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MONDKALENDER: Vom 17. bis 25. November 2018 Zwei Planeten, die eine gelblich-orange Farbe ha- ben, sind am Abendhimmel zu sehen: Saturn und Mars. Saturn steht tief im Süd- westen und wandert auf die Sonne zu. Jede Woche steht er tiefer am Horizont. Mars wandert im Süden zwischen Steinbock und Wasser- mann. Während der Stein- bock eine klar geschlosse- ne Form besitzt, zeigt der Wassermann ein lockeres Bild. Vielleicht denkt man an Wasser, das versprüht. Hier wirkt Mars viel «einsamer», als wenn er von einer klaren Form umgeben ist. Unsicht- bar für das Auge steht in diesem Bild ein weiterer Planet: Neptun. Selbst mit dem Fernglas betrachtet ist Neptun – 20 Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde – nicht zu sehen. Erst mit einem kleinen Fernrohr zeigt sich ein bläulicher Lichtpunkt. Die Sonde Vo- yager hat Bilder zur Erde gefunkt: welch grossartig blauer Planet mit merkwür- dig weissen Wolken. Noch rätselhafter scheint sein Mond Triton zu sein. Dort brechen Eisgeysire kilome- terweit empor. Wolfgang Held Goetheanum REKLAME BAUERNWETTER: Prognose vom 17. bis 21.November 2018 ALLGEMEINE LAGE: Ein Hoch erstreckt sich von Skandinavien bis nach Westrussland. Die Schweiz verbleibt an dessen Rand. SAMSTAG: Die Hochnebel- lage dauert an. Am Sams- tagvormittag steigt die Ne- belobergrenze vorüberge- hend auf etwa 1200 Meter an und sinkt am Nachmittag wieder ab. Dadurch besteht die Chance, dass der Nebel ab Mitte Nachmittag zumin- dest auflockert oder sich vorübergehend auflöst. In den Bergen scheint ganz- tags die Sonne von einem praktisch wolkenlosen Him- mel. Der Wind frischt in Gip- fellagen deutlich auf und weht aus Sektor Ost. Im Mittelland bläst die Bise. SONNTAG: Am Sonntag folgt über dem Mittelland und der Nordwestschweiz trockenes und kühles Wet- ter. Hochnebelfelder wech- seln sich mit sonnigen Inter- vallen ab. Oberhalb des Hochnebels scheint ganz- tags die Sonne. AUSSICHTEN: Wahrschein- lich lösen Wolkenfelder am Montag den Hochnebel ab. Die Wolken lockern sich vo- raussichtlich kaum auf. Es bleibt jedoch trocken. Am Dienstag könnte gelegent- lich Schneefall mit geringer Intensität auftreten. An- schliessend folgt wieder trockenes Wetter. Bei der Temperatur stellt sich wahr- scheinlich Frostwechsel ein mit Werten knapp unter dem Gefrierpunkt während der Nacht und knapp positiven Werten am Nachmittag. Kathrin Alber BIOBERATUNG Direktvermarkter und Markt- fahrer bauen meist viele Kultu- ren in kleinerem Umfang an, um ihren Kunden eine grössere Auswahl an Produkten anbie- ten zu können. Die Ansprüche an eine Kartof- felsorte sind deshalb an- ders als bei stark spezialisierten Betrieben. Gefragt sind häufig Sorten, die einfacher in der Kulturführung sind oder Nischensorten, um sich besser vom Detailhandel abzuheben und seiner Kund- schaft etwas Aussergewöhnli- ches anbieten zu können. Dazu eignet sich beispiels- weise die Kartoffelsorte Laura, eine Tochter der altbekannten Désirée, aber etwas einfacher im Anbau und besser im Ge- schmack. Sie ist mehlig ko- chend, und ihre rote Schale wird gerne zur Unterscheidung von festkochenden Sorten ge- nutzt. Im Folgenden einige vom FiBL geprüfte festkochende Sorten, die sich besonders zur Direktvermarktung eignen: Co- quine weist alle erwünschten Eigenschaften für eine Biosorte auf wie sehr gute Resistenzen gegen die Krautfäule und Dürr- fleckenkrankheit, gute Knol- lenqualität und feinen Ge- schmack; doch das Ertragspo- tenzial ist rund 25 Prozent tiefer als bei handelsüblichen Sorten. Allians ist wenig anfällig auf Krautfäule und besticht durch hervorragenden Geschmack und Aussehen, doch der Anbau ist etwas heikel wegen der An- fälligkeit auf Schorf und Rhi- zoctonia, deswegen gilt es, das Pflanzgut vorzukeimen. Soraya ist nicht ganz so resistent gegen Krautfäule, dafür hat sie eine gute Knollenqualität, wenig Schorf und einen hohen Ertrag. Wer nächstes Jahr solche Ni- schensorten anbauen möchte, wendet sich am besten frühzei- tig an seinen Pflanzgutlieferan- ten, damit dieser die gewünsch- ten Pflanzkartoffeln in guter Qualität beschaffen kann. Tobias Gelencsér, FiBL Der Pansen ist eine grosse und hochsensible Gärkammer, die eine der dichtesten und vielfäl- tigsten Mikrobenpopulationen in der Natur aufweist. Die Po- pulationen von Bakterien, Pro- tozoen und Pilzen verändern sich laufend, sie sind stark ab- hängig von der Fütterung und dem pH-Wert im Pansen. Der pH-Wert im Pansen wird seiner- seits ebenfalls von der Fütte- rung, aber auch von der Zusam- mensetzung der Mikroorganis- men beeinflusst. So entsteht ein komplexes Zusammenspiel zwischen Fütterung, Pansen- pH und Mikrobenpopulation. Unklare Symptome Die subklinische Pansenazi- dose ist ein sehr häufiges Prob- lem in der Praxis und hängt di- rekt mit dem Pansen-pH zu- sammen. Die Aufnahme einer grossen Menge Kraftfutter führt im Pansen zu einer vermehrten Bildung von kurzkettigen Fett- säuren. Gleichzeitig wird die Wiederkäutätigkeit verringert, da zu wenig Struktur vorhan- den ist. Diese zwei Faktoren las- sen den pH-Wert im Pansen kurzfristig stark sinken und lö- DIE VERDAUUNG DER KUH (2/4): Der Pansen im Fokus Die optimale Fütterung der Kuh steht und fällt mit dem pH-Wert im Pansen. Dieser soll über 6 liegen und nur geringe Schwan- kungen aufweisen. Damit genug Speichel den Pan- sen puffert, braucht das Futter Struktur. SAMUEL BRUNNER* sen grosse Schwankungen aus. Das Abfallen des pH-Wertes be- wirkt, das die stärkespaltenden Laktobazillen überhand gewin- nen können, was zu einer über- mässigen Bildung von Milch- säure (Laktat) führt. Das Laktat drückt den pH-Wert weiter run- ter und greift die Pansen- schleimhaut an. Bereits einzelne Säureschübe können die Pansenschleimhaut stark beschädigen. Dadurch können Magengeschwüre ent- stehen und im weiteren Verlauf Störungen in anderen Organen auftreten. Betroffene Tiere zei- gen oft unspezifische Sympto- me wie wechselnde Kotkonsis- tenz oder Fressunlust, die sub- klinische Azidose ist daher schwierig zu erkennen. Um eine Übersäuerung zu verhindern, muss auf eine wie- derkäuergerechte Ration ge- achtet werden. Eine wiederkäu- ergerechte Ration ist struktur- reich und konstant. Strukturrei- ches Futter, wie zum Beispiel Luzerne, fördert das Wieder- käuen, und das wiederum regt die Speichelproduktion an. Speichel puffert Der Speichel hat einen pH- Wert von 8,2 bis 8,4 und verfügt über eine sehr gute Pufferkapa- zität. Wird mit einem Mischwa- gen gefüttert, ist die Struktur die grösste Herausforderung. Wird keine Total-Mischration zube- reitet, ist es die Konstanz, die Schwierigkeiten bereitet. Dann gilt es zu beachten, dass das Ver- hältnis zwischen schnell ver- daulichen Kohlenhydraten und schnell verdaulichem Protein jederzeit stimmt, es soll rund 3:1 betragen. Dazu kann zum Bei- spiel das Eiweissfutter zusam- men mit der energiereichen Maissilage gefüttert werden. Damit haben die Mikroorganis- men beide Nährstoffe in ausrei- chender Menge zur Verfügung. Langsam umstellen Es ist wichtig, allfällige Um- stellungen langsam durchzu- führen, dazu zählt auch das An- füttern mit Kraftfutter bei Lak- tationsbeginn. Das Kraftfutter soll gleichmässig über den Tag verteilt in kleinen Portionen ge- füttert werden, damit keine pH- Schwankungen verursacht wer- den. Die Pansenflora ist labil und reagiert bereits auf kleine Ver- änderungen. Diese Gegeben- heit kann auch ein Vorteil sein, denn der Pansen kann sich an verschiedene Fütterungsstrate- gien bis zu einem gewissen Grad optimal anpassen. Wichtig ist, das die Grundsätze auf jedem Niveau eingehalten werden. Bei einer Kuh, die fast nur Grund- futter frisst, ist das Risiko einer Pansenübersäuerung gering. Mit zunehmender Leistung steigt der Kraftfutteranteil in der Ration und damit auch die Gefahr einer Pansenazidose. Es gilt, je intensiver die Kühe gefüt- tert werden, desto schmaler ist der Bereich, in dem Schwan- kungen toleriert werden. *Der Autor ist Ressortleiter Milchvieh im UFA-Beratungsdienst Sursee LU. 32 • WETTER & BERATUNG Samstag, 17. November 2018 Silofräsen. Trommelhäcksler. Silobau. Stocker Fräsen & Metallbau AG Böllistrasse 422 - 5072 Oeschgen/Schweiz Tel. +41 62 8718888 - [email protected] www.silofraesen.ch EINFACH. SICHER. STOCKER. Spannende Nischensorten für den Biokartoffelanbau Struktur hebt den Pansen-pH 18 Uhr 7 Uhr 0 Uhr 1 Uhr A P 25 aufsteigender Mond (obsigend) = Ernte der oberirdischen Pflanzenteile absteigender Mond (nidsigend) = Ernte der unterirdischen Pflanzenteile Astronomische Daten: Goetheanum Dornach; © Grafik: Monika Mullis, Schweizer Bauer Stern- bilder Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Samstag Sonntag 19 20 21 22 23 17 18 Früchte und Samen aufsteigender Mondknoten absteigender Mondknoten Mond in Erdnähe Mond in Erdferne Blattgewächse Wurzeln und Rinde Arbeiten meiden Blumen und Blüten 24 Anbau/ Pflege Stier 23. November 06. 40 Uhr Fische Widder obsigend ab 12. November 03. 17 Uhr Heute Morgen BERN METEOFON ® 0900 57 61 52 Fr. 3.13/Min. ab Festnetz Wetterprognosen und Klimainformationen von Experten im Dialog per Telefon °C °C | % Niederschlagswahr- scheinlichkeit in % Min.- und Max.-Temp. innerhalb von 24 Std. 0°C 2500 m ü. M. Heute Morgen Heute: Morgen: 2000 1500 1000 500 % 4 Westliche Alpen % 5 Östliches Mittelland % 6 Östliche Alpen % °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C 1 Juranordfuss % 2 Westliches Mittelland % 3 Westschweiz % 7 Alpensüdseite % 8 Wallis Quelle: Meteotest Grafik: Kaspar Allenbach 4 6 7 8 2 3 1 5 m ü. M. m ü. M. 5 3 2 3 3 1 0 1 4 2 1 2 5 3 1 2 5 2 1 2 7 4 3 4 8 6 5 5 8 5 4 4 0 -1 0 0 -1 -2 -2 -2 -1 -1 -1 -1 0 0 0 -1 0 0 -1 -1 0 0 0 -1 4 4 3 2 -1 -2 0 0 2000 1700 5% 30% 50% 30% 5% 30% 30% 50% 5% 30% 40% 30% 5% 30% 60% 50% 5% 30% 60% 60% 5% 30% 60% 50% 5% 60% 80% 60% 5% 5% 5% 5% -1° -3° So Mo Di Mi So Mo Di Mi 07:36 07:38 16:53 16:52 Coquine vereint alle guten Eigenschaften einer Biosorte, aber bei mässigem Ertrag. (Bild: Django Hegglin) Strukturreiches Heu regt die Speichelproduktion an und hilft damit, den Pansen-pH zu puffern. (Bild: Michael Götz)

Astronomische Daten: Goetheanum Dornach; © Grafik ...orgprints.org/35086/1/gelencser-2018-Spannende...Wasser, das versprüht. Hier wirkt Mars viel «einsamer», als wenn er von einer

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Page 1: Astronomische Daten: Goetheanum Dornach; © Grafik ...orgprints.org/35086/1/gelencser-2018-Spannende...Wasser, das versprüht. Hier wirkt Mars viel «einsamer», als wenn er von einer

MONDKALENDER: Vom 17. bis 25. November 2018

Zwei Planeten, die einegelblich-orange Farbe ha-ben, sind am Abendhimmelzu sehen: Saturn und Mars.Saturn steht tief im Süd-westen und wandert auf dieSonne zu. Jede Woche stehter tiefer am Horizont. Marswandert im Süden zwischenSteinbock und Wasser-mann. Während der Stein-bock eine klar geschlosse-ne Form besitzt, zeigt derWassermann ein lockeresBild. Vielleicht denkt man anWasser, das versprüht. Hierwirkt Mars viel «einsamer»,als wenn er von einer klarenForm umgeben ist. Unsicht-bar für das Auge steht indiesem Bild ein weitererPlanet: Neptun. Selbst mitdem Fernglas betrachtet istNeptun – 20 Mal so weit von

der Sonne entfernt wie dieErde – nicht zu sehen. Erstmit einem kleinen Fernrohrzeigt sich ein bläulicherLichtpunkt. Die Sonde Vo-

yager hat Bilder zur Erdegefunkt: welch grossartigblauer Planet mit merkwür-dig weissen Wolken. Nochrätselhafter scheint sein

Mond Triton zu sein. Dortbrechen Eisgeysire kilome-terweit empor.

Wolfgang HeldGoetheanum

REKLAME

BAUERNWETTER: Prognose vom 17. bis 21.November 2018

ALLGEMEINE LAGE: EinHoch erstreckt sich vonSkandinavien bis nachWestrussland. Die Schweizverbleibt an dessen Rand.SAMSTAG: Die Hochnebel-lage dauert an. Am Sams-tagvormittag steigt die Ne-belobergrenze vorüberge-hend auf etwa 1200 Meteran und sinkt am Nachmittagwieder ab. Dadurch bestehtdie Chance, dass der Nebelab Mitte Nachmittag zumin-dest auflockert oder sichvorübergehend auflöst. Inden Bergen scheint ganz-tags die Sonne von einempraktisch wolkenlosen Him-mel. Der Wind frischt in Gip-fellagen deutlich auf undweht aus Sektor Ost. ImMittelland bläst die Bise.SONNTAG: Am Sonntagfolgt über dem Mittelland

und der Nordwestschweiztrockenes und kühles Wet-ter. Hochnebelfelder wech-seln sich mit sonnigen Inter-vallen ab. Oberhalb desHochnebels scheint ganz-tags die Sonne.AUSSICHTEN: Wahrschein-lich lösen Wolkenfelder amMontag den Hochnebel ab.Die Wolken lockern sich vo-raussichtlich kaum auf. Esbleibt jedoch trocken. AmDienstag könnte gelegent-lich Schneefall mit geringerIntensität auftreten. An-schliessend folgt wiedertrockenes Wetter. Bei derTemperatur stellt sich wahr-scheinlich Frostwechsel einmit Werten knapp unter demGefrierpunkt während derNacht und knapp positivenWerten am Nachmittag.

Kathrin Alber

BIOBERATUNG

Direktvermarkter und Markt-fahrer bauen meist viele Kultu-ren in kleinerem Umfang an, umihren Kunden eine grössereAuswahl an Produkten anbie-ten zu können. Die Ansprüche

an eine Kartof-felsorte sinddeshalb an-ders als bei

stark spezialisierten Betrieben.Gefragt sind häufig Sorten, dieeinfacher in der Kulturführungsind oder Nischensorten, umsich besser vom Detailhandelabzuheben und seiner Kund-schaft etwas Aussergewöhnli-ches anbieten zu können.

Dazu eignet sich beispiels-weise die Kartoffelsorte Laura,eine Tochter der altbekanntenDésirée, aber etwas einfacherim Anbau und besser im Ge-schmack. Sie ist mehlig ko-chend, und ihre rote Schalewird gerne zur Unterscheidungvon festkochenden Sorten ge-nutzt. Im Folgenden einige vomFiBL geprüfte festkochendeSorten, die sich besonders zur

Direktvermarktung eignen: Co-quine weist alle erwünschtenEigenschaften für eine Biosorteauf wie sehr gute Resistenzengegen die Krautfäule und Dürr-fleckenkrankheit, gute Knol-lenqualität und feinen Ge-schmack; doch das Ertragspo-tenzial ist rund 25 Prozent tieferals bei handelsüblichen Sorten.Allians ist wenig anfällig aufKrautfäule und besticht durchhervorragenden Geschmackund Aussehen, doch der Anbauist etwas heikel wegen der An-fälligkeit auf Schorf und Rhi-zoctonia, deswegen gilt es, dasPflanzgut vorzukeimen. Sorayaist nicht ganz so resistent gegenKrautfäule, dafür hat sie einegute Knollenqualität, wenigSchorf und einen hohen Ertrag.

Wer nächstes Jahr solche Ni-schensorten anbauen möchte,wendet sich am besten frühzei-tig an seinen Pflanzgutlieferan-ten, damit dieser die gewünsch-ten Pflanzkartoffeln in guterQualität beschaffen kann.

Tobias Gelencsér, FiBL

Der Pansen ist eine grosse undhochsensible Gärkammer, dieeine der dichtesten und vielfäl-tigsten Mikrobenpopulationenin der Natur aufweist. Die Po-pulationen von Bakterien, Pro-tozoen und Pilzen verändernsich laufend, sie sind stark ab-hängig von der Fütterung unddem pH-Wert im Pansen. DerpH-Wert im Pansen wird seiner-seits ebenfalls von der Fütte-rung, aber auch von der Zusam-mensetzung der Mikroorganis-men beeinflusst. So entsteht einkomplexes Zusammenspielzwischen Fütterung, Pansen-pH und Mikrobenpopulation.

Unklare SymptomeDie subklinische Pansenazi-

dose ist ein sehr häufiges Prob-lem in der Praxis und hängt di-rekt mit dem Pansen-pH zu-sammen. Die Aufnahme einergrossen Menge Kraftfutter führtim Pansen zu einer vermehrtenBildung von kurzkettigen Fett-säuren. Gleichzeitig wird dieWiederkäutätigkeit verringert,da zu wenig Struktur vorhan-den ist. Diese zwei Faktoren las-sen den pH-Wert im Pansenkurzfristig stark sinken und lö-

DIE VERDAUUNG DER KUH (2/4) : Der Pansen im Fokus

Die optimale Fütterungder Kuh steht und fällt mitdem pH-Wert im Pansen.Dieser soll über 6 liegenund nur geringe Schwan-kungen aufweisen. Damitgenug Speichel den Pan-sen puffert, braucht dasFutter Struktur.

SAMUEL BRUNNER*

sen grosse Schwankungen aus.Das Abfallen des pH-Wertes be-wirkt, das die stärkespaltendenLaktobazillen überhand gewin-nen können, was zu einer über-mässigen Bildung von Milch-säure (Laktat) führt. Das Laktatdrückt den pH-Wert weiter run-ter und greift die Pansen-schleimhaut an.

Bereits einzelne Säureschübekönnen die Pansenschleimhautstark beschädigen. Dadurchkönnen Magengeschwüre ent-stehen und im weiteren VerlaufStörungen in anderen Organenauftreten. Betroffene Tiere zei-gen oft unspezifische Sympto-me wie wechselnde Kotkonsis-tenz oder Fressunlust, die sub-klinische Azidose ist daherschwierig zu erkennen.

Um eine Übersäuerung zuverhindern, muss auf eine wie-derkäuergerechte Ration ge-achtet werden. Eine wiederkäu-ergerechte Ration ist struktur-reich und konstant. Strukturrei-ches Futter, wie zum BeispielLuzerne, fördert das Wieder-käuen, und das wiederum regtdie Speichelproduktion an.

Speichel puffertDer Speichel hat einen pH-

Wert von 8,2 bis 8,4 und verfügtüber eine sehr gute Pufferkapa-zität. Wird mit einem Mischwa-gen gefüttert, ist die Struktur diegrösste Herausforderung. Wirdkeine Total-Mischration zube-reitet, ist es die Konstanz, dieSchwierigkeiten bereitet. Danngilt es zu beachten, dass das Ver-

hältnis zwischen schnell ver-daulichen Kohlenhydraten undschnell verdaulichem Proteinjederzeit stimmt, es soll rund 3:1betragen. Dazu kann zum Bei-spiel das Eiweissfutter zusam-men mit der energiereichenMaissilage gefüttert werden.Damit haben die Mikroorganis-men beide Nährstoffe in ausrei-chender Menge zur Verfügung.

Langsam umstellenEs ist wichtig, allfällige Um-

stellungen langsam durchzu-führen, dazu zählt auch das An-füttern mit Kraftfutter bei Lak-tationsbeginn. Das Kraftfuttersoll gleichmässig über den Tagverteilt in kleinen Portionen ge-füttert werden, damit keine pH-Schwankungen verursacht wer-den.

Die Pansenflora ist labil undreagiert bereits auf kleine Ver-änderungen. Diese Gegeben-heit kann auch ein Vorteil sein,denn der Pansen kann sich anverschiedene Fütterungsstrate-gien bis zu einem gewissen Gradoptimal anpassen. Wichtig ist,das die Grundsätze auf jedemNiveau eingehalten werden. Beieiner Kuh, die fast nur Grund-futter frisst, ist das Risiko einerPansenübersäuerung gering.Mit zunehmender Leistungsteigt der Kraftfutteranteil inder Ration und damit auch dieGefahr einer Pansenazidose. Esgilt, je intensiver die Kühe gefüt-tert werden, desto schmaler istder Bereich, in dem Schwan-kungen toleriert werden.

*Der Autor ist Ressortleiter Milchvieh imUFA-Beratungsdienst Sursee LU.

32 • WETTER & BERATUNG Samstag, 17. November 2018

Silofräsen. Trommelhäcksler. Silobau.

Stocker Fräsen & Metallbau AG Böllistrasse 422 - 5072 Oeschgen/SchweizTel. +41 62 8718888 - [email protected]

EINFACH. SICHER. STOCKER.

Spannende Nischensortenfür den BiokartoffelanbauStruktur hebt den Pansen-pH

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aufsteigender Mond (obsigend) = Ernte der oberirdischen Pflanzenteile

absteigender Mond (nidsigend) = Ernte der unterirdischen Pflanzenteile

Astronomische Daten: Goetheanum Dornach; © Grafik: Monika Mullis, Schweizer Bauer

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METEOFON ® 0900 57 61 52Fr. 3.13/Min. ab FestnetzWetterprognosen und Klimainformationen von Experten im Dialog per Telefon

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Quelle: MeteotestGrafik: Kaspar Allenbach

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Coquine vereint alle guten Eigenschaften einer Biosorte, aberbei mässigem Ertrag. (Bild: Django Hegglin)

Strukturreiches Heu regt die Speichelproduktion an und hilftdamit, den Pansen-pH zu puffern. (Bild: Michael Götz)