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1 KLASSISCHE HOMÖOPATHIE KLASSISCHE HOMÖOPATHIE KLASSISCHE HOMÖOPATHIE KLASSISCHE HOMÖOPATHIE FÜR RI FÜR RI FÜR RI FÜR RINDER DER DER DER Birgit Gnadl Birgit Gnadl Birgit Gnadl Birgit Gnadl 4. Auflage 2011 4. Auflage 2011 4. Auflage 2011 4. Auflage 2011

ASSISCHE H PATHIE ASSISCHE H PATHIE F R RI F R RI DERDERDER · Knochenschwäche (Rachitis) 194 Osteomalazie (Abnahme der Knochenhärte) 196 Angeborener Stelzfuß, Sehnenverkürzung

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KLASSISCHE HOMÖOPATHIE KLASSISCHE HOMÖOPATHIE KLASSISCHE HOMÖOPATHIE KLASSISCHE HOMÖOPATHIE FÜR RIFÜR RIFÜR RIFÜR RINNNNDERDERDERDER

Birgit GnadlBirgit GnadlBirgit GnadlBirgit Gnadl

4. Auflage 20114. Auflage 20114. Auflage 20114. Auflage 2011

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WISSEN BEDEUTET VERANTWORTUNG!

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Eigenverlag Baumgartner Übersee/Feldwies Birgit Gnadl, Achenweg 30, 83236 Übersee „Klassische Homöopathie für Rinder“ (544 Seiten, 135 Fotos und Abbildungen) ISBN 978-3-00-034572-2 Bestellungen über Fax: 0 86 42/5 97 99 65

Ebenfalls im Eigenverlag Baumgartner Übersee/Feldwies erschienen:

� „Konstitutionstypen beim Rind“ von Angela Lamminger-Reith ISBN 978-3-00-028609-4 Bestellungen über Fax: 0 86 56/98 38 39 Das Buch ist auch als CD-Rom erhältlich (ISBN 978-3-00-028608-7).

� „Brunst- & Mondkalender“ DINA 1 Bestellungen über Fax: 0 86 42/5 97 99 65 oder 0 86 56/98 38 39

� Haus- und Hof-Mondkalender DINA 4

Bestellungen über Fax: 0 86 42/5 97 99 65 oder 0 86 56/98 38 39

� „Arzneimittellehre für Großtiere“ – Voraussichtlicher Erscheinungstermin Sommer 2012 von Birgit Gnadl und Angela Lamminger-Reith ISBN 978-3-00-034574-6 Bestellungen über Fax: 0 86 42/5 97 99 65 oder 0 86 56/98 38 39 Das Buch ist auch als CD-Rom erhältlich (ISBN 978-3-00-034573-9) Infos auch unter www.nutztierhomoeopathie.de

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Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der fotomechanischen und elek-tronischen Wiedergabe sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne ausdrückliche Genehmigung der Autorin in irgendeiner Form reproduziert oder übermittelt werden, weder mechanisch noch in elektronischer Form, ein-schließlich Fotokopie. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen frei-en Warennamen handelt.

Copyright 2011 by Baumgartner Verlag, Birgit Gnadl, Übersee

Beratung, Mitarbeit, Satz und Layout: Angela Lamminger-Reith, Teisendorf Fotos und Zeichnungen: Birgit Gnadl, Übersee

Infos zu den Seminaren unter: www.nutztierhomoeopathie.de Diese 4. Auflage wurde ergänzt durch folgende Krankheitsbilder und Kapitel: - Zoonosen (von Tier auf Mensch und umgekehrt übertragbare Erkrankungen); - Schmerzempfinden des Rindes und die Homöopathische Behandlung; - Hämorrhagische Diathese – Blutschwitzen beim Kalb; - Behandlung von Impfschäden; - Augenerkrankungen; - Bullen homöopathisch behandeln; - AMS (Automatische Melksysteme) und Homöopathie; - Homöopathie in der Mutterkuhhaltung; - Blutegeltherapie beim Rind;

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Vorwort

„Fleisch und Milch von Tieren, die homöopathisch behandelt werden, ist gesund und frei von Rückständen und Skandalen“.

Als im Jahre 2003 die erste Auflage der „Klassischen Homöopathie für Rinder“ erschien, befand sich die Homöopathische Therapie von Kühen noch in den An-fängen. Es gab bis zu diesem Zeitpunkt kein Buch, welches sich ausführlich mit Krankheitsbildern, deren Ursachen, der Behandlung mit Homöopathie oder der Konstitutionstypentherapie beim Rind befasste. Mittlerweile wenden eine beeindruckende Anzahl von Rinderhaltern Homöopa-thie bei ihren Rindern selbständig an. Hier sammelt sich ein sehr umfangreiches Wissen aber auch ein großer, unvorstellbarer Erfahrungsschatz. Nicht nur bei akuten oder weniger akuten Erkrankungen ist die klassische Homöopathie zukunftsweisend und heilsam, sondern vor allem bei chronischen Erkrankungen, wo die konventionelle Schulmedizin überwiegend keine Heilung mehr bewirken kann. Diese relevanten Erfahrungen werden seit 1995 in den Seminaren und Arbeitskreisen, geleitet von Birgit Gnadl und Angela Lamminger-Reith, akribisch gesammelt, dokumentiert und weitergegeben. Alles was sich in der praktischen Anwendung bewährt und den Grundzügen der klassischen Homöopathie entspricht wird verwendet und weitergegeben. Neue Krankheitsbilder werden aufgegriffen - homöopathische Lösungswege erar-beitet - um diese dann schnellstmöglich in die Praxis umzusetzen. Was sich in der Gesamtheit auf den landwirtschftlichen Betrieben als funktio-nierend erweist wird weitergegeben. Mein besonderer Dank gilt hier meiner langjährigen Freundin und Kollegin Angela Lamminger-Reith. Unser intensiver, fachlicher Austausch ist ein entscheidender Garant für das gute und zukunftsweisende Wirken in unserem Beruf. Zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt. Übersee, im November 2011 Birgit Gnadl

„für meine Familie“

Vorwort

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Dieses Buch soll Informationen über die Anwendung homöopathischer Arz-neimittel beim Nutztier geben. Dabei wurde größter Wert auf Vollständigkeit und Genauigkeit gelegt. Es versteht sich, dass die Autorin zu keinem Zeitpunkt für Interpretation und Ausführung dieser Methode, Konzepte und Praktiken ver-antwortlich gemacht werden kann. Verantwortlich für den Erfolg der Behandlung ist ausschließlich die Person, welche das Tier behandelt. Sollten Sie manche Ausführungen nicht voll verstehen oder nicht in der Lage sein, diese Methode auszuführen, wenden Sie sich an einen Profi um Rat. Es ist der Autorin ein dringendes Anliegen, die Leserinnen und Leser darin zu bestärken, sich so viele Informationen wie möglich über die homöopathische Behandlung des Nutztieres zu verschaffen. Ferner rät die Autorin dazu, ein Seminar oder einen Kurs zu diesem Thema zu besuchen, bevor man sich daran macht, diese Methode selbst in die Praxis umzusetzen. Außerdem sind die gesetzlichen Bestimmungen, speziell das Arzneimittelgesetz, im Bezug auf die Anwendung beim Nutztier einzuhalten und zu beachten. Infor-mieren sie sich hierzu bei ihrem zuständigen Veterinäramt/Kammer. Das Buch ist als Lehrmittel gedacht. Für Schäden und Verluste, die direkt oder indirekt durch den Inhalt dieses Buches verursacht wurden, übernehmen die Autorin und ihre Rechtsnachfolger sowie der Verlag keine Haftung und Ver-antwortung gegenüber Menschen und Tieren.

Haftungsausschluss

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Inhaltsverzeichniss: Seite: Vorwort 7 Haftungsausschluss 9 Autorin 19 Einleitung 20 Warum homöopathische Behandlung im Stall 21 Was ist Homöopathie 23 Potenzierung 25 Darreichungsformen 25 Globuli 25 Erstreaktion/Heilungsverlauf 26 Zunahme der Beschwerden 26 Das Heringsche Heilungsgesetz 27 Wichtiges bei der Anwendung homöopathischer Mittel im Stall 28 Ansätze der homöopathischen Behandlung des Rindes 32 Was mein vermeiden sollte 36 Normalwerte beim Rind 37 Symptome und mögliche Ursachen 38 Die Homöopathische Stall-Apotheke 39 Nosoden 67 Definition 68 Verwendung einer Nosode 68 Verschiedene Nosoden 68 Die homöopathische Behandlung von Tieren in Notfall-Situationen 75 Homöopathische Behandlung bei Schmerzen 76 Schock 80 Hitzschlag / Sonnenstich 81 Blutungen durch Vergiftungen 81 Blutungen mit traumatischer Ursache 82 Bluterguss 83 Verletzung des Auges 83 Zähneknirschen 85 Nasenring ausreißen 86 Nasenbluten 86 Gabelstich / Stichverletzung / Bißverletzung 88 Knochenbruch 89

Inhaltsverzeichnis

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Nesselsucht, Nesselfieber (Urticaria) 90 Kettenhang 92 Muskelriss 93 Gelenksluxation 94 Kolik 95 Nierenkolik 100 Verbrennungen 103 Herzerkrankungen 104 Überdosis an Kraftfutter 106

Erkrankungen des Euters 107 Milchhochziehen 108 Milchmangel 111 Strichverletzungen 113 Angesäugte Kalbin 115 Widersetzlichkeit beim Melken 116 Euterhautentzündung 118 Euterpocken / Kuhpocken 119 Zitzenkanal-Wucherung (Hyperkeratose) 120 Euterwarzen 122 Euterödem („Flohs, Gschoos, Gacht, Gaukel, Gmaunkert“) 124 Homöopathisches Trockenstellen 125 Behandlungsmöglichkeit der Trockensteher-Mastitis 126 Antibiotisches Trockenstellen / Hemmstoff 128 Mastitis (Euterentzündung / Eutergesundheit) 129 Eutergesundheit und Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern 131 Auslöser akuter Euterentzündungen 133 Verschiedene Arten der Mastitis 134

- Streptokokken-Mastitis (Gelber Galt) 134 - Staphylokokken-Mastitis 135 - Escherichia coli-Mastitis 135 - Corynebakterium pyogenes-Mastitis 136 (Holsteinische Euterseuche) - Hefemastitis 138 - Chlostridien-Mastitis 138 - Mycoplasmen-Mastitis 139

Erhöhter Zellgehalt als Bestandsproblem 140 Mastitis - Homöopathische Therapie 141 Gelenkserkrankungen 147 Gelenkentzündung 148 Dekubitus (Wundliegen) 150 Peritarsale Phlegmone 153 Erkrankungen der Klauen 155 Klauenabszess - Rusterholz´sches Sohlengeschwür 157 Klauenrehe / Klauenlederhautentzündung 159

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Limax - Zwischenklauengeschwulst 162 Panaritium / Zwischenklauenphlegmone 164 Ballenhornfäule 166 Mortellaro (Erdbeerkrankheit) 168 Begleit-Therapien bei Gelenk- und Klauenerkrankungen 170 Rund um die Geburt des Kalbes 171 Oft treten Fehler bei der Geburtshilfe auf 172 Nach der Geburt 173 Fruchtwasser-Aspiration 174 Zwillingsgeburt, Steißlage, „Arschlängs-Kälber“, Kaiserschnitt-Kälber 175 Frühgeburten 176 Saugschwäche 177 Kälberkrankheiten 179 Merkmale gesunder Kälber - Symptome kranker Kälber 180 Ohrenmarken setzen 183 Enthornen 184 Nasenring einziehen 185 Vitamin E- Selenmangel 185 Eisenmangel des Kalbes 186 Darmpechverhaltung Neugeborener 187 Bakterielle Allgemeininfektion und / oder Gehirnhautentzündung 188 Halsentzündung (Laryngitis) 191 Appetitlosigkeit, krankheitsbedingt 192 Nach Impfungen 193 Spritzenabszess 193 Kolik 194 Knochenschwäche (Rachitis) 194 Osteomalazie (Abnahme der Knochenhärte) 196 Angeborener Stelzfuß, Sehnenverkürzung 197 Kälberlähme (dicke Gelenke beim Kalb) 199 Nabelprobleme 201 Nabelbruch 202 Nabelentzündung 203 Nabelabszess 205 Blutschwitzen 205 Kümmern 207 Ohrenentzündung 208 Ringflechte, Trichophythie, Maulgrind, Kälbergrind, Kälber- oder Glatzflechte 209 Räude 211 Läuse-, Milben-, Haarlingsbefall 212 Magen-, Darm-, Wurmkrankheiten 213 Gegenseitiges Besaugen 215 Schreckhafte Kälber 216

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Kälberdurchfall 217 Kälberdurchfall – Warum? 218 Kälberaufzucht – Zukunft des Betriebes 219 Mögliche Fehlerquellen als Ursache für Durchfall-Erkrankungen 222 Krankheitserscheinungen / Symptome und mögliche Ursachen 222 Zusätzliche Therapie bei Durchfallerkrankungen 224 Homöopathische Therapie bei Kälberdurchfall 227 Pansentrinken 234 Rotavirusinfektion 237 Prophylaxe zur Vermeidung der Frühdurchfälle 239 Therapeutisches Vorgehen bei Kälber-Frühdurchfall 240

Rund um die Geburt 241 Geburtsvorbereitung 242 Geburtseinleitung 243 Wehenschwäche 243 Geburtshilfe 244 Verletzungen bei der Geburt 247 Nach der Geburt 249 Gelenksluxation 251 Nachgeburtsverhalten 253 Kaiserschnitt 254 Bei drohendem Abort 255 Gehäuft auftretende Aborte 256 Bei bereits einsetzender Blutung 257 Nach erfolgtem Abortus (Verwerfen) 257

Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane 259 Probleme der Fruchtbarkeit 260 Der Zyklus des Rindes 260 Brunstanzeichen einer Kuh 261 Mögliche Ursachen von Fruchtbarkeitsstörungen 262 Verzögerte, fehlende Brunstsymptome, undeutliche Brunst oder stilles Rindern 265 Nachrindern, Umrindern, Schwierigkeiten beim Aufnehmen 266 Unterfunktion des Gelbkörpers 267 Zysten, Ovarzysten 268 Prophylaxe gegen Zystenbefall 271 Fruchtbarkeit verbessern und beeinflussen mit Nosoden 271 Gehäuft Zwillingsgeburten 272 Ausfluss oder chronische Gebärmutterschleimhaut-Entzündung 272 Gebärmutterverdrehung 274 Gebärmuttervorfall 274 Scheidenvorfall 276 Urovagina 277 Chlamydien 279 Camphylobacteriose 280 Q-Fieber 281

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Fruchtbarkeitsstörungen als Bestandsproblem 282

Stoffwechselerkrankungen 283 Störungen des Mineralstoffwechsels 284 Azetonämie, Azetonurie, Ketose der Rinder 285 Krämpfigkeit, Starrkrampf 289 Gebärparese, Festliegen, Kalbefieber, Milchfieber 291 Nervenlähmung, Blockade 295 Hypomagnesämische Tetanie / Weidetetanie 296 Stoffwechselprobleme als Bestandsproblem 298

Erkrankungen der Atemwege 299 Rinder- / Kälbergrippe 300 BRSV-Infektion 311 Katarrhalische Rhinitis - Schnupfen 317 Chronische Nasenschleimhaut-Entzündung 318 Stirnhöhlenentzündung, Stirnhöhlenvereiterung 319 Rachenentzündung (Laryngitis) 321 Lungenödem (Oedema pulmonale) 322 Weideemphysem (Allergisch- anaphylaktisches Lungenödem) 323 Lungenemphysem 324 Bronchialasthma 326 Pneumonie, Lungenentzündung 327

Krankheiten der Verdauungsorgane 331 Zahnprobleme 332 Kolik 332 Labmagenverlagerung 338 Labmagenverdrehung 340 Darmentzündung (Colitis), Verdauungsstillstand 340 Fremdkörpererkrankung 341 After- und Mastdarmvorfall 342 Labmagengeschwür 345 Pansenazidose / Pansenübersäuerung 346

Hauterkrankungen 347 Lichtkrankheit 348 Nesselsucht, Nesselfieber (Urticaria) 348 Warzen 351 Warzenbildung (Virus Papillome) 353 Euter-Schenkelekzem 355 Euter-Ekzem 357 Schwanzspitzen-Entzündung 358 Haarausfall 360 Ringflechte, Trichophythie, Maulgrind, Kälbergind, Kälber- oder Glatzflechte 362 Räude 364 Ekzeme 365

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Augenerkrankungen 367 Verletzung des Auges 368 Augenlidverletzung 370 Augenentzündung / Bindehautentzündung / Weidekeratitis 371

Viruskrankheiten 373 Ansteckende Nasen-Luftröhren-Entzündung 375 Infektiöse bovine Rhinotracheitis (IBR/BHV1) Blauzungenkrankheit (BTV) 376 Bovine Virusdiarrhöe (BVD) / Mucosal-disease /MD) 378 BRSV-Infektion 380 Kuhpocken / Euterpocken 381 Milzbrand (Anthrax) 383 Neosporose / Hundekot 384 Paratuberkulose 387 Maul- und Klauenseuche (MKS) 389

Infektionskrankheiten / Bakterielle Erkrankungen 391 Aktinomykose (Strahlenpilzerkrankung) / Aktinobacillose 392 Babesiose / Blutharnen (Weidehämoglobinurie) 394 Botulismus (bakterielle Lebensmittelvergiftung) 396 Chlamydien 399 Leptospirose 401 Listeriose 403 Q-Fieber 404 Rauschbrand 405 Pararauschbrand 405 Toxoplasmose 406 Tetanus (Starrkrampf) 407

Zoonosen 409 Brucellose (Abortus bang) 411 Camphylobacter-Infektion 412 Chlamydien 413 EHEC-Infektion 413 Kryptosporidiose 415 Kuhpocken / Euterpocken - Melkerknoten 415 Leptospirose 415 Listeriose 415 Maul- und Klauenseuche 415 Milzbrand 415 Q-Fieber 415 Pasteurellose, Mannheimia haemolytica 415 Salmonellose 416 Staphylococcus aureus-Infektion 417 Streptokokken-Infektion 420 Trichophythie (Kälberflechte, Talerflechte, Grind) 421 Tuberculose / Mycobacterium 422

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Mineralstoffmangel- Überschuss oder Verwertungsstörung 425 Haaranalyse beim Rind 427 Mineralstoffe 429 Essentielle Mineralstoffe 429 Mineralmangel-Symptome allgemein 431 Essentielle Spurenelemente 432 Toxische Elemente / Schwermetallbelastung 437

Vergiftung 439 Vergiftungen durch Wild- und Zierpflanzen 440 Pflanzen die giftig sein können 441 Andere Vergiftungen 445 Homöopathische Erstversorgung bei Vergiftungen 446 Sonstige Therapieempfehlungen 448

Parasitenbefall beim Rind 449 Parasitenarten 453

Impfungen 469

Erkrankungen beim Bullen 475 Deckinfektionen 476 Bulle der nicht springt 477 Schlechte Spermaqualität 478 Bulle wird aggressiv 479 Hodenhochstand 479 Harnröhrenentzündung 480 Kastration – Nachbehandlung 480 Verletzungen durch Aufreiten oder Rangkämpfe 481 Klauenentzündungen durch Streptokokken 481 Schwanzspitzenentzündung 481

AMS / Melkroboter und Homöopathie 483 Der erste Kuheintrieb in den Roboter 484 Kühe schlagen gegen das Melkzeug 485 Milchfettgehalt sinkt 485 Erhöhte Leitfähigkeit / Salzgehalt steigt 486 Futterschale wöchentlich säubern 486 Zwischendesinfektion / Dippen 486

Homöopathie in der Mutterkuhhaltung 487 Geburtsvorbereitung 488 Versorgung nach der Geburt 489 Die Kuh nimmt ihr Kalb nicht an 489 Unterstoßen eines Kalbes 489 Weidegang, Umstallungen, Stress-Situationen 490 Übertriebener Mutterinstinkt 490 Kühe die trotz Brunst den Bullen abschlagen 490 Milchmangel 490

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Konstitutionsbehandlung 493 Prophylaktische Behandlungsmöglichkeiten 501 Krankheiten und Prophylaxe 503 Verhaltensstörungen / Sonstiges 507 Wasser 510 Salz 511 Brennnessel für Mensch und Vieh 513 Blutegeltherapie beim Rind 514 Rinderzucht 516 Silicea + Seuchen – Betrachtung 517 Literaturverzeichnis 520 Symptomen- und Stichwortverzeichnis 521

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Autorin

Birgit Gnadl, Tierheilpraktikerin, Buchautorin, pri-vate landwirtschaftliche Beraterin und Dozentin für Klassische Homöopathie mit Fachrichtung „Milchvieh“, be-wirtschaftet zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern einen Bio-Milchviehbetrieb im Chiemgau.

Seit 1995 Fachvorträge, Gründung und Betreuung der Laien-Arbeit:

• Arbeitskreis „Homöopathie für Rinder“ in verschiedenen Landwirtschafts-ämtern;

• Dozentin der Seminare „Homöopathie beim Milchvieh“; • Vorträge an Universitäten, Landwirtschaftsschulen, Veterinärämtern, Bio-

verbänden, Landfrauenverbänden, Molkereien. Mitglied im Ältesten Verband der Tierheilpraktiker Deutschlands sowie Mitglied im Prüfungsausschuss für Tierheilpraktiker.

Wenn Sie einen Tierheilpraktiker suchen, sollten Sie darauf achten, dass der von Ihnen ange-forderte Tierheilpraktiker beim Ältesten Verband der Tierheilpraktiker Deutschlands Mitglied und somit berechtigt ist, das oben angegebene Verbandszeichen zu führen. Dieses Zeichen beurkundet als eingetragenes gesetzliches Zeichen den Qualitätsstandart eines geprüften Tierheilpraktikers (THP) www.thp-verband.de

Autorin

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Einleitung

Als entscheidenden Faktor zur Anwendbarkeit und Weitervermittlung von homöopathischen Kenntnissen spielt die tatsächliche, praktische Erfahrung eines Therapeuten oder Referenten eine übergeordnete Rolle. Hier ist nicht die Erfahrung im eigenen Betrieb als Referenz zu betrachten, sondern eine vielschichtige, praxisübergreifende Sammlung an Erfahrungen. Die Homöopathische Behandlung des Rindes ist sehr effektiv, wirksam und relativ einfach umzusetzen. Menschen mit Bezug zur Natur, dem Boden und den Tieren sind die besten Behandler. Bäuerinnen und Bauern „bauen an“, pflegen und bewahren das ihnen übertragene, mit diesen Eigenschaften werden sie mit der Homöopathie große Er-folge und viel Freude haben. Übertragbarkeit auf den Menschen Homöopathische Mittel werden beim Menschen getestet, die Anwendung beim Tier erfolgt auf Grundlagen der menschlichen (Human) -Arzneimittelbilder. Dennoch sollte der Behandelnde Laie die eigene Behandlung aber auch die Be-handlung der Kinder oder Familienmitglieder sehr differenziert betrachten. Der Mensch reagiert oft anders als das Tier. Natürlich gibt es einige Mittel, welche auch beim Menschen bedenkenlos einge-setzt werden können. Bei der selbständigen Behandlung mit Hochpotenzen sollte man sehr vorsichtig sein und die selbständige Auswahl der Mittel nicht überschätzen. Es empfiehlt sich einen Klassisch homöopathisch arbeitenden Heilpraktiker, der den Patienten durch eine sogenannte Erstanamnese genau kennt, zu Rate zu ziehen. Klassische Homöopathen finden sie z. B. unter:

www.homoeopathie-forum.de

Besuchen sie hierzu auch unsere Internetseite:

www.nutztierhomoeopathie.de

Einleitung

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Warum homöopathische Behandlung im Stall?

• Es besteht eine Antibiotika-Resistenz und die herkömmlichen Mittel wirken

nicht mehr (500 Tonnen Antibiotika werden jährlich bundesweit beim Nutztier verbraucht).

• Keine Nebenwirkungen durch homöopathische Behandlung.

• Keine Tierversuche nötig

(Die Mittel werden am gesunden Menschen getestet).

• Konstitutionelle Erkrankungen werden schon frühzeitig erkannt und behandelt.

• Auf lange Sicht Erreichung und Erhaltung eines besseren und stabileren

Gesundheitszustandes der Tiere. • Der Einsatz von Chemie wird minimiert, was sich positiv auf die Gülle und

dadurch auch auf die Felder auswirkt und somit auch für die Umwelt von Vorteil ist. Eine Studie des Nordrheinwestfälischen Verbraucherschutzministeriums hat er-geben, wenn Schweine mit Antibiotika behandelt wurden, findet man Rück-stände der Medikamente in der Gülle. Das ist schon seit langem bekannt – was man bisher nicht wusste, dass sich die Antibiotika-Rückstände sogar noch in Pflanzen nachweisen lassen, die auf dem güllegedüngten Boden wachsen.

• Da einem Tier, das möglicherweise geschlachtet werden muss, oft keine

konventionellen Medikamente verabreicht werden können, kann allenfalls eine Therapie mit homöopathischen Mitteln versucht werden. Dadurch wird das Problem dass eine Schlachtung aufgrund medikamentöser Rückstände nicht durchgeführt werden kann umgangen. Vorrang hat hierbei natürlich der Tierschutz!

• Unabhängig von einer konventionellen Diagnose: Da mit homöopathischen

Mitteln mehr der Patient selbst als eine bestimmte Krankheit behandelt wird, ist es nicht immer nötig, den Namen der Krankheit zu kennen. Andererseits ist die Erhebung der Symptome und des Krankheitsverlaufes viel wichtiger.

• Tiere können teilweise vom Tierbesitzer selbst therapiert werden. • Durch die Möglichkeit der Selbstbehandlung werden Krankheiten schon viel früher behandelt, wodurch natürlich weniger Ausfälle zu verzeichnen sind.

Warum Homöopathie?

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• Homöopathische Mittel sind äußerst günstig.

• Zusätzlich zur direkten Einsparung ist vor allem von Bedeutung, dass trotz Behandlung keine Rückstände in Milch und Fleisch entstehen und dadurch keine Wartezeiten beachtet werden müssen.

• Im Laufe der homöopathischen Behandlung des Bestandes wird dieser immer gesünder und es treten immer weniger Krankheiten auf.

• Die Gefahr einer Seuchen- oder Infektionsübertragung sinkt natürlich mit

Reduktion des „Parteiverkehrs“ im Stall, was sich automatisch durch die Selbsttherapie des eigenen Tierbestandes ergibt.

• Um der steigenden Nachfrage nach unbelasteten und gesunden Nah-rungsmitteln gerecht zu werden.

• Tierarztmangel im Bereich Nutztier ist in vielen Regionen keine Seltenheit

mehr. Hier kann der Landwirt auf eine ungefährliche Therapie für seine Tiere zurückgreifen.

• Der homöopathisch behandelnde Landwirt entwickelt ein sehr positives Ver-

hältnis zu seinen Tieren. Dies wirkt sich durch gute Tiergesundheit auf den gesamten Bestand aus. Hiervon profitieren Mensch und Tier.

Warum Homöopathie?

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♦ Homöopathische Behandlung bei Schmerzen: Schmerzbeurteilung beim Rind: Vom Schmerzempfinden des Rindes weiß man sehr wenig, es ist abhängig von der Einschätzung des Besitzers. Jedoch kann man davon ausgehen, dass Rinder ein höheres Schmerzempfinden als beispielsweise Pferde haben, jedoch das Schmerz-empfinden des Rindes gegenüber dem Menschen geringer ist. Das Schmerzempfinden, besonders beim Rind, wird auch durch die Mondphasen beeinflusst. Generell sind unterschiedliche Erkrankungen als sehr schmerzhaft oder weniger schmerzhaft zu beurteilen. Folgende Erscheinungen können generell als Schmerzreaktion bezeichnet werden: Zähneknirschen ist meist ein klares Zeichen, dass das Tier Schmerzen hat. Das Tier frisst schlecht oder kaum, Tier liegt viel, frisst auch im Liegen, lässt den Kopf und die Ohren hängen, wirkt sehr traurig und apathisch. Teilweise kann man auch trübe, eingefallene Augen mit Tränenfluss erkennen, die Nase ist weit offen und aufgezogen. Es gibt aber auch Tiere, die mit vermehrter Atmung, Zähneknirschen, brüllen oder stöhnen reagieren. Bei Bauchschmerzen schlagen Tiere mit den Füßen gegen den Bauch. Tiere mit Schmerzen sondern sich oft von der Herde ab und haben eine angespannte Körperhaltung mit aufgezogener Bauchdecke oder gekrümmten Rücken. Probleme beim Aufstehen, Liegedruckstellen, Lahmheit, zittern sowie Entlastungshaltung sind erste Anzeichen, gerade wenn Schmerzen im Bereich der Klauen oder Extremitäten vorliegen. Tiere die den Kopf am Futtertrog, gegen eine Wand oder anderes Tier stützen, haben Kopfschmerzen. Milchrückgang ist erst infolge länger anhaltender Schmerzen erkennbar. Verletzungen und Entzündungen im Kopfbereich, an den Klauen und Zitzen kann man als besonders schmerzhaft einstufen. Schwere Geburten, die häufig mit schweren Verletzungen einhergehen, erscheinen meist weniger schmerzhaft. Häufige auftretende Krankheiten / Situationen die von starken Schmerzen begleitet werden: Klauengeschwür, Klauenrehe, Klauenamputation, Klauenspitzenabriss, Klauen-abszess, Enthornung, Augenverletzung, Ohrenentzündung, Ausreißen des Na-senrings, Nasenring einziehen, Ohrenmarken setzen, Zahnschmerzen, Zit-zenverletzungen, Zitzenamputation.

Die homöopathische Behandlung von Notfall-Situationen

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Bewährte Schmerzmittel in der Homöopathie: Dosierung: Meist ist eine einmalige Gabe ausreichend, um akute Schmerzen zu lindern. Aconitum C30/C200/D200:

– Plötzliche, unerträgliche Schmerzen mit Schock – Prellungsschmerzen

Arnika C200/D200: – Generell bei allen Verletzungen und nach Operationen ein bewährtes Erst-

mittel – Nach der Geburt – Nach dem Enthornen – Nach dem Ohrenmarken setzen – Nach dem Nasenring einziehen, bzw. ausreißen des Nasenringes – 1 Tag nach Stallumzug (von Anbindehaltung in den Laufstall) – Bei Zitzenverletzungen – Nach Zitzenamputationen – Nach Schwanzbruch / Schwanzamputation – Nach der Kastration – Nach Knochenbrüchen – Bei akuten Lahmheiten – Prellungsschmerzen

Belladonna C30/C200/D200: – Immer bei allen Schmerzen die mit deutlicher Berührungsempfindlichkeit

einhergehen – Fieber – Zähneknirschen – Zucken und zittern – Schmerzen im Kopfbereich (auch infolge Enthornung) – Entzündungen die Hitze abstrahlen und stark berührungsempfindlich sind – Schmerzen die zum Delirium führen – Ohrenentzündung – Nabelentzündung – Akute Euterentzündung – Akute Klauenerkrankungen die Hitze abstrahlen (Panaritium, Mortellaro)

Bellis C30/C200/D200: – Schmerzhaftigkeit als Folge von Nervenverletzungen – Schmerzen nach größeren Operationen – Schmerzhafte Knochenhautverletzungen

Die homöopathische Behandlung von Notfall-Situationen

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♦ Milchhochziehen: Ursache: Auf die Ursache sollte eingegangen werden. Milchhochziehen kann stress-bedingt sein, es kann aber auch eine Mineralstoff-Unterversorgung oder Ver-wertungsstörung vorliegen. Auch Unruhe im Stall oder eine schlechte Atmos-phäre unter den „Stall-Menschen“ kann zu einer Milchflussstörung führen. Ist der Melkstand vielleicht nicht richtig geerdet oder läuft eine störende Wasser-ader oder Erdverwerfung unter dem Melkstand?

Das Hormon Oxytocin ist zuständig für den Milchfluss. Körpereigenes Oxytocin wird durch Stimulation und Reizung der Genitalorgane, den Saugakt, sowie den Geruch und das Erkennen des Neugeborenen ausge-schüttet. Fehlt diese Ausschüttung, fehlt auch der Milcheinschuss.

Für Kühe ist der Melkakt normalerweise etwas Angenehmes.

Kühe sollen sich beim Melken wohlfühlen.

Wichtiges zur homöopathischen Euterbehandlung:

• Während der homöopathischen Behandlung keine kampferhaltigen Euterbalsame verwenden, da diese die homöopathische Wirkung auf-heben.

• Ebenso sollte auf sämtliche ätherische Öle (Pfefferminz, Menthol, usw.) verzichtet werden.

• Auf Jod-Dippmittel sollte verzichtet werden.

• Als Eutereinreibung hat sich Quark oder Topfen (fett!) bestens be-währt. Einfach auf das entzündete, heiße Euter geschmiert, macht es das Gewebe wieder weich, senkt die Temperatur und wirkt entzün-dungshemmend.

• Zur Eutereinreibung eignet sich außerdem: Essigsaure Tonerde oder Olivenöl, Hypericumöl / Rotöl / Johanneskrautöl, Arnica-Gel (nicht bei offenen Wunden), Calendula-Salbe bei Verletzungen, Rescue-Creme.

Erkrankungen des Euters

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Therapie: Kühe, die „Milchaufziehen“ müssen sehr liebevoll behandelt werden. Oft hilft eine Eutermassage mit angewärmten Johanniskrautöl oder Olivenöl. Wichtig ist, das Euter lange genug anzurüsten. Kommt anfangs Milch, dann plötzlich nicht mehr, hat man zu wenig stimuliert. Als rettende Therapie hat sich das saugende Kalb gezeigt. Durch die Stimulation der Gebärmutter wird Oxytocin freigegeben. Dies kann durch eine behutsame Massage der Gebärmutter über den Darm erreicht werden. Oft bleibt aber nur die Möglichkeit künstliches Oxytocin zu spritzen. Hat man mehrmals schon gespritzt, kann durch einen kurzen Schlag, der die Injektion vor-täuscht, körpereigenes Oxytocin freigegeben werden. Homöopathische Therapie: Argentum nitricum C30/C200: Erstlingskühe haben Angst vor dem Melken. Weit aufgerissene Augen. Dosierung: Etwa 10 Minuten vor dem Melken eine Gabe. Ignatia C200: Als Trauermittel, wenn die Kuh dem Kalb nachtrauert und lautstark nach dem Kalb ruft. Dosierung: 1 mal täglich eine Gabe, 3 Tage lang. Natrium muriaticum C200: Als Trauermittel, wenn die Kuh dem Kalb still nachtrauert. Dosierung: 1 mal täglich eine Gabe, 3 Tage lang. Oxytocin Nosode C200: Fördert den Milchfluss. Dosierung: 2 mal täglich eine Gabe, 2 Tage lang. Oxytocin Nosode als alleinige Gabe wird keinen Erfolg bringen, es muss mit einem homöopathischen Mittel kombiniert werden (z. B. mit Phytolacca). Phytolacca C30: Fördert den Milchfluss aus dem gespannten Euter. Dosierung: 2 mal täglich eine Gabe, jeweils ca. 10 Minuten vor dem Melken.

Erkrankungen des Euters

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Pulsatilla C200: Bei gutmütigen, empfindlichen Tieren, Erstgebärenden. Sensible, rundliche Kühe. Dosierung: 1 bis 2 mal täglich eine Gabe, 2 bis 3 Tage lang. Glückshormone regulieren fast alles: Endorphin wird als das sogenannte „Glückshormon“ bezeichnet. Endorphine sind verantwortlich, wenn es darum geht, im Körper unter anderem Mineralstoffe zu verwerten oder Hormone zu produzieren. In der Praxis konnte oft beobachtet werden, dass frischgekalbte Kühe durch den Verlust des Kalbes, durch das Absetzen, diese wichtigen Glückshormone nicht produzieren. Folgen davon können beispielsweise Festliegen, Milchaufziehen, Verhaltensstö-rungen oder Futterverweigerung sein. Diese Problemfälle konnten meist „geheilt“ werden, wenn man den Müttern ihr Kalb wieder gab. Generell ist natürlich nicht jeder Betrieb strukturell geeignet, Kuh und Kalb in der ersten Zeit gemeinsam in einer Box zu lassen. Es hat sich gezeigt, wenn das Kalb mindestens 12 Stunden, aber höchstens 48 Stunden bei der Mutter bleibt, gibt es beim nachfolgenden Absetzen die wenigsten Probleme. Empfehlenswert ist in dieser Zeit das Kalb an den Saugeimer zu gewöhnen und die Kuh zu melken.

Zur homöopathischen Unterstützung hat sich nach der Geburt eine

einmalige Gabe Östrogenum C200 und dann jeweils vor dem Melken

Oxytocin C200 + Phytolacca C30 bewährt.

Nach 2 bis 3 Gaben sollte eine Reaktion erkennbar sein,

die Gaben müssen dann nicht mehr wiederholt werden.

Der Trennungsschmerz beim Absetzen wird mit einer einmaligen Gabe Ignatia C200 für Kuh und Kalb gelindert.

Erkrankungen des Euters

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Infektionen mit Parasiten gehören beim Rind zu den Faktoren, welche die Be-standsgesundheit und Wirtschaftlichkeit des Betriebes nachhaltig beeinträchtigen können. Ein Parasit ist ein Lebewesen, das sich vorübergehend oder dauernd in oder an einem anderen Tier aufhält. Es lebt meist auf Kosten des Wirtstieres und schädigt dieses dadurch. Parasiten werden auch als Schmarotzer bezeichnet, da sie sich von lebendem oder aufgelöstem Gewebe, von Körperflüssigkeiten oder von der aufgenommenen Nahrung des Wirtes ernähren. Parasitenarten: Man unterscheidet zwischen Endoparasiten (Parasiten, die in ihren Wirten leben) und Ektoparasiten (Parasiten, die auf der Oberfläche ihrer Wirte leben). Zu den bedeutendsten Endoparasiten beim Rind zählen die Magen-Darm-würmer, Leberegel und Lungenwürmer. Ektoparasiten sind Insekten wie Flöhe, Läuse, Stechfliegen, Mücken, Gnitzen, aber auch Spinnentiere wie Milben oder Zecken. Hat ein Tier Ektoparasiten (beispielsweise Milben), liegt meist auch ein Befall mit Endoparasiten vor. Die Parasiten-Larven werden mit dem Gras aufgenommen, dringen in die Lab-magen- und Darmschleimhaut ein und entwickeln sich dort zu erwachsenen Wür-mern. In Heu oder Silage können Wurmlarven teilweise einige Wochen überleben. Viele Parasiten müssen im Verlauf ihrer Entwicklung den Wirt wechseln. Als Endwirt bezeichnet man den Wirt, in dem der Parasit zur Geschlechtsreife gelangt. Im Zwischenwirt findet dagegen nur eine ungeschlechtliche Ver-mehrung oder Reifung statt. Zur vollständigen Entwicklung muss der Parasit wieder in den Endwirt gelangen. Niedrige Temperaturen verlangsamen, hohe Temperaturen beschleunigen die Entwicklung der Larven und der Parasiten. Diagnostik: Zur Diagnose vieler Parasitosen eignen sich Kotuntersuchungen, bei denen die Parasitenstadien aus dem Kot angereichert und mikroskopisch bestimmt werden. Diese Kotuntersuchungen sollten zum Zeitpunkt der bekannten Larvenausschei-dung erfolgen. Beim Lungenwurm und bei den Magen-Darmwürmern ist dies etwa Mitte Juni. Kotproben Ende August zeigen dann an, wie hoch der Befall der Weidetiere tatsächlich ist.

Parasitenbefall beim Rind

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Rein äußerlich ist es ebenso möglich, durch Betrachtung des Tieres und Erkennung einzelner Merkmale und Symptome, auf einen Parasitenbefall zu schließen. Der Gesamteindruck, Haut- und Fellbeschaffenheit, Fliegenbefall, Husten, Vorfall der Augennickhaut, zählen zu den äußeren sichtbaren Symptomen.

Parasitendruck bei Weidehaltung: Weidehaltung für Rinder ist die schönste, wahrscheinlich auch effektivste und natürlichste Form der Grünlandnutzung die es gibt. Rinder auf der Weide sind gesund, das Wohlbefinden steigt und zusätzlich ist der Erhalt und diese be-sonders schonende Nutzung des Grünlandes, ein sehr wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Bei nicht gut immunisierten Rindern kann die Weidehaltung allerdings zum ver-stärkten Parasitendruck durch Magen-Darmwürmer, Lungenwürmer oder Leber-egel führen. Hier müssen dementsprechend wichtige Weidehygienemaßnahmen getroffen werden. Besonders gefährdet sind nicht ausreichend Immunisierte Kühe auf Standweiden oder Kurzrasenweide. Die Betriebsleiter sind gefordert, schädigenden Parasitenbefall zu erkennen und darauf zu reagieren. Parasitenbefall wird in erster Linie durch Futtermangel begünstigt. Vorbeuge: Im Frühjahr sind die Weiden die im Vorherbst gemäht wurden am sichersten. Wurde die Weide bis zum Herbst genutzt, sollten die Dunghaufen abgeschleppt werden und im Frühjahr die Beweidung erst nach der ersten Mahd erfolgen. Ruht eine Weide für eine bestimmte Zeit, dann „verhungern“ die Larven und sterben ab. Erstsömmrige Kälber sollte man erst spät austreiben, am besten auf bereits ge-mähte Flächen. Nach der ersten Woche dann diese Kälber auf jeden Fall auf eine neue Fläche umsetzen oder wieder einstallen. Kälber nehmen die Parasiten nach einer Woche in sehr geringen Mengen auf und können dagegen eine natürliche

Nickhaut normal Nickhaut krankhaft vorgefallen= Anzeichen für Parasitenbefall

Parasitenbefall beim Rind

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Abwehr aufbauen (Immunisierung). Auf diesen vorbeweideten Flächen können dann ältere Tiere nachweiden. Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Umtrieb, am besten Mitte Juli, auf eine sichere Weide. Da zu diesem Zeitpunkt meist eine hohe Parasiten-Ei-ausscheidung stattfindet. Zwischenschnitte im Wechsel mit Beweidung wirken sich ebenfalls positiv auf die Weidehygiene aus, ebenso eine Mischbeweidung mit älteren Rindern, Pferden oder Schafen. Leberegel sind durch diese Weidehygiene-Maßnahme kaum zu bekämpfen. Leberegeleier überleben in Gülle etwa 2 Monate, im Mist sterben die Eier nach etwa 10 Tagen, in der Silage sterben sie nach etwa 1-2 Wochen. Im Heu überleben sie bis zu 6 Monaten. Gegen den Leberegel findet kaum eine Immunisierung statt. Dieser wird von den Rindern immer wieder aufgenommen. Als Zwischenwirt dient die Zwergschlammschnecke, die sich meist bei einem regnerischen Frühsommer explosionsartig vermehrt. Vorbeugend wirkt die Trockenlegung von nassen Flächen, oder aber vereinzeltes stehen lassen oder auszäunen von vernässten Arealen. Die Schnecken nutzen diese Flächen um sich dorthin zurückzuziehen. Behandlung: Chemische Parasitenmittel sind in vielen Betrieben ein eher unbeliebtes Therapeutikum. Gerade Biobetriebe können die jährliche, teilweise mehrmalig empfohlene Verwendung dieser Präparate (Aufgußmittel, Bolus, usw.) nicht mit dem biologischen Grundgedanken vereinbaren. Auch ist das wichtige Dungabbauende Prinzip durch die Bodenlebewesen, mit der Verwendung chemischer Parasiten-mittel, extrem gefährdet. Universitätswissenschaftler aus Lüneburg haben bewiesen, dass sich der Dung-haufen auf Wiesen, durch die Anwendung von chemischen Parasitenmitteln, nicht mehr zersetzt. Es wurde festgestellt, dass bei der Verwendung von diversen Parasitenmitteln bis zu 90 % der wichtigen Bodenlebewesen abgetötet werden. Als problematisch einzustufen ist auch, dass die Halbwertszeit der eingesetzten Prä-parate teilweise über 15 Jahren liegt. In Deutschland wurden 2003 schon ca. 50 Tonnen Antiparasitika verbraucht, die Menge dürfte sich mittlerweile verdoppelt haben. Welche Auswirkungen dies auf Tier, Mensch und die Umwelt hat, lässt sich nur erahnen, da es noch nie representativ untersucht wurde. Eine weitere Problematik ist die zunehmende Resis-tenzbildung. Sind die Parasiten erst einmal resistent gegen die chemische Keule, gibt es keine Umkehr. Es stellt sich hier auch die Grundsätzliche Frage, warum Rinder, die der Mensch schon seit der Steinzeit als Haustiere nutzt, in den letzten 30 Jahren nur noch mit chemischen Entwurmungsmitteln und Antibiotika überlebensfähig wären.

Parasitenbefall beim Rind

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Biologische Parasitenmittel gibt es einige bekannte (Paraxin), aber auch noch in der Forschung befindliche Präparate wie den parasitenfressenden Pilz Duddingtonia flagrans. Es gibt aber auch Pflanzen mit sogenannten bioaktiven Substanzen, denen eine Reduzierung von parasitären Eiausscheidungen nachgewiesen wurde (FIBL Schweiz). Die bekannteste Pflanze ist hier die Esparsette. Aus diesem Grund sollte bei der Ansaat von Kleegras oder bei der Nachsaat von Wiesen und Weiden diese Pflanze anteilig von 6 bis 7 % in die Mischung mit aufgenommen werden. Die ideale Aussatt ist von April bis Mitte August. Die Esparsette ist zudem eine ideale Bienenpflanze. Zu den derzeit bekanntesten und kostengünstigsten Möglichkeiten der biologischen Entwurmung gehört in erster Linie das Darmsanierende Pulver „Kamala“. Kamala auch Mellelotus genannt, ist eine Indische Pflanze. Verwendet wird bei dieser Pflanze das sogenannte Fruchthaarpulver. Dieses pflanzliche Präparat wird schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Vor 1996 galt Kamala als „Biologisches Wurmpulver für Mensch und Tier“ – ohne Rückstände. Die Firmen Schaette, Schopf und Terrapharm waren nur einige, die dieses bewährte Futtermittel im Verkauf hatten. Nach der Arzneimittelgesetz- Novelle 1996, wurde Kamala die Deklarierung als Wurmmittel beim lebens-mittelliefernden Tier aus rechtlichen und Pharmaindustriellen Hintergründen nicht gewährt. Es gab aber hierzu keine offiziele Studie, die eine Bedenklichkeit dieses Mittels begründen konnte. Das Mittel wurde daraufhin nur noch als „Bio-Färbemittel“ für Seide deklariert, da es hierfür ebenfalls Verwendung findet. Die Wirksamkeit von Kamala hat sich in vielen Betrieben gezeigt, es gilt als beliebtes Präparat, das nachhaltig die Tiergesundheit fördert. Kamala ist pulverisiert und wird den Tieren einfach unter das Futter gemischt. Erfahrungsgemäß wird Kamala nicht besonders gerne gefressen, obwohl es ge-schmacklos ist. Es empfiehlt sich, die erforderliche Dosierung auf 2 bis 3 Mahl-zeiten zu verteilen. Es sollte mit anderen schmackhaften Futtermitteln vermischt werden.

♦ Parasitenarten:

Augenwürmer (Nematoden) Erreger: Feine weißliche Würmer 0,5 bis 2cm lang. Vorkommen: Hauptsächlich beim Rind. Entwicklung: Die Augenwürmer leben im äußeren Auge, die Entwicklung

dieser Parasiten geht über die Weidefliege als Zwischenwirt.

Parasitenbefall beim Rind

Für Kamala besteht derzeit keine Zulassung für lebensmittelliefernde Tiere.

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Die Fliegen nehmen die Larven auf, dort entwickeln sie sich weiter und werden auf andere Rinder übertragen.

Erkrankungssymptome:

� Vermehrte Durchblutung der Augenschleimhaut, Rötungen; � Entzündungen der Augen; � Entstehung bakterieller Sekundärinfektionen.

Oft ist nur ein Auge betroffen. Das Auge beginnt schleimig-eitrig zu tränen, die Augenlieder schwellen an, und die erkrankten Tiere werden zunehmender lichtempfindlicher.

Schadwirkung: Unbehandelt kann es vereinzelt auch zur Erblindung kommen. Alternative Behandlung / Prophylaxe:

� Nachtaustrieb; � Hepar sulfuris C200 und Streptokokken Nosode C200 Dosierung: Gemeinsam 1 mal täglich 3 Tage lang.

Lungenwurm (Dictocaulus viviparus) Erreger: 3 bis 8 cm lange Würmer. Vorkommen: Rinder, Wildwiederkäuer. Entwicklung: Die Weibchen setzen in der Lunge Eier ab. Von dort werden

sie in die Maulhöhle befördert und abgeschluckt, die Larven werden mit dem Kot ausgeschieden. Zur Verteilung auf der Weide benutzen die Wurmlarven einen Pilz, der sich um den Kothaufen bis zu einem Meter weit ausbreitet. Die Larven werden wieder aufgenommen, dringen durch den Dünndarm in die Lymphgefäße und gelangen über das Blut bis zum Herzen und in die Lunge vor. Als viertes Larvenstadium durchbohren sie bereits innerhalb der ersten Woche nach Infektion die Wände der Lungenbläschen und beenden in den luftführenden Wegen der Lunge ihre Entwicklung. Ein großer Teil der im Spätherbst aufgenommenen Larven schließt seine Entwicklung erst zu Beginn des folgenden Frühjahrs ab. Die Quelle für Erstinfektionen sind im Kothaufen überwinterte Larven. Infektionen mit Lungenwurmlarven treten hauptsächlich auf der Weide auf.

Parasitenbefall beim Rind