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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: 3,00 . 42. Ausgabe, Oktober 2006 Selbstheilung Die wunderbare Kraft in uns TITELFOTO: DPNY Wenn Gelenke zu Reibeisen werden

Arthrose

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In dieser Ausgabe geht es unter anderem um folgende Themen:Grüner Tee hält geistig fitErhöhtes Parkinsonrisikofür AllergikerJohanniskraut hilft auch gegenatypische DepressionenGesundheitsmeldungenBrustkrebs: Risiko senkenLernen macht highAufmerksamkeit entscheidendfür die ErinnerungVitamine für gesundesZahnfleischFolsäure zur Krebsvorbeugung

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Page 1: Arthrose

NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: € 3,00 . 42. Ausgabe, Oktober 2006

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Wenn Gelenke zu Reibeisen werden

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EditorialEditorial

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

tellen Sie sich doch einmal vor, wieSie diese MEDICOM in den Händen

halten und die Seiten umblättern würden, wenn Sie keine Gelenke hätten –schwer vorstellbar, oder? Unsere Gelenkeschenken uns eine enorme Bewegungs-freiheit. Natürlich werden sie geradedeshalb stark von uns in Anspruch genommen und nutzen sich leider mitden Jahren ab. Deshalb ist es wichtig,die Gelenkgesundheit so früh wie möglich aktiv zu unterstützen!

Im diesmaligen Titelthema „Arthrose“stellen wir Ihnen zum einen aktuelleTherapiemöglichkeiten vor und gebenIhnen zum anderen Tipps zur Vorbeu-gung von Gelenkabnutzung: Welche

Krankheitsbilder gibt es? Wie äußernsie sich? Welche Therapien undMedikamente können helfen?

Und welche Schmerz- undEntzündungshemmer fin-

det man in der Natur?

Entdecken Sie mit uns die Welt der Gelenke – ab Seite 26 erfahren Sie allesüber Knie, Knorpel & Co.

Nicht nur um Gelenkerkrankungen,sondern um Krankheiten allgemein und darum, wie wir am besten mit ihnen umgehen, geht es diesmal in der Rubrik „Körper & Seele“. „Selbstheilung“ ist dasStichwort, mit dem wir uns näher be-fassen. Was kann man selbst tun, wennman krank ist? In uns selbst stecken viele Möglichkeiten, den Heilungsprozesseiner Krankheit zu beschleunigen. Unse-re Einstellung zu der Krankheit und derGlaube an die Genesung spielen dabei eine große Rolle!

Ein interessanter Aspekt: der Placebo-effekt. Jeder von uns hat bereits Erfah-rungen mit dem Placeboeffekt gemacht.Ein Beispiel: Ein spielendes Kind fällthin, weint und blickt sich sofort suchendzur Mama um. Die Mutter tröstet dasKind, streichelt ihm über den Kopf,spricht ihm beruhigend zu, pustet aufdie Wunde und klebt vielleicht einbuntes Pflaster drauf. Das Faszinierende:Dem Kind geht es sofort besser, dieWunde ist vergessen und der Schmerzwie weggeblasen. Das Kind wird derMeinung sein, dass die Mutter einfach

kleine Wunder vollbringt oder dass das Pflaster den Schmerz „weggeklebt“hat – ein klassischer Placeboeffekt. Wieder Placeboeffekt Einfluss auf den Heilungsprozess einer Krankheit aus-üben kann, lesen Sie ab Seite 16.

Um Krankheiten vorzubeugen, ist so-wohl Entspannung als auch ausreichendBewegung empfehlenswert. Chi-Ball ist eine Sportart, die sowohl Herz undKreislauf anregt und die Muskelnstärkt als auch Entspannungsübungenim Programm hat. Das Besondere: Trai-niert wird mit einem bunten, duftendenBall, der je nach Vorliebe und Laune eine erfrischende oder entspannendeWirkung haben kann – sechs Farbenund sechs Düfte stehen bei der Ballwahlzur Auswahl. Das Training setzt sich ausder traditionellen chinesischen Medizinmit Übungen aus dem Tai-Chi undQigong sowie Yoga, Pilates, Feldenkrais-Bewegungen und Tiefenentspannungzusammen. Holen Sie sich den Energie-kick mit dem Powerball – ab Seite 22.

Liebe Leser, diese und viele weitere interessante Themen erwarten Sie in dieser Ausgabe. Wir wünschen Ihnenviel Vergnügen damit und einen schö-nen Herbst.

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InhaltInhalt

Abnutzung der Gelenke

entgegenzuwirken. Die MEDICOM-

Redaktion hat das Thema aufge-

griffen und gibt in diesem Beitrag

Tipps für die Knochengesundheit

sowie einen Überblick über die

aktuellen Behandlungsmethoden

für diejenigen, die bereits von

der Krankheit betroffen sind.

Titelthema:

Arthrose: wenn Gelenke zu Reibeisen werden

Ungefähr 35 Millionen Menschen in

Deutschland weisen erste Anzeichen

einer Arthrose auf – der häufigsten

rheumatischen Erkrankung. Im Laufe

der Jahre nutzen sich die Gelenke ab

und die Beweglichkeit und Mobilität

wird dadurch eingeschränkt. Beson-

ders in der zweiten Lebenshälfte

nimmt die Zahl der Arthroseerkran-

kungen deutlich zu. Darum ist es aus-

gesprochen wichtig, der frühzeitigen

Essen & Trinken:

Kürbis: gesundes Gemüse

Kürbisse sollten nicht nur als Halloweendekoration

zweckentfremdet werden. Denn sie sind gesund –

sie sollten gegessen werden. Das Fruchtfleisch eines

Kürbisses liefert wertvolle Nährstoffe und Vitamine

und auch die Kürbiskerne sowie das Kürbiskernöl

können ihren Beitrag zur Gesundheit leisten.

Ein duftender Gymnastikball und fließende Bewegungen

aus der fernöstlichen Philosophie – das ist Chi-Ball. Eine

Sportart für Körper und Geist, die in den 90er-Jahren in

Australien entwickelt wurde. Chi ist die asiatische Bezeich-

nung für Lebensenergie und die soll geweckt werden.

Dabei bestimmt der Geruch des Gymnastikballs, ob die

Nerven beruhigt werden oder Feuer entfacht wird.

Kurzum: eine interessante Sportart, die sich auch in

Deutschland immer mehr Anhänger erfreut.

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Kurzmeldungen:Grüner Tee hält geistig fitErhöhtes Parkinsonrisiko für AllergikerJohanniskraut hilft auch gegenatypische DepressionenGesundheitsmeldungenBrustkrebs: Risiko senkenLernen macht highAufmerksamkeit entscheidend für die ErinnerungVitamine für gesundes ZahnfleischFolsäure zur Krebsvorbeugung

Gesundheit & Recht:GerichtsurteileDer letzte Wille – so erbt man in Deutschland

MEDICOM informiert:Großpackung = Sparpackung?Warnung vor gefährlichenSchlankmachern aus Asien

Körper & Seele:Selbstheilung:die wunderbare Kraft in uns

Bewegung & Fitness:Chi-Ball: Energiekick mit dem Powerball

Titelthema:Arthrose

Essen & Trinken:Kürbis: gesundes GemüseVitalstoff-Rezept

Rubriken:EditorialFotowettbewerbImpressumRätselseite

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Unser Körper besitzt ausgezeichnete Fähigkeiten, wenn

es um die Krankheitsbekämpfung geht. Der „innere Arzt“

schlägt kleinere Viren und Bakterien in die Flucht, oft ohne

dass wir es bemerken. Wir besitzen sogar so starke Hei-

lungskräfte, dass mitunter schwere Krankheiten ohne medi-

zinische Behandlung gelindert oder geheilt werden können.

Körper & Seele:

Selbstheilung: die wunderbare Kraft in uns

Bewegung & Fitness:

Chi-Ball: Energiekick mit dem Powerball

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Grüner Tee hält geistig fit

ie Wirkstoffe von zwei oder mehrTassen grünen Tees am Tag verrin-

gern das Risiko, im Alter unter geistigenBeeinträchtigungen zu leiden. Das be-legt eine Studie des japanischen Wis-senschaftlers Shinichi Kuriyama vonder medizinischen Universität Tohoku.Das Risiko an einer Demenzerkrankungoder der parkinsonschen Krankheitzu erkranken, könnte so in der Zu-kunft mit dem regelmäßigen Trinkenvon grünem Tee effektiv und ohneNebenwirkungen gesenkt werden.

Die Schutzfunktion des grünen Tees fürmenschliche Gehirnzellen wurde indieser Studie erstmals aufgezeigt. Dasjapanische Team um Kuriyama führteeine Beobachtungsstudie mit 1.003 japanischen Erwachsenen über 70 Jahredurch. Im Rahmen der Studie wurdenihre Essgewohnheiten beobachtet, ihrGesundheitszustand beurteilt undzusätzlich die kognitiven Fähigkeitengemessen. Das Ergebnis: Studienteil-nehmer, die jahrelang zwei bis drei Tas-sen grünen Tee am Tag tranken, wiesengeringere geistige Einbußen im Alterauf als solche, die wenig oder keinengrünen Tee zu sich nahmen. Verant-wortlich für die positiven Auswirkun-gen des grünen Tees ist anscheinend der Inhaltsstoff Epigallocatechingallat(EGCG). Dieser gehört zu den Flavonoi-den und vermindert vermutlich Eiweiß-ablagerungen im Gehirn, die neuronaleFunktionen beeinträchtigen können.Wer nicht gern grünen Tee trinkt, kann den Wirkstoff EGCG auch überNahrungsergänzungen aufnehmen, dieExtrakte aus grünem Tee enthalten.

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Erhöhtes Parkinsonrisiko für Allergiker

u diesem Schluss sind die amerikani-schen Forscher gekommen, nachdem

sie in einer Studie die Daten von 196 Par-kinsonpatienten mit denen von gesundenProbanden verglichen. Das Ergebnis:Heuschnupfen ist bei Parkinsonpatientenwesentlich häufiger als bei den gesundenPersonen. Demnach ist anscheinend dasRisiko für Allergiker höher, an Parkinsonzu erkranken – laut Bower und seinemTeam sogar dreimal so hoch. Das liegtvermutlich an Entzündungen, die mit al-lergischem Schnupfen einhergehen. Dieseverändern das chemische Gleichgewichtim Gehirn, was zur Folge haben kann,dass Gehirnzellen absterben – ebenso wiebei der parkinsonschen Krankheit. BeiEntzündungen werden vermehrt FreieRadikale freigesetzt. Es kann daher sehrsinnvoll sein, bei Allergien die Vitalstoff-zufuhr zu erhöhen. Am besten ist dafürein Multivitalstoff-Präparat geeignet, das

Ein US-amerikanisches Forscherteam um James Bower von derMayo-Klinik in Rochester entdeckte einen Zusammenhang zwischenchronisch-allergischem Schnupfen und Morbus Parkinson. Werauf Hausstaub und Pollen mit allergischem Schnupfen reagiert, ist offenbar mit einem höheren Risiko belastet, an Morbus Parkinson zu erkranken.

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Typische Symptome für die parkinsonsche Krankheit sind Bewegungsverlangsamungen, Muskelsteifheit und starkes Zittern. Der Morbus Parkinson ist besonders im Alter über 60 Jahre verbreitet.

Parkinsonsyndrom: Schnitt durch denHirnstamm. Die Substantia nigra (Pfeil)im Mittelhirn rechts ist degeneriert undblass; links: Normalbefund mit deutli-cher Pigmentierung.

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Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin Cund Coenzym Q10 enthält. Das Ergebnisder Studie bedeutet aber nicht, dass Heuschnupfen der Auslöser von Parkinson ist – die allergische Erkrankung ist nurein Risikofaktor. Hauptrisikofaktoren sindzum Beispiel Bluthochdruck und Nikotin.Dass bei anderen entzündlichen Krankhei-ten, wie Asthma oder Rheuma, ebenfallseine Verbindung zu Parkinson besteht,konnten die Wissenschaftler nicht bewei-sen. Dennoch ist sich das Team um JamesBower sicher, einen allgemeinen Zusam-menhang entdeckt zu haben. Folgestudiensollen dies nun bestätigen. Die Ergebnisseder US-Studie wurden in dem Fachma-gazin „Neurology“ veröffentlicht. In der Vergangenheit hatte Coenzym Q10 vonsich reden gemacht, als in einer Studie gezeigt werden konnte, dass es denVerlauf der Parkinsonkrankheit günstigbeeinflussen kann.

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Grüner Tee wirdbereits seit mehreren

Tausend Jahren inChina angebaut. Der

Allrounder in SachenGesundheit soll nun

auch geistigen Beein-trächtigungen vorbeugen.

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GesundheitsmeldungenGANZ KURZ

Wochenende gut fürs HerzDas Wochenende erfüllt schon seinen Sinnund Zweck! Entspannung und Erholungsollten hier an erster Stelle stehen. Denn:Finnische Forscher fanden anhand einerStudie heraus, dass Frauen und Männer,die sich am Wochenende nicht entspannenund abschalten können, häufiger an kardio-vaskulären Erkrankungen und Schlaganfallsterben als diejenigen, die sich am Wochen-ende eine Auszeit nehmen. Am Wochenendesollte deshalb nur Entspannung auf demProgramm stehen.

Mit Kopfschütteln Migräne erkennenEs gibt einen einfachen Trick, um Span-nungskopfschmerz von Migräne zu unter-scheiden: den Kopf schütteln. Wird derSchmerz vom Schütteln schlimmer, handeltes sich um eine Migräneattacke. Auch kön-nen Müdigkeit, Reizbarkeit oder Heißhungerauf eine Migräne hinweisen. Wozu soll dieUnterscheidung zwischen Migräne undSpannungskopfschmerz dienen? Hinsicht-lich der Medikation zur Bekämpfung derSchmerzen ist es wichtig, den Schmerz richtig einzuordnen.

Augen regelmäßig kontrollieren lassenDie „Neue Apotheken Illustrierte“ emp-fiehlt Personen, die über 40 Jahre alt sind,regelmäßig zum Augenarzt zu gehen. Werseit Jahren eine Lesebrille braucht, plötz-lich im Nahbereich wieder alles scharfsieht, dafür aber nun mit der FernsichtProbleme hat, könnte Diabetes mellitus imFrühstadium haben. Wird die Erkrankungschnell erkannt, können Augenschäden inGrenzen gehalten werden. Der Augenarztkann durch Messung des Augeninnendrucksund Untersuchung des Sehnervs feststellen,ob ein grüner Star (Glaukom) vorliegt. Zur Vorbeugung empfehlen Experten einegesunde Lebensführung, viel Bewegung,Rauchverzicht sowie eine vitaminreicheErnährung. Nahrungsergänzungsmittel mitden Inhaltsstoffen Lutein und Zeaxanthinkönnen die Augen zusätzlich vor Freien Radikalen schützen.

Tränen als TherapieIn Japan setzt sich eine ganz neue Therapie-form gegen Stress durch: Weinen. In einerGesellschaft, in der Gefühle im Alltag nurselten zum Ausdruck gebracht werden, kanndas Fließenlassen der Tränen als eine ArtVentil dienen. Durch Seminare, in denenman das Weinen üben kann, Zeitungsartikel,die den Lesern empfehlen, öfter mal zu weinen, oder eine „Lass-uns-weinen-Page“im Internet sollen Japaner dazu angeregt werden, das sonst eher aufgesetzte Lächeln zu vergessen und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Sich gründlich auszuweinen, soll einem das gleiche erfrischende Gefühl wiesportliches Training geben. Ein Tipp, um dieTränen zum Fließen zu bringen: regelmäßigrührende Filme anschauen.

Die Behandlung von Depressionen mit Johanniskraut ist schul-medizinisch anerkannt und gilt als schonende und neben-wirkungsarme Alternative zu Antidepressiva. Bisher war dieseTherapieweise jedoch nur in Bezug auf klassische Depressionenals klinisch wirksam erwiesen.

Früher wurde Johanniskraut zumFärben von Textilien verwendet –

heute als anerkanntes Mittelgegen Depressionen

Johanniskraut hilft auch gegenatypische Depressionen

krautextrakt (LI 160) behandelt – odersie erhielten Placebos. Das Ergebnis: Bei80 Prozent der Patienten zeigten sichdeutliche Therapieerfolge und auch diePatienten selbst zeigten sich mit der Be-handlung sehr zufrieden. Messwerte, diesich besonders auf die mit der Depressioneinhergehenden Angstzustände bezogen,bestätigten das positive Ergebnis und dieSelbsteinschätzung der Patienten.

Da bei der Behandlung von atypischenDepressionen immer mit einem ausge-prägten Placeboeffekt gerechnet werdenmuss, bestätigt diese Studie nun, dass sichdie Wirkung des Johanniskrautes trotz-dem, auch bei dieser Form der Depression,klinisch belegen lässt. Auch weitere Studien bestätigten das Ergebnis.

etzt konnten Wissenschaftler aberbeweisen, dass das seit Jahrhunder-

ten bekannte Heilkraut auch bei der Behandlung atypischer Depressionen erfolgreich ist.

In der aktuellen Studie behandelten dieWissenschaftler 100 Patienten mit leich-ten oder mittelschweren Depressionen, diezusätzlich mindestens ein atypischesMerkmal aufwiesen. Im Gegensatz zu Pa-tienten mit einer klassischen Depressionkönnen Patienten, die unter atypischenDepressionen leiden, auf positive Auslöserdurchaus reagieren. Doch selbst minimalenegative Einflüsse können sie schnellzurück in die Depression stürzen. Die Patienten wurden acht Wochen langzweimal täglich mit 300 mg Johannis-

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Der Brustcheck

Die MEDICOM-Redaktion hat einige Tippszusammengestellt, wie Sie selbst IhrenBeitrag zur Vorsorge leisten können.

Brustcheck: Regelmäßige Vorsorgeun-tersuchungen beim Frauenarzt solltenselbstverständlich sein. Doch auch zuHause sollten Sie mindestens einmal imMonat Ihre Brust genau untersuchen (siehe Abb. rechts). Da das Gewebe nachder Monatsblutung besonders weich istund Verdickungen so besser spürbar sind,ist dies der ideale Zeitpunkt für den Brust-check vor dem Spiegel. Frauen ab 50 wirdempfohlen, zusätzlich alle zwei Jahre eineMammografie durchführen zu lassen.

Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse,mageres Fleisch, Fisch und ballaststoffrei-che Lebensmittel sollten immer auf IhremSpeiseplan stehen. Olivenöl sollten Siezum Braten und für das Salatdressingnehmen. Studien haben bewiesen, dass esvor Brustkrebs schützen kann. Achten Sie insbesondere darauf, Ihr Gewicht zu halten oder Übergewicht abzubauen.Denn: Übergewicht zählt mit zu denHauptrisikofaktoren für Brustkrebsent-stehung in den Wechseljahren.

Alkoholverzicht: Je weniger AlkoholSie trinken, desto besser. Durch über-mäßigen Alkoholgenuss steigt auch das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.„Schuld“ hat hier eine Östrogenerhöhungim Blut, so vermuten die Forscher. Beson-ders, wenn Sie zudem wenig Obst undGemüse essen, kann es zu einem Folsäure-mangel kommen. Das B-Vitamin Folsäureist deshalb so wichtig, weil es unter ande-rem die Aufgabe hat, die Auswirkungendes Alkoholgehalts zu mindern. Folsäurefinden Sie in grünem Blattgemüse oder Sie können sie auch über Nahrungsergän-zungsmittel zu sich nehmen.

Bewegung: Untersuchungen ergaben,dass Frauen, die regelmäßig Sport treiben,ein um 40 Prozent geringeres Brustkrebs-risiko haben. Bewegen Sie sich deshalbregelmäßig und ausreichend.

e eher ein Tumor erkanntwird, desto größer sind

die Heilungschancen. „Vor-sorge“ ist deshalb dasStichwort, dem besonders

beim Thema Brustkrebsviel Aufmerksamkeit

geschenkt werdensollte.

Was Sie selbst tun können, um das Risiko, an Brustkrebszu erkranken, zu mindern.

Stellen Sie sich vor den Spiegel, verschränken Siedie Hände hinter dem Kopf und drücken Sie diesefest zusammen. Betrachten Sie nun aufmerksamIhre Brüste und betrachten Sie die Brustform und -kontur.

Heben Sie den linken Arm und tasten Sie mit derrechten Hand Ihre linke Brust gründlich ab.Beginnen Sie mit dem unteren Teil der Brust.Kontrollieren Sie sorgfältig, ob Verdickungenoder Verhärtungen zu spüren sind.

Untersuchen Sie auch Ihre Brustwarzen, indemSie sie mit Daumen und Zeigefinger zusammen-drücken. Eventuelle Absonderungen sollten Siegenau beobachten.

Tasten Sie gründlich Ihre Achselhöhlen ab.Untersuchen Sie, ob sich dort Knoten gebildethaben. Anschließend kontrollieren Sie genausoIhre rechte Brust.

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Brustkrebs:Risiko senken

Bei Frauen zwi-schen dem 30. und

60. Lebensjahr istBrustkrebs die häu-

figste Todesursache inder westlichen Welt.Senken Sie das Risiko

und beugen Sie vor.

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te in einer Testreihe an der Universitätvon Südkalifornien, dass die Euphoriebeim ersten Verstehen eines neuen Zu-sammenhangs am größten ist. Danachwerden weniger Opiate abgegeben. Eben-so sinkt die Ausschüttung der Opiatebeim Betrachten eines subjektiv faszinie-renden Bildes mit der Dauer der Betrach-tung. Das starke Hochgefühl beim erstenAnblick kann demzufolge nur wieder erreicht werden, wenn eine neue unbe-kannte Faszination in den Mittelpunkt

tritt. Der Wissenschaftler vermutet hinterder Wissbegierde einen Mechanismus namens „kompetitives Lernen“. Dabeireagieren viele Nervenzellen beim erstenAnsehen eines Bildes, die einen mehr, dieanderen weniger – abhängig vom jewei-ligen Reiz. Kompetitiv deshalb, weil dieNervenzentren im Stammhirn viele ver-schiedene Programme zur Verarbeitungvon Informationen bereitstellen. Diesekonkurrieren darum, den jeweiligenReiz zu verarbeiten. Welche Nervenzellen bevorzugt reagieren und welches Pro-gramm letztendlich gestartet wird, hängtvon dem stärksten Reiz ab.

Wird ein Reiz wiederholt, vertiefen sichdie Verbindungen zu den stark reagie-renden Nervenzellen auf Kosten derweniger aktiven Zellen, die vollständigblockiert werden. Durch das Blockierenreduziert sich die gesamte Nervenleistungund damit auch die Opiatwirkung. SeineTheorie veröffentlichte Irving Biedermanim Wissenschaftsmagazin „AmericanScientist“.

chon vor 25 Jahren wurde derGrundstein für diese Erkenntnis ge-

legt. Im Bereich des Sehzentrums befin-den sich besonders viele Andockstellenfür körpereigene Drogen. Exakt dort, woBilder erkannt und verarbeitet werden.Am höchsten ist die Zahl der Opiat-andockstellen an den Nervenzellen, die für besonders komplexe Interpretationenund Denkvorgänge zuständig sind.Durch die Ausschüttung der Opiate wirdEuphorie verursacht. Biederman erkann-

Warum sind Menschen so neugierig und wissensdurstig? Das ist diezentrale Frage, auf die der amerikanische Wissenschaftler Irving Biederman eine Antwort gefunden haben könnte. Das Erlernen und Verstehen neuer Zusammenhänge macht high – durch körpereigeneOpiate, die beim Lernerfolg freigesetzt werden. Da die Menschen dieses Hochgefühl wieder erleben wollen, lernen sie weiter – ähnlichwie bei einer Sucht.

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Lernen macht highEuphorie beim Lernen: Körpereigene Opiate sorgen für ein Hochgefühl beim Verstehen neuer Zusammenhänge

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Die mikroskopisch kleinen Nervenzellen sind elektrisch erregbar, so entstehen Reize.Die Zellen stehen durch Synapsen mit anderen Nervenzellen oder Empfängerzellen inVerbindung und können so Impulse weiterleiten.

Einen wichtigen Zusammenhang zwischen der Gehirnaktivität voreinem Ereignis und dem Erinnerungsvermögen haben englische Wis-senschaftler des University College London im Rahmen einer Studieentdeckt. Bisher war man davon ausgegangen, dass nur die Gehirn-aktivität nach einem Ereignis für die Speicherung im Langzeitge-dächtnis entscheidend ist. Den neuesten Erkenntnissen zufolge merktman sich Informationen jedoch dann am besten, wenn das Gehirnschon vorher aktiviert ist und bereits auf die Informationen wartet.

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as Team um Leun Otten führte zurErinnerungsfähigkeit eine Studie

durch, in der die StudienteilnehmerSprachtests an einem Bildschirm absol-vierten. Dabei mussten sich die Testkan-didaten entweder auf die Bedeutung einesgezeigten Wortes konzentrieren oder aufdie Buchstabenreihenfolge. Kurz vor dem

Test wurde auf dem Bildschirm einge-blendet, welche der beiden Aufgaben fol-gen würde. Während des Tests zeichnetendie Forscher die Gehirnaktivität auf. EineStunde nach der Testreihe überprüftendie Wissenschaftler, an welche Worte sich die Studienteilnehmer noch erinnernkonnten. Die Auswertung ergab ein deut-

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lich höheres Erinnerungsvermögen derTestkandidaten, wenn sie sich die Bedeu-tung des Wortes merken sollten. Erstaun-licherweise konnten die Forscher anhandder Hirnströme jedoch schon vor derAuswertung absehen, ob sich ein Studi-enteilnehmer das Wort merken kann –sogar bevor er das Wort gesehen hat.Wenn ihm mitgeteilt wurde, dass er sichein Wort merken solle, war die Aktivitätder Hirnströme in bestimmten Gehirnbe-reichen hinter der Stirn deutlich höher.Das Gehirn bereitete sich sozusagen aufdie bevorstehende Aufgabe vor.

Wurden die Versuchsteilnehmer dagegenaufgefordert, sich auf die Buchstabenrei-henfolge zu konzentrieren, konnte hinterder Stirn keine hohe Aktivität gemessenwerden, und auch die Worte, die aus der Aneinanderreihung der Buchstabenentstanden, konnten sich die Probandennicht merken. Wie dieser Unterschied zustande kommt, will das Forscherteamin Folgestudien ermitteln. Sie erhoffensich dabei Erkenntnisse, die Patienten mit Erinnerungs- und Gedächtnisstörungenhelfen können.

Die Ergebnisse ihrer Studie haben dieWissenschaftler im Fachmagazin „NatureNeuroscience“ veröffentlicht.

Aufmerksamkeitentscheidend für dieErinnerung

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Thomas Spengler

Bewahren uns Antioxidantien vor Krebs?

Können Vitamine vor Arteriosklerose schützen?

Verhindern Vitalstoffe Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

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Der Nutzen von Nahrungsergänzungen für dieGesundheit wird oft zwiespältig diskutiert. Der Autorstellt die derzeitige Rolle von Nahrungsergänzungendar, zeigt die Möglichkeiten und Grenzen vonNahrungsergänzungen auf und beleuchtet, warumVitalstoffe – sei es aus der Ernährung oder ausNahrungsergänzungen – so wichtig für denMenschen sind.

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Vitamine für gesundes Zahnfleisch

Gemüse verzehren. Eine Vitamin-C-reicheErnährung kommt ebenfalls unseremZahnfleisch zugute, denn ein Mangel anVitamin C führt zu erhöhter Infektanfäl-ligkeit und Blutungen der Schleimhäute.Essen Sie deshalb viele Vitamin-C-haltigeZitrusfrüchte wie zum Beispiel Orangenoder Pampelmusen sowie Schwarze Jo-hannisbeeren. Calcium ist nicht nur fürdie Knochenfestigkeit von Bedeutung –auch für feste und gesunde Zähne ist Calcium wichtig. Fehlt dem Körper Cal-cium, führt das zu einer Entkalkung vonKnochen und Zähnen. Auch mit einemhochwertigen Multivitalstoff-Präparatkann die Calciumversorgung verbessertwerden.

Vitamin D ist ebenfalls wichtig für gesun-den Zahnschmelz, denn es unterstützt dieEinlagerung von Calcium in Knochen undZähnen. Fluorid härtet den Zahnschmelzund beugt so gegen Karies vor. In Fisch,Fleisch, Innereien, Brotwaren, Soja, Kar-toffeln, Trinkwasser oder schwarzem Teeist Fluor enthalten.

ine sorgfältige Mundhygiene ist das A und O, um Zähne und Zahnfleisch

zu pflegen. Mindestens zweimal täglichsollten die Zähne rund drei Minutenlang geputzt werden. Doch auch unsereErnährung kann Einfluss auf unsereZahngesundheit nehmen. Als wir kleinwaren, waren Süßigkeiten in großenMengen tabu – der Zähne zuliebe sollteauf süße Naschereien verzichtet werden.Wir können aber auch gezielt Nahrungs-mittel zu uns nehmen, die positive Aus-wirkungen auf unseren Mundraum haben.

Unsere Mundhöhle ist kein keimfreierBereich. In ihr tummeln sich eine Vielzahlzunächst einmal harmloser Keime, dienormalerweise im Mund- und Rachen-raum anzutreffen sind, zum anderen abersolche, die mit der Nahrung und derAtemluft dorthin gelangen. Deshalb ist eswichtig, darauf zu achten, was wir zu unsnehmen. Bei Zahnfleischentzündungenund Zahnfleischschwund sollte man zum Beispiel vermehrt Nahrungsmittelwie Müsli, Honig, Vollkornbrot, Obst und

Nicht nur die tägliche Pflege des Mundraums ist wichtig, um Zahn-fleischerkrankungen zu verhindern – auch über die Nahrungszufuhrkann dem vorgebeugt werden.

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Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und kann somit kaum überdosiert werden. Besonders vielVitamin C findet man in Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen und Pampelmusen.

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ei einigen Studienteilnehmern ver-schwanden die Gewebeveränderun-

gen sogar vollständig. Das zeigten die Untersuchungen von Giovanni Almadoriund seinem Team von der Università Cattolica del Sacro Cuore in Rom. Dieitalienischen Wissenschaftler führten eineStudie mit 43 Patienten durch, die aneiner sogenannten „präkanzerösen Kehl-kopf-Leukoplakie“ erkrankt waren. Beider Erkrankung handelt es sich um eine Verdickung der Rachenschleimhaut, die

häufig zur Ausbildung bösartiger Tumo-ren führt. Im Rahmen der Studie wurdeden Testpersonen dreimal täglich dietherapeutisch hohe Dosis von fünf Milligramm Folsäure verabreicht. ZumVergleich: Die von der Deutschen Gesell-schaft für Ernährung (DGE) empfohleneTagesdosis zu Ernährungszwecken liegtweit unter der in der Studie verabreich-ten Dosis. Die DGE empfiehlt 0,4 Milli-gramm Folsäure täglich. Das verdeutlichtzum einen, dass es bei Krankheit beson-

ders sinnvoll ist, sich mit Vitalstoffen zuversorgen, und zum anderen, dass zutherapeutischen Zwecken auch höhereDosierungen nötig sein können. Folsäu-re übernimmt im menschlichen Stoff-wechsel wichtige Aufgaben. Zusammenmit anderen Vitaminen der B-Gruppe istFolsäure am Abbau des gesundheits-schädlichen Homocysteins beteiligt, indem es den Umbau des giftigen Stoffs,der als Zwischenprodukt beim Stoff-wechsel entsteht, in harmloses Methio-nin ermöglicht. Ein Zusammenhang zwischen Folsäuremangel und einemhohen Homocysteinspiegel im Blut sowieder Entstehung verschiedener Krebsartenwurde bereits von vielen Wissenschaft-lern vermutet.

Nach sechs Monaten Studiendauer be-stätigte dieses Ergebnis nun die Annah-men. Die Forscher stellten einen erhöhtenFolsäurespiegel und geringere Mengenan Homocystein im Blut der Studienteil-nehmer fest. Bei 19 Studienteilnehmernverkleinerten sich während der Behand-lung mit Folsäure die für den Kehl-kopfkrebs typischen Verdickungen derRachenschleimhaut um 50 Prozent, beizwölf Patienten verschwanden sie sogarvollständig. Bei den übrigen zwölf Probanden wurde leider keine Wirkungfestgestellt. Die Behandlung mit Folsäurehat im Gegensatz zu anderen Therapie-formen so gut wie keine Nebenwirkun-gen. Deshalb hoffen die Wissenschaftlerum Almadori auch, bei Patienten mitFolsäuremangel in Zukunft das Risiko,an Kehlkopfkrebs zu erkranken, bereitsim Vorfeld senken zu können.

Folsäure kommt vorwiegend in Blatt-gemüse, in Leber und in Hefe vor. Dadas Vitamin besonders licht-, sauerstoff-und hitzeempfindlich ist, kann es jedochin frischen Lebensmitteln leicht verlorengehen. Folsäurehaltige Nahrungsergän-zungspräparate können diese Verlusteeffektiv ausgleichen.

Einer Studie eines italienischen Forscherteams zufolge kann Folsäure dem Fortschreiten von Kehlkopfkrebs entgegenwirken.Mehr noch – es kann die bereits vorhandenen Symptome der Erkrankung lindern.

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Wird der Bedarf an Folsäure nicht durch die täglicheNahrung gedeckt, ist eine gezielte Nahrungsergän-zung sinnvoll

Folsäurezur Krebsvorbeugung

Folsäure in der Nahrung: Einen besonders hohen Folsäuregehalt findet man in grünem Gemüse wie zum BeispielSpinat, Brokkoli oder Kohlgemüse

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§GERICHTSURTEILE

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GEIN SACHEN GESUNDHEIT§

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Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wirnicht übernehmen.

Vorsicht beim Spielenauf dem SpielplatzNicht bei jedem Unfall muss derSpielplatzbetreiber haften. Ist derUnfall auf eine Verkettung unglück-licher Umstände zurückzuführen undnicht auf etwaige Sicherheitsmängel,so ist der Betreiber nicht haftbar zumachen. So entschied das Oberlan-desgericht Koblenz im Falle einesKindes, das sich beim Spielen aufeinem Kinderkarussell mit seinemSchnürsenkel in der Mittelachse desKarussells verfing. Durch die Drehbe-wegungen erlitt das Kind mehrereBeinfrakturen. Doch die Eltern schei-terten mit ihrer Klage auf 7.500 EuroSchmerzensgeld für ihr Kind.

Oberlandesgericht Koblenz, AZ: 5 U 216/05

Radtour: Risiko zumTeil selbst tragenPassiert ein Unfall bei einem gemeinsa-men Fahrradausflug, so ist die Haftungnicht immer eindeutig geklärt – dieVersicherung muss nicht immer zahlen.Ein Fallbeispiel: Eine Frau schloss sicheiner organisierten Radgruppe an underlitt bei einem gemeinsamen Ausflugeinen Unfall. Angeblich dadurch aus-gelöst, dass eine andere Radlerin zudicht auffuhr. Doch beweisen konntesie das nicht. Das Gericht entschied:Wer mit mehreren Fahrradfahrern un-terwegs ist, muss solche Risiken in Kaufnehmen. Die Haftpflichtversicherungmusste in diesem Fall nichts zahlen.

Oberlandesgericht Stuttgart, AZ: 1 U 106/05

Gefährliche Geburt:Arzt muss warnenEin Arzt ist dazu verpflichtet, mit eindringlichen Worten auf möglicheGefahren bei einer Geburt hinzuwei-sen. Ist bei der Entbindung das Lebendes Babys gefährdet und versäumt derArzt es, vorab eine Warnung auszu-sprechen, so begeht er einen grobenBehandlungsfehler. Der Arzt kannzur Zahlung von Schmerzensgeld und einer monatlichen Rente verpflichtetwerden.

Landgericht Kleve,AZ: 2 O 370/01

Alkohol auf Bergtour tabu!Wer den Gipfel eines Berges erklim-men möchte, sollte dies nüchtern tunund auf den Genuss von Alkoholverzichten. Denn: Passiert ein Un-glück und ein Wanderer verletztsich, so muss die Unfallversicherungnicht dafür zahlen. In einem aktuel-len Fall rutschte ein Bergwandererab und erlitt durch den Sturz in dieTiefe eine Querschnittslähmung. DasProblem: Die Wandergruppe hattezwischendurch ihren Durst mit Alko-hol gestillt – der Verunglückte hattezum Zeitpunkt des Unfalls 2,67 Pro-mille im Blut! Das OberlandesgerichtKöln befand, dass die Versicherungs-bedingungen nicht gelten, wenn derUnfall auf Bewusstseinsstörungenzurückzuführen ist – in diesem Falledurch Alkohol. Die Unfallversiche-rung ist deshalb nicht zu Zahlungenverpflichtet.

Oberlandesgericht Köln, AZ: 5 W 111/05

Jogging: Vorsicht vor HundenWer gern joggt, sollte sich vor Hunden in Acht nehmen. Oft bellenHunde, wenn ein Jogger an ihnenvorbeirennt, oder schlimmstenfallsfallen sie den Läufer sogar an. Gutzu wissen: Es liegt in der Verant-wortung des Joggers, wenn er einenHund sieht, diesem auszuweichen.Diese Erfahrung machte eine Läufe-rin, die beim Lauftraining durch denAngriff eines Hundes stürzte. DasGericht entschied: Der Joggermuss dem Hund ausweichen,notfalls einen großen Bogenum ihn machen und dasTempo verringern. Wirddies nicht beachtet und eskommt zu einem Sturz, sohaftet der Jogger zu einemTeil selbst dafür.

Oberlandesgericht Koblenz, AZ: 5 U 27/03

11MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Hunde haben Vorfahrt: Wer beim Joggen aufeinen Hund trifft, sollte ihm schleunigst aus-weichen. Bei einem Zusammenprall oder Sturzträgt der Jogger zumindest eine Teilschuld.

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n Deutschland wurden Schätzungen zu-folge in den vergangenen zehn Jahren

zwei Billionen Euro von acht MillionenHaushalten vererbt – circa 200 MilliardenEuro pro Jahr. Und dennoch machen 69Prozent der Deutschen kein Testament.Nur etwa jeder dritte Deutsche hat seinenNachlass geregelt. Der Grund dafür ist naheliegend: Niemand denkt gern an seineigenes Ableben. Doch diese Vermei-dungsstrategie kann für die Menschen, dieuns am meisten am Herzen liegen, unan-genehme Folgen haben. Ist der Nachlassnicht geregelt, tritt die gesetzliche Erbfol-ge in Kraft, die zunächst hauptsächlichden Ehepartner und die Kinder begünstigt.

Aber auch entfernten Verwandten kannein Teil des Erbes zugesprochen werden.Die gesetzliche Erbfolge kann selbst in denharmonischsten Familien zu erbittertenStreitigkeiten führen, und nicht nur das.Szenarios wie folgendes können sich abspielen: Gibt es keinen überlebendenEhepartner, bestellt der Staat möglicher-weise einen Vormund für unmündige Kinder, wenn dieser nicht bestimmt ist.Dieser Vormund ist dann ermächtigt, dasErbe zu verwalten. Das kann aber mögli-cherweise nicht im Sinne der verstorbenenEltern und der Kinder sein. In einem Landmit sinkenden Geburtenraten und einersteigenden Zahl an kinderlosen Paaren

kann die gesetzliche Erbfolge noch andereunerwünschte Folgen haben. In einer kinderlosen Ehe bilden die Eltern des Verstorbenen, sofern sie noch leben, mitdem hinterbliebenen Ehepartner eine Erbgemeinschaft. Enkel oder andere ent-fernte Abkömmlinge sind nur erbberech-tigt, wenn kein näherer Verwandter denPflichtteil verlangen kann. Sind keine Er-ben mehr vorhanden, fällt das Erbe an denStaat. Entsprechen die gesetzlichen Re-gelungen nicht Ihren Vorstellungen, dannsollten Sie die Erbfolge unbedingt durchdie Nachlassplanung regeln, um wirklichden eigenen Willen zu hinterlassen. EineNachlassplanung kann wie folgt aussehen:

so erbt man in Deutschland

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12 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006ILLUSTRATIONEN AUF DEN SEITEN 12 UND 13: NILS WASSERMANN

Was passiert mit dem Besitz, wenn wir mal nicht mehr sind? Die Nachlassplanung ist für die meisten ein unangenehmes Thema, dennoch sollte sich jeder rechtzeitig damit befassen. Der Nach-lass kann auf unterschiedliche Weisen an die nächste Generation weitergegeben werden. Doch woliegt der Unterschied zwischen dem Testament, dem Erbvertrag und der vorzeitigen Schenkung?Hintergrundwissen zur gesetzlichen Lage kann Missverständnisse und Streitigkeiten vermeiden.

Der letzte Wille –

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Die klassische Form der Nachlass-regelung ist das Testament. Es bein-haltet die letztwillige Verfügung der juristisch „Erblasser“ genanntenPerson und bezieht sich darauf, wasnach ihrem Tod mit ihrem Vermö-gen geschieht.

Der sogenannte Erblasser kann indiesem Testament von der gesetzli-chen Erbfolge abweichen und so sei-ne eigenen Vorstellungen bezüglichdes Erbes durchsetzen. Es bestehenverschiedene Möglichkeiten, ein Te-stament aufzusetzen. Am häufigstenwird das eigenhändige Testamentgenutzt, das unbedingt vollständighandschriftlich erstellt sein muss.Bereits ein getippter Satz kann zu

seiner Ungültigkeit führen. Danebenbesteht die Möglichkeit, sein Testa-ment vor einem Notar oder unterfachkundiger Beratung durch einenRechtsanwalt zu erstellen.

Im Testament kann der Erblasserbestimmen, wie er sein Erbe vertei-len will. Dabei ist zu beachten, dassim Testament das gesamte Vermö-gen verteilt wird – also nicht nurdas Haus, das Auto und andere einzelne Wertgegenstände. Besserist es, das Vermögen prozentual zuverteilen. Außerdem können im Testament Auflagen für das Erbegemacht werden. Beispielsweisekönnen Kinder ihr Erbe per testa-mentarischer Verfügung erst dannantreten, wenn sie ein Studium auf-genommen haben. Doch nicht allesgeht, es gibt auch Beschränkungenfür die Verteilung des Erbes. Wirdein vom Gesetz vorgesehener Erbedurch das Testament vom Nachlassausgeschlossen, so steht ihm den-noch die Hälfte seines gesetzlichen

Anspruches zu. Eine Enterbungkann nur mit schwerwiegendenGründen gültig gemacht werden.Zum Beispiel wenn der Erbe demErblasser nach dem Leben getrach-tet hat, ein schweres Verbrechen gegen ihn begangen hat oder eineeventuelle Unterhaltspflicht böswil-lig verletzt wurde. Die Entziehungdes Pflichtteils muss im Testamentmit Grund und Tatsachenschilde-rung angegeben werden, um wirk-sam zu sein.

Ein eigenhändiges Testament kannan jedem beliebigen Ort aufbewahrtwerden. Das Einzige, wofür derErblasser sorgen muss, ist, dass esim Falle seines Todes gefundenwird. Um sicherzugehen, dass diesauch der Fall ist, kann man das Te-stament beim örtlichen Nachlassge-richt gegen eine einmalige Gebührhinterlegen. Im Todesfall wird dasNachlassgericht dann automatischvom Standesamt benachrichtigt unddas Testament wird eröffnet.

13MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Das Testament

Neben dem Testament ist der Erb-vertrag die zweite Möglichkeit einer letztwilligen Verfügung für den Erblasser. Die Folgen des Ab-schlusses eines Erbvertrages unter-scheiden sich aber in einigenPunkten erheblich von denen einesTestaments. Der Unterschied zumTestament besteht darin, dass derErblasser sich zu Lebzeiten mit einem Erbvertrag an seinen Ver-tragspartner bindet. Der Erbe istsomit nicht nur Erbe, sondernschließt mit dem Erblasser einenVertrag, in dem er sich verpflichtet,

das Erbe anzutreten. Im Gegenzugmuss der Erblasser den im Vertragvereinbarten Nachlass hinterlassen.

Während der in einem Testamentbedachte Erbe einen Widerruf des-selben durch den Erblasser nichtverhindern kann, erlangt der Erbeim Erbvertrag ein juristisch fun-diertes Anrecht auf das Erbe. Dasheißt, selbst wenn der Erblasserden Erbvertrag zu Lebzeiten nocheinmal ändern oder gar widerrufenmöchte, benötigt er das Einver-ständnis des Erben.

Für die Erben bedeutet dies eine erhöhte Planungssicherheit, da siein jedem Fall ihr Erbe erhalten. Zudem wissen sie spätestens mitihrer Unterschrift unter dem Ver-trag, was der Nachlass beinhaltet.

Der Erbvertrag

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14 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006ILLUSTRATIONEN AUF DER SEITE 14: NILS WASSERMANN

Ehegatten wird vom Gesetz dieMöglichkeit eingeräumt, ein gemein-schaftliches Testament zu verfassen.Die häufigste Form ist das soge-nannte Berliner Testament. Hierbeisetzen sich die Eheleute gegenseitigals Alleinerben ein und bestimmendann im Weiteren Schlusserben, dieerst erben, wenn beide Ehepartnerverstorben sind. Als Schlusserbenwerden in der Regel gemeinsameKinder eingesetzt – das ist aber nichtzwingend. Auch dritte Personen, wiezum Beispiel Enkel und Freunde,oder gemeinnützige Vereine undEinrichtungen können bestimmtwerden.

Diese Form des letzten Willens hatinsbesondere bei überschaubaremVermögen der Eheleute Sinn, wiehäufig in jungen Ehejahren der Fall.Doch wenn ein Ehepartner stirbt, ist der hinterbliebene Ehepartner imErbfall an das Testament gebunden– was durchaus unangenehme Fol-gen haben kann:

zum Beispiel wenn gemeinsameKinder als Schlusserben eingesetztwerden und ein Ehepartner stirbt. Im Falle einer erneuten Heirat deshinterbliebenen Partners und weite-rer Kinder mit dem neuen Partner,gehen die Kinder aus dieser zweitenEhe leer aus. Im Gegensatz zu denKindern aus der ersten Ehe, die wiefestgelegt ihr Erbe erhalten. DieseSituation kann entstehen, weil diefestgelegten Schlusserben des Berli-ner Testaments nach Ableben einesEhepartners nicht mehr geändertwerden können.

Ein weiterer Nachteil des BerlinerTestaments ist, dass die Erbschafts-steuerfreibeträge für Kinder ver-schenkt werden, da diese gemäßBerliner Testament zunächst nichtserben. Der Erbschaftssteuerfreibe-trag ist ein nicht zu versteuernderGeldbetrag, der bei Kindern auf205.000 Euro pro Kind festgelegtist. Das ist allerdings nur bei hohenVermögenswerten relevant, da der

hinterbliebene Ehepartner auch übereinen Erbschaftssteuerfreibetragverfügt. Erst wenn dieser überschrit-ten wird, müssen Steuern gezahltwerden. Wenn also hohe Vermö-genswerte vorhanden sind, ist essinnvoller, vom Berliner TestamentAbstand zu nehmen und den Nach-lass durch das klassische Testamentzu regeln. So können die Erbschafts-steuerfreibeträge der Kinder genutztwerden und der zu versteuernde Anteil des Erbes reduziert sich.Außerdem müssen Kinder bei An-tritt des Erbes dann auch wenigerErbschaftssteuer zahlen.

Das Berliner Testament

Auf Nummer sicher gehenEs ist ratsam, die Nachlassplanungin regelmäßigen Abständen erneut zu betrachten und zu überdenken. Gerade in jungen Jahren getroffeneEntscheidungen, die zu dieser Zeitauch adäquat waren, können sich imAlter als Problem darstellen. GehenSie im Zweifelsfall lieber zu einemExperten, also zu einem Notar, umsich beraten zu lassen. So können Siesichergehen, dass die zivil- und steu-errechtlichen Seiten der Nachlass-regelung nicht zu Nachteilen führen.Die Beratung kann zwar mehrereHundert Euro kosten, unnötige Fehlerkönnen auf diese Weise aber aus-geschlossen werden. Bei größerenVermögen empfiehlt sich der Gangzu einem auf Erbrecht spezialisiertenAnwalt. Auch wenn der eigene Todein unangenehmes Thema ist, sollteman sich auch im Sinne seiner Liebenmit dem Nachlass beschäftigen.

Eine weitere Möglichkeit der Nach-lassverteilung ist die Schenkung,auch Vermächtnis genannt. Schen-kungen erlauben es dem Erblasser,zu Lebzeiten die Verteilung seinesVermögens flexibler zu handhaben,als es durch Testament oder Erb-vertrag möglich wäre. So kann vom

Auto über die Immobilie bis hin zuGeld alles geschenkt werden, sofernes nicht dem Pflichtteil der gesetzli-chen Erben entgegenwirkt. Das heißtzum Beispiel, Eltern können nicht einem von zwei ehelichen Kinderndas gesamte Erbe als Schenkung zu-kommen lassen, da das andere Kindso nicht mehr seine gesetzlich garan-tierten 50 Prozent erhalten kann.

Neben Familienangehörigen kön-nen auch dritte Personen oder Einrichtungen Schenkungen erhal-ten. Ein wesentlicher Vorteil vonSchenkungen ist, dass durch sie dieErbschaftssteuer deutlich verringertwerden kann und die Erben so letzt-lich mehr erben als nach dem Toddes Erblassers.

Die Schenkung

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MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

INFORMAT IONEN FÜR KUNDEN DER MED ICOM PHARMA AG 42. AUSGABE, OKTOBER 2006informiertinformiert

15MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Großpackung = Sparpackung?Je größer die Packung, desto günstiger ist im Verhältnis die Ware.Der Verbraucher geht jedenfalls mit Fug und Recht davon aus, Geldzu sparen, wenn er Großpackungen erwirbt.

as für MEDICOM-Kunden selbstver-ständlich ist, scheint aber beim Ein-

kaufen im Supermarkt oder in der Droge-rie gar nicht mehr so normal zu sein – das haben zumindest Stichproben derHamburger Verbraucherzentrale gezeigt:Großpackungen sind nicht zwangsläufigauch Sparpackungen! Wer keinen ge-nauen Preisvergleich anstellt, zahlt bei Vorratspackungen unter Umständen sogar satte Aufpreise.

Die HamburgerVerbraucherzentra-le fand bei ihrenTestkäufen in Su-permärkten undDrogerien mehr als50 Beispiele fürGroßpackungen, die– bezogen auf dasWarengewicht –wesentlich teurerwaren als kleinereAbpackungen der-selben Marke. Da-bei waren die Preis-aufschläge zumTeil recht erheblich, sogar Zuschlägevon 50 Prozent und mehr wurden bei denVorratspackungen aufgedeckt! Vorsichtist demnach vor allem bei Süßwaren geboten, hier wird der Verbraucher beson-ders häufig bei den Großpackungen übersOhr gehauen. Aber auch bei anderen Lebensmitteln, bei alkoholischen Geträn-ken oder bei Drogerieartikeln wie bei-

W spielsweise Kosmetika und Waschmittelndroht die Preisfalle. Verbraucherschützerraten deshalb, beim Einkaufen immer die sogenannten Grundpreisangaben amRegal genau miteinander zu vergleichen.Dort muss der Preis auch bezogen auf be-stimmte Grundmengen (100 g, 1 kg etc.)angegeben sein, wodurch der Vergleichetwas erleichtert wird. Allerdings wirddem Verbraucher der Preisvergleich trotzGrundpreisangabe oft schwer gemacht.

Denn häufig istder Grundpreiszu klein abge-druckt oder nurschlecht lesbaram Regal ange-bracht – oder eswerden unter-schiedliche Be-zugsgrößen fürden Grundpreisherangezogen.Zuweilen stehendie Waren sogaran ganz unter-s c h i e d l i c h e nStellen im Laden.

Die MEDICOM hingegen achtet bei derDarstellung der Produktpreise immer aufgrößte Transparenz, denn schließlich istes in unserem Interesse, wenn Sie die Ersparnis gut wahrnehmen. Und: Wirwollen, dass Sie „wiederkommen“.Deshalb steht Dienst am Kunden beider MEDICOM im Vordergrund.

Die Großpackungen der MEDICOM bieten echteErsparnis. Beim Kauf einer 8-Monats-Packung

Nobilin Q10 sparen Sie beispielsweise 81,20 Eurogegenüber dem Kauf einer 1-Monats-Packung.

Warnung vor gefährlichen Schlank-machern aus Asien

n Deutschland kursieren derzeit gesundheitsgefährdende Schlank-

heitspillen, die illegal aus Asien nachDeutschland geschmuggelt werden.Es wird dringend vor ihrer Verwen-dung gewarnt. Die sogenannten „LiDa-Präparate“ werden als effektiveAppetitzügler und Schlankmacherbeworben. Anwender dieser Produkteriskieren ihre Gesundheit, denn diesehaben erhebliche Nebenwirkungenund können Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden auslösen.

Weitere Produkte mit vergleichbarenInhaltsstoffen sind unter den Bezeich-nungen „Miaozi“ und „Darling TianRan Jian Fei“ als Kapseln sowie „Li DaLidameiticha Meizi Tea“ als Tee erhält-lich. Diese gefährlichen Schlankheits-produkte werden vornehmlich überdas Internet angeboten, zum Teil wohl auch über ein deutschlandweitesVerteilernetzwerk vertrieben. EineMöglichkeit, etwas Sinnvolles für die Figur und gleichzeitig für die Gesundheit zu tun, bieten dagegenNahrungsergänzungsmittel, die CLA(konjugierte Linolsäure) enthalten.CLA kann dem Körper helfen den Fettanteil zu reduzieren – ohne dassdabei Muskelmasse verloren geht.

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Li Da Lidameiticha Meizi Tea: Der gefährliche Schlankmacherwird als scheinbar harmloser Tee angeboten

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Unser Immunsystem kommt ins Spiel,wenn Krankheitserreger wie Bakterienoder Viren bekämpft werden müssen. Ge-langen giftige Chemikalien in den Körper,dann kann er sie in vielen Fällen selbstvernichten. Nehmen wir mit der Nahrungunbeabsichtigt Giftstoffe auf, so werdensie oft schon im Magen unschädlichgemacht. Sind wir krank oder leiden wir unter Schmerzen, produziert unser Körperautomatisch bestimmte Substanzen ingrößerer Menge als im gesunden Zustand.Unser „innerer Arzt“ besitzt die Fähigkeit,bei vielen Krankheiten oder anderenÜbeln heilend einzugreifen. Aber auch erhat seine Grenzen. Bei schweren Krank-heiten oder bestimmten Symptomen müs-sen Mediziner ihm mit Medikamentenoder Operationen unter die Arme greifen.

Doch es gibt noch eine andere geheimnis-volle Kraft in uns, die selbst solche Krank-heiten heilen oder Schmerzen lindernkann, die der Körper im Normalfall ohnedie Hilfe der Medizin nicht bewältigen

n jedem von uns steckt die Kraft zurSelbstheilung. Eine Kraft, der wir uns

nicht bewusst sind, denn sie arbeitet imVerborgenen. Sind wir krank, hoffen wirauf die Hilfe von Ärzten und Medikamen-ten. Doch unser Körper spielt meist die aktivste Rolle, wenn es darum geht, eineKrankheit zu besiegen.

Bevor wir ins Detail gehen, eines vorweg:Wir wollen mit diesem Artikel nicht miss-verstanden werden und die Schulmedizinoder ärztliche Fachkräfte infrage stellen.Den Errungenschaften der Medizin ist eszu verdanken, dass die Lebenserwartunggestiegen ist und noch weiter steigt. Dass heute Krankheiten besiegt werden können, die früher als unheilbar galten. Wir möchten mit diesem Text vielmehr versuchen, etwas mehr Licht auf dieFähigkeiten des Körpers bei der Krank-heitsbekämpfung zu werfen. In jedem von uns steckt ein „innerer Arzt“. Unser Körper besitzt die Fähigkeit, gegen die meisten Krankheiten selbst anzugehen.

könnte. Der Wissenschaft ist es bishernoch nicht gelungen zu ergründen, wiegenau diese Kraft arbeitet und wie wir sievielleicht bewusst aktivieren können.Doch sie existiert. Das Paradoxe: Ausge-rechnet Scheinmedikamente, die keineWirkstoffe enthalten, sind in der Lage,diese Selbstheilungskräfte auszulösen.Man bezeichnet solche wirkungslosenMedikamente als Placebo, deshalb tragen die rätselhaften Selbstheilungskräfte den Namen „Placeboeffekt“.

Der Placeboeffekt ist so stark, dass For-scher bei der Prüfung eines Medikamen-tes allerlei Anstrengungen unternehmenmüssen, um allein dessen Wirkung zumessen und nicht die vom Placeboausgelösten Selbstheilungskräfte fälschli-cherweise dem Medikament zuzuordnen.Bei wissenschaftlichen Untersuchungenerhält deshalb eine Gruppe von Patientenden Wirkstoff und eine andere nur einPlacebo. Ein Placebo enthält nur pharma-zeutisch unwirksame Stoffe wie Milch-

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Die wunderbare Kraft in uns

„Ärzte geben Medikamente, über die sie wenig wissen,

in Menschenleiber, über die sie noch weniger wissen, zur Behandlung von Krankheiten,

über die sie überhaupt nichts wissen.“Voltaire

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SELBSTHEILUNG

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Wie kommt es zum Placeboeffekt? Noch ist ungeklärt, wie der Placeboeffektgenau funktioniert, doch neuere For-schungsergebnisse lassen vermuten, dassneurologische Prozesse entscheidend ander Wirksamkeit von Scheinmedikamen-ten beteiligt sind. Ein Beispiel dafür sindExperimente mit Schmerzpatienten, dieder Turiner Neurologe Fabrizio Benedettidurchführte. In der Erwartung, einSchmerzmittel aufzunehmen, verspürtendie Patienten auch bei Gabe eines Schein-medikaments eine schmerzlindernde Wir-kung. Anscheinend beruhte dieser Place-boeffekt auf der Bildung körpereigenerschmerzstillender Hormone im Gehirn,sogenannter Opioide. Wurde den Patientennämlich der Opioidblocker Naloxon ver-abreicht, der die Bildung der Opioide im Gehirn verhindert, blieb auch die schmerz-lindernde Wirkung des Placebos aus.

Bekannt ist der Placeboeffekt seit langem.Schon in der Antike forderte Plato: „DasHeilkraut ist ein bestimmtes Blatt. Dochzur Arznei gehört der Zauberspruch. Werheilen will, der muss ihn sprechen. OhneZauber bleibt das Blatt wirkungslos“. Platomeint die Fähigkeit des Arztes, dem Pati-enten den Glauben an seine Genesung zuvermitteln. An anderer Stelle forderte er

pulver oder Stärke. Außerdem werden die Studien „doppelblind“ durchgeführt.Doppelblind heißt, dass bei der Ver-abreichung weder der Arzt noch der Patient wissen, ob es sich um das echteMedikament oder ein wirkungslosesScheinpräparat handelt. So soll zum einen ausgeschlossen werden, dass derArzt sich gegenüber dem Patienten anders verhält, wenn er weiß, dass erdas echte Medikament verabreicht, zum anderen soll die doppelblinde Durch-führung verhindern, dass der Patient eineandere Erwartungshaltung hat, wenn erweiß, dass er den Wirkstoff erhält.

Doch nicht nur bei Medikamenten, auchbei Operationen kann ein Placeboeffektauftreten. In Houston führte ein Arzt fol-gendes Experiment durch: Bei Patientenmit Kniearthrose, die sich einer Operationunterziehen mussten, täuschte er bei einerGruppe die Operation nur vor. Er führtenur einen oberflächlichen Schnitt in der Haut aus, um eine Operationswunde vorzutäuschen. Die Patienten wurden miteinem Schmerzmittel nach Hause entlas-sen, erfuhren aber nicht, ob sie wirklichoperiert wurden. Noch nach zwei Jahrenwar der Großteil sowohl der Operierten alsauch der Nichtoperierten mit dem Eingriffzufrieden.

die Ärzte sogar auf, ihre Patienten zubelügen, wenn es die Heilungschancenverbessern könne.

Bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkriegversuchten Mediziner sogar aktiv, einenSelbstheilungsprozess mit Placebos aus-zulösen, und verabreichten ganz gezieltwirkungslose Medikamente. Sie hofftendarauf, dass sich ihre Patienten mit demPlaceboeffekt selbst heilten. In Zeiten, in denen Ärzte und Apotheker ihre Medi-kamente selbst herstellten, fiel das dem Patienten nicht auf. So versuchte man,Patienten zu helfen, für die es in der damaligen Zeit keine rechte Therapie gab.Damals glaubte man, dass irgendwanndie Medizin so weit fortgeschritten sei,dass man keine Placebos mehr benötige.Die immer besser werdenden Behand-lungsmöglichkeiten der modernen Medi-zin haben nun tatsächlich dazu geführt,dass die medizinische Tradition der Einfühlung in den Patienten etwas ver-nachlässigt wird. Dass sie aber noch nichtganz aus dem medizinischen Repertoireverschwunden ist, zeigt der Satz, den einArzt vor Kurzem bei einer Tagung vonsich gab: „Ein Arzt, der keinen Placebo-effekt bei seinen Patienten auslösenkann, sollte besser Pathologe oderAnästhesist werden.“

Wer sich in ärztliche Behandlung begibt, sollte einen Arztaufsuchen, dem er vertraut. Nur wenn der Patient das

Gefühl hat, ernst genommen zu werden, ist er fest davon überzeugt, dass er geheilt wird.

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Wirkung der Behandlung ist von großerBedeutung für den Genesungsverlauf,sondern ebenso der Wunsch, wieder gesund zu werden. Das hört sich merk-würdig an – natürlich, so denkt man,möchte jeder Kranke wieder gesund werden. Doch manche haben unbewusstAngst vor dem Gesundwerden. MöglicheGründe: Unser Körper vermittelt uns miteiner Krankheit die Botschaft, dass wir unser Leben ändern müssen. Vor Verände-rungen haben viele Leute Angst und siefürchten sie vielleicht mehr als die Krank-heit selbst. Auch wollen viele unbewusstmit einer Krankheit ihren Wunsch nachAufmerksamkeit befriedigen. Bei solchenPatienten kann sich im Unterbewusstseindie Überzeugung manifestiert haben, dasseine Krankheit als Werkzeug dienen kann,um mehr beachtet zu werden. Der Körpernutzt dieses Werkzeug, die Menschen wer-den krank und zahlen einen hohen Preisfür die gewonnene Aufmerksamkeit. Werden Verdacht hat, dass das auch bei ihm sosein könnte, für den ist es ratsam, einenTherapeuten ins Vertrauen zu ziehen.

Den Heilungsprozess fördernWenn wir denn schon nicht wissen, wiewir den Placeboeffekt auslösen, sogibt es doch einiges, was wir beachten können, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Ganz wichtig: Wenn Sie sich in ärztlicheBehandlung begeben müssen, sollten Sieeinen Arzt aufsuchen, dem Sie vertrauenund bei dem Sie das Gefühl haben, dass erIhnen helfen kann. Lässt ein Arzt Siespüren, dass er Sie und Ihre Beschwerdennicht ernst nimmt, oder haben Sie keinVertrauen in das verschriebene Medika-ment („Das hilft doch sowieso nicht!“),dann ist es unwahrscheinlich, dass IhreBeschwerden durch die Behandlung gelin-dert werden oder dass ein Placeboeffekteintritt. Im Gegenteil – herrschen Zweifelan der Medikation, besteht sogar dieGefahr, dass die Heilwirkung eines Medi-kamentes aufgehoben wird, denn es gibtauch den sogenannten „Noceboeffekt“.Dieser steht für das Phänomen, dass Menschen, die Nebenwirkungen einesPräparats kennen oder darauf hingewiesen werden, auch tatsächlich diese negativen Begleiterscheinungen verspüren – auchdann, wenn sie nur ein Scheinmedikamenteingenommen haben, das diese Neben-wirkungen gar nicht auslösen kann.

Der Placeboeffekt hat auch Anteil an dengroßen Erfolgen der alternativen Heilme-thoden, denn diese Ärzte nehmen sichmeist sehr viel Zeit für ihre Patienten. Sie betrachten nicht nur die Krankheit,sondern das gesamte körperliche undseelische Befinden eines Patienten.

Der Glaube versetzt BergeWovon hängt es ab, ob ein Placebo„wirkt“? Grundsätzlich können alle Men-schen auf Placebos reagieren, auch reinsachlich denkende Personen. Woran esaber genau liegt, dass bestimmte Men-schen besonders empfänglich für den Placeboeffekt sind, konnten Wissenschaft-ler bisher nicht eindeutig ausmachen. Ob wir auf ein Placebo reagieren oder nicht,scheint in erster Linie von unserer persön-lichen Situation und unseren Einstellun-gen abzuhängen. Menschen, die dazu neigen, offen, vertrauensvoll und unge-zwungen zu sein, haben eine sogenannte„Zustimmungstendenz“. Bei ihnen tritt einPlaceboeffekt leichter auf. Wenn manschon damit rechnet, dass es einem nachder Einnahme eines Medikaments bessergeht, besteht eine große Chance, dass dies auch eintritt – auch wenn sich die Genesung nicht mit den pharmazeutischen Eigenschaften eines Medikaments erklärenlässt. Doch nicht nur der Glaube an die

Die Gesundheit ist weniger ein Zustand als eine Haltung, und sie gedeiht mit der Freude am Leben.

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Auszeit nehmen: Wer sich öfter mal Zeit fürsich gönnt, ist entspannter. Entspannung

stärkt die Abwehrkräfte unseresImmunsystems.

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Einige praktische Tipps, wie Sie IhrImmunsystem stärken und Ihre Ab-wehrkräfte intakt halten können

Unser Wohlbefin-den und unsereGesundheit hän-gen entscheidend

davon ab, wie wir uns ernähren. Eineausgewogene Kost bietet dem Immun-system mit seinen Millionen von Zellen alles, was es braucht, um sich ständig

zu regenerieren. Mehrfach ungesättigteFettsäuren aus Pflanzen- und Fischölwirken zum Beispiel gegen Entzündun-gen und beschleunigen die Wundheilung.Mineralien und Vitamine unterstützenunsere Stoffwechselvorgänge und fangenFreie Radikale ab. Besonders effektiv sindhier Vitamin C, Selen (in vollwertigemGetreide), Vitamin E, Beta-Carotin, Zink (in Weizenkeimlingen), Soja undCoenzym Q10. Sekundäre Pflanzenstoffeunterstützen unser Immunsystem undwirken synergistisch mit den Vitaminenund Mineralien. Vergessen Sie nicht, aus-reichend zu trinken – mindestens zweiLiter täglich sollten es sein. Am besteneignen sich stilles Mineralwasser oder Tee.So spülen Sie Giftstoffe und Schlackenaus Ihrem Körper.

Lassen Sie ab und zumal fünfe gerade seinund schenken Sie sichund Ihrem Körper

Ruhe und Entspannung. Gönnen Sie sicheine Auszeit mit Entspannungsübungenwie Yoga, Thai-Chi oder Meditation undschlafen Sie vor allem ausreichend.Während wir schlafen, sammelt unserImmunsystem Kraft. Die Antikörper-bildung steigt und die Abwehrkraft desImmunsystems wird so gestärkt.

Wecken Sie Ihre Selbsthei-lungskräfte durch die KraftIhrer positiven Gedanken.Und: Lachen Sie sich fit!

Lachen wirkt wie eine „Immunspritze“ aufunseren Körper. Sind Sie mal nicht so gutgelaunt, kann das Sonnenlicht helfen, dieAntidepressionshormone im Körper zusteigern. Ein schöner Spaziergang imFreien kann oft Wunder wirken und unswieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Wer seine Vitalstoff-versorgung verbes-sern und auf dieseWeise sein Immun-

system unterstützen will, für den ist ein hochwertiges Multivitalstoff-Präparatempfehlenswert. Auch wer es nicht immer schafft, sich ausgewogen zuernähren, kann einem Mikronährstoff-mangel mithilfe von Nahrungsergän-zungsmitteln vorbeugen. Gute Präparateverwenden Inhaltsstoffe, die eine hoheBioverfügbarkeit haben und eine mög-lichst optimale Verwertung im Körpergewährleisten. Bei Gelenkschmerzen undRheuma können natürliche Entzün-dungshemmer wie Omega-3-Fettsäurenund Glucosamin oder hoch dosiertes Vitamin E zusätzlich die Gelenkgesund-heit unterstützen.

Um unsere Selbstheilungskräfte zustärken, ist ein intaktes Immunsystem,

unser „innerer Arzt“, das A und O!Wer ein leistungsfähiges Immun-

system hat, ist bestens gegen Bakterien, Viren und Pilze gewappnet. Behandeln Sie Ihren Körper deshalb

wie einen Tempel – sehen Sie ihn als heilig an. Und gehen Sie entsprechend mit ihm um.

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung

PositiveGedanken

Negativen Stress eliminieren

DIE GRUNDLAGE:Lachen ist die beste Immunspritze für unseren Körper. Fröhliche, unbeschwerteStunden in netter Gesellschaft weckenunsere Selbstheilungskräfte.

ein intaktes Immunsystem

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Nahrungs-ergänzungsmittel

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Wer sich regelmäßigbewegt, bringt sein Im-munsystem auf Trab undsteigert die Aktivität und

Anzahl der natürlichen „Killerzellen“. Eineregelmäßige Druckbelastung der Knochen,wie beim Laufen, Nordic Walking oderTrampolinspringen, fördert zudem denKalkeinbau in die Knochen und macht sie stabil.

Geben Sie Ihrem Immunsystem stets dieChance, einen Infekt selbst zu heilen,daraus zu lernen und sich zu stärken.Und denken Sie immer daran: Ihr „inne-rer Arzt“ arbeitet umso besser, je mehrAchtsamkeit und Ehrfurcht Sie IhremKörper entgegenbringen.

Auch soziale Kontakte können dabei hel-fen, einen Heilungsprozess voranzutrei-ben. Im Kontakt zu anderen kann sichder Kranke mitteilen und seine Erfahrun-gen mit der Krankheit, seine Ängste undSorgen von der Seele reden. Pflegen SieKontakte! Wer sich ein gutes soziales

Netz gesponnen hat, kann sicher sein,dass es ihn auffängt, wenn er krank istund er die Hilfe von Freunden benötigt.

Außenstehende haben oft einen klarerenBlick für eine Situation als die Person,die selbst in der Krise steckt. In Ge-sprächen kann man gemeinsam einenWeg finden, wie man die Krankheit ameffektivsten Schritt für Schritt angehenkann. Denn das ist das Entscheidende bei der Betrachtung einer Krankheit: sie nicht als großen, unüberwindbarenBrocken zu sehen, den man nicht bewe-gen kann. Man sollte damit beginnen,kleine Teilbereiche zu bearbeiten, undlangfristig bekommt man so auch dieKrankheit in den Griff. Das heißt in derPraxis: Man sollte sich nicht zu viel aufeinmal vornehmen. Könnte man zumBeispiel seinen Gesundheitszustand mitder Umstellung der Ernährungsgewohn-heiten verbessern, so muss man nichtvon heute auf morgen den gesamtenSpeiseplan umstellen. Besser ist es, die Ernährungsgewohnheiten Schritt für

Schritt umzustellen. Auch wer bisher nieSport getrieben hat, kann nicht erwarten,dass er in Kürze an einem Marathon teilnehmen kann. Ein paar Gymnastik-übungen können zu Anfang schon sehreffektiv sein. Denn: Wichtig ist, etwas zutun. Mit Disziplin und Beharrlichkeit wirdman den Brocken verrücken können undes werden sich positive Veränderungenbemerkbar machen. Ein kleiner Trickdabei: Halten Sie sich stets ein positivesBild vor Augen, das zu sehen ist, wennder „Brocken“ Krankheit verschwundenist. Vielleicht liegt an der Stelle einSchatz verborgen? Wer stets vor Augenhat, dass der Tag kommen wird, an demman wieder gesund ist, wird seine Tätig-keiten auch dementsprechend positiverausrichten.

Soziale Kontakte können dem Immunsystemgenauso gut tun wie ein entspannendes

Vollbad. Horchen Sie in sich hinein, was IhrKörper gerade am meisten braucht.

Die größte aller Torheiten ist, seine Gesundheit aufzuopfern,

für was es auch sei.Arthur Schopenhauer “

Howard Brody undDaralyn Brody:

Der Placebo-Effekt.Die Selbstheilungs-

kräfte unseres Köpers,Deutscher Taschenbuch

Verlag, 285 Seiten€ 9,50

B U C H - T I P P

Ausreichend Bewegung

Der beste Arzt ist der, der keine Patienten mehr hat. Der beste Patient ist der, der die Sprache seines Körpers

verstehen gelernt hat.Chao-Hsiu Chen “

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Page 21: Arthrose

„Immer mit dabei!“ lautet das Motto von Frank Buhlinger,das er mithilfe seines Huskys sehr schön umgesetzt hat.Sein flauschiger vierbeiniger Freund scheint stolz daraufzu sein, die Aufgabe des „Nobilin-Boten“ übernehmen zudürfen, und verhilft seinem Herrchen dazu, den 2. Platzzu belegen. Wir gratulieren.

2. Platz

„Diese Nobilin Q10-Uhr hängt bei uns im Esszimmer underinnert uns daran, täglich unsere Vitalstoffe zu uns zunehmen“, teilt uns Helmut Wurst mit. Eine kreativeIdee, die zur Nachahmung einlädt und die bei unse-rem Fotowettbewerb den 3. Platz macht.

Liebe Leser,alle sind dabei, wenn es um dieUmsetzung von schönen Foto-ideen für unseren Fotowett-bewerb geht. Ob Kaninchen oder Hund – wir finden es toll, wie auch die Haustiere einge-bunden werden. Wie immer wurden viele kreative Motiveeingesendet. Die Auswahl fälltdabei nicht immer leicht. Wirmöchten uns deshalb bei allenTeilnehmern für ihre Einsen-dung bedanken!

Den MEDICOM-Einkaufsgut-schein im Wert von 75 Eurofür den 1. Preis bekommt Bernd Müller-Eberstein ausDelmenhorst. Der 2. Preis, einEinkaufsgutschein über 50Euro, geht an Frank Buhlingeraus Dreieich. Einen Einkaufs-gutschein über 25 Euro, un-seren 3. Preis, erhält HelmutWurst aus Winnenden. Glück-wunsch!

TeilnahmebedingungBitte schicken Sie Ihre Fotos an

Medicom Pharma AGKennwort „Fotowettbewerb“Sedemünder 2, Altenhagen I

31832 Springe

Der Einsendeschluss für dennächsten Fotowettbewerb istder 31. Dezember 2006. Bitteschicken Sie keine Originale,da wir diese aus organisatori-schen Gründen nicht zurück-schicken können. Mit derEinsendung geben Sie auto-matisch Ihr Einverständnis füreine Veröffentlichung in derMEDICOM. Die Gewinner-fotos erscheinen in derAusgabe 44. Der Rechts-weg ist ausgeschlossen.Mitarbeiter der Medi-com Pharma AG undihre Angehörigendürfen leider nichtteilnehmen.

„Nicht nur der Inhalt ist gut – auch dieVerpackung konnteunsere Tochter (13)noch gut verwerten. So ist sie hier für unserKaninchen zu einemschönen Haus gewor-den“, schreibt uns BerndMüller-Eberstein ausDelmenhorst. Eine wun-derbare Idee und dasKaninchen fühlt sichsichtlich wohl in seineneigenen vier Wänden.Das verdient unsererMeinung nach eindeutigden 1. Platz. HerzlichenGlückwunsch!

Nobilin

MMiittmmaacchheenn

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ggeewwiinnnneenn!!durch die Linse betrachtet

Liebe Leser, machen Sie mit und schicken Sie uns Ihre kreativenFotoideen. Es gibt wertvolle Preise zu gewinnen!

Fotowettbewerb

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3. Platz

1. Platz

Page 22: Arthrose

itnesstrendsetter legen sich nie aufdie faule Haut. Immer auf der

Suche nach neuen Trends in Sachen Fitness und Bewegung spüren sie neueSportarten auf – auch wenn sie dafürbis nach Australien reisen müssen.In den 90er-Jahren entwickelte dortMonica Linford die Sportart Chi-Ball. Dabei muss nicht immer dasRad neu erfunden werden! BeimChi-Ball wird Altbekanntes neu gemischt: Chi-Ball greift auf mitt-lerweile gängige Sportarten zurück.Der neue Trend beruht auf TCM(traditioneller chinesischer Medizin)mit Übungen aus dem Tai Chi undQi Gong sowie Yoga, Pilates, Felden-

krais-Bewegungen und Tiefenentspan-nung. Fließende Bewegungen, derenElemente aus fernöstlichen Philosophienentwickelt wurden, Yogabewegungen,die der Balance und Beweglichkeitdienen sollen, Pilates-Übungen, die für die Kraft und die Stabilisation vor allem im Oberkörper sorgen sollen, Fel-denkrais-Bewegungen, die wichtig sind,

Energiekick mit dem Powerball

Chi-BallChi-Ball

MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 200622

Chi-Ball heißt der neue Trendsport, der aus Australien kommtund nun auch in Deutschland immer beliebter wird. Ein duftender Gymnastikball soll bei dieser Sportart

je nach Bedarf die Sinne betören, entspannend wirken oder die Gemüter wecken.

Teil: Aufwärmen1.Das „Chi“ wird in der

Aufwärmphase geweckt.Anspannungen werden ab-

gebaut und die Atmung wird bewusst erlebt.

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Page 23: Arthrose

23MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

um sich die Bewegungen be-wusst zu machen, sowie Entspannungs-übungen, um den Alltag ausschließen zu können, werden im Trainingsablaufbewusst miteinander kombiniert.

Stimulation für Body and Mind„Chi“ ist die asiatische Bezeichnung fürLebensenergie, die den Körper sowie diePsyche positiv stimuliert. Im Laufe desTrainings soll Energie aktiviert, freige-setzt und gefestigt werden. Der ganzheit-

Das TrainingDas Work-out umfasst fünf Tei-le. Im ersten Teil geht es darum, sichaufzuwärmen und einzustimmen – „Chi“soll geweckt werden. Anspannungen sol-len abgebaut und die Atmung bewussterlebt werden. Der Chi-Ball unterstützthier die Konzentration. Im zweiten Teilwerden die Muskeln gelockert. Energiewird freigesetzt, das Herz-Kreislauf-System angeregt und die Körperhaltungverbessert. Typisch sind in dieser Phasedes Trainings weit ausholende kreisendeund fließende Bewegungen. Der Ball istwährend der Übungen immer in Bewe-gung. Im dritten Teil werden Ganzkör-perübungen durchgeführt, die aus demHatha-Yoga stammen. Der vierte Teil soll dazu dienen, die nun frei gewordene Energie zu festigen. Der Schwerpunktder Übungen liegt auf der Kräftigung. Eswerden dazu keine oder nur sehr wenigeBewegungen durchgeführt, der Ball ver-harrt in einer festen Position. Zu guterLetzt soll man für das Training belohntwerden: Im fünften Teil steht Entspan-nung auf dem Programm. Wer möchte,kann etwas Luft aus dem Ball lassen, umihn weicher zu machen. Im Liegen sollder Körper am Ende des Trainings zurRuhe kommen.

liche Ansatz hat ein bestimmtes Ziel: dieErschaffung von Harmonie zwischenKörper und Geist durch Abbau von Anspannungen. Der duftende, bunte Ballspielt dabei eine zentrale Rolle! Mit denFarben und den Duftarten der Bälle ist esmöglich, die eigene Befindlichkeit zu verbessern und die Psyche sowie dasWohlbefinden positiv zu beeinflussen.Jeder kann zwischen mittlerweile sechs verschiedenen Farben und Düften des Chi-Balls wählen. Je nach persönlichem Geschmack und Empfinden kann dasTraining mit dem Ball eine erfrischendeoder entspannende Wirkung haben.

Folgende Varianten stehen zur AuswahlDer Latexball ist circa 20 cm groß

Grüner BallDuft: GeranieWirkung: beruhigt die Nerven, vermitteltein Gefühl der Ruhe und Erholung

Gelber BallDuft: LemongrasWirkung: wirkt erfrischend und reinigend

Orangefarbener BallDuft: OrangeWirkung: weckt Lebensfreude

Roter BallDuft: ZimtWirkung: weckt Feuer

Lila BallDuft: LavendelWirkung: fördert die Intuition und Spiritualität

Blauer BallDuft: WacholderWirkung: bringt alles zum Fließen

Was den Chi-Ball außerdem so besonders macht, ist die Tatsache, dass die Luft-menge variabel ist. Ganz einfach lässt sich der Ball während des Trainings zum Beispiel zu einem weichen Kissen umfunktionieren, wenn man etwas Luft ablässt.So kann der Ball ideal für Entspannungsübungen benutzt werden.

Teil: Muskellockerung2.Weit ausholende kreisendeBewegungen setzen Energie

frei und regen das Herz-Kreislauf-System an. Die

Körperhaltung wird verbessert.

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24 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Übung „Sonne umkreisen“• Die Ausgangsposition: Nehmen Sie dieReiterposition ein und nehmen Sie denBall in die rechte Hand

• Die Bewegung: Führen Sie den Ball beimEinatmen mit der rechten Hand vor demKörper zuerst zur linken Schulter undkreisen ihn dann so weit wie möglich hin-ter dem Kopf herum. Öffnen Sie beim Aus-atmen den Arm zur rechten Seite hin undführen Sie ihn nach unten. Wechseln Sienach mehreren Wiederholungen den Armund nehmen Sie dann die linke Hand

• Die Wirkung: Die Rippenmuskulaturwird gedehnt, die Schultergelenke werdenmobilisiert und das Zwerchfell wirdgelockert

Übung „Machtpose“• Die Ausgangsposition: Nehmen Sie dieBergposition ein (die Füße sind geschlos-

Teil: Aufwärmen1.Teil: Muskellockerung2.

Teil: Ganzkörperübung aus dem Hatha-Yoga

3.

Übung „Schmetterling“• Die Ausgangsposition: Nehmen Sie die

Reiterposition ein (die Beine sind leichtgeöffnet, etwa schulterbreit), beugenSie Ihre Knie leicht und hängen Siedas Becken aus. Ziehen Sie dieSchulterblätter an die Wirbelsäule,halten Sie die Schultern tief undden Kopf locker. Der Ball befindetsich in der rechten Hand

• Die Bewegung: Atmen Sie einund lassen Sie beide Arme aufSchulterhöhe schweben. SenkenSie die Arme beim Ausatmen wie-

der langsam ab und halten Sie die Ellbogen dabei leicht gebeugt. Über-

geben Sie den Ball nun in die linke Hand. Wiederholen Sie die Übung

achtmal abwechselnd links und rechts

• Die Wirkung: Die Schultergelenke wer-den mobilisiert, die entsprechende Mus-kulatur wird aufgewärmt und gelockert,die Energie im Körper langsam geweckt

Teil: Ganzkörperübung aus dem Hatha-Yoga

3.

Die Ganzkörperübungen sollen dazu dienen,

den Körper zu festigen.

Wir möchten Ihnen hier einige Übungenerklären, die die Chi-Ball-Trainerin

Birgit Gremer für die MEDICOM vorstellt:

ZumMitmachen!

ZumMitmachen!

Page 25: Arthrose

25

sen, die Fußgewölbe hochgezogen, dieBeine gestreckt) und ziehen Sie denBauchnabel nach innen oben und dieSchulterblätter Richtung Wirbelsäule.Lassen Sie den Kopf locker. Der Ball befindet sich in beiden Händen

• Die Bewegung: Führen Sie den Ballbeim Einatmen mit beiden Armen nachoben, beugen Sie die Knie und streckenSie das Gesäß nach hinten. Verweilen Siein dieser Position und atmen Sie tief einund aus. Lösen Sie die Position bei derletzten Atmung

• Die Wirkung: Der Schulterbereich wirdgestärkt, ebenfalls Bauch und Rücken-muskulatur

Übung „Korkenzieher“• Die Ausgangsposition: Legen Sie sichin Rückenlage auf die Matte. Der Ballliegt unter der rechten Ferse. Machen Sieden Nacken lang, halten Sie die Schul-tern tief und „saugen“ Sie den Bauch-nabel ein. Lassen Sie die Arme locker neben dem Körper auf der Matte liegen

• Die Bewegung: Heben und strecken Siedas linke Bein bis über die Hüfte. DrückenSie den Ball mit dem rechten Fuß in dieErde und ziehen Sie mit dem linken Bein

Kreise. Wiederholen Sie die Bewegung jeweils viermal im Uhrzeigersinn undwechseln Sie dann in die andere Rich-tung. Platzieren Sie anschließend den Ballunter der linken Ferse und führen Sie dieÜbung mit dem rechten Bein durch. Las-sen Sie den Atem fließen

• Die Wirkung: Hüfte, Becken, Rumpf undBeine und das Gleichgewichtsempfindenwerden trainiert, das nach oben gestreckteBein wird gedehnt. Durch den Atemflussund das Öffnen und Schließen der Rippenwird das „Powerhouse“ aktiviert

Übung „Ball unter Lendenwirbel“• Die Ausgangsposition: Legen Sie sichauf den Rücken und platzieren Sie denBall unter der Lendenwirbelsäule. StellenSie die Beine auf, legen Sie die Schulter-blätter ab und geben Sie das Körperge-wicht an den Ball ab

• Die Bewegung: Schieben Sie die Lenden-wirbel wie eine Wippe nach vorn und hinten. Führen Sie die Bewegung ganzlangsam und ohne Anstrengung aus.Wenn Sie mögen, können Sie dabei dieAugen schließen. Dabei atmen Sie tief einund aus. Spüren Sie circa drei Minuten,bevor Sie den Ball entfernen, kurz nach,strecken Sie sich dann auf der Matte langaus und spüren Sie wieder nach. AtmenSie danach noch dreimal lang ein und aus

• Die Wirkung: Der Körper wird ent-spannt, insbesondere das Becken

Lust bekommen, auch den duftendenBall zu schwingen? Holen Sie sich beiBirgit Gremer weitere Informationenrund um das Thema Chi-Ball:

Birgit Gremer, Yoga – Spirit – HealthBahnhofstraße 15, 82340 Feldafing

Telefon: 08157 997302Telefax: 08157 996272Mobil: 0171 5592951

[email protected]

I N F O / B E R A T U N G

MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Für wen ist Chi-Ball geeignet?Chi-Ball ist für Bewegungsfreudige jedenAlters geeignet. Dabei ist es egal, ob jemand schon Chi-Ball-Erfahrungen gesammelt hat: Anfänger lernen diefließenden Bewegungen sehr schnell undFortgeschrittene können mithilfe desTrainings ihre muskuläre Stärke nochweiter ausbauen. Alle Teilnehmer profitie-ren von der Tiefenentspannung am Endeder Trainingsstunde. Einen hohen Nutzenvon den Chi-Ball-Übungen haben vorallem Menschen, die unter Stress und Leistungsdruck stehen. Gestresste Per-sonen können so Ruhe finden underschöpfte Teilnehmer tanken durch dieÜbungen neue Kraft.

Teil: Energie mit Ganz-körperübung festigen

4.

Teil: Entspannung5.

Teil: Energie mit Ganz-körperübung festigen

4.

Teil: Entspannung5.

Der Schwerpunkt der Übun-gen liegt auf der Kräftigung.

Das „Powerhouse“ wird aktiviert.

Das Beste zum Schluss: Inder Entspannungsphase soll der Körper zur Ruhe

kommen.

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ARTHROSE

Mit dieser Häufigkeit tritt die Arthrosean den einzelnen Gelenken auf

19 % Kniegelenk

Fingergelenk

HandgelenkHüftgelenk

Schultergelenk

12%

9%

5%

9%

9%

9%

8%

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Sprunggelenk

Sonstige

Großzehengrundgelenk

Lenden-wirbelgelenk

Halswirbelgelenk

Daumensattelgelenk

Quelle: Deutsche Arthrose-Hilfe, 2003FOTO

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Wenn Gelenke zu Reibeisen werden

Page 27: Arthrose

er Volksmund nennt Gelenk-schmerzen aller Art Rheuma. DerFachmann bezeichnet chronisch

schmerzhafte Erkrankungen am Bewe-gungsapparat, die oft auch mit einerBehinderung einhergehen, als rheumati-sche Erkrankungen oder medizinischganz korrekt: Erkrankungen des rheuma-tischen Formenkreises. Die weitaus häu-figste dieser Erkrankungen ist die Arth-rose, die auf Abnutzungserscheinungender Gelenkoberflächen beruht. Arthroseist die weltweit häufigste Gelenkerkran-kung. Auch in Deutschland leiden Millio-nen von Menschen unter den Folgen von Arthrose in ihren Gelenken. Wegenrheumatischer Beschwerden suchen schät-zungsweise 15 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal im Jahreinen Arzt auf.

Insbesondere die Hüft- und die Knie-gelenkarthrose beeinträchtigen das per-sönliche Gesundheitsempfinden der daranErkrankten, denn sie können die Berufs-ausübung, die Freizeitgestaltung und dasfamiliäre Zusammenleben in besonderemMaße erschweren. Die Lebensqualität derBetroffenen wird erheblich eingeschränkt.Deshalb ist das oberste Ziel von Präven-tion, Therapie und Rehabilitation, die Beeinträchtigung der Lebensqualität deran Arthrose erkrankten Menschen so gering wie möglich zu halten.

Eine Arthrose entwickelt sich meist imVerlauf mehrerer Jahre und kann durchviele Umstände hervorgerufen oder be-günstigt werden. Berufsbedingte Über-lastung der Gelenke kann langfristig zu Arthrosen führen. Beispielsweise leidenFliesenleger häufig an Kniearthrosen.Muten wir unseren Gelenken beim Sportzu viel zu, dann erhalten wir im Altermeist die Quittung dafür. Denn lang-jährige, hohe sportliche Beanspruchungen

oder Fehlbelastungen führen meist zurEntstehung einer Arthrose. Genausokann die erhöhte Belastung der Gelenkedurch Übergewicht langfristig zu einerArthrose führen. Auch angeborene Fehl-stellungen, wie O- oder X-Beine, oderdurch Unfälle hervorgerufene Fehlstel-lungen können den Verschleiß einesGelenkes fördern. Stoffwechselstörungenwie Diabetes mellitus oder Gicht sindebenfalls oft Ursache einer Arthrose.

Dank unserer Gelenke können wir laufen, sitzen,springen, tanzen oder Artikel zum Thema Gelenkewie diesen in die Tasten hauen. Für ein Höchstmaßan Beweglichkeit hat die Natur unseren Körper mitmehr als 100 Gelenken ausgestattet. Im Laufe un-seres Lebens müssen sie mitunter hohe Belastun-gen aushalten und dementsprechend stark ist ihreAbnutzung im Alter. Grund genug, die Gelenkge-sundheit so früh wie möglich aktiv zu unterstützen.Wir wollen Ihnen in diesem Beitrag Tipps zur Vor-beugung von Gelenkabnutzung geben. Außerdemvermitteln wir Ihnen einen Überblick über die ak-tuellen Therapiemethoden bei bereits geschädigtenGelenken.

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Verletzungen, Überbelastung und einseitige Bean-spruchung können gerade arthrosegeschwächte Gelenkeerheblich gefährden und sollten vermieden werden

Volkskrankheit Arthrose Entwicklung in Deutschland

Arthrose-kranke inMillionen

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Ungefähr 35 Millionen Menschen in Deutschland haben nachweisbare Abnutzungserscheinungen an denGelenken – die ersten Anzeichen von Arthrose

1990 waren ca. 6 % der Ge-samtbevölke-rung betroffen

2000 waren es ca. 9 % allerDeutschen

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Page 28: Arthrose

obei die Diagnose Arthrose nichtunbedingt bedeuten muss, dasssich eine schmerzhafte Krank-

heit entwickelt. Man teilt die Arthrosegemäß der sogenannten Schadensklassifi-kation nach Outerbridge in vier Schwere-grade ein (siehe Kasten). Selbst bei denSchweregraden III und IV können manchePatienten beschwerdefrei sein, währendandere bereits beim Schweregrad II überSchmerzen klagen. Das ist möglich, weilweder der Knorpel noch der durch die Arthrose geschädigte Knochen Schmerz-rezeptoren besitzen. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entstehenmeist durch Fehlbelastungen des Bandap-parates und der Gelenkkapsel sowie durchentzündliche Vorgänge im Gelenk. Beimverstärkten Knorpelabrieb in einem ar-throtischen Gelenk entstehen Substanzen,die zur Entzündung der Gelenkinnenhaut

führen, was wiederum Schmerzen verur-sacht. Kommt es zu einer Entzündung,spricht man von einer „aktivierten“ Arth-rose. Arthrose ist zwar keine natürlicheAlterserscheinung, doch 70 Prozent derüber 70 Jahre alten Menschen zeigen Anzeichen dafür. Mit zunehmendem Alter nimmt die Dicke des Knorpels ab. Aufgrund der abnehmenden Fähigkeit zurWassereinlagerung wird der Knorpeltrocken und in der Folge dünner undbrüchig. Die schützende Gelenkschmierewird durch die rauen Gelenkoberflächenschneller verbraucht, als sie produziertwerden kann. Die Dämpfungsfähigkeit desKnorpels nimmt dann immer weiter ab, bisdie Stöße ungedämpft auf den Knochentreffen. Die Summe der Belastungen eineslangen Lebens kann zusammen mit diesenaltersbedingten Rückbildungsvorgängeneine Arthrose auslösen.

Der Körper kann zerstörtes Knor-pelgewebe nicht wieder erneu-ern. Verletzungen des Knorpelsführen deshalb auf lange Sichtfast immer zu einem arthroti-schen Beschwerdebild. Bisher hat die Medizin noch keinen Weggefunden, die Arthrose zu heilen.Das oberste Ziel einer Therapieist es deshalb, das Fortschreitender Arthrose zu verhindern.

28 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

IST ARTHROSE UNHEILBAR?Am Arthroskopie-Trainingssimulator erlernen Ärzte, wie sie Knieoperationen mittelsComputer virtuell durchführen können. Inzwischen sind solche minimalinvasivenOperationen Standardeingriffe.

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Page 29: Arthrose

Charakteristisch für die Arthrose ist derAnlaufschmerz. Die ersten Bewegungennach einer längeren Ruhe- oder Sitz-phase sind schmerzhaft. Je nachdemwelches Gelenk betroffen ist, brauchtman nach dem Aufstehen zwei bis dreiSchritte, bis ein Gelenk „warm gelaufen“ist, dann verschwindet der Schmerz. DerAnlaufschmerz der Arthrose unterschei-det sich von dem des echten Rheumas,

denn hier hält der Schmerz bis zu einerhalben Stunde an. Der Schmerz, der beiBelastungen wie Treppe steigen auftritt,steigert sich hingegen mit zunehmenderDauer der Belastung. Zu Beginn kanndas Gelenk noch recht gut beanspruchtwerden. Die Beschwerden nehmen je-doch mit der Länge der Belastung zu.Das arthrotische Gelenk wird dann meistauch warm und schwillt an.

Charakteristisch für Arthrose:

• knirschende Geräusche

• Schwellung des Gelenkes

• Erwärmung des Gelenkes

• Bewegungseinschränkung des Gelenkes

• Formveränderung des Gelenkes

29MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Bei der Arthrose im Knie wird der Gelenkknorpel allmählichabgerieben und verliert seine Elastizität. Im schlimmstenFall reibt schließlich ein Knochen auf dem anderen.

Einteilung von Knorpelschäden nach Outerbridge

Stadium I Stadium II

Knorpelerweichung bei intakter Knorpeloberfläche

Schädigung der oberflächlichenKnorpelschichten

Schädigung tieferer Knorpel-schichten

Knorpelverlust (Knorpelglatze)

Stadium III Stadium IV

Die Belastungunserer Gelenke kannsich bei alltäglichen Aktivitäten

schnell vervielfachen. Besonders das Knie wirdoft überdurchschnittlich oft in Anspruch genommen.

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Page 30: Arthrose

Die Knorpelzellen bilden ein enges Netz-werk, die sogenannte hyaline Matrix.Man kann sich diese Knorpelmatrix wieeinen festen Schwamm vorstellen. Beieiner Druckbelastung wird die Gelenk-flüssigkeit aus dem Knorpel gepresst –wie Wasser aus einem Schwamm. Lässtder Druck nach, saugt sich der Knorpelwieder voll und nimmt seine alte Forman. Dieser „Schwammeffekt“ dient auchdazu, den Knorpel mit Nährstoffen zuversorgen, denn der Knorpel wird nichtdurchblutet. Die Blutgefäße könnten demhohen Druck, der auf dem Knorpel lastet,nicht standhalten und würden zerber-sten. Der Knorpel kann also nicht durchBlutgefäße mit Nährstoffen versorgtwerden. Seine Nährstoffversorgung er-folgt deshalb durch die Gelenkschmiere,die sich im Gelenkspalt befindet. Nurdurch den Schwamm- oder Pumpeffekt,der bei jeder Belastung erfolgt, kann derKnorpel Nährstoffe aus dieser Flüssigkeitaufnehmen. Je häufiger der „Schwamm

eine ausgezeichneten Dämpfungsei-genschaften erhält der Knorpel unteranderem durch seine Fähigkeit, viel

Wasser zu binden. Die sogenannten Gly-koproteine Glucosamin und Chondroitinsind hierfür von besonderer Bedeutung,denn diese Stoffe können besonders vielWasser binden und sind deshalb sehrwichtig für die Elastizität des Knorpels.

ausgedrückt“ wird, desto öfter kann ersich wieder vollsaugen und umso besserist seine Nährstoffversorgung. Regel-mäßige Bewegung ist für die optimaleVersorgung der Knorpelzellen also ex-trem wichtig. Gebildet wird die Gelenk-schmiere von der sogenannten Synovial-membran, die als dünne Haut das Innereder Gelenkkapsel auskleidet. Verständ-licherweise schonen die Betroffenen das Gelenk wegen der Schmerzen. Doch Bewegungsarmut beschleunigt das Fort-schreiten der Krankheit. Denn wird einGelenk nicht bewegt, dann ist dieseKnorpelpumpe stillgelegt – der Knor-pel „verhungert“. Außerdem kommt es durch die Bewegungseinschränkung zu einer Schwächung der Muskulatur und infolgedessen zu einer noch stärkeren Belastung des arthrotischen Gelenkes.Nicht Schonung, sondern Bewegungund leichte Belastung beeinflussen denKnorpel positiv und bremsen das Fort-schreiten der Arthrose.

Die Aufgabe des Knorpels undder Gelenkschmiere ist es, diereibungslose Bewegung desGelenkes zu ermöglichen undbei Belastungen, wie zum Bei-spiel beim Springen, den Druckund die dabei frei werdendenKräfte zu dämpfen.

30 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

DER KNORPELSchwammiger Stoßdämpfer:

Der menschliche Knorpel ist aus mehreren Schichtenaufgebaut. Gut erhaltene Knorpelzellen sorgen füreine hohe Belastbarkeit und Funktionalität derGelenke. Wird der Knorpel abgerieben, leidet dasGelenk. Auf der unteren Rasterelektronenmikroskop-aufnahme (links) ist der Schaden an der stark ver-größerten Knorpeloberfläche gut zu erkennen.

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In dieser vereinfachten Darstellung eines Gelenkessind der Gelenkknorpel, die Gelenkinnenhaut, dieGelenkflüssigkeit sowie die Gelenkkapsel sichtbar

Gelenkkapsel

Gelenkinnenhaut

Gelenkknorpel

Gelenkflüssigkeit

Gesunder Knorpel

Geschädigter Knorpel

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Page 31: Arthrose

heuma kommt aus dem Griechi-schen und bedeutet „fließenderSchmerz“. Ganz allgemein spricht

man von Rheuma, wenn eine Erkran-kung den Bewegungsapparat (also Mus-keln, Sehnen, Knochen etc.) angreift,Schmerzen verursacht, die Beweglichkeiteinschränkt und möglicherweise auchinnere Organe in Mitleidenschaft zieht.Im Volksmund wird allerdings jedwedeArt von Gelenkschmerzen meist alsRheuma bezeichnet. Man unterscheidet

heute zwischen circa 200 Gelenkerkran-kungen. Es gibt vier Hauptgruppen von Erkrankungen des rheumatischenFormenkreises:

Verschleißrheuma, also Gelenkerkran-kungen, die durch Abnutzungserschei-nungen geprägt sind, wie Arthrose undBandscheibendegeneration, quält diemeisten Menschen. Von Arthrose sindmeist nur einzelne Gelenke betroffen.

Der Weichteilrheumatismus tritt ebenfallssehr häufig auf und betrifft weicheKörperstrukturen wie Sehnen, Bindegewe-be oder Muskeln. Fibromyalgie, Muskel-verspannungen, Sehnenscheidenentzün-dungen oder Entzündungen des Unter-hautfettgewebes gehören hierzu. Fast jeder Mensch leidet einmal in seinem Leben unter Weichteilrheumatismus.

Namensgebend für die Erkrankungen desrheumatischen Formenkreises sind dieentzündlichen rheumatischen Krankhei-ten, wie die rheumatoide Arthritis. Es

handelt sich um eine sogenannte Autoim-munerkrankung, bei der sich das Immun-system im gesamten Körper gegen das eigene Gewebe richtet und es langsamzerstört. Von dieser Krankheit ist nur cir-ca ein Prozent der deutschen Bevölkerungbetroffen. In den Gelenken beginnt sie ihrzerstörerisches Werk mit einer Entzün-dung der Gelenkinnenhaut, die auf Knor-pel, Bänder und Knochen übergreifen unddiese zerstören kann. Auch die Wirbel-säulenentzündung (Morbus Bechterew)und der systemische Lupus erythematodesgehören zu den entzündlichen rheumati-schen Erkrankungen.

Davon abgesehen können auch soge-nannte pararheumatische Erkrankungenrheumaähnliche Beschwerden auslösen.Bei der Stoffwechselerkrankung Gichtkommt es zum Beispiel durch die Ablagerung von Harnsäure in den Ge-lenken zu entzündlichen Prozessen, diewiederum rheumatische Beschwerdenauslösen können.

31MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

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Man schätzt, dass fast 15 Mil-lionen Bundesbürger an Rheu-ma leiden. Rheuma ist die häufigste Ursache für Arbeits-unfähigkeit und die Zahl derFrühberentungen steigt ständig.

WAS IST RHEUMA?

Rheumatische Erkrankungen gehen mitSchmerzen im Bewegungsapparat einher.

Insgesamt gibt es ungefähr 200 unter-schiedliche rheumatische Krankheitsbilder.

Röntgenbilder von den Füßen einesfast gehunfähigen Rheumakranken.Hier ist ein rheumachirurgischerEingriff notwendig.

Die gleichen Füße nach der Opera-tion. Der Patient kann wieder fastschmerzfrei gehen.

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Page 32: Arthrose

u den „unechten“ Gelenken, die nursehr wenig Bewegung ermöglichen,gehören das Brustbein oder die

Bandscheiben. Bei „unechten“ Gelenkensind die Knochen durch Füllmaterial wieKnorpel oder Bindegewebe direkt mitein-ander verbunden.

„Echte“ Gelenke bieten wesentlich mehrBewegungsfreiheit. Ein „echtes“ Gelenkstellt eine Art Scharnier zwischen zweiKnochen dar. Einer der Knochen bildetan seinem Ende einen Gelenkkopf undder andere eine Gelenkpfanne, die inein-ander passen. Das Gelenk wird an denKnochen von Muskeln, Sehnen und Bändern zusammengehalten. Kopf undPfanne sind mit einer Knorpelschichtüberzogen. Sie ermöglicht eine reibungs-lose Bewegung, verhindert, dass dieKnochen sich abscheuern, und wirkt alsStoßdämpfer bei Belastungen. Im Spaltzwischen den Gelenken sorgt die soge-nannte Synovialflüssigkeit für die nötige„Schmierung“ und versorgt den Knorpelmit Nährstoffen. Das Gelenk wird von einer Gelenkkapsel umschlossen.

32 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

DIE GELENKE

Der gesamte Bewegungsapparat ist täglich extremen Belastungen ausgesetzt –vor allem die Gelenke. Der Mensch hat insgesamt über 100 Gelenke.

Die Gelenke sind die Verbindungs-stellen zwischen den Knochen undermöglichen je nach Aufbau unter-schiedliche Bewegungsradien.Fachleute unterscheiden „echte“und „unechte“ Gelenke.

Das Kugelgelenklässt sich in alleRichtungen bewe-gen (Schultergelenk,Hüftgelenk).

Das Ellipsoid- oder Eigelenk kann Beuge- und Streck-bewegungen sowieseitliche Bewegun-gen ausführen.Auch eine leichte

Drehung ist möglich (Handgelenkzwischen Handwurzelknochenund Speiche).

Das Sattelgelenk(Daumengrundge-lenk) verbindet zwei sattelähnlichgeformte Gelenk-flächen. Es ermög-licht seitliche Bewe-

gungen, außerdem Vorwärts- undRückwärtsbewegungen.

Das Scharnierge-lenk lässt sich nurbeugen und strecken(Ellbogengelenk).

Das Roll-, Rad-oder Zapfengelenkerlaubt nur eineDrehung um dieLängsachse (Ellbo-gengelenk zwischenden Unterarm-

knochen Radius und Ulna).

Das bicondyläreKniegelenk lässtsich – gesichert undgestützt durch einenkomplexen Kapsel-und Bandapparat –beugen und strecken

und ist eingeschränkt auch zu seit-lichen Bewegungen in der Lage.

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Die Gelenkarten

Page 33: Arthrose

Bewegung bei ArthroseBewegen Sie sich viel, denn Bewegungtut den Gelenken gut und beugt weite-rem Verschleiß vor. Eine gut ausgebilde-te Muskulatur stützt das Gelenk und bildet den besten Schutz vor dem Fort-schreiten der Arthrose. Viele Patientenvernachlässigen diesen Teil ihrer Thera-pie, denn meist werden die Schmerzenschon durch die gleichzeitig verabreich-ten Medikamente gelindert. Doch ein arthrotisches Gelenk muss bewegtwerden, um das weitere Fortschreitender Krankheit zu verhindern. Bewegungs-therapie verbessert die Beweglichkeit desGelenkes und die Ausdauer und erlaubtes den Betroffenen, einen aktiveren Lebensstil lange aufrechtzuerhalten.Wer sich nur auf Medikamente verlässt,

riskiert, sie in immer höheren Dosierun-gen einnehmen zu müssen, bis sie keineLinderung mehr bringen und eine Ope-ration unausweichlich wird. Je stärkerdie Muskeln sind, umso stabiler ist dasGelenk und umso geringer ist seine Belastung. Vermeiden Sie jedoch Sport-arten, die das Knie stark mit abrupten Bewegungen belasten (zum BeispielTennis, Fußball, Ski alpin). GemächlichesWandern, Schwimmen, Nordic Walkingund Radfahren sind dagegen gut geeig-net. Machen Sie vor jedweder sport-lichen Betätigung Aufwärmübungen.So aktivieren Sie Ihre Muskulatur. AmEnde Ihres Trainings- oder Bewegungs-programms sollten immer Dehnübungenstehen, denn verkürzte oder steife Muskeln können ebenfalls zu Fehlbe-lastungen führen.

33MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

ARTHROSETHERAPIE VON

Sport ist gesund. Doch nicht jede Sportart ist auch gesund für die Gelenke. Überlastung und einseitige Beanspruchung könnenden Gelenken zusätzlich schaden. Doch auch Bewegungsmangel kann sich negativ auf eine bestehende Arthrose auswirken.

Bewegung, Krankengymnastik undMassagen

Orthopädische Hilfsmittel

Medikamentöse entzündungshemmen-de und schmerzlindernde Therapie

Phytopharmaka

Antioxidantien, Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren

Glucosamin, Chondroitin

Injektion von Kortison, Hyaluronsäureoder IL-1-Antagonisten

Operative Eingriffe

Zusätzliche Therapien wie Akupunktur,Magnetfeldtherapie oder Propriozepti-onstraining

Die richtige Sportart für die Gelenke• Aquajogging/Wassergymnastik

• Gymnastik

• Nordic Walking

• Radfahren

• Skilanglauf

• Walking/Wandern

• Rückenschwimmen

Gut geeignet

• Bowling/Kegeln

• Brustschwimmen

• Eislaufen/Inlineskating

• Golf

• Jogging

• Mountainbiking

• Rudern

• Ski alpin

Bedingt geeignet

• Badminton

• Basketball

• Fußball

• Gewichtheben

• Handball

• Reiten

• Squash

• Snowboardfahren

Nicht geeignet

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Page 34: Arthrose

34 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Die Zauberformel für die Bewe-gungstherapie bei Arthrose lautet: „Soviel Bewegung wie möglich, so vielBelastung wie nötig“. Wenn Sie unterKnie- oder Hüftarthrose leiden, ist dasNordic Walking besonders gut geeignet,weil es durch den Einsatz der Arme demKnie zusätzliche Erleichterung beschert.Auch die Übungen, die man Ihnen in der Krankengymnastik zeigt, sollten Sie konsequent durchführen. Nur dann lässt sich eine Verschlimmerung des Beschwerdebildes verhindern.

Tipp für das Wandern: Wandern Sie denBerg hinauf und nehmen Sie für denAbstieg lieber die Seilbahn, denn beimAbstieg ist die Belastung für Knie undHüfte wesentlich höher als beim Auf-stieg.

Leider werden wir uns unserer Gelenkemeist erst dann bewusst, wenn sieschmerzen oder nicht mehr richtigarbeiten. Schenken Sie Ihren Gelenkenschon jetzt die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Unterstützen Sie aktiv die Erhaltung Ihrer Gelenkgesundheit.Bewegung ist das beste Mittel dafür.

Dem Arzt steht eine ganze Palette anMedikamenten zur Verfügung. Da eineArthrose mit starken Schmerzen einher-gehen kann, können diese Medikamentedie Lebensqualität des Patienten verbes-sern. Je nach der individuellen Situationdes Betroffenen wird der Arzt das richti-ge Präparat auswählen.

SchmerzmittelWenn Schmerzen auftreten, ohne dass eine Entzündung vorliegt, wird der Arztwahrscheinlich ein einfaches Schmerz-mittel wie Paracetamol oder Aspirin ver-ordnen.

NSARNSAR bedeutet „nichtsteroidale Anti-rheumatika“, sie sind aufgrund des Feh-lens von Steroiden nicht mit dem Kortisonverwandt. Man bezeichnet sie auch alsAntiphlogistika. Diese entzündungshem-menden Arzneimittel in Tablettenform(beispielsweise Diclofenac oder Ibuprofen)setzt der Arzt im Fall einer aktivierten Arthrose ein. Bei dieser Medikamenten-gruppe kann es zu Nebenwirkungen kom-men, weshalb der Arzt von Fall zu Fall

entscheidet, welches Medikament er verabreicht. Damit der Nutzen des Medi-kamentes optimal ausfällt, ist es wichtig,dass die Patienten sich genau an die Anweisungen des Arztes halten und nichtetwa die Einnahme aussetzen, sobald dieBeschwerden verschwunden sind, dennsonst kann es zu einem „Wiederaufflam-men“ der Entzündung kommen.

KortisonDie Injektion kortisonhaltiger Präparatedirekt in das betroffene Gelenk sollte nurdann erfolgen, wenn eine Entzündungmit den NSAR nicht unter Kontrolle gebracht werden kann. Die Injektionen er-folgen dabei in mehrwöchigem Abstand,da das Kortison selbst bei zu langer Anwendung den Knorpel schädigen kann.

Hyaluronsäure Die Gelenkflüssigkeit ist für die Beweg-lichkeit des Kniegelenkes sehr wichtig.Sie schmiert das Gelenk, dämpft gemein-sam mit dem Knorpel Stöße ab undschützt die Knorpelflächen vor Abrieb.Ist sie nicht mehr in ausreichendem Aus-maß vorhanden oder ist ihre Zusammen-

Welche Medikamente werden bei Arthrose eingesetzt?

Für die Diagnose von Arthrose sindneben der körperlichen Untersuchungund der Krankengeschichte desPatienten die Röntgenbilder sehrwichtig

Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente

Mit Hyaluronsäure angereicherte Gelenkflüssigkeit wird in das Knie-gelenk gespritzt und kann helfen, Unebenheiten der Knorpeloberflächewieder besser auszugleichen

Gelenkflüssigkeit

Gelenk-innenhautMeniskus

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Page 35: Arthrose

setzung nicht mehr ideal, reiben die Gelenkteile stärker aufeinander. Hya-luronsäure kommt im Körper in vielenGeweben vor und ist auch Bestandteilder „Gelenkschmiere“. In arthrotischenGelenken ist die Menge an Hyaluron-säure deutlich geringer als in gesunden Gelenken. Es gibt Präparate mit Hya-luronsäure, die der Arzt direkt ins Gelenkinnere injizieren kann. Die so mitHyaluronsäure angereicherte Gelenk-flüssigkeit kann Unebenheiten der Knor-peloberfläche wieder besser ausgleichenund das Gelenk gleitet wieder leichter.

Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten (IL-1) Das hormonähnliche Interleukin-1 stehtim Verdacht, am Abbau des Knorpels beteiligt zu sein. Sein schädigenderEinfluss soll mit der Injektion von soge-nannten Antagonisten (Gegenspielern)gehemmt werden. Der Antagonist wirddabei aus dem Blut des Patienten (autolog)hergestellt. Das so gewonnene Medika-ment wird vom Arzt ins Gelenk injiziert.Eine Behandlung weit fortgeschrittenerArthrosen ist jedoch nicht möglich. DieKosten der Therapie sind sehr hoch.

TeufelskralleHilfe aus der Natur bietet die Teufels-krallenwurzel. Die afrikanische Pflanze enthält den Wirkstoff Harpagosid und ist entzündungshemmend sowie schmerz-lindernd. Außerdem wirkt sie hemmendauf Eiweiß abbauende Enzyme im Gelenk-knorpel. Sie eignet sich zwar nicht alsalleiniges Therapeutikum, ist aber als begleitende Maßnahme zur Arthrose-therapie sehr gut geeignet.

Antioxidantien, Calcium, Vitamin DDie Vitamine E und C, Coenzym Q10,OPC, Lycopin sowie das SpurenelementSelen neutralisieren als AntioxidantienFreie Radikale, die im Rahmen von Ent-zündungen im Körper entstehen. Auchdie Ergänzung der Ernährung mit Calci-um und Vitamin D ist empfehlenswert.

Hoch dosiertes Vitamin E besitzt eine entzündungshemmende Wir-kung, was man sich bei Arthrose mitentsprechenden Präparaten ebenfalls zunutze machen kann.

Omega-3-Fettsäuren wirken in hoher Dosierung entzündungs-hemmend. Omega-3-Fettsäuren sind dieGegenspieler der Arachidonsäure, die anallen Entzündungsvorgängen im gesamtenKörper beteiligt ist. Sie sind vorwiegend intierischen Lebensmitteln enthalten. Ome-ga-3-Fettsäuren hemmen die Bildungentzündungsfördernder Substanzen ausder Arachidonsäure. Kaltwasserfische ent-halten besonders viel Omega-3-Fettsäu-ren. Durch hochwertige Nahrungsergän-zungsmittel kann die Versorgung mitOmega-3-Fettsäuren verbessert werden.

35MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Schmerz- und Entzündungshemmer aus der NaturPhytopharmaka und Vitalstoff-Präparate

Viele Betroffene unterstützen ihre Arthrosetherapie mit Schmerz- und Entzündungshemmern aus der Natur. Omega-3-Fettsäurenzum Beispiel wirken entzündungshemmend, Teufelskralle (siehe Bild rechts) zusätzlich noch schmerzlindernd.

Quelle: Ernährung in Prävention und Therapie, Leitzmann et al., Hippokrates Verlag

Omega-3-Fettsäuren-Gehalt von FischenAngaben in mg pro 10 g

Makrele (Atlantik)

250

Hering (Atlantik)

160

Lachs(Atlantik)

120

Thunfisch

50

Heilbutt (Pazifik)

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Glucosamin und Chondroitin Mit zunehmendem Alter nimmt dieFähigkeit des Körpers ab, Gelenkschmiereund -knorpel ausreichend mit Nährstof-fen zu versorgen. Dadurch wird derenRegenerationsvermögen vermindert –insbesondere bei bereits durch Arthrosegeschädigten Gelenken. Glucosamin- undChondroitinsulfat sind die bekanntestenGelenknährstoffe, die den Knorpel ge-sund und leistungsfähig erhalten. Gluco-samin und Chondroitin sind wesentlicheBausteine der Gelenkschmiere und desKnorpels. Sie gehören zu den Glyko-proteinen, die Wasser im Knorpelgewebe binden und so die Dämpfung von Belas-tungen mittels des im Kapitel „Schwam-miger Stoßdämpfer: der Knorpel“ be-schriebenen Schwamm- oder Pumpeffektsermöglichen. Nimmt man Glucosaminsul-fat und Chondroitinsulfat in Form vonKapseln ein, verbessern sie die Versor-gung des Knorpels. In Studien wurden bereits Symptomverbesserungen bei Ver-abreichung dieser Stoffe beobachtet.

Hüfte führen. Zum Beispiel beim Knick-Senk-Spreiz-Fuß. Auch kleinere Längen-unterschiede der Beine können mit Einlagen ausgeglichen werden.

SchuhzurichtungenMit auf das individuelle Krankheitsbildeingerichtetem Schuhwerk lassen sichmit wenig Aufwand große Erfolge erzie-len, sprich die Beschwerden der Arthrosevermindern. Pufferabsätze können dieStoßbelastungen beim Laufen mildern.Schuhinnenranderhöhungen könnenbeim X-Bein die Kraftverteilung auf dasKnie verbessern. Beim O-Bein sorgenSchuhaußenranderhöhungen ebenfallsdafür, dass der äußere und der innereKnorpel gleichmäßiger belastet werden.

Knieorthesen und Kniebandagen Beide orthopädischen Hilfsmittel dienender Stabilisierung des Knies. Die aufwen-dige Orthese ist bei einem ausgeprägtenWackelknie eher zu empfehlen, sie ver-bessert die Führung des Knies und verleihtwesentlich mehr Stabilität als eine Banda-ge. Mit einer Bandage können Schwellun-gen schneller reduziert und Reizerschei-nungen behandelt werden. Außerdem aktiviert eine Bandage die Muskulatur.

36 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Bandagen helfen, die muskuläre Stabilisierung desKnies zu verbessern und so Schmerzen zu reduzieren

Erhöhte Aktivität der Rücken-muskulatur

Gangbild und Haltung um zehn Grad aufrechter

Erhöhte Aktivität der Bauchmuskeln

Belastung von Knie- undHüftgelenk

Aktivität der hinteren Oberschenkelmuskeln

Aktivität der hinteren unteren Extremitäten

Aktivität der Gesäßmuskeln

Der MBT-Schuh kann die Gelenkbelastungin vielerlei Hinsicht positiv beeinflussen

Das richtigeSchuhwerk

+18%

–19 %+19 %

+ 9%

Orthopädische HilfsmittelDie Füße sind im wahrsten Sinne desWortes das tragende Element unseresKörpers. Mit orthopädischen Hilfsmittelnwie Schuheinlagen oder Bandagen lässtsich das Leben mit Arthrose erleichtern.So wie Fehlstellungen Gelenkschädenhervorrufen können, so kann die Korrek-tur von Fehlstellungen mithilfe von Ein-lagen einer weiteren Verschlimmerungder Arthrose entgegenwirken.

MBT-SchuhEin Schuh, der das Gehen auf weichem,natürlichem und unebenem Untergrundnachahmt, ist der MBT-Schuh (Masai-Barfuß-Technologie). Die speziell geform-te Sohle simuliert Barfußgehen im Sandund soll die Fuß- und Beinmuskulatur desTrägers anregen, bei jedem Schritt intuitivkleine Ausgleichsbewegungen zu voll-führen. Der MBT-Schuh trainiert so eineVielzahl vernachlässigter Muskeln, die fürdie Stabilität der Gelenke wichtig sind,was wiederum Gelenk- und Rücken-schmerzen reduzieren sowie Gang undHaltung verbessern soll.

Schuheinlagen Einlagen helfen bei Fußdeformierungen,die zu Fehlbelastungen in Knie und

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Arthrosebedingte Operationen betreffen am häufigsten das Kniegelenk

37MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Die Prothesen bestehen aus Metall. Eine reibungsloseBewegung des Gelenkes wird durch eine Gleitfläche aussehr hartem Kunststoff auf den Gelenkteilen ermöglicht.

Bioprothesen Ist der Knorpel in bestimmten Bereichenvollständig abgerieben und liegt derKnochen frei, spricht man von einer„Knorpelglatze“. Hier kann man versu-chen, mit der Technik der Mikrofraktu-rierung bzw. Abrasion „Bioprothesen“aufzubauen. Dabei wird der Körper dazuangeregt, selbst knorpelartiges Materialzu bilden, das die Funktion des ge-schädigten Knorpels übernehmen soll.

Die sogenannte Mikrofrakturierung zur Behandlung kleinerer Knorpelschädenwurde erstmals Ende der 80er-Jahre vomamerikanischen Chirurgen Dr. RichardSteadman angewandt. Bei dieser Metho-de werden kleinste Löcher (Perforatio-nen) bis in die blutführenden Schichtender Gelenkoberfläche getrieben. Das indas Gelenk eintretende Blut enthält auchStammzellen, die sich über eine Art Narbenbildung zu einem Faserknorpelentwickeln. Dieser kann das ursprüng-liche Knorpelgewebe zwar nicht erset-zen, aber dessen Aufgaben zumindestteilweise übernehmen. Dr. Steadmankonnte bei 75 Prozent seiner Patienteneine Schmerzverringerung feststellen.Mit dieser Methode kann die Notwendig-keit eines künstlichen Gelenkersatzes ummehrere Jahre hinausgeschoben werden.

Bei großflächigen Knorpeldefekten kommtdie Abrasion zum Einsatz. Dabei wird eineflächige Anfräsung eines großen Knorpel-bereichs vorgenommen, die ebenfalls dazuführt, dass der unter dem Defekt liegendegesunde Knochen zu bluten beginnt und dort wie bei der Mikrofrakturierung Knorpelersatzgewebe entsteht.

GelenkprothesenAuch wenn der Gedanke daran bei Betroffenen Unbehagen auslöst – eineProthese kann ein beschädigtes Gelenkfast perfekt ersetzen. Gerade für bewe-gungsfreudige Menschen, die durchSchmerzen im Knie oder in der Hüfte inihrer Beweglichkeit stark eingeschränktsind, kann ein künstliches Gelenk einwahrer Segen sein. Circa 80.000 Hüftpro-thesen und circa 50.000 Knieprothesenwerden pro Jahr in Deutschland implan-tiert. Eigentlich ist die Prothese keinErsatz des Gelenkes, sie ist ein künstlicherErsatz der Oberflächenstrukturen und ersetzt die verschlissenen Gelenkanteile.Eine reibungslose Bewegung wird durcheine Gleitfläche aus sehr hartem Kunst-stoff auf den Gelenkteilen ermöglicht. DasEinsetzen solcher Prothesen ist mittler-weile zu einem Routineeingriff geworden.Beim Knie wird heute wegen der hohenMisserfolgsrate von einseitigen soge-nannten „Schlittenprothesen“ abgesehen,und es kommen so gut wie ausschließlichKomplettprothesen zum Einsatz. Inden letzten Jahren haben sich sowohldie Implantate als auch die Operations-

Sind alle konservativen Behand-lungsverfahren zur Anwendung gekommen und konnten sie demPatienten keine Linderung ver-schaffen, können operative Eingrif-fe helfen. In den letzten Jahren hatdie Medizin große Fortschritte beiden operativen Behandlungsmög-lichkeiten der Arthrose gemacht.

MODERNE KNIEOPERATIONENFO

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Page 38: Arthrose

methoden dramatisch verbessert. Dieersten drei Monate nach dem Einsetzender Prothese sind die schwierigsten. Indieser Zeit müssen die Beweglichkeit, dieMuskelkraft und die Fähigkeit zum nor-malen Gehen wiedererlangt werden. Nachungefähr einem Jahr ist das künstlicheGelenk voll einsatzfähig. Ein künstlichesGelenk kann 15 bis 20 Jahre lang pro-blemlos funktionieren. Nach dieser Zeitkann es zu Verschleißerscheinungen kom-men, sodass das ganze Gelenk oder Teiledavon ausgewechselt werden müssen. 90 Prozent der Patienten sind mit ihrerProthese sehr zufrieden. Die Arthrose-schmerzen verschwinden sofort nach derOperation und nach der Rehabilitationsind meist sogar Tätigkeiten wie Fahrrad-fahren, Wandern und Golfspielen wiedermöglich.

Knorpelknochentransplantation Bei der Knorpelknochentransplantationwerden aus wenig belasteten Bereichendes Knorpels Stücke zusammen mit demdarunterliegenden Knochen „ausgestanzt“und dann im geschädigten Bereich wieder

eingesetzt. Bei großflächigen Knorpelde-fekten kann diese Methode nicht einge-setzt werden. Auch jenseits eines Altersvon 50 Jahren sind Knorpelknochentrans-plantationen nicht mehr möglich. Der entscheidende Nachteil der Methode ist,dass zur Behebung des einen Schadens einweiterer Schaden erzeugt wird.

Knorpelzelltransplantation (ACT)am KnieDiese aufwendige Methode kann bis zueinem Alter von 50 Jahren auch beigrößeren Knorpelschäden eingesetztwerden. Bei der Knorpelzelltransplanta-tion, medizinisch „autologe Chondro-zytentransplantation“, kurz ACT genannt,werden dem Patienten in einer erstenOperation aus einer wenig belasteten Zone des Gelenkes gesunde Knorpelzel-len entnommen. Diese Zellen werdenaußerhalb des Körpers in speziellenNährflüssigkeiten innerhalb von vier bissechs Wochen vermehrt. Im Rahmen einerzweiten Operation werden dem Patientendiese kultivierten Zellen schließlich implantiert. Dabei entfernt der Chirurg

zunächst den defekten Knorpel, decktihn mit einem Knochenhautlappen ab,der zuvor in einer weiteren Operationdem Schienbein entnommen wird, undspritzt die Knorpelzellen in den darun-terliegenden Hohlraum. Bei einer erfolg-reichen Behandlung bildet sich dort neuer körpereigener Knorpel. Die ACTkommt einer Heilung des Knorpels amnächsten. Nachteil: Es sind zwei Opera-tionen notwendig und es müssen ge-wisse Voraussetzungen erfüllt sein – die Gelenkkapsel, der Bandapparat und derMeniskus sollten intakt sein und dasKnie muss frei beweglich sein.

Die neueste Variante der ACT bezeichnetman als 3D-Knorpelzelltransplantation,weil der Knorpel nicht wie bei derherkömmlichen ACT eingespritzt wird, sondern als Gewebevlies auf den Knor-peldefekt aufgebracht wird. Vorteil: Esist keine weitere Operation am Schien-bein zur Entnahme des Knochenhautlap-pens nötig. Auch die möglichen Kompli-kationen sind gegenüber der bisherigenVariante der ACT reduziert und die Verträglichkeit ist verbessert.

38 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Knorpelzellen werden mithilfe der Zellkulturtechnik aus demKnorpelgewebe entnommen und mittels körpereigenen Blutserumsvermehrt. Die fertigen Transplantate werden am Tag derTransplantation an die Arztpraxis oder Klinik geliefert.

Knorpelzelltransplantation

Knorpeldefekt

Entnahmevon gesun-dem Knorpel

Während des operativen Eingriffswird der vorhandene Knorpel-defekt vom geschädigten Knor-pelgewebe befreit und die Ränderdes Defektes werden geglättet

Die vier Verknüpfungs-drähte werden sicher imKnochen verankert. So heilen die Knorpelzellen inden Defekt ein.

Das vorgeformte Transplantat wirdauf die gewünschte Größe zuge-schnitten, um später passgenau inden Defekt eingebracht zu werden

Im Laufe der Zellkultivierung nimmt ein biologisch abbaubaresTrägervlies die Zellen auf, um später transplantiert zu werden

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Page 39: Arthrose

39MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

Magnetfeldtherapie Das zu behandelnde Gelenk wird einemMagnetfeld ausgesetzt, das den Knorpelzur Regeneration anregt. Die Wirksam-keit der Magnetfeldtherapie ist allerdingsnicht unumstritten. Viele Ärzte bietenihren Patienten die Magnetfeldtherapiein Form von sogenannten PST- oderMBST-Behandlungen als IGel (indivi-duelle Gesundheitsleistung) an, deren Kosten der Patient selbst tragen muss.Die Abkürzung PST steht für pulsierendeSignaltherapie, MBST für Multibiosig-naltherapie.

AkupunkturDie Akupunktur kann zur Linderung derSchmerzen eingesetzt werden.

PropriozeptionstrainingUnter Propriozeption versteht man dieFähigkeit des Körpers, sich im Raumwahrzunehmen. Was heißt das? SpezielleSensoren in unseren Sehnen und Mus-keln teilen unserem Gehirn fortwährenddie Stellung der Gelenke, die Gelenkbelas-

tung und die Anspannung von Sehnen,Muskeln und Bändern unserer Glied-maßen und des gesamten Körpers mit.Nur so können wir uns zusammen mitder Kontrolle durch die Augen im Raumorientieren und bewegen. Je besser daspropriozeptive System ausgebildet ist,umso besser bemerkt es mögliche Insta-bilitäten und kompensiert sie durch ge-zielte Muskelanspannung. Das wiederumverringert die Gelenkbelastung und dieKräfte, die auf den Knorpel einwirken.Wie wichtig das propriozeptive Systemfür unser Gleichgewicht ist, zeigt folgen-des Beispiel: Wenn wir uns in einem dunklen Raum fortbewegen, fehlt uns dieoptische Kontrolle unseres Gangs mit denAugen, dennoch wissen wir zu jeder Zeit,wo sich unsere Beine befinden. Ist diePropriozeption beeinträchtigt – wie zumBeispiel unter Alkoholeinfluss oder nachder Einnahme bestimmter Medikamente –,fällt uns die Orientierung sehr schwer.Für die Arthrosebehandlung ist es sehrhilfreich, das propriozeptive System mitBalanceübungen zu trainieren, um Fehl-belastungen zu korrigieren.

B U C H - T I P P

Dipl.-Sportpädagoge Joachim Merk, Prof. Dr.

med. Thomas Horstmann:Ärztlicher Ratgeber

Knie aktiv,Wort und Bild Verlag,

170 Seiten€ 19,80

Es stehen unterschiedliche Methoden der Arthrosebehandlung zur Verfügung. Neben den konservativen Methoden kommen, abhängigvon der Art und Schwere der Arthrose, immer mehr schonende Therapien wie zum Beispiel Propriozeptionstraining zum Einsatz.

Deutsche Arthrose-Hilfe e. V.,Postfach 11 05 51, 60040 FrankfurtTel. 06831 946677Fax 06831 946678Internet: www.arthrose.deDeutsche Rheuma-Liga, Bundes-verband e.V., Maximilianstraße 14,53111 BonnTel.: 0228 766060Fax: 0228 7660620Internet: www.rheuma-liga.deIm Internet:www.rheuma-online.dewww.rheumatoide-arthritis.de

I N F O / B E R A T U N G

ZUSÄTZLICHE THERAPIEN

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Page 40: Arthrose

er Kürbis ist reich an den Vitami-nen A, C und E sowie an den Mi-

neralstoffen Kalium, Calcium und Zink.Vitamin A ist gut für die Augen und denStoffwechsel von Haut und Schleim-häuten. Im Kürbis ist das Vitamin A in Form von Beta-Carotin – Provitamin A –vorhanden. Das im Kürbis enthalteneVitamin C stärkt das Immunsystem undschützt vor Infektionskrankheiten. Be-sonders jetzt zum Jahreszeiten- undWetterwechsel ist es wichtig, dem Körperausreichend Vitamin C zuzuführen. Fürunseren Fettstoffwechsel ist das VitaminE sehr wichtig, das ebenfalls reichlichim Kürbis vorhanden ist.

Der Kürbis hat aber noch mehr zu bietenals die wertvollen Vitamine! Seine anti-oxidativen Inhaltsstoffe, wie zum Beispieldas Beta-Carotin, unterstützen die Abwehrkräfte unseres

40

Gesundes GemüseZum traditionellen Halloweenfest, das einen Tag vor Allerhei-ligen gefeiert wird, sieht man ihn oft in Fenstern und Gärten, ver-kleidet als grinsendes Gesicht: den Kürbis. Doch der Kürbis dientnicht nur als Dekoration. Das Fruchtfleisch des Kürbisses ist zudemsehr gesund und liefert dem Körper viele wertvolle Nährstoffe.

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Sweet Dumpling, SpeisekürbisWunderschöne kleine Kürbissorte mit feinen

Rippen und dekorativen weiß-grünen Streifen. Sie werden meist nicht größer als 12–15 cm und

sind auch als Zierkürbisse sehr attraktiv.

Gelber Zentner, Speisekürbis Der typische Gartenkürbis, 35 bis 50 Kiloschwer, netzartige Haut, eher mehliges Fruchtfleisch, das beim Kochen zerfällt

Halloween-Laternenkürbis, Speisekürbis4 bis 8 Kilo schwer, orange Schale und Fruchtfleisch,

Fleisch gut zum Pürieren, zwei Monate lang lagerfähig

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Page 41: Arthrose

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Körpers und wehren Freie Radikale ab.Vor allem bei Prostata- und Blasenleidenist der Genuss von Kürbiskernen und Kür-biskernöl zu empfehlen. Denn das Fleischdes Kürbisses wirkt aufgrund seines hohen Wasser- und Kaliumanteils harn-treibend. Auch wurde wissenschaftlichbelegt, dass Kürbiskerne bei gutartigenProstatavergrößerungen heilsam wirkenkönnen. Wer unter einer Reizblase leidet,sollte auch öfter auf den Kürbis zurück-greifen. Wer hier Ergebnisse erzielenmöchte, sollte mindestens zweimal amTag einen bis zwei Esslöffel (15–30 g)Arzneikürbissamen verzehren und zusätz-lich Kürbiskernöl zum Anmachen vonSalaten verwenden. Alternativ kann manauch auf Medikamente zurückgreifen, dieKürbissamenpulver und Kürbissamenölenthalten.

Der Kürbis kann zudem wärmen – nichtnur als Teelichthalter, sondern von innen,als Suppe zubereitet. Menschen, die leichtfrieren, sollten eine Suppe aus Kürbis, gewürzt mit Curry oder Chili, löffeln. DieGewürze regen die Thermogenese an undder Energieverbrauch steigt. Eine erfreu-liche Nachricht für diejenigen, die auf

ihre Figur achten: Der Kürbis ist sehrkalorienarm. 100 Gramm seines

Fruchtfleisches enthalten nur27 Kalorien! Die im Kürbis

enthaltene Kieselsäure wirktsich zudem günstig aufBindegewebe, Haut undNägel aus.

Welche Kürbissorten sind zum Verzehr geeignet?Man unterscheidet bis zu 700 verschie-dene Kürbissorten, die jedoch nicht alleessbar sind. Zierkürbisse sind zum Beispiel nicht zum Verzehr geeignet, dader enthaltene Bitterstoff CucurbitacinMagenkrämpfe und Übelkeit verursachenkann. Zu den Favoriten unter den essbaren Kürbissorten gehören der Riesenkürbis sowie die SpeisekürbisseHokkaido und Muskatkürbis.

Der Riesenkürbis: Da er die größtenFrüchte hervorbringt, trägt der bekann-teste Vertreter auch den Spitznamen „Gelber Zentner“. Sein gelbes, wässrigesFruchtfleisch schmeckt recht neutral undeignet sich hervorragend für Konfitürenund süß-saures Gemüse

Der Speisekürbis Hokkaido: Das dun-kelorange Fleisch hat einen leicht nussi-gen Geschmack. Diese Kürbissorte kannmitsamt der Schale verwertet werden.Besonders beliebt ist sie für die Zuberei-tung von Suppen, Gratins, Salaten oderPürees

Der Speisekürbis Muskatkürbis: Wieder Name schon andeutet, schmeckt diese Sorte leicht nach Muskatnuss. Dasleuchtend orange Fruchtfleisch wirdmeist in Scheiben angeboten. Für Ge-müsegerichte, Suppen, Salate oderSüßspeisen (zum Backen und für Konfitüren) wird er gern verwendet

Bestimmte Kürbissorten können auchmehrere Monate lang aufbewahrt wer-den. Beim Kauf dieser Winterkürbissesollte man darauf achten, dass sie nichtbeschädigt sind. Denn: Nur die Früchte,die unversehrt sind, können bei Tem-peraturen zwischen zehn und 13 GradCelsius den Winter überstehen. Erklingtein hohler Ton beim Klopfen auf dieSchale, so ist der Kürbis reif.

Einfache ZubereitungEinen Kürbis zuzubereiten, ist ganz unkompliziert. Er wird zuerst gewaschenund anschließend halbiert. Der Kürbiswird von den Kernen befreit, in hand-liche Stücke geschnitten und geschält.Wer es gern festlich mag, kann das Kürbisfleisch mit einem Ausstecher zukleinen Kugeln formen. Übrigens kannman Kürbisfleisch auch einfrieren:Das Fruchtfleisch sollte dazu in kleine Würfel geschnitten und etwa zwei bis drei Minuten blanchiert werden. DieWürfelchen können so portionsweiseeingefroren werden.

Butternut-SommerkürbisBirnenförmiger Speisekürbis

mit cremigem Fleisch, das an Avocado erinnert,

kleines Kernhaus, viel Fruchtfleisch

Acorn (Eichelkürbis), SpeisekürbisDunkelgrüner Kürbis mit Längskerbungen,

bis ein Kilo schwer, nussartiger Geschmack, sehr gut haltbar, Winterkürbis

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Page 42: Arthrose

Zutaten§ §

1 kg Kürbis (z. B. Hokkaido)1,5 l Milch4 mittelgroße Kartoffeln4 Scheiben Weißbrot2 EL Kürbiskerne1 Becher Crème légère

Brühwürfel, ausreichend für 1 Liter BrüheSalz, Pfeffer, Muskat, Petersilie

Nährwertangaben§ §

(Pro Portion)Energie 472 kcalEiweiß 22 gFett 16 gKohlenhydrate 58 gBallaststoffe 9 g

Vitamin A 2,1 mgVitamin B1 0,4 mgVitamin B2 1 mgVitamin B6 0,8 mgVitamin C 55 mgEisen 4 mgFolsäure 0,1 mgCalcium 553 mgMagnesium 123 mgKalium 1.884 mgCholesterin 37 mg

42 MEDICOM 42. Ausgabe, Oktober 2006

ZubereitungKürbis gründlich säubern, teilensowie Stiel und Kerne entfernen.Jetzt den Kürbis mit Schale unddie geschälten Kartoffeln inkleine Würfel schneiden. Kür-bis- und Kartoffelstücke mitdem Brühwürfel in einen LiterMilch weich kochen (15–20Min.). Den Topf von der Koch-stelle nehmen, die Masse feinpürieren und die restliche Milchhinzufügen – wenn erforderlich, nochmit etwas Wasser verdünnen. Bei schwa-cher Hitze unter Rühren noch einmal zumKochen bringen und mit Salz, Pfeffer undMuskat abschmecken. Vor dem Servieren miteinem Klecks Crème légère, einem halben Esslöffel Kürbiskerne – evtl. auch geröstet –sowie einem Petersilienstrauß anrich-ten. Dazu Weißbrot reichen. Guten Appetit!

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. 05041 78-0Fax 05041 78-1169

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Westermann-Druck„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der Medicom Pharma AG; sie erscheint fünfmaljährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Minuten25

(Für 4 Personen)Zubereitungszeit

Leichte Kürbissuppe

Vitalstoff-Rezept

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Page 43: Arthrose

Kreuzworträtsel Liebe Rätselfreunde, diesmal geht es um einen Stoff, der wichtig für dieKnorpel ist. Tragen Sie die Buchstabenin der richtigen Reihenfolge in die num-merierten Felder ein.

1. Preis: ein Reisegutschein im Wert von1.000 Euro oder alternativ eine Barauszah-lung von 1.000 Euro2. bis 4. Preis: je ein Buch„Der Placebo-Effekt. DieSelbstheilungskräfte un-seres Körpers“ von Ho-ward Brody und DaralynBrody

Und so können Sie gewinnenHaben Sie das richtige Lösungswort? Dann schreiben Sie es auf eine Postkarte, undschicken Sie diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Preisrätsel“, Sedemünder 2,Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der 30. November 2006 (Datum desPoststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Medicom Pharma AGund deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

Lösungswort: Calcium

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Lösung:

Warum unser Magen knurrt, wenn wir Hunger habenFaszinierend: Es scheint fast so, als würde sichunser Magen zu Wort melden, wenn wir Hungerverspüren. Dabei lässt sich das Magenknurrenganz einfach erklären: Durch die Speiseröhregelangt die Nahrung in unseren Magen, wo sie mitMagensäften kräftig vermischt und zu einem Spei-sebrei verflüssigt wird. Danach gibt der Magen denSpeisebrei nach und nach an den Dünndarm wei-ter. Ist der Magen dann leer, zieht er sich zusam-men. Durch den Magenausgang wird Luft in denDarm gepresst. Dabei entsteht das brummelndeGeräusch aus der Bauchgegend. Das „Knurren“muss aber nicht vom Magen kom-men – das Geräusch kannebenso im Dünndarmoder in tiefer gelege-nen Darmabschnit-ten entstehen.

Lösung aus dem Mai-Heft

S C H O N G E W U S S T ?

Die Aufgabe des Magens ist es, die bereitszerkaute und eingespeichelte Nahrungmithilfe der Magensäure weiter zu zerlegenund den Speisebrei in kleinen Mengen anden Dünndarm weiterzugeben

Schnitt durch den Magen

Speisebrei

Wellenförmige Bewegungen

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Page 44: Arthrose

„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie IhrenTag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstüt-zen. Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesundheitsinnvoll unterstützen. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit undVitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilungwerden Ihnen gern all Ihre Fragen in einem persönlichen Gesprächam Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gernAuskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter unserer ge-bührenfreien Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesundheitstehen bei der MEDICOM an erster Stelle. Unser Bestreben ist es,Ihrem Vertrauen, das Sie uns als Kunde entgegenbringen, in jederForm gerecht zu werden – sowohl mit unseren hochwertigen Produkten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Bei der Herstellung unserer

Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe. Die Herstellung erfolgtnach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sie ein Produkt der MEDICOM erwerben,

dann entscheiden Sie sich für Qualität. Bei der MEDICOM endet dieBeziehung zum Kunden nicht mit der bezahlten Rechnung. Mit unseren Serviceleistungen – die weit über das Übliche hinausgehen –wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Sie bekommen alsKunde fünfmal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM. Sie erhalten auf all unsere Produkte eine zweimonatige Geld-zurück-Garantie. Sie erhalten Ihre Produkte innerhalb von zwei Werktagen frei Haus gegenRechnung. Sie können unsere Produkte per Post, per Fax, am Telefonund im Internet anfordern. Und als Sammelbesteller erhalten Sie einen interessanten Preisnachlass. Wir wollen alle Ihre Bedürfnisse inSachen Gesundheit befriedigen und Ihnen in Ihrem täglichen Leben

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