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8 2. August 2016 INTERVIEW rundy media GmbH Am Glockenturm 6 D - 63814 Mainaschaff Tel.: +49 6021-58 388 0 Fax: -22 eMail: [email protected] TOP-THEMA n Gratis bevorzugt Wie die IVW-Quartalsauswertung zeigt, fuhren die Käufer mit dem Zeitschriftenmarkt wieder Achterbahn. Gelitten haben ge- rade große Blätter wie „TV 14“. S. 4 QUOTEN n Sport ist kein Mord Pay-TV rentiert sich doch: Erstmals schreibt Sky schwarze Zahlen. Der Ausbau des VoD- Angebots soll weiter Auftrieb ge- ben. S. 18 Auf die Überholspur Udo Zöllner will „meinTV – Magazin“ mit neuem Rhythmus besser positionieren. S. 8 INTERVIEW n Des rockt! Radio Bob! verzeichnet ordent- liche Marktanteile. Jan-Hendrik Schmelter erklärt, wie der Angriff auf die Platzhir- sche in Hessen möglich ist. S. 14 Informationsdienst für Medien n Indien frei Haus Bollywood ist nicht nur Shah Ruhk Khan. Das möchte Friede- rike Behrends mit ihrem Indien- orientierten TV- Sender Zee.One beweisen. S. 16

auf die Überholspur - mein TV-magazin · www. titelschutzjournal.at rundy 8 • 2. August 2016 INHALT 3 Hoher Besuch im Münchener Hotel Baye-rischer Hof: Indiens Superstar Shah

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  • 82. August 2016

    I n t e r v I e w

    rundy media GmbH • Am Glockenturm 6 • D - 63814 Mainaschaff • Tel.: +49 6021-58 388 0 • Fax: -22 • eMail: [email protected]

    t o p - t h e m an Gratis bevorzugtWie die IVW-Quartalsauswertung zeigt, fuhren die Käufer mit dem Zeitschriftenmarkt wieder Achterbahn. Gelitten haben ge-rade große Blätter wie „TV 14“. S. 4

    Q u o t e nn Sport ist kein MordPay-TV rentiert sich doch: Erstmals schreibt Sky schwarze Zahlen. Der Ausbau des VoD-Angebots soll weiter Auftrieb ge-ben. S. 18

    auf die Überholspur Udo Zöllner will „meinTV – Magazin“

    mit neuem Rhythmus besser positionieren. S. 8

    I n t e r v I e wn Des rockt!Radio Bob! verzeichnet ordent-liche Marktanteile. Jan-Hendrik

    Schmelter erklärt, wie der Angriff auf die Platzhir-sche in Hessen möglich ist. S. 14

    Informationsdienst für Medien

    n Indien frei HausBollywood ist nicht nur Shah Ruhk Khan. Das möchte Friede-

    rike Behrends mit ihrem Indien-orientierten TV-Sender Zee.One beweisen. S. 16

  • aufi geht’s

    Seit 2009 auch in Österreich!

    www. titelschutzjournal.at

  • www. titelschutzjournal.at

    rundy 8 • 2. August 2016 3INHALT

    Hoher Besuch im Münchener Hotel Baye-rischer Hof: Indiens Superstar Shah Rukh Khan und Punit Goenka, CEO des Unter-nehmens ZEEL, kamen, um den neuen deut-schen Free-TV-Sender Zee.One zu starten. Wir sprachen mit der Veranwortlichen Friederike Behrends über Programminhalte und Ziele.

    „11 Freunde“ bereitet die Fans jetzt mit viel Rücken-wind auf die neue Fußballbundesliga-Saison vor.

    Gratis bevorzugtDank des Wirtschafts-clubs konnte das „Han-delsblatt“ seine Leser verstärkt an sich binden und muss als einzige überregionale Tageszeitung keinen Auflagenverlust hin-nehmen, wie er ansonsten vorherrscht. Den gibt’s auch bei den Zeitschriften, wobei einige Magazine, die laut IVW-Quar-talsauswertung schlechter verkauft wurden, größere Reich-weiten erzielten. Doppelt nach oben ging es nur für einige wenige Titel wie das Fußballheft „11 Freunde“.

    Seite 4

    Shah Rukh Khan (l.) und Punit Goenka waren zu Gast in Bayern.

    Indien frei Haus Seite 16

    Vor einem Jahr wagte sich Udo Zöllner mit seinem Programmie „meinTV – magazin“ als Monatstitel an den Kiosk. Jetzt erhöht er die Erscheinungsweise des einstigen Gratisheftes für die ganze Familie auf zwei-wöchentlich. Über die Gründe für den Wech-sel, warum er an Printprodukte glaubt und in Facebook kaum Nutzen sieht, spricht er im großen „rundy“-Interview.

    Mit Service und TV-Programm erscheint „meinTV – magazin“ jetzt häufiger.

    Mehr meinTVSeite 8

    n Musik ................................... Seite 11n Gastkommentar Prof. Dr. Robert

    Schweizer bemängelt Kritik am Leistungsschutzrecht .............. Seite 12

    n Kurz & kritisch ................... Seite 12n Verpuffter Angriff Hit Radio FFH

    bleibt Hessens Primus ............ Seite 13n Des rockt Radio Bob! strebt nach

    mehr Reichweite .................... Seite 14

    n TV-Check Sky schreibt erstmals schwarze Zahlen .................... Seite 18

    n Print-Check Springer baut ein neues Verlagshaus in Berlin ............. Seite 20

    n Gastkommentar Werner Kimmig über die News nach München ........ Seite 22

    n Ge-bucht Nils Oskamp erzählt von der Dortmunder Naziszene ........... Seite 22

    n Impressum .......................... Seite 22

    r u n D Y - r a tDieser Experten-Rat unterstützt „rundy“ mit Hintergrundinfor-mationen sowie Kommentaren zur Medien-Branche. Alle Mit-glieder finden Sie unter „www.rundy.de/rundy-rat.html“.

    Hans R. Beierlein, Medien-Manager

    Werner Kimmig, TV-ProduzentChristof Baron, Mindshare GmbH,Chairman Deutschland / Joint-CEO EMEA

    Peter Bartels, Ex-„Bild“-Chef

    Dr. R.-Fidelio Unger, Rechtsanwalt

    Prof. Dr. Robert Schweizer, Kanzlei Prof. Schweizer

    Jochen Kröhne, GF Get-on-Air

    Philip Grassmann,Stellv. Chefredakteur „Der Freitag“

    Dr. HugoMüller-Vogg, Publizist und Buchautor

    Dr. Ansgar Mayer, Erzbistum Köln, Dir. Medien & Kommunikation

  • rundy 8 • 2. August 2016TOP-THEMA4Ivw Quartal II und ma print II /2016

    Gratis bevorzugt Deutsche lieben Zeitschriften. Das wissen die Statistiker. Dennoch verlieren besonders die Branchenriesen Auflage.

    lich. Andererseits: Wer hätte vor ein paar Jahren noch ge-dacht, dass ein Heft, das die Schönheit des Landlebens in den Fokus stellt, einmal das Printprodukt der Nation darstellen würde, für das – abgesehen von einigen Fern-sehzeitschriften – die meisten Deutschen Geld auf den Tisch legen. Während die einstigen Giganten wie „Spiegel“ oder „stern“ längst meilenweit von der siebenstelligen Hürde entfernt sind, steht „Land-lust“ noch immer bestens da.

    Mit Auflagenhoch in die neue Saison: „11 Freunde“

    Jetzt wird es spannend, den weiteren Weg des Heftes un-ter dem Gruner + Jahr-Dach zu verfolgen. Wird das bis dato unabhängige Heft zum ungeliebten Mainstream-Medium, dessen Erfolgskon-zept bis zum Ende gemolken wird? Oder beflügelt die Ko-operation die Mutter aller „Land“-Magazine? Möglich, wenn man sich den einstigen Independent „11 Freunde“ anschaut: Der segelt seit Juni 2010 unter 51-prozentiger G+J-Flagge und legte jetzt be-

    Wenn das kein schlechtes Omen ist: Kaum hat das Kartellamt die Zusammen-arbeit von Gruner + Jahr mit dem Landwirtschaftsverlag Münster abgenickt, gibt es in der Erfolgsspur des Auflagen-Primus’ aus Westfalen eine herbe Delle: „Landlust“ verlor im zweiten Quartal des Jahres fast 94 000 Käufer, was ei-nen Rückgang von rund zehn Prozent bedeutet. Damit geht das Magazin wieder unter die Millionen-Marke. Bedauer-

    Frauenzeitschriften

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2013 absolut in %

    Bild der Frau 777.050 - 43.928 - 5,35

    Freizeit Revue 724.827 - 38.193 - 5,01

    Neue Post 579.253 -38.434 - 6,22

    Brigitte 479.158 - 36.553 - 7,09

    Freizeitwoche 433.098 - 3.968 - 0,91

    Das neue Blatt 406.554 - 17.621 - 4,15

    tina 366.868 - 22.671 - 5,82

    die aktuelle 353.958 - 16.666 - 4,5

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015

    Lifestylemagazine

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2016 absolut in %

    Men's Health 161.636 - 21.716 - 11,84

    Fit for Fun 140.431 3.063 2,23

    Playboy 135.566 - 32.134 - 19,16

    Flow 108.617

    Zeit Campus 96.885 - 1.153 - 1,18

    Herzstück 96.087

    GQ 93.814 - 16.021 - 14,59

    cinema 62.732 - 3.344 - 5,06

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu IV/2015

    Gewinner & Verlierer

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2016 absolut in %

    Gewinner

    Lego Ninjago 148.255 38.573 35,17

    TV 4Wochen 191.868 21.939 12,91

    TV für mich 354.162 19.742 5,9

    LTB 229.554 18.538 8,79

    Bravo Girl! 97.725 18.367 23,14

    tv top 118.777 16.705 16,37

    11 Freunde 96.313 15.967 19,87

    P. Lillifee Bastelz. 40.677 14.661 56,35

    auto motor & sport 359.619 13.785 3,99

    Daheim in Dtl. 101.482 12.839 14,48

    Verlierer

    Das Haus 1.083.910 - 221.316 - 16,96

    Glamour 191.084 - 111.476 - 36,84

    TV Digital 1.609.929 - 97.501 - 5,71

    Landlust 946.159 - 93.796 - 9,02

    TV Movie 1.020.269 - 92.362 - 8,3

    TV Spielfilm plus 1.059.659 - 85.398 - 7,46

    Bild am Sonntag 1.008.439 - 79.345 - 7,29

    tv14 2.277.079 - 77.671 - 3,3

    InStyle 317.607 - 72.600 - 18,61

    freundin 279.681 - 71.204 - 20,29

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015

  • rundy 8 • 2. August 2016 5ma ging es aber auch für die Konkurrenz aufwärts.

    Das ist noch lange nicht das Print-Ende

    Auch deshalb lässt sich Axel Springer vom „Sport Bild“-Auflagenverlust nicht ein-schüchtern. Mit dem Start der neuen Ligasaison Ende August bringt der Verlag daher erstmals die tägliche Zeitung „Fußball Bild“, in der die komplette Fußball-Berichterstattung der einzel-nen „Bild“-Regionalausga-ben und Online-Angebote gebündelt werden. Getestet wird das Heft zu Anfang mit 60 000 Exemplaren in Mün-chen – und Stuttgart. Die Aus-wahl des zweiten Standorts muss man nicht nachvollzie-hen können. Während Mün-chen mit den Bayern natürlich eine Fußball-Hochburg ist, müssen die Stuttgarter jetzt

    erstmal wieder um den Auf-stieg in die erste Liga spielen. Ob da Zeit für die Lektüre der Berichte aus Dortmund und Wolfsburg bleibt? Sei’s drum. Redaktionsleiter Matthias Brügelmann ist optimistisch und sagt, mit dem Heft, wie es es seit Jahren in Spanien, Frankreich und Italien gibt, ginge der Traum der Redak-tion in Erfüllung. Derweil schwärmt Managing Director Frank Mahlberg von einem innovativen Produkt. Innovativ? Auf dem Skizzen-papier erinnert die Zeitung noch an den Versuch des Kleinverlegers Michael Hahn, der 2010 mit „Der Sport-Tag“ ebenfalls eine tägliche Zei-tung herausbrachte und nach dem Start in einzelnen Bal-lungsgebieten eine Auflage von 500 000 Heften anstrebte (siehe „rundy“ 6/2010). Das Blatt hielt kein Jahr durch.Man darf natürlich erwarten, dass Springer ein deutlich zu-kunftsfähigeres Konzept auf die Beine stellt als ein Klein-verleger. >>>

    Mit ambitionierten Plänen: Axel Springers tägliche Fußball-Zeitung (Dummy-Cover)

    achtlich zu, ausgerechnet im Liga-Endspurt und im Vorfeld der Fußball-EM. Während die traditionellen Titel „Kicker“ und „Sport Bild“ verloren, ging es zweistellig aufwärts. Für Chefredakteur Philipp Köster ist dies aber nicht sonderlich außergewöhnlich. „Traditionell erfreuen sich die ‚11Freunde’-Ausgaben zu großen Turnieren immer gro-ßer Beliebtheit“, sagt er. „Ge-rade weil wir stets versuchen, einen unkonventionellen und überraschenden Blick aufs Turnier zu werfen. Das kommt angesichts der ritualisierten Sportberichterstattung offen-bar ganz gut beim Leser an.“Dass „11 Freunde“ aber nicht nur bei den Verkaufszahlen, sondern auch der ma-gemes-senen Reichweite positiv ab-schnitt – mit einem Plus von 0,22 Millionen neuen Lesern der elfterfolgreichste Titel – wird ihn dennoch freuen. Laut

    Aktuelle Zeitschriften

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2016 absolut in %

    Der Spiegel 771.450 - 51.311 - 6,24

    Stern 704.729 - 31.596 - 4,29

    Focus 477.965 - 23.539 - 4,69

    Bunte 475.990 - 38.955 - 7,56

    SUPERillu 280.878 - 18.659 - 6,23

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015

    TV-Zeitschriften

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2016 absolut in %

    tv14 2.277.079 - 77.671 - 3,3

    TV Digital 1.609.929 - 97.501 - 5,71

    TV direkt 1.092.931 - 34.607 - 3,07

    TV Spielfilm plus 1.059.659 - 85.398 - 7,46

    Hörzu 1.038.901 - 47.708 - 4,39

    TV Movie 1.020.269 - 92.362 - 8,3

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015

    Zeitungen

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2016 absolut in %

    Tageszeitungen

    Bild/B.Z. 1.956.431 - 263.308 - 11,86

    Süddeutsche Zeitung 368.814 - 13.989 - 3,65

    FAZ 256.188 - 9.293 - 3,50

    Handelsblatt 125.924 2.985 2,43

    Wochenzeitungen

    BamS Ges. 1.008.439 - 79.345 - 7,29

    Die Zeit 504.779 965 0,19

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015

    Sportzeitschriften

    TitelVerkaufte Auflage Veränderung*

    II/2016 absolut in %

    Sport Bild 348.525 - 22.287 - 6,01

    kicker Montag 152.024 - 11.958 - 7,29

    kicker Donnerstag 135.574 - 1.836 - 1,34

    11 Freunde 96.313 15.967 19,87

    Bravo Sport 72.414 - 18.947 - 20,74

    Mountainbike 66.808 6.297 10,41

    Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015

  • rundy 8 • 2. August 2016TOP-THEMA6

    Gewinner & Verlierer

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    Gewinner

    Gala 3,19 2,58 0,61

    Auto Bild 3,43 2,90 0,52

    Sport Bild 4,53 4,14 0,39

    Der Spiegel 6,44 6,11 0,33

    auto motor und sport 2,40 2,09 0,31

    stern 6,83 6,52 0,31

    essen&trinken 1,26 0,99 0,27

    Computer Bild Spiele 1,76 1,50 0,26

    Bunte 3,92 3,68 0,23

    Brigitte 2,76 2,53 0,23

    Verlierer

    rtv 9,95 10,33 - 0,38

    Prisma 5,97 6,34 - 0,37

    tv14 6,68 6,98 - 0,30

    Eltern 0,80 1,06 - 0,26

    TV Spielfilm 4,74 5,00 - 0,25

    ADAC Motorwelt 14,89 15,13 - 0,24

    auf einen Blick 2,15 2,35 - 0,20

    tv pur 1,33 1,53 - 0,19

    Bild+Funk 0,59 0,76 - 0,18

    BILD am Sonntag 8,50 8,66 - 0,17

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    TV-Zeitschriften

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    rtv 9,95 10,33 - 0,38

    tv14 6,68 6,98 - 0,30

    Prisma 5,97 6,34 - 0,37

    TV Movie 4,91 5,07 - 0,16

    TV Spielfilm 4,74 5,00 - 0,25

    TV Digital 3,86 3,87 - 0,02

    Hörzu 3,72 3,74 - 0,02

    tv Hören und Sehen 3,12 3,23 - 0,11

    auf einen Blick 2,15 2,35 - 0,20

    TVdirekt 2,02 2,05 - 0,03

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    Lifestylemagazine

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    Fit for Fun 1,14 1,26 - 0,12

    Men's Health 1,01 1,10 - 0,09

    Playboy 0,84 0,96 - 0,12

    GQ 0,69 0,56 0,13

    Neon 0,69 0,77 - 0,08

    cinema 0,50 0,56 - 0,06

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    >>> Wie relevant es in Smartphone-Zeiten ist, ist dennoch fraglich. Doch die Gunst des Käufervolkes ist ohnehin nicht zu berechnen. Dass die großen Programmies wie „TV Movie“ und „TV Spielfilm“ kontinuierlich ver-lieren, kleinere Titel wie „TV 4Wochen“ aber zu den Ge-winnern gehören, kann doch nicht nur mit dem geringeren Coverpreis begründet werden.

    Der Primus lässt Federn

    Zumal Bauers „tv 14“, eben-falls mit kleinem Coverpreis versehen, auch einen Rück-gang bei der verkauften Auflage hinnehmen musste. Das Magazin verlor zwar im Verhältnis nur marginal, aber es verlor. Auch bei der ma-Reichweite. Das hindert Bauer

    natürlich nicht, lobende Worte für den Titel zu finden. Denn „tv14“ sei nach wie vor „die weltweit größte Kaufzeit-schrift mit einer verkauften Auflage von knapp 2,3 Milli-onen Exemplaren“, was „fast doppelt so vielen Verkäufen, wie die Nachrichtenmagazine ‚stern’ und ‚Focus’ zusammen erzielen“ entspricht. Und die Reichweite konnte immerhin zur ma Presse 2016 I (6,63 Millionen Leser) gesteigert werden. Im Jahresvergleich ging es aber minmal abwärts.Nichtsdestotrotz bleibt Bauer der Spitzenreiter der deut-schen Verlage. „Fast jeder zweite Deutsche (46 Prozent) liest eine Zeitschrift von Eu-ropas größtem Zeitschriften-verlag“, verkündet das Unter-nehmen stolz – und verweist darauf, „insbesondere bei den Frauen“ die Nummer eins zu

    sein: 19,87 Millionen Leserin-nen und eine Reichweite von 56 Prozent.Jedes Verlagshaus sucht sich eben seine bevorzugte Ziel-gruppe aus, um seine Stär-ken herauszustellen. „Der Spiegel“ betont darum zum wiederholten Male, „stärkster ma-Kauftitel in gehobenen Zielgruppen“ zu sein, womit „Akademiker (1,59 Millionen Personen mit Hochschulab-schluss / 21,5 Prozent Reich-weite), Einkommensstarke (1,08 Millionen Personen mit einem eigenen Nettoein-kommen von 3000 Euro und mehr / 24,7 Prozent Reichwei-te) und berufliche Entscheider (0,70 Millionen Selbstständige mit mehr als 50 Beschäftigten, Freiberufler sowie leitende Angestellte und Beamte / 20,1 Prozent Reichweite)“ gemeint sind. Stellt sich nur die Frage,

    Kleiner Preis, große Wirkung: „TV 4Wochen“

  • rundy 8 • 2. August 2016 7

    Aktuelle Magazine

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    stern 6,83 6,52 0,31

    Der Spiegel 6,44 6,11 0,33

    Focus 4,28 4,18 0,10

    Bunte 3,92 3,68 0,23

    SUPERillu 2,46 2,35 0,11

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    Automagazine

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    ADAC Motorwelt 14,89 15,13 - 0,24

    Auto Bild 3,43 2,90 0,52

    auto motor und sport 2,40 2,09 0,31

    ACE Lenkrad 0,95 0,99 - 0,04

    Auto Zeitung 0,81 0,65 0,16

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    Sportmagazine

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    Sport Bild 4,53 4,14 0,39

    kicker-sportmagazin 3,00 2,97 0,03

    11 Freunde 1,02 0,79 0,22

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    ob es nur die „gehobene Ziel-gruppe“ sein sollte, die sich der politischen Diskussion in einem hochwertigen Magazin stellen sollte? Der Coverpreis von 4,60 Euro spricht jedoch dafür, dass der Verlag nicht für die breite Masse produziert. Das zeigt sich auch in der ver-kauften Auflage, die weiter nach unten weist.

    Tageszeitungen sind out

    Das gilt darüber hinaus für die überregionalen Tageszei-tungen. „Bild“ in Kombina-tion mit „B.Z.“ hängt nach Verlusten weiterhin unter der Zwei-Millionen-Marke. „SZ“ und „FAZ“ müssen ebenfalls Einbußen hinnehmen. Einzig das „Handelsblatt“ legte zu, doch die Zeitung nimmt mit ihrem Fokus auf Wirtschaft und Finanzen auch eine Son-

    derstellung ein. Dass es nicht nach unten ging, führt Ver-lagschef Gabor Steingart neben dem „Qualitätsjourna-lismus“ seines Blatt übrigens auch auf den seit Anfang des Jahres aktiven Wirtschaftsclub zurück. „Seit Clubstart im Januar ist die bereits traditi-onell niedrige Kündigerquote noch einmal spürbar zurück-gegangen. Es gibt jetzt mehr als einen Grund, die Zeitung zu abonnieren – und ihr treu zu bleiben“, freut er sich. Das ändert aber nichts daran, dass sie Mitbewerber schlechter abschneiden.Sind die Zeiten nicht-spezifi-scher, überregionaler Informa-tionsmedien vorbei? Haben sich Schlagwörter wie „Lü-genpresse“ in den Käuferköp-fen festgesetzt?Ein Blick auf das Fernsehge-schäft könnte dies belegen. Laut Forsa-Umfrage würden

    nämlich 58 Prozent der Deut-schen auf einen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensen-der verzichten. Und die, die ihn befürworten, würden nicht mehr Geld für das Me-dium bezahlen wollen. Al-lerdings gab die deutliche Mehrheit der Befragten an (73 Prozent), Fernsehen als Infor-mationsquelle zu bevorzugen. Tageszeitungen kommen nur auf 44 Prozent.Bei allen Zahlenspielen und Analysen ist sich Julia Scheel, Vorstand Publikumszeitschrif-ten der agma, übrigens si-cher: „Die Deutschen lieben Zeitschriften, denn nach wie vor werden sie von neun von zehn Personen über 14 Jahren genutzt. Dies beweist einmal mehr die unverändert hohe Bedeutung von Magazinen im Medienmarkt.“ Und sie legt blumig nach: „Zeitschrif-ten bieten Mediengenuss mit allen Sinnen, faszinieren und binden Aufmerksamkeit.“Es wäre wünschenswert, wenn sich diese statistisch erhobene Faszination auch wieder in hart aufgezeichne-ten Verkaufszahlen messen lassen würde.

    Christian Schmidt

    Frauenzeitschriften

    TitelReichweite Ver-änd.*

    II/2016 II/2015 in Mio

    Bild der Frau 5,81 5,72 0,09

    Gala 3,19 2,58 0,61

    tina 2,43 2,57 - 0,13

    Brigitte 2,76 2,53 0,23

    Freizeit Revue 2,20 2,36 - 0,16

    Neue Post 2,22 2,05 0,17

    die aktuelle 1,81 1,92 - 0,10

    freundin 1,90 1,84 0,06

    Für Sie 1,62 1,59 0,03

    Das goldene Blatt 1,76 1,57 0,19

    Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II

    Überregionaler Zeitungs-erfolg: „Handelsblatt“

  • Die Zeit ist reif

    mehr meintvInternet ist nicht alles! Udo Zöllner glaubt an die Zukunft des Gedruckten und schickt seine Programmzeitschrift „meinTV – magazin“ nicht mehr monatlich, sondern alle zwei Wochen ins Rennen.

    ? Im Juni 2015 ist ihre zuvor kostenlose Fernsehzeitschrift „meinTV – magazin“ erstmals an den Kiosk gegangen. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung?

    ! Sehr zufrieden. Aber in der Entwicklung eines Print titels ist immer noch Luft nach oben. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht oder daraus lernt. Ich bin im-mer offen für neue Entwick-lungen, Trends und auch kri-tische Fragen. Sich täglich mit seiner Meinung und der Sa-che, für die man sich einsetzt, kritisch auseinanderzusetzen, das ist wie eine Art Schlüssel zum Erfolg. Nur darf man sich dabei nichts vormachen und in Eigenlob verfallen, sollte mal etwas ganz besonders

    gut laufen. Wir haben es mit unserem TV-Magazin ein-fach anders gemacht als all die anderen Verlage. Wir sind kostenlos in den Markt ge-gangen, haben zu Spitzenzei-ten über 600 000 Exemplare kostenlos über viele hundert

    Filialen von Aldi-Süd verteilt. Dann haben wir den Schritt in die Kiosk-Titel gewagt und sind auch gleich angenom-men worden.Unsere Anzeigen-Kunden ha-ben wir auch dafür begeistern können. Sie fanden prima, das einer „so etwas“ macht in der heutigen Zeit. Und heute, nach etwas über einem Jahr, verlegen wir einen 14-tägig erscheinenden Titel. Die ers-te Ausgabe ist gerade in den Handel gekommen.

    ? Welche Titel und welche Inhalte sind bei Ihren Lesern besonders beliebt?

    ! Wenn ich das so mit Be-stimmtheit sagen könnte, hätte ich wohl eine Goldader angebohrt. Nein, so aus dem Stehgreif kann man diese

    Frage nicht beantworten. Ich habe zwar ein Gefühl dafür, zu wissen, was redaktionell läuft und was nicht, aber zu 100 Prozent ist die Frage von nie-mandem zu beantworten. Es sei denn, man verpulvert viel Geld in Meinungsumfragen.

    Und das wollen wir uns nicht leisten. Es geht ja auch so. Etwas Bauchgefühl, gemischt mit Lebenserfahrung, Markt-beobachtung und beruflicher Spürnase – und schon weiß man, wo man dran ist bei den Leserinnen und Lesern. Ehrlich gesagt, frage ich aber auch schon mal im Freundes- und Verwandtenkreis nach, wem was in unserem TV-Magazin gefällt. Nicht gerade repräsentativ, aber kosten-sparend. Meine Kernantwort zur Fra-ge: Mode-, Wellness-, Beau-ty-, und Gesundheitsthemen sind besonders wichtig. Denn hübsch aussehen möchte ja jeder gerne und gesund sein auch.

    ? Was hat Sie dazu bewogen, die Erscheinungsfrequenz zu erhöhen?

    ! Es hat sich einfach so erge-ben. Die Zeit war reif für die-

    Für Udo Zöllner ist die vermehrte

    Erscheinungsweise seines Magazins

    notwendig, um lang-fristig zu bestehen.

    „Wer weiterkommen will, darf nicht im Stau auf der Autobahn stehenbleiben.”

    Das erste 14-tägige „meinTV – Magazin“

    n Udo ZöllnerDer Geschäftsführer und Chefredakteur der tv-ma-gazin & media GmbH & Co.KG war Verleger diverser Anzeigenblätter, darunter des „Koblenzer Stadt-Anzeigers“, einst das dort auflagenstärkste Heft sei-ner Art. Zudem übernahm Zöllner bei verschiedenen Tages- und Wochenzeitun-gen, Fernsehsendern sowie Magazinen Verantwortung. Sein Kinder-Programmie „Wackelzahn“ brachte ihm 2013 einen Juror-Posten bei der Vorausscheidung der „Emmy Awards“. Seit 2015 erscheint seine vormals kostenlos vertrie-bene Programmzeitschrift „meinTV – magazin“ bun-desweit am Kiosk.

    ! v I t a

    rundy 8 • 2. August 20168 INTERVIEW

  • sen Schritt. Denn wir sind mit der verkauften Auflage nicht so recht weiter gekommen. Jedenfalls nicht so schnell, wie wir es gerne gehabt hät-ten. Und wenn etwas nicht so läuft, wie man es will oder man damit nicht zufrieden ist, dann muss man was ändern. Nur in der Veränderung liegt die Zukunft, und nichts bleibt wie es ist. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Dies ist nicht nur eine Lebensweis-heit, sondern gilt auch für den beruflichen Erfolg. Wer weiterkommen will, darf nicht im Stau auf der Autobahn ste-henbleiben. Natürlich stehen bei einem solchen Schritt, in den 14-tägigen Zeitschriften-markt zu gehen, auch wirt-schaftliche Überlegungen im Vordergrund und die Wünsche unserer Anzeigenkunden und der Leserinnen und Leser.

    ? Was ändert sich für die Leser?

    ! Er bekommt in erster Linie einfach ein aktuelleres TV-Magazin. Wissen Sie, sechs Wochen mit dem Programm in die Zukunft zu schauen, be-reitet schon seit eh und je Ver-legern von Vier-Wochen-TV-Magazinen Kopfzerbrechen. Durch die Produktionszeit und die vielen kurzfristigen Programmänderungen, die fast täglich in der Redaktion

    „meinTV – magazin“ führt durch zwei Wochen Fernsehprogramm mittels täglich sechs Seiten Programmlisting und zahlreichen redaktionellen Empfehlungen. So sind jeder Programmwoche zwei Highlightseiten vorgeschaltet.

    von den Sendern einlaufen, kann man aus meiner Sicht überhaupt nicht mit einem to-paktuellen Programm auf den Markt kommen. Diese Schwä-che akzeptieren die Kunden zwar, können aber doch nicht so richtig zufrieden sein mit dem, was sie gekauft haben. Bei den 14-Tage-Titeln sieht das schon anders aus. Die haben eine bessere Akzep-tanz im Markt, bei Leserinnen und Lesern und den Kunden. Und darauf bauen und hoffen auch wir. Zumal es aber dann immer noch daran liegt, wie so ein Heft aussieht. In der Programmpräsentation und dem Umfeld. Das ist zwar Ge-schmackssache, aber enorm wichtig im Zeitungsregal und bei der späteren praktischen Nutzung. Wir haben z. B. jetzt sechs Seiten Programminfor-mationen für einen Tag. Frü-her waren es vier Seiten.

    ? Einige Bestandteile fallen weg. Warum?

    ! Viel ist eigentlich nicht weg-gefallen. Früher hatten wir 164 Seiten in einer Ausgabe, heute produzieren wir für den gleichen Programmzeitraum 264 Seiten. Und mit 79 Cent gegenüber früher 98 Cent je Ausgabe haben wir unseren Leserinnen und Lesern ein zusätzliches Geschenk ge-macht. Unter dem Strich dür-

    fen sich die Kunden unseres „meinTV – magazins“ auf jeden Fall freuen. Hier punk-ten wir zudem mit einem viel aktuelleren Tagesprogramm, breiteren Programmspalten, teils größeren Schriften für die bessere Lesbarkeit und mit mehr Unterhaltung im Heft. Mal ganz abgesehen von un-serem umfangreichen Extra-Programm-Heft für Kinder. Hier gibt unsere Redaktion Tipps, welche Sendungen für welches Alter geeignet er-scheinen. Das ist eine prima Entscheidungshilfe für die El-tern bei der Filmauswahl.

    ? Sie haben bereits jetzt mit Sendern, Unternehmen und Prominenten kooperieren können, um dem „meinTV – magazin“ exklusive Inhalte wie Kolumnen zu ermöglichen. Welche weiteren sind für die Umstellung geplant?

    ! Die Umstellung ist ja schon brandaktuell gelaufen. Wir werden uns aber nicht auf unserem Hintern ausruhen und versuchen, immer am Ball zu bleiben. Natürlich stehen neue Kooperationen mit Sen-dern und großen Unterneh-men in den Startschuhen. Ei-nige der Vorhaben setzen wir sogar schon in Kürze um, eine Kooperation mit einem Groß-unternehmen ... >>>

    meinTV – magazinerscheint künftig alle 14 Tage donnerstags mit einer Druck-Auflage von 150 000 Exemplaren zum Preis von 79 Cent. Der sechsseitige Programmteil pro Tag ent-hält 45 Sender mit redak-tionellen Empfehlungen, zudem gibt es vorgeschal-tete Wochentipps und einen Mantelteil mit Berichten zu Mode, Beauty, Gesundheit und mehr. Als Extra liegt das 12-seitige Kinderpro-grammheft „Wackel zahn“ bei. Anzeigen im Pro-grammteil können ab 400,- Euro gebucht werden, eine ganze Seite im Innenteil kostet 9500,- Euro.•[email protected]•www.tv-magazin.net

    ! K o n Kr e t

    rundy 8 • 2. August 2016 9

  • rundy 8 • 2. August 201610 INTERVIEW

    >>> ... folgt auf den Schritt. Das wird ein echter Knaller, darf ich Ihnen sagen. Da wer-den unsere Mitbewerber am Markt staunen. Mehr kann und möchte ich dazu noch nicht sagen.Künftig wird es das „meinTV – magazin“ auch als Programm-App geben. Das eröffnet für uns alle ganz neue Chancen. Wir liegen hier voll im Wind der aktuellen Entwicklun-gen und segeln mit großen Erwartungen in die Zukunft. Man sollte den elektronischen Markt von Internet & Co. zwar nicht überbewerten, aber man muss ihn im Auge behalten und dabei sein, wenn es da-rum geht, auf Etappenziele zuzusteuern. Wer will schon gerne all die anderen davon-segeln sehen.

    ? Was muss eine Programmzeitschrift bieten, um langfristig gegen elektronische Programmführer bestehen zu können?

    ! Ich habe darüber einmal ei-nen Vortrag im Leipziger Kon-gresscentrum gehalten. Zum Staunen der Anwesenden habe ich hier eine Lanze für das Printprodukt TV-Magazin gebrochen. Es ist ja auch so, Print stirbt nicht so schnell aus. Allen Unkenrufen zum

    Trotz. Nur die Märkte und Pro-dukte werden sich verschie-ben und ändern. Es ist wie in einer multikul-turellen Großstadt. Alle leben zusammen und ergänzen sich. Für Print-TV-Magazine heißt das, sie werden immer eine sinnvolle Ergänzung in der Programmsuche und Sender-auswahl zu elektronischen Programmführern sein. Mal mehr, mal weniger genutzt. Aber sie bleiben. Davon kön-nen Sie ausgehen.

    ? Wie wichtig ist der FacebookAuftritt vom „mein TV – magazin“?

    ! Das, wie gerade gesagt, darf man nicht überbewerten. Facebook ist nicht die Welt. Und wenn die untereinander verknüpften Nutzer solcher Angebote irgendwann mal in sich gehen und merken, dass sie aus meiner Sicht im Grunde genommen nur das vorgesetzt bekommen, was sie lesen sollen, dann weiß ich nicht, ob da eine gut ge-machte Nachrichtensendung nicht professionellere und zuverlässigere Informationen liefert. Welche, auf die man sich aus Profihand verlassen kann. Wir sind auf Facebook, sehen aber nicht sonderliche Vorteile darin.

    ? Die Bauer Media Group veröffentlichte kürzlich eine Analyse, die besagt, dass 14tägliche TVMagazine den stärksten Reichweitenaufbau besitzen (siehe Kasten links). Was macht ein 14tägliches Magazin so besonders?

    ! Die Aktualität im Programm. Hinzu kommt das oft größere Informationsangebot zu den einzelnen Sendern. Wir ha-ben ja jetzt auch sechs und damit zwei Seiten mehr im Programm-Listing im Heft als bisher, dazu noch viele Tipps und Infos rund um die farblich fein abgestuften Tagesseiten, zur besseren Gesamtübersicht im Nutzerverhalten unserer Leserinnen und Leser. Und da sind die Millionen Menschen mehr, die sich für ein 14-Tage-Programmie in-teressieren und es kaufen. 14-tägig erscheinende TV-Magazine zählen zu den First-Class-Fernsehzeitschiften bei den Käufern.

    ? Wie ist „meinTV – magazin“ bis dato bei der werbenden Wirtschaft aufgenommen worden?

    ! Gut. Einfach gut. Hier lie-gen wir voll in unseren Er-wartungen.

    ? Welche Entwicklung erhoffen Sie sich durch die Umstellung?

    ! Natürlich in erster Linie noch zufriedenere Leserinnen und Leser. Und dass unser mit Liebe gemachtes „mein TV – magazin“ viele neue Freunde findet in dem großen Markt der TV-Zeitschriften. Men-schen halt, die es zu schätzen wissen, welche Arbeit in so ei-nem Produkt steckt und diese Arbeit für ihren ganz persön-lichen, gemütlichen Fernseh-abend nutzen.

    Das Interview führteChristian Schmidt

    Der reichhaltige Mantelteil im „meinTV – magazin“ widmet sich unter anderem Rei-sethemen und stellt die aktuellen Kino- und DVD-Starts vor.

    n 14 Tage siegtWährend Spots und Banner nach einer kurzen Einblen-dung wieder verschwinden, bleibt Werbung in Zeitun-gen und Zeitschriften für längere Zeit präsent. Die Bauer Media Group („TV Movie“) weist auf ein Me-dia Scan Verfahren hin, das besagt, dass 14-tägige TV-Magazine die höchste Mehrfachnutzung und den stärksten Reichweitenauf-bau generieren und somit für Werbetreibende beson-ders attraktiv sind. „Das TV-Magazin ist so fest in den Haushalten der Deut-schen verankert, wie kein anderes Printmedium“, weiß Sven Dams, Verlags-geschäftsführer der Bauer Programm KG.

    ! K o n Kr e t

  • rundy 8 • 2. August 2016 11MUSIK

    politische uS-musikerAufruhr Als der Polizist George Zimmerman 2013 nach dem Todesfall des afroamerikanischen Teenagers Trayvon Martin freigesprochen wurde, begann die „Black Lives Matter“-Bewegung, mit welcher Afroamerikaner auf die Gewalt gegen Schwarze und Rassismus aufmerksam machen wollen. Die Bür-gerrechtsbewegung hat inzwischen zahlreiche Prominente Un-terstützer wie Beyoncé, Rihanna, Bono und Pharrell Williams gefunden. Rapper Jay Z veröffentlichte dazu kürzlich seinen be-reits 2014 geschriebenen Song „Spiritual“. Im Juli produzierten die Musiker den Videoclip „#23WAYS“, in dem sie 23 mögliche Wege, wie ein Schwarzer in Amerika getötet werden kann, auf-führen. Initiiert wurde das Projekt von Alicia Keys. sab

    Klassiker-GalaEhrunG In Berlin wird am 9. Oktober der „Echo Klassik“ verliehen. Schon jetzt stehen zahlreiche Gewinner der ins-gesamt 57 Auszeichnungen in 22 Kategorien fest. Wie die Deutsche Phono-Akademie mitteilte, wird unter anderem der im März verstorbene Diri-gent Nikolaus Harnoncourt posthum für seine letzten Beethoven-Einspielungen geehrt. In der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ wer-den Andrea Bocelli und Salut Salon ausgezeichnet. Das ZDF überträgt die Gala. sab

    maries stechen in See CD-TIPP Zwei Jahre nach dem Debüt „Wie weit ist weit weg“ (siehe „rundy“ 14/2014) legt das Duo Les Maries mit „Goldene Flau-te“ den Nach-folger vor. Mit „Jimmy“ steigt das von David Young (Element of Crime) produzierte Gespann schnel-ler ein als beim Debüt, serviert ansonsten aber den bewährten, eingängigen Mix aus Chansons und Seemannsliedern. csAlicia Keys setzt sich gegen Rassismus ein und unterstützt

    die „Black Lives Matter”-Bewegung.

    problematischer FallMusIKInDusTrIE Das US-Justizministerium hat beschlos-sen, die Lizenzierungspraxis der US-Verwertungsgesellschaften ASCAP und BMI einzuschrän-ken. Diese dürfen nun den Musikverwertern nur noch eine hundertpro-zentige Lizenzierung an-bieten, auch wenn sie die Rechte nur teilweise ver-walten. Arbeiten Autoren beider Musikverwerter gemeinsam an einem Stück, können die Rechte

    nur von einer Verwertungsge-sellschaft erworben werden – die Preissetzung wird erheblich erschwert. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Künstler.

    Das Independant Music Publishers Forum (IMPF) bezeichnet die Entschei-dung als „absolute Kata-strophe“. IMPF-Vize-Prä-sident Prof. Dr. Budde

    mahnt, dass sich das Dekret über internationale Handels-protokolle hinwegsetzte. sab

    a u s z e i c h n u n g f ü r G e r a s s i m e zEhrunG Am 12. September wird in Berlin der Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektion e. V. (VDKD) vergeben. Die Auszeichnung,

    die mit 10 000 Euro dotiert ist, geht in diesem Jahr an den Percussionisten Alexej Gerassimez. Der gebürtige Essener veröffentlichte 2012

    seine erste Solo-CD, wirkt als Gastdozent am Birmingham Conservatoire und gewann bereits mehrere Wettbe- werbe. sab

    © N

    ino

    Mun

    oz

    Garrett on tour 2017Tour Der Geiger David Garrett (Foto) sorgt zurzeit mit einer Millionenklage gegen seine Exfreundin und dem Vorgehen gegen ein „stern“-Interview für Aufsehen. Allen Sch lagze i l en zum Trotz geht er ab dem 19. März nächsten Jahres mit dem S i n f o n i e o rchester Basel und Dirigent Dennis Russell Davies auf Deutschland-Tournee. Thema der Konzerte ist eine Hom-mage an Tschaikowsky. sab

    Zunahme der verkäufeMusIKInDusTrIE Laut Bun-desverband Musikindustrie ist der deutsche Musikmarkt im ersten Halbjahr 2016 um 3,6 Prozent gewachsen. Vor allem sind dabei die Erlöse aus den Abos und werbefinanzierten Zugängen bei Streaming-Diens-ten verantwortlich, die um 88 Prozent zunahmen. Die CD bleibt mit 52,3 Prozent Umsatz-anteil Spitzenreiter. sab

    wechsel an der SpitzePErsonAlIE Zum 15. August tritt Patrick MushatsiKareba als General Manager bei Uni-versal Music Deutschland an. Er folgt auf Cornelius Ballin, der nach Österreich wechselte. Mushatsi-Kareba arbeitete zu-vor bei Apple und verantwor-tete dort das Musikgeschäft in Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz und im PAN Europe-Länderverbund. sab

    hoch hinaus mit musik TV Der Musiksender VIVA star-tete am 15. Juli unter dem Titel „VIVA Fahrstuhlmusik“ eine Show, in wel-cher Künstler wie Max Giesinger (Foto), Adam Green und Teesy in verschiedenen Aufzügen Über-raschungsauftritte geben. sab

    Doppelte Glückwünsche JubIläuM Musikproduzent Frank Farian hat gleich zwei Gründe zum Feiern. Am 18. Juli beging er seinen 75. Ge-burtstag, gleichzeitig kehren seine größten Hits von Boney M. zurück. Das gleichnamige Musical geht ab Februar 2017 auf Tournee. sab

  • rundy 8 • 2. August 201612 KURZ UND KRITISCH

    !

    Anmerkungen1. § 87 f Abs. 1 Satz 1 UrhR-Ge-

    setz, um den im Münchener Fall gestritten wird, bestimmt:

    (1) Der Hersteller eines Presse-erzeugnisses (Presseverleger) hat das ausschließliche Recht, das Presse erzeugnis oder Teile hiervon zu gewerblichen Zwe-cken öffentlich zugänglich zu machen, es sei denn, es han-delt sich um einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte.

    2. Kein Gesetz kommt ohne sog. unbestimmte Rechtsbegriffe aus. Ein Beispiel bildet das BundesdatenschutzG, das von Anfang an Begriffe wie „berechtigte Interessen” und „schutzwürdige Belange” und noch mehr unbestimm-te Rechtsbegriffe verwendet. Die Kritiker werden jedoch nicht das BDSG wegen dieser Begriffe als Kollateralschaden verteufeln.

    3. Anscheinend haben sich die Kritiker der Münchener Recht-sprechung, aber bislang auch alle Gerichte nicht darum gekümmert, wie der Gesetz-geber bei der Verabschiedung des § 87 f UrhG am 1. März 2013 den Begriff „kleinste Textmenge” im Bundestag verstanden hat.

    4. Die schriftlich festgehaltenen Reden der Abgeordneten im Bundestag reichen aus, um den Begriff zu definieren.

    5. Die Auslegung nach den an-erkannten methodischen

    Grundsätzen erfolgt nach diesem vom Gesetzgeber vor-gegebenen Sinn und Zweck. Nämlich danach, ob der Text „eine verlagstypische Leis-tung” ist oder (noch) „eine originäre Leistung der Such-maschine”, die beschreibend „lediglich das Auffinden des gewünschten Suchbegriffs er-möglichen” soll.

    6. Es geht somit nur um eine allenfalls durchschnittlich schwierige Auslegungs-aufgabe!

    7. In einer Verbandserklärung der Start-ups vom 26.7. heißt es sogar, das Gesetz sei gescheitert. Wollte man bei jedem Gesetz mit al-lenfalls durchschnittlichen Auslegungsschwierigkeiten annehmen, das Gesetz sei gescheitert, gäbe es keine Rechtsordnung mehr.

    8. Um festzustellen, dass Snip-pets mit 200 Zeichen oder noch mehr, wie teilweise im Münchener Fall, keine „kleinste Textausschnitte” sind, reicht im Übrigen der gesunde Menschenverstand aus.

    9. Bedauerlich ist, dass Journa-listen bei ihrer heftigen Kritik gegen das Leistungsschutz-recht nicht erkennen, dass sie in Wirklichkeit gegen den Journalismus argumentieren.

    Hinweise zum Leistungsschutz-recht finden Sie auf der Home-page www.schweizer.eu.

    Prof. Dr. Robert Schweizer,

    Kanzlei Prof. Schweizer

    „Wollte man bei jedem

    Gesetz annehmen,

    das Gesetz sei gescheitert,

    gäbe es keine Rechts-

    ordnung mehr.“

    Die „SZ“ befindet sich im Recht. Was die Kritiken gegen die Entscheidun-gen des Landgerichts München I und des Oberlandesgerichts München zum Leistungsschutz-recht außer Acht lassen!

    Das OLG München hat am 21. Juli 2016 verhandelt und zu-gunsten der Presse entschieden. Die Parteien waren:a. Die Dokumentations- und In-

    formationsZentrum München GmbH (DIZ), welche im Auf-trag der „SZ“ die Nutzungs-rechte an den Inhalten der Zeitung verwertet.

    b. Das vor wenigen Jahren ge-gründete Start-up uberMe-trics, welches kundenspezi-fisch die gesamte Online- und Offline-Medienlandschaft beobachtet und Ergebnisse zu einem bestimmten Thema anschließend umfangreich aufbereitet. uberMetrics er-stellte hierzu Auszüge aus bestimmten Artikeln von teil-weise bis zu 250 Zeichen, und es verlinkte auf die Quelle.

    Kritisiert wird die Münchener Rechtsprechung so heftig wie unangemessen diese Kritik ist. Ein Beispiel für diese heftige Kritik:„Kollateralschäden eines unsin-nigen Gesetzes”. Kritisiert wird zum Münchener Fall, dass das Kriterium „kleinste Textmenge“, die das Leistungsschutzrecht er-laubt, untauglich sei.

    G a S t K o m m e n t a r!

    Zum Leistungsschutzrecht

    mickich bleibt im amt TV „Focus“ meldet, dass Sonia Seymour Mikich, 54, weitere zwei Jahre Chefredakteurin des WDR Fernsehens bleibt. Man wolle im Wahljahr 2017 Kon-tinuitiät in der publizistischen Führung. Thomas Kleist wur-de derweil als SR-Intendant bis Mitte 2023 wiedergewählt. cs

    G+J befördert PrInT Zum Juli wurden Eva Spundflasche und Doris Brückner als Digitalchefs der G+J-Titel „Brigitte“ bzw. „Gala“ eingesetzt. Außerdem übernimmt Klaus Dahm für ein Jahr als Elternzeitvertretung von Claudia ten Hoevel die „Grazia“-Chefredaktion. cs

    Dumont wächst unTErnEhMEn Die Du-Mont Mediengruppe konnte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um sieben Millionen Euro auf 546 Mio steigern. Das Ge-samtergebnis wuchs um über die Hälfte von 4,9 Mio auf 10,3 Mio Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg von 3267 auf 3376. cs

    Kucharski kickt unTErnEhMEn Michael Kucharski, Ex-Vize-Präsident von Universal Music, hilft Her-

    tha BSC. Er un-terstützt den Bundesligisten bei der Vereins-kommunikati-on. cs

  • rundy 8 • 2. August 2016 13THEMA

    Radionutzung nach soziodemografischen Gruppen*

    GruppenTagesreichweite

    in Tsd. %

    Personen ab 10 Jahren 57.004 78,7

    10-29 Jahre 12.122 70,1

    14-49 Jahre 27.505 77,0

    30-59 Jahre 27.731 82,0

    50 Jahre und älter 27.587 81,5

    Männer 27.867 78,5

    Frauen 29.137 78,9

    in Ausbildung 6.972 66,5

    berufstätig (incl. z.Zt. arbeitslos) 32.043 82,9

    nicht berufstätig 4.155 70,6

    Rentner/Pensionär 13.834 79,3

    * Mo - Fr

    media analyse ma 2016 radio II

    verpuffter angriffMarktführerschaft gesichert. Trotz Attacke der Öffentlich

    Rechtlichen bleibt Hit Radio FFH Spitzenreiter in Hessen. Wen interessiert da schon ein Verlust von 57 000 Hörern?

    Wer ist der erfolg-reichste Sender im Radio, dessen Nut-zung sich laut MA um 865 000 Hörer zur vergangenen Analy-se verbessert hat? radio NRW und Antenne Bayern bean-spruchen den Titel jeweils für sich. Eindeutiger ist die Lage in Hessen: Dort hat Hit Radio FFH die Nase vorn. Das wollen die Popkollegen von hr3 na-türlich ändern und warben im Frühjahr FFH-Aushängeschild Daniel Fischer ab, gaben ihm eine neue Morningshow – und scheiterten. Fischer kam beim Publikum nicht an und nahm seinen Hut. Man habe „rechtzeitig erkannt, dass die Vorstellungen und Erwartun-gen in wichtigen Details des Programmmachens auf Dauer nicht zusammenpassen“, sagt hr-Hörfunkdirektor Dr. Heinz Sommer. Und Fischer ergänzt: „Ich habe gespürt, dass meine

    Top 30 Radios ma 2016 Radio II – Sender (14+)

    SenderRW* Veränderung**

    in Tsd. in Tsd. in %

    radio NRW 1.689 56 3,4

    Antenne Bayern 1.203 - 56 - 4,4

    SWR3 1.090 - 46 - 4,0

    1Live 1.072 55 5,4

    WDR 2 1.039 4 0,4

    Bayern 1 985 - 42 - 4,1

    Bayern 3 777 - 29 - 3,6

    NDR 2 771 12 1,6

    WDR 4 698 - 4 - 0,6

    SWR4 BW 540 41 8,2

    Hit Radio FFH 529 - 57 - 9,7

    MDR 1 Radio Sachsen 467 45 10,7

    SWR1 BW 393 16 4,2

    radio ffn 376 - 41 - 9,8

    hr3 334 13 4,0

    MDR Jump 316 33 11,7

    bigFM National 308 - 22 - 6,7

    MDR Thüringen 269 - 1 - 0,4

    radio SAW 265 - 13 - 4,7

    hr4 257 0 0,0

    Antenne Niedersachsen 253 - 61 - 19,4

    MDR Sachsen-Anhalt 246 12 5,1

    Klassik Radio 229 61 36,3

    SWR4 RP 223 - 10 - 4,3

    RPR1. 218 17 8,5

    Radio Regenbogen 207 - 22 - 9,6

    R.SH Radio Schleswig-Holstein 200 15 8,1

    Bremen Total 200 - 23 - 10,3

    Radio 7 197 7 3,7

    Radio Hamburg 189 - 2 - 1,0

    ARD-Sender 11.124 42 0,4

    Private Sender 11.117 - 98 - 0,9

    Werbefunk 22.242 - 55 - 0,2

    *Bruttoreichweite ø-Stunde, 6 - 18 Uhr, Mo - Sa / **Veränderung im Vergleich zur ma 2016 Radio I

    Stärken im Konzept von hr3 nicht voll zum Tragen kom-men.“ Ab August ist er daher wieder bei FFH zu hören. „Der Frontal-Angriff von hr3, die Marktführerschaft von FFH zu erobern, ist komplett geschei-tert“, freut sich anlässlich der MA FFH-Chef HansDieter Hillmoth und begründet den Rückgang um 9,7 Prozent mit dem vorherigen Wachstum von 22 Prozent. Wie zufrieden Fischer bei FFH wird, bleibt abzuwarten. Sein vorheriges Refugium am Mor-gen ist mittlerweile mit Evren Gezer und Horst Hoof top besetzt und wird „immer be-liebter“. Das Wechselspiel er-innert an 2008, als FFH-Mor-ningman Johannes Scherer zum hr wechseln wollte, der bereits verkündete Abgang aber doch abgesagt wurde. Heute moderiert Scherer di-verse Nachmittagsshows. cs

  • rundy 8 • 2. August 201614 INTERVIEW

    radio Bob! strebt auf

    Des rockt!Gefragter denn je. Radio Bob! ist die klare Nummer drei in Hessen. Wir sprechen mit Programmchef JanHendrik Schmelter über Ideen, Chancen – und Legende Alice Cooper.

    ? Was unterscheidet Radio Bob! von den hessischen Mitbewerbern?

    ! Wir trauen uns mehr. Wir ha-ben eine andere Ansprechhal-tung, andere Musikauswahl, das macht uns unverwechsel-bar und zur rockigen Alterna-tive zu allen Mainstreamsen-dern. Wenn Rock, dann Bob! ? Sie konzentrieren sich auf Rockmusik. Was ist das besondere an dieser Stilrichtung?

    ! Rock ist weit mehr als eine Musikstilrichtung. Rock ist ein Lebensgefühl, steht für Freiheit, Energie, auch Erfolg. Und dieses Lebensgefühl fei-ern wir, teilen wir mit unseren Hörern. Dass Leidenschaft für Rock übrigens keine Gehalts-grenzen kennt, zeigt gerade der Edel-Anzug-Hersteller

    Brioni: Der neue Designchef hat Metallica als Markenbot-schafter ausgewählt.

    ? Welche Vorteile bietet eine solche Spezifizierung im Gegensatz zum Vollprogramm?

    ! Wir müssen uns nicht ver-biegen, weichgespült sein, sprich der 16-jährigen Bieber-Believerin genauso gefallen wie dem 42-jährigen Phil-Collins-Fan. Wir können uns voll auf unse-ren Markenkern „Rock“ kon-zentrieren. Gleichzeitig aber eine breite Zielgruppe von 20-50 bedienen, die sich über ihren gemeinsamen Musikge-schmack definiert.

    ? Bei der aktuellen RadioMA haben Sie einen leichten Hörerverlust hinnehmen müssen. Worauf führen Sie diesen zurück?

    ! Das stimmt so nicht. Wir konnten beim Hörer pro Tag ausbauen, bei der Tages-reichweite und auch im WHK. Allein beim Hörer pro Durch-schnittsstunde sind es zwei-tausend weniger Hörer als bei

    unserem Rekordergebnis bei diesem Wert im Frühjahr. Wir sprechen allerdings immer noch von einem Top-Niveau von 102 000 Hörern. Im Zeitraum der letzten fünf Jahre haben wir uns enorm gesteigert und sind mittler-

    weile die private Nummer zwei in Hessen und in der Ziel-gruppe der 14-49-Jährigen die Nummer drei im Marktanteil hinter den etablierten Dick-schiffen FFH und hr3.

    ? Da Hit Radio FFH und hr1 größere Rückgänge verzeichneten, konnten Sie den Rückstand auf diese beiden Sender verringern. Welche Ambitionen haben Sie, den Platzhirschen Hörer abzuluchsen?

    ! Der hessische Radiomarkt ist hart umkämpft. Deshalb sind wir natürlich auch ein wenig stolz, dass wir mit unserem kleinen, aber eingeschwo-renen Team Stück für Stück unseren Teil vom Kuchen vergrößern. Und eins kön-nen wir sagen: Wir sind noch nicht satt, Rock ’n’ Roll macht hungrig (lacht).

    ? Ihr DigitalradioAngebot ist sehr groß. Wie relevant ist da überhaupt die klassische RadioMA?

    ! Sie ist natürlich weiter sehr relevant. Radio hat fantasti-scher Weise eine nach wie vor enorme Nutzung über unse-ren klassischen Ausspielweg UKW. 80 Prozent aller Deut-schen hören täglich mehrere Stunden Radio! Dass wir zusätzlich auch noch die digitalen Kanäle konse-quent bespielen, ist quasi un-ser Zuschlag on top und na-türlich absolut relevant, denn hier erzeugen wir nicht nur weitere Reichweiten, sondern

    Jan-Hendrik Schmelter ist seit 2010 Programm-

    geschäftsführer bei Radio Bob!

    „Die Marke Bob! ist bei uns der Star, ganz klar. Das ist auch allen Moderatoren klar.”

    n Radio Bob!Seit dem 5. August 2008 sorgt der in Kassel behei-matete Radiosender für rockige Klänge in ganz Hessen und ist das Nachfol-geprogramm von SkyRadio Hessen. Ins Leben gerufen wurde Radio Bob! durch den Einstieg der Regiocast-Gruppe, die heute 100 Prozent der Anteile hält. Dabei zeichnet sich die Station vor allem durch seine klare Musikstruktur aus, die sich auf das Genre Rock spezialisierte. Im Mai diesen Jahres übernahm Radio Bob! die Sendefre-quenz von Radio Nora in Schleswig-Holstein.

    ! e I n B L I C K

  • rundy 8 • 2. August 2016 15auch sehr gut aussteuerbare qualifizierte Kontakte. ? hr3 und FFH kämpften mehrfach um Moderatoren. Welchen Stellenwert rechnen Sie Ihren Moderatoren zu? In den Radio Bob!Digitalkanälen läuft die Musik nonstop ... ! Die Marke Bob! ist bei uns der Star, ganz klar. Das ist auch allen Moderatoren klar, die bei uns aber trotzdem von enormer Bedeutung sind und zwar alle, nicht nur die be-kanntesten Namen wie Alice Cooper, Tobias Sammet oder Rik de Lisle. Die Mode-ratoren repräsentieren ja die Marke, füllen sie mit Leben, mit Haltung und das machen sie ganz toll. Der Dreiklang ist halt wichtig: Marke, Musik, Moderatoren.

    ? Alice Cooper gehört also zu Ihrem Moderatorenteam. Wie ist es zu der Kooperation gekommen?

    ! Alice personifiziert einen ganz wichtigen Teil der Mar-ke Bob! Er ist authentisch. Genauso wie Tobias Sammet, Frontmann von Edguy, und ebenfalls ein begnadeter Mu-siker und Teil der weltweiten Rock-Familie. Bei der Auswahl unserer Markenbotschafter ist das Thema Authentizität ganz essenziell, und deshalb waren wir auch sehr froh und

    Tobias Sammet ist Sänger der Power-Metal-Band Edguy und einer der Moderatoren des Senders.

    stolz, dass Alice als Legende des Rock exklusiv für uns in Deutschland seine Show aus-strahlt.

    ? Radio Bob! machte den Umstieg auf Digitalradio als einer der ersten. Was erhoffen Sie sich dadurch?

    ! Wenn Sie unsere Station-voice fragen würden, die üb-rigens auch die Stimme von Johnny Depp ist, würden Sie hören: Lasst uns die Botschaft des Rock in jeden Winkel tra-gen! Und ganz klar, dabei hilft Digitalradio. Radio Bob! ist national hörbar, wir sind aus dem regionalen UKW-Korsett raus und haben die Chance, in ganz Deutschland Fans und Hörer zu gewinnen.

    ? Digital gilt als Zukunft des Hörfunk. Wie werden Sie sich in diesen Bereichen künftig aufstellen?

    ! Das ist für uns keine Zukunft, sondern schon Ist-Zustand. Wir werden hier unseren Weg weitergehen und die Vielfalt des Rock in der nicht limitierten Online-Welt unter anderem über ein attraktives Webstream-Portfolio abbil-den. Allein im letzten Halbjahr konnten wir über 13 Millio-nen Sessions für unsere 19 Webstreams verbuchen. Auch unsere neue Website zahlt voll auf diesen Ausbau der Online-Audioreichweite ein. Das werden wir weiterverfolgen und die Marke Bob! insge-samt noch digital erlebbarer machen.

    ? Radio Bob! rockt nun auch SchleswigHolstein. Warum gerade dieses Bundesland?

    ! Die Kollegen in Schleswig-Holstein, die dort den Oldie-Sender Radio Nora betrieben hatten, wollten einen Na-menswechsel um mehr Poten-zial auszuschöpfen und waren

    auf der Suche nach einer klar positionierten Radio-Marke mit digitaler Zukunftsperspek-tive. Klar, dass ihnen dabei so-fort Bob! einfiel (lacht). Jetzt ist die Marke Bob! eben auch im Rock erprobten Wacken-Land und passt dort unserer Meinung nach super hin.

    ? Dort stiegen die Hörerzahlen zuletzt deutlich, während etablierte Sender nachließen. Wieso?

    ! Wir glauben an die Marke Bob! genauso wie die Kolle-gen in Schleswig-Holstein, die dort seit dem 2. Mai den Weg des Rock beschreiten. Viele Hörer haben eben das Bedürf-nis nach guter Rockmusik im Radio, und das wird zu wenig bedient. Bob! ändert das.

    ? Wie will Radio Bob! Hörer in ganz Deutschland gewinnen?

    ! Indem wir unserer Mar-kenmission treu bleiben und konsequent unseren digitalen Weg verfolgen: Wir habe User und Hörer aus ganz Deutsch-land auf unserer Facebook-Seite und als Nutzer unserer Streams. Es gibt nichts Über-zeugenderes als die eigenen Freunde, die dich für eine Mar-ke begeistern.

    Das Interview führten Eugen Henze und Christian Schmidt

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    adio

    Bob

    !

    n myBob! AppDie Verantwortlichen der Kasseler Sendestation be-wiesen des Öfteren, dass sie ein Gespür für aktuelle Trends und technologi-sche Neuerungen haben. Da verwundert es kaum, dass auch der Smart-phonemarkt in Angriff genommen wird. Mit der exklusiven App myBOB, bekommen die Hörer nun einen umfangreichen Zu-gang auf das klassische Angebot des Senders, als auch zahlreiche Zusatz-funktionen wie etwa einen persönlichen Radiowecker, Verkehrsmeldungen, einen allgemeinen Nachrichten-service und – logisch – Musik.

    ! K o n Kr e t

  • Bollywood aus Bayern

    Indien frei hausDer deutsche TV-Markt ist größer. Mit Zee.One gibt es seit Donnerstag einen neuen FreeTVSender, der rund um die Uhr BollywoodProduktionen zeigt. Senderchefin Friederike Behrends verrät, warum das Angebot kein Nischenkanal ist.

    ? Ihr neuer Fernsehsender Zee.One konzentriert sich auf Produktionen aus der Traumfabrik Bollywood. Was ist das besondere an diesen indischen Filmen, das sie auch ein deutsches Publikum begeistern?

    ! Filme und Serien aus Indi-en bieten ein viel breiteres Spektrum als im deutschen Fernsehen bekannt. Der deut-sche Zuschauer verbindet mit Bollywood ein bestimmtes Klischee, der getanzten und gesungenen Liebensgeschich-te. Aber Bollywood ist auch Action, Drama und Comedy. Ziel ist es, das deutsche Un-terhaltungsangebot um ein vollkommen neues Genre zu bereichern. Wir wollen Gute-Laune-Fernsehen machen. Das Programm soll alle Sinne ansprechen.

    ? Worauf darf sich das Publikum zum Start konkret freuen?

    ! Zee.One zeigt eine breite Vielfalt an Filmen und Serien, fast alle davon sind deutsche

    TV-Premieren. Bei uns kann der Zuschauer internationale Megastars wie Shah Ruhk Khan, Deepika Padukone und Priyanka Chopra, die beide übrigens gerade als „Bond“-Girls im Gespräch sind, erleben. Und natürlich dürfen auch spektakuläre Musikvideos nicht fehlen. Wir haben das größte Filmmusik- und Dance-Portfolio.

    ? Für die Zukunft kündigen Sie eigenproduzierte Magazine und Unterhaltungssendungen an. Was ist geplant? Und wie bleiben Sie damit dem BollywoodFlair treu?

    ! Selbstverständlich bleiben wir unserer Ausrichtung auch hier treu. Wir werden im Herbst mit der ersten Eigen-produktion starten. Details

    möchte ich heute noch nicht nennen.

    ? Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen BollywoodSender zu starten? Ist der große

    Boom in Deutschland nicht schon vorbei?

    ! Der Start des Senders be-deutet für unseren Mutter-konzern – das erfolgreiche Medienunternehmen Zee Entertainment Enterprises Li-mited (ZEEL) – den Eintritt in einen der wichtigsten Fern-sehmärkte weltweit, in dem das Genre Bollywood bisher so gut wie noch nicht ver-treten ist. Er ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Inter-nationalisierungsstrategie. ZEEL will im deutschen Fern-sehmarkt nachhaltig präsent sein und wachsen. Und der Zeitpunkt passt perfekt.

    ? Welche Zielgruppe peilen Sie an?

    ! Unsere Kernzielgruppe sind Frauen zwischen 19 Jahren und 59 Jahren. Und wir rich-ten uns an alle, die gut un-terhalten werden wollen. Wir sind ein Mainstream-Sender.

    ? Worauf dürfen sich die Männer freuen?

    ! Unter dem Label „Bolly.Ac-tion“ zeigen wir freitags und samstags ab 22 Uhr actionge-ladene Filme wie „Komplott der Macht“, „Agent Vinod“ und „Commando“.

    ? Sie kündigen zahlreiche Erstausstrahlungen an und sagen, dass Sie kein Nischensender sein wollen. Warum werden Sie mit den

    Friederike Behrends ist von ihrem neuen

    Sender überzeugt.

    „Bei Zee.One bekommt der Zuschauer ein Programm, das er sonst nirgendwo findet.”

    n Zee-OneDas indische Medienunter-nehmen Zee Entertainment Enterprises Limited (ZEEL) hat den frei empfangbaren Fernsehsender gestartet. Rund um die Uhr sind dortunter dem Motto „I Feel

    Bolly Good“ Filme und Serien der i n d i s c h e n Filmindus trie zu sehen. Zee.One wird s u k z e s s i v e

    um eigenproduzierte Un-terhaltungssendungen und Magazine ausgebaut und ist über Satellit (Astra) und Kabel (Vodafone, Unityme-dia, Telecolumbus) zu emp-fangen. Weitere Empfangs-möglichkeiten folgen in Kürze. Verantwortlich für das deutsche Geschäft ist von München aus Friede-rike Behrends, die u. a. für die WDR mediagroup digital GmbH, die Bild- T.Online.de AG & Co. KG und die Grundy UFA TV Pro-duktions GmbH aktiv war.

    ! K o n Kr e t

    rundy 8 • 2. August 201616 INTERVIEW

  • etablierten Sendern mithalten können?

    ! Bei Zee.One bekommt der Zuschauer ein Programm, das er sonst nirgendwo findet. Und, wie bereits erwähnt: Wir wollen den Zuschauern gute Laune vermitteln, bei uns kann man eine Pause vom All-tag machen.

    ? Zee.One startet im FreeTV und ist auch via Internetstream zu sehen. Welchen Marktanteil erhoffen Sie sich zum Start und langfristig?

    ! Wir wollen so viele Zuschau-er wie möglich erreichen.

    ? RTL II strahlte im Juni parallel zur FußballEM die Wiederholung von „In guten wie in schweren Zeiten“ aus und erzielte einen ansehnlichen Marktanteil von immerhin 6,1 Prozent in der Zielgruppe. Wie optimistisch stimmt Sie so ein Ergebnis, auch gegen die großen Sportereignisse bestehen zu können? Und inwieweit macht das Mut,

    Sie gaben Zee.One mit dem gemeinsamen Knopfdruck frei: Neeraj Dhingra (CEO Europe ZEEL), Moderatorin Nandini Mitra, Punit Goenka (MD&CEO ZEEL), Friederike Behrends (CEO Asia TV GmbH/Zee TV German speaking countries), Shah Rukh Khan, Siegfried Schneider (Präsident BLM), Gurjit Singh (Indischer Botschafter in Deutschland), Amit Goenka (CEO International Broadcast Business ZEEL) (von links nach rechts)

    bei solchen Konkurrenzsendungen statt Archivware Deutschlandpremieren zu senden?

    ! Mit anderen vergleichen wir uns nicht. Außerdem: Wir sen-den jeden Tag bis zu drei Erst-ausstrahlungen – auch das unterscheidet uns von bereits bestehenden Sendern.

    ? Auf Facebook haben Sie rund 19 000 Follower. Wie wichtig waren und sind Ihnen die Usermeinungen für die Senderplanung?

    ! Wir freuen uns immer über Programm- und Themenvor-schläge. Wir prüfen individu-ell, ob die Ideen in die Pro-grammstruktur von Zee.One passen.

    ? Es heißt, dass Sie die Filmlänge deutschen Sehgewohnheiten anpassen und kürzen wollen. Wa rum?

    ! Deutsche Zuschauer, die noch nie mit Bollywood in Be-rührung gekommen sind, sol-len einen Einstieg finden. Aber selbstverständlich zeigen wir

    auch Filme in Originallänge. Es wird auch eigene Tage ge-ben, wo nur ungeschnittene Fassungen zu sehen sind.

    ? Als Markenbotschafter konnten Sie Shah Rukh Khan gewinnen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

    ! Es gibt eine persönliche Ver-bindung: Shah Rukh Khan ist mit Punit und Amit Goenka, die beiden CEOs von ZEEL, lange und gut befreundet. Außerdem hat Shah Rukh Khan in Deutschland sehr vie-le Fans – was sich auch beim Launch in München gezeigt hat. Dort haben jede Menge Fans auf ihn gewartet. Kurzum: Zee.One und Shah Rukh Khan sind ein perfektes Paar.

    ? Welche Rolle nimmt er konkret bei Zee.One ein? ! Er ist unser Brand Ambassa-dor. Wie gesagt, war er beim Launch am 28. Juli in Mün-chen dabei. Und er wird uns auch künftig bei besonderen Anlässen begleiten.

    Das Interview führteChristian Schmidt

    n Die Launch-PartyDen Startschuss für Zee.One gaben am 28. Juli die Topmanager von ZEEL, Punit Goenka, CEO Zee Entertainment Enterprises Limited, Amit Goen-ka, CEO International Broadcast Business ZEEL, Friederike Behrends, CEO Asia TV GmbH (Zee TV), Siegfried Schneider (Präsident BLM), Gurjit Singh (indischer Botschaf-ter) sowie der extra dafür angereiste Schauspieler Shah Rukh Khan. Ge-meinsam drückten sie in München im Hotel Bayeri-scher Hof um Punkt 20.15 Uhr den roten Buzzer. Khan, Asiens Megastar und Brand Ambassador für Zee.One, begeisterte die Gäste auch mit einer spontanen Tanzeinlage. Als die Tänzer der Gruppe D4Dance „Dance dedica-ted to Shah Rukh Khan” tanzten, schloss er sich spontan an – was die an-wesenden 200 nationalen und internationalen Gäste aus Medien, Wirtschaft und Politik sichtlich begeisterte.

    ! e I n B L I C K

    rundy 8 • 2. August 2016 17

  • rundy 8 • 2. August 201618 TV-CHECK

    Sky und video-on-Demand geben den ton an

    Sport ist kein mordDem Himmel nah ist Sky nach den aktuellsten Geschäftzahlen. Neben der FußballBundesliga macht vor allem das OnlineAngebot einen guten Eindruck. Auch ProSiebenSat.1 hat erkannt, dass dort viel Kapital zu holen ist.

    Der Fußball-EM ging zum Finale etwas die Puste aus und bekam nach dem Auscheiden der deut-schen Nationalmannschaft mit 17,68 Millionen Zuschau-er nur noch verhältnismäßig wenige vor den Fernseher. Es war das schwächste Endspiel seit 1992 – aber natürlich dennoch Tagessieger. Weil zu-dem die Partien zuvor einige Rekorde brachen, bestätigte

    n Digital ist inDie Zukunft des digitalen Fernsehens ist vielver-sprechend. Grund genug für das von Schauspieler Matthias Schweighöfer und Filmproduzent Dan Maag geführte Medien-unternehmen Pantaleon Entertainment AG, in den Video-on-Demand-Sektor einzusteigen. Mit dem am 28. Juli gestarteten Portal pantaflix will die seit 2009 existierende Firma Netflix und Amazon Video Kon-kurrenz machen. Die Be-sonderheit des Angebots: pantaflix will einen dau-erhafte Alternative zu den klassischen Vertriebswegen bilden und den Produzen-ten so mehr Einnahmen ermöglichen.

    ! K o n K r e t

    Vorstandschef Carsten Schmidt freut sich über das erste positive Ergebnis seit Gründung von Sky Deutschland.

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    Neustarts & Highlights vom 5. bis 31. Juli

    Sendung GenreSen-de-

    platz

    14/49 3+ ø-Sen-der-MA 14/49**

    ***Erfolg

    MA (%) +/- (%)* Mio+/- (%)* MA (%)

    +/- (%)*

    RTL

    Ninja Warrior Germany Spielshow 9.7., 20.15 17,4 – 1,20 – 9,6 – 13,0% n

    RTL Aktuell (Am Tag des Amok-laufs in München) Nachrichten

    22.7., 18.45 19,3 – 1,49 – 12,5 – 13,0% n

    ARD

    Nord bei Nordwest – Käpt’n Hook

    Kriminalfilm (Vgl. Premiere, 6.11.14)

    21.7., 20.15 6,9 - 37,7 0,61 - 91,8 15,7 - 5,7 6,6% n

    Tagesschau (Am Tag des Amok-laufs in München) Nachrichten

    22.7., 20.00 13,7 – 1,18 – 19,5 – 6,6% n

    Tatort: Mord ist die beste Medizin

    Krimireihe (Vgl. Premiere, 21.9.14)

    24.7., 20.15 19,2 - 84,9 1,75 - 332 26,7 - 18,4 6,6% n

    RTL II

    Heroes Reborn Fantasyserie 8.7., 20.15 3,7 – 0,29 – 2,5 – 5,9% !

    ZDF

    heute-journal (Am Tag des Amoklaufs in München) Nachrichten

    22.7., 21.55 10,3 – 0,98 – 15,2 – 5,8% n

    Pro 7

    Schlag den Star Spielshow 9.7., 20.15 14,6 5,5 0,9 - 20 7,7 7,8 10,9% n

    Quantico Thrillerserie 27.7., 20.15 11,2 0,96 6,0 10,9% n

    Zuschauer ab 3 Jahre und Erw. 14-49 Jahre, Deutschland gesamt/Fernsehpanel (D+EU); Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung/PC#TV/media control/rundy * Veränderung im Vergleich zur vorherigen Staffel/Folge (sofern vorhanden) / ** durchschnittlicher Sendermarktanteil 2015 /***Vergleich zwischen MA 14/49 und dem Sender-ø bei 14/49

    neu

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  • rundy 8 • 2. August 2016 19

    RUNDY-CHECK: Das Sommerhaus der Stars

    Mit der Premiere der Realityshow „Das Promihaus der Stars“ konnte RTL am Mittwoch, 13. Juli, keine spektakulären, aber sehr stabi-le Quoten einfahren. Den Tagessieg markierte der Dauerbrenner „Aktenzeichen XY ... ungelöst“.

    Das Sommerhaus der Stars

    Sende-platz

    14/49 3+

    MA (%) Mio

    MA (%) Mio

    RTL,20.15 - 22.15

    13,4 1,29 9,5 2,63

    Aktenzeichen XY ... ungelöst

    ZDF, 20.15 - 21.45

    n14,2

    1,42 19,3 5,57

    Scary Movie 5 Pro7,

    20.15 - 21.55

    !10,1

    1,01 5,2 1,48

    21 SchlagzeilenSat.1,

    20.15 - 22.30

    !9,1

    0,88 5,8 1,59

    Weiter als der Ozean

    ARD,20.15 - 21.45

    !7,0

    0,7 12,2 3,54

    Teenie-MütterRTL II,

    20.15 - 21.15

    !7,0

    0,69 3,7 1,07

    Zuschauer ab 3 Jahre und Erw. 14-49 Jahre, Deutschland gesamt/Fernsehpanel (D+EU); Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung/PC#TV/media control/rundy

    RUNDY-CHECK: Buddy

    Die Komödie „Buddy“ von Michael „Bully“ Herbig konnte am Dienstag, 27. Juli, in Sat.1 ebenso wie im Kino nur durchschnittlich viele Zuschauer anlocken. Der Spielfilm musste sich dem Serienhit „2 Broke Girls“ von Pro7 geschlagen geben.

    Buddy

    Sende-platz

    14/49 3+

    MA (%) Mio

    MA (%) Mio

    Sat.1,20.15 - 22.00

    10,9 0,93 6,9 1,82

    2 Broke GirlsPro7,

    21.40 - 22.10

    n13,1

    1,14 5,2 1,37

    Die SimpsonsPro7,

    20.15 - 20.45

    !10,8

    0,87 3,9 1,01

    BonesRTL,

    20.15 - 21.15

    !9,9

    0,82 7,3 1,91

    VorstadtweiberARD,

    20.15 - 21.00

    !7,5

    0,62 10,0 2,61

    Goodbye Deutschland! Die Auswanderer

    Vox, 21.15 - 00.20

    !7,2

    0,62 4,6 1,19

    Zuschauer ab 3 Jahre und Erw. 14-49 Jahre, Deutschland gesamt/Fernsehpanel (D+EU); Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung/PC#TV/media control/rundy

    sich: Sport ist immer ange-sagt! Das erklärt auch, war-um vor allem die Privatsender derzeit mit etwaigen Sport- oder Spielshows aufwarten. Ob „Ninja Warrior Germany“, „Der große RTL II-Promi-Ke-gelabend“, „Teamwork“ oder „Schlag den Star“: Die For-mate haben Hochkonjunktur und fahren gute bis sehr gute Quoten ein. Dieser große Publikumszu-spruch im Sportbereich ist mitunter ein Grund für die positive Jahresbilanz des Bezahlsenders Sky. Erstmals seit Gründung der Geschäfts-sparte in Deutschland konnte man nämlich schwarze Zah-len schreiben, und zwar ein operative Ergebnis von fünf Millionen Euro. Das liegt na-türlich auch an der Fußball-Bundesliga, für die der Pay-TV-Sender auch die Rechte bis 2021 erwarb. Dagegen ist das Angebot der Öffentlich-Recht-lichen – abgesehen von Gro-

    ßereignissen wie der Euro in Frankreich – eher weniger auf Sport ausgelegt. Spieltagszu-sammenfassungen und nach-trägliche Berichterstattung sind wahren Fans einfach zu wenig. Sky plant nun, in den FreeTV-Markt einzusteigen und star-tet den Sender Sky Sport News HD. Zeitgleich kündigte Sky Deutschland eine Auswei-tung ihres Video-on-Demand Angebots an: Mit dem soge-nannten Sky Ticket werden die online verfügbaren und exklusiven Inhalte auch ohne Abbonement nutzbar sein. Das deutet darauf hin, dass Vorstand Carsten Schmidt erkannt hat, wo das Kapital liegt: Nämlich im Onlinemarkt. Auch ProSiebenSat.1 zeigt eine deutliche Reaktion auf die veränderte Marktsituation und schafft die Position des Geschäftsführers Marketing im Video-on-Demand-Sektor, die von Christian Dankl be-

    Sky setzt voll auf die Fußball-Bundesliga und hofft auch weiterhin auf hohen Zuspruch.

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    kleidet wird. Der neue Wer-beverantwortliche, der zuvor bei Disneys Maker Studio be-schäftigt war, wird sich um die werbefinanzierten Angebote im Geschäftsbereich Digi-tal Entertainment kümmern. Dankl soll also mehr Kapi-tal aus dem Digitalangebot schöpfen. Sport und das digi-tale Fernsehen sind eindeutig die Bereiche, in denen sich das Publikum gewinnen lässt.

    Eugen Henze

  • rundy 8 • 2. August 201620 PRINT-CHECK

    axel Springer legt Grundstein für die Zukunft

    Blickfang in BerlinDer Umbau bei Springer ist wörtlich zu nehmen: In Berlin entsteht das neue, topmoderne Verlagsgebäude, mit dem Mathias Döpfner den digitalen Wandel augenfällig macht.

    immer der Charme der 60er durchschimmert. Denn das von Rem Koolhaas aus dem niederländischen Büro „Office for Metropolitan Architecture“ (OMA) entwor-fene Objekt soll ein futuris-tisch anmutender Kubus mit terrassenförmigen Elementen in seinem Atrium eine kom-munikative Arbeitsatmosphä-re schaffen. In Berlin gibt es bereits mit der niederländi-schen Botschaft ein weiterer Koolhaas-Bau. Der entste-hende Platz für etwa 3500 Mitarbeitern soll vor allem von den Angestellten digitaler Springer-Angebote und den Redaktionen der WeltN24-Gruppe besetzt werden.Vielleicht wird sogar Stefan Aust (Foto, o.), der am 1. Juli 70 wurde, dann dort ein Büro bezie-hen. Der beinahe schon scheiden-de Interims-Chef der „Welt“ bleibt nach einer Vertrags-verlängerung für weitere drei Jahre Herausgeber der Blätter dieser Dachmarke. Offensicht-lich hält Mathias Döpfner (Foto, u.), dem gemeinhin

    eine (zu) starke Hin-w e n d u n g zum digita-len Markt nachgesagt wird, große Stück auf

    den Dino der Printpresse. Dass für Döpfner damit aber keine Rückwendung zum Pa-pier einhergeht, zeigt schon sein Kommentar zu seinem

    n Betrag schrumpftDie finanzielle Entschädi-gung, die Jörg Kachel-mann von Springer für die Berichterstattung über sein Strafverfahren in den Jah-ren 2010 und 2011 erhal-ten soll, wird kleiner. Nach-dem ihm zuletzt 635 000 Euro zugesprochen worden waren, reduzierte das Oberlandesgericht Köln die Summe auf 395 000 Euro. Zudem bestätigten die Richter, es habe keine Kampagne gegen Kachel-mann gegeben. Springer behält sich vor, eine Nicht-zulassungsbeschwerde ein-zulegen.

    ! K o n Kr e t

    Die Mitarbeiter der Axel Springer SE rücken zu-sammen – zumindest was ihren Standort angeht. In Berlin-Mitte wurde mit dem Bau des neuen Verlagsgebäu-des begonnen, dass direkt

    neben den Springer-Hochhäu-sern und der Axel-Springer-Passage errichtet wird. Auf dem einstigen Mauerstreifen, wird es dann einen harten Kontrast zu den bisherigen Bauten geben, durch die noch

    IVW-Auflagenzahlen 14-täglich

    Titel Aus-gaben KW 22+/-

    (in %) KW 23+/-

    (in %) KW 24

    TV

    TV 14 12/13 2.292.949 , - 0,57 2.279.920

    TV Digital 12/13 1.600.675 , - 0,92 1.585.901

    TV Direkt 12/13 1.115.191 . - 1,97 1.093.269

    TV Spielfilm plus 12/13 1.065.353 , - 0,91 1.055.652

    TV Movie 12/13 1.016.989 , - 0,18 1.015.190

    Frauen

    Brigitte 12/13 490.698 . - 2,24 479.690

    Freundin 13/14 279.552 m 4,52 292.193

    Für Sie 13/14 273.502 . - 4,75 260.502

    Jugend

    Bravo 12/13 129.846 m 1,00 131.145

    Sport

    Bravo Sport 12/13 73.733 . - 1,60 72.552

    Auto

    auto motor und sport 12/13 343.844 m 4,41 359.020

    Auto Zeitung 13/14 149.682 m 2,91 154.040

    Quelle: IVW; Legende: n! Veränderung über 5% / m. Veränderung zwischen 1% und 5% / , Stagnation

    © O

    MA

  • rundy 8 • 2. August 2016 21

    Bei Springer schwingt man sich aufs Rad.

    entstehenden architektoni-schen Schmuckkästchen. An Kool haas Entwurf gefalle ihm, dass „die grundlegende Inno-vation von Arbeitsräumen die kulturelle Transformation zum digitalen Verlag unterstützen wird.“

    Döpfer ist Präsident des BDZV

    Der Einsatz des Springer-Vorstandsvorsitzenden für die modernen Medien und seine Kompetenz auf diesem Feld wird inzwischen augenschein-lich auch von vielen seiner Kollegen geschätzt: Am 7. Juli wurde er vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zum neuen Präsi-denten gewählt. Er folgt auf den nach 16 Jahren im Amt

    s c h e i d e n d e n Helmut Heinen (Herausge-ber „Kölnische/Bonner Rund-schau“). Als Vizepräs ident bestätigt wurde

    Dr. Richard Rebmann (Foto) von der Südwestdeutschen Medienholding. Dass die Tat-sache, dass sich Springer erst kürzlich von seinen meisten Tageszeitungen getrennt hat, kein entscheidendes Argu-ment gegen Döpfner war, zeigt, dass beim BDZV ein Umdenken stattgefunden hat. Wohin dessen Reise gehen wird, machte Döpfner bei seiner Antrittsrede klar: „Ein starker und moderner Verle-gerverband, der das Printge-schäft mit Leidenschaft pflegt und gleichzeitig das digitale Zukunftsgeschäft innovati-onsfreudig gestaltet, ist dabei wichtiger denn je.“

    Springer radelt ins Zeitschriftenregal

    Bei Springer ist Print abseits von „Bild“ und „Welt“ eben noch nicht (ganz) tot. Gerade erst wurden zwei neue Projek-

    te an den Start gebracht. Ne-ben der auf Seite 5 erwähnten täglichen Fußball-Zeitung kommt ein weiteres sport-liches Blatt auf den Markt. „Bike Bild – Faszination Fahr-rad“ will sich an sämtliche Drahteselbesitzer und nicht wie vergleichbare Magazine entweder nur an Mountain-biker oder an Rennradfahrer richten. Tandem-Strampler sollen genauso etwas zu schmökern haben, wie die Besitzer einer Tour-de-France-Maschine.

    IVW-Auflagenzahlen wöchentlich

    Titel Aus-gaben KW 23+/-

    (in %) KW 24+/-

    (in %) KW 25

    Aktuelle Wochenmagazine

    Der Spiegel 24/25/26 784.994 , - 0,68 779.627 m 3,61 807.803

    stern 24/25/26 694.297 m 2,17 709.383 . - 3,55 684.203

    Bunte 24/25/26 489.733 . - 1,09 484.418 , 0,47 486.716

    Focus 24/25/26 487.281 . - 4,07 467.453 , 0,25 468.644

    SUPERillu 24/25/26 358.098 ! - 25,59 266.465 , 0,73 268.410

    TV

    Hörzu 24/25/26 1.033.330 , - 0,48 1.028.367 , 0,10 1.029.442

    Auf einen Blick 24/25/26 834.415 . - 1,42 822.566 , - 0,01 822.488

    TV-Hören und Sehen 24/25/26 591.665 , 0,13 592.449 , - 0,22 591.171

    Fernsehwoche 24/25/26 346.028 , - 0,66 343.731 , 0,89 346.792

    Gong/Bild + Funk/ ... 24/25/26 322.665 , - 0,34 321.574 , 0,03 321.666

    Gong 24/25/26 213.565 , - 0,38 212.754 , 0,06 212.884

    Super TV 24/25/26 149.492 , - 0,70 148.443 , 0,39 149.023

    Bild + Funk 24/25/26 109.100 , - 0,26 108.820 , - 0,03 108.782

    Die Zwei 24/25/26 84.821 , - 0,23 84.628 m 2,95 87.121

    Frauen wöchentlich

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    Freizeit Revue 24/25/26 741.103 , 0,52 744.958 . - 1,22 735.899

    Neue Post 24/25/26 611.973 ! - 5,22 580.032 . - 2,62 564.862

    Freizeitwoche 24/25/26 452.463 . - 4,19 433.525 , 0,74 436.749

    Tina Plus 24/25/26 437.002 . - 4,50 417.339 m 3,40 431.524

    Das neue Blatt 24/25/26 465.353 ! - 14,46 398.055 m 2,19 406.765

    Die Aktuelle 24/25/26 393.924 ! - 15,41 333.201 n 16,38 387.775

    Freizeit Spass 24/25/26 340.664 n 7,34 365.677 . - 2,73 355.699

    Tina 24/25/26 360.124 ! - 5,24 341.259 m 2,38 349.376

    Sport

    Kicker/Sport - Mo. 46/48/50 146.298 , 0,66 147.263 . - 0,31 146.812

    Kicker/Sport - Do. 47/49/51 135.435 . - 3,43 130.791 n 8,17 141.473

    Weeklies

    Die Zeit 25/26/27 509.669 m 2,87 524.305 , 0,04 524.530

    Quelle: IVW; Legende: n! Veränderung über 5% / m. Veränderung zwischen 1% und 5% / , Stagnation

    Die erste Ausgabe erscheint am 31. August mit einer Auf-lage von 200 000 Exemplaren zum Preis von 3,50 Euro am Markt, vier weitere Hefte sol-len 2017 folgen. Dr. Hans H. Hamer, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Auto, Compu-ter und Sport, ist sich sicher, die richtigen Kernkompeten-zen in den Bereichen Test, Sport, Mobilität und Technik zu besitzen, um „Bike Bild“ zu einem Erfolg bei den Lesern werden zu lassen. Michael Thoma

  • rundy 8 • 2. August 201622 DIE LETZTE RUNDE

    n Nils Oskamp: Drei Steine. Panini, 160 S., ISBN: 9783957986467, 19,99 Euro

    GrAPhIC noVEl In den 80ern wurde der Dortmunder Schüler Nils Oskamp von Neonazis zusammengeschla-gen. In seinem Comicroman erzählt er diese Geschichte. Vor allem die Szenen wühlen auf, in denen die Ignoranz von Lehrern, Polizisten und Eltern aufgezeigt wird; sie unter-stützten Oskamp bei seinen

    K o m m e n t a r

    Bild“ fing vor Jahrzehnten damit an: Leser-Reporter. So kam und kommt die wohl bestinformierteste Zei-tung Deutschlands, die von Ra-dio und Fernsehen permanent zitiert wird, zu einer Vielzahl von Informationen. Sie wurden und werden von den Redakteu-ren überprüft, ausrecherchiert und verwendet – oder als nicht brauchbar gelöscht.Inzwischen ist unsere Gesell-schaft rundum mit mobilen elektronischen Geräten (Handy, Smartphone, Tablet) ausgestat-tet. Gespräche und Fotos sind nach Belieben zu machen und zu verschicken. Schon Schulan-fänger können mit dieser Technik perfekt umgehen. Also ein Spiel-zeug für alle. Und es wird stän-dig und überall davon Gebrauch gemacht. Auch bei Katastrophen.Fluch oder Segen? Denken wir an den Amoklauf des Todesschützen von München. Es ist natürlich ein Segen, dass die Polizei auf schnellstem Wege informiert wurde und die Kanäle für ihre Informationen nutzen konnte. Doch was dann folgte, war die Hölle. Die Informationen und Bilder, egal woher, überschlugen sich. Und sie wurden von der hektischen Medienberichter-stattung aufgesogen und häufig ungeprüft in die Öffentlichkeit gebracht.

    So wurden drei Attentäter ge-meldet. Es war aber nur einer. Sie sollten Langwaffen (also Geweh-re) bei sich haben. Der Attentäter hatte aber nur eine Pistole. Sie wurden in Gegenden „geortet“, wo sie zeitlich gar nicht gewe-sen sein konnten. Das Ergebnis: Panik all überall. Hysterie, Spe-kulationen und Halbwahrheiten machten die Runde. Ein 18-jähriger Einzeltäter hatte die Berichterstattung durchein-ander gewirbelt. Es überschlugen sich die Darstellungen. Seriöse Recherchen wurden zur Neben-sache. Die Veröffentlichung von News war zu einem Wettrennen geworden. Zum Beispiel wurden bei dem Beil-Attentat von Würz-burg anfangs drei Tote gemeldet. Später waren es Schwerverletzte.Ist das noch der Journalismus, den wir uns wünschen? Sollen Amateur-Meldungen und -Fotos ungeprüft an die Öffentlichkeit gelangen? Gewiss, das Informa-tionsbedürfnis der Allgemeinheit muss befriedigt werden. Aber trägt ein solches Tohuwabohu nicht eher dazu bei, die Bevöl-kerung unsicher zu machen, ihr Angst einzujagen? Die Polizei läuft bereits Sturm ge-gen diese hektischen Auswüchse der Berichterstattung. Sie hat Recht. Eine Rückkehr zum seri-ösen Journalismus ist dringend geboten.

    Werner Kimmig, TV-Produzent

    !

    Fluch oder Segen?

    „Eine Rückkehr

    zum seriösen Journalismus ist dringend

    geboten.“

    G e - B u C h t : D r e i S t e i n e

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    herausgeberTillmann Rudorf (till)[email protected] Rudorf († 2008)

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    Problemen nicht. Doch das Buch punktet nicht nur mit der Hauptstory, sondern auch mit einem Nachwort, welches die Entwicklung der rechten Szene in Dortmund von 1970 bis 2015 nachzeichnet und belegt, das Oskamps Biogra-fie kein Einzelfall ist. Aufgrund des Buches wird er im Netz angefeindet. cs

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