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30. Schweizerische Jahrestagung
für Phytotherapie
12. November 2015 Kongresszentrum
Trafo, Baden
Arzneipfl anzen zur Therapie und Prophylaxe von JungtierkrankheitenEin unterschätztes Potenzial?
Parallelsymposium Veterinärmedizin
Liebe Tei lnehmende des Parallelsymposiums Veterinärmedizin
an der 30. Jahrestagung für Phytotherapie
Liebe Kol leginnen und Kollegen
Zum 30. Mal durf te die SMGP in d iesem Jahr zu ihrer mit t lerwei le tradi t ionel len
Jahrestagung ein laden. W ir f reuen uns sehr, dass Sie d ieser Ein ladung gefo lgt
s ind. Zum zwei ten Mal nach 2001 s teht das Thema Pädiatr ie im Vordergrund. Zum
dr it ten Mal in Folge können wir e in umfangreiches Paral le lsymposium
Veter inärmedizin anbieten … aber genug der Zahlen.
Arzneipf lanzen zur Therapie und Prophylaxe von Jungt ierkrankhei ten – e in
unterschätztes Potent ia l?
Das Motto der d iesjähr igen Jahrestagung der SMGP „Phyto therapie in der Pädiatr ie
und für s t i l lende Müt ter“ beschreibt aus veter inärmedizin ischer Sicht sehr präzise
das nahezu ausschl iessl iche Tät igkei tsfe ld der Nutzt ierpraxis : heranwachsende
T iere sowie fas t s tändig lak t ierende oder reproduzierende Mutter t iere .
Ausgewachsene männl iche oder gar ger iatr ische Schweine, Rinder , Schafe oder
Ziegen haben Seltenheitswer t. Aber auch in der Kle int ierprax is s ind Jungt iere e in
wicht iges Kl iente l .
Im Mitte lpunkt des d iesjähr igen von der SMGP-vet organis ier ten ganztägigen
Paral le lsymposiums Veter inärmedizin s tehen d ie Jungt iere. Ihr Immunsystem is t
noch im Aufbau und Infekt ionskrankheiten s ind deshalb n icht sel ten.
Durchfa l lerkrankungen aber auch Atemwegsinfekt ionen von Kälbern und Ferkeln
gehören zu den häuf igsten Indikat ionen für Ant ib iot ikaeinsätze. Die Phytotherapie,
z.B. durch den Einsatz von Kamil le oder Eichenr inde, hat das Potent ia l d iese zu
reduzieren. Auch Arzneipf lanzen mit immunstimulierenden Eigenschaf ten, wie zum
Beispie l Sonnenhut , könnten e ine wicht ige Rol le spie len. Die meisten
Arzneipf lanzen zeigen kaum Ris iken und haben eine grosse therapeut ische Brei te.
Ideale Voraussetzungen für e ine Medikat ion in Pädiatr ie und Neonatologie. Eine
gezie l te Geburtsvorbereitung und Gebur tsbegle i tung schaf fen zud em gute
Star tbedingungen sowohl für d ie Neugeborenen als auch für das Mutter t ier .
Das Referententeam kommt aus Deutschland, Österre ich und der Schweiz .
W issenschaf t ler und Prakt iker s ind mit im Boot , und wir f reuen uns sehr auch
Referenten von beiden Standorten der Vetsuisse-Fakul tät mit an Bord zu haben.
Gemeinsam ist es das Zie l , im Spannungsfeld aktuel ler wissenschaf t l icher
Erkenntn isse zur Pharmakologie, Ät io logie und Pathophys io logie und umfangreicher
Erfahrungen aus der phytotherapeut ischen Prax is, Möglichkeiten und Grenzen der
Therapie und Prophylaxe von Jungtiererkrankungen mit Arznei - und
Sekundärs tof fpf lanzen aufzuzeigen.
Die SMGP und ganz besonders auch d ie SMGP-vet dankt Ihnen für d ie Tei lnahm e
an unserer Jahrestagung und Ihrem Interesse an der Phytotherapie. W ir danken
auch unseren Ausste l lern ( leider s ind b isher keine spezi f isch T iermedizin ischen
dabei, was s ich aber ändern dürf te, wenn das Interesse für Phytotherapie innerhalb
der T ierärzteschaf t wächst) , d ie s ich für d ie Phytotherap ie engagieren und
wünschen Ihnen vie le spannende Gespräche mit den Experten und angehenden
Exper ten (v ie le der Tei lnehmenden s tecken mitten im Fähigkei tsprogramm) unserer
anspruchsvol len Diszip l in . Danken dürfen wir auch den Refer ierenden, d i e a l le mit
Begeisterung nach Baden gekommen s ind.
W ir wünschen eine spannende und inspir ierende Tagung und vie l Erfo lg bei der
Umsetzung neuer Ideen und Therapieempfehlungen in der tägl ichen Prax is.
Michael W alkenhors t für d ie SMGP-vet und d ie Tagungs le i tung
30. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie 12. November 2015 im Kultur - und Kongresszentrum TRAFO, Baden Arzneipf lanzen zur Therapie und Prophylaxe von Jungtierkrankheiten – ein unterschätztes Potenzial?
09.10-09.15h Begrüssung Dr. med. vet. Michael W alkenhors t Vorstandsmitg l ied SMGP, Fr ick
09.15-09.45h Pharmakotherapie bei Neonaten und Jungtieren
Prof . Dr. med. vet . Meike Meissen, Bern
09.45-10.15h Arnzeifplanzen als Therapieoption für Jungt ierkrankheiten? Ein systematischer Überblick zur aktuellen Literatur
med. vet . Hannah Ayr le , Fr ick
10.15-10.30h Diskussion Chair : Dr . med. vet. Michael Walkenhors t, Vorstandsmitg l ied SMGP, Fr ick
10.30-11.15h Pause und Industrieausstellung
11.15-11.45h Faktorenkrankheiten beim Kalb: von Fakten und Fikt ionen
Prof . Dr. med. vet . Mart in Kaske, Zür ich
11.45-12.15h Einchenrinde, Kamille und Co: phytotherapeut ische Unterstützung von Kälbern mit Durchfall und Atemwegserkrankungen
Dr. med. vet. El isabeth Stöger, Feldk irchen
12.15-12.30h Diskussion Chair : med. vet . Ulr ike Biegel
12.30-12.45h
Ehrungen, Zert if ikate Dr. med. Roger Eltbogen Präs ident SMGP, Solothurn
12.45-14.00h Mittagspause und Industrieausstel lung
14.00-14.30h
Ferkeldurchfall – Eine unendliche Geschichte?
Dr. med. vet. Nie ls Grützner, PhD, Bern
14.30-15.00h 15.00-15.15h 15.15-15.45h 15.45-16.15h
Phytotherapie bei Ferkelkrankheiten: Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung Diskussion Pause und Industrieausstellung Phytotherapie im peripartalen Zeitraum bei Hund und Katze Teil 1: Arzneipflanzen zur Unterstützung der Mutter
Dr. med. vet. W erner Hagmül ler , Raumberg-Gumpenste in Chair : med. vet . Hannah Ayr le Dr. med. vet. Cäc i l ia Brendieck -Worm, Niederk irchen
16.15-16.45h
Teil 2: Arzneipflanzen als Starthi lfe für Welpen
Dr. med. vet. Cäc i l ia Brendieck -Worm, Niederk irchen
16.45-17.00h
Diskussion Schlusswort
Chair : Dr . med. vet. Mart in Bühler Dr. med. vet. Michael W alkenhors t, Vorstandsmitg l ied SMGP, Fr ick
Inserenten Homöopharm AG Nordr ingstrasse 9, 4702 Oensingen Pharma Bel lavis ta GmbH Hofstrasse 26a, 9404 Rorschacherberg Powervet GmbH Langenhagstrasse 33, 9424 Rheineck Schwabe Pharma AG Er l is trasse 2, 6403 Küssnacht a.R. St . Peter Apotheke St . Peters trasse 16, 8001 Zür ich Vifor AG Route de Moncor 10, 1752 Vi l lars -sur-Glâne Zel ler Medical Seebl ickstrasse 4, 8590 Romanshorn
Supporter des wissenschaftlichen Programms Schwabe Pharma AG Er l is trasse 2, 6403 Küssnacht a.R. Vifor AG Route de Moncor 10, 1752 Vi l lars -sur-Glâne
Ausstellerliste
Bioforce AG Grünaustrasse 4, 9325 Roggwi l
Biomed AG Ueber landstrasse 199, 8600 Dübendorf
Bio-Strath AG Mühlebachstrasse 38, 8031 Zür ich
Bücher t isch Franziska Klarer , 8400 W inter thur
Dixa AG Stat ionsstrasse 39a, 9014 St. Gallen
ebi-pharm ag L indachstrasse 8c, 3038 Kirchl indach
Herbamed AG Austrasse 12, 9055 Bühler
Hirumed GmbH Hubstrasse 37, 9500 W il
I romedica AG Oberstrasse 222, 9014 St. Gallen
Kooperat ion Phytopharmaka Pl i t tersdorfers trasse 218, D 53173 Bonn
MEDA Pharma GmbH Hegnaustrasse 60, 8602 W angen
Medinova AG Eggbühls trasse 14, 8050 Zür ich
Padma AG Unterfelds trasse 1, 8340 Hinwi l
Permamed AG Ringstrasse 29, 4106 Therwi l
Phytoceutica ls AG Zol l ikers trasse 44, 8008 Zür ich
Schwabe Pharma AG Er l is trasse 2, 6403 Küssnacht a/R
Sidroga AG Weidenweg 15, 4310 Rheinfelden
Spagyros AG Tannackerstrasse 7, 3073 Gümligen
Vifor Pharma Route de Moncor 10, 1752 Vi l lars -sur-Glâne
Weleda AG Dychweg 14, 4144 Aesch
Zel ler Medical AG Seebl ickstrasse 4, 8590 Romanshorn
W ir danken a l len Ausste l lern und Inserenten recht herzl ich für ihr Engagement zugunsten
der Schweizer ischen Tagung für Phytotherapie.
Pharmakotherapie bei Neonaten und Jungtieren
Meike Mevissen, Veterinär-Pharmakologie & Toxikologie, Departement Clinical
Research and Veterinary Public Health, Vetsuisse -Fakultät Universität Bern
Eine rat ionale Therapie beim Neugeborenen ver langt n icht nur Kenntnisse über
d ie Pharmakologie (W irkungsmechanismus, unerwünschte W irkungen etc .) e inzelner
Arzneimit te l , sondern ebenfa l ls Kenn tnisse über Interakt ionen zwischen mehreren
Arzneimit te ln und deren Pharmakok inet ik unter Berücksicht igung der vor l iegend en
Erkrankung und der s ich verändernden phys io logischen Parameter beim Jungt ier .
Die Daten zur Pharmakok inet ik , welche für e inen in der Therapie e ingesetzten
Stof f erhoben werden, entstammen zumeist Studien an erwachsenen und gesunden
T ieren. Diese Daten s ind n icht in vol lem Umfang auf die Verhältn isse von Jungt ieren
über tragbar.
Generel l g i l t , dass Arzneis tof fe Biomembranen meis t durch pass ive Dif fusion
pass ieren. Die al tersabhängige Entwick lung des Organismus beeinf lusst d ie
Resorpt ion, da der pH-W ert im Magen beim Neonaten in der Regel höher is t a ls beim
Adul ten. Aus d iesem Grund können te i lweise auch säurelabi le Substanzen (z. Bsp.
Benzylpenic i l l in) , d ie bei der Magenpassage des adul ten T ieres zerstör t werden, im
Dünndarm des Neugeborenen resorbiert werden. W eiterh in ist d ie Ent leerungszei t des
Magens beim Jungt ier länger und d ie Darmper ista lt ik funkt ioniert noch n icht im vol len
Umfang und die in test inale Durchblutung n immt al tersabhängig zu. Die n iedr ige
postnata le Express ion von Ef f luxtranspor tern im Gastro intest inaltrak t und an der
Bluthi rnschranke bedingt beim Jungt ier e ine erhöht e ora le Resorpt ion sowie eine
erhöhte Aufnahme ins Zentra lnervensystem während der ers ten Lebenswochen. Von
besonderer Bedeutung is t auch die Entwick lung der Mikrofora im Darm, d ie
insbesondere durch den Einsatz von Ant ib iot ika nach ora ler Gabe erhebl ich g estört
wird. Qual i tat ive Unterschiede in der Diät des Neugeborenen können ebenfa l ls
dramat ische Ef fek te auf d ie Resorpt ion im Gastro intest inal trak t haben. Die
g le ichzei t ige Applikat ion von Ant ib iot ika mit Milchaustauschern kann zu e iner
ger ingeren Bioverfügbarkei t und somit zu W irkungsver lus ten führen. Orale Gabe von
Tetracyc l ine zusammen mit Mi lchaustauschern bedingt e ine Chelatb i ldung mit Kalzium
in der Milch.
Fazi t : Eine genaue Vorhersage des zu erwartenden Umfanges der Resorpt ion
e ines Arzneimit te ls is t daher kaum mögl ich, da sowohl e ine geste iger te, a ls auch e ine
verminderte Resorpt ion auf treten kann. Bei Kenntnis der Einf lussgrössen und
Faktoren lässt s ich somit nur e ine Abschätzung h ins icht l ich geste igerter oder
minimierter Resorpt ion durchführen.
Da d ie W irkung e ines Arzneimit tels von der Konzentrat ion am Ort der W irkung
abhängt, best immt d ie Ver te i lung des Stof fes im Organismus wesent l ich d ie
W irksamkeit und den Therapieerfolg. Die Prote inbindung unter l iegt a ltersabhängigen
Veränderungen, aber auch pathophysio logische Prozesse können die Prote inbindung
beeinträcht igen. Insbesondere is t somit bei Verwendung von Substanzen mit hoher
Prote inbindung (z. Bsp. NSAIDs) e ine Verstärkung der W irkung beim Jungt ier zu
beobachten.
Einer Al tersabhängigkeit unter l iegt ebenfal ls die Zusammensetzung des
Organismus. Der Wassergehal t des Körpers (~75% Neugeborene, ~50-60% Adulte) ,
insbesondere der des Extrazel lu lar raumes, n immt altersabhängig ab (2:1
extrazel lu lär / intrazel lu lär beim Neugeborenen; 1:2 beim Adulten). Somit s ind
hydrophi le Substanzen, wie z. Bsp. Benzylpenic i l l in, Cephalospor in - und
Aminoglykos id-Ant ib iot ika schlechter wirksam, da e ine grössere Ver te i lung im
Organismus des Jungt ieres vor l iegt . Während der Körperwassergehal t abnimmt, nimmt
der Fettante i l des Organismus zu. L ipophi le Stof fe s ind beim Jungt ier stärker wirksam
aufgrund der ger ingeren Ein lagerung ins Fet tgewebe.
Eine vermehrte Durchläss igkei t der Bluth irnschranke beim Neugeborenen
bedingt, dass zentra lwirksame Pharmaka stärkere W irkungen und – besonders zu
beachten – auch stärkere unerwünschte W irkungen haben.
Folge der beim Jungt ier e ingeschränkten Metabol is ierung kann a lso e ine
ver langsamte Abnahme der Konzentrat ion im Organismus sein. Die postnata le Reifung
der Substanz-metabolis ierenden Enzyme in der Leber ver läuf t b iphas isch, bestehend
aus e inem schnel len und l inearen Anst ieg der Akt iv i tä t der Enzyme während der
ersten dre i b is v ier Lebenswochen sowie e iner nachfo lgenden ver langsamten
Ste igerung b is zur 10. W oche post par tum . Somit können tox ische Konzentrat ionen
bereits bei vorschr if tsmässiger Verabreichung von Arzneimit teln (wie vorgeschr ieben)
auf treten. Gle ichzei t ig kann aber auch e ine ger in ggradige Metabol is ierung d ie
Wirkung von Arzneimit teln vermindern, d ie als sogenannte „Prodrugs“ verabreicht
werden.
Die renale El iminat ion ste l l t den wicht igsten El iminat ionsweg der meisten Arzneimit te l
dar . Die Ausscheidung der Mut tersubstanz sowie deren jewei l ige Metabol i ten, werden
meist durch glomeruläre Fi l t rat ion ausgeschieden. Prozesse der renalen El iminat ion ,
wie d ie g lomeruläre F i l t rat ion und insbesondere die tubuläre Sekret ion erre ichen bei
fast a l len Haust ieren erst mehrere W ochen bis Monate post partum d ie vol le
Leis tungsfähigkeit . Die Durchblutung des renalen Gewebes n immt ebenfa l ls
altersabhängig zu, was d ie El im inat ions le istung beeinf lusst. Somit ergeben s ich
ver länger te Halbwer tszei ten bei Jungt ieren für Substanzen, d ie v ia Metabol is ierung
wasser lösl icher gemacht werden und renal e l im in iert werden.
Neben pharmakok inet ischen Unterschieden zwischen Jungtieren und adul ten
T ieren, s ind auch pharmakodynamische Unterschiede beschr ieben , die besonders
zentrale sowie vegetat ive Funkt ionen betref fen. D ie Regulat ion der Körper temperatur
noch unvol lständig. Kolostrum ist k r i t isch für d ie metabol ischen Anforderungen der
Wärmeregulat ion im neonatalen Organismus. Die Aufnahme von Kolostrum in den
ersten Lebensstunden ist von entscheidender Bedeutung bei Neugeborenen. Die
Fähigkeit zur Resorpt ion von kolost ra len Ant ikörpern n immt rasch ab.
Tabel le 1
Konsequenzen der altersabhängigen Veränderungen für den AM-Einsatz beim
Jungt ier
Konsequenzen für die Arzneimitteltherapie beim Jungtier
Insbesondere in den ersten 3-4 Lebenswochen bei Arzneimittel-Therapie beachten:
a) Vorsicht bei Arzneimittel mit ggr. therapeutischer Breite, insbesondere, wenn sie überwiegend
renal eliminiert werden .
b) Bei gut wasserlöslichen (polaren) Arzneimittel ist aufgrund des relativ grösseren
Extrazellularraumes oft eine höhere Dosis erforderlich.
c) Aufgrund ggr. metabolischer Aktivität und eingeschränkter Nierenfunktion sind oft grössere
Dosisintervalle notwendig.
d) Einige Arzneimittel sollten mit Vorsicht angewendet werden, da besondere pharmakokinetische
oder pharmakodynamische Eigenschaften des Arzneimittels zu beachten sind: Einlagerung in
Knochen und Zähne, z. Bsp. Tetracycline; Knorpelschäden (Chondropathie) durch Gyraseinhibitoren
(z. Bsp. Enrofloxacin).
Am Beispie l der Sept ikämie des neugeborenen Fohlens, für d ie Morta l iä tsraten
von bis zu 68% beschr ieben s ind, werden Vor - und Nachte i le der konvent ionel len
Therapie besprochen sowie der mögl iche Einsatz von Arzneipf lanzen diskut ier t .
Lebenslauf Meike Mevissen
Name: Prof . Dr. med. vet . Meike Mevissen
Ausbildung und wissenschaft l icher Werdegang:
1982-1987 Studium Veter inärmedizin, T ierär tzl iche Hochschule Hannover ,
Hannover , Deutschland
1989 Dr. vet. med.
2001 Venia docendi (Habi l i tat ion) – Veter inär-Pharmakologie und
Toxikologie
1989-1995 W issenschaf t l iche Ass istenzin am Inst i tu t für Pharmakologie,
Toxikologie and Pharmazie, St i f tung T ier ärzt l iche Hochschule
Hannover (T iHo), Deutschland
1995-1997 Oberass is tent in am Phys io logischen Ins t i tut , Univers ität Bonn,
Deutschland
1997-2002 Oberass is tent in am Veter inär -Pharmakol isches Ins t i tut , Univers ität
Bern, Schweiz
2002-2004 ad inter im Leiter in, Veter inär -Pharmakologisches Ins t i tut ,
Univers ität Bern, Schweiz
2015 Lei ter in der Veter inär -Pharmakologie & Tox ikologie, Vetsuisse -
Fakul tät Univers i tät Bern, Schweiz
Funkt ionen in wissenschaft l ichen Gesel lschaften, Stiftungen und
Internat ionalen Forschungsprogrammen
St if tungsrat T ierärtzl iche Hochschule Hannover, Deutschland; W issenschaf t l icher
Beirat - Organisat ion for Health Research and Development (ZonMw),The
Nether lands; Secretary und Board member - BEMS; Forschungsst i f tung Strom
und Mobilkommunikat ion (FSM), ETHZ, Schweiz.
Arzneipflanzen als Therapieoption für Jungtierkrankheiten? Ein
systematischer Überblick zur aktuellen Literatur
Hannah Ayrle, Department für Nutzt ierwissenschaften, Forschungsinstitut für
biologischen Landbau FiBL
Ein le itung
Das bre ite Spektrum pf lanzl icher Sekundärstof fe und ihre pf lanzenspezi f ischen
Kombinat ionen bergen e in aktuel l weitgehend ungenutztes Potent ia l zur
Behandlung kranker Einzel t iere, aber auch zur a l lgemeinen Verbesserung der
T iergesundhei t . Neben opt imierten Haltungs - und Hygienebedingungen sowie
Massnahmen der Immunis ierung könnte d ie Verabreichung von Arzneipf lanzen (AP)
e ine Mögl ichkei t se in, den Einsatz von Antib iot ika in der Nutzt ierhaltung zu
reduzieren.
Ein grosser Tei l der Ant ib iot ikaanwendungen in der Nutzt iermediz in entfa l len auf
Krankheiten der Atemwege und des Magen-Darmtrakts bei Jungtieren [1]. Tabel le 1
ste l l t wir tschaf t l ich bedeutsame Faktorenkrankheiten [2-5] bei Kälbern und Ferkeln
dar . Eine Mögl ichkei t , d ie Ver luste durch d iese Erkrankungen zu minimieren könnte
d ie prophylakt ische oder therapeut ische Anwendung von AP sein. Diese könnten
kombinier t mit anderen Pharmaka oder a ls Monotherapie angewandt werden, um
Erreger d irek t zu bekämpfen, das Immunsystem der T iere anzuregen, Symptome zu
l indern und d ie Rekonvaleszenz zu fördern. Da es aber e ine Vie lzahl an AP gibt,
welche ein Potent ia l im Einsatz bei Jungtiererkrankungen zeigen könnten, war es
das Z iel d ieses systemat ic rev iew d ie AP zu ident i f izieren, d ie am
erfo lgversprechendsten für die Prophylaxe und Therapie bei Erkrankungen des
Gastro intest inal (QA)- und des Respirat ionstrakts (QR) sowie für d ie Modulat ion
des Immunsystems und von Entzündungsprozessen (QL) s ind.
Mater ia l und Methoden
Das systemat ische Review wurde anhand des PRISMA statements [6 ] und des
AMSTAR measurement tools [7 ] geplant und durchgeführ t. Um die Vie lzahl an
mögl ichen AP einzugrenzen, wurden pr imäre Quellen (human- und t iermedizin ische
phytotherapeut ische Standar t lehrbücher [8-12] , Publ ikat ionen der
ethnoveter inärmedizin ischen Forschung [13-15] und ein Ber icht der EFSA [16] )
sowie Experten der Veter inärphytotherapie e inbezogen. Zu e iner pr imären Auswahl
von 30 AP wurde e ine datenbankbasier te Li teratursuche durchgeführt (PubMed und
Web of Sc ience) . Dabei wurde sowohl nach dem late in ischen und engl ischen
Namen der Pf lanze a ls auch nach dem Tei l der Pf lanze welche a ls Arzneimit te l
verwendet wird gesucht (z.B. „Foeniculum vulgare OR fennel OR foenicul i f ruc tus“) .
Ausserdem wurden nur peer-reviewed Publikat ionen der letzten 20 Jahre in
engl ischer und deutscher Sprache mite inbezogen. Um das Suchergebnis zu
verfe inern, wurden Duplikate entfernt , e ine automat i sche St ichwortsuche innerhalb
der Ergebnisse sowie e in manuel les Überprüfen der T i tel und Abstracts m it Hi l fe
von im Voraus def in ier ten Ein- und Ausschlusskr i ter ien durchgeführt. Mi t e inem
eigens entwickelten Bewertungssystem konnten d ie Ef fek te, d ie W irks amkeit sowie
d ie Menge an zur Verfügung stehenden Informationen je AP zusammengefasst
werden. Daraus wurde e ine Rangl is te der v ie lv ersprechendsten AP erste l l t .
Ergebnisse
Es konnten 418 Referenzen für 29 AP ermit te lt werden, welche unseren
Auswahlkr i ter ien entsprachen. Für e ine AP, Quercus robur L . , konnten keine
passenden Referenzen gefunden werden. Tabel le 2 zeigt d ie v ielversprechendsten
AP zum Einsatz in den aufgeführten Indikat ionen, bas ierend auf tradit ionel len
Anwendungen und aktuel len peer-rev iewed Publ ikat ionen.
Diskuss ion
Mit der systematischen Herangehenswe ise konnten wir evidenzbas ierte und
unabhängige Informationen zu AP zur Verfügung ste l len. Der Vergle ich
tradit ionel ler Anwendungen mit ak tuel len Forschungsergebnissen zeigt d ie
Sinnhaf t igkeit d ieser . Vie le der untersuchten AP zeigen eine ausgeprägte
ant ibakter ie l le , ant iv ira le oder ant iparas i täre W irkung. Damit könnten s ie potent ie l le
Alternat iven zu chemisch-synthet ischen Ant i infekt iva sein . Ein ige AP wirken
modul ierend auf das Immunsystem sow ie auf Entzündungsprozesse und könnten a ls
Immunst imulanzien bei Jungt ieren e ingesetzt werden . Von den 418 Referenzen,
fokussier ten s ich 46 auf Nutzt iere, davon 19 auf Schweine und nur 5 auf Rinder.
Die meisten k l inischen Versuche setzten AP als Fut terzusatz e in, n icht a ls
Pharmazeut ikum. Dies könnte mit den komplexen Zulassungsverfahren von
T ierarzneimit te ln erk lärt werden. Die ger inge Anzahl an k l in ischen
veter inärmedizin ischen Studien zu AP, hat uns dazu veranlasst, auch
humanmedizin ische k l in ische Versuche, in v ivo Studien, in v i tro sowie ex v ivo
Studien zu betrachten. Hier f indet man zahlre iche, fundier te Daten zu W irkung und
W irksamkeit von AP. Diese b i lden den Ausgangspunkt für notwendige weitere
k l in ische Studien zum Einsatz von AP bei Nutzt ieren, auf Bas is derer , neue
Vorsorge- und Behandlungsstra tegien entwickelt werden könnten.
Disc losure
Tabel le 1: W icht ige Erkrankungskomplexe von Kälbern und Ferkeln, d ie bete i l ig ten
Erreger , Pathophys iologie und Anforderungen an d ie Prophylaxe und Therapie
d ieser
Tabel le 2: Vie lversprechendste Arzneipf lanzenspezies für d ie Prophylaxe und
Therapie von Erkrankungen des Gastro intest inal - und des Respirat ionstrakts sowie
zur Modul ierung des Immunsystems und von Entzündungsprozessen bei Kälbern
und Ferkeln
1 a beinhaltet a l le Pf lanzenspezies welche für QA in pr imären Quel len ≥ 4 mal
empfohlen wurden; 1 b
beinhal tet a l le Pf lanzenspezies welche im Bewer tungssystem
für QA ≥ 6 Punkte erzie len konnten ; 2 a
beinhaltet a l le Pf lanzenspezies welche für
QR in pr imären Quellen ≥ 4 mal empfohlen wurden ; 2 b
beinhal tet a l le
Pf lanzenspezies welche im Bewer tungssystem für QR ≥ 4 Punkte erzielen konnten ;
3 a beinhaltet a l le Pf lanzenspezies welche für QL in pr imären Quel len ≥ 1 mal
empfohlen wurden; 3 b
beinhal tet a l le Pf lanzenspezies welche im Bewer tungssystem
für QL ≥ 9 Punkte erzie len konnten ; grau hinter legt = Erscheinung in Ranglis te in
pr imären Quel len und in peer -reviewed Referenzen
Referenzen
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ausserrhoden). Journal of ethnobio logy and ethnomedic ine 2014;10:32.
15 Schmid K, Ivemeyer S, Vog l C, Klarer F, Meier B, Hamburger M, Walkenhors t
M: Tradi t ional use of herbal remedies in l ivestock by farmers in 3 swiss cantons
(aargau, zur ich, schaf fhausen). Forschende Komplementarmedizin (2006)
2012;19:125-136.
16 Franz C, Bauer R, Car le R, Tedesco D , Tubaro A, Z i t ter l -Eglseer K:
Assesment of p lants/herbs, p lant/herb extracts and their natura l ly or synthet ica l ly
produced components as "addit ives" for use in animal product ion.
CFT/EFSA/FEEDAP/2005/01 2005
Lebenslauf Hannah Ayrle
Name: med. vet . Hannah Ayr le
Ausbildung:
2008 – 2014 Studium der Veter inärmedizin an der Ludwig Maximil ian
Univers ität , München
Qualif ikat ionen:
Grundkurs für T ierärzte zur Er langung des besonderen Fachwissens gemäß § 7 (2)
Schweinehal tungs-Hyg ieneverordnung
Posit ionen und Tät igkeiten:
2008 – 2014 Hospitanz und Prakt ika in der t ierärzt l ichen Gross - und
Kle int ierpraxis , in Veter inärämtern, Schlachthöfen und am
Bayr ischen Landesamt für Gesundhei t und Lebensmitte l -
s icherheit
2014 Nachdip lomprakt ikum im Department für Nutzt ier-
wissenschaf ten am Forschungs inst i tut für Bio logischen
Landbau (FiBL) , Fr ick
Sei t 2015 Doktorandin am FiBL und in der Abte i lung für
Veter inärpharmakologie und Toxikologie, Univers ität Bern zum
Thema „Arzneipf lanzeneinsatz bei Nutzt ieren“
Sei t 2015 Tei lnahme am Fähigkeitsprogramm der SMGP zur Er langung
des Fachausweises „Phytotherapie“ für T ierärzte
Mitgliedschaften:
Schweizer ische Medizin ische Gesel lschaf t für Phytotherapie (SMGP)
T ierärzt l iche Vereinigung für T ierschutz e.V. (TVT)
Bundest ierärztekammer e.V. / Landest ierärz tekammer Baden - W ürttemberg
• normalisiert den Fettsäure-Stoffwechsel durch Substitution von γ-Linolensäure (GLA) 1,2
• überzeugend wirksam– verringert die Intensität und das Ausmass der AD 3,4
– verbessert die Trockenheit und den Juckreiz1,3
– reduziert die Entzündung1,3
• sicher und gut verträglich in der Langzeittherapie4,5
epogam® –Die natürlich starke & systemische Basistherapie
www.zellermedical.ch
Kassenzulässig
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Faktorenkrankheiten beim Kalb: von Fakten und Fiktionen
Martin Kaske
Rindergesundheitsdienst, Vetsuisse-Fakultät , Winterthurerstrasse 260, 8057
Zürich
Bedeutung
Die W ir tschaf t l ichkeit der Kälberaufzucht wird entscheidend durch d ie Inzidenz von
Erkrankungen bzw. T ierver lus ten beeinf lusst. Etwa 10 % al ler lebend geborenen
Kälber verenden innerhalb der ers ten Lebenswochen; d ie Ver lus t rate hat s ich i n-
nerhalb der le tzten Jahre eher noch erhöht. Nach amerikanischen Angaben sind
mehr als 50 % der Todesfäl le bei Kälbern auf Durchfa l lerkrankungen zurückzufü h-
ren, etwa 25 % der Ver lus te ergeben s ich durch Lungenerkrankungen und d ie ve r-
b le ibenden 25 % beruhen auf e iner Vie lzahl un terschiedl icher Ursachen bzw. E r-
krankungen. Diese Zahlen s ind näherungsweise auch auf Schweizer Verhäl tn isse
über tragbar. Zu den f inanzie l len Einbussen durch verendete Kälber addieren s ich
wir tschaf t l iche Ver lus te durch verminderte Tageszunahmen erkrankter T iere, d ie
schlechte Entwick lung von chronisch kranken Kälbern („Kümmerer“) , Aufwendungen
für T ierarzt und Medikamente sowie den erhöhten zei t l ichen Aufwand für d ie B e-
treuung kranker Kälber.
Grundsätzl ich s ind Bestandsprobleme durch Jungtiererkrankungen keine schicksa l-
haf ten Ereignisse, sondern v ie lmehr d ie Konsequenz von Mängeln im Haltungs - und
Füt terungsmanagement. Diese zu erkennen und abzuste l len, is t Aufgabe der t ie r-
ärzt l ichen Bestandsbetreuung.
Neonatale Diarrhoe
Die neonatale Kälberdiarrhoe (ND) tr i t t vor a l lem in den ersten zwei Lebenswochen
auf . Bei der Mehrzahl der k l in ischen Erkrankungen sind Infekt ionserreger im Kot
nachweisbar (v. a. enterotox ische E. col i , Rota - und Corona-Viren, Cryptospor i-
d ien); bei Mischinfekt ionen is t der Ver lauf i . d. R. k l in isch schwerer. ND entsteht in
der Regel aufgrund des Zusammenwirkens von nicht - infekt iösen und infekt iösen
Ursachen: so kann d ie fehlende Berücksicht igung der physio logischen Besonderhe i-
ten von neugeborenen Kälbern in Verbindung mit Fütterungsfe hlern d ie Vermehrung
von m. o. w. ubiquitär vorkommenden Erregern begünst i gen. Bei Einzel t iererkran-
kungen br ingt e in Erregernachweis keine Vorte i le für d ie Therapie. Ein Ant ibi o-
gramm sugger ier t of t fälschl icherweise, dass mit Hi l fe e ines Ant ibiot ikums das
Durchfa l lproblem zu lösen sei . Bei Bestandsproblemen is t der Erregernachweis bei
nicht vorbehandel ten T ieren durchaus s innvol l . Einerseits kann e ine Salmonel lose
ausgeschlossen werden, anderersei ts können auf der Bas is der Ergebnisse der
Kotuntersuchung ggf . spezif ische prävent ive Maßnahmen ergr i f fen werden (z. B.
Mutter t iervakzinat ion und/oder zusätzl iche Hygienemaßnahmen) .
Bei einer Diarrhoe durch enterotoxische E. col i induzier t d ie Bindung der Toxine an
d ie Rezeptoren eine vermehrte Chlor idsekret ion, d ie osmot isch bedingt zu einem
erhöhten Flux von Wasser aus dem Blut in das Darmlumen führt ( „sekretor ische
Diarrhoe“) . Die in den Vi l luszel len der Darmzotten expr imier ten Transpor tsysteme
für Glucose und Aminosäuren s ind n icht wesent l ich betrof fen, so d ass auch schwer
erkrankte T iere noch resorbieren können.
Rota- und Corona-Viren werden nach ora ler Aufnahme zunächst durch Verdauung s-
enzyme akt iv ier t . Die Viren vermehren sich in den Zel len der Zottenspitze. Diese
werden desquamiert , und es result ier t e ine Zot tenatrophie. Die resorpt ive Kapazi tät
is t verminder t und es gelangen vermehr t unverdaute Substrate in den Dickdarm, wo
sie mikrobie l l ferment ier t werden („osmot ische Diarrhoe“; „malabsorpt ive Diarrh o-
e“). Die Läsionen betref fen jedoch nur e inen Tei l der Dünndarmschle imhaut , so
dass auch bei Kälbern mit akuten Rota - /Corona-Infekt ionen noch e in Tei l der re-
sorpt iven Kapazi tät erhal ten is t .
Der Ausfa l l des Saugref lexes is t e in wicht iger Hinweis, dass d ie Situat ion des Pat i -
enten kr i t isch wird. Die orale Rehydrat ion von inappetenten Pat ienten ist i . d . R.
n icht mehr mögl ich; d ie von e in igen Prakt ikern empfohlene Zwangseingabe der
Elektro lyt lösung mitte ls Drencher is t nicht zu empfehlen. Die Gefahr e iner Aspirat i-
onspneumonie dürf te zwar bei sachgemäßem Vorgehen ger ing sein, anderersei ts
gelangt aufgrund des Ausfal ls des Haubenr innenref lexes e in erhebl icher Tei l der
Tränke in den noch k le inen Pansen. Zudem erscheint es f ragl ich, ob es gel ingt, die
erforder l ichen Volumina in ausreichender Frequenz einzugeben u nd d ie bei schwer
erkrankten Kälbern massive Ac idose zu beherrschen.
Entsprechend is t bei fest l iegenden inappetenten Kälbern d ie parenterale Rehydr a-
tat ion indizier t . Ant ib iot ika s ind bei Kälbern mit unkomplizier ter neonataler Diarrhoe
n icht notwendig . Eine mehr tägige parentera le Ant ib iose ist jedoch erforder l ich,
wenn Hinweise auf eine Infekt ion anderer Organsysteme (Nabel, Lunge) und/oder
e ine Sept ikämie vor l iegen. Parasympatholyt ika sol l ten n icht bei Kälbern mit ND a n-
gewandt werden, da s ie unspezif isch a l le Formen der Darmmotor ik hemmen; d ie
Darmschle imhaut is t somit länger den infekt iösen Agent ien ausgesetzt . Hins icht l ich
der bre iten Palette der auf dem Markt verfügbaren Adstr ingent ien und Adsorbent ien
g i l t , dass deren W irksamkeit in k l in ischen Studien zumeis t n icht nachgewiesen wer-
den konnte.
Enzootische Bronchopneumonie
Die enzootische Bronchopneumonie („Kälbergr ippe“) tr i t t gehäuf t insbesondere bei
nass-kalten W etter lagen bei T ieren im Al ter von dre i b is sechs Monaten auf („sa i -
sonale Form“), kann jedoch auch unmitte lbar nach Vermarktung und Transpor t bei
etwa drei W ochen al ten Kälbern zu erheblichen Problemen führen („Crowding -
assozi ier te Form“). Es handel t s ich um eine k lass ische Faktorenerkrankung, d ie
durch das Zusammenwirken von unbelebten und belebten Faktoren sowie Manage-
mentfehlern ents teht .
Mängel im Stal lk l ima repräsent ieren die wicht igste unbelebte Ursache von Ate m-
wegserkrankungen. Insbesondere e ine zu hohe re lat ive Luf t feucht igkei t sowie e ine
zu hohe Luf ts trömungsgeschwindigkeit ( „Zu gluf t“ ) s ind aus lösende Faktoren, da r -
über h inaus kann die Schle imhaut des Respirat ionstrakts durch Schadgase (Amm o-
niak, Methan, Kohlendiox id, Schwefelwasserstof f ) i r r i t ier t werden. Hohe Staubko n-
zentrat ionen begünst igen Infekt ionen aufgrund der Bedeutung vo n Staubpart ike ln
a ls Vektoren für Mikroorganismen.
Die Inzidenz von Bronchopneumonien wird darüber h inaus wesent l ich durch M a-
nagementfehlern beeinf lusst , d. h.
Faktoren, d ie zu e inem unzureichenden Immunschutz der T iere führen (z. B.
Unterversorgung der hochtragenden Muttert iere mit Spurenelementen und V i-
taminen, Eisenmangelanämie, unzureichende Versorgung der Neugeborenen
mit Kolostrum),
Faktoren, d ie e inen hohen Infekt ionsdruck begünst igen (zu hohe Belegung s-
dichte, Lüf tungsmängel, Verzicht auf Zwisch endes infekt ion, fehlendes Rein -
Raus-Ver- fahren) ,
Faktoren, d ie die körpereigenen Abwehrkräf te schwächen (Stress im wei te s-
ten Sinne, insbesondere info lge von Transpor t, Nahrungskarenz und zo o-
technischen Maßnahmen wie z. B. Enthornen).
Die belebten Ursachen, d. h. d ie v ira len und bakter ie l len Erreger der enzoot ischen
Bronchopneumonie, werden nahezu obl igat und fas t ubiquitär im Respirat ionstrakt
auch gesunder Kälber gefunden. Bakter ie l le Infekt ionen entwickeln s ich in den
meisten Fäl len nach e iner v ira len Pr imär infekt ion (Parainf luenza -3, Reo- , Rhino-,
Adeno-, Coronaviren) oder unter dem Einf luss anderer prädisponierender Faktoren.
Unter normalen Bedingungen is t d ie Präsenz d ieser Erreger von ger inger Bede u-
tung; dies ändert s ich in Stresssi tuat ionen, d ie d ie Vermehrung der Bakter ien be-
günst igen. Mannheimia haemolyt ica wird h ingegen bei gesunden T ieren nur sel ten
gefunden; Pasteurel len werden deshalb auch für Pneumonien ohne vira le Pr imäri n-
fek t ionen und Stressfaktoren verantwor t l ich gemacht. Bei den Mycoplasmen spie len
vor a l lem Mycoplasma bovis und Mycoplasma dispar a ls pr imär pathogene Erreger
e ine wicht ige Rol le ; e ine synergist ische Beziehung zwischen Mycoplasma spp. und
Mannheimia haemolyt ica wird d iskut ier t .
Das bovine respirator ische Syncyt ia lv irus (BRSV) und das bovine Herpesvirus -1
(BHV-1) können auch monokausal - unabhängig von den Begle itumständen - spezi-
f ische respirator ische Erkrankungen induzieren. In der Prax is macht e ine derar t ige
Unterscheidung wenig Sinn, da zunächst das k l in ische Bi ld im Vordergrund steht .
Es wird deshalb auch von „undif ferent iated bovine respiratory d isease“ oder „undi f -
ferent iated fever“ gesprochen, wobei unter d iesen Termini auch d ie durch spezif i -
sche Krankhei tserreger verursachten Erkrankungen subsummier t werden.
Als ers te Krankhei tssymptome werden bei den Kälbern of t erst Fieber (> 39,5 °C)
und Abgeschlagenheit bemerkt. Die Tränkeaufnahme kann reduziert se in. Die T iere
suchen vermehr t Wärmequel len auf . Bei genauerem Hinsehen erkennt man bei v i e-
len T ieren bereits vorher erhöhten Tränenf luss und vermehr t serösen Nasenau s-
f luss. Die Atemfrequenz und d ie Atemintens ität s ind zunächst mäßig erhöht . Im we i-
teren Ver lauf entwickelt s ich e ine ger ing - bis mit te lgradige Entzündung der oberen
Atemwege (Rhin i t is , Tracheit is , Bronchi t is) und eventuel l e ine inspirator ische Dys-
pnoe. Die e igent l iche „Viruspneumonie“ kann bei günst igen Umweltbedingungen
nach raschem Rückgang des F iebers innerhalb weniger Tage ohne Behandlung a b-
k l ingen.
Bei einer bakter iel len Sekundär infekt ion mit katarr hal isch-purulenter Bronchopneu-
monie wird zunehmend mukopurulenter Nasenausf luss erkennbar, und d ie T iere
leiden unter trockenem Husten. Die Körpertemperatur schwankt um 40 °C. Die
Atemfrequenz is t erhöht , wobei auskultator isch mit te l - b is hochgradige, insp irator i-
sche und exspirator ische Atemgeräusche vor a l lem tracheobronchia l nachweisbar
s ind. Der Atemtyp ist vermehrt abdominal. Bei der Sekt ion f indet man in der Regel
katarrhal isch-purulente, a lveoläre Herdpneumonien. Die Prozesse ents tehen mult i-
zentr isch im Lungenparenchym als k le ine Verdichtungen, die s ich anschl ießend
vergrößern. Vor a l lem sind die cranio -ventralen Lungenabschnit te ( „Spitzenlappen“)
betrof fen.
Bei inkonsequenter oder ausble ibender Behandlung schrei tet d ie Al lgemeininfekt ion
for t und d ie Erkrankung kann chronisch werden. Die Körpertemperatur schwankt
zwischen f ieberhaf t und subfebr i l ; d ie T iere s ind inappetent , apath isch, husten hä u-
f ig und le iden in der Mehrzahl unter gemischten oder exspirator ischen Dyspnoen.
Pathologisch-anatomisch f indet man häuf ig e ine f ibr inöse Bronchopneumonie
und/oder f ibr inöse Pleuropneumonie mit roter und grauer Hepat isat ion. Derart ige
Pat ienten entwickeln s ich auch bei intens iver Therapie zu Kümmerern.
Die wicht igs te Therapiemassnahme is t die Bekämpfung der bakter ie l len Infekt ions-
erreger. Bei rechtzei t iger Erkennung und sofort igem Beginn der Behandlung mit
e inem wirkungsvol len Ant ib iot ikum bzw. Chemotherapeut ika tr i t t bei 85 b is 90 %
al ler betrof fenen T iere innerhalb von 24 Stunden eine nachhal t ige Besserung des
Krankheitsbi ldes e in. Eine wirkungsvol le Therapie von ausschl ießl ich virusbedin g-
ten Erkrankungen steht n icht zur Verfügung.
Weitere therapeutische Maßnahmen zie len vor a l lem ab auf d ie Besei t igung der
Dyspnoe. Durch das Verbot von β 2-Sympathomimet ika, d ie e ine Bronchodi latat ion
und e ine verbesser te mucoci l iäre Clearance induzieren, haben Sekreto lyt ika heute
d ie größte Bedeutung. Bei e iner großen therapeut ischen Brei te erhöhen s ie d ie
Sekret ion der per ibronchia len Drüsenzel len und des Surfactant ; s ie führe n zu e iner
Anreicherung der Ant ib iot ika in der Lunge. Nicht -s tero idale Ant iphlogis t ika unte r-
stützen d ie ant ib iot ische Therapie wirkungsvol l durch d ie Bekämpfung überschi e-
ßender Entzündungsreakt ionen und pos it iver Ef fek te auf das Al lgemeinbef inden der
T iere. Die re lat iv ger inge therapeut ische Breite is t a l lerd ings zu berücksicht igen.
Glucocor t ico ide führen zwar zu e iner nachhal t igen Ant iphlogese und verminder ter
Fre isetzung von bronchokonstr ik tor ischen Mediatoren, s ie wirken andererseits i m-
munsuppress iv. Sie s ind im Einzelfa l l Mi t te l der Wahl bei schwer akut erkrankten
Kälbern mit exspirator ischer Dyspnoe, sol l ten aber n icht rout inemä ssig eingesetzt
werden.
Nabelentzündungen
Der Nabel des Neugeborenen ist in den ers ten Lebenstagen e ine wicht ige Eint r i t t s-
pforte für Bakter ien. Ble ibt d ie Infekt ion auf extraabdominale Strukturen begrenzt ,
so entwickelt s ich eine Omphali t is und eventuel l konsekutiv e in Nabelabszess.
Kompl izierend kann es zu aufste igenden Entzündungen der Nabelgefäße kommen.
Derar t ige Entzündungen intraabdominaler Strukturen bergen d ie Gefahr der Stre u-
ung von Erregern (Sept ikämie) . Dies kann zur Abs iedlung der Erreger in verschi e-
denen Organen (z. B. metastat isch-purulente Herdpneumonie, Polyarthr i t is) führen
und endet in der Regel leta l.
Nabelentzündungen sind hochgradig schmerzhaf t . Betrof fene T iere s ind daher hä u-
f ig inappetent und entwickeln s ich schlecht . Eine ant ib iot ische Behandlung is t
zwingend indizier t . Der Erfo lg is t maßgebl ich von der Art des Ant ibiot ikums, e iner
ausreichenden Behandlungsdauer und der Beachtung geeigneter Behandlungs inte r-
val le abhängig. Bei Abszessen is t zunächst durch Auf t ragen hyperämisierender
Salben d ie Abszessrei fung zu beschleunigen. Anschl ie ssend erfo lgen d ie Spal tung
und d ie wiederholte Spülung mit des inf izierenden Lösungen. Sind intraabdominale
Strukturen betrof fen, so müssen d iese im Einzelfa l l chirurg isch resezier t wer den.
Lebenslauf Martin Kaske
Name: Apl . -Prof . Dr. Mar t in Kaske
Ausbildung:
1979 – 1985 Studium Tiermedizin in Hannover
Disser tat ion im Phys io logischen Inst i tu t anschl. dort
wissenschaf t l icher Mitarbeiter
1991 Ass istent in Rinderpraxis in Schleswig -Holste in
1992 – 1997 Habi l i tat ion im Phys io logischen Inst i tu t der T ierärzt l ichen
Hochschule
Sei t 1998 Mitarbei ter in der Kl in ik für Rinder der T ierärzt l ichen
Hochschule
Sei t 2003 Apl .-Professor an der Kl in ik für Rinder
- Facht ierarzt für Phys io logie
- Facht ierarzt für Rinder
- Dip lomate des European Col lege of Bovine Health
Management
Wissenschaft l iche Aktivi täten:
Pathophys io logie und Therapie von Durchfa l l - und Lungenerkrankungen der Kälber
Stof fwechselstörungen der Hochle istungskuh in der Frühlaktat ion
„metabol ische Programmierung“
Posit ionen und Tät igkeiten:
02.2006 – 04.2008 Forschungsaufenthalt am Inst i tut für Phys io logie des
W issenschaf tszentrums W eihenstephan der TU München
05.2008 – 03.2013 Kl in ik für Rinder, T ierärzt l iche Hochschule Hannover
Sei t Apr i l 2013 Vetsuisse Fakul tät Zür ich
Departement für Nutzt iere (50%)
Rindergesundhei tsdienst (50%)
Eichenrinde, Kamille und Co: phytotherapeutische Unterstützung
von Kälbern mit Durchfall und Atemwegserkrankungen
Dr. med. vet . El isabeth Stöger, Tierärzt in, Feldkirchen in Kärnten, Österreich
Durchfa l l is t bei Kälber ebenso wie bei Lämmern und Kitzen e ine häuf ige Diagnose.
Besonders der Frühdurchfa l l in den ers ten Lebenstagen und -wochen kann schnel l
lebensbedrohl ich werden. Die vorrangige Therapie besteht aus F lüssigkei tsersatz in
Form von Elektro lyt tränken. In manchen Fäl len ist d ie Anwendung von Ant ib iot ika,
Ant iphlogis t ika oder kre is laufunterstützende Arzneimit te l zusätzl ich angezeigt.
Kann d ie Phytotherapie zur Durchfal lbehandlung e inen Bei trag le isten?
Gerbstoffe
Gerbstof fe s ind sekundäre Pf lanzeninhal tsstof fe. Sie schützen Pf lanzen vor Fäuln is
und vor dem Eindr ingen von Nässe, Bakter ien und anderen Schädl ingen, daher
kommen s ie v.a. in Rinden, Wurzeln und Blättern vor. Nach außen schützen
Gerbstof fe die Pf lanze vor zu hohen F lüssigkeitsver lus ten. Gerbstof fe s ind mit
wei teren sekundären Pf lanzeninhaltss tof fen chemisch eng verwandt und d ienen
dem Aufbau von Harzen, Korksubstanzen, Anthocyanen und F lavonoiden.
Gerbstof fe s ind wasser lösl ich – d ies is t bei der Zubereitung zu beachten. Sie
lassen Eiweiße ausfä l len, indem sie Polypeptidket ten der Eiweißm oleküle (z.B.
Kol lagen) mite inander vernetzen, wodurch unlösl iche Eiweißverbindungen
entstehen. Dies is t d ie Ursache für d ie immer vorhandene adstr ingierende W irkung
der Gerbstof fe.
Gerbstof fwirkung
Gerbstof fe inakt iv ieren Enzyme und s ind keimhemmend, da mit schützen s ie vor
Fäuln iserregern. Auf Schle imhäuten verfest igen s ie die obersten Gewebeschichten
durch ihre adst ingierenden Eigenschafen. Gerbstof fe können k le ine Blutkapi l laren
abdichten und e ine schützende Membran gegen Bakter ien und chemische oder
mechanische Reize b i lden. Sie wirken entzündungswidr ig, re izmi ldernd und
lokalanästhet isch. W eiters schränken s ie d ie Drüsenfunkt ion von Haut und
Schle imhaut e in, s ie hemmen die Sekret ion von Elektrolyten und Wasser in das
Darmlumen. Diese Eigenschaf ten machen sie für den Einsatz gegen Durchfa l l
geeignet , ebenso bei Entzündungen der Haut und Schle imhäute, bei lokalen
Blutungen und Jucken sowie zur W undbehandlung.
Bewährte Gerbstof fdrogen
T ierärzten steht e in zugelassenes Fer t igpräparat mit Gerbstof fwirkung zur
Verfügung: Stu l lm isan®. Es handel t s ich um ein Pulver aus gemahlenen
Fichtennadelspitzen. Stu l lm isan® ist für d ie Durchfal l therapie durch d ie
abdichtende und entzündungshemmende W irkung ebenso geeignet wie durch d ie
Eiweiß-fä l lende W irkung, d ie Viren und Bakter ien abtötet. Dieses Arzneimit te l kann
vom Tierarzt ohne Wartezei t abgegeben werden und es is t für a l le T ierar ten
geeignet .
Gerbstof fe können durch Abkochung (Dekokt) oder Aufguss ( Infus) von
gerbstof fhält igen Pf lanzentei len gewonnen werden. In der folgenden Tabel le s ind
e in ige bewähr te Gerbstof fpf lanzen, ihre Zubereitung und d ie Tagesdosen für Kälber
und erwachsene Rinder aufgel istet . Die Tagesdos is für Kälber kann auch für Schafe
und Z iegen verwendet werden.
Tabel le 1: Zubereitung und Tagesdos is (TD) ausgewähl ter Gerbstof fdrogen
Droge Zubereitung TD Kalb TD Rind
Eichenr inde (e inheimische Quercus-Arten)
½ Teelöf fe l pro Tasse, 5-30 min kochen
5-10 g 25-50 g
Blutwurz (Potent i l la erecta)
½ Teelöf fe l pro Tasse, max. 5 min kochen
5-15 g 20-50 g
Schwarztee (Camel l ia s inens is)
1-2 Teelöf fe l pro 500ml, 5-10 min kochen
2-3 g 5-8 g
Gänsef ingerkraut (Potent i l la anser ina)
1 Teelöf fe l pro Tasse, heiß übergießen und 10 min ziehen lassen
5-15 g 20-50 g
Brombeerblät ter (Rubus f rut icosum)
1 gehäuf ter Teelöf fel pro Tasse, heiß übergießen und 10 min ziehen lassen
5-15 g 20-50 g
Heidelbeere (Vacc in ium myrt i l lus)
Getrocknete Früchte: 1-2 Ess löf fe l pro Tasse, 10 min kochen. Blät ter : 2 Teelöf fe l pro Tasse, 10 min ziehen lassen
80 g Früchte, 3g Blätter
250 g Früchte, 12 g Blätter
Für e in junges Kalb mit Frühdurchfa l l ohne F ieber sol len beispie lsweise 3x tägl ich
je 2 L iter Eichenr inden- oder Schwarztee-Dekokt mit den Elektrolyten vermischt
angeboten werden. Ältere Kälber bekommen je 3 L iter ode r mehr .
Karottensuppe für Kälber
Für Kälber in sehr schlechtem Al lgemeinzustand, d ie kaum mehr Mi lch aufnehmen,
kann d ie Verabreichung von Karottensuppe eine Wende zur Besserung
herbeiführen.
Zubereitung der Moro’sche Karottensuppe: 500 g Karotten in 1 l Wasser mindestens
1 Stunde kochen, danach das verdampfte Wasser wieder auf fü l len, nochmals
erh i tzen und 1 gestr ichenen TL Kochsalz zugeben. Anschl ießend die Karottensuppe
pür ieren und löf fe lweise e ingeben.
Ätherisch-Öl-Drogen
Manche Jungtiere mögen den zusammenziehenden herben Geschmack der
Gerbstof fe nicht und verweigern d ie angebotene Tränke. Auch wenn der Durchfa l l
m it Kol iksymptomen einhergeht, s ind Teezuberei tungen von den Äther isch -Öl-
Drogen Kami l le , Pfef ferminze, Kümmel, Fenchel oder Anis bestens geeignet . Die
äther ischen Öle d ieser Pf lanzen haben einen spasmolyt ischen Ef fek t auf d ie g latte
Darmmuskulatur und e inen gärungshemmenden Ef fek t auf d ie Darmf lora. Sie
werden zumeist auch sehr gerne getrunken.
Bewährt hat s ich die abwechselnde Gabe von Gerbstof f -Zubereitungen mit
b lähungswidr igen und entzündungshemmenden Teezuberei tungen von Äther isch -Öl-
Drogen, a lso morgens Eichenr indendekokt, mit tags Kami l lentee etc .
Äther isch-Öl-Drogen werden übl icherweise a ls Aufg uss zuberei tet. Die
Pf lanzente i le werden mit heißem W asser übergossen und mit Deckel 3 -10 Minuten
ziehen gelassen. Kümmel- , Fenchel- und Anisf rüchte werden vor dem Übergießen
im Mörser zerk le iner t .
Tabel le 2: Tagesdos is (TD) ausgewählter Äther isch -Öl-Drogen
Droge TD Kalb TD Rind
Kamil lenblüten (Matr icar ia recut i ta) 5-10 g 25-50 g
Kümmelf rüchte (Carvum carvi) 5-10 g 25-50 g
Anisf rüchte (Pimpinel la anisum) 5-10 g 25-50 g
Fenchelf rüchte (Foeniculum vulgare)
5-10 g 25-50 g
Pfef ferminzblätter (Mentha p iper i ta) 5-10 g 25-50 g
Nebenwirkungen sind in den angegebenen Dosierungen weder bei Gerbstof fen noch
bei Äther isch-Öl-Drogen zu befürchten, auch n icht bei Jungtieren in der ersten
Lebenswoche. Über Wochen gefüt ter te Gerbstof fe beeinträcht igen d ie Resor pt ion
von Nährstof fen (Eiweiß, Eisen) und Medikamenten. Dies is t v.a. e in Hinweis auf
d ie Füt terung – der therapeut ische Einsatz wird übl icherweise innerhalb von 1 -2
Wochen beendet.
Atemwegserkrankungen
Mit Infekt ionen im Atemtrakt s ind wir in der Nutzt ierprax is häuf ig konfront ier t .
T ierärzte werden zu sehr unterschiedl ichen Krankheitss tadien beigezogen. Eine
Kombinat ion mit Hei lpf lanzen ist bei a l len Krankheitsver läufen s innvol l , nament l ich
bei jungen und bei chronischen Pat ienten. Teezuberei tungen werden übl icherweise
von Pf lanzenfressern gerne getrunken. Inhalat ionen können zusätzl iche L inderung
br ingen.
Hei lpf lanzen für die Atemwege
Die Phytotherapie kann mit den schweißtreibenden und F ieber senkende n
Hei lpf lanzen Holunder , L indenblüten und Mädesüß gle ich zu Beginn der Infekt ion
h i l f reich sein. Um bei unprodukt ivem Reizhusten Er le ichterung zu f inden, e ignen
sich Eib isch, Malve, Spitzweger ich, Is ländisches Moos und auch Königskerze und
L indenblüten.
Oft werden T ierärzte jedoch erst dann beigezogen, wenn die Bronchit is oder
Lungenentzündung bereits for tgeschr i t ten is t und e ine schulmedizin ische und v.a.
ant ib iot ische Therapie angezeigt is t . Auch in d iesem Krankhei tsstadium is t e ine
Kombinat ion mit Hei lp f lanzen s innvol l .
Zu Beginn der Infekt ion
Der Holunder hat e ine ani tv ira le und sekretolyt ische W irkung. Er wird a ls Aufguss
zubereitet , wobei sowohl d ie Holunderblüten a ls auch d ie Holunderbeeren
verwendet werden können. Er is t gut geeignet am Beginn der Infekt ionskrankhei t , in
der v iralen Phase, a lso bei F ieber , Katarrhen der Atemwege und Reizhusten. Die
Blüten von der L inde können in ähnl icher Weise oder auch in Kombinat ion mit dem
Holunder verwendet werden. Sie wirken re izl indernd, auswurf fördernd,
abwehrsteigernd und ant imikrobiel l , s ind a lso geeignet bei Erkältungskrankhei ten
und Husten. Eine wei tere Hei lpf lanze mit schweißtre ibender sowie zusätzl ich
f iebersenkender und schmerzl indernder W irkung is t Mädesüß. Für den Aufguss
werden die Blüten und Blät ter verwendet. Die Blüten und Blät ter können auch d irek t
verfüt ter t werden. Die Indikat ionen s ind Erkältungskrankhei ten und Fieber .
Tabel le 3: Tagesdos is (TD) ausgewählter Drogen für d ie Atemwege
Droge TD Kalb TD Rind
Holunder (Sambucus n igra) 15-30 g 45-70 g
L indenblüten (T i l ia platyphyl los und T i l ia cordata)
2-5 g 5-15 g
Mädesüß (Fi l ipendula u lmaria) 3-5 g 15-20 g
Spi tzwegerichkraut (Plantago lanceolata) 3-10 g 15-40 g
Is ländisches Moos (Cetrar ia is landica) 20-80 g 30-150 g
Eib ischwurzel (Al thaea of f ic inal is) 5-50 g 25 –200 g
Thymiankraut (Thymus vulgar is) 2-10 g 25-50 g
Bronchit is und Hustenreiz l indern
Wenn die Schle imhäute berei ts gereizt s ind und e in unprodukt iver Reizhusten den
Pat ienten quält , dann sind d ie Schleimdrogen hi l f re ich. Sie l indern den Hustenreiz
und legen e ine Schle imschicht über gereizten Ste l len. Dadurch mi ldern s ie d ie
Krankheitssymptome, beruhigen d ie gereizte Schleimhaut, s ie fördern die
Verf lüss igung von Schleim und wirken ant i tussiv. Al l diese Eigenschaf ten legen d ie
Anwendung bei akutem Katarrh am Beginn der Erkrankung nahe. Zu den
Schle imdrogen zählen: Eib isch, Huf lat t ich, Wi lde Malve, Königskerze,
Spi tzwegerich, Is ländisches Moos.
Der Eib isch, e ine mehrjähr ige, b is 2m hohe Pf lanze mit weiß -rosa Blüten ist e ine
typische Schle imdroge. Verwendet wird d ie Wurzel , in der Volksmedizin auch d ie
Blätter und Blüten. Um die e inhül lenden Schle imstof fe zu erhalten wird der Eib isch
a ls Kal tansatz, Kaltmazerat, ohne Erhitzen zubereitet . Die Eib ischwurzel wird mit
kaltem W asser angesetzt und e in ige Stunden stehen gelassen. So lösen sich d ie
Schle imstof fe. Die Zuberei tung is t geschmacksneutra l u nd kann zur Tränke
gemischt werden. Die Malve (Chäs l ichrut) wird ebenso zubereitet.
Vom Spi tzweger ich wird das Kraut verwendet . Es enthäl t Schleimstof fe, Gerbstof fe,
Kieselsäure und natür l iche Ant ib iot ika. Spi tzweger ich hat e ine hervorragende
W irkung bei akuter Bronchit is , v.a. bei Reizhusten. Meis t tr i t t e ine spürbare
W irkung innerhalb von 3 Tagen ein. Er wirk t entzündungshemmend, re izmi ldernd
und hustenhemmend, aber behindert n icht das notwendige Abhusten des Schle imes
aus den Bronchien. Er is t auch ant ibakter ie l l wirksam, zusammenziehend und
fördert d ie Blutger innung. Zur Reizl inderung wird der Spi tzweger ich kal t angesetzt
und mind. 30 min ziehen gelassen. Bei Bronchit is e ignet s ich ein heißer Aufguss,
den man 7 min ziehen lässt .
In der a lp inen Region Kärntens ist das Is ländische Moos e ine sehr häuf ig
gebrauchte tradit ionel le Hei lpf lanze. Es handelt s ich genaugenommen um eine
Flechte (Pi lz + Alge) , d ie auf der Erde oder an Felsen wächst. Sie ist ol ivbraun b is
grün und b is zu 10 cm lang und wächst v.a au f den Almen. Die W irkung is t
re izl indernd, hustenreizst i l lend, ant ibakter ie l l und schle imlösend. Durch die
Bit terstof fe is t es auch appet i tanregend. Das Is ländische Moos is t e ine wirksame
Pf lanze bei Rezid iven, Kümmerern, ebenso bei chronischen Katar rhen u nd
chronischer Bronchit is . Es kann monatelang ohne Nebenwirkungen verabreicht
werden.
Bei Virus infekt ionen und trockenem Husten s ind Bronchospasmolyt ika h i l f re ich.
Dazu zählen Thymian, Quendel, Anis , Süßholz, Efeu und Pestwurz. Sie machen die
Bronchien weit und er le ichtern d ie Atmung. Ihre krampfst i l lende W irkung is t of t mit
e iner g le ichzei t ig schle imlösenden W irkung verbunden. Die herausragende Pf lanze
ist hier der Thymian. Er is t e ine a l tbekannte Heilpf lanze und wurde s tets in den
Klostergär ten kul t iv ie r t . Er enthäl t äther ische Öle (Thymol) , Gerbstof fe, Saponine
und Bi t ters tof fe. Die W irkung is t schleimlösend, bronchienerweiternd,
des inf izierend, entzündungshemmend, krampf lösend, ant ibakter iel l und ant ivi ra l .
Thymian (1 Teelöf fel pro 150ml W asser) sol l te Bestandte i l jedes Hustentees sein.
Die äther ischen Öle des Thymians gelangen nach ora ler Aufnahme in d ie
Lungenbläschen und entfa l ten damit ihre W irkung am Ort der Erkrankung. Eine
Kombinat ion mit regional übl ichen Hustenkräutern ist s innvol l und erhöht d ie
therapeut ischen Möglichkei ten.
Schle im lösen und Abhusten er le ichtern
Schl ießl ich sol l noch auf d ie Expektorant ien, a lso d ie auswurf fördernden Drogen
hingewiesen werden. Sie verf lüss igen den Schle im, der s ich in den Bronchien
angesammelt hat und fördern damit das Abhusten. Dazu e ignen s ich Hei lpf lanzen
mit äther ischen Ölen, wie Thymian, Quendel , Fenchel, Anis , F ichtensprossen,
Eukalyptus und Schwarzkümmel. Anderersei ts unters tützen auch saponinhalt ige
Pf lanzen d ie Auswurf förderung, wie etwa Königskerze , Schlüsselb lume,
Seifenkraut , Lungenkraut, Süßholz, Bibernel le und Efeu. Al len gemeinsam ist , dass
s ie n icht g le ichzei t ig mit konvent ionel len hustenst i l lenden Mitte ln verabreicht
werden sol l ten. Als Beispie l so l l auf den Anis h ingewiesen werden. Er enthäl t
ather ische Öle. Seine W irkung is t auswurf fördernd, ant ibaker ie l l und er regt die
Tät igkei t des Fl immerepi thels schon in k leinen Dosen an. Daneben is t er noch
b lähungswidr ig und verdauungsfördernd. Anis e ignet s ich bei Bronchit is mit
Verschle imung und ebenso bei Verdauungsstörungen, Blähungen und Kol iken. Am
einfachsten is t es d ie zerstoßenen Samen zu füttern. Gut geeignet is t auch ein
Aufguss aus gequetschten Samen, 10 min ziehen gelassen. Auch das äther isches
Öl kann über das Futter verabreicht werden. D ie Tagesdos is f indet s ich in der
Tabel le 2.
Manchmal mag es e infacher sein, fer t ige Mischungen auf Basis von
Ergänzungsfuttermit te ln oder a ls Hustensäf te zu verwenden.
Inhalation
Als letzten Punkt sol l noch auf die Inhalat ion a ls Mit te l der Behandlung
h ingewiesen werden. Geeignet s ind Pf lanzen mit le icht f lücht igen und
atemwegswirksamen Inhaltss tof fen. W erden äther ische Öle verwendet, so ist darauf
zu achten, dass es s ich um re ine und echte äther ische Öle handelt , denn nur d iese
entfa lten d ie W irkung. Durch das Übergießen mit sehr heißem W asser werden
Dämpfe f reigesetzt , mi t denen die W irkstof fe beim Einatmen zu den entzündeten,
gereizten Schle imhäuten und über d ie Lunge auch in den Blutkreis lauf gelangen.
Inhalat ionen können bei akuten Infekt ionen des Atmungstraktes ebenso wie bei
chronischen Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.
Durchführung: Zur Inhalat ion werden d ie Pf lanzen( - te i le) in e inen Kübel gegeben
und mit heißem Wasser übergossen. Man kann auch qual i ta t iv hochwert iges Heu in
e inen Kübel legen, dieses mit äther ischem Öl beträufe ln und mit heißem W asser
übergießen. Nach kurzer Abkühlphase br ingt man den Kübel nahe an Maul und
Nase des T ieres heran und lässt das T ier so lange inhal ieren, b is kein Dampf mehr
aufste igt . Meis t wird e ine Inhalat ionsdauer von mindestens 10 Minuten empfohlen.
Achtung: Gefahr von Verbrühungen! Kälb er in Einzelboxen werden mit e inem
Leintuch oder einer Decke zugedeckt, der dampfende Behälter wird davor geste l l t .
Große T iere können auch mit e iner Sprühf lasche mit äther ischen Ölen in warmem
Wasser besprüht werden.
Hei lpf lanzl iche Zubereitungen und pf lanzl iche Arzneimit te l ste l len in der
Nutzt ierprax is e ine gute Ergänzung und Erweiterung der schulmediz inischen
Behandlungsmögl ichkeiten dar . Außerdem ist d ie Akzeptanz sowohl der Landwir te
a ls auch der Konsumenten gegeben.
Literatur:
Aichberger , L., Grafschaf ter M., Fr i tsch F. , Gansinger D. , Hagmül ler W ., Hahn -
Ramssl I . , Hozzank A. , Kolar V. , Stöger E., 2012: Kräuter für Nutz - und Heimtiere.
Eigenver lag.
Brendieck-Worm C., Klarer F., Stöger E. , 2015: Hei lende Kräuter für T iere. Haupt
Ver lag Bern.
Bühr ing U. , 2005: Praxis lehrbuch der modernen Pf lanzenhei lkunde. Sonntag Ver lag
Stuttgart .
Hi l ler K., Melzig M.F., 2005: Lex ikon der Arzneipf lanzen und Drogen. Area Ver lag
Erf tstadt .
Klarer F., Stöger E., Meier B. , 2013: Jenzerwurz und Chäs l ichrut . Haupt Ver lag
Bern.
Reichl ing J ., Gachnian -Mir tscheva R., Frater -Schröder M., Sal ler R., Di Car lo A. ,
W idmaier W ., 2005: Heilpf lanzenkunde für T ierärzte. Spr inger Ber l in.
Lebenslauf Elisabeth Stöger
Name: Dr. med. vet. El isabeth Stöger
Ausbildung / Tät igkeit :
1965 geboren in St . Pölten, Öster re ich
1983-1996 Studium der Veter inärmedizin und Doktoratsstudium in W ien
1996 Promotion, Veter inärmedizin ische Univers i tät in W ien
seit 1997 prakt ische t ierärzt l iche Tät igkeit in Kärnten mit Schwerpunkt
W iederkäuermedizin in verschiedenen T ierarzt -Praxen
ab 1990 Ausbi ldungen in Phytotherapie und Homöo pathie mit
zahlre ichen For tbi ldungen in Österre ich, Deutschland und in der
Schweiz
ab 1999 Vortragstät igkei t für Landwir te und T ierärzte zu den Themen
Tiergesundhei t bei W iederkäuern, Management und
Komplementärmedizin. Zahlre iche Ar t ikel in landwir tschaf t l ichen
und t ierärzt l ichen Fachzei tschr i f ten
2005 b is 2009 Mitarbei ter in des F iBL Österre ich, Projektdurchführung:
W iederkäuergesundheit im Bio landbau
Buchveröffent lichungen:
Stöger E. , Zol l i tsch W., Knaus W .: Ökologische Rinderfüt terung, 2003, Agrarver lag.
Aichberger L. , Bizaj M., Fr i tsch F. , Gansinger D., Hagmül ler W ., Hahn I . , Hozzank
A. , Kolar V., Stöger E. : Kräuter für Nutz - und Heimtiere, 2006, Eigenver lag.
Klarer F., Stöger E., Meier B. : Jenzerwurz und Chäs l ichrut: Pf lanzl iche Hausmitte l
für Rinder , Schafe, Z iegen, Schweine und Pferde. 2013, Hauptver lag.
Brendieck-Worm C., Klarer F., Stöger E. : Hei lende Kräuter für T iere. Erscheint
Oktober 2015, Hauptver lag.
Ferkeldurchfall – Eine unendliche Geschichte?
Niels Grützner und Heiko Nathues, Prof. , Dr.med.vet ., PhD, Dipl. ECPHM, FTA
Swine, Cert Vet Ed, FHEA - Schweinekl inik, Vetsuisse-Fakultät der Universität
Bern
I . Einleitung
Inadäquates Management, wie z.B. Transpor t der Schweine über längere Strecken,
Fasten der T iere, Zusammenstel len von T iergruppen mit Schweinen aus
verschiedenen Herkünf ten, Überbelegung der Buchten, abrupte Fut terwechsel und
unangemessene Futterzusammen-stel lung, ungeeignetes Sta l lk l ima und
unzureichende Hygienemassnahmen, können die Gesundheit der Saug - und
Absetzferkel beeinträcht igen. Das Körpergewicht der Saugferkel ste igt während der
ersten v ier Lebenswochen um mehr a ls das 5 -fache und der Gastro intest inal trak t
(GIT) wächst dabei schnel ler a ls v iele andere Organe. D er Darm des Schweins
durchläuf t während d ieser v ierwöchigen Säugezei t eine Entwick lung im Sinne e ines
morphologischen und immunologischen «Reifeprozesses». Damit es in d ieser Zeit
n icht zu Diarrhoe kommt, müssen d ie Funkt ionen des GIT, wie d ie Digest ion und
Absorpt ion von Nährs tof fen auch während der Entwick lungsphase des GIT im Saug-
und Ferkela lter aufrechterhal ten werden.
I I . Physiologie der Entwicklung des GIT
Die Trennung der Saugferkel vom Mutter t ier wird gewöhnl ich vol lzogen, wenn die
Ferkel noch sehr jung s ind ; in kommerzie l le Schweinebestände etwa vier Wochen
und in Bio-Schweine-bestände etwa sechs Wochen nach der Gebur t . Dieses
«Absetzen der Ferkel» widerspiegelt d ie grösste Fut terumstel lung im Leben eines
Schweines. Es g ibt verschiedene Strategie n, um Probleme in der Absetzphase der
Ferkel soweit wie mögl ich zu verhindern . In der Phase, in der die Mot i l i tät , d ie
Verdauung und die Absorpt ion des GIT noch n icht völ l ig ausgereif t und noch n icht
auf anderes Futter , ausser Mi lch vorbre itet is t , wird häuf ig n icht bedacht , dass d ie
Entwick lung des GIT e ine gewisse Zei t in Anspruch n immt . Die Entwick lung des GIT
des Schweines durchläuf t pr inzip ie l l dre i Phasen: 1) pränata le Phase, welche durch
d ie St imul ierung des Darmlumens charakter is ier t is t ; 2) neonatale Phase, welche
mit der Säugezei t verbunden ist ; und 3) Phase nach dem Absetzen, in der s ich der
GIT an fes te Fut terbestandte i le gewöhnen muss und mehrere Faktoren d iese
Phasen beeinf lussen können (s iehe Diagramm).
1) Pränatale Phase
In der Humanmedizin und bei anderen Säuget ieren wurde gezeigt, dass chronischer
Stress während der Schwangerschaf t resp. T rächt igkei t dazu beiträgt , dass
untergewicht ige Neonaten geboren werden. Für Schweine wurde nachgewiesen,
dass Stress häuf iger zur Geburt von Ferkel mit ≤ 1.2 kg Körpergewicht führt .
Darüber hinaus haben Sauen, d ie während der Trächt igkeit e in Fut ter mit
adäquatem Prote ingehalt verabreicht bekommen, mit grosser W ahrschein l ichkeit
weniger untergewicht ige Saugferkel (<7%) a ls Sauen, deren Futter e inen zu hohen
(>16%) oder zu n iedr igen (>14%) Prote ingehal t au fweis t .1 , 2
2) Neonatale Phase
Das Gewicht des GIT verdoppel t s ich in den ers ten vier Lebenstagen. Dies
geschieht hauptsächl ich durch: a) erhöhten Blutf luss im GIT,3 b) Anreicherung von
Kolostrumprote in in den Enterozyten4 und c) Veränderungen der epithel ia len
Zel l te i lung.5
Proteomische Analysen haben gezeigt , dass d ie in test inale Mukosa bei
unter-gewicht igen Saugferkeln e ine n iedr igere Konzentrat ion von solchen Prote inen
aufweist , d ie in den Eisenmetabol ismus involv ier t s ind (z.B. Transferr in , Hemopoxin
und Haptoglobul in) . Diese Ferkel weisen postnata l von Tag 1 b is 21 of t e ine
Eisendef izienz auf .6 Wachstums-hormon, wie bspw. Glucagon- l ike Pept id-2 (GLP-
2), das d ie Entwick lung des GIT kontro l l ier t , s ind bei untergewicht igen Saugferkeln
ebenfa l ls reduziert , was wiederum die Reifeprozesse der intest inalen Mukosa
verzögern kann. Eine Studie zeigte, dass das GLP-2 d ie Prol i ferat ion intest inaler
Mukosastammzel len st imul ier t , Darmzot ten und Kryptent iefe erhöht , d ie Barr ier -
funkt ion und d ie Akt ivi tä t der Bürstensaumenzyme verbessert und d ie Apoptose
epi thel ia ler Zel len reduzier t .7 , 8
Nach der ers ten Aufnahme von Kolostrum erhöht s ich das Volumen der
Enterozyten durch d ie Aufnahme und Speicherung von Kolostrumprote inen ,
wodurch s ich zahlre iche Vakuolen in den Enterozyten b i lden. Saugferkel, d ie
während der ers ten 36 Stunden nach der Gebur t ad l ib i tum Kolostrum aufnehmen
(können), er fahren e ine Erhöhung des Darmgewichtes von etwa 80 %.9 Dieses
schnel le W achstum wird der Endozytose verdaute r Immunglobuline,
Mukosahyperplas ie und der Prote insynthes e zugeschr ieben. Die Vakuolen in den
Enterozyten lösen s ich, beginnend im Jejunum und for tschreitend im I leum, b innen
3-4 W ochen vol lständig auf .
Derzei t kann kein art i f izie l les Fütterungssystem (Milch, ar t i f izie l le Milch-
formulierungen usw.) d ie Entwick lung des GIT e ines Saugferkels so beeinf lussen,
wie maternales Kolostrum es vermag. Kürzl ich wurde gezeigt , dass an Saugferkel
gefüt ter te Milchaustauscher den Entwick lungsprozess des GIT sogar ver langsamen
können. Es wurde fes tgestel l t , dass durch weniger mitot ische Akt iv i tä t in den
Krypten and geste iger te Apoptos e der Enterozyten der Übergang von Enterozyten
des feta len Typs (beinhal tet zahlre iche Vakuolen) zu denen des adulten Typs
(vereinzel te Vakuolen) ver langsamt is t .5
Der programmierte Zel l tod (Apoptose) und d ie Mitose s ind weitere wicht ige
Prozesse in der Darmentwick lung . Der al lmähliche W echsel vom feta len Typ zum
vol l funkt ionel len adulten Typ der Enterozyten is t von essent ie l ler Bedeutung für
d iese Entwick lung. In normal-gewicht igen Saugferkeln is t d ieser Prozess nach 21
b is 28 Tagen nach der Geburt abgeschlossen. Später , während des Absetzens ,
erhöht s ich die Apoptose-Akt iv i tä t durch den Fut terwechsel . Die Apoptose-Akt ivi tät
is t also e ine Gradwanderung: e inerseits is t s ie entscheidend für das W achstum und
d ie Reifung der in test inalen Mukosa , und andererseits kann e ine exzess ive
Apoptose, besonders in Verbindung mit einer reduzier ten Mitos eleistung (häuf ig
während des Absetzens) , zu e iner Störung des GIT führen und bakter ie l le sowie
v irale Infekt ionen ermögl ichen.
3) Phase nach dem Absetzen
Ein typisches Phänomen der ersten Tage nach dem Absetzen is t e ine verminder te
Fut ter-aufnahme und e in erhöhtes Infekt ionsr is iko im GIT.1 0
Nach dem Absetzen
der Ferkel s ind d ie Enterozyten des gesamten Darms zum Beispie l durch d ie
reduzierte Akt iv i tät der Pankreas -enzyme und Bürstensaum enzyme der Enterozyten
für längere Zei t anfä l l ig für al imentär aufgenommener Pathogene und xenobiot ische
Substanzen. Diese Si tuat ion verzöger t den Reifungsprozess der intest inalen
Mukosa und s ie erschwer t damit d ie Anpassung nach dem Fut terwechsel und die
Abwehr a l imentär aufgenommener Pathogene.1 1
Darüber h inaus kann ein
Wassermangel zu e iner Veränderung des pH-Wertes und der Mikrobiota im Darm
führen, und somit d ie Ents tehung einer Diarrhoe und/oder Enterotoxikosen (bspw.
Ödemkrankheit ) fördern resp. aus lösen.
Durch d ie verminderte Futteraufnahme kommt es nach dem Absetzen zu
e iner Verkürzung der Darmzot ten in Verbindung mit e iner verminderten Akt iv i tä t der
Bürsten-saumenzyme. W ährend d ieser Phase is t d ie tägl iche Gewichtszunahme der
Absetzferkel mit der Länge der Darmzot ten korrel ier t .1 2 , 1 3
Kommt es zu e iner
Zot tenatrophie , verschlechter t s ich d ie W achstumsrate und die Absorpt ionsfähigkei t
is t reduziert .1 2 - 1 4
Mehrere Autoren ber ichtet , dass eine Atrophie der Darmzotten
unmit telbar nach dem Absetzen stat t f indet und dass d iese im prox imalen Tei l des
Dünndarms ausgeprägter is t a ls im dis ta len Tei l .1 5 - 1 7
Es wurde auch gezeigt , dass
s ich d ie T iefe der Darmkrypten innerhalb der ers ten 4 bis 5 Tage nach dem
Absetzen von 10 auf 50 % erhöht .1 5 , 1 8 , 1 9
Morphologische Veränderungen, wie
Zot tenatrophie und Kryptenhypertrophie, können bis zu 12 Tage anhalten .1 5
Diese
Veränderungen nach dem Absetzen – Zot ten länge und Kryptt iefe – so l l ten für d ie
Beur tei lung der Enterozytenfunkt ion im Verhältn is zueinander betrachtet werden.
Hampson1 5
s tel l te fes t , dass das Zot ten:Krypten-Verhältn is 5 Tage nach dem
Absetzen am niedr igs ten ist und b is 11 Tage nach dem Absetzen anhält .
Innerhalb von s ieben Tagen nach dem Absetzen , also b is etwa zum 35
Lebenstag, verändert s ich auch d ie Form der Zotten von f inger- zu zungenförmigen
Strukturen, und ihre Länge gle icht der vor dem Absetzen. Diese Veränderung führ t
zu e iner Erhöhung der luminalen Oberf läche und vol lzieht s ich bei Absetzferkeln ,
die am 28. Tag abgesetzt wurden, sehr schnell .1 8
In Absetzferkeln, d ie am 21. Tag
abgesetzt werden, geschieht dieser Prozess s ignif ikant langsamer.
Zusammenfassung
Das Al ter e ines Ferkels best immt den Reifungsprozess am GIT, aber exogene
Faktoren, wie z.B. Fut terwechsel beim Absetzen , s ind wicht ige Einf lussfaktoren .
Das Absetzen der Ferkel vor dem 28 . Lebenstag hat negat ive Auswirkungen auf d ie
Morphologie des intest inalen Epi thels , vor a l lem der Darmzot ten und Zel len der
Darmkrypten. Die morphologische Reife und Stabi l i tät des GIT s ind a ltersabhängig
und das Absetzen am resp. nach dem 28. Lebenstag er laubt e inen weniger
kompl izier ten Übergang von Milch auf fes te Fut terbestandte i le . W eiterh in ist darauf
zu achten, dass sowohl bei untergewicht igen Saug-ferkeln a lso auch bei
Saugferkeln mit Diarrhoe der Entwick lungsprozess des GIT langsamer
vonstat tengeht und das Absetzen d ieser T iere of t n icht problemlos ist . Erfo lgt d ie
Entwick lung der Saugferkel n icht re ibungs los , besteht d ie Mögl ichkeit , dass diese
Ferkel e ine höhere Empfängl ichkei t gegenüber a l lerg ischen Substanzen und
Darmpathogenen, wie Escher ichia col i , aufweisen. Die komplexe Phys io logie und
Pathophys io logie bei Absetzferkeln erforder t wei tere Forschung auf den Gebieten
der Darmentwick lung und der Prävent ion sowie Therapie von Diarrhoe ink lusive der
Appl ikat ion von Arzneipf lanzen.
IV. Referenzen
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Kaloba® Z: Pelargonium sidoides-Wurzel-Flüssigextrakt, 1 g (= 0,975 ml) Flüssigkeit enthalten: 800 mg Flüssigextrakt aus Pelargonium-sidoides-Wurzeln (1: 8 – 10); Auszugsmittel: Ethanol 11 % (m / m), Hilfsstoff: Glycerol 85 % I: Akute Bronchitis D: Erw. und Jugendl. über 12 Jahre: 3-mal tägl. 30 Tropfen, Kinder von 6 – 12 J.: 3-mal tägl. 20 Tropfen, Kleinkinder von 2 – 5 J.: 3-mal tägl. 10 Tropfen. Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren soll ärztlich abgeklärt werden. K: Bei Überempfi ndlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des Arzneimittels, bei erhöhter Blutungsneigung und Anwendung gerinnungshemmender Medikamente und bei Leber- und Nierenerkrankungen. I: Bisher nicht bekannt. Eine verstärkte Wirkung gerin-nungshemmender Medikamente wie Phenprocoumon und Warfarin bei gleichzeitiger Einnahme von Kaloba® ist nicht auszuschliessen. S / S: Keine Daten UW: Gelegentlich gastroin-testinale Beschwerden, selten leichtes Zahnfl eisch- oder Nasenbluten. In seltenen Fällen Überempfi ndlichkeitsreaktionen vom Soforttyp, derartige Reaktionen können schon bei der ersten Einnahme des Medikamentes eintreten. In sehr seltenen Fällen können schwere Überempfi ndlichkeitsreaktionen mit Gesichtsschwellung, Dyspnoe und Blutdruckabfall auftre-ten. P: 20 ml, 50 ml V: D. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte www.swissmedicinfo.ch. Schwabe Pharma AG, 6403 Küssnacht a.R.
1: Kolodziej H et al. In vitro evaluation of antibacterial and immunomodulatory activities of Pelargonium reniforme, Pelargonium sidoides and the related herbal drug preparation EPs® 7630. Phytomedicine 14 (2007); Suppl. VI: 18-26.2: Conrad A et al. Extract of Pelargonium sidoides (EPs® 7630) inhibits the interactions of group A-streptococci and host epithelia in vitro. Phytomedicine 14 (2007); Suppl. VI: 52-59.3: Neugebauer P et al. A new approach to pharmacological effects on ciliary beat frequency in cell cultures – exemplary measurements under Pelargonium sidoides extract (EPs 7630). Phytomedicine 12 (2005); 46-51.
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Lebenslauf Niels Grützner
Name: Dr. med. vet. Nie ls Grützner, PhD
Aktuel le T it le: Res ident European Col lege of Porcine
Health Management (ECPHM), Schweinek l in ik Bern ,
Nutzt ierk l in ik , Vetsuisse-Fakul tät, Bern, Schweiz
Akademischer Werdegang
Tierärzt l iche Fakul tät, Texas A&M Univers ität , Col lege Stat ion, USA, PhD 2013
T ierärzt l iche Fakul tät, Ludwig -Maximi l ians-Univers i tät, München D, Dr . med. vet 2011
T ierärzt l iche Fakul tät, Univers ität Leipzig D, med. vet . 2005
Posit ionen und Auszeichnungen
06-2014 – ak tuel l Schweinek l in ik , Vetsuisse Berne, CH Resisdent ECPHM
01-2014 – 05-2014 GI Lab, Texas A&M Univers i tät , USA W issenschaf t l icher
Mitarbei ter
08-2008 – 12-2013 GI Lab, Texas A&M Univers i tät , USA PhD Student
03-2006 – 07-2008 GI Lab, Texas A&M Univers i tät , USA Doktorand
03-2005 – 02-2006 DVM Peter Latel l , Schweineprax is, D Prakt ischer T ierarzt
Auszeichnungen und St ipendien
2014 St ipendium der Spezia l is ierungskommission zu r Unterstützung von
Forschungsprojekten im Rahmen von Weiterb i ldungsprogrammen, ver l iehen
durch d ie Vetsuisse-Fakul tät, Univers ität Bern, CH
2013 Graduate Student Assoc iat ion (GSA, s tudent ische Vereinigung) -
Auszeichnung für Präsentat ion e ines Abstrakts: Kategor ie - PhD Student
beim Forschungssymposium, ver l iehen durch d ie GSA, T ierärzt l iche Fakultät ,
Texas A&M Univers ität , USA
2012 Internat ional Pig Veter inary Soc iety ( IPVS) - “Travel Award” für d ie
Präsentat ion des Abstrakts: SO-0345 beim 22. IPVS Kongress in Südkorea,
ver l iehen durch das IPVS Kongresskomitee
2012 Graduate Student Assoc iat ion (GSA, s tudent ische Vereinigung) - “Travel
Award” für d ie Tei lnahme am 30. American College of Veter inary Internal
Medic ine Konferenz, ver l iehen durch d ie GSA, T ierärzt l iche Fakul tät , Texas
A&M Univers ität , USA
Phytotherapie bei Ferkelkrankheiten - Möglichkeiten und Grenzen
der Behandlung
Dr. med. vet Werner Hagmüller, Raumberg -Gumpenstein
Einleitung
Der Einsatz von ant imikrobie l l wirksamen Substanz en beim Schwein erfolgt
hauptsächl ich in Form von metaphylakt ischen oder therapeut ischen Maßnahmen
[1] . Da bei großen T ierzahlen das Indiv iduum immer stärker in den Hintergrund tr i t t ,
s teht in der Behandlung von Schweinen d ie Herdendiagnost ik und – therapie im
Vordergrund.
Das Bundesamt für Verbraucherschu tz und Lebensmit te ls icherheit in Deutschland
hat im Frühjahr 2015 erste Zahlen des Ant ib iot ikamoni tor ings bekanntgegeben. Aus
d iesem Ber icht wird ers icht l ich, dass neben dem Gef lügel Ferkel b is 30 kg
Körpergewicht d ie am häuf igs ten therapier te Gruppe darste l len [2] .
Tab.1: Kennzahlen zur Therapiehäuf igkei t (Therapiehäuf igkeits index = Anzahl
behandelter T iere mul t ip l izier t mit der Anzahl Behandlungstage d iv idier t durch die
durchschni t t l iche Anzahl gehaltener T iere pro Halbjahr)
Tierart / Nutzungsart Median Drittes
Quarti l
Mastkälber b is 8 Monate 0,000 5,058
Mastr inder ä l ter a ls 8 Monate 0,000 0,015
Ferkel b is 30 kg Körpergewicht 4,793 26,191
Mastschweine über 30 kg
Körpergewicht
1,199 9,491
Masthühner 19,558 35,032
Mastputen 23,030 47,486
Indikat ionen für d ie Behandlung von Ferkel mit Ant ib iot ika s ind v.a. Infekt ionen mit
Streptokokken, Staphylokokken, E.col i , Pasteurel la spp. , Mycoplasma spp. ,
Act inobac i l lus p leuropneumnoiae, Brachyspira hyodysenter iae sowie Lawsonia
intracel lu lar is [1] . Dabei spie len parentera le Verabreichungen von l angwirksamen
Präparaten v.a. in den ers ten Lebenstagen der Saugferkel a ls Schutz gegen
Streptokokken oder Mycoplasma hyorhinis e ine bedeutende Rol le [3] [4] .
Phytotherapeutische Behandlung
Die Therapie mit Pf lanzen, Pf lanzente i len oder deren Zuberei tungen (z.B. Extrakte)
versteht s ich a ls e in Tei l der Schulmedizin, wird a lso zu den a l lopath ischen
Behandlungsmethoden gezähl t . Während in der Gesunderhaltung und Behandlung
von Rindern phytotherapeut isches W issen in der bäuer l ichen Bevölkerung noch
vorhanden is t [5 ] [6] g ibt es beim Schwein nur wenig über l iefer tes W issen.
In der L iteratur der letzten 20 Jahre f inden s ich v ie le Ber ichte über den Einsatz von
Pf lanzen und pf lanzl ichen Substanzen. Diese zie len jedoch nicht auf d ie
Behandlung von Krankheiten ab, sondern auf d ie Verbesserung der
Verdauungsfunkt ion und s ind im weitesten Sinne dem Thema „natür l iche
Leis tungsförderung“ zuzuordnen [7] [8] [9] .
Ferkel werden je nach W irtschaf tsweise zwischen 4 und 6 Wo chen gesäugt .
W ährend der Säugezei t s ind phytotherapeutische Behandlungen schwier iger
durchzuführen a ls nach dem Absetzen, da Saugferkel neben der Mut termilch nur
ger inge Mengen an Wasser und Beifutter aufnehmen. Dadurch s ind Medikat ionen
über W asser und Fut ter kaum mögl ich. Akute Saugferkelerkrankungen (Col i -
Diarrhoe, Clostr id ienenter i t is , Streptokokkenmeningit is , Gelenksentzündungen)
werden deshalb fas t ausschl ießl ich mit chemisch -synthet ischen Arzneimit te ln
behandelt . Die Haupt indikat ionen für den Einsatz von Phytotherapeut ika bei Ferkeln
beschränken sich a lso auf die Zei t nach dem Absetzen und betref fen vorwiegend
Durchfä l le und Atemwegserkrankungen .
Durchfallerkrankungen
Die Phase unmitte lbar nach dem Absetzen der Ferkel vom Mutter t ier führt häuf ig zu
Enter i t iden, vor a l lem verursacht durch unterschiedl iche Stämme von E.col i . Diese
hef ten s ich an der Darmschle imhaut an und kehren die osmot ischen Verhältn isse in
den Darmepi thelzel len um. Damit werden vermehrt W asser und Elektro lyte ins
Darmlumen sezernier t [10] . Die Ferkel ze igen vorerst noch normale Fress lust, bei
hochgradigem, wässr igem Durchfa l l . Ohne Behandlung führ t die Krankheit b is zum
Tod des T ieres durch Dehydratat ion.
Pekt ine:
Ol igosacchar ide, d ie aus Pekt in gewonnen werden, können die Anhef tung von E.col i
an der Darmwand verhindern. Somit werden d ie Bakter ien über den Verdauungsbrei
wei tergele i tet und ausgeschieden [11] [12] . W eiters führen Pekt ine zu e iner
absorpt iven Bindung von Tox inen und zur Absenkung des pH Wertes im Darm [13] .
Als bekannteste Pf lanze ist d ie Karot te (Daucus carota L.) zu nennen, d ie berei ts
zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Kinderhei lkunde a ls bewähr tes
Durchfa l lm it te l in Form der Moro´schen Karot tensuppe eingesetzt wurde [14] .
Gerbstof fe:
Sie bes i tzen neben einer direk t ant i infek t iösen W irkung auch e ine
schle imhautabdichtende und sekret ionshemmende W irkung [13]. Da Gerbstof fe für
Ferkel n icht attrak t iv s ind, is t d ie Verabreichung als Tee oder Dekokt [15 ] im
Gemisch mit Elektro lyt lösungen zu empfehlen. Zu den häuf ig verwendeten
Gerbstof fdrogen zählen Blutwurz (Potent i l la erecta) , Eichenr inde (Quercus robur)
und Heidelbeere (Vaccinium myrt i l lus) . Eichenr inde konnte in e inem Versuch mit
Absetzferkel in Kombinat ion mit rat ionierter Füt terung die Kotkonsis t enz bei
Absetzferkel verbessern [16].
Atemwegserkrankungen
Die Behandlung von bakter ie l l oder v iral bedingten Atemwegserkrankungen erfolgt
vornehmlich über d ie Verabreichung von Teedrogen. Tees werden von Ferkeln –
sofern s ie gesüßt werden – gerne und auch in ausreichender Menge aufgenommen.
Eine e infache Teemischung ste l l t der Brust tee (Spec ies pectora les ÖAB) dar.
Spec ies pectorales enthäl t Malvenblüte, Eib ischblat t , Thymiankraut , Süßholz -
wurzel , Königskerze, Eib ischwurzel , Anisf rüchte und d ient zur Förder ung der
Schle imsekret ion und Reizl inderung bei Erkrankungen der Atemwege. Bei e inem
Inf luenzaausbruch in e inem Schweinemasts ta l l konnte durch die a l le in ige
Behandlung der T iere mit Brust tee völ l ig auf chemisch -synthet ische Arzneimit te l
verzichtet werden [17] .
Recht liche Aspekte
Die Anwendung von Heilpf lanzen in der Nutzt ierhal tung kann auf 3 Arten erfo lgen:
1. Phytotherapeut ika: darunter werden zugelassene pf lanzl iche Arzneimit te l
verstanden. Sie unter l iegen dem Arzneimit telgesetz (AMG) und werden
entweder a ls Human- oder Veter inärarzneispezia l i tä ten bezeichnet. Die
Anzahl verfügbarer Phytotherapeut ika für lebensmitte l l iefernde Nutzt iere in
Öster re ich is t ger ing (ca. 10 Präparate).
2. Fut termit te l: diese unter l i egen dem Futtermit te lgesetz, ihre Verabreichung
d ient aber in erster L inie der Ernährung. Zur Pf lege und Gesunderhaltung
werden Heilpf lanzen t rotzdem von T ierärzten und Landwir ten e ingesetzt . Am
Beispie l Kami l lentee sol l d ie komplexe Rechtsmater ie erk lärt werden. Ein
Landwir t darf Kami l le a ls Einzelfuttermit te l mit heißem Wasser mischen und
dem Tier verabreichen. Dies ste l l t jedoch keine Behandlung im Sinne des
AMG dar. Demnach kann auch der T ierarzt Kamil lentee nicht a ls Medikament
verabreichen.
3. Hausmitte l: werden zur Pf lege des gesund en T ieres oder zur Verbesserung
der Bef indl ichkeit vewendet [18 ]. Die Zubereitung erfo lgt nach tradit ionel len
Über l ieferungen und regional unterschiedl ich, deshalb is t eine objekt ive
Bewertung schwier ig.
Fazit
Eine phytotherapeut ische Behandlung von Ferk el er fo lgt in erster L in ie in der Zei t
zwischen Absetzen und Verkauf an den Mastbetr ieb (Gewichtsbereich 10 – 30 kg).
Einzel t ierbehandlungen s ind selten, hauptsä chl ich werden ganze Würfe bzw. ganze
Sta l labte i le behandel t . Da nur wenige Fer t igarzneimit te l zur Verfügung stehen – im
Ferkelbereich nur etwa 5 Präparate – erfo lgt e ine „Behandlung“ häuf ig in Form von
Fut termit te ln oder Hausmitte ln durch d ie T ierhalter . Zur Förderung der
Phytotherapie und g leichzei t igen Verr ingerung des Ant ib iot ikaverbrauches bei
lebensmitte l l iefernden Nutzt ieren ist e ine Änderung der Rechts lage nöt ig. Solange
es für T ierärzt Innen e infacher is t , Ant ib iot ika zu verschreiben, wird Phytotherapie in
der Nutzt ierhaltung weiterh in e in Nischendasein f r is ten.
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Lebenslauf Werner Hagmüller
Name: Dr. med. vet. W erner Hagmül ler
Gebur tsdatum: 03.04.1970 in Linz A
Ziv i ls tand: verheiratet , 4 Kinder
Ausbildung:
1991 Matura an der Höheren landwir tschaf t l ichen Bundes lehranstal t
in St . Flor ian, OÖ
1998 Spons ion zum Dip lom-Tierarzt an der Veter inärmedizin ischen
Univers ität W ien
09-10/1998 Prakt ikum in e iner Großt ierprax is in New York , USA
2002 Promotion zum Dr. med. vet. an der T ierärzt l ic hen Hochschule
Hannover
Disser tat ionsthema: „Untersuchungen an Braunviehr indern im
oberösterre ichischen Innvierte l – Stof fwechselprof i le der ers ten
100 Laktat ionstage“
05/2003 T ierärzt l iche Phys ikatsprüfung
Beruf liche Schwerpunkte:
02/1999 – 09/2009 f reiberuf l icher Mitarbeiter der T ierk l in ik Alkoven, Schwerpunkt
landwir tschaf t l iche Nutzt iere
02/1999 – dato Mitarbei ter am Inst i tu t für Bio logische Landwir tschaf t und
Biodivers ität der Nutzt iere, HBLFA Raumberg -Gumpenstein,
Schwerpunkt Bio logische Schweinehal tung
2007 – dato Lehrauf trag an der Univers ität für Bodenkultur : „T ierhygiene
Schwein“
12/2011 – dato Lei ter der Außenste l le Thalheim/W els der HBLFA Raumberg -
Gumpenste in
Phytotherapie im peripartalen Zeitraum bei Hund und Katze
(Praxiserfahrungen)
Cäcilia Brendieck -Worm
Arbeitskreis Phytotherapie der Gesellschaft für Ganzheit l iche Tiermedizin
Arzneipf lanzen zur Unterstützung der Mutter
Präventiver und therapeutischer Einsatz von Arzneimit te ln beim graviden und
lak t ierenden Tier muss grundsätzl ich d ie Welpen berücksicht igen. Dies g i l t sowohl für
Arzneimit te l synthet ischer als auch pf lanzl icher Herkunf t . Vie le Therapeut ika können die
Plazentar - und d ie Blut -Milch -Schranke überwinden. Bei ger inger therapeut ischer Brei te
gefährdet möglicherweise d ie Medikat ion der Mut ter d ie Welpen. Im Folgenden wird auf
gut ver trägl iche pf lanzl iche Zuberei tungen für Mutter und Welpen im per iparta len
Zeitraum eingegangen.
Mütter l iche Mikrof lora opt imieren und schützen
Pf lanzl iche Zuberei tungen können die Gesundheit des Muttert ieres ante par tum
opt imieren, was letzt l ich dem Welpen zugute kommt und d iesem den Star t ins
e igenständige Leben er leichter t .
Besondere Aufmerksamkeit g i l t der mütter l ichen Mikrof lora , denn e ine gesunde
Mundhöhlen - , Darm - , Vaginal - und Hautf lora der Mut ter garant ier t e ine opt imale
Besiedelung des Neugeborenen und legt damit den Grundstein für d ie Entwick lung e ines
kompetenten Immunsystems beim Jungt ier. Eine gestör te maternale Mikrof lora, z.B. d ie
Besiedelung von Parodontal taschen mit pathogenen Erregern oder e ine vaginale
Candidose als Folge e iner gestör ten Darmf lora , verursachen eine Fehlbesiedelung beim
Säugl ing. Auch der unkr i t ische Umgang mit Ant isept ika und Ant ib iot ika bei Gebur tshi l fe
und Gesäugepf lege führen beim Säugl ing zur Dysbiose . Die Gebur t durch Sect io
caesarea bedeutet gar für das Neugeborene d ie Erstbesiedelung mit Praxis -
/Kl in ikkeimen, was e ine n icht zu v ernachläss igende Gefahr für nosokomiale Infekt ionen
beim Welpen dars te l l t .
Kontrol le und gegebenenfal ls Sanierung von Mundhöhle, Darm und Gebur tsweg,
Opt imierung von Verdauung und Stoffwechsel s ind deshalb Voraussetzung für gesunde
Welpen.
Phytotherapie bei gestörter Mundf lora
Während der Gravid ität kann d ie Lockerung des Bindegewebes das Eindr ingen
pathogener Erreger begünst igen. Dies zeigt s ich häuf ig im Bereich der Mundhöhle. Ante
par tum auf tretende Zahnf le ischentzündungen, Zahnbeläge und Biof i lmbi ldu ng können bei
der Hündin durch Propolis lösungen, Sprays und Gelzuberei tungen mit äther ischen Ölen
(Lemmongras, Gewürznelken u. a.) therapier t werden.
Phytotherapie bei gestörter Vaginalf lora
Dysbalancen der Vaginalf lora können berei ts zu Problemen bei d er Bedeckung der Tiere
führen. Bei Vagin it iden hat s ich Lavendelö l bewähr t. Gute Schle imhautver trägl ichkei t ,
bre i tes ant imikrobie l les Spektrum, ant iphlogist ische, hei lungsfördernde, juckreiz - und
schmerzst i l lende W irkungen machen es zu e inem geeigneten The rapeut ikum auch
während der Gravid ität (Vaginalovula, -cremes). Geburtsver letzungen von Vulva und
Vagina lassen s ich ebenfal ls mit Lavendelö lzubereitungen therapieren. Vors icht is t bei
der Katze geboten.
Beim Menschen erwies s ich d ie lokale Therapie der Candida -Vagin it is mit Teebaumöl
(Suppos itor ien) a ls erfo lgre ich. Bei Infekt ionen mit Tr ichomonas vaginal is war Teebaumöl
lokal sogar den systemisch e ingesetzten Ni t ro imidazolen über legen. Ni tro imidazole
stehen im Verdacht , mutagen und kanzerogen zu sein. Teebaumöl is t auch e ine Opt ion
für d ie Therapie der Hündin. Für Katzen ist Teebaumöl tox isch und darf grundsätzl ich
n icht e ingesetzt werden.
Bei Gebur tsver letzungen im Bereich von Vulva und Vagina bewähren s ich Spülungen mit
Zubereitungen aus Kamil lent ink tur .
Phytotherapie bei gestörter Darmf lora und dyspeptischen Beschwerden
Insbesondere bei Fehlbes iedelungen im Darm treten in der Hochträcht igkeit n icht sel ten
dyspept ische Beschwerden auf (Meteor ismus, F latu lenz, Appet i t los igkei t) . Hier bewähren
sich bei der Hündin Karminat iva wie Kümmel und Fenchel sowie Bit terstoffdrogen. Diese
wirken sekret ionsste igernd auf Speicheldrüsen, Magen, Galle, Pankreas,
moti l i tätsfördernd und spasmolyt isch auf Magen, Gal lengänge und Darm, leberschützend
und - regener ierend sowie appet i tanregend. Für Katzen s ind Bit terstoffe nur in
potenzierter Form geeignet (D1/D2) . Zu den bewähr ten Bi t ters toffdrogen zähl t der
Löwenzahn. Er wirk t zudem diuret isch und reduziert d ie Ödem -Neigung. Die l ipid - und
tr ig lyzer idsenkende und b lutzuckerregul ierende Ar t ischocke empf iehlt s ich insbesondere
bei der adipösen Hündin . Obst ipat ion können bei Hündin und Kätzin durch pf lanzl iche
Fül l - und Quel lstoffe wie Leinsamen und Flohsamen(sc halen) behoben werden.
Al lerd ings ist h ier e ine ausreichende Flüss igkeitsaufnahme wicht ige Voraussetzung.
Pf lanzl iche Drast ika s ind während der Gravid ität aufgrund ihrer W irkung auf den Uterus
kontraindizier t .
Zur Unterstützung der Darmf lora empfehlen s ic h Präbiot ika wie z. B. Apfe l -Pektin oder
Inul in -halt ige Pf lanzenzubereitungen (Z ichor ienwurzel) .
Pf lanzl iche Unterstützung im Geburtsver lauf
Kaffee als pf lanzl iches Analept ikum hi l f t de r durch e inen langen Gebur tsprozess
geschwächten Mut ter . Seine Methylxanth ine werden rasch resorbiert und in a l le Gewebe
verte i l t , pass ieren die Blut -Hirn -Schranke, d ie Blut -Plazentar - und d ie Blut -Milch -
Schranke. Sie wirken zentral st imulierend und pos i t iv inotrop, der Blutdruck wird
kurzf r is t ig le icht erhöht. Die Nierendur chblutung ste igt.
Als Wechselwirkungen sind W irkungsverstärkung bei Dig i ta l ispräparaten und ß -
Sympathomimetika (z.B. Tokolyt ika) zu beachten. Einsetzbar is t sowohl der in jedem
Haushal t verfügbare Kaffee a ls Infus mit Mi lch und Zucker oder das Arzneimit te l Coffea
praeparata ora l (Fa. SaluVet) . Bereits nach wenigen Minuten verbesser t s ich das
Al lgemeinbef inden. Die Atmung normal is ier t s ich. Das Interesse an den Welpen erwacht
und das Gesäuge fül l t s ich. Nach der Kaffeegabe geborene Welpen s ind v ita ler.
Arzneipf lanzen für d ie aggress ive/hyperakt ive und ängst l ichen Mut ter
Aggress ionen der Mutter werden für das Neugeborene schnel l lebensbedrohl ich, ebenso
e ine nervöse/ängst l iche Mut ter. Diese neigt zu über tr iebener Neugeborenenpf lege :
s tarkes Belecken kann zu Schäden an Nabel und Bauchdecke führen.
Mütter l iche Unruhe und Hekt ik a ls Reakt ion auf Lautäußerungen von Welpen oder
Ruhestörung durch ( f remde) Personen können zu p lötzl ichem Herumwerfen und
Totdrücken/ - t reten von Welpen führen. Auch rast loses Herumt ragen der Jungen, wie es
bei zu k le iner Wurfk iste und Unruhe im Umfeld beobachtet werden kann, schadet den
Welpen. Bewährt haben s ich bei psychisch bedingten Verhal tensstörungen de r Mutter
während und nach der Geburt insbesondere d ie äther ischen Öle von Ka mil le, Lavendel,
Mel isse und Muskate l lersalbei (Aromatherapie) . Ihre Inhalat ion über d ie Duf t lampe wirk t
angst lösend und s tressmindernd und führ t zur Beruhigung de r Mut ter. Diese Therapie is t
im Gegensatz zur ansonsten übl ichen Gabe von Acepromazin für Mut ter und Säugl ing
f rei von unerwünschten Nebenwirkungen.
Phytotherapeut ische Einf lussnahme auf die Zusammensetzung der Muttermi lch
Kolostrum enthält v ie le fett lös l iche Vitamine. Besonders der Gehal t an Vi tamin A und E
ist dabei stark von der Fütterung de r Mutter ante Partum abhängig. Da nur ger inge
Mengen fet t lös l icher Vitamine d ie Plazentarschranke überwinden können und zudem die
feta le Speicherkapazi tät ger ing ist , is t e ine ausreichende Kolostrum -Aufnahme
essentie l l . Mangel an Vi tamin A und Provitamin A (ß -Carot in) kann zur Epi thelschädigung
von Auge und Schle imhaut, Wachstumsstörungen, Immunschwäc he, ox idat ivem Stress
und Anämie führen. Vitamin E -Mangel verursacht Muskelschwäche, Hämolyse,
ox idat iven Stress und Resorpt ionsstörungen. W ährend d ie carnivore Katze ihren Vi tamin
A -Bedarf über t ier ische Nahrung wie Leber, Eidotter etc. decken muss, können Hunde
vom ß -Carot ingehalt von Pf lanzen wie Karotte, Tomate, Kresse, Hagebut te, Papr ika,
Mais , Sanddorn prof i t ieren. Vi tamin E -halt ig s ind v.a. Weizenkeim - und Maiskeimöl ,
Sonnenblumen - , Sanddorn - , O l iven - und Palmkernöl, Mandeln und Haselnüsse.
Weitere wicht ige Vitamine werden durch die gesunde Darmf lora der Mutter synthet is ier t ,
so Phyl lochinon . In den ersten Lebenswochen ist d ie Zufuhr von Phyl lochinon über d ie
Milch essent ie l l , da d ie entera le Eigensynthese noch zu ger ing ist , um eine
funkt ionsfähige Blutger innung zu gewähr le isten . Auch Cobalamin (ant i -anämische
W irkung) wird ausschl ießl ich von Darm -Mikroorganismen gebi ldet.
Arzneipf lanzen zur Ste igerung der Mi lchmenge
Zur Steigerung der Mi lchmenge und Regulat ion des Mi lchf lusses beim Hund eignen sich
Teezuberei tungen aus Fenchel - , Anis - und Kümmelf rüchten und Brennnesselblättern zu
g le ichen Tei len. Die karminat ive W irkung des Kümmels geht dabei in d ie Mi lch über und
bewahr t den Säugl ing vor Blähungen.
Außerdem wirken Aufgüsse von Bockshornk leesame n (Kal tansatz) milchf lussfördernd
und anregend auf das Wachstum der Mi lchdrüse. Diese phytotherapeutischen Opt ionen
sind der in der konventionel len Medizin empfohlenen Anwendung von Metoc lopramid mit
ihren mögl icherweise schwerwiegenden Nebenwirkungen für Mut ter und Säugl ing weit
über legen.
Gesäugegesundhei t
Die Pf lege des insbesondere zum Ende der Laktat ion stark strapazierten Gesäuges
geschieht am besten durch auch für Welpen geeignete, mi lde pf lanzl iche Öle (s. u.) .
Reizm i ldernd wirken zudem mehrmals tägl ich aufgelegte Fenchel teekompressen oder
Waschungen mit Fenchel tee oder Ringelb lumentee. Bei stark zerkratztem Gesäuge
empf iehlt s ich Ringelb lumenauszugsöl. Ver lässt e ine ängst l iche und unruhige Mutter bei
schmerzhaf tem Gesäuge ihre Jungen kann d ie Arom atherapie hi l f re ich sein (s.o.) .
Arzneipf lanzen als Starthi lfe für Welpen
Die wicht igsten pharmakok inet ischen Parameter (Halbwertszei t , Kumulat ion,
Ver te i lungsvolumen, Plasmaproteinbindung, Bioverfügbarkei t) entsprechen beim
Neugeborenen und Säugl ing nicht denen von erwachsenen Tieren. Im Vergle ich zum
Adul ten verfügen s ie über weniger Albumine
was die Ödemneigung insbes. bei fehlendem Kolostrum erk lärt . Die Blut -Hirnschranke
ist noch ineffek t iv, der „F irst pass effect" meist ger inger, das Blutvolumen im Verhäl tn is
zur Körpermasse größer und der Ante i l extrazel lu lärer F lüss igkeit höher, was s ich in
höherer Harnmenge und niedr igerer Harnmolar i tät ze igt . Die Nieren -Fi l trat ionsrate l iegt
deut l ich unter der erwachsener Tiere. Plasmamolar i tät und -volumen sowie Blut -pH
schwanken noch erheblich .
Die Pharmakotherapie von Neugeborenen und Säugl ingen b irgt deshalb Ris iken.
Phytotherapeut ika erweisen s ich erfahrungsgemäß als besser ver trägl ich und
nebenwirkungsärmer a ls Synthet ika. Dies g i l t a l lerd ings aufgrund der
Nahrungsspezia l is ierung auf F le isch und damit fehlender evolut ionärer Anpassung an
Pf lanzen nur mit großen Einschränkungen für Fel iden (Glukuronid ierungsschwäche) .
Atemstimulat ion bei lebensschwachen Welpen
Asphyx ie durch Sauerstoffmangel unter der Gebur t durch Nabelkompression, vorzei t ige
Plazenta -Ablösung oder durch Narkot ika (Sect io caesarea) , kann durch pf lanzl iche
Atemstimulanzien pos i t iv beeinf lusst werden . Bei den Narkot ika geschieht dies
beglei tend zur Injek t ion von Antagonis ten.
Bewährt haben s ich bei Hunde - und Katzenwelpen äther ischölhalt ige Sprays zum
Aufsprühen auf d ie Nase, d ie u.a. mukoly t isch, sekreto lyt isch, bronchospasmolyt isch ,
psychoakt iv ierend und tonis ierend wirkende äther ische Ö le aus Fenchel, Nelken, Melisse
u.a. enthalten. Als ora les Atemanalept ikum wirk t der Kaffee, h ier vorzugsweise das
Arzneimit te l Coffea praeparata oral .
Infektabwehr des Neugeborenen
Der Übergang vom ster i len Uterus in d ie keimreiche Außenwelt is t ohne Kolostrum, das
spezie l l auf das Keimspektrum der Umgebung ausger ichtete Ant ikörper berei thält , für
Hunde - und Katzenwelpen lebensgefähr l ich. Die körpereigen en Möglichkeiten des
Neugeborenen s ind noch zu langsam und zu unvol lständig, um Infekt ionen
standzuhal ten. Deshalb erkranken Neugeborene, d ie kein Kolostrum erhal ten haben,
erhebl ich schneller an Colisept ikämien, Diar rhöen und Pneumonien. Offenbar spie lt d as
Kolostrum bei der Reifung zel lulärer Abwehrmechanismen des Welpen e ine wesent l iche
Rol le. Immunstimulat ion durch Phytotherapeut ika forc ier t d ie Entwick lung
immunologischer Kompetenzen. Bewähr tes Immunstimulanz is t insbesondere bei
Kreis laufbete i l igung Coffea praeparata ora l . Echinacea purpurea lässt s ich sowohl ora l
a ls auch a ls Injek t ion e insetzen .
Arzneipf lanzen bei Verdauungsstörungen
Unmit te lbar nach der Gebur t kann ausschl ießl ich Mi lch verdaut werden. Saccharase und
Amylase fehlen noch. Der Magen -pH l iegt noch hoch, was die Passage von
Mikroorganismen in den Dünndarm begünst igt. Dies ist einersei ts lebensnotwendig, um
die Bes iedelung mit Kommensalen zu ermögl ichen, kann bei starker bakter ie l ler
Kontaminat ion jedoch leicht zu Darminfekt ion en führen. Mit zunehmendem Alter is t d ie
Säurebarr iere des Magens schwier iger zu überwinden. Nur welpengerechte Nahrung und
Nahrungsaufnahme -Rhythmik gewähr le istet e ine kompl ikat ionslose Verdauung.
Diarrhoen s ind beim Welpen n icht selten. Bei starker Diarrhoe droht Säugl ingen bald der
hypovolämische Kreis laufzusammenbruch. Austrocknungserscheinungen von Haut und
Schle imhaut , e ingeschränkte Speichelsekret ion, Kälte der Extremitäten, beschleunigter,
k leiner, weicher Puls und hohe Atemfrequenz weisen auf e ine lebensbedrohl iche
Exs ikkose h in und bedürfen der intens ivmedizin ischen Betreuung. Begle itend, sowie bei
milden Ver läufen und in f rühen Stadien e iner Diarrhoe s ind Adsorbenzien wie
Kaffeekohle, Hei lerde, Medizin ische Kohle und Tonminerale zu empfehlen, d ie
Bakter ientox ine und Gärungsprodukte b inden . Apfe l -Pektine sorgen für Eindickung des
Darminhaltes, adsorbieren Tox ine und verhindern das Anhaf ten von Bakter ien an d ie
Darmwand. In Human - und Tiermedizin bewährt is t d ie Moro 'sche Karottensuppe nach
e iner Rezeptur des Kinderarztes Prof . Dr. Ernst Moro: 500 g geschälte Karot ten werden
in 1 l Wasser für mindestens 1 Stunde gekocht . Anschl ießend wird d ie e ingekochte
Menge wieder mit heißem Wasser auf 1 l aufgefül l t , m it 1 gestr ichene n TL Salz versetzt
und pür ier t . Beim Kochen f re igesetzte Ol igogalakturonsäuren verhindern das Andocken
pathogener Keime an d ie Darmwand.
Bewährt bei Diarrhoe haben s ich zudem Gerbstoffdrogen. Diese wirken adstr ingierend,
sekret ions - und keimhemmend, d ichten durch Vernetzen von Eiweißmolekülen d ie
Darmschle imhaut ab, erschweren dadurch das Eindr ingen von Toxinen und pathogenen
Erregern, hemmen proinf lammator ische Enzyme und d ie Darmmoti l i tä t . Bei W elpen
kommen Drogen mit kondens ier ten Gerbstoffen (Catechingerbstoffe) wie Blutwurz
(Dekokt) , Grün - und Schwarztee zum Einsatz. Beim Hundewelpen bewähren s ich auch
Teezuberei tungen aus getrockneten Heidelbeeren. Hydrolys ierbare Gerbstoffe (v.a.
Gal lotannine) s ind bei Katzen grundsätzl ich kontraindizier t . Bei der Hydrolyse
entstehenden insbesondere für Katzen tox ische Phenole. Diese können resorbier t
werden, was langfr is t ig auch bei anderen Tieren zur Leberschädigung führen kann. Es is t
zu beachten, dass a l le Gerbstoffe dos isabhängig d ie Schle imhäute re izen und d ie
Resorpt ion von Nahrungsprote inen verzöger n. Langzei tanwendung in hoher Dos ierung
führt zu Wachstumsstörungen.
Ein bewähr tes Mul t i ta lent für Mut ter und Kind, das auch d ie Katze verträgt , is t d ie
Kamil le. Kami l lentee wirk t bei Magen -Darmstörungen ant iphlog ist isch, spasmolyt isch,
ant idyspept isch, cholagog und leicht ant imikrobie l l .
Ein Problem mutter los aufgezogener Welpen sind Darmträghei t und Obstipat ion . Hier
fehlt das für Harn - und Kotabsatz nöt ige Belecken durch d ie Mut ter. Ersatzweise müssen
d iese Welpen nach den Mahlzei ten mit e inem feucht -warmen Tuch in Anal - und
Abdominalregion massiert werden. Auch d ie Massage der Magenregion is t wicht ig, damit
verschluckte Luf t aufgestoßen werden kann. Die Massage kann ers t entfa l len, wenn die
Welpen mobil werden.
Auch die Umstel lung auf feste Nahrung kann zu Darmträgheit und Obst ipat ion führen,
aber auch zu Flatu lenz und Meteor ismus, d ie für den Welpen of t mit Schmerzen und
Krämpfen verbunden s ind .
Mit te l der Wahl beim Hundewelpen s ind milde Bi t terstoffdrogen wie d ie Schafgarbe ,
Karminat iva wie Kümmel und Fenchel . Diese wirken sekret ions - und appet i tanregend,
ant ibakter ie l l und spasmolyt isch . Äther isches Kümmelöl (0,5 -2,0 ml in 100 ml Ol ivenöl)
e ignet s ich bei Hundewelpen auch zur Bauchmassage. Es werden 1 -2 Tropfen der
Mischung mit im Uhrzeigers inn kre isenden Bewegungen einmassiert .
Bei Katzenwelpen wird der Obst ipat ionen durch Sahne oder fette pf lanzl iche Öle
entgegengewirk t. Sol len bei ihr Bi t ters toffdrogen gegen F latu lenz und Meteor ismus
e ingesetzt werden, kann auf homöopathische Tiefpotenzen zurückgegr if fen werden.
Bei Atemwegserkrankungen bewährt s ich d ie Inhalat ion äther ischer Öle von Kamil le und
Thymian l ina lool. Einsetzbar s ind auch Äther ischölmischungen für menschl iche
Neugeborene, etwa das Erkäl tungsöl wärmend® , Bahnhofs -Apotheke Kempten, e ine
schle imlösende Ölmischung aus Lavendel , Mel isse, Thymian l ina lool u.a. , d ie d ie
Atemwege befrei t , beruhigend, tonis ierend, entzündungshemmend und keimreduzierend
wirk t. Bei Katzenwelpen is t s ie geeignet zur I nhalat ion über d ie Duf t lampe, bei
Hundewelpen kann s ie auch zur Herste l lung e iner Einre ibe -Mischung mit fet tem Öl
gemischt werden. Als verträgl ich bei Neugeborenen und Säugl ingen gel ten z.B.
kaltgepresste Öle von Ol ive, Haselnuss, Mandel , Walnuss, Jojobanu ss, Weizenkeimen
und Nachtkerzensamen.
Vors icht geboten ist mit der Anwendung von 1,8 -Cineol -halt igen Phytotherapeut ika
(Eukalyptus, Myrte, Cajeput , Niaul i ) und Campher. Hier s ind bei menschl ichen
Säugl ingen wegen des starken Geruchs Laryngospasmen, Glott i södeme und
ref lek tor ischer Atemsti l ls tand (Kratschmer -Holmgren -Ref lex) beschr ieben worden.
Anwendung im Gesicht und großf lächig auf der Haut sol l ten auch bei Hunde - und
Katzenwelpen unterb le iben.
Fazi t
Die Phytotherapie hat zur Gesunderhal tung von Mutter und Kind Ein iges zu b ieten. Es ist
aber auch bei der Anwendung von Pf lanzenzubereitungen im per iparta len Zei traum
besondere Vors icht geboten, d ies insbesondere bei der aus Sicht der Phytotherapie
grundsätzl ich heik len Katze.
Lebenslauf Cäcilia Brendieck-Worm
Name: Dr. med. vet. Cäc i l ia Brendieck-Worm
Studier te von 1976-1981 Veter inärmedizin in Gießen und promovierte 1982 -1986
am dor t igen Ins t i tut für T ierzucht und Haust iergenet ik . Sei t 1985 arbei tet s ie in
e iner t ierärzt l ichen Prax is für Groß- und Kle int iere. Nach Absolv ierung der
Phytotherapie-Kurse der ATF 2000/2001 schloss s ie s ich a ls akt ive Mitarbeiter in
dem Arbeitskre is Phytotherapie an. 2005 erwarb s ie d ie Zusatzbezeichnung
Bio logische T iermedizin. 2006 wurde ihr d ie Ermächtigung zur W eiterb i ldung in
d iesem Bereich er te i l t . Seit 2008 le itet s ie de n Arbei tskre is Phytotherapie der
GGTM und arbei tet an der Erwei terung der Fort - und W eiterb i ldungsmögl ichkei ten
in der Veter inärphytotherapie. Seit 2006 steht d ie Referententät igkeit für ATF,
GGTM und SMGP im Bereich der Phytotherapie im Vordergrund ihrer Arbei t .
Die Dokumentat ion vorwiegend phytotherapeut isch angegangener Prax isfä l le sowie
d ie Umsetzung phytotherapeut ischen W issens in prax istaugl iche Therapie -
Empfehlungen s ind ihr besonderes Anl iegen. Dabei spiel t das Hinterf ragen
e ingefahrener Therapieschemata und das Aufzeigen ef f izienter und
nebenwirkungsarmer Alternat iven aus der Phytotherapie bei Groß - und Kle int ier
e ine wicht ige Rol le.
Supporter der SMGP Alp inamed AG, Fre idor f
Alp in ia Laudanum, Ins t i tute of Phytopharmaceut ica l Sc iences AG, Walenstadt
Bioforce AG, Roggwi l
Biomed AG, Dübendor f
Bio-Strath AG, Zür ich
Ceres Arzneimit te l, Kesswi l
Dixa AG, St. Gal len
ebi-pharm ag, Kirchl indach
Ginsana SA, Bioggio/Lugano
Herbamed AG, Bühler
Iromedica AG, St.Gal len
IVF Har tmann AG, Neuhausen
Iscador AG, Ar lesheim
S. Karger-Ver lag, Fre iburg i .Br. /Basel
Margr i th F ischer W erbeagentur AG ASW, Küsnacht
Max Zel ler Söhne AG, Romanshorn
Mel isana AG, Zür ich
Meda-Pharma, Wangen-Brütt ise l len
Merz Pharma (Schweiz) AG, Al lschwi l
Padma AG, Schwerzenbach
Permamed AG, Therwi l
Pharma Bel lavis ta GmbH, Rorschacherberg
Phytomed AG, Has le
Ricola AG, Laufen
Schwabe Pharma AG, Küssnacht
Sidroga AG, Ste in
Spagyros AG, Gümligen
G.Streul i Pharma&Co. AG, Uznach
Tentan AG, I t ingen
Vifor /Bio l ine, Vi l lars sur Glâne
Weleda AG, Ar lesheim
s iehe auch ht tp:/ /www.smgp.ch/supporter/suppor ter.html
SMGP/SSPM Fähigkeitsprogramm 2016 Seite 1 von 5
Die Zukunft wird es mit sich bringen, dass auch in den Medizinalberufen Schwerpunkte gesetzt und interessante Angebote gemacht werden müssen. Die Phytotherapie als Mittlerin zwischen Schul- und Komplementärmedizin bietet sich dafür an, neue Wege zu beschreiten. Sie werden dabei feststellen, dass die Wissenschaft vor der Phytotherapie nicht Halt gemacht hat und mitt-lerweile viele pflanzliche Arzneimittel gut doku-mentiert sind. Wir garantieren Kurse auf wissenschaftlicher Basis mit Hochschulniveau, für spannende Dis-kussionen und Auseinandersetzungen. Die Weiterbildung ist für Veterinärmediziner die Basis für den Fähigkeitsausweis „Veterinärphyto-therapie GST“. Details zur Weiterbildung und zu den entsprechenden Reglementen finden Sie jeder-zeit aktuell auf www.smgp.ch.
Für Veterinärmediziner werden bei jedem Kurs tierärztliche Themen separat in Form einer mehr-stündigen Parallelsession behandelt und disku-tiert. Der Zyklus dauert knapp drei Jahre. Jährlich finden 4 Kurse statt. Kurs 1, der die Grundlagen vermittelt, wird jeden Frühling angeboten. Credits
GST: 2 Bildungspunkte für Kurse 2–11, 5 Bildungspunkte Kurs 1, 1 Bildungspunkt für einen Tag Exkursion.
Andere Fachgesellschaften gemäss deren Richt-linien oder gemäss Akkreditierung durch die SMGP.
Fähigkeitsprogramm Phytotherapie SMGP Termine 2016
Sind Sie dabei? Haben Sie Lust, bei einem spannenden und abwechslungsreichen Angebot wäh-rend drei Jahren mitzumachen? Mit Ihnen wohl noch unbekannten Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit Fäden zu spinnen? Dank modularem Aufbau des 11-teiligen Fähigkeitsprogramms Phytotherapie SMGP ist der Einstieg jederzeit möglich.
Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie
Société Suisse de Phytothérapie Médicale
c/o zhaw, Postfach 335, CH - 8820 Wädenswil www.smgp.ch
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Module 1 bis 3 – Tageskurse zu einzelnen Themen sowie Grundkurs
Kurs 4 Arzt und Apotheker in der klinischen Forschung auf dem Gebiet der Phytothe-rapie
Donnerstag 21. Jan. 2016 Wädenswil
Die Wirksamkeit der Phytotherapie wird immer wieder in Frage gestellt, obwohl es mehr als tausend klinische Studien zu verschiedenen Indikationen und Zubereitun-gen gibt. Solche Studien zu bewerten, wird im Kurs gelernt. Für VeterinärmedizinerInnen: Die klinische Forschung zur Veterinärphytotherapie steckt noch in den Kinderschuhen, dennoch können auch hier einige Studien prä-sentiert und bewertet werden. Da die Dokumentation von Fallbeispielen eine wichti-ge Basis für klinische Studien ist, hat die SMGP-vet Dokumentationsvorlagen erar-beitet, die am Kurs vorgestellt werden. Gut dokumentierte Fälle können eine wesent-liche Basis der zur Erlangung des Fähigkeitsausweises „Veterinärphytotherapie GST“ notwendigen SMGP-Zertifikatsarbeit sein. Ausserdem wird die rechtliche Situ-ation von Arzneipflanzen im Spannungsfeld zwischen Futtermittel und Arzneimittel beleuchtet und diskutiert.
Kurs 3 Phytotherapie bei Erkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems
Donnerstag 17. März 2016 Wädenswil
Es begann mit den herzwirksamen Glykosiden. Diese spielen heute keine grosse Rolle mehr. Dafür sind andere Pflanzen in den Vordergrund gerückt. Themen sind: Herzbeschwerden, cerebrale und periphere Durchblutungsstörungen, Arteriosklero-se, hoher und tiefer Blutdruck sowie deren Behandlungsmöglichkeiten mit pflanzli-chen Arzneimitteln. Mit dazu gehört auch die Ernährung, in der Pflanzen eine wichti-ge Rolle spielen. Es begann mit den herzwirksamen Glykosiden. Diese spielen heute keine grosse Rolle mehr, doch andere Pflanzen sind in den Vordergrund gerückt. Themen sind: Herzbeschwerden, cerebrale und periphere Durchblutungsstörungen, Arteriosklero-se, hoher und tiefer Blutdruck, sowie deren Behandlungsmöglichkeiten mit pflanzli-chen Arzneimitteln. Dazu gehört auch die Ernährung, in der Pflanzen eine wichtige Rolle spielen. Für VeterinärmedizinerInnen: Hunde und Katzen sind in unserer Gesellschaft kaum noch im Dienst, sondern werden fast ausschliesslich als vierbeinige Begleiter des Menschen betrachtet. Auch Pferde gehören zunehmend in den Kreis der „com-panion animals“. Bedingt durch mangelnde Bewegung, Überernährung und zuneh-mende Lebenserwartung haben Zivilisations- und Alterskrankheiten Einzug in das Erkrankungsspektrum der Kleintiere und Pferde gehalten. Herz- und Kreislaufer-krankungen sind ein wesentlicher Teil davon. Veterinärphytotherapeutische Möglich-keiten zur Behandlung dieses Krankheitskomplexes stehen im Mittelpunkt der Ver-anstaltung.
Kurs 1 Grundkurs Phytotherapie (mindestens 20 Anmeldungen bis zum 15.4.2016 erforderlich) Der Kurs wird jährlich durchgeführt.
Do/Fr/Sa 26.–28. Mai 2016 Engelberg
Dank dem modularen Aufbau des 11-teiligen Weiterbildungsprogramms ist der Einstieg jederzeit möglich. Die Veranstaltungen können also auch einzeln besucht werden. Der Grundkurs legt die Basis zur Phytotherapie mit Themen wie Herstellung von Phytopharmaka, Qualitätsaspekte, phytotherapeutisches Grundsortiment und Lite-ratur. Im Grundkurs kommen wir auch den Arzneipflanzen in ihrem natürlichen Le-bensraum näher. Für VeterinärmedizinerInnen: Im Gegensatz zur Humanmedizin behandelt die Tiermedizin verschiedene Tierarten. Das stellt besondere Ansprüche an Dosisfin-dung, Anwendungspraxis und Wissen um die Verträglichkeit. Auch unterscheidet
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sich die Rechtslage erheblich. Ein gesonderter Kursteil widmet sich diesen spezi-fisch veterinärmedizinischen Themen und stellt die veterinärphytotherapeutische Literatur vor.
Kurs 5 Phytotherapie bei Erkrankungen der Atemwege
Donnerstag 29. Sept. 2016 Wädenswil
Die Vielfalt der Phytotherapie spiegelt sich gerade in der Behandlung von Erkäl-tungskrankheiten. Der Kurs zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Prophylaxe und Therapie: Teezubereitungen, Inhalationen, lokale oder orale Appli-kationen, Wickel, etc. basierend auf einer Vielzahl von Arzneipflanzen. Für VeterinärmedizinerInnen: Atemwegserkrankungen spielen bei allen Haustier-arten eine bedeutende Rolle. Die Phytotherapie unterstützt in der Veterinärmedizin die Heilung von Atemwegserkrankungen auf vielfältige Weise. Pflanzen mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen spielen hierbei die bedeutendste Rolle.
Kurs 6 Phytotherapie bei Erkrankungen im Urogenitaltraktes
Donnerstag 27. Okt. 2016 Wädenswil
Erkrankungen im Urogenitaltrakt sind geradezu ideal geeignet für eine phytothera-peutische Behandlung, sei es als alleinige oder unterstützende Therapie. Für VeterinärmedizinerInnen: Fruchtbarkeitsstörungen sind eine der Hauptabgangs-ursachen in der Rinderpraxis. Das älteste und gleichsam eines der wenigen in der Schweiz zugelassenen Veterinärphytotherapeutika hat hier seine Indikation. Auch für die intrauterine Behandlung sind Pflanzenextrakte gut geeignet.
Modul 4 – Jahrestagung
31. Schweiz. Jahrestagung Phytotherapie
Phytotherapie und pflanzliche Nahrung: Partner oder Gegensatz?
Donnerstag 10. Nov. 2016 Trafo Baden .
Die Ernährung basiert zu grossen Teilen auf Pflanzen. Die Nähe zur Phytothe-rapie ist damit gegeben. Gesundheit wird in der Ernährung gross geschrieben, in der Phytotherapie besteht der Anspruch mit pflanzlichen Arzneimitteln zu thera-pieren. Je länger je mehr präsentieren sich therapeutische Optionen mit Arznei-pflanzen nicht mehr als Arzneimittel. Unabhängig von formalen Klassifizierungen muss in der Phytotherapie die jeweils beste Option für den Patienten gefunden werden. Dieser Herausforderung stellt sich die 31. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie.
Modul 4 – Exkursionen
Frühjahrs-Exkursion: Arzneipflanzen an der Emme
Samstag 30. April 2016 (Samstag 23. April 2016) Burgdorf
SMGP-Mitglied Kevin Nobs hat unter diesem Thema eine Maturarbeit verfasst, die später als Buch gedruckt im Ott-Verlag (ISBN 978-3-7225-0125-3) erschie-nen ist. Er wird uns die Arzneipflanzen an der Emme näher bringen. Mit dabei ist auch Maja Dal Cero mit ihrem grossen volksmedizinischen Wissen. Bei Bedarf wird die Exkursion doppelt geführt. Zweiter Termin ist der 23. April. Maximal 25 Teilnehmende pro Exkursion.
Sommerexkursion: Arzneipflanzen in typischen Jura-Biotopen und Herstel-lung spagyrischer Arzneimittel
Freitag/Samstag 24./25. Juni 2016 Delsberg Malmaison St.Ursanne
Die Sommerexkursion führt diesmal in den französischsprachigen Teil des Ju-ras, einer Gegend in der bisher noch nie eine SMGP-Exkursion stattgefunden hat. Besucht wird der neue Produktionsbetrieb von Spagyros SA in Malmaison mit Arzneipflanzengarten. Es wird interessant sein, etwas über die spagyrische Verarbeitung von Arzneipflanzen zu erfahren. Der zweite Tag führt in für den Jura spezielle Gebiete mit besonderen Pflanzengesellschaften. Ausgangspunkt: Delsberg. Übernachtung in St. Ursanne. Maximal 25 Teilnehmende.
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Modul 5 – Fortgeschrittenenkurse
Phytozirkel und Phyto-Workshops
Diese Veranstaltungen werden auf der Website der SMGP publiziert. Informa-tionen auf www.smgp.ch Fähigkeitsprogramm oder via [email protected].
Da der Lehrgang modulartig aufgebaut ist, können die Veranstaltungen auch einzeln im Sinn
der Fortbildung besucht werden. Ein Kurstag entspricht 7 Stunden Fortbildung gemäss Reg-lement Fähigkeitsausweis Phytotherapie SMGP (gilt nicht für Kurs 1).
Die Kosten pro Kurs betragen für Mitglieder SFr. 250.–/für Nichtmitglieder SFr. 400.–/Kurs 1 SFr. 550.– respektive SFr. 750.–. Für Exkursionen und die Jahrestagung werden die Teil-nehmergebühren jeweils von Fall zu Fall festgelegt. Ab dem Antrag auf Mitgliedschaft profitie-ren Sie vom Mitgliederrabatt. Der Mitgliederbeitrag beträgt SFr. 200.– pro Kalenderjahr.
Internationale Fortbildungen
„Von Fall zu Fall“ Phytotherapie-Anwendertreffen (GGTM)
Samstag – Sonntag, 21-22.11.2015, D-Lorch Informationen und Anmeldung: www.animaplanta.de. Für Fragen: Cäcilia Brendieck-Worm, [email protected].
East meets West – 16. Internationaler Kongress für Ganzheitliche Tiermedizin (GGTM)
Freitag – Samstag, 1.-2.4.2016, D-Nürnberg Seminar im Rahmen des internationalen Kongresses für Ganzheitliche Tiermedizin; Neurologische Phäno-mene (Schmerz, Stress, Verhaltensauffälligkeiten, Folgen von Durchblutungsstörungen u.a.) aus Sicht von TCVM und westlicher Phytotherapie; Information und Anmeldung: www.ggtm.de
Phytotherapie Kurs C/D (ATF)
Donnerstag – Samstag, 5.-7.5.2016, D-Giessen ATF-Fort- und Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung Biologische Tiermedizin; Phytotherapie von Herz-Kreislauferkrankungen, Immunmodulation und Tumortherapie mit phytogenen Arzneimitteln, Mönchspfeffer in der Therapie des Equinen Cushing-Syndroms, Phytotherapie der Nieren- und Harnwege, bei Verhaltens-störungen; Phytotherapie der Bewegungsorgane und des chronischen Schmerzes, Dopingrelevanz von Phytotherapeutika beim Pferd. Information und Anmeldung: www.bundestieraerztekammer.de ; ATF -Anerkennung 20 Stunden.
Trinationaler Phytokongress von GPT, SMGP, ÖGPhyt
Donnerstag – Samstag, 2.-4.6.2016, D-Bonn
Phytotherapie-Praxisseminar „Pflanzliche Öle in Pflege und Therapie“
Freitag – Sonntag, 24.-26.6.2016, D-Staufen Fette Öle aus Pflanzen innerlich und äußerlich bei dermatologischen Problemen, als Auszugs- und Träger-öle u.v.m; Information und Anmeldung: www.ggtm.de
Jahrestagung Gesellschaft für Arzneipflanzen- und Naturstoffforschung (GA)
Samstag - Mittwoch, 23–27.7.2016, DK-Kopenhagen; Informationen und Anmeldung: www.jnpc2016.dk.
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Hinweis: Zur Erlangung des Fähigkeitsausweises sind gemäss den am Kurs 1 abgegebenen Reglementen (zu finden auch auf www.smgp.ch) neben den Kursen auch die Teilnahme an der Jahrestagung sowie die Teilnahme an Exkursionen notwendig, da ansonsten die geforderte Stundenzahl nicht erreicht wird. Ärztinnen und Ärzte müssen ein Logbuch in Eigenregie führen. Ich melde mich für folgende Kurse/Veranstaltungen definitiv an:
21. Jan. 16 Wädenswil Kurs 4 Klinische Forschung in der Phytotherapie
17. März 16 Wädenswil Kurs 3 Erkrankungen Herz-/Kreislaufsystem
30. April 16 Burgdorf Frühjahrs-Exkursion 2016. Vorerst ist nur der Anmeldetermin 30.4. geöffnet. Bei Überbuchung Zusatztermin 23.4.
26.–28. Mai 16 Engelberg Kurs 1 Grundkurs – Erlebnistage Phytotherapie
24.–25. Juni 16 Jura Sommerexkursion
29. Sept. 16 Wädenswil Kurs 5 Phytotherapie bei Erkrankungen der Atemwege
27. Okt. 16 Wädenswil Kurs 6 Gynäkologie/Urogenitalsystem
10. Nov. 16 Baden Jahrestagung: Phytotherapie und pflanzliche Nahrung
Ich melde mich für das Programm Veterinärmedizin an.
Sammelanmeldung senden an: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Frau Rachel Urenda, Post-fach, 8820 Wädenswil, [email protected] / Telefon 058 934 59 80 / Fax 058 934 50 01. Anmeldung für einzelne Veranstaltungen über www.smgp.ch möglich, sobald Detailprogramm publiziert ist. Die Anmeldung gilt als verbindlich. Rücktrittsbedingungen gemäss Detailprogramm bei den einzelnen Veranstaltungen.
Name, Vorname
Titel
Beruf
Arbeitsort, Firma:
Strasse
PLZ / Ort
Tel.
Ich nehme an der Parallelsession der Veterinär-
mediziner teil: Ja Nein
SMGP-Mitglied? Ja Nein
FPH-Nr. (für ApothekerInnen)
Datum
Unterschrift
Unters tützen Sie d ie Akt iv i tä ten der SMGP und werden Sie – fal ls s ie es n icht schon
sind - Mi tg l ied unserer Gesel lschaf t . Damit tragen Sie bei , d ie Zukunf t von
Veransta l tungen, wie s ie heute stat t f inden, zu s ichern .
Mitg l iederbeitrag 200 Franken. W ird erst ab 201 6 erhoben.
Aufnahmeantrag Hiermit ste l le ich den Antrag, in d ie Schweizer ische Medizin ische Gesel lschaf t für
Phytotherapie (SMGP) a ls ordent l iches Mitg l ied aufgenommen zu werden:
Name: Vorname:
Adresse:
PLZ, Or t: Land:
Telefon: E-Mai l :
Univers itäre Ausbi ldung:
Beruf l iches Tät igkeitsgebiet /T ite l:
Gebur tsdatum:
Ort, Datum:
Unterschr if t :
Einsenden an Geschäf tsste l le der SMGP:
Prof . Dr. Beat Meier
ZHAW, Depar tement N
Postfach
8820 W ädenswi l
Fax: +41 58 934 50 01,
Der Antrag kann auch auf der Homepage der SMGP ausgefül l t werden:
www.smgp.ch v ia Index – Antrag auf Mitgl iedschaf t .