7
KONZERT 1/2018 Auf Flügeln des Gesanges Vokal- und Instrumentalmusik von Schubert, Mendelssohn und Schumann Mittwoch, 7. Februar 2018 Wildt’sches Haus am Petersplatz 20 Uhr Generalversammlung des Vereins ab 18.30 Uhr Julia Kirchner – Sopran Jules Lézy – Horn Carla Rovirosa Guals – Cello Rani Orenstein – Klavier Eintritt frei, Kollekte

Auf Flügeln des Gesanges - festtage-basel.ch¼geln_v4... · Felix mendelssohn (1809–1847) Lied ohne Worte op.109 ... Horn Carla rovirosa guals ... Mendelsohns Lieder mit seinen

Embed Size (px)

Citation preview

1

Konzert 1/2018

Auf Flügeln des GesangesVokal- und Instrumentalmusik von Schubert, Mendelssohn und Schumann

Mittwoch, 7. Februar 2018 Wildt’sches Haus am Petersplatz 20 Uhr

Generalversammlung des Vereins ab 18.30 Uhr

Julia Kirchner – SopranJules Lézy – HornCarla rovirosa Guals – Cello rani orenstein – Klavier

eintritt frei, Kollekte

2

Programm

Franz Schubert (1797–1828) Auf dem Strom, D.943

Felix mendelssohn (1809–1847) Lied ohne Worte op.109

nachtlied op 71, nr. 6

Lied ohne Worte op. 30, nr. 1

Lied ohne Worte op. 38, nr. 6 «Duetto»

robert Schumann (1810–1856) Aus den Hebräischen Gesängen op 25, nr. 15

Adagio op 70

Studie für den Pedal-Flügel op 56, nr. 2

Stück im Volkston op 102, nr. 1

Aus «Album für die Jugend» op 68, nr. 30

Der nussbaum op 25, nr. 3

Julia Kirchner – SopranJules Lézy – HornCarla rovirosa guals – Cellorani orenstein – Klavier

54

Zum ProgrammDer Bezug zwischen vokaler und instrumen-taler Musik ist ebenso lang wie vielfältig. Man nimmt an, dass Musik in ihren ersten Ursprüngen der gesprochenen Sprache nach-empfunden ist – ausgehend von einer not-wendigkeit Gefühle in einer abstrakteren und intensiveren Art und Weise auszudrücken als es die Verwendung von Worten allein zulässt. Womöglich ist aus diesem Grunde Vokalmu-sik so natürlich und essentiell für die Mensch-heit. Lieder – die am weitesten verbreitete Form der Vokalmusik – begleiten unser Leben quasi von Geburt an. Jeder Mensch, ob musik-liebhabend oder nicht, verfügt über eine lange «Playlist» von Liedern, die sein Leben prägen. Instrumentalmusik ist seit jeher stark von Vokalmusik beeinflusst: Melodien, also die musikalische Umsetzung stimmlicher Phrasen stellen schliesslich auch innerhalb instru-mentaler Kompositionen einen wichtigen Baustein dar. Im heutigen Programm zeigt sich diese gemeinsame essenz von Liedern und rein instrumentaler Musik mit ihrer eigenen Balance und dem gegenseitigen einfluss. Dies ist charakteristisch für die Werke, welche das Herzstück des Salonmusikrepertoires des 19. Jahrhunderts bilden.

Schubert, mendelssohn und Schumann kom-ponierten alle im Laufe ihres Lebens Lieder. Durch das Hören dieser Lieder, ist es möglich, die einzigartige musikalische Seele eines jeden Komponisten heraus zu spüren, also ihren Sinn für Melodie, Drama, Harmonie und Form. All diese Charakteristika kom-men im Liedrepertoire auf besonders dichte Weise zur Geltung und bringen eine neue innere musikalische Dimension ans Licht. Die Instrumentalmusik dieser Komponisten war ebenfalls inspiriert von der Liedästhetik bzw. ihrer dichterischen Struktur. neben grossbesetzten Symphonien und Sonaten, widmeten sich diese Komponisten also Werken in kleinerer Besetzung, die eher auf eine emotion oder reflektion aufbauen als auf den rahmen einer grösseren Geschichte. Auf diesen kurzen Stücken und Liedern und ihren Querverbindungen liegt der Fokus des heutigen Programms.

Das Konzert wird mit Schubert eröffnet, vielleicht der innigste der Komponisten. Während seiner kurzen Lebenszeit kom-ponierte er mehr als 600 Lieder. In dieser Gattung gelang es ihm, seine natürliche Gabe für Melodieführung mit einer grossen Sensibilität für text zu kombinieren. Das Lied «Auf dem Strom» ist ein einzigartiges Beispiel unter seinen Liedern, komponiert für ein Duo von Gesangsstimme und Horn, während der Klavierpart typischerweise den pastoralen Hintergrund zeichnet und die innere Dramatik entwickelt.

Der nächste teil unseres Konzerts bringt Mendelsohns Lieder mit seinen Liedern ohne Worte zusammen. Das «Lied ohne Worte» geht auf mendelssohn selbst zurück. er veröffentlichte acht Bände dieser Wer-ke, ursprünglich für Klavier geschrieben. Seitdem haben so viele Generationen von Pianistinnen und Klavierstudierenden Stun-den verbracht, diese Stücke zu üben. Immer auf der Suche nach dem «Singen» durch ihr Instrument. In unserem Programm werden wir ein originales Lied ohne Worte für Cello und Klavier Seite an Seite mit einem «Duett» stellen. Ursprünglich für Klavier alleine geschrieben, haben wir es speziell anlässlich des heutigen Konzerts für Horn, Cello und Klavier arrangiert.

es ist spannend, die unterschiedlichen musi-kalisch-ästhetischen Aspekte von Schubert, mendelssohn und Schumann zu würdigen. Während Schuberts Musik fast immer ein gesangliches Ideal verfolgt, lässt sich Men-delssohn von seinem natürlich anmutenden talent auf einem Fluss nie endender musika-lischer Ideen tragen. Poesie war immer eine wichtige Quelle der Inspiration für Schu-manns Musik, die meisten seiner musikali-schen Melodien spiegeln ein Bedürfnis zu rezitieren bzw. eine metaphorische Anspie-lung auf eine vergangene Stimmung. Für den letzten teil unseres Konzerts bringen wir verschiedene Lieder und kurze Instrumen-talstücke zusammen, die Schumann in sehr unterschiedlichen Lebensphasen schrieb. In der tat folgen wir damit Schumanns eige-

76

Junghänel, Manfred Cordes, roland Wilson, Michael Schneider, Frieder Bernius sowie Pablo Heras-Casado und mit ensembles wie Cantus Cölln, Weser-renaissance Bremen, Balthasar-neumann-Chor & -Solisten, La Capella Ducale & Musica Fiata, Les timbres und Camerata Bachiensis. Ihr besonderes en-gagement gilt der Alten Musik, der historisch informierten Bühnenkunst sowie dem Lied. Mit ihrem Barockensemble scenitas, dem LiedduoWeimar sowie weiteren Gruppierun-gen realisiert sie eigene Projekte.

Die Sopranistin ist Preisträgerin und Fina-listin diverser internationaler Wettbewerbe. rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen sowie CD-Produktionen dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen.

Jules Lézy ist ein Hornist, spezialisiert auf französisches natur-Horn, Barock und fran-zösisches Horn.

Angefangen hat er als 7-Jähriger mit dem französischen Horn. Später besuchte er das «Conservatoire de tourcoing» in Frankreich, wo er bei Jean-noël Melleret studiert hat.

2012 zog er nach Paris und studierte dort natur-Horn bei emmanuel Padieu am «Con-servatoire régional de Paris». Danach war er Student von Claude Maury am «Conserva-toire régional de Versailles». nach seinem

nem Beispiel – in seiner Klaviermusik fügte er kleinere musikalische Stücke aneinander und schuf somit eher lose erzählenden eindrücke (vergleichbar mit dem Durchblättern eines Fotoalbums oder dem Lesen eines Gedicht-bands). Die verschachtelt polyphone textur einiger seiner Kompositionen gab uns die Idee drei Klavierstücke zu arrangieren und diese in einer triobesetzung (Horn, Cello und Klavier) zur Aufführung zu bringen.

Das Konzept der Salonkonzerte im 19. Jahr-hundert dient als Modell für unser Konzert. Bei diesen informellen Anlässen wurde für die zeit neue Musik einem geneigten Publikum präsentiert, kombinert mit bekannteren und bereits berühmten Stücken. Die Musik wurde immer wieder arrangiert und auf die Ausfüh-renden zugeschnitten, die mit ihrem Publi-kum den enthusiasmus für das musikalische erlebnis teilten. Wir hoffen, eine derartige Freude heute zu entfachen und so zu zeigen, wie grossartige Musik, auch wenn sie schon längst bekannt ist, stets voller Überraschungen steckt.

Die Sopranistin Julia Kirchner studierte klas-sischen und historischen Gesang, Gesangspä-dagogik, Liedinterpretation und romanistik in Leipzig, Basel, London, rom und Weimar. zu ihren Lehren zählten Jeanette Favaro-reuter, Ulrich Messthaler, Karl-Peter Kammerlander, Marek rzepka und Penelope MacKay. zudem erhielt sie wichtige Impulse von Margreet Ho-nig, Susanne Scholz, Sigiswald Kuijken, Sigrid t’Hooft und anderen.

engagements führten die Solistin in zahl-reiche Länder europas, auf internationale Festivals wie La Chaise-Dieu, Ambronay und Musique & Mémoire (Frankreich), styriarte Graz (Österreich), Anima Mundi Pisa (Itali-en), Goldbergfestival Gdansk (Polen), AMUz Antwerpen (Belgien), die Händelfestspiele Halle und das Bachfest Leipzig. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Sigiswald Kuijken, Konrad

98

dale Festival in Grossbritannien. Desweite-ren ist sie die Cellistin der Akademie Montis regalis in Italien, mit der sie hauptsächlich barocke Musik zur Aufführung bringt und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik im August 2016 auftreten wird.

Carla sammelt durch ihre teilnahme an verschiedenen Festivals und Kursen bestän-dig Wissen und erfahrung: sie besucht die ensemble Akademie mit dem Freiburger Barockorchester und hat regelmässig Unter-richtsstunden mit Musikern wie Amandine Beyer, Andrea Marcon, Marc Hantaï oder J. Andreas Bötticher u.a. Sie wirkte in orches-tern wie dem Jeune orchestre de l’Abbaye unter Laurence equilbey, dem Cetra Ba-rockorchester sowie dem züricher Barockor-chester mit. Sie ist Gründungsmitglied von Conjunt Atria, einem in Barcelona ansässigen ensemble, sowie von ensemble Clementine, das kürzlich den Wettbewerb Vier Jahreszei-ten in Basel gewonnen hat.

rani orenstein ist sowohl als Cembalist als auch als Pianist solistisch und kammermu-sikalisch tätig. er studierte in Jerusalem an der «Academy of Music and Dance» Klavier bei Benjamin oren und Cembalo bei David Shemer. Sein Studium schloss er mit Aus-zeichnung ab, ebenso wie sein Aufbaustudi-um an der Abteilung für Historische Auffüh-rungspraxis der «royal Academy of Music»

dreijährigen Studium bei thomas Müller an der Schola Cantorum in Basel, Schweiz, absolvierte er 2017 seinen Bachelorabschluss.

Jules Lézy arbeitet seit vielen Jahren mit diversen ensembles, wie dem Amsterdam Barock-orchester, Capriccio Barock-orches-ter und ensemble tsurà zusammen.

Die Spanierin Carla rovirosa wurde 1990 geboren und begann im Alter von 4 Jahren mit dem Cellospiel. Sie schloss ihr Grund-studium mit herausragenden Leistungen ab und begann im Anschluss daran ein Bache-lorstudium bei Amparo Lacruz in Barcelona. nach der teilnahme an einem Sommerkurs mit Gaetano nasillo und emmanuel Balssa beschliesst sie, sich ebenfalls am Barockcello ausbilden zu lassen. Ihr Weg führt sie an die prestigeträchtige Hochschule für Alte Musik, der Schola Cantorum Basiliensis in Basel (Schweiz), wo sie derzeit ihre Studien in theorie und der historischen Aufführungs-praxis bei Christophe Coin und Petr Skalka und anderen vertieft.

2016 nimmt sie am experience Scheme of the orchestra Age of enlightenment in London teil, mit dem sie sich in historischer Aufführungspraxis für romantische Musik spezialisiert. Sie spielt dort unter Sir Simon rattle, Sir Mark elder und Sir roger norring-ton in der royal Festival Hall und dem rye-

1110

alte musik in jungen Händen!

Der «Verein zur Förderung von Basler Absolventen auf dem Gebiet der Alten Musik» begleitet junge Musikerinnen und Musiker auf ihrem Weg vom Studium aufs Podium. Mit Konzertengagements und Projektaufträgen unterstützt der Verein die Musikerinnen und Musiker nach Abschluss ihrer Ausbildung. So können sie ihre beruf-lichen erfahrungen erweitern und sich neue Chancen eröffnen.

Verein zur Förderung vonBasler Absolventenauf dem Gebiet der Alten MusikDornacherstrasse 161 A, 4053 Baseltelefon +41 61 361 03 54oder [email protected] www.festtage-basel.ch

Werden Sie Mitglied!

in London. Dort studierte er Cembalo und Fortepiano bei Carole Cerasi und Clavichord und Generalbass bei terence Charlston. Anschliessend setzte er seine Studien an der «Schola Cantorum» in Basel bei edoardo tor-bianelli (Fortepiano), Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), und Jesper Christensen (General-bass) fort.

er hat zahlreiche Preise und Stipendien gewonnen, darunter ein Stipendium der «America-Israel Cultural Foundation», den «Carlton House Charitable trust Award» und den «Daniel Howard Award».

Während den Jahren hat rani an zahlreichen Konzerten gespielt und in den unterschied-lichsten Ländern wie Deutschland, Öster-reich, Frankreich, Italien, england, den USA, Israel, Holland etc. Unter anderem konzer-tierte er bei zahlreichen Festivals, wie dem «London Handel Festival» und dem «Brigh-ton early Music Festival».

rani ist seit 2014 als Korrepetitor für Sän-gerInnen und InstrumentalistInnen an der Schola Cantorum Basilliensis tätig.

12

Verein zur Förderung vonBasler Absolventenauf dem Gebiet der Alten MusikDornacherstrasse 161 A, 4053 Baseltelefon +41 61 361 03 54oder [email protected] www.festtage-basel.ch