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7 12. Januar 2017 | Nr. 1/2 | www.gastrojournal.ch Auftakt zum Hotel Innovations-Award 2017 Auf der Suche nach Innovation Christine Bachmann Die Gast- geber des Landhotel Hirschen in Erlinsbach überzeugten 2016 mit ihrem Konzept. Wer tritt ihre Nachfolge an? Letztes Jahr fand im Rahmen des Hotel Innovations-Tages (HIT) in Luzern die erstmalige Verlei- hung des Hotel Innovations-Awards (HIA) statt. Ein Wettbewerb, den GastroSuisse gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) ins Leben geru- fen hat, um «innovative Konzepte zu prämieren, die noch nicht um- gesetzt worden sind», wie Daniel C. Jung, Leiter Berufsbildung und Dienstleistungen bei GastroSuisse, festhält. Denn Ziel des Awards ist, Innovationen mittels zur Verfügung gestelltem Know-how zum Durch- bruch zu verhelfen. «Will heissen, wir engagieren uns als Labor», wie SGH-Direktor Philippe Pasche und Michael Kauer, Leiter der SGH-Be- ratung, weiter ausführen. Nachdem 2016 das Landhotel Hir- schen in Erlinsbach mit seinem Konzept «Weinhaus am Bach» (GJ hat berichtet) die Jury überzeugen konnte, sucht diese nun ab sofort ein Nachfolgeprojekt. Dieses soll, mit einer klaren Ausrichtung auf den Kundennutzen, Potenzial im Sinne der Markttauglichkeit sowie einer klaren Umsetzungsstrategie über- zeugen, erklärt Pasche. Zudem soll es sich gemäss Jung mit Originalität, verbunden mit einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit, von den Mit- bewerbern abheben. Die Sonne bleibt erhalten Das aus dem Jahr 1720 stammende Hotel-Restaurant Sonne in Kirchberg hat seit kurzem einen neuen Besitzer. Nachdem das Hotel-Restaurant die letzten sechs Jahre in Besitz des kam- bodschanischen Geschäftsmannes Thuor Ung war, ist es nun für den Kaufpreis von 1,5 Millionen Franken in den Besitz von Immobilienmakler Francesco Rizzo übergegangen. Dieser will mit dem Kauf «ein Zeichen setzen für den Erhalt des Gebäudes im Dorfzentrum», wie er gegenüber der Berner Zeitung verlauten liess. Das China-Restaurant Lily und die Burn- Out-Bar bleiben im Haus. Zudem sieht Rizzo neben der Weiterentwicklung des Hotels, dessen vierzehn Zimmer heute monatsweise an Gastarbeiter vermietet werden, noch zusätzliche Nutzungen wie beispielsweise die Unterbringung von Ateliers, Büros oder Lagerflächen vor. Die Jugis erweitern Angebot Die Schweizer Jugendherbergen (SJH) haben zwar ebenfalls mit Logiernäch- te-Rückgängen zu kämpfen, halten sich aber dank Zusatzverkäufen, unter anderem im Bereich Mahlzeiten, sowie einer neuen Preis- und Angebotspolitik recht wacker. «Auch 2016 waren die Auswirkungen der veränderten Markt- situation für uns noch immer deutlich spürbar. Wir haben unser Angebot entsprechend angepasst und können dadurch heute ein zufriedenstellendes Ergebnis präsentieren», resümiert CEO Fredi Gmür. Überhaupt sind die SJH zurzeit ziemlich umtriebig. Das zeigt nicht nur der Umbau eines ehemaligen Hotels in Crans-Montana in eine Jugendherberge (Eröffnung 2017), der Um- und Neubau der Jugendherberge in Bern (Eröffnung 2018) (GJ hat berichtet), die Planung neuer Jugend- herbergen im Verkehrshaus Luzern, im Schloss Burgdorf und in Neuchâtel. Hinzu kommt, dass die SJH im letzten Jahr begonnen haben, ihre Betriebe mit kostenfreiem W-Lan auch auf den Zimmern auszustatten. Die Ausschreibung für den Icomos-Preis Icomos Suisse sucht gemeinsam mit GastroSuisse, Hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus das 22. Mal in Folge nach dem «Historischen Hotel / dem historischen Restaurant des Jahres» – und damit einen Nachfolger für die Militärkantine in St. Gallen (siehe Foto) und die Brasserie Le Cardinal in Neuen- burg. Nach 21 Jahren Erfahrung in der Vergabe der Auszeichnungen hat die Jury nun die Kriterien angepasst. Neu werden auch Betriebe juriert, die in historischen Räumen eingebaut wurden, welche nach denkmalpflege- rischen Grundsätzen umgebaut wur- den, respektive Betriebe, die zur Erhal- tung und Restaurierung dieses Gebäudes beigetragen haben. Eigentü- mer wie auch Betreiber historischer Ho- tels und Restaurants sowie von Hotels und Restaurants in historischen Bauten der Schweiz sind eingeladen, ihre Be- werbungen bis Ende Februar 2017 bei Icomos Suisse einzureichen. www.icomos.ch «Originalität und Einzigartigkeit sind die Kriterien für ein Siegerprojekt», hält Daniel C. Jung fest. Zusammengefasst ist Innovation ge- fragt. Doch was ist das für die Ini- tianten? «Erfolgreiche Innovation ist, wenn der Hotelier die heutigen und künftigen Bedürfnisse beste- hender und neuer Gäste so in Ein- klang mit seinen betrieblichen und persönlichen Möglichkeiten bringen kann, dass etwas Neues und nach- haltig Wettbewerbsfähiges ent- steht», konstatiert Jung. Pasche ergänzt, dass sich für ihn der Inno- vationsprozess aber nicht nur mit der Dienstleistung oder dem Pro- dukt aus Kundensicht beschäftige, sondern Innovationen im «back-of- the-house» und im Erstellungspro- zess mindestens so wichtig seien. Teilnehmen am HIA können Betrei- ber eines kleinen oder mittleren Hotels (KMH) mit mindestens 10 bis maximal 50 Zimmern. «Der Award zielt primär auf die KMH-Bestan- deshotellerie ab, um Unternehmer- tum zu fördern», erklärt Philippe Pasche. Denn es gehe nicht darum, einfach Leuchttürme zu bauen, sondern deren Signalfeuer zu ent- fachen. Der Award soll auch aufzei- gen, dass in der gastgewerblichen Branche, trotz schwierigem Umfeld, Innovationsgeist und Unternehmer- tum herrsche. «Zumal die KMH das Fundament des Beherbergungsan- gebotes in vielen Regionen sind.» Auch Daniel C. Jung spricht sich klar für den Fokus KMH aus: «Ne- ben grossen, internationalen Hotel- ketten braucht das Tourismusland Schweiz dringend die kleineren und mittleren Hotels, welche erst die Vielfalt unseres Landes aus- machen.» Wer Betreiber eines KMH ist und ein innovatives Hotel-Konzept in petto hat, der kann dieses per so- fort bis 15. April 2017 auf der Web- seite www.hotelinnovation.ch ein- reichen. Eine siebenköpfige Jury wird danach das eingereichte Kon- zept nach Kriterien bewerten wie Originalität, Kundennutzen und -mehrwert, Realisierbarkeit des Projektes, Potenzial zur Imitierung, Stärkung der Wertschöpfung sowie Wirtschaftlichkeit. Vor allem Letzteres liegt den Initi- anten am Herzen, da das Thema Fi- nanzierung gerade bei KMH häufig ein Projekt noch vor dem Auftakt zum Erliegen bringt, wie Jung be- stätigt: «Häufig scheitert ein inno- vatives Hotelprojekt nicht an den Ideen, sondern an den Grundlagen der Finanzierung, an der entspre- chenden Planung und Dokumenta- tion, am Businessplan.» Denn diese seien mit erheblichem administra- tivem Aufwand verbunden und set- zen Kompetenzen und Ressourcen voraus. Zudem würden auch die teils unglaublichen Regelwerke der öffentlichen Hand und deren An- wendung durch die Ämter Hürden darstellen. Kauer kann diese Äusse- rungen nur quittieren, wenn er be- tont, dass neuartige Hotelkonzepte meist nicht scheitern, sondern auf- grund einer kritischen Haltung erst gar nicht finanzierungstauglich seien. «Und genau an diesem Punkt setzt der Wettbewerb an. Denn zur Kapitalbeschaffung bedarf es oft- mals eines vertieften Know-hows und Coachings, welches nicht die Haupttätigkeit des Hoteliers dar- stellt – und hier können wir Hand bieten», sagt Pasche. Für die zweite Durchführung des HIA wünscht sich Kauer vor allem «noch mehr radikale Innovationsprojekte zu begutachten und zu begleiten». Die Digitalisierung biete zusam- men mit dem traditionellen Gastge- bertum in der Schweizer Hotellerie grosse Chancen, den Kunden noch stärker in einer Community zu bin- den. «Hier liegen die Erfolgsfakto- ren der Zukunft.» Die Preisverleihung des HIA findet im Rahmen des 2. HIT am 13. Juni 2017 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt. Anmelden: www.hotelinnovation.ch En français Page 15 Schweizer Investor auf der Melchsee-Frutt Neustart als Alpenhotel Ausländischer Investor in Luzern Palace soll saniert werden Für das ehemalige Hotel Glogghuis auf der Melchsee-Frutt gibt es ei- nen Neustart, und das nicht dank eines ausländischen, sondern ei- nes Schweizer Investors. André Fi- scher, der bereits seit 13 Jahren das Bergrestaurant Erzegg führt, hat im Herbst den Betrieb gekauft und konnte ihn nun kurz vor Weihnach- ten unter dem neuen Namen Fi- schers Alpenhotel wiedereröffnen. «Das Hotel haben wir aus Freude am Beruf und als Investition für die Zukunft gekauft, da unsere Töchter auch in der Gastronomie tätig sind und es somit irgendwann über- nehmen werden», teilt Gastgeber André Fischer mit. Rund 1,3 Millio- Sie investieren in die Schweizer Lu- xushotellerie, und das nicht we- nig, die Rede ist von ausländischen Investoren. Gerade in der Zentral- schweiz sind mit der Katara Hos- pitality Switzerland AG, die in der Schweiz unter anderem für das Grossbauprojekt auf dem Bürgen- stock verantwortlich zeichnet, so- wie dem chinesischen Einzel-Unter- nehmer Yungfeng Gao zwei grosse Namen am Werk. Letzterer plant nun seinen jüngsten Kauf, das Ho- tel Palace in Luzern, ab diesem Jahr komplett zu sanieren. Kostenpunkt rund 100 Millionen Franken. Ein Teil des Geldes soll dabei für die Erneuerung der Haustechnik ver- nen Franken hat er in den Kauf des Hotels sowie kosmetische Korrek- turen investiert – unter anderem im Restaurationsbereich, bei den Mitarbeitendenzimmern sowie den Küchengeräten. chb wendet werden, ein weiterer entfällt auf die Zimmer, die von 129 auf 110 dezimiert, aber vergrössert werden. Während der Totalsanierung, die rund ein Jahr dauern soll, wird der Hotelbetrieb eingestellt. chb Hotel FOTOLIA.COM Die Preise Die besten Konzepte erhalten ei- nen Tages-Workshop zur Weiter- entwicklung des Projektes im Wert von 800 Franken, der sich inhalt- lich mit der Thematik Finanzie- rung auseinandersetzt, sowie die Teilnahme an Netzwerkveranstal- tungen von GastroSuisse sowie der SGH und eine VIP-Einladung an den Hotel Innovations-Tag. Der Hauptgewinner erhält zudem ein Umsetzungs-Coaching seines Kon- zeptes (betriebswirtschaftlich be- gleitet durch die SGH) sowie ein Kommunikations-Coaching im Ge- samtwert von 15 000 Franken. chb Geretteter Hotelbetrieb. Soll neuen Glanz erhalten.

Auf der Suche nach Innovation - sgh.ch · 2017 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt. Anmelden: En français Page 15 Schweizer Investor auf der Melchsee-Frutt Neustart als Alpenhotel

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712. Januar 2017 | Nr. 1/2 | www.gastrojournal.ch

Auftakt zum Hotel Innovations-Award 2017

Auf der Suche nach InnovationChristine Bachmann Die Gast-

geber des Land hotel Hirschen

in Erlinsbach überzeugten

2016 mit ihrem Konzept.

Wer tritt ihre Nachfolge an?

Letztes Jahr fand im Rahmen des Hotel Innovations-Tages (HIT) in Luzern die erstmalige Verlei-hung des Hotel Innovations-Awards (HIA) statt. Ein Wettbewerb, den GastroSuisse gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) ins Leben geru-fen hat, um «innovative Konzepte zu prämieren, die noch nicht um-gesetzt worden sind», wie Daniel C. Jung, Leiter Berufsbildung und Dienstleistungen bei GastroSuisse, festhält. Denn Ziel des Awards ist, Innovationen mittels zur Verfügung gestelltem Know-how zum Durch-bruch zu verhelfen. «Will heissen, wir engagieren uns als Labor», wie SGH-Direktor Philippe Pasche und Michael Kauer, Leiter der SGH-Be-ratung, weiter ausführen.

Nachdem 2016 das Landhotel Hir-schen in Erlinsbach mit seinem Konzept «Weinhaus am Bach» (GJ hat berichtet) die Jury überzeugen konnte, sucht diese nun ab sofort ein Nachfolgeprojekt. Dieses soll, mit einer klaren Ausrichtung auf den Kundennutzen, Potenzial im Sinne der Markttauglichkeit sowie einer klaren Umsetzungsstrategie über-zeugen, erklärt Pasche. Zudem soll es sich gemäss Jung mit Originalität, verbunden mit einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit, von den Mit-bewerbern abheben.

Die Sonne bleibt erhalten

Das aus dem Jahr 1720 stammende Hotel-Restaurant Sonne in Kirchberg hat seit kurzem einen neuen Besitzer. Nachdem das Hotel-Restaurant die letzten sechs Jahre in Besitz des kam-bodschanischen Geschäftsmannes Thuor Ung war, ist es nun für den Kaufpreis von 1,5 Millionen Franken in den Besitz von Immobilienmakler Francesco Rizzo übergegangen. Dieser will mit dem Kauf «ein Zeichen setzen für den Erhalt des Gebäudes im Dorfzentrum», wie er gegenüber der Berner Zeitung verlauten liess. Das China-Restaurant Lily und die Burn-Out-Bar bleiben im Haus. Zudem sieht Rizzo neben der Weiterentwicklung des Hotels, dessen vierzehn Zimmer heute monatsweise an Gastarbeiter vermietet werden, noch zusätzliche Nutzungen wie beispielsweise die Unterbringung von Ateliers, Büros oder Lagerflächen vor.

Die Jugis erweitern Angebot

Die Schweizer Jugendherbergen (SJH) haben zwar ebenfalls mit Logiernäch-te-Rückgängen zu kämpfen, halten sich aber dank Zusatzverkäufen, unter anderem im Bereich Mahlzeiten, sowie einer neuen Preis- und Angebotspolitik recht wacker. «Auch 2016 waren die Auswirkungen der veränderten Markt-situation für uns noch immer deutlich spürbar. Wir haben unser Angebot entsprechend angepasst und können dadurch heute ein zufriedenstellendes Ergebnis präsentieren», resümiert CEO Fredi Gmür. Überhaupt sind die SJH zurzeit ziemlich umtriebig. Das zeigt nicht nur der Umbau eines ehemaligen Hotels in Crans-Montana in eine Jugendherberge (Eröffnung 2017), der Um- und Neubau der Jugendherberge in Bern (Eröffnung 2018) (GJ hat berichtet), die Planung neuer Jugend-herbergen im Verkehrshaus Luzern, im Schloss Burgdorf und in Neuchâtel. Hinzu kommt, dass die SJH im letzten Jahr begonnen haben, ihre Betriebe mit kostenfreiem W-Lan auch auf den Zimmern auszustatten.

Die Ausschreibung für den Icomos-Preis

Icomos Suisse sucht gemeinsam mit GastroSuisse, Hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus das 22. Mal in Folge nach dem «Historischen Hotel / dem historischen Restaurant des Jahres» – und damit einen Nachfolger für die Militärkantine in St. Gallen (siehe Foto) und die Brasserie Le Cardinal in Neuen-burg. Nach 21 Jahren Erfahrung in der Vergabe der Auszeichnungen hat die Jury nun die Kriterien angepasst. Neu werden auch Betriebe juriert, die in historischen Räumen eingebaut wurden, welche nach denkmalpflege-rischen Grundsätzen umgebaut wur-den, respektive Betriebe, die zur Erhal-tung und Restaurierung dieses Gebäudes beigetragen haben. Eigentü-mer wie auch Betreiber historischer Ho-tels und Restaurants sowie von Hotels und Restaurants in historischen Bauten der Schweiz sind eingeladen, ihre Be-werbungen bis Ende Februar 2017 bei Icomos Suisse einzureichen.

www.icomos.ch

«Originalität und Einzigartigkeit sind die Kriterien für ein Siegerprojekt», hält Daniel C. Jung fest.

Zusammengefasst ist Innovation ge-fragt. Doch was ist das für die Ini-tianten? «Erfolgreiche Innovation ist, wenn der Hotelier die heutigen und künftigen Bedürfnisse beste-hender und neuer Gäste so in Ein-klang mit seinen betrieblichen und persönlichen Möglichkeiten bringen kann, dass etwas Neues und nach-haltig Wettbewerbsfähiges ent-steht», konstatiert Jung. Pasche ergänzt, dass sich für ihn der Inno-vationsprozess aber nicht nur mit der Dienstleistung oder dem Pro-dukt aus Kundensicht beschäftige, sondern Innovationen im «back-of-the-house» und im Erstellungspro-zess mindestens so wichtig seien.

Teilnehmen am HIA können Betrei-ber eines kleinen oder mittleren Hotels (KMH) mit mindestens 10 bis maximal 50 Zimmern. «Der Award zielt primär auf die KMH-Bestan-deshotellerie ab, um Unternehmer-tum zu fördern», erklärt Philippe Pasche. Denn es gehe nicht darum, einfach Leuchttürme zu bauen, sondern deren Signalfeuer zu ent-fachen. Der Award soll auch aufzei-gen, dass in der gastgewerblichen Branche, trotz schwierigem Umfeld, Innovationsgeist und Unternehmer-tum herrsche. «Zumal die KMH das Fundament des Beherbergungsan-gebotes in vielen Regionen sind.» Auch Daniel C. Jung spricht sich

klar für den Fokus KMH aus: «Ne-ben grossen, internationalen Hotel-ketten braucht das Tourismusland Schweiz dringend die kleineren und mittleren Hotels, welche erst die Vielfalt unseres Landes aus- machen.»

Wer Betreiber eines KMH ist und ein innovatives Hotel-Konzept in petto hat, der kann dieses per so-fort bis 15. April 2017 auf der Web- seite www.hotelinnovation.ch ein-reichen. Eine siebenköpfige Jury wird danach das eingereichte Kon-zept nach Kriterien bewerten wie Originalität, Kundennutzen und -mehrwert, Realisierbarkeit des Projektes, Potenzial zur Imitierung, Stärkung der Wertschöpfung sowie Wirtschaftlichkeit.

Vor allem Letzteres liegt den Initi-anten am Herzen, da das Thema Fi-nanzierung gerade bei KMH häufig ein Projekt noch vor dem Auftakt zum Erliegen bringt, wie Jung be-stätigt: «Häufig scheitert ein inno-vatives Hotelprojekt nicht an den Ideen, sondern an den Grundlagen der Finanzierung, an der entspre-chenden Planung und Dokumenta-tion, am Businessplan.» Denn diese seien mit erheblichem administra-tivem Aufwand verbunden und set-zen Kompetenzen und Ressourcen voraus. Zudem würden auch die

teils unglaublichen Regelwerke der öffentlichen Hand und deren An-wendung durch die Ämter Hürden darstellen. Kauer kann diese Äusse-rungen nur quittieren, wenn er be-tont, dass neuartige Hotelkonzepte meist nicht scheitern, sondern auf-grund einer kritischen Haltung erst gar nicht finanzierungstauglich seien. «Und genau an diesem Punkt setzt der Wettbewerb an. Denn zur Kapitalbeschaffung bedarf es oft-mals eines vertieften Know-hows und Coachings, welches nicht die Haupttätigkeit des Hoteliers dar-stellt – und hier können wir Hand bieten», sagt Pasche.

Für die zweite Durchführung des HIA wünscht sich Kauer vor allem «noch mehr radikale Innovationsprojekte zu begutachten und zu begleiten». Die Digitalisierung biete zusam-men mit dem traditionellen Gastge-bertum in der Schweizer Hotellerie grosse Chancen, den Kunden noch stärker in einer Community zu bin-den. «Hier liegen die Erfolgsfakto-ren der Zukunft.»

Die Preisverleihung des HIA findet im Rahmen des 2. HIT am 13. Juni 2017 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt.

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Schweizer Investor auf der Melchsee-Frutt

Neustart als AlpenhotelAusländischer Investor in Luzern

Palace soll saniert werdenFür das ehemalige Hotel Glogghuis auf der Melchsee-Frutt gibt es ei-nen Neustart, und das nicht dank eines ausländischen, sondern ei-nes Schweizer Investors. André Fi-scher, der bereits seit 13 Jahren das Bergrestaurant Erzegg führt, hat im Herbst den Betrieb gekauft und konnte ihn nun kurz vor Weihnach-ten unter dem neuen Namen Fi-schers Alpenhotel wiedereröffnen. «Das Hotel haben wir aus Freude am Beruf und als Investition für die Zukunft gekauft, da unsere Töchter auch in der Gastronomie tätig sind und es somit irgendwann über-nehmen werden», teilt Gastgeber André Fischer mit. Rund 1,3 Millio-

Sie investieren in die Schweizer Lu-xushotellerie, und das nicht we-nig, die Rede ist von ausländischen Investoren. Gerade in der Zentral-schweiz sind mit der Katara Hos-pitality Switzerland AG, die in der Schweiz unter anderem für das Grossbauprojekt auf dem Bürgen-stock verantwortlich zeichnet, so-wie dem chinesischen Einzel-Unter-nehmer Yungfeng Gao zwei grosse Namen am Werk. Letzterer plant nun seinen jüngsten Kauf, das Ho-tel Palace in Luzern, ab diesem Jahr komplett zu sanieren. Kostenpunkt rund 100 Millionen Franken. Ein Teil des Geldes soll dabei für die Erneuerung der Haustechnik ver-

nen Franken hat er in den Kauf des Hotels sowie kosmetische Korrek-turen investiert – unter anderem im Restaurationsbereich, bei den Mitarbeitendenzimmern sowie den Küchengeräten. chb

wendet werden, ein weiterer entfällt auf die Zimmer, die von 129 auf 110 dezimiert, aber vergrössert werden. Während der Totalsanierung, die rund ein Jahr dauern soll, wird der Hotelbetrieb eingestellt. chb

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Die PreiseDie besten Konzepte erhalten ei-nen Tages-Workshop zur Weiter-entwicklung des Projektes im Wert von 800 Franken, der sich inhalt-lich mit der Thematik Finanzie-rung auseinandersetzt, sowie die Teilnahme an Netzwerkveranstal-tungen von GastroSuisse sowie der SGH und eine VIP-Einladung an den Hotel Innovations-Tag. Der Hauptgewinner erhält zudem ein Umsetzungs-Coaching seines Kon-zeptes (betriebswirtschaftlich be-gleitet durch die SGH) sowie ein Kommunikations-Coaching im Ge-samtwert von 15 000 Franken. chb

Geretteter Hotelbetrieb. Soll neuen Glanz erhalten.