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ARISCHE RELIGION VON LEOPOLD VON SCHROEDER ERSTER BAND EINLEITUNG. DER ALTARISCHE HIMMELSGOTT DAS HÖCHSTE GUTE WESEN H. HAESSEL VERLAG IN LEIPZIG 1914

Arische Religion. Erster Band. Einleitung. Der altarische Himmelsgott das höchste gute Wesen

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Author: Leopold SchroederDate: 1914Has version: http://hdl.handle.net/10062/5329

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ARISCHERELIGION VON LEOPOLDVONSCHROEDER ERSTERBAND EINLEITUNG.DERALTARISCHEHIMMELSGOTT DASHCHSTEGUTEWESEN H.HAESSELVERLAGINLEIPZIG 1914 BJbllotheoft'n:an](!,lateinischemJupiter,Juppiter(auch Diespiter)ltunsmitSicherheitdaraufschlieen,daschonin derUrzeitdiealtenArierihrenHimmelsgottals"Vater"be-zeichnetenunddaschondamalsdieVerbindungDjeuspater "Himmel-Vater"einegewissefesteFormelhaftigkeitgewonnen hatte,dievermutlichinsbesondereimNominativundVokativ sichgeltendmachte,namentlichimletzteren,ganznatrlicherweise, weiljadieserderKasusderAnrufungist. Charakteristischistes,dageradeimLateinischendiesealte Verbindungzueinerunlsbarengengewordenist,dennalshervor-'\.stechendsteEigentmlichkeitderitalischenReligionundReli-giosittmssenwirjageradediepeinlichgenaueBewahrungund BeobachtungdesaltberliefertenZeremoniells,dasstrengeFest-haltenanaltenFormenundFormelnansprechen 1,wasbeiden GriechenkeineswegsingleichemMaederFallist. Dochderalte"Himmel-Vater"trittunsnochaneinigenanderen PunkteninnerhalbdesarischenVolkstumsentgegen,undwenn essichdabeiauchnichtumvielmehralsumeinigeNamen handelt,sobildendieselbendocheinewillkommeneErgnzung unsererbisherigenMitteilungen. SoerfahrenwirdurchHesychius,dadieTympherinEpirus einen Gott verehrten,welchensieLletn:&w(!of>(Deipatyros)nannten [resp.dessenNamendergriechischeGelehrtesoangibtJ2.Es erhalten.SolesenwirDiovestattJoveaufeinemErzt.felchenderre-publikanischenZeit(Archolog.Zeitung1846,257);sohabenwirauf einer oskischenInschriftdie:FormdtovFEt(Mommscn,UnteritalischeDialekte, S.191;Preller,Rm.Mythologie,S.166,Anm.). 1Vgl.Preller,Rm.Mythologie,S.2. d".7rdT:v(!o.[ho. n"/X(!O:TVII'la'o ,Hesych. s. v.Vg!.dazuKretsch-me r,Ein!.indieGesch.dergriech.Spr.,S.255.Obdiebarbarischen BewohnerdesTympheGebirgesdiesendE.7rdTVf!O."oneinemfrherdort DeraltarischeHimmelsgou. kannkeinZweifeldarberbestehen,dawirindiesemDeipa-tyrosderTympherdenaltarischenHimmel- Vater,Djeus - pater zuerkennenhaben.AuchhiersindbeideWortezueinemzu-sammengewachsen. SoberichtetunsfernerHerodot(IV,59),dadieSkythen einenZeu!;lla'Ttfiw(;(ZeusPapaios)verehrten,undwirwissen durchdasZeugnisder Alten,dadiezumthrakisch - phrygischen ZweigederAriergehrigen,imNordenKleinasienslebenden BithyniereinenZe-vgll&'Ttag(Z.Papas)anriefen,derineiner InschriftvonBrussaauchZeuglla'Tt'Ttwog(Z.Pappoos)genannt wird 1.EsltsichausaIledemmitSicherheitschlieen,da SkythensowohlwieBithyniernichtnureinenhchstenHimmels-gott verehrten,sondernihmauchdenBeinamenPapa oderPappa, d.h."Vater,Vterchen",gaben.DasistmiteinerleichtenModi-fikation,dieinderKoseformliegt,dasselbe,wasderDjeuspater besagt;pateroderauchpapa,pappawurdederVaterschonin derarischenUrzeitgenannt 2. EsergibtsichendlichausallendiesenTatsachen,ausdem ZeugnisderInder,Griechen,Rmer,Tympher,Skythenund Bithynier,dadiearischenVlkerseitalters,wohlschoninder Urzeit,ihremhchstenHimmelsgottemit VorliebedenBeinamen "Vater"gabenunddadieserineinigenFllensogarganzfest mitderHimmelsbezeichnungverwuchs.Damitaberhatjener alteHimmelsgottfrunswesentlichanInhaltgewonnen~ n dtritt unssoerstvollendsalsbestimmterausgeprgtegttlichePerson entgegen.DerVaternameschlietviel,fastunabsehbarvielin sich,dochwirwollenunddrfenhiernichtmehrindenselben hineinlegen,alsdieprimitiveKulturstufejenerZeitwahrschein-siedelndengriechischenStammebernommenoderschonseitaltersbe-sessenhaben,ltsichschwerausmachen.AufjedenFallistdiesein ZeugnismehrfrdenaltarischenDjeuspater. 1Vgl.Kretschmera.a.O.,S.199.241.242.Schrader,Reallexikon, S.670. IDaeineganzeReihevonKoseformenfrVaterundMutterzum ltestenBestandeallerSprachenderErdegehrten,darfalseineausge-mIlchteTatsachebezeichnetwerden. 3 I4DeraltarischeHimmelsgott. liehmacht.VoneinemKindschaftsverhltnisderMenschenzu Gott,wieesimChristentumzurEntwicklungkommt,wirdman aufjenerStufenichtredendrfen.WenndieArierderUrzeit denHimmelsgott"Vater"oder "Vterchen"nannten,dannwollten sieihndamitwohlinersterLiniealsdenErzeuger,denSchpfer derWelt,derGtterundderMenschen,vielleichtauchalsden Erhalterbezeichnen,dennder"Vater"hattedochseitaltersdie Familiezuerhaltenundfrsiezusorgen.Etwasvondem,was andereprimitiveVlkersichdenken,wennsiedenHimmelsgott "denAlten"oder"denAltenimHimmelland"nennen,lagwohl auchindiesemAusdruck.Wennwirweiterunsdaranerinnern, dader Vatergeradeinderarischen Urzeit einfastunumschrnktes RegimentinderFamiliefhrteundgeradezueinenHerrscher imkleinenvorstellte,dannwerdenwirwohlauchannehmen drfenundmssen,daschondamalsetwasvomBegriffe"Herr" und"Regierer"inderBezeichnung"Vater"mitempfundenund verstandenwurde.Dochauchdamalsschongabesohneallen Zweifel,beiallerStrammheitimRegimentdesHauses,beialler HrteundRoheitderZeit,warmeundherzlicheRegungen,die einfreundlicheresBandzwischenVaterundKindernknpfen mochten,wennauchvielleichtnichtimmerundberall.Und sobrauchenwirauchdieAnnahmenichtauszuschlieen,da unsereVorfahren,wennsiedenLichthimmelals"Vater"anriefen, vielleichtdochschonetwasvonderEmpfindung,vondem Glaubeninsichtrugenoderwenigstensinsichkeimenfhlten, mitwelchemsptereGenerationenden"VaterimHimmel"an-rufensollten. DERHIMMELSGOTTBEIDENINDERNUND PERSERN. \IOMliebtenHimmel,demVaterda droben,wutendieArier der Urzeitzusagen.Dashatunsibr Djeuspater oderDjeus pappagelehrt.Aberistesnichtmglich,; ~ c i i 'tieferindi;' Er-kenntnisseinesWesenseinzudringen?Flieennichtnochandere, vielleichtbisherverborgeneQuellen,ausdenenwirschpfen knnen,ummehrzuerfassenvondenGedanken,dieunsere VtereinstmitdemBildedesHimmel- Vatersverbanden? EsgibtnureinenWegzudieserErkenntnis,- denWegder Vergleichung.DadieUrzeitnichtmehrunmittelbarzuuns redenkann,mssenwirdieeinzelnenarischenVlkerundihre SprachenbefragenundihreAussagendannmiteinanderver-gleichen,obundwieweitsiezusammenstimmen,obundwie-weitsieesunsmglichmachen,eineinheitlichesBildzugewinnen, daswirmitberzeugenderWahrscheinlichkeitindieUrzeit zurckversetzenknnen. WirbeginnenunsereBetrachtungmitdenIndernundPersern, denamweitestennachOstenvorgeschobenenVorpostenarischen Volkstums,diezuerst,umeingutesStckfrheralsihrewest-lichenBrder,zueinerselbstndigenhherenKulturgelangtsind. Mitdem,waswirberdenaltindischenDyauspitargesagt haben, sinddieindischenQuellenzurErkenntnisdesaltenHimmels-gottesnochlangenichterschpft.VondenPersernaberhaben wir in dieserFragenoch garnicht geredet.Und dochist eswichtig, jaunerllich,zuhren,wasauchsiezurKlrungderselben beitragenknnen,- wasvonder VorstellungdesaltenHimmels-gottessichbeiihnenerhaltenhat.InderundPerseraberist esnotwendiggemeinsamzubehandeln,schondarum,weilwir 3 I6DerHimmelsgottbeidenIndernundPersern. jasicherwissen,dadiesebeidenVlker,vorihremSonderdasein, alsein egroeVolks- undKulturgemeinschaftimstlichenIran zusammengesessenhaben,injenerZeit,weIchewirdieindo-persischeEinheitsperiodezunennenpflegen.VedaundA vesta bietenzurRekonstruktionjenerZeiteinreichesMaterialdar. Esfragtsichnun,wieweitdiesesMaterialdazuausreicht,um auchdasBilddesaltenHimmelsgottesfrjenewichtigeZeit derindopersischenEinheitzurekonstruieren.Damit wrdenwir derarischenUrzeitumeinengroenSchrittnherkommen,ber dieindischewieauchdiepersischeSonderexistenzhinaus. Fassenwirzunchstnocheinmalundetwasschrferdenalt-indischenDyauspitarinsAuge,umvonihmausdannzu weitererErkenntnisvorzuschreiten. ZunchstfllteinUmstandindieAugen,weIcherfastdazu angetanscheint,BedenkenundZweifelzuerregenbezglichder RichtigkeitunsererAuffassung,nachweIcherwirindemHimmel-VaterdenhchstenGottderarischenUrzeiterkennenmchten. Esistdasdieverhltnismigauffallendgeringe undunbedeutende Rolle,weIcheDyauspitarindenLiederndesVedaspielt.Wie stimmtdaszuseinervorausgesetzteneinstigenGreundBe-deutungundweIcheGewhrhabenwirberhauptfrdieAn-nahmedieserletzteren? EsunterliegtkeinemZweifel,- dervedischeDyausist,wie ichschonfrherangedeutethabe,eineverblassendeGttergestalt, diedennauchinderFolgetatschlichganzverschwindet.Er wirdzwarnoch"Vater"und"groerVater"genannt,manbittet ihnumHilfe,umAbwehrdesUnheils,umstrkendeHeilmittel, umseineGnade- aberertrittdochgegenberanderenGtter-gestaltenstarkindenHintergrund,vorallemgegenberVarul)a, demhimmlischenKnig,demHerrschereineshehrenLichtreichs dadroben,demoberstenderdityas,demreinen,erhabenen gttlichenWchterberdasTunundTreibenderMenschen,der dasGutebelohntunddasBsebestraft.Aberauchgegenber Indra,demstarken,streitbarenGott,demSomatrinker,derden DonnerkeilschwingtunddiebsenDmonenerschlgt,dem LieblingdesstreitbarenVolkesdervedischenInder.Esheit DerHimmclsgottbeidenIndernundPersern.3 I7 imAnfangeinesRigveda-Liedesganzausdrcklich,daDyaus vorIndrasichbeugte,sichverneigtevorihm,demalleGtter denVorrangeingerumt 1. Indessen,wirhabenauerjeneruraltenBezeichnungdesGottes alsDyauspitar,dieihnalsursprnglichidentischmitden oberstenGtternderGriechenundRmererweist,nochandere Anzeichen,welchedaraufdeuten,daDyausehemalseineganz andere,ungleichhhere,eineHerrschersteIlunginderGtterwelt eingenommenhabe.Hier istinsbesondereeinerwertvollenArbeit zugedenken,diewirdemLivlnderPet e rvonB rad k e, weilandProfessoranderUniversittGieen,verdanken:D y aus . ~ . s .u Ta,AhuraMazdaunddie Asuras.StudienaufdemGebiete altindogermanischerReligionsgeschichte(Halle1885). ImRigvedabegegnetunsnichtselten,alsEpithetonver-schiedenerGtter,dasWortasura,welchesunzweifelhaftmitdem AhuradesAvesta,demNamendesgroenGottesderIranier, demgewhnlichdasEpithetonmazdi\.,d.i.lIderWeise",hin-zugefgtwird,ursprnglichidentischist.DashderAvesta-SpracheisthierwieinzahlreichenanderenFllenausaltems nacheinemfeststehendenLautgesetzentstanden jahuragehtauf asurazurck.DasvedischeWortasurapflegtemanfrhervon demWorteasu"Geist,Leben"abzuleitenundzuerklrenals "derGeistige,derLebendige"oderaucheinfach"derGeist"_ NunzeigtaberBradke(S.29 ff.)durcheinesorgfltigeVer-gleichungallerStellendesRigveda,indenendasWortasura undseineAbleitungenvorkommen,dawirindemselbenviel-mehrdieBedeutunglIderHerr,derHerrscher,hchsterHerrscher, hchsterGott,Gtterherr"anzunehmenhaben 2.Etymologisch bringterdasWortmitdemlateinischeneroslIderHerr" 1RVI,131,1:indrayahidyaurasuroanamnataetc.VorIndraver-neigtesichDyausAsura,vorIndradiegroeErdeinihrenWeiten,-denlndrahabenalleGttereinmtigandieSpitzegestellt. IErsttztsichdabeinamentlichaufdasvonasuraabgeleiteteAb-straktumasurya,welchesnichtetwa"Geistigkeit,gttlicheLebensflle, Gttlichkeit"oder dgl.,wiemanfrhererklrte,sondernnuretwa"hchste Gottesherrlichkeit,hchsteGtterherrschaft,StellungdeshchstenGottes" bedeutenkann. DerHimmelsgottbeidenIndemundPersern. zusammen,dessenltereFormesusnochdasursprngliches zeigt(S.85.86).UndessprichtfrBradkesErklrungvon asurainsbesonderederUmstand,daimAvestadasentsprechende Wortahuranochaneiner ganzenReihevonStellenwirklichdie appellativeBedeutung"Herr' Periode,S.185 ff. IWasSpiegel"arischePeriode"nennt,istdasselbe.waswiralsindo-persischePeriodebezeichnen. DerHimmelsgottbeidenIndernundPersern.335 erklrtesfrdasWahrscheinlichste,daindo-germanischenZeitmitdemabstraktenAhuramazdaverschmolzen wordenseiund"daman .. eranische;Gebieteasman ....,...... .. - ...... ,'.--....... .. .. ......,. undthwasha[dieavestischenNamendesHimmelsunddes zweibesondereWesenausschied,weildieRolle einesHimmelsgottesfrdensoabstrakt gefatenAhuramazdanicht mehrpassenderschien".DasliegtvonunsererAnsicht,nach welcherAhuramazdaimKerneseinesWesensaufeinenalten HimmelsgottDyausasura,derauchVaruJ)ahie,zurckgeht,am Endedochnichtallzuferne.Esfehltnur,ebensowiebei Bradke,dieergnzendeErkenntnis,daDyausundVaruJ)aur-sprnglichidentisch,nurverschiedeneNamen,verschiedeneAuf-fassungendesselbenhchstenGottessind. Ahu,ramazdaunterscheidetsichdadurchaIIerdingsvonallen unsbekanntengroenindogermanischenGttern,daersich berseineganzegttlicheUmgebung,ill?!f. __ indiesemSystem anerkanntenGenienundGeistersohocherhebt,wiewirdasbei keinemanderenfinden.Dieost-..........,... .... Perserdc;.n...der ) undihre, der!?!i.. zueinem konsequentenund deslichtenunddesdunklen, desgutenunddesbsen undAhuramazda istderberragendgroeVertreterdesersteren.SeinenNamen erklrtdie "gersische,wohlimwesentlichen. richtigals J.Erheitweiter der Grte,derBeste,derSchnste,derStrkste,derVerstndigste, der - ErderWeiseste,der Alls;hende,der derReinegenannt.Eristes,weI-cherallesGuteinderWeltgeschaffenhat,wieAuramainyu allesBse.EristderSch12fer..undRegierer derWeltundnamentlichals"Schpfer"findenwirihnamhii: figstenbezeichnet 2.EristeindurchausgeistigesWesen,das unendlichhochberallenande;en denender Lichtweltsteht,welchesamtundsondersalsseineGeschpfe 1Vgl.S pie gel ,EranischeAltertumskunde,Bd.11,S.21. tVgI.S pie g ei,EranischeAltertumskunde,Bd.11,S.23. 336DerHimmelsgottbeidenIndernundPersern. aufgefatwerden" 1.AnAhuramazdafindenwirkeinerleiun-reineSchlacken,wiesiedenmeistenGtterndesHeidentums sonstanhaften.Eristgutundreinschlechthin,ohneFehler, ohneSchwchenundMngel.DieAusbildungdiesergroartigen, reinenunderhabenenGttergestaltdurchdiePerser,odergenauer durchihrengroenreligisenReformatorZarathustra,warohne ZweifeleingewaltigerFortschritt,dessenRuhmwirdempersi-schenZweigedergroenarischenFamilienichtschmlernwollen, - auchdannnicht,wennwiraufeineltereGestalthinweisen, anwelchedergroepersischeReligionsstifteranknpfenkonnte, dieervorfandunddiewohldazuangetanwar,ihnzugroen undimmergrerwachsendenreligisenGedankenanzuregen. IndemBerglandevonOstiran ,demspterenBaktrienoder Balkh,inmitteneinerrauhen,harten,zumErnstestimmenden Natur,mitschroffenGegenstzen,mitkaltenWinternundheien Sommern,- einerNatur,dieganzdazuangetanwar,denMen-schenzutchtigerArbeit,zuenergischemKampfefrseineExi-stenzzuerziehen,- istdieLehredesZarathustraerwachsen undhierhatsiezuerstfesteWurzelngeschlagen.DieseLehre, diedenMenschenzueinemunaufhrlichenKampffrdasReich desGuten,gegendasReichdesBsenerziehenwill,siehat selbstinhartemKampfegegendieAnhngerihrfeindlicher, konservativerRichtungenihreExistenzzubehauptengehabtund nurlangsamvorschreitendsichzuimmergrererBedeutung durchgerungen.AneinemKnigejenesLandes,Vishtaspa,fand ZarathustranachderTraditioneinenmchtigenFrdererseiner Bestrebungen.WanndergroeProphetdesAhuramazdagelebt undgewirkt,wissenwirnichtgewizusagen.DasAltertum gibtunsphantastischeZahlenohneWert.Frwahrscheinlich aberwirdeswohlgeltendrfen,daerlangeZeit,jawohl einigeJahrhundertevordenAchaemenidengelebt,denersten persischenHerrschern,dieinsLichtderGeschichtetreten 2. 1Vgl.S pie gel,EranischeAltertumskunde,Bd.11,S.25. 2DieUnsicherheitderDatierungisthchstcharakteristisch.Beiden hchstengeistigenLeistungendieserMangelchronologischenSinnes,diese -GleichgltigkeitinbezugaufdiegeschichtlicheFestlegungderselben,resp. OcrHimmelsgoltbeidenIndernundPersern.337 Diese,obschonimWestenIransherrschend,erscheinendoch schonalsVerehrerdesAhuramazda,alsoalsAnhngerderLehre desZarathustra,diesichdemnachzujenerZeitbereitsinjene westlichenGegendenausgebreitethabenmu.IndenKeil-inschriftendesDariusHystaspis,desXerxes,ArtaxerxesIIundIII erscheintderNamedesGottesinderFormAuramazda,woraus spterOrmuzdgewordenist.Hierbegegnenwirauchbildlichen DarstellungendesgroenGottes.Zubedauernistfreilich,da dieseInschriftenihrerNaturgemblodrftigeMitteilungen berdieReligionderAchaemenidenbieten,dochgengendie-selben,umjeneHerrscheralsMazdi - Glubigezuerweisen1. Sehrmglichaberistes,dazujener ZeitnochgroeMassen despersischenVolkes,insbesondereimWesten,Anhngereiner lterenReligionsformwaren.Wir;onallgemeinEmEr- abgesehen,einensehrbestimmtenGrundzudieser Annahme,undesistselbstverstndlich,dajedeNachrichtber dievorzarathustrischeReligionderPerserfrunsvonbesonderem .......,._..."'.I_". '" lyerteseinmu.EinesolcheaberscheintinderTatineiner Stelle...vorzuliegen,derdenZarathustra oder Zoroaster nichtnenntunddieReligionderPerserineinerWeisebeschreibt, damanannehmenmu,erredevonnichtMazd5. - glubigen Persern. Die Schilderun.g,desHerodotistvonumsogreremInteresse, - .... _._ .. -- .. .........- ." alswirdieGlaubwrdigkeitdiesesGewhrsmanneskennenundoft genugerprobtgefundenhaben.EineMitteilungjenernichtum-fangreichenStelleinextensodrftedaherhierwohlamPlatze sein.VondenSittenundBruchenderPerserredend,sagt dergleicbzeitigenTatenun.dEreignisse- dasvollkommensteGegenbild zudem,waswirinBabyIon,Elamundgyptenbeobachten. 1V gl.darberS pie gel,EranischeAltertumskunde,Bd. 11,S.2ff.Der vonOldenberg(AusIndienundIran,S.186Anm.)indieserRichtungge-uerteZweifeldrftekaumbegrndetsein.- DariusfeiertAuramazda alsdengroenGott,derdieErde,denHimmel,denMenschenunddas GlckdesMenschenschuf,- denGolt,derihn(Darius)zumalleinigen Knigbervielegemachthabe.- WeiteressiehebeiSpiegela.a.. InmanchenRedensartcnstimmtdieAusdrucksweisedesAvestaundder Keilinschriftenwrtlichberein. AR22 338 DerHimmelsgoltbeidenIndernundPersern. Herodot(I,13 I):"BildsulenundTempelundAltrezuer-richten,istbeiihnennichtBrauch,vielmehrrechnensiesolches denen,diedastun,alseineTorheitan,wieichmeine,weilsie dieGtternichtfr halten,wiedieHellenen. Siepflegendem Zeusauf denhchsten Gipfelnder Bergeindemsiedenganzen U m k re i sdesH i m m eisZ e u sn e n n e n.Sieopfernaber auchde!..ol)!leund derdem undWinden.Diesenalleinopfernsieseitalters, siehabenaberauchdazunochgelernt, zuopfern,in-demsiees ..AssyrernundArabernlernten.BeidenAssyrern heitAphroditeMylitta,beidenArabernAlitta,beidenPersern Mitra" 1.-,._..._... , -AusdieserStellegehtmitunzweifelhafterDeutlichkeithervor, dadiejenigenPerser,vonwelchenHerodotredet,vorallemder warenunddasiealsoberstenGottden ganzenverehrten.Auerdemerwhnternurnoch einen Kult,derbeiihneneingedrungensei,nm-lichdenderAphrodite inweIcherwirdiebabylonische BelitoderIsll.tar(Astarte)erkennen;wennaberHerodotals NamendieserGottheitbeidenPersern nennt,soer-schtterterdamitindiesemPunktedasVertrauenzuseiner eigenenMitteilung,dennMitraistunzweifelhaftderNameeines echtenaltenpersischen,resp.schonindopersischenGottes.Von AhuramazdaisthiergarnichtdieRede,ebensowenigwievon Zarathustra-Zoroaster,unddiegeschilderteNaturverehrung,der die Perser,wieallearischenVlkerseitalters,d. h.seitderarischen Urzeitanhingen,sieistesjagerade,dieZarathustrabekmpft unddurcheinehherstehende,geistigereReligionersetzthat. 1Hdt.1,131dydl.UlXTa/LE'V"ai'V1]OVS"aifJl"ftOV'oiJxs'V'V0f.lq,nOt-EVf.lE'VOV'18eVso,'Ja"dUaxaiT010tnouvot /'/(0e'1]vbrttJ'Ef?OVOt,,],. f.lE'VE/L"t JOXEEW,ondvxdv{)eom:o,{vEasEvo/HoavTOV.,'}sov,"aTa'llEeOt"EU1]'Vss slvat 018E'Vof.lit,ovotLI.. p"1'sn!Taob'p1]16TaTI