungsort geliefert werden müs-sen. Zeit, Streß, Geld und Ärgerkann man sich bei ARBURG abersparen: Das Aktive Ersatzteil-Ma-nagement (AEM) ermöglicht es je-dem Kunden, speziell auf seineALLROUNDER abgestimmte Er-satzteilpakete schon zu ordern,bevor der “Ernstfall” eintritt. Da-mit verlieren etwaige Maschinen-stillstände ihre Schrecken: Dasbenötigte Material ist bereits da,wenn man es braucht, kann un-mittelbar zum Einsatz gebrachtwerden und verringert die Still-standszeiten, die sich kein Unter-nehmen leisten kann, auf ein ab-solutes Minimum.

Aufgrund ihrer Erfahrungenhaben die Ersatzteil-SpezialistenPakete zusammengestellt, die denKunden je nach Alter und Zustandihrer ALLROUNDER genau dieAustauschteile zur Verfügungstellen, die für Wartung oder denWechsel von Verschleißteilen not-wendig sind.

Sieht man sich die einzelnenPakete genauer an, fällt auf, daßdamit drei große Problembereicheabgedeckt werden: Das ist zumersten die Wartung, zum zweitender Verschleiß und drittens dieBetriebssicherheit. Alle genann-ten Pakete gibt es für jeden aktu-ellen Maschinentyp, aber auf An-frage auch für definierte ältereModelle aus dem ARBURG Pro-gramm.

Immer da, wenn mansie braucht

14

der Einzelkomponenten liegen.Die gleichzeitige Reduzierung derVersand- und Bestellkosten durchdas Ordern solcher Ersatzteil-Pa-kete schlägt sich zusätzlich posi-tiv im Budget nieder. „Das her-vorstechendste Plus dieser Lö-sung ist aber tatsächlich die ef-fektive Verringerung von Maschi-nenausfallzeiten, da die wichtig-sten Ersatzteile direkt beim Kun-den vorhanden sind und nicht erstbestellt und geliefert werdenmüssen”, hebt Norbert Seeger,verantwortlich für den Ersatzteil-dienst, den größten Vorteil desneuen Systems hervor.

Wie läuft AEM praktisch?Nach einer generellen Infor-

mation zu diesem neuen Servicewerden Kunden, die für eines derPakete signifikante Ersatzteileeinzeln bestellen möchten, aufdie Vorteile der Paketlösung hin-gewiesen. Der Ersatzteilservicevon ARBURG macht ihnen dannein entsprechendes Angebot. Da-bei gibt es keine starren Paket-konfigurationen, die Teile werdenjeweils individuell und bedarfsge-

Page 15: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

AAEM

T e c h T a l k

15

Jürg

en S

chra

y, L

eite

r A

WT

Maschinensteuerung optimal angepaßt

recht anhand der Kundenangabensowie der Maschinennummernzusammengestellt. Die generelleSystematik der Paketlösung istmodular. Das bedeutet, daß derKunde mit einem erweiterten Pa-ket nicht gleichzeitig das Basispa-ket mitkauft. Dies hat sowohl fi-nanzielle als auch Abwicklungs-vorteile. Die Bestellung von Pake-ten kann bereits mit der Ausliefe-rung einer neuen Maschine oderaber nachträglich – etwa vor ei-ner routinemäßigen Maschinen-wartung – erfolgen.

Anforderungen an heutigeMaschinensteuerungen sindenorm hoch. Hierbei ist eswichtig, die Steuerung opti-mal an die jeweiligen Be-dürfnisse anpassen zu kön-nen.

Bereits mit der Basisausrü-stung der SELOGICA ist es mög-lich, die Spritzgießmaschine opti-mal einzurichten.

Je nach Ihren Anforderungenan den Spritzgießprozeß kann dieFunktionalität der Maschine je-doch erheblich gesteigert werden.Verschiedene Erweiterungen, diejeweils in einem Funktionspaketzusammengefaßt sind, könnenfrei zusammengestellt und mit-einander kombiniert werden.

Komplexe Spritzzyklen könnenmit dem Paket „erweiterte Über-wachungen“ durchgeführt wer-den. An jeder Stelle im Zykluskann das Werkzeug durch einfa-ches Markieren im Ablaufeditorauf seine Lage überwacht wer-den.

Eine aufwendige Werkzeug-technik erfordert genaueste Fahr-bewegungen der Spritzgießma-schine. Das Paket „erweiterteFahrbewegungen“ ermöglichtdeutlich mehr Fahrstufen und da-mit profilierte Maschinenabläufe.Das Programmieren von Auswer-fer und Kernzügen mit Zwischen-stop-Positionen ist kein Problemund neben dem reduzierten Werk-zeugverschleiß wird durch dasAnpassen der Schließkraft Energiegespart.

Die Produktion Ihrer Maschinewird durch die Funktionserweite-rung „Produktionssteuerung“ op-timal an Ihren Betrieb angepaßt.Die Spritzgießmaschine kann zeit-gesteuert automatisch ein- bzw.ausgeschaltet werden. Bei länge-

Mit der Einführung der Ersatz-teil-Pakete geht ARBURG einenweiteren Schritt in Richtung aufeine individuelle Kundenbetreu-ung. Nicht nur, daß Kunden preis-günstige Lösungen aktiv angebo-ten werden können, sie lassensich sogar jeweils auf bestimmteEinzelmaschinen abstimmen. Die-se Servicequalität eröffnet auchin der Beratung eine neue Dimen-sion, die zukünftig noch speziali-sierter auf die einzelnen Kundenzugeschnitten werden soll.

Das aktive Ersatzteilma-nagement AEM stellt Ersatz-teilpakete zur Verfügung,die abgestimmt auf das Al-ter der ALLROUNDER genaudie Austauschteile enthal-ten, die im Servicefall benö-tigt werden.

Alle Pakete gibt es fürdie aktuellen, aber auch fürältere Maschinenmodelle.Durch die Möglichkeit, dieErsatzteilpakete präventivzu ordern, verlieren War-tungsarbeiten oder Maschi-nenprobleme ihre Schrek-ken: Die Ersatzteile stehenpunktgenau dann zur Verfü-gung, wenn sie gebrauchtwerden.

rem Produktionsstillstand werdendie Betriebstemperaturen der Ma-schine und der Peripheriegerätereduziert. Durch programmierteAnfahrzyklen wird bei jedem Neu-anlauf der Maschine sicherge-stellt, daß keine Schlechtteile indie laufende Produktion mit ein-fließen.

Eine weitere Erleichterung derMaschinenbedienung wird durchdas Paket „Optimierung/Bedien-hilfen“ geschaffen. Mit Hilfe derfrei programmierbaren Parame-terseiten können Sie problemloseine Schnellbedienoberfläche er-stellen. Damit können Sie alle fürIhre Maschinenbediener relevan-ten Parameter auf zwei Seitenkomprimieren. Für schnelle Zyklenwerden alle Zeiten in 1/100 Se-kunden dargestellt.

Das Paket „Qualitätssiche-rung“ ermöglicht es Ihnen, direktbei der Produktion die Qualitätder Spritzteile sicherzustellen.Schlechtteile werden automatischaussortiert. Die einstellbare Über-wachungsgrafik kontrolliert z.B.bei jedem Schuß das Druckinte-gral, wodurch schon geringste Ab-weichungen im Spritzzyklus zu ei-ner Aussortierung führen. Die au-tomatische Stichprobenfunktionerleichtert es Ihnen genauso wiedie erweiterten Überwachungs-möglichkeiten, die geforderteQualität zu halten.

Last but not least wird die Pro-zeßdokumentation zu einer immerwichtiger werdenden Größe. Die-se Funktionserweiterung ermög-licht Ihnen die umfangreiche Do-kumentation der qualitätsrelevan-ten Istwerte auf Drucker oder Dis-kette. SELOGICA – so einfachgeht’s!

Page 16: ARBURG II: Umzug – Stück für Stück...Eine Publikation der ARBURG Gruppe Ausgabe 12 Herbst 1999 Informationen über Markt und Technik des Spritzgießens ARBURG II: Umzug – Stück

Sing

apor

eA R B U R G N i e d e r l a s s u n g e n

1616

Eine solche „Basisarbeit”bleibt auch auf Seiten der Kundennicht unbemerkt und stellt sichnicht selten durch eine langjähri-ge Verbundenheit mit ARBURGnach außen dar. Dazu tragen auchverschiedene Veranstaltungen –„Family Days”, Meetings undauch technische Seminare – beiARBURG in Singapore bei, diedazu ins Leben gerufen wurden,den Kontakt zwischen Kundenund Unternehmen zu festigen.„Wir machen im Grunde nichtsAußergewöhnliches”, kommen-tiert Michael Ho, Niederlassungs-leiter in Singapore, die Anstren-gungen im Bereich Kundenpflege,„wir bemühen uns nur, unserenKunden zu zeigen, daß wir ihreProbleme verstehen.”

ARBURG PTE Ltd.: Das Torzum asiatischen Raum

Das langfristige Engagementvon ARBURG im asiatischenRaum beschränkt sich nichtnur auf Japan, China oderKorea. Die Stadtstaaten indieser Region waren alsWelthandelsplätze schon im-mer von großer Bedeutung.

Deshalb hat auch ARBURG ineinem dieser strategisch wichti-gen Stützpunkte eine eigene Nie-derlassung: Die ARBURG PTE Ltd.in Singapore. Von hier aus wirddas gesamte asiatisch-pazifischeGebiet, die sogenannte ASEAN-Region, betreut.

Bereits in den 60er Jahren be-gann sich der Kontakt vonARBURG nach Singapore zu ent-wickeln. Da die wirtschaftlicheEntwicklung dieses Raumesschnell intensive Fortschrittemachte, wurde auch der Bedarfnach Produkten aus Kunststoffund damit auch nach Spritzgieß-maschinen immer größer. Durchden Anspruch von ARBURG, einOptimum an Service-Dienstlei-stungen mit der verläßlichenALLROUNDER Technologie zu ver-binden, wurde das Unternehmenin kurzer Zeit populär.

1988 Technical TrainingCenter, 1991 Niederlassung

Die endgültige Entscheidungzugunsten des Standortes Singa-pore war für ARBURG gegen Endeder 80er Jahre gekommen. 1988eröffneten die Loßburger ein„Technical Training Center”, dasmit seiner Ausstattung in der

Lage war, umfassende technischeServiceleistungen anzubieten. So-zusagen als Synergie wurden dieMitarbeiter vor Ort durch das zu-nächst eingesetzte LoßburgerTechnikpersonal fundiert in alletechnischen Details eingewiesen,so daß das Serviceteam aus Sin-gapore in kurzer Zeit selbst um-fassende Hilfestellung anbietenkonnte.

Nur drei Jahre später wurdedas Servicecenter dann zur voll-wertigen Niederlassung ausge-baut. Aus anfänglich drei wurdeninsgesamt 14 Mitarbeiter. Undaus ARBURG Singapore wurde dieARBURG PTE LTD mit mehrerenRepräsentanzen – Thailand undIndonesien – im südöstlichen Pa-zifikraum.

Familiäres ImageDas durch dieses doch sehr

frühe Engagement erzielte Imagevon ARBURG in der Region kannsich sehen lassen. Das Unterneh-men war schließlich der erstedeutsche Spritzgießmaschinen-Hersteller mit eigenen Büros inSüdostasien. Nicht zuletzt drücktsich dieses hohe Ansehen durchmehrere Kooperationen mit wich-tigen wissenschaftlichen Institu-tionen aus. Hier bietet ARBURGUnterstützung durch die Weiter-gabe von Leihmaschinen zu Aus-bildungszwecken.

Große WachstumspotentialeGerade im südpazifischen

Raum verspricht die Zukunft sointeressant zubleiben wie dieVergangenheit be-reits war. Die Öffnung von Län-dern wie Vietnam, Laos oder My-anmar und die andauernden Indu-strialisierungsanstrengungen inder gesamten Region machen dieAnwesenheit vor Ort für ein inter-national agierendes Unternehmenwie ARBURG zwingend notwen-dig. Potentiale orten die Mitarbei-ter in Singapore vor allem in denBereichen Optical Disc Produktionund neue Medien/Telekommuni-kation. Deshalb wird ARBURGseinen Einsatz in der Region überdie Niederlassung in Singaporeweiter vorantreiben und intensi-vieren: Denn die ARBURG PTE Ltd.ist das Tor zum asiatischen Raum!

Abb. oben: Michael Ho, Niederlassungs-leiter in Singapore, sorgt für optimalenKontakt mit den asiatischen Kunden

Abb. unten: Das ARBURG Serviceteam:Fundiert ausgebildet und kompetent