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1 Aufgaben und Tätigkeiten in der Biomedizintechnik Aktualisierter Auszug aus einer vergriffenen Broschüre des Arbeitsamtes 1.1 Aufgaben Die Biomedizintechnik ist gekennzeichnet durch eine fast nicht mehr überschaubare Vielfalt an Geräten und technischen Systemen. So finden sich allein in der klinischen Medizin hochtechnisierte Funktionsstellen mit typischer Ausstattung an medizinischen Geräten: 1.1.1 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Herzens Elektrokardiographie (EKG, Aufzeichnung und Auswertung der vom Herzen während seiner Funktion erzeugten elektrischen Spannungen) Phonokardiographie (PKG, Aufzeichnung und Auswertung der Herzgeräusche) Magnetokardiographie (MKG, Messung, Aufzeichnung und Auswertung der vom Herzen während seiner Funktion erzeugten Magnetfelder) Ultraschallkardiographie (Erzeugung eines Bildes des Herzens bzw. Aufzeichnung der Bewegung ausgewählter Abschnitte des Herzens mittels Ultraschall) Herzkatheter-Messplätze (Katheter = dünner Schlauch, auch mit Messfühler an der Spitze versehen, der in ein Organ geführt wird; hier: unter Röntgenkontrolle durch eine Ader bis hin in eine Herzkammer oder auch in ein Herzkranzgefäß) Digitale Subtraktionsangiographie (DSA, computergestütztes Röntgenverfahren, bei dem die Blutgefäße insbes. des Herzens exklusiv im Bild dargestellt werden; je ein Röntgenbild wird ohne und mit Kontrastmittel im Blut aufgenommen; danach werden die beiden Röntgenbilder voneinander subtrahiert, so dass im resultierenden Bild nur noch die mit Kontrastmittel gefüllten Blutgefäße sichtbar bleiben) usf. 1.1.2 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems Blutdruck-Messgeräte (blutig und unblutig) Blutströmungs-Messgeräte Geräte zur Untersuchung der Durchblutung von Armen und Beinen, speziell zur Funktionsdiagnostik der Venen Herz-Minuten-Volumen-Messplatz Ergometer zur Untersuchung der körperlichen Belastbarkeit (z.B. Fahrradergometer) usf. 1.1.3 Diagnosesysteme zur Untersuchung der Atemwege Spirometer zur Aufzeichnung der Luftströmung bei der Atmung Ganzkörperplethysmograph zur Aufzeichnung der Luftströmung und -drücke bei der Lungenfunktionsprüfung Atemgasanalysator 1.1.4 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Gehirns, der Nerven und Sinne Elektroencephalograph (EEG, Aufzeichnung und Auswertung der vom Hirn erzeugten elektrischen Spannungen) Magnetoencephalograph (MEG, Aufzeichnung und Auswertung der vom Hirn während seiner Funktion erzeugten Magnetfelder) optische, akustische, mechanische Reizgeräte usf. 1.1.5 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Bewegungsapparates und der Muskulatur Elektromyograph (EMG, Aufzeichnung und Auswertung der von den Muskeln erzeugten elektrischen Spannungen)

Aufgaben und T.tigkeiten in der Biomedizintechnik · • Geräte zur Untersuchung der Durchblutung von Armen und Beinen, speziell zur Funktionsdiagnostik der ... (z. B. Radio−Jod-Test

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1 Aufgaben und Tätigkeiten in der Biomedizintechnik Aktualisierter Auszug aus einer vergriffenen Broschüre des Arbeitsamtes

1.1 Aufgaben

Die Biomedizintechnik ist gekennzeichnet durch eine fast nicht mehr überschaubare Vielfalt an Geräten und technischen Systemen. So finden sich allein in der klinischen Medizin hochtechnisierte Funktionsstellen mit typischer Ausstattung an medizinischen Geräten:

1.1.1 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Herzens

• Elektrokardiographie (EKG, Aufzeichnung und Auswertung der vom Herzen während seiner Funktion erzeugten elektrischen Spannungen)

• Phonokardiographie (PKG, Aufzeichnung und Auswertung der Herzgeräusche) • Magnetokardiographie (MKG, Messung, Aufzeichnung und Auswertung der vom Herzen während seiner

Funktion erzeugten Magnetfelder) • Ultraschallkardiographie (Erzeugung eines Bildes des Herzens bzw. Aufzeichnung der Bewegung

ausgewählter Abschnitte des Herzens mittels Ultraschall) • Herzkatheter-Messplätze (Katheter = dünner Schlauch, auch mit Messfühler an der Spitze versehen, der in

ein Organ geführt wird; hier: unter Röntgenkontrolle durch eine Ader bis hin in eine Herzkammer oder auch in ein Herzkranzgefäß)

• Digitale Subtraktionsangiographie (DSA, computergestütztes Röntgenverfahren, bei dem die Blutgefäße insbes. des Herzens exklusiv im Bild dargestellt werden; je ein Röntgenbild wird ohne und mit Kontrastmittel im Blut aufgenommen; danach werden die beiden Röntgenbilder voneinander subtrahiert, so dass im resultierenden Bild nur noch die mit Kontrastmittel gefüllten Blutgefäße sichtbar bleiben) usf.

1.1.2 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems

• Blutdruck-Messgeräte (blutig und unblutig) • Blutströmungs-Messgeräte • Geräte zur Untersuchung der Durchblutung von Armen und Beinen, speziell zur Funktionsdiagnostik der

Venen • Herz-Minuten-Volumen-Messplatz • Ergometer zur Untersuchung der körperlichen Belastbarkeit (z.B. Fahrradergometer) usf.

1.1.3 Diagnosesysteme zur Untersuchung der Atemwege

• Spirometer zur Aufzeichnung der Luftströmung bei der Atmung • Ganzkörperplethysmograph zur Aufzeichnung der Luftströmung und -drücke bei der Lungenfunktionsprüfung • Atemgasanalysator

1.1.4 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Gehirns, der Nerven und Sinne

• Elektroencephalograph (EEG, Aufzeichnung und Auswertung der vom Hirn erzeugten elektrischen Spannungen)

• Magnetoencephalograph (MEG, Aufzeichnung und Auswertung der vom Hirn während seiner Funktion erzeugten Magnetfelder)

• optische, akustische, mechanische Reizgeräte usf.

1.1.5 Diagnosesysteme zur Untersuchung des Bewegungsapparates und der Muskulatur

• Elektromyograph (EMG, Aufzeichnung und Auswertung der von den Muskeln erzeugten elektrischen Spannungen)

• Kraft-, Druckmesssysteme • Videoaufzeichnungs- und Auswertesysteme

1.1.6 Klinisch-chemische, hämatologische und histologische Analytik:

Ohne selbst direkten Kontakt mit dem Patienten zu haben, wirkt die Analytik entscheidend bei der Diagnosefindung mit. Der weitaus größte Teil der biochemischen, hämatologischen1 und histologischen2 Analysen geschieht mit Hilfe spezieller Messgeräte und/oder Analysenautomaten, z.B.: • Blutzelldifferenziergeräte, Blutgasanalysator, Flammenionisationsphotometer, Trübungsmessgerät,

Reflektometer, Polarimeter, Atomabsorptionsspektrometer, Fluorimeter, Spektralphotometer, Elektrophorese, Scanner zur Auswertung von Dünnschichtchromatogrammen und Pherogrammen, Flüssigchromatograph, Gaschromatograph, Enzymmessplatz, Viskosimeter, Osmometer, Titrimeter, Zytometer, Zentrifugen, Konservierungs- und Färbesysteme, Mikroskope und Bildverarbeitungssysteme.

Moderne Analysenautomaten lassen sich häufig - computergesteuert - flexibel für die unterschiedlichsten Analysenmethoden einsetzen.

1.1.7 Bildgebende Systeme

• festinstallierte und mobile Röntgenaufnahmesysteme • Röntgendurchleuchtungsgeräte mit Bildverstärker-Fernsehkette • Schichtaufnahmegeräte • Computer-Tomograph • Mammograph (Röntgengerät zur Untersuchung der weiblichen Brust) • Angiograph (zur Kontrastmittel-Darstellung von Blutgefäßen) • Röntgenfilm-Entwicklungsmaschinen, Tageslicht-Filmverarbeitungssysteme usw. • Kernspintomograph • Ultraschall-Scanner, heute auch mit gleichzeitiger farbiger Darstellung der Strömungsgeschwindigkeit von

Körperflüssigkeiten (sog. Ultraschall-Farb-Doppler-Geräte) • Thermographie-Kamera (zur Aufnahme des "Wärmebildes" der Körperoberfläche)

1.1.8 Nuklearmedizin

Die Nuklearmedizin, welche radioaktive Substanzen in umschlossenem und offenem Zustand zur Lokalisations- und Funktionsdiagnose von Organen im Körper des Patienten einsetzt, z.B.:

• Gamma-Kamera, Scanner, Positronen-Emissions-Computertomograph etc. zur bildlichen Darstellung der Verteilung einer radioaktiven Substanz im Körper oder in einem ausgewählten Organ des Patienten

• Szintillationszähler zur Funktionsdiagnostik (z. B. Radio−Jod-Test der Schilddrüse, Nieren-Clearance-Messung)

• Während bei den genannten Diagnoseverfahren die radioaktive Substanz dem Patienten zugeführt wird, werden beim sog. Radioimmunoassay (RIA) radioaktive Reagenzien zur biochemischen Analyse im Laboratorium benutzt. Entsprechend werden Strahlungsmesssysteme mit Auswertungscomputern zur Analyse eingesetzt.

• Die nuklearmedizinische Therapie bringt im Rahmen der Strahlentherapie (s. u.) radioaktive Substanzen durch orale (durch den Mund) Zuführung, Einspritzung, intravenöse Flüssigkeitszufuhr, Einpflanzung von Substanzen oder äußeren Kontakt direkt an den Tumor

1.1.9 Strahlentherapie

• Geräte zur Telestrahlentherapie (percutane [durch die Haut] Bestrahlung des Patienten von außen her): Betatron, Röntgen Therapiegerät, Linearbeschleuniger, Synchrotron, Zyklotron einschl. der zugehörigen elektrischen Generatoren, Kobalt-Gerät

1 Hämatologie: Lehre vom Blut 2 Histologie: Lehre von den Geweben

• After-Loading-Gerät zur Einbringung umschlossener radioaktiver Strahlenquellen in eine Körperhöhle des Patienten

• Geräte zur Erzeugung (Generatoren, Beschleuniger etc.) und Verarbeitung von radioaktiven Substanzen • Geräte zur Bestrahlungsplanung und -simulation • Strahlenmessgeräte usf.

1.1.10 Physikalische Therapie

• Reizstromtherapiegeräten einschl. elektrischer Akupunktur • Mikrowellen- und HF-Bestrahlungsgeräten • Magnetfeldbehandlungsgerät • UV-, IR-, LASER-Bestrahlungsgeräte; Lichtbogen • Ultraschall-, LASER- und Elektroschockwellen-Lithotripter3) usw.

1.1.11 Chirurgie und Anästhesie

• Narkose- und Beatmungsgeräte, Elektro-Hochfrequenz-, LASER-, Kryo4)-Chirurgiegeräte, Infusionssysteme und Absauggeräte, chirurgische Säge-, Bohr- und Fräsmaschinen, Messgeräte zur Überwachung der Vitalfunktionen beim Patienten (EKG, Atmung, Temperatur etc.), mobile Röntgengeräte mit Bildverstärker-Fernsehketten, klinisch-chemische Analysengeräte (s.o.), Herz-Lungen-Maschine zur Operation am offenen Herzen5, Endoskope und mikromechanische Geräte zur minimal-invasiven Chirurgie ("Schlüsselloch-Chirurgie", d.h. Operationen im Körper des Patienten, bei denen das Endoskop zur Sichtkontrolle und die Instrumente durch kleine Löcher in der Haut geschoben werden), (elektro-)mechanische Vorrichtungen zur Lagerung und Fixierung von Patienten, zur Führung von Instrumenten etc.

• Implantate wie Herzschrittmacher, Herzklappenprothesen, künstliche Blutgefäße, Elektro-Stimulationsgeräte (z.B. zur Schmerzbekämpfung oder auch zur Auslösung von Atemzügen bei Atmungslähmung), künstliche Gelenke, Knochenersatz einschl. Präzisionswerkzeugmaschinen zur Bearbeitung der Implantate usw.

1.1.12 Intensivpflege und -behandlung

• Patientenüberwachungssysteme einschl. der Messgeräte für die physiologischen Parameter • Herzschrittmacher und Defibrillatoren • Beatmungsgeräte, Infusionspumpen, Absauggeräte, Inhalationsgeräte, Ultraschall-Vernebler • künstliche Nieren (Dialysegeräte, Hämofiltrationsgeräte einschließlich der Wasser- und Dialysataufbereitung

und aller Mess- und Überwachungssysteme) • Geräte zur Blutaufbereitung: Entgiftung (künstliche Leber), Abtrennung von Blutfetten (Cholesterin) • in der Blutbank: Separatoren zur Trennung von Blutplasma und -zellen • Inkubatoren (Brutkästen) und Wärmebettchen auf der Frühgeborenenstation usw.

1.1.13 Rehabilitationstechnik

• passive und aktive (d.h. energieversorgte) Prothesen für die Fortbewegung (Fuß, Bein, Hüfte etc.) und die Handhabung (Hand, Arm etc.)

• Organfunktionsersatz: künstliche Bauchspeicheldrüse, allg. implantierbare Medikamentenpumpe • Trainingssysteme: (elektro-)mechanisch für Bewegungstherapie, computergesteuert insbesondere auch für

psychische und psychomotorische Übungen • mechanische Hilfen, Blinden-Lesegerät, Hörhilfe etc.

In zunehmendem Maße erfolgt die Erfassung und Auswertung von Messergebnissen und Bildern sowie die Steuerung und Kontrolle von Geräten über integrierte Mikrocomputersysteme, die ihrerseits einen weiteren Datenaustausch mit anderen Rechnern im Rahmen eines Verbundnetzes ermöglichen.

3 Lithotripsie: Stein-Zertrümmerung 4 Kryo: Kälte 5 Bedienung und Wartung der Herz-Lungen-Maschine ist eigene Aufgabe des Kardiotechnikers

Je nach Tätigkeitsbereich bzw. Arbeitsstelle werden dem Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik unterschiedliche Aufgaben übertragen. Immer jedoch kommt ihm eine Mittlerfunktion zwischen Physik und Technik einerseits sowie Medizin oder Biologie andererseits zu.

1.2 Klinisch-medizintechnischer Bereich

Die Erfüllung der ärztlichen und pflegerischen Aufgaben in Klinik, Krankenhaus, Rehabilitationszentrum, Sanatorium und Praxis erfordert die ständige Einsatzbereitschaft sowie die Funktions- und Betriebssicherheit der Anlagen, Einrichtungen und Geräte zur Diagnostik6, Behandlung und Überwachung des Patienten. Die Einstellung eines Ingenieurs erfolgt hier mit dem Ziel: die Qualität der Gesundheitsfürsorge sicherzustellen und ggf. zu erhöhen.

Durch Anpassung des Geräteparks an geänderte oder auch neue medizinische Leistungsanforderungen, durch Beratung und Schulung, durch Optimierung der Gerätenutzung sowie durch Entlastung des medizinischen Personals von technischen Aufgaben, trägt der Ingenieur zur Leistungssteigerung, Qualitätsverbesserung und -stabilisierung im Gesundheitswesen bei. Durch Standardisierung des Geräteparks ermöglicht er einerseits eine rationelle Bewirtschaftung und Instandhaltung, andererseits aber stellt er insbesondere den Geräteanwendern einheitliche Arbeitsplatzausstattungen zur Verfügung. Hierdurch können die nur begrenzt für die Anwenderschulung verfügbaren Zeiten und Mittel statt für Einweisungen an einer Vielzahl zwar gleicher Gerätearten jedoch unterschiedlicher Typen gezielt für Auffrischungen und insbesondere Vertiefung der gerätebezogenen Anwenderkenntnisse genutzt werden. Ständiger Umgang mit dem gleichen Gerätetyp führt zu einer Sicherheit in der Anwendung, auch in der Stresssituation eines medizinischen Notfalls. Außerdem können und werden auch die über die Grundfunktionen hinausgehenden Gerätemöglichkeiten vom Anwender sachgerecht zum Wohl des Patienten genutzt werden. Am Beispiel der implantierbaren Herzschrittmacher verdeutlicht, heißt dies: in zunehmender Zahl werden auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten abgestimmt programmierbare Herzschrittmacher selbstverständlich gefordert und implantiert - meistens unter ebenso selbstverständlicher Beibehaltung der herstellerseitigen Grundeinstellung. So wie der Hersteller eines Produktes für dessen Sicherheit und Qualität verantwortlich ist (Produkthaftungsgesetz, Europäische Normen 29000 und folgende für Qualitätssicherung), ist auch der Betreiber einer medizinischen Einrichtung für die Qualität der medizinischen Versorgung des Patienten verantwortlich (Sozialgesetzbuch V, Röntgenverordnung, Europäische Norm EN 29004 für Dienstleistungen). Für den Bereich der Medizintechnik entwickelt der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik ein Qualitätssicherungssystem, welches die Qualität sowohl der Geräte und Anlagen selbst als auch aller Aktivitäten von der Investitionsplanung über die Beschaffung, Inbetriebnahme, den Betrieb, die Instandhaltung, Schulung bis hin zur Außerbetriebnahme und Entsorgung beinhaltet. Die Arbeit des Ingenieurs ist vor allem im Sinne der technischen Verantwortung zu sehen, die die Qualität der Patientenversorgung erhöht. Darüber hinaus wird auch die Zusammenarbeit mit der medizintechnischen Industrie bei der Konzeption, Entwicklung und Einführung neuer Geräte und Verfahren für die medizinische Routine erwartet. Während z. B. der Medizinisch-Technische Assistent direkt für die Bedienung und Pflege des Geräteparks zuständig ist, obliegen dem Ingenieur Gerätemanagement und -bewirtschaftung, die Verantwortung für die Geräteinstandhaltung sowie die Anwenderberatung und Schulung. Nur im Einzelfall gehört hierzu auch die direkte Mitwirkung in der Patientenversorgung, sofern der Einsatz komplexer Systeme (Großgeräte, auch in Verbindung mit Datenverarbeitungsanlagen) den Anlagenbetrieb durch physikalisch-technisch kompetentes Personal erfordert;

die Sicherheit für Personal und Patienten beim Einsatz von Geräten zu gewährleisten, dies nicht zuletzt

auch vor dem Hintergrund entsprechender gesetzlicher Bestimmungen (Gerätesicherheitsgesetz, Medizinproduktegesetz, Unfallverhütungsvorschriften, etc.). Der Ingenieur wirkt einer Gefährdung von Patient und Personal entgegen. Sofern er über die notwendigen Zusatzqualifikationen verfügt, ist er als Sicherheitsfachkraft für die Arbeitssicherheit sowie als Strahlenschutzbeauftragter für den Strahlenschutz verantwortlich. Als im Medizinproduktegesetz namentlich genannten Fachkundigen können ihm die wiederkehrenden sicherheitstechnischen Kontrollen von Geräten und Anlagen der Medizintechnik im Krankenhaus ebenso wie die dem Strahlenschutz für den Patienten dienenden Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Radiologie übertragen werden;

die Kosten im Bereich der Medizintechnik zu senken.

Dies gilt sowohl für die Neu- oder Ersatzbeschaffung medizintechnischer Geräte als auch für den Betrieb der Geräte, wenn das benötigte Verbrauchsmaterial, die Instandhaltung (Pflege, Wartung und Reparatur) und die damit verbundenen Geräteausfallzeiten hohe Folgekosten verursachen. Analysen der Ursachen von Geräteausfällen zeigen auf, dass bis zu 80 % der Ausfälle auf Fehlbedienungen und Bagatellfehler

6 Diagnostik: Lehre von der Erkennung und Benennung einer Krankheit

zurückzuführen sind, deren Behebung keine umfangreiche Reparatur durch den Kundendienst der Herstellerfirma erfordert, sondern in kürzester Zeit durch krankenhauseigenes technisches Personal erfolgen kann. Eine gezielte, vorbeugende Instandhaltung reduziert, ebenso wie eine systematische Anwenderschulung, das Geräteausfallrisiko.

eine Koordinierung und Erhöhung der Effizienz der Arbeit des medizinisch-technischen Personals zu erreichen. Während eine Kosteneinsparung infolge der Ingenieurstätigkeit direkt im Haushaltsbericht nachweisbar ist, lassen sich die Auswirkungen seiner sonstigen Tätigkeiten nur über einen längeren Zeitraum statistisch objektiv analysieren (Geräteausfallstatistik, Gerätelebensdauer, Leistungsstatistiken medizinischer Funktionsstellen, Zufriedenheit von Ärzten, Pflegepersonal und Patienten etc.). Angesichts der sehr hohen Personalfluktuation im medizinischen und paramedizinischen Bereich eines Krankenhauses wirkt der BMT-Ingenieur durch ständige Personalschulung als stabilisierender Faktor für die Kontinuität in sicherem Umgang und Anwendung medizintechnischen Gerätes. Vom Diplom-Ingenieur für Biomedizinische Technik als sachkundigem Gesprächspartner für den Arzt, den Pflegedienst, die Verwaltung und die Angehörigen von medizintechnischen Firmen werden neben physiologisch-medizinischern Verständnis umfassende technische Kenntnisse und Fertigkeiten, betriebswirtschaftliches Fachwissen, hohes Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, Verhandlungsgeschick, Engagement und Selbständigkeit erwartet.

1.3 Medizinische Industrie

Als medizintechnische Industrie werden im folgenden alle Hersteller und Produzenten medizintechnischer Erzeugnisse verstanden. Zu diesen Erzeugnissen zählen: - elektromedizinische Geräte einschl. der bildgebenden Systeme, - zahnärztliche Geräte und Instrumente, - Labor- und Analysengeräte, - Implantate, aktive und passive Prothesen, in der Medizin verwendete Werkstoffe, - optische Geräte, - Rehabilitationshilfen; im weiteren Sinne aber auch: - Lebenserhaltungs-, Mess- und Schutzsysteme außerhalb der Medizin (z.B. persönliche Schutzausrüstungen für

den Arbeitsplatz, für den Unterwasser- oder Weltraumeinsatz etc.). 7

In der medizintechnischen Industrie umfassen die Aufgaben des Diplom-Ingenieurs für Biomedizinische Technik: • die Neu- und Weiterentwicklung von Geräten und Verfahren in Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern,

Ingenieuren anderer (klassischer) Fachrichtungen, Medizinern und Pharmazeuten; die Modifikation von Geräten, Verfahren und Programmen zur Erschließung neuer Einsatzgebiete, zur Kosteneinsparung, zur Erhöhung der Sicherheit und zum Ersatz umweltrelevanter Chemikalien durch harmlosere;

• die Prüfung, Erprobung und Beurteilung neuer Geräte und Verfahren; • die Realisierung und Vermittlung neuer Anwendungsmöglichkeiten von Geräten und Verfahren; • die Zulassung neuer Geräte, Gerätezubehör und Verfahren für die unterschiedlichen nationalen Märkte; • die Technische Dokumentation, d.h. die Erstellung von Arbeits-, Bedienungs- und Serviceanleitungen sowie

computergestützten Lern- und Hilfesystemen; • die Beratung und Schulung von Service- und Vertriebspersonal, Anwendern und Kunden; • die Montage und Inbetriebnahme von Großanlagen beim Kunden; • die Instandhaltung, d.h. die Inspektion, Wartung und Reparatur von Geräten und Anlagen; • das Marketing, d.h. die Erstellung von Marktanalysen, Vorbereitung und Durchführung von Werbe- und

Vertriebsstrategien, marktgerechte Steuerung von Entwicklung und Produktion; • den Vertrieb, d.h. die Präsentation, Vorführung erklärungsbedürftiger Geräte und Verfahren, die Erstellung und

Bearbeitung von Angeboten, die Führung von Verkaufsverhandlungen. Im Kontakt mit Anwendern bzw. Kunden ist der Ingenieur einerseits als Repräsentant seiner Firma der Gesprächspartner für Ärzte, technisches und Pflegepersonal sowie für die Krankenhausverwaltung, andererseits aber auch das vorderste Glied der Informationskette für Wünsche, Anregungen, Probleme etc. vom Geräteanwender zum Geräteentwickler;

• die Qualitätssicherung für Produkte und Dienstleistungen.

1.4 Medizinisch-biologische Grundlagenforschung

Dieser Bereich umfasst folgende Arbeitsgebiete: - Physiologie und Pathophysiologie (Lehre von den normalen und krankhaften Lebensvorgängen im Organismus

von Pflanze, Tier und Mensch), - Biophysik und Biomechanik, - Biochemie und Molekularbiologie, - Anatomie (Lehre von der Zergliederung der Lebewesen sowie von Form und Bau ihrer Organe und Gewebe) und

Histologie (Lehre vom Bau der Gewebe des pflanzlichen, tierischen und menschlichen Körpers), - Endokrinologie (Lehre von den Drüsen mit innerer Sekretion, ihrer Funktion und ihren Hormonen), - Onkologie (Lehre von den Geschwulsten und Tumoren), - Kardiologie (Lehre vom Herzen und seinen Krankheiten), - Epidemiologie (Lehre von der Entwicklung, Verbreitung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten), - Ergonomie und Arbeitsmedizin, - aber auch Psychologie, Psychosomatik (Lehre von der Bedeutung psychischer Vorgänge für die Entstehung und

den Verlauf körperlich fassbarer Veränderungen) usw. ist der Diplom-Ingenieur für Biomedizinische Technik verantwortlich für die Einsatzbereitschaft der erforderlichen Geräte und ihren wirtschaftlichen Betrieb. Er wirkt mit bei der Planung, Durchführung, datenmäßigen Erfassung und Auswertung von Versuchen, konstruiert und erstellt bei Bedarf neue Versuchsaufbauten und testet diese. Vorhandene Großgeräte, insbesondere auch elektronische Datenverarbeitungsanlagen, werden von ihm betrieben, programmiert und instand gehalten.

1.5 Klinische Forschung

Im Bereich der klinischen Forschung wirkt er mit bei der Entwicklung neuer Verfahren und Geräte zu Diagnostik und Therapie sowie neuer technischer Hilfsmittel für Patienten und Behinderte. Medizinische Anforderungen übersetzt er in einen technischen Pflichtenkatalog. Er übernimmt Aufgaben bei der Konzipierung, Entwicklung, Prüfung und Optimierung von Geräten und Verfahren zu Diagnostik und Therapie, von klinisch-chemischen Analyseverfahren, von künstlichen Organen, Prothesen und sonstigen Hilfsmitteln für Behinderte. Die Aufgaben sind vergleichbar denen eines Entwicklungsingenieurs in der medizintechnischen Industrie. Auch hier stellt der BMT-Ingenieur wiederum das Bindeglied zwischen medizinisch-biologischer Fragestellung und der zu ihrer Lösung benötigten Technik dar. Er übernimmt in erster Linie technische Dienstleistungen sowie - nach Zusatzqualifikation - Aufgaben als Sicherheitsfachkraft und im Strahlenschutz. Nur im sehr seltenen Ausnahmefall führt er selbständig und eigenverantwortlich Forschungs- und Entwicklungsaufträge durch.

1.6 Externe Beratungs-Dienstleitung

Weitere Aufgaben speziell im Bereich der externen Beratungs-Dienstleistung finden sich bei: - der Ausstattungsplanung im medizinischen und labortechnischen Bereich. Beginnend bei der Planung und

Ausschreibung von Anlagen/ Geräten und Leistungen über die Überwachung vor Lieferung und Installation bis zur Inbetriebnahme ist der BMT Ingenieur zuständig für die gesamte medizin- und labortechnische Ausstattung von Krankenhaus- bzw. Praxis-Neu- und -Umbauten sowie Modernisierungen;

- der Wirtschaftlichkeitsprüfung technischer Dienste im Krankenhaus, ggf. verbunden mit - Planung von Qualitätssicherung, Organisationsaufbau und -ablauf

der technischen Dienste.

1.7 Prüfung und Überwachung

Die Betriebs- und Funktionssicherheit medizinischer Geräte in der Klinik und Hilfsmittel in der Rehabilitation erfordern aufgrund entsprechender Gesetze und Vorschriften je nach Gefährdungsgrad eine (Material- und Bauartzulassung, eine Installationsabnahmeprüfung und/oder regelmäßig wiederkehrende sicherheitstechnische Kontrollen. Der Diplom-Ingenieur für Biomedizinische Technik wirkt mit bei der Entwicklung von Prüfverfahren für neuartige Geräte, führt die o.g. Prüfungen aus, wertet die Prüfergebnisse aus und ist beteiligt bei der Erarbeitung von risikomindernden Systemveränderungen.

Ein ähnliches Aufgabenfeld findet der BMT-Ingenieur bei der Prüfung von Arzneimitteln auf ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. In Zusammenarbeit mit Pharmakologen, Medizinern, Biochemikern und Statistikern plant er Labor-, Tier- und klinische Versuche, führt sie durch und wertet sie aus. Das sogenannte "Chemikaliengesetz" fordert für neu in den Handel zu bringende chemische Substanzen den Nachweis der Unbedenklichkeit für Mensch, Tier und Umwelt (Umweltverträglichkeitsprüfung). Der BMT-Ingenieur wirkt mit bei der Planung, Vorbereitung Durchführung und Auswertung der erforderlichen physikalischen chemischen, biochemischen und toxikologischen Untersuchungen. Ein weiteres Aufgabengebiet stellt die Arbeitssicherheit - nicht nur im Bereich der Medizin - dar. Im Rahmen der Gewerbeaufsicht und des arbeitsmedizinischen Dienstes sorgt der BMT-Ingenieur für eine Risikoverminderung an gewerblichen Arbeitsplätzen. Des weiteren findet der Diplom-Ingenieur für Biomedizinische Technik Aufgaben bei der Untersuchung von Unfallhergängen, sei es im Bereich von Medizin und Laboratorium, sei es allgemein im Arbeitsschutz, im Bereich Verkehr, Haushalt und Freizeit.

1.8 Informations- und Kommunikationstechnik in Biologie und Medizin

Die ständig steigende Flut an Fachinformationen in Form von neuen Gesetzen, Verordnungen, Vorschriften und Normen, vor allem jedoch in Form von wissenschaftlichen Fachpublikationen (Fachbücher, Kongressberichte, Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Technische Berichte von Fachgesellschaften und Geräteherstellern einschließlich der schriftlichen Gerätedokumentationen) erfordert neue Wege zur gezielten Nutzbarmachung für den Anwender. Allein das naturwissenschaftlich-technische Teilgebiet der Biomedizintechnik umfasst bereits eine für den einzelnen unüberschaubare Themenfülle, verbunden jeweils mit einer Vielzahl von Einzelinformationen, deren fachspezifische Einordnung und Verknüpfung den Einsatz von Informationsverarbeitungssystemen unumgänglich macht. Ingenieure der Biomedizintechnik sind aufgrund ihrer interdisziplinären Ausbildung in der Lage, Fachtexte für die Erfassung in einer computergestützten Informationsdatei aufzubereiten, d.h. z.B. die Zuordnung zu einem Fach-Teilgebiet vorzunehmen und den Inhalt des Originaldokumentes mit Hilfe von Schlagworten und Kurzzusammenfassungen sachgerecht wiederzugeben. Auf der Benutzerseite von Fachinformationsdiensten führt der Ingenieur anhand von Fachanfragen Informationsrecherchen in den Datenbanken weltweit durch, wobei seine eigene Fachkompetenz einen wesentlichen Einfluss auf die Relevanz der gefundenen Informationen hat. Im Rahmen der informationstechnischen Vernetzung der Arbeitsplätze in einer medizinisch-klinischen oder biologischen Institution wirkt der BMT-Ingenieur neben dem Medizininformatiker und dem medizinischen Dokumentationsassistenten mit bei Konzipierung, Einrichtung und Betrieb des Informationssystems. Spezielle Teilaufgaben findet er in der technischen Realisierung der Informationsgewinnung und -übertragung von diagnostischen Geräten.

1.9 Lehre und Ausbildung

Der Diplom-Ingenieur für Biomedizinische Technik findet - zumeist nur als Teil seiner Gesamttätigkeit - Aufgaben in der Lehre, Aus- und Weiterbildung. Als haupt- oder nebenberufliche Lehrkraft wirkt mit bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung von Ärzten, medizinisch-technischen Assistenten / -innen, Krankenpflege- und Laborpersonal sowie von Medizintechnikern. Vor allem jedoch ist er zuständig für die Unterweisung in der Anwendung, Bedienung und Wartung von medizinischen und labortechnischen Geräten als auch für die Einweisung und Schulung von medizintechnischem Vertriebs- und Service-Personal national sowie – Sprachkenntnisse vorausgesetzt- international. Zunehmende Bedeutung erlangt in diesem Zusammenhang die sogenannte Technische Dokumentation im Sinne der Erstellung von Schulungsmaterialien für Betrieb und Service, sei es in Form von Handbüchern (Gebrauchs- und Serviceanleitungen) oder als computerunterstützte Unterweisung in Form von on-line-Hilfesystemen oder eigenen Lernprogrammen. Nicht zuletzt auch aufgrund gesetzlicher Forderungen im Rahmen der Produkthaftung (EG-Richtlinien, Medizinproduktgesetz, nationale und internationale Sicherheitsnormen) erfordern diese Aufgaben neben didaktischem und journalistischem Geschick physikalisch-technisches Fachwissen und insbesondere profunde Kenntnisse der Geräteanwendung einschließlich der Betriebsabläufe.

1.10 Personalführung

Ist dem BMT-Ingenieur technisches oder Verwaltungspersonal unterstellt, so ist er verantwortlich für dessen Arbeitseinteilung und –anleitung, für Motivation, Sicherheit, Aufsicht, Weiterbildung und Entwicklung.

2 Tätigkeiten

2.1 Allgemeine Tätigkeitsmerkmale

Die nachfolgend beschriebenen Tätigkeiten beziehen sich, sofern nicht anders genannt wird, einschließlich der zugehörigen Datenverarbeitungsanlagen sowohl auf Geräte für die Diagnostik und Therapie von Patienten als auch auf Analysen- und Messgeräte der klinischen Chemie, Hämatologie und biologischen Forschung.

2.1.1 Qualitätssicherung der Medizintechnik in der Patientenversorgung

Entscheidendes Qualitätsmerkmal medizin-technischer Geräte und Anlagen ist neben der Sicherheit, der Verfügbarkeit und der Wirtschaftlichkeit insbesondere auch aus Sicht des Patienten und des Arztes ihre Leistungsfähigkeit. In enger Zusammenarbeit mit dem für die medizinische Geräteanwendung Verantwortlichen formuliert der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik die Anforderungen für die einzelnen Geräte und Anlagen unter Berücksichtigung des Versorgungsauftrages der medizinischen Einrichtung und des Profils des gesamten Geräteparks. Er übersetzt die medizinischen Anforderungen an neu zu beschaffende Geräte in technische Spezifikationen wie etwa: - Welchen klinischen Zweck soll das gewünschte Gerät - allgemein - erfüllen? - Welche physiologischen Größen am Patienten bzw. welche biochemischen Parameter sollen gemessen oder - in

der Behandlung - wie beeinflusst werden? - Welchen Leistungsumfang soll das Gerät haben? Wie groß sind die erforderlichen Arbeitsbereiche? Welche

Sonderfunktionen sind unbedingt erforderlich, welche erwünscht, welche unnötig? Wie hoch wird die Auslastung des Gerätes sein?

- Welche Leistungsstandards muss das Gerät erfüllen - sowohl aus medizinischer als auch aus technischer Sicht? - In Verbindung mit welchen bereits vorhandenen und welchen geplanten Anlagen soll das Gerät einsetzbar sein?

Welche technischen, organisatorischen und personellen Bedingungen müssen dazu erfüllt sein? - Welche vorhandenen Geräte oder Anlagen sollten vorrangig ersetzt werden, um einer qualitätsmindernden

Überalterung des Geräteparks entgegenzuwirken? Er erstellt ein mittel- und langfristiges Investitionskonzept und passt es wandelnden technischen als auch medizinischen Anforderungen an. Im Rahmen einer Gesamt-Qualitätssicherung erstellt er für Beschaffung, Betrieb und Instandhaltung der Medizintechnik das Qualitätssicherungshandbuch und die Qualitätssicherungsanweisungen, sorgt für die notwendigen Dokumentationen und Kontrolle. Er informiert sich systematisch anhand von Fachliteratur, speziell Fachzeitschriften, sowie durch Besuche von Ausstellungen, ebenso Teilnahme an Fachkongressen und Seminaren über den aktuellen Stand der Medizintechnik. Notwendige Geräteerweiterungen und -anpassungen plant er und führt sie gegebenenfalls auch selbst durch.

2.1.2 Gewährleistung der Sicherheit bei der Anwendung von Technik in der Medizin

Als zuständige Fachkraft für medizintechnikrelevante Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Richtlinien berät der BMT-Ingenieur Planer, Anwender und Verwaltung in Fragen der Sicherheit. In der Eigenschaft als Sicherheitsfachkraft ist er für die Arbeitssicherheit des medizinischen Personals zuständig und sorgt im Rahmen eines Sicherheitsprogrammes durch - regelmäßige Inspektion der Arbeitsplätze, - Mitwirkung bei der Planung, Ausführung und Unterhalt von Betriebsanlagen und sozialen und sanitären

Einrichtungen, - Mitwirkung bei der Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln, - Mitwirkung bei der Einführung von neuen Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen

für die Sicherheit am Arbeitsplatz. Zur Gewährleistung der Patientensicherheit beim Einsatz von medizinischen Geräten trägt er durch regelmäßige Gerätewartung, Funktions- und Sicherheitskontrollen bei. Gerätefehlbedienungen mit Gefährdung von Patient und Personal beugt er durch Schulungsprogramme für Geräteanwender vor, die er konzipiert und gegebenenfalls auch selbst durchführt. Er wacht über die Einhaltung des Gerätesicherheitsgesetzes (§ 8a "Medizintechnische Geräte”) und der diesen Paragraphen präzisierenden sogenannten Medizinproduktegesetz (s. a. u.: administrative Tätigkeiten). Danach kommen den regelmäßigen Sicherheitstechnischen Kontrollen an medizinisch-technischen Geräten insofern besondere Bedeutung zu, da der Prüfer für die Durchführung dieser Prüfungen weisungsfrei zu stellen ist und eine Ingenieurqualifikation (oder vergleichbare Kenntnisse) sowie einschlägige Berufserfahrung gefordert sind. Neben der administrativen Planung (s. u.) hat hierzu auch eine technische Planung und Vorbereitung zu erfolgen: - Vorbereitung des Prüfprotokolls und der Checkliste anhand der Angaben in der Bauartzulassung, - Zusammenstellung, ggf. Entwicklung oder Anpassung der notwendigen Prüfmittel, - geräte- und programmäßige Anpassung für eine Kopplung der Prüf- und Messgeräte an eine EDV. Als Strahlenschutzbeauftragter sorgt er für die Einhaltung der Strahlenschutzbestimmungen, führt er die gesetzlich vorgeschriebenen Belehrungen für die im Kontrollbereich tätigen Arbeitnehmer und die Strahlendosismessungen vor Ort durch. Er überwacht die Einhaltung der Vorschriften aus Röntgen- und Strahlenschutzverordnung und wirkt beratend bei der Ausstattung neuer Funktionsbereiche in der Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin mit. Nach Eintritt eines gerätebedingten Unfalles veranlaßt er die Unfallmeldung, untersucht die Ursachen, erfasst die Untersuchungsergebnisse in einem Bericht und wertet sie aus mit dem Ziel, Maßnahmen zur Verhütung ähnlicher Vorkommnisse ergreifen zu können. Er arbeitet zusammen mit Betriebsärzten, Feuerwehr (Brand- und Explosionsschutz!), Gewerbeaufsicht, Berufsgenossenschaften und Überwachungsinstitutionen bzw. vereidigten Sachverständigen und bereitet Ortsbegehungen und Anlagenprüfungen vor.

2.1.3 Instandhaltung

Im Rahmen eines Instandhaltungsprogrammes, welches er erstellt und bei Bedarf modifiziert, sorgt der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik für die regelmäßige vorbeugende Instandhaltung aller Geräte. Dies umfasst die Reinigung und Pflege, die Inspektion, den Ersatz von Verschleißmaterial und die Erneuerung von Betriebsstoffen im Zuge der Wartung sowie die abschließende Funktions- und Sicherheitsprüfung vor der erneuten Inbetriebnahme. Nach entsprechender Einweisung delegiert er die Durchführung einzelner Instandhaltungsmaßnahmen an den jeweiligen Geräteanwender oder an nachgeordnetes technisches Personal. Wird die Störung oder der Ausfall eines Gerätes gemeldet, so veranlasst er nach einer groben Eingrenzung des Fehlers die Instandsetzung entweder durch hauseigenes technisches Personal oder durch einen externen technischen Kundendienst (Geräte-Hersteller oder Service-Firma). Im Ausnahmefall führt er die Reparatur mit anschließender Funktions- und Sicherheitsprüfung selbst durch. Im Rahmen der Qualitätssicherung und Kostenkontrolle sorgt er jedoch auch für eine fachliche Kontrolle der Instandhaltungsaktivitäten. Diese kann von einer - stichprobenartigen - Kontrolle der Instandhaltungsberichte (Protokolle, Arbeitsnachweise) bis hin zur persönlichen Überprüfung der erfolgten Arbeit vor Ort an der Anlage reichen.

2.1.4 Administrative Tätigkeiten

Zu den sogenannten "nichttechnischen" Tätigkeiten eines Diplom-Ingenieurs für Biomedizintechnik zählen umfangreiche Verwaltungs-, Administrations- und Managementtätigkeiten, insbesondere die Bewirtschaftung der medizinisch-technischen Geräte und Anlagen in der Patientenversorgung: • Verwaltung medizintechnischer Geräte:

Die Umsetzung des oben schon genannten Medizinproduktegesetzes aber auch der wirtschaftliche Einsatz von Geräten, ihre vorbeugende Instandhaltung, rückschauende Kosten-, Ausfallzeiten- und Sicherheitsstudien und eine bedarfsgerechte Investitionsplanung erfordern die umfassende Inventarisierung aller Geräte (Gerätedatei) inklusive der Dokumentation aller Folgeereignisse (Wartungen, Reparaturen, Prüfungen, Ausfälle und ihre Ursachen, Ersatzteile, Kosten etc.) in Form eines "Geräte-Lebenslaufes". Geräte mit besonderem Gefährdungspotential für den Patienten unterliegen einer besonderen Dokumentationspflicht. Das sogenannte Produktebuch für jedes Einzelgerät als Auszug aus der Gesamt-Gerätedatei muss hierbei in aktueller Form dem Geräteanwender (auch eventuellen Prüfern z.B. des Gewerbeaufsichtsamts) jederzeit zugänglich sein, was vom zuständigen BMT-Ingenieur organisatorisch sicherzustellen ist. Krankenhauseigene Organisationsformen des

vorgeschriebenen Produktebuches klärt der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik mit dem zuständigen Gewerbeaufsichtsamt.

Ihm obliegen alle in diesem Zusammenhang erforderlichen Tätigkeiten von der Planung der Gerätedatei, ihrer Einführung - gegebenenfalls auch der Erstellung oder Modifikation praxisgerechter, anwenderfreundlicher Computer-Programme -, der Geräteinventarisierung einschließlich -klassifizierung und fortlaufenden Aktualisierung der Datei bis zur Auswertung der gespeicherten Daten im Zuge von Geräteeinsatzplänen, Haushaltsabschlüssen und Statistiken. Er wirkt mit bei der Geräteeinsatzplanung, der Verwaltung von Fremdgeräten, die entweder vor einem Kauf probeweise zum Einsatz kommen oder als Prototypen der klinischen Erprobung unterliegen, und der Bereitstellung von Ersatzgeräten bei Geräteausfällen.

• Überwachung von Gewährleistungsansprüchen.

Dies gilt sowohl bei Neukauf von Geräten, Anlagen, Zubehör oder Verbrauchsmaterial als auch für Dienstleistungen, z.B. Reparaturen.

• Bearbeitung und Vorbereitung von Wartungs-, Reparatur- und Leihverträgen und deren Überwachung; • Rechnungskontrolle; • Beschaffung, Bearbeitung von Ausschreibungen und Angeboten:

Am Beispiel der Neu- oder Ersatzbeschaffung von Geräten sollen die typischen Verwaltungstätigkeiten eines BMT-Ingenieurs erläutert werden: Die in der Regel im Rahmen einer Beschaffungskommission gemeinsam festgelegten medizinischen Leistungs- und Qualitätsanforderungen "übersetzt" der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik in entsprechende technische Spezifikationen. Nach einer Abschätzung der Betriebs- und UmweItbedingungen [Aufstellung des Gerätes, Ver- und Entsorgung (Elektro, Medizinische Gase, Wasser, Notfallversorgung), Umgebungsklima (Temperatur, Feuchte, Lösungsmitteldämpfe, Gase - Brand- und Explosionsgefahr! -, Beleuchtung), mechanische, elektrische und magnetische Einflüsse, zu berücksichtigende Installationsvorschriften, Normen, Gesetze, Sicherheitsbestimmungen, einzuholende Genehmigungen, Einweisungsbedarf etc.] fertigt der Ingenieur anhand von Prospekten und Firmenveröffentlichungen eine Marktübersicht an. Er nimmt mit möglichen Lieferanten Kontakt auf und schätzt die voraussichtlichen Investitions- und Folgekosten ab. Im Einvernehmen mit dem Geräteanwender und der Verwaltung formuliert er den Ausschreibungstext mit allen technischen Spezifikationen und Sonderwünschen. Anhand der nach der Ausschreibung erhaltenen Angebote beurteilt er die Geräte technisch und klinisch nach

- Leistung, - Herstellungs- und Konstruktionsqualität, - Einsetzbarkeit in vorhandenen Systemen (Kompatibilität), - notwendiges Zubehör, Verbrauchsmaterial etc. - Sicherheit, Aufwand für sicherheitstechnische Prüfungen, - Bedienungsfreundlichkeit und -sicherheit, - Wartungsfreundlichkeit, - erforderliche und angebotene Personalschulung, - erforderlicher und angebotener technischer Service, - Service-Handbücher, notwendiges Spezialwerkzeug und Prüfmittel bei Eigenservice; Ersatzteilversorgung usw. Im Einvernehmen mit Anwender und Verwaltung, bei Großgeräten auch mit dem zuständigen Sozialministerium sowie den Krankenkassen, wird der Lieferant aufgrund der Gerätebeurteilung und -kosten (Anschaffungs- und Folgekosten) ausgewählt, der Kauf-, gegebenenfalls auch ein Wartungs- und Reparaturvertrag werden formuliert. je nach möglicher Eigenleistung im Rahmen der Instandhaltung während der Garantiezeit handelt der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik besondere Vertragsbedingungen mit dem Hersteller / Lieferanten aus. Er berücksichtigt hierbei ebenfalls die bei Geräten der Gruppe 1 zwingend vorgeschriebene Inbetriebnahme durch den Hersteller / Lieferanten und notwendige Schulungen von Anwendern und / oder technischem Personal. Anhand der erhaltenen technischen Informationen bereitet der Ingenieur die Installation, die Eingangsprüfung und die Inbetriebnahme des Gerätes sowie die Schulung der Anwender vor. Bei Lieferung überwacht er die Installation, führt die Vollständigkeits-, Funktions- und Sicherheitsprüfung durch, bereitet ggf. das Genehmigungsverfahren vor und sorgt schließlich für die ordnungsgemäße Inbetriebnahme des Gerätes. • Erstellung von Instandhaltungs- und Sicherheitsprogrammen;

• Organisation des für die durch eigenes Personal ausgeführte Wartung und Reparatur erforderlichen Betriebsstoff- und Ersatzteillagers nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten;

• Erstellung des Haushaltsplanes, Treffen von Rentabilitätsentscheidungen; • Anfertigung von Gutachten über den Zustand von Anlagen und Geräten; • Begutachtung und Ausstattungsplanung medizinischer Einrichtungen; • Wirtschaftlichkeitsberechnung bei Beschaffung und Instandhaltung; • Erstellung von Geräteausfallstatistiken; • Erstellung von Leistungsbilanzen; • Bearbeitung von Stilllegungs-, Aussonderungs-, Entsorgungsvorgängen; • Erstellung von Berichten (Prüfberichte, Versuchsberichte, Tätigkeitsberichte, Unfallberichte etc.); • Vorbereitung und Abwicklung von Genehmigungsverfahren; der Kontakt mit Behörden, Sachverständigen und

Versicherungen; • Aufstellung, Organisation und Durchführung von Qualitätssicherungssystemen einschl. Bewertung der

Qualitätskontrollergebnisse; • allgemeine Korrespondenz; • Kontakt mit Vertriebs- und Service-Personal der Gerätehersteller; • in Krankenhaus / Klinik: die Repräsentation der Abteilung Biomedizintechnik; • verantwortliche Verhandlungsführung; • Weiterentwicklung der Abteilung (Aufgaben, Ausstattung, Qualifikation); in Ingenieurbüro/Service-Firma zusätzlich: • Werbung, Akquisition von Aufträgen; • Vertragsverhandlung, Kontaktpflege einschl. Bearbeitung von Reklamationen; • kaufmännische Betriebsführung einschl. Personalverwaltung; • in leitender Funktion:

- Haushaltsplanung und -verwaltung, - Formulierung von Arbeitszielen, Termin- und Materialplänen, - Erfolgskontrolle, Berichtswesen;

• Personalführung:

Je nach Arbeitsplatz unterstehen dem Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik Techniker, Handwerker, Labor- und Verwaltungspersonal, die er anleitet und führt. Er teilt die Arbeit ein, kontrolliert sie und ist gegebenenfalls für die Organisation eines 24-Stunden-Bereitschaftsdienstes einschließlich der Urlaubszeitplanung zuständig.

2.1.5 Ausstattungsplanung für medizinische Einrichtungen

Die Errichtung, Ausstattung und Inbetriebnahme medizinischer Einrichtungen, speziell größerer Krankenhäuser und Kliniken als Großprojekte, vollzieht sich in genau festgelegten Schritten (Phasen), wobei der medizin- und labortechnischen Ausrüstung im Hinblick auf medizinische Erfordernisse, Betriebsabläufe, Investitions- und Folgekosten eine zunehmende Bedeutung zukommt. Der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik ist an allen Planungsstufen beteiligt: von der Grundlagenermittlung (Leistungs- und Kapazitätsermittlung) und

Planungsvorbereitung bis zur Vergabe von Aufträgen und der Überwachung der Ausführung (Lieferung, Installation, Inbetriebnahme). Zeitlich vor die administrativen Tätigkeiten der Beschaffung einzelner Geräte (s.o.) treten hier umfangreiche Abstimmungs- und Planungsaufgaben: • Ermittlung des notwendigen Leistungsspektrums der medizintechnischen Ausstattung anhand: - des regionalen Versorgungsauftrages der auszustattenden medizinischen Einrichtung und der hierfür

voraussichtlich erforderlichen Kapazität, - der Vorgaben, Wünsche und Einschränkungen (speziell finanzieller Art) des Krankenhausträgers, - der Wünsche der künftigen Anwender der Geräte und Systeme (Ärzte, paramedizinisches Personal); • Ermittlung und Festlegung der Betriebsabläufe aus funktioneller, wirtschaftlicher, ergonomischer und hygienischer

Sicht unter Berücksichtigung relevanter Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Richtlinien; • Ermittlung der gebäudetechnisch zu erfüllenden Anforderungen (Wege, Flächen, Statik, Ver- und Entsorgung,

Klimatisierung, Brandschutz, Explosionsschutz, Strahlenschutz, Abschirmung etc.) in Zusammenarbeit mit Architekten und Bauingenieuren;

• Erstellung und Koordination der Ausstattungs- und Inbetriebnahme-Terminpläne. Je nach Kompetenz auch mit voller Kostenverantwortung erteilt der BMT-Ingenieur schließlich die Liefer- und Leistungsaufträge und überwacht ihre Ausführung. Er sorgt für die notwendigen Sicherheits- und Abnahmeprüfungen sowie für die Anwenderschulung und koordiniert die Inbetriebnahme, ggf. auch Umzugsmaßnahmen, sofern die neue Einrichtung als Ersatz für eine alte erstellt wurde.

2.1.6 Einsatz, Anwendung von Geräten in der Routine

In hochtechnisierten Abteilungen eines Klinikums oder einer Facharztpraxis wirkt der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik direkt bei der Patientenversorgung mit. Er unterstützt den Arzt in Auswahl und Anwendung technischer Apparaturen und sorgt durch eine Geräteeinsatzplanung für eine optimale Geräteauslastung auch unter wirtschaftlichen Aspekten. Die Kalibrierung (Einmessung) und Justierung (Einstellung, Ausrichtung) sowie der Einsatz von Großgeräten am Patienten geschieht unter seiner Aufsicht; gegebenenfalls wendet er in Ausnahmefällen die Geräte selbst an. Insbesondere führt er mit Hilfe von Datenverarbeitungsanlagen Behandlungssimulationen durch (z.B. in der Planung einer Strahlentherapie), betreibt und programmiert allgemein Rechenanlagen in Labor, Klinik und Forschung. Die klinische Erprobung neuer Geräte (Prototypen), Verfahren und Materialien sowie ihre Einführung in die Routine geschieht unter seiner Anleitung und Aufsicht.

2.1.7 Einsatz von EDV-Anlagen

Ist der BMT-Ingenieur für den Einsatz und Betrieb von Datenverarbeitungsanlagen in Biologie, Medizin und Klinik zuständig, so führt er den Anschluss von Mess-, Analyse-, Diagnostik- und Therapiegeräten am Computer durch mit dem Ziel, die Gerätesteuerung, Datenerfassung und -auswertung zu automatisieren. Er erstellt die erforderlichen Programme unter Berücksichtigung von Datenschutz und Anwenderfreundlichkeit. Bei bestehenden DV-Systemen obliegen ihm der Betrieb von Datennetzen und Datenbanken, die Pflege - und bei Bedarf - die Modifikation der Programme in Anpassung an aktuelle Fragestellungen. Im Rahmen der Entwicklung neuer Geräte und Verfahren zu Diagnostik und Therapie erstellt der BMT-Ingenieur Programme zur Gerätesteuerung, Datenerfassung, -übertragung, -speicherung und -verwaltung, -auswertung und -verarbeitung sowie -präsentation. In der medizinischen Datenverarbeitung arbeitet er mit Medizinphysikern, Medizin-Informatikern, Mathematikern, Informatikern) sowie medizinischen Dokumentationsassistenten zusammen.

2.1.8 Tätigkeiten bei der Erforschung biomedizinischer Grundlagen

Im Rahmen der biologischen, medizinischen und biochemischen Grundlagenforschung erstellt der BMT-Ingenieur als Laboringenieur die Versuchspläne im Hinblick auf die Zeit-, Personal-, Geräte- und Materialeinteilung. Er sorgt koordinierend für die Einhaltung dieser Pläne, entwickelt, baut und testet Versuchsaufbauten. Er führt physikalische, chemische, biologisch-physiologische Versuche, Analysen und Materialprüfungen teilweise selbst aus, protokolliert die Versuchsergebnisse, wertet sie statistisch aus und erstellt den Versuchsbericht. Erfordert die Forschung den Einsatz komplexer Großgeräte, die zur Bedienung technisch hochqualifiziertes Fachpersonal erfordern, so betreibt

der BMT-Ingenieur u. U. nur ein Einzelgerät bei ständig wechselnder Aufgabenstellung, die keine Automation zulässt. Im übrigen übernimmt der BMT-Ingenieur hier auch die Instandhaltung der Geräte.

2.1.9 Entwicklung neuer Geräte und Verfahren

Nach detaillierter Vorgabe der Anforderungen an ein neues Gerät oder Verfahren in bezug auf: - gewünschte Leistung, - physikalisch-technische Grundlagen, - Konstruktions- und Sicherheitsvorschriften, - Kosten, - Zuverlässigkeitsanforderungen, - ergonomische Gesichtspunkte, - Kombinationsfähigkeit mit anderen Geräten, - fertigungstechnische Bedingungen, - allgemeine Qualitätsanforderungen usf. werden Konstruktionspläne erstellt, Prototypen entwickelt, Gerätetests geplant, durchgeführt und ausgewertet sowie Gerätemodifikationen vorgenommen. Der Entwicklungsingenieur löst die ihm gestellte technische Aufgabe unter Berücksichtigung geltender Sicherheitsbestimmungen, ergonomischer Anforderungen und der Bedingungen des späteren Geräteeinsatzes (Umgebung, Klima, Pflege etc.) sowie der Instandhaltung. Er ist darüber hinaus beim Entwurf der Bedienungs- und Service-Anleitungen beteiligt, er bereitet die Geräteprüfung (z.B. für Bauartzulassung) und die Patentanmeldung vor. Seine Arbeit ist zunehmend eingebunden in ein gesamtes Qualitätssicherungssystern, welches ihm auch die Dokumentation der Qualitätssicherungsmaßnahmen im Produktentwicklungsbereich abverlangt.

2.1.10 Produktmanagement

Der Produktmanager trägt die fachliche, insbesondere organisatorische und wirtschaftliche Verantwortung für die technische Konzeption, Entwicklung und Weiterentwicklung eines medizinischen oder analysentechnischen Gerätes. Er koordiniert die Entwicklungsarbeiten an unterschiedlichen Funktionsgruppen des Gerätes und sorgt für die Integration notwendiger Fremdprodukte und -leistungen. Er sollte die medizinisch-biologische Relevanz von naturwissenschaftlich-technischen Fortschritten erkennen, um so biomedizintechnische Neuentwicklungen auch ohne akute Anforderung aus der Klinik zu initiieren.

2.1.11 Qualitätsmanagement

Zu den Tätigkeiten des Qualitätsmanagers gehören die Entwicklung des Qualitätssicherungssysterns für Produkte und/oder Dienstleistungen, seine Dokumentation im Qualitätssicherungshandbuch, die Abwicklung von Akkreditierungs- und Zertifizierungsverfahren, von Bauartprüfungen und -zulassungen sowie die Sicherstellung aller Maßnahmen zur Wahrung der festgelegten Qualität und ihrer Dokumentation.

2.1.12 Applikation

(Anwendung) (nicht zu verwechseln mit der Gerätebedienung in der Routine; letzteres ist Aufgabe der Medizinischtechnischen Assistenten, der Arzthelfer, des Fach-Krankenpflegepersonals und der Kardiotechniker): Während der technische Kundendienst für die technisch einwandfreie Funktion von Geräten zuständig ist, sorgt der Applikationsingenieur für ihren effizienten Einsatz durch den Anwender. Seine Aufgaben reichen von der Geräte-Demonstration über die allgemeine Anwenderschulung bis hin zur generellen oder auch kundenspezifisch-individuellen Erarbeitung neuer Geräteanwendungsverfahren. Sollen vorhandene Geräte oder Verfahren für geänderte oder neue Aufgabenstellungen eingesetzt werden, so erarbeitet der BMT-Ingenieur nach Abschätzung der Erfordernisse und Möglichkeiten die notwendigen Modifikationen. Er stellt bei Bedarf die Kompatibilität unterschiedlicher Geräte in einem Gesamtsystem her. Dies gilt insbesondere auch für den geräte- und programmäßigen Anschluss medizin- bzw. labortechnischer Geräte an DV-Systeme.

2.1.13 Lehre, Ausbildung, Schulung

Wird der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik ganz oder teilweise in der beruflichen Ausbildung, in der Personalschulung oder Einweisung von Geräteanwendern tätig, so hat er die Aufgaben einer Lehrkraft zu erfüllen: - Erstellung eines Lehrplanes anhand gegebener oder von ihm formulierter curricularer7) Anforderungen, - Erstellung des didaktischen Konzeptes unter Berücksichtigung lernpsychologischer Grundlagen, - Vorbereitung von Lehr- und Lernmitteln (Skripte, Dias, Filme, Versuchsaufbauten und Arbeitsplätze für

Teilnehmer); Organisation der Lehrveranstaltung, - Durchführung der Lehrveranstaltungen (Vortrag, Demonstration, Vorführung, Übung am Gerät etc.), - Überprüfung des Lernerfolges, - Organisation und Durchführung von regelmäßigen "Auffrischungs- und Vertiefungskursen". Auch außerhalb von offiziellen Lehrveranstaltungen weist der BMT-Ingenieur bei Bedarf Anwender von Geräten in die Gerätebedienung, -pflege, -wartung, -kalibrierung, -justierung und -reparatur ein.

2.1.14 Technische Dokumentation

Die Komplexität moderner Geräte und Anlagen, insbesondere aber auch gesetzliche Anforderungen sowie die berechtigten Ansprüche von Käufern, Anwendern und Instandhaltern an die mitgelieferte schriftliche Dokumentation führte zur Entwicklung des neuen Aufgabenbereiches der Technischen Dokumentation. Voraussetzung ist neben hohem technischem Fachwissen ein sicheres schriftliches Ausdrucksvermögen und die Fähigkeit, komplexe technische Zusammenhänge verständlich darzustellen. Mit pädagogischem Geschick erstellt der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik als technischer Autor - Gerätebeschreibungen (auch für Werbezwecke), - Gerätebeschriftungen, - ausführliche Gebrauchsanleitungen, - Kurz-Gebrauchsanleitungen, Leitfäden, - Checklisten, - Inspektionsanleitungen, - Wartungsanleitungen, - Fehler-Such-Anleitungen, - Instandsetzungsanleitungen. Speziell die Entwicklung von Schulungsmaterial, Hilfsmittel für Lehrkräfte wie auch Material zum Selbststudium für Lernende gewinnt zunehmende Bedeutung auch in der Medizin(technik). Da viele Systeme softwaregesteuert sind und dazu eigene Computer integriert enthalten, bietet sich neben der anwenderfreundlich programmierten Bedienungsoberfläche einschließlich einem optimalen Hilfesystem nun auch der Einsatz sowohl von Lernprogrammen für den Anwender als auch von Hilfsprogrammen für Inspektionen, Wartungsaufgaben und Instandsetzungen an. Mit Hilfe spezieller Entwicklungsprogramme und in enger Zusammenarbeit mit dem Produktmanager und dem Entwicklungsingenieur gestaltet der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik die Bildschirmanzeigen und programmiert die genannten Lernsysteme.

2.2 Ausübungs- und Aufstiegsformen

Im Bereich Medizinische Technik in der klinischen Anwendung findet der BMT-Ingenieur zwei Haupteinsatzgebiete: • den medizintechnischen Service und • die Anwendung der Medizintechnik am Patienten.

Der medizintechnische Service gewährleistet die Qualität, Verfügbarkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Medizintechnik in Krankenhaus, Klinik, Praxis, Rehabilitationseinrichtung etc. Die Tätigkeiten umfassen die Bewirtschaftung der Medizintechnik, die Aufstellung und Durchführung von Instandhaltungs- und Sicherheitsprogrammen sowie - für den Ingenieur - erhebliche administrative Funktionen. In Abhängigkeit vom Umfang der jeweiligen Aufgaben finden sich unterschiedliche Organisationsformen, die im folgenden beispielhaft beschrieben werden:

7 Curriculum: Theorie des Lehr- und Lernablaufs

• Das Medizintechnische Service-Zentrum bzw. die Medizintechnische Abteilung bildet in einem mittleren bis großen Krankenhaus (ab etwa 500 Betten) bzw. in einer Universitätsklinik eine eigene, für die gesamte Klinik zuständige Abteilung mit einem oder mehreren Ingenieuren, Technikern (sowohl Medizintechniker als auch Elektronik- und Feinwerktechniker und sonstiges technisches Personal) sowie Verwaltungsangestellten.

In Einzelfällen finden sich in hochtechnisierten Abteilungen von Universitätskliniken wie z.B.

- Anästhesie und Intensivmedizin, - Kardiologie einschl. Angiographie und Herzschrittmacherambulanz, - Dialyseabteilung, - physikalische Therapie mit Lithotriptern, - Radiologische Diagnostik u. ä.

eigene Servicegruppen mit einem Ingenieur oder Physiker als Leiter und einem kleinen Stamm technischen Personals. Neben technischen Routine-Serviceaufgaben erfüllen diese Gruppen auch technisch-wissenschaftliche Aufgaben.

Zumeist privatwirtschaftlich organisiert arbeiten ähnliche Service-Institutionen regional oder auch überregional und betreuen in einem vertraglich vereinbarten Umfang ein oder mehrere Krankenhäuser und / oder Arztpraxen. Ihr Serviceauftrag kann auf definierte Teilaufgaben begrenzt sein wie z. B. "Durchführung der Sicherheitstechnischen Kontrollen" oder "Instandhaltung einer bestimmten Geräteart" oder "Sicherheitstechnische Betreuung und Beratung nach § 6 Arbeitssicherheitsgesetz" oder auch "Anwendereinweisung an den Geräten. . .". In kleineren Krankenhäusern, Spezialkliniken etc. ist der BMT-Ingenieur, evtl. unterstützt durch einen oder mehrere Techniker, für den gesamten medizintechnischen Service zuständig. Hier ist er - im Idealfall - dem Verwaltungsleiter direkt unterstellt, oder er wirkt in Zusammenarbeit mit dem haustechnischen Personal, speziell dem Krankenhausbetriebsingenieur, in der allgemeinen technischen Abteilung. Gelegentlich untersteht der BMT-Ingenieur auch dem medizinischen Leiter des Krankenhauses. Ein ähnliches Aufgabenspektrum findet der BMT-Ingenieur als Technischer Leiter einer Laborpraxis (Laborgemeinschaft niedergelassener Ärzte) oder der Praxis eines niedergelassenen Radiologen. Die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten reichen ansonsten vom technischen Mitarbeiter (Sachbearbeiter mit Zuständigkeit für ein begrenztes Aufgabengebiet innerhalb einer großen medizintechnischen Abteilung bzw. Service-Firma) bis zum Leiter der Medizintechnik-Abteilung/des Medizintechnischen Service-Zentrums oder Niederlassungsleiter, Geschäftsführer bzw. Inhaber einer privaten Service-Firma und - im Einzelfall - bis zum Leiter der gesamten Technik im Krankenhaus (Technischer Krankenhausleiter) oder auch - fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten vorausgesetzt - zum Verwaltungs- oder Betriebsleiter. Nach entsprechender Berufserfahrung und/oder Weiterbildung kann der BMT-Ingenieur Spezialtätigkeiten als Sicherheitsingenieur, Strahlenschutzbeauftragter oder auch als Hygiene-Ingenieur übernehmen. Nur in sehr wenigen hochtechnisierten Abteilungen einer Klinik, einer Facharztpraxis (Radiologie, Nuklearmedizin) oder eines Privatlabors wirkt der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik direkt bei der routinemäßigen Patientenversorgung mit. Einen nicht unerheblichen Anteil seiner Arbeitszeit nimmt jedoch auch hier der allgemeine technische Service (Administration, Sicherheit, Instandhaltung, Einweisung des Personals in die Gerätebedienung) in Anspruch. In den nachfolgend beschriebenen Abteilungen und Fachgebieten findet der BMT-Ingenieur u. U. eine Aufstiegsmöglichkeit vom technischen Mitarbeiter zum technischen (!) Leiter der Abteilung oder des Instituts.

• Das Hauptarbeitsgebiet stellt in diesem Zusammenhang die Strahlentherapie dar. Hier kann der BMT-Ingenieur abgesehen von allgemeinen technischen Serviceaufgaben die Aufgaben eines Medizinphysikers wahrnehmen8. Zu seinen Strahlenschutzaufgaben gehören Dosismessungen an den Arbeitsplätzen des Personals, die Personendosimetrie [Ermittlung der individuell erhaltenen Strahlendosis des Personals (durch an der Berufskleidung permanent mitgeführte Dosimeter) und der Patienten (durch Messung während der Bestrahlung)] sowie die halbjährliche "Strahlenschutzbelehrung" der im Kontrollbereich Tätigen.

Darüber hinaus weist er das medizinische und paramedizinische Personal in die Bedienung der Geräte ein.

8 Laut Strahlenschutzverordnung von 1976 darf ein Beschleuniger (= Gerät zur Erzeugung hochenergetischer Strahlen) zur Behandlung von Menschen nur eingesetzt werden, "wenn ein besonders ausgebildeter Physiker oder eine hinreichend ausgebildete sonstige Person als weiterer Strahlenschutzbeauftragter bestellt ist.

Er führt im Rahmen eines Qualitätssicherungsprogrammes regelmäßig Dosismessungen zur Ermittlung (für die nachfolgende Bestrahlungsplanung) und Kontrolle der Strahlfeldparameter mit Hilfe von Phantomen9 durch, protokolliert und bewertet sie. Er sorgt für die Kalibrierung und Einhaltung von Eichfristen der benutzten Dosimetriesysteme.

Insbesondere fällt in seinen Aufgabenbereich die physikalisch-technische Therapieplanung. Unter Berücksichtigung der anatomischen Besonderheiten des einzelnen Patienten, der strahlenbiologischen Grundlagen und der vom Radiologen formulierten therapeutischen Zielsetzung wird die individuelle Strahlentherapie computerunterstützt geplant (zeitlicher Ablauf, Steuerung der Bestrahlungsgeräte, Schutz der gesunden Organe des Patienten vor Strahlenbelastung etc.), rechnerisch und gegebenenfalls auch physikalisch mittels Phantom simuliert. In Kooperation mit dem Strahlentherapeuten und unter Verantwortung des leitenden Strahlenschutzbeauftragten (s.u.) entwickelt und erprobt er neue Strahlentherapiekonzepte. Der Ingenieur konstruiert bei Bedarf zusätzliche Vorrichtungen zur individuellen Lagerung und zum Strahlenschutz (Abschirmungen) des Patienten bei der Bestrahlung und stellt sie teilweise in der mechanischen Werkstatt selbst her.

Er ist zuständig für den Betrieb auch der DV-Anlagen; Programme zur Bestrahlungsplanung und -simulation sowie zur Betriebsablauforganisation erstellt bzw. modifiziert er bei Bedarf. Mit einer Berufserfahrung von 24 Monaten, davon mindestens 6 Monate an Beschleunigern, und Nachweis eines Spezialkurses im Strahlenschutz kann der BMT- Ingenieur den erforderlichen Fachkundenachweis erbringen und nach § 19 Abs. 2 und § 29 Abs. 3, 4 der Strahlenschutzverordnung zum Strahlenschutzbeauftragten zum Betrieb einer Beschleunigeranlage bestellt werden. Hiermit ist die Möglichkeit zu einer eigenverantwortlichen und leitenden Tätigkeit auf physikalisch-technischem Gebiet innerhalb einer Strahlentherapieabteilung gegeben. Da in der Nuklearmedizin (Diagnostik und Therapie) ein Umgang mit offenen oder umschlossenen Strahlern erfolgt, kommt dem Strahlenschutz - auch als Umweltschutz - besondere Bedeutung zu. Der BMT-Ingenieur erfüllt hier neben allgemeinen technischen Serviceaufgaben vornehmlich Strahlenschutzaufgaben einschl. der zugehörigen Dosimetrie (s.o.) - auch am Patienten. Er betreibt die computergestützten bildgebenden Großgeräte der Nukleardiagnostik und ist für die Herstellung und sichere Lagerung der benötigten radioaktiven Substanzen sowie die sachgerechte Sammlung, Zwischenlagerung und Entsorgung der radioaktiven Abfälle zuständig.

• In der Laboratoriumsmedizin (klinisch-chemisches, hämatologisches und histologisches Labor), aber auch in

biologischen, pharmazeutischen, chemisch- und physikalisch-analytischen Laboratorien übernimmt der BMT-Ingenieur als technischer Laborleiter die Verantwortung für den störungsfreien und wirtschaftlichen Laborbetrieb einschließlich des gesamten technischen Services. Er organisiert den Laborbetrieb, betreibt die EDV-Anlagen und erstellt Datenerfassungs-, -verarbeitungs- und Gerätesteuerungsprogramme. Er implementiert neue Analyseverfahren und Kommunikationstechniken und stellt die Kompatibilität zwischen Laborgeräten und Computern her. Er ist zuständig für die Materialverwaltung, die Personalschulung, die Qualitätssicherung der Analysen, die Beschaffung von Neugeräten und den Umweltschutz.

Arbeitsstätten in Routinelaboratorien finden sich außer in Krankenhaus und Klinik

- in ärztlichen Gemeinschaftslaboratorien und Laborarzt-Praxen, - in Blutbanken, - in gerichtsmedizinischen Instituten, - in privaten Analyseinstituten, welche Auftragsanalysen aus unterschiedlichen Fachgebieten [Medizin

einschl. Toxikologie, Wasser-, Abwasser-, Schlamm-, Lebensmitteluntersuchungen, Umweltanalytik allgemein (s. a. sog. "Öko-Institute" u. a.)] durchführen,

- in staatlichen Untersuchungsämtern, - in Produkt-Kontroll-Laboratorien der pharmazeutischen Industrie, chemischen Industrie und

Diagnostika-Hersteller, Lebensmittelindustrie, bio- und gentechnischen Industrie etc.

Bei der Arbeitsplatzsuche steht der BMT-Ingenieur in Konkurrenz zum Laborchemiker und zum Chemieingenieuer), z.T. auch zur leitenden Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin.

• In der medizinisch-klinischen Forschung in Universitäts- und Spezialkliniken wirkt der BMT-Ingenieur mit bei

der Entwicklung und Prüfung von neuen Diagnose- und Therapieverfahren einschließlich des Organ- und Funktionsersatzes (Prothetik). Neben dem allgemeinen technischen Service ist er vor allem für die

9 Phantom: technische Einrichtung anstelle eines menschlichen Körpers, mit der dieser simuliert wird. Im einfachsten Fall handelt es sich um ein Bassin mit Wasser (sog. Wasser-Phantom).

Programmierung und den Einsatz von EDV-Anlagen, den Betrieb und die Anwendung von Großgeräten zur Diagnose und Therapie zuständig.

• In der medizinisch-biologischen Grundlagenforschung an Forschungsinstitutionen und

Universitätsabteilungen, in biochemischen, pharmakologischen, arbeitsmedizinischen sowie physiologischen Laboratorien arbeitet der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik auf den Gebieten des technischen Services, des Betriebes von Großgeräten sowie der Forschung, Entwicklung und Applikation einschließlich der zugehörigen Arbeitskoordination und der Personalführung. Er wirkt mit bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Tierversuchen, biochemischen Analysereihen sowie Versuchen an menschlichen Probanden. In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler erstellt er Versuchspläne in bezug auf den Zeitablauf, den Personal- und Materialeinsatz. Er formuliert die aufgabenspezifischen Anforderungen an Geräte und Programme. Er entwickelt, erstellt, testet neue Versuchsaufbauten, führt selbst Versuche und aufwendige bzw. technisch schwierigere physikalisch-chemische Analysen aus, protokolliert die Versuchsbedingungen und -ergebnisse, wertet sie mit statistischen Methoden aus und schreibt die Versuchsabschlussberichte. Insbesondere ist er für den Einsatz von Messsystemen sowie EDV-Anlagen zur Versuchsplanung und -steuerung, zur Erfassung von Analyseergebnissen und physiologischen Messwerten, zur Verarbeitung dieser Daten sowie statistischen Beurteilung der Ergebnisse zuständig. Er führt den Anschluss von Analyse- und Messsystemen an den Computer durch, erstellt und testet auch hier die erforderlichen Programme. Er betreibt das gesamte Datenverarbeitungssystern einschließlich der Datenbanken, führt die Pflege von System- und Anwendersoftware durch und berät die EDV-Benutzer.

Teilweise ist der BMT-Ingenieur nur für den Betrieb eines einzelnen physikalischen oder chemisch-analytischen Großgerätes zuständig (z.B. Elektronen- und Rasterelektronenmikroskop einschließlich Mikrosonde, Röntgenspektrometer, Elektronen- und Kernspinresonanzspektrometer, Massenspektrograph, Bildverarbeitungssystem etc.). Er entwickelt neue Analyseverfahren einschließlich der zugehörigen Computerprogramme.

An Forschungsstätten kommen hier in Frage

- Institute der Universitäten, - staatliche und private Forschungsinstitutionen, - Großforschungseinrichtungen, - Forschungs- und Entwicklungslaboratorien der chemischen und pharmazeutischen Industrie.

Im Bereich der Forschung ist der BMT-Ingenieur in der Regel als technischer Mitarbeiter angestellt. Als Laboringenieur findet er u. U. eine Aufstiegsmöglichkeit zum technischen Leiter des Laboratoriums oder der Abteilung. Er zählt jedoch nicht zum wissenschaftlichen Personal im engeren Sinn! Eine Promotionsmöglichkeit ist ebenfalls nicht gegeben.

Forschungs- und Entwicklungsprojekte an Hochschulen und Institutionen werden größtenteils zeitlich auf einige Jahre begrenzt aus sog. Drittmitteln (Forschungsförderung durch die DFG, Stiftung Volkswagenwerk oder aus Bundesmitteln bzw. Forschungsaufträgen der Industrie) finanziert. Entsprechend erhält auch der im Rahmen des Projektes angestellte Ingenieur in der Regel nur einen Zeit-Arbeitsvertrag. Als Gelegenheit zur fachlichen Spezialisierung nach dem Diplom, als Sprungbrett zum Wiedereinstieg in den Beruf nach einer längeren "Familienpause" oder auch nur zur Überbrückung der Zeit zwischen Diplomprüfung und fester Anstellung sind derartige Projektarbeiten allerdings ideal geeignet.

• Medizintechnische Industrie

Zu der medizintechnischen Industrie zählen die Hersteller von Geräten, aber auch der sog. Medizintechnische Fachhandel, der vor allem die niedergelassenen Ärzte, die Patienten und zum geringeren Teil auch die Krankenhäuser mit zumeist kleineren Geräten beliefert und hierfür den technischen Service durchführt. Die Hersteller medizin- und labortechnischer Geräte verfügen in der Regel über ein eigenes Vertriebs- und Service-Netz, über das alle Kontakte mit dem Endkunden abgewickelt werden. In der medizintechnischen Industrie findet der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik vornehmlich eine Anstellung in:

- Vertrieb, - Service, - Produktmanagement, - Applikation, - Aus- und Fortbildung, Schulung und Training, - Marketing, - Qualitätssicherung,

- Technischer Dokumentation

sowie im Ausnahmefall auch in der Forschung und Entwicklung. Die Beschäftigungssituation in der medizintechnischen Entwicklung wird auch heute noch durch Ingenieure klassischer Fachrichtungen geprägt. Insbesondere in größeren Firmen liegt die Leitung von Entwicklungsgruppen und -abteilungen in der Regel in den Händen von promovierten Ingenieuren vornehmlich der Elektrotechnik, der Feinwerktechnik, des Maschinenbaus aber auch von Physikern. Einem engagierten BMT-Ingenieur mit einer handwerklich-technischen Berufsausbildung vor Studienbeginn und entsprechender Berufserfahrung nach dem Diplom wird im Einzelfall jedoch durchaus die Leitung eines Entwicklungsprojektes, einer Arbeitsgruppe oder auch Entwicklungsabteilung übertragen. Neben Kenntnissen der Physiologie, Medizin und des Krankenhauswesens einschließlich der dortigen Betriebsabläufe benötigt der Entwicklungsingenieur ein besonders umfangreiches Wissen in modernen Technologien der Informatik und der klassischen Ingenieurwissenschaften (Elektrotechnik, Elektronik, Maschinenbau, Feinwerktechnik). Der BMT-Ingenieur muss aufgrund seines aktuellen Wissensstandes in der Lage sein, zu analysieren, inwieweit und mit welchem technischen Aufwand naturwissenschaftliche und technische Fortschritte sich für die Medizin nutzen lassen, wobei ökonomische (Optimum statt Maximum) und ethische Aspekte (nicht alles, was technisch möglich ist, ist ethisch und sozial vertretbar!) zu berücksichtigen sind. Die Ausführung einer Entwicklungsidee orientiert sich einerseits an den medizinisch- klinischen Anforderungen, andererseits jedoch an Konstruktions- und Sicherheitsvorschriften sowie an nationalen und internationalen Normen und wird von einer ausführlichen Dokumentation aller Entwicklungsschritte und -ergebnisse begleitet. Letzteres gilt in verstärktem Maß auch für DV-Programme, an welche hohe Sicherheitsanforderungen (Funktionssicherheit, Patientensicherheit, Datenschutz) gestellt sind und die revisionsfähig sein müssen. Die ausführliche Prüfung von Funktion und Zuverlässigkeit erster Baumuster geschieht ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsingenieur, der hierbei Rückmeldung über die Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit des Gerätes erhält. Im Hinblick auf den späteren Anwenderkreis der Geräte (in der Regel medizinisches Personal oder auch Patienten selbst, also Nichttechniker!) kommt dem Bedienungskomfort, dem Schutz vor Fehlbedienungen mit dem Risiko der Personengefährdung und/ oder des Geräteausfalls sowie der Berücksichtigung ergonomischer Anforderungen besondere Bedeutung bereits bei der Entwicklung zu. Die Neuentwicklung eines Gerätes findet ihren vorläufigen Abschluss in der - u. U. auch vom Entwicklungsingenieur vorzubereitenden - Bauartprüfung und -zulassung durch die Behörden. Dem zum Projekt-, Arbeitsgruppen- oder Entwicklungsabteilungsleiter aufgestiegenen Ingenieur ist die Verantwortung für die Zeit-, Personal- und Materialplanung sowie für das Budget übertragen. Neben technischer Kompetenz benötigt er Verhandlungs- und Organisationsgeschick sowie Führungseigenschaften. Der Produktmanager ist für Funktion und Leistung eines oder mehrerer medizinischer oder labortechnischer Geräte verantwortlich. Daher muss er in der Lage sein, medizinisch-biologische Fragestellungen in technisch-physikalische Anforderungen zu übersetzen. Seine Arbeit bedingt eine ständige Informationssichtung und -auswertung anhand der Berichte von Geräteanwendern und Instandhaltungspersonal, aufgrund deutscher und internationaler Fachliteratur (Normen, Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Büchern, Informationen von Ausstellungen und Fachtagungen, Firmenprospekten, Auskünfte von Informationsdiensten u.ä.). Er formuliert den anwendungsspezifischen Anforderungskatalog für die Geräteentwicklung, spezifiziert die erforderlichen Gerätebaugruppen und Teilfunktionen und plant die Geräte-Entwicklung bzw. -Weiterentwicklung unter Einbezug von Eigenentwicklungen innerhalb seiner Firma sowie von Fremdprodukten und -leistungen. Hierzu zählen insbesondere auch DV-Geräte und eigens zu entwickelnde Programme.

Er erstellt den Zeit-, Material- und Finanzierungsplan für das Entwicklungsprojekt und kontrolliert die Einhaltung. Er führt verantwortlich die Beschaffung von Fremdprodukten und -leistungen durch. Er koordiniert und begleitet fachlich die Geräteentwicklung und -prüfung einschließlich notwendigem Zubehör. Er konzipiert das schriftliche Gerätebegleitmaterial (Gerätebeschreibung, Bedienungsanleitung, Installationsanleitung, Checklisten zur Funktions- und Sicherheitsprüfung sowie zur Fehlersuche, Wartungsvorschrift, Reparaturanleitung usw.) und führt produktbezogene Schulungen für Geräteanwender, Vertriebs- und Servicespezialisten durch - teilweise auch in englischer Sprache vor internationalem Zuhörerkreis. Soll das Produkt nicht nur national, sondern auch in anderen Ländern eingeführt werden, so sorgt der Produktmanager für die notwendigen Gerätemodifikationen (Anpassung an andere Betriebsbedingungen, Erfüllung dortiger Bauart-, Funktions- und Sicherheitsnormen, Beschriftung der Bedienelemente, Übersetzung des

Gerätebegleitmaterials etc.) und die amtliche Zulassung. Gleiches gilt, wenn der Produktmanager ein Gerät eines ausländischen Herstellers für die Einführung auf dem deutschen Markt vorzubereiten hat. Gerätepräsentationen bereitet er vor und führt sie durch. Klinische Geräteerprobungen organisiert er, begleitet er fachlich und beurteilt er abschließend. Als Gerätespezialist stellt er dem Marketing- und Vertriebspersonal Produktinformationen bereit. Aufstiegsmöglichkeiten im Produktmanagement findet der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik vom Produktassistenten über den Produktspezialisten für ein oder mehrere Gerätetypen und -gruppen, den Produkt-Marketing-Manager bis zum Marketing-Manager (s.u.). Gelegentlich besteht auch die Möglichkeit, in die Entwicklungsleitung oder das Servicemanagement zu wechseln. Der Ingenieur im Marketing eines Herstellers oder Vertreibers von medizintechnischen und/oder labortechnischen Geräten deckt anhand der Wünsche von Geräteanwendern, der Anregungen von Vertriebs- und Servicepersonal und mit Hilfe von Marktanalysen Marktlücken und Absatzmöglichkeiten für neue Geräte oder Verfahren auf. Er plant Werbe- und Absatzstrategien, organisiert Ausstellungen, Firmenpräsentationen auf Messen sowie Schulungen und Informationsveranstaltungen für "alte" und künftige Kunden und führt sie mit Unterstützung durch Produktmanagement- und Schulungspersonal durch. Er erstellt Umsatz- und Wirtschaftlichkeitsprognosen und -berichte. Auf seiner Umsatzprognose basieren die Preisgestaltung und Kapazitätsplanung der Geräteproduktion seiner Firma. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind wie beim Produktmanager hauptsächlich durch den Verantwortungsbereich gekennzeichnet. Der Applikationsingenieur berät, schult und unterstützt den Anwender von Großgeräten der Medizin- oder Labortechnik bei der Geräteanwendung. Da dies häufig vor Ort geschieht, ist die Tätigkeit u.U. mit längeren Reisen verbunden. Mit der Durchführung der Ersteinweisung für die Anwendung eines vom Kunden neu erworbenen medizinischen Gerätes, das für den Patienten ein besonderes Sicherheitsrisiko darstellen kann, erfüllt er eine ausdrückliche Forderung des Medizinproduktegesetzes. Er erprobt neue bzw. modifizierte Geräte und Zubehörteile. Im Rahmen der klinisch-chemischen, biochemischen, immunologischen und biotechnischen Analytik bereitet der BMT-Ingenieur insbesondere den Einsatz neuer Analysengeräte, Reagenzienkits und Analysenverfahren vor. Er entwickelt, testet, modifiziert und optimiert Analysenverfahren und -vorschriften, erstellt Applikationsberichte und berät - gegebenenfalls auch in eigenen Demonstrations- und Schulungsveranstaltungen oder im Rahmen eines Telefon-Notfalldienstes - Geräte- und Verfahrensanwender bei auftretenden Problemen. Vornehmlich eine Beratungsaufgabe erfüllt der Produktspezialist beim Hersteller von Implantaten oder Prothesen (Herzschrittmacher, künstliche Herzklappen und Blutgefäße, orthopädische Implantate und Prothesen etc.). Seine "Kunden" sind die die Produkte am Patienten einsetzenden Ärzte. Neben der Applikationsberatung koordiniert der BMT-Ingenieur die Produktanwendung im Rahmen der klinischen Erprobung, wertet die Ergebnisse aus und sorgt für ihre Publikation in Fachzeitschriften und auf wissenschaftlichen Kongressen. In der medizintechnischen oder labortechnischen Industrie gewinnt die Applikationsberatung - auch "Support" genannt - nicht zuletzt auch aufgrund der Wettbewerbssituation zunehmende Bedeutung. Enge Kontakte pflegt der Applikationsingenieur zum Produktmanagement, zum technischen Kundendienst, zum Marketing und zum Vertrieb, den er auf Messen/ Ausstellungen und auf Anforderung auch beim Einzelkunden fachlich unterstützt. Aufstiegsmöglichkeiten für den BMT-Ingenieur in diesem Tätigkeitsbereich sind in erster Linie durch die Zuständigkeit definiert: regional, überregional, international bzw. Lösung von Routineproblemen, Lösung von Spezialproblemen. Eine Sonderstellung nimmt der Projektmanager ein. Als Projekt wird hier die kundenspezifische Planung, Installation und Inbetriebnahme eines umfangreichen Gerätesystems unter besonderer Berücksichtigung der Informations- und Kommunikationstechnik einschließlich der DV-Programme bezeichnet. Als Projektmanager sind applikationserfahrene Ingenieure bei medizintechnischen, labortechnischen oder Datenverarbeitungsfirmen angestellt, welche selbst fast alle Geräte für die Ausstattung kompletter Funktionsstellen (z. B. Intensivstation, Radiologie, klinisches Labor, aber auch ein vollständiges Krankenhausinformationssystem etc.) vertreiben. Die Besonderheit der Ausstattung liegt in der informationstechnischen Vernetzung der Geräte unter Berücksichtigung der Betriebsabläufe. Der Projektmanager formuliert in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden den Katalog der vom System zu erbringenden Leistungen wie Einzelfunktionen, Betriebsabläufe, Informationsfluss, Erweiterungsmöglichkeiten, Anschlussmöglichkeiten für Fremdsysteme, Sicherheit, Datenschutz etc. Unterstützt durch die Produktspezialisten plant er geräte- und softwaremäßig das Gesamtsystem und erstellt ein Angebot für den Kunden. Nach Auftragserteilung leitet er verantwortlich die Vorbereitung der Installation, die Installation selbst, die Funktions- und Sicherheitsprüfungen, bereitet ggf. behördliche Abnahmeprüfungen vor, begleitet

fachlich die Inbetriebnahme und Einarbeitungsphase und sorgt für die Lösung der typischen Anfangsprobleme sowie die Behebung von Fehlern. Während der Marketing-Ingenieur Absatzstrategien entwickelt, obliegen dem Vertriebsingenieur die Geräte-Präsentation, die Beratung und die Verkaufsverhandlung beim Kunden. Medizinische und analysentechnische Geräte und Anlagen gehören zu den sogenannten erklärungsbedürftigen Produkten10. Gerade im Bereich der Medizintechnik erfüllt der qualifizierte Vertriebsingenieur umfassende Beratungs- und Planungsaufgaben. Auf Ausstellungen, im Rahmen von Sondervorführungen und Geräteleihgaben vor Ort stellt er die von ihm betreuten Geräte vor. Der sichere Umgang mit den Geräten ist ihm selbstverständlich. Er ist über die Leistungsspektren, Besonderheiten und Preise auch der Konkurrenzgeräte informiert. Der Vertriebsingenieur ist vertraut sowohl mit den Finanzierungssystemen im Gesundheitswesen als auch mit den zu erfüllenden Sicherheitsanforderungen. Je komplexer und kostspieliger die zu verkaufenden Anlagen sind, desto intensiver und fundierter müssen Verkaufsgespräche geführt werden, bevor der Vertriebsingenieur das endgültige Angebot formulieren kann. Er ist das Bindeglied zwischen Anwender und Applikationsabteilung und repräsentiert seine Firma und deren Know-how nach außen. je nach Vollmacht seitens seiner Firma führt er Preisverhandlungen und entscheidet über Rabatte und Sonderleistungen. In Zusammenarbeit mit der Fertigungsabteilung und dem technischen Kundendienst erstellt er den Montagezeitplan, informiert den künftigen Anwender über erforderliche Installationen und Umbauten zur Aufstellung der neuen Geräte (Elektro-, Gas-, Wasserver- und entsorgung, Klimatisierung, Bau von Fundament oder Deckenkonstruktion, Schutzmaßnahmen etc.) und ist erforderlichenfalls bei der Inbetriebnahme anwesend. Der BMT-Ingenieur im Vertrieb kennt das Krankenhausmilieu, seine Bedürfnisse und Besonderheiten, seine formellen und informellen Strukturen. Er versteht und spricht die Sprache nicht nur des Arztes, sondern auch der Verwaltung und vor allem auch des krankenhauseigenen technischen Personals. Ein Berufsanfänger erfährt in Ergänzung zu seinem im Studium gewonnenen Wissen zunächst eine umfangreiche Schulung, nicht nur über firmeninterne Betriebsabläufe, Vertriebsorganisation, Verhaltens- und Verkaufspsychologie, sondern insbesondere produktbezogen. Für einen Vertriebsingenieur kann bei einer Firma, die ein umfangreiches Spektrum an Großgeräten anbietet, die Schulungs- und Einarbeitungszeit durchaus ein Jahr oder länger dauern. Der Vertriebsingenieur ist vornehmlich im Außendienst und sehr selbständig tätig. Sein geographisches Einsatzgebiet reicht von einem einzelnen "Postleitzahlbereich" bis hin zur "ganzen Welt”. Aufstiegsmöglichkeiten findet er zum regionalen und überregionalen Vertriebsleiter sowie im Projektmanagement und insbesondere im Marketing. Viele Firmen schätzen die im Vertrieb gewonnenen Erfahrungen derart hoch ein, dass sie eine zeitweilige Tätigkeit im Vertrieb als eine wesentliche Voraussetzung für einen Aufstieg ins Management zwingend fordern. Ein weiteres Hauptarbeitsgebiet in der medizintechnischen Industrie stellt der Technische Kundendienst dar. Der Service-Ingenieur im Innendienst übernimmt administrative Aufgaben und ist für die Fehlersuche und Reparatur von defekten Geräten und Systemen, die vom Anwender zurückgesandt wurden, zuständig. Insbesondere arbeitet er im Prüflabor und wirkt bei der Generalüberholung von Großgeräten sowie bei Umrüstungsarbeiten im Rahmen der Erweiterung speziell von Geräten, die in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden, und der Anpassung an neue Sicherheitsstandards mit. Er erstellt Installations- und Montagepläne. Die Mehrzahl der Service-Ingenieure arbeitet im Außendienst. Sie warten und reparieren medizintechnische Geräte nach Serviceplan und Einzelanforderung beim Kunden und führen Funktions- und Sicherheitsprüfungen einschließlich Protokollierung und Bewertung aus. Der Service-Ingenieur ist für die Installation von Neugeräten mit nachfolgender Inbetriebnahme und auch die Anpassung neuer Teilsysteme an vorhandene Anlagen zuständig. Dies gilt in zunehmendem Maß auch für die Implementierung neuer Programmversionen bei computergestützten Systemen, verbunden mit einer direkten Einweisung/ Schulung der Anwender. Bei Geräteausfällen beschränkt er sich im Interesse möglichst kurzer Geräteausfallzeiten vor Ort häufig auf eine schnelle Fehlereingrenzung und den Austausch von Teilgeräten, während die eigentliche Reparatur - wenn überhaupt - vom spezialisierten Techniker in der Werkstatt durchgeführt wird. Moderne, ausfallsichere Technik in Verbindung mit einer effizienten Qualitätssicherung verschiebt die Service-Tätigkeit zunehmend von der technischen Instandsetzung hin zur Applikationsberatung. Nach dem Kauf eines Gerätes stellt der Service-Ingenieur häufig den einzigen persönlichen Kontakt des eigentlichen Geräteanwenders mit der Hersteller- oder Lieferfirma dar. Er berät dann den Anwender auch in Bedienung und Pflege der Systeme mit dem Ziel der Vermeidung von Scheindefekten.

10 Der Gesetzgeber trägt dieser Tatsache dahingehend Rechnung, dass nach dem neuen Medizinproduktegesetz ab 1994 erstmalig für eine Tätigkeit im Vertrieb medizin(technischer) Produkte eine einschlägige Fachqualifikation gefordert werden wird (sog. Medizinprodukteberater).

Sein geographisches Arbeitsgebiet kann auf eine einzelne Klinik beschränkt sein. Wie der Vertriebsingenieur findet er jedoch häufiger ein regionales oder überregionales Einsatzgebiet, das im Extremfall die ganze Welt umfasst. Die Reisezeiten betragen u.U. bis zu 50 % der Gesamtarbeitszeit. Hinzu kommen Verwaltungsaufgaben (Berichteschreiben, Erstellung von Plänen etc.). Während der beim Gerätehersteller angestellte Service-Ingenieur dort als Spezialist für ein Großgerät oder eine bestimmte Gerätepalette weitergebildet und eingesetzt wird, betreut der BMT-Ingenieur in der Service-Abteilung eines Medizintechnik-Händlers oder einer privaten Servicefirma Geräte unterschiedlichster Hersteller. Bei schwierigeren Reparaturen nimmt auch er den Kundendienst der Herstellerfirma in Anspruch. Berufserfahrenen Service-Ingenieuren können Spezialtätigkeiten wie die Einweisung von Berufsanfängern und Praktikanten sowie Service-Support-Aufgaben übertragen werden. Letztere beinhalten die Schulung des Service-Personals bei Einführung neuer Geräte und die Beratung bzw. Lösung von technischen Problemen, mit denen das Routine-Servicepersonal nicht zurechtkommt. Der Service-Support-Ingenieur wertet Serviceberichte aus, versucht konstruktions-, service- und anwendungsbedingte Schwachstellen zu erkennen und in Zusammenarbeit mit dem Produktmanagement und der Entwicklungsabteilung zu beheben. Etliche Gerätehersteller bieten Service-Schulungen auch für Fremde, zumeist das technische Personal der Kunden, an und lassen diese in der Regel vom Service-Support-Ingenieur durchführen. Service-Ingenieure finden Aufstiegsmöglichkeiten zum regionalen oder überregionalen Service-Leiter/-Manager beim Gerätehersteller oder auch Fachhändler. Im Einzelfall bietet sich auch die Möglichkeit der selbständigen Service-Tätigkeit, mit oder ohne Vertrag ("Autorisierung") mit einem oder mehreren Geräteherstellern. Der BMT-Ingenieur in der Schulungs- und Ausbildungsabteilung einer Medizintechnik-Firma ist für das gerätespezifische Training von Vertriebs- und Servicepersonal sowie für die Schulung von Geräteanwendern im Rahmen von Lehrgängen oder auch von Einzelberatungen vor Ort zuständig. Handelt es sich um mehrtägige Schulungen, so wird vom Ausbilder u.U. auch die abendliche Kundenbetreuung erwartet. Bei international tätigen Firmen finden diese Schulungen auch in den auswärtigen Niederlassungen und in der jeweiligen Landessprache statt. Nicht selten gelangen Ingenieure über eine Tätigkeit in Produktmanagement, Vertrieb oder Kundendienst in die Position eines Ausbilders. Die Aufstiegsmöglichkeit besteht in der Ausbildungsleitung, welche neben der Durchführung von Schulungen auch die Planung und Vorbereitung nicht nur der Schulung selbst, sondern auch der Unterbringung und Betreuung der Teilnehmer, die Finanzkalkulation und die Führung des Personals der Ausbildungsabteilung mit einschließt. Zumeist in Form einer Nebentätigkeit übernehmen Diplom-Ingenieure der Biomedizintechnik den Unterricht in den Fachgebieten "Physik", "medizinische Gerätekunde" und "Medizinproduktegesetz" an Krankenpflegeschulen. Marktkonform ist darüber hinaus auch eine selbständige Tätigkeit als Lehrkraft für Medizintechnik, welche Anwenderschulungen anbietet, sei es in Räumen sowie mit Material und Geräten des beauftragenden Krankenhauses, sei es für Mitarbeiter unterschiedlicher Gerätebetreiber (Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte etc.) in einer eigenen "Schule". Denkbar ist darüber hinaus auch die Beauftragung eines selbständigen Ingenieurs durch den Hersteller oder Lieferanten eines medizinisch-technischen Gerätes zur Schulung von Geräteverantwortlichen und Geräteanwendern. Zunehmend werden in der medizintechnischen Industrie Stabsstellen für die Qualitätssicherung geschaffen. Der Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik begleitet hier ein medizinisch-technisches Gerät von der Planung über Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Service bis hin zum Recycling. Er erstellt das Qualitätshandbuch, berät über Qualitätssicherungsverfahren in allen Phasen des Produktlebenslaufes, sorgt für die Dokumentation aller für den Qualitätsnachweis notwendigen Informationen und bereitet das Akkreditierungsverfahren für die offizielle Anerkennung der herstellereigenen Qualitätssicherung vor. Während die Qualitätssicherung einschließlich -kontrolle in der Produktion bereits seit langem Standard ist, ist die umfassende firmeneigene Qualitätssicherung erst nach neuerem EG-Recht als Alternative für die Produktprüfung durch eine externe, anerkannte Prüfstelle möglich. Die Berufsaussichten in dem auch international infolge der unterschiedlichen Märkte sehr interessanten Gebiet der Qualitätssicherung sind momentan jedoch noch nicht überschaubar. Die Qualitätsanforderung auch an Gebrauchs-, Betriebs- und Service-Anleitungen steigt ebenso wie die Zahl der notwendigen Skripte infolge der Internationalisierung der Märkte. Während die technische Dokumentation in früheren Jahren häufig vorn Entwicklungsingenieur oder Produktmanager nebenbei "mit"erledigt wurde, stellen inzwischen größere Firmen eigens sogenannte Technische Redakteure/Autoren ein oder beauftragen externe Fachdienste mit diesen Dokumentationsaufgaben. Für den Dipl.-Ing. für Biomedizinische Technik bietet sich daher die Möglichkeit, als Mitarbeiter, Gruppen- oder auch Abteilungsleiter in der Technischen Dokumentation

beim Gerätehersteller oder in einem Ingenieurbüro als Mitarbeiter zu arbeiten oder - bei entsprechender Berufserfahrung sowie mit den notwendigen Kontakten zu den Herstellerfirmen - sich selbständig zu machen. Ähnliches gilt für die Entwicklung von computerunterstützten Lernprogrammen für die Medizin und die Medizintechnik.

• Datenverarbeitung Neben der Anwendung von Datenverarbeitungsanlagen in Diagnose, Therapie, Forschung und Verwaltung findet der BMT-Ingenieur in begrenztem Umfang Arbeitsmöglichkeiten auch in "reinen" Datenverarbeitungs-Firmen, Ingenieurbüros und Telekommunikationsdiensten, die u.a. Aufgabenstellungen aus dem biomedizinischen Bereich lösen. Der BMT-Ingenieur arbeitet hier - ähnlich wie in der medizin- oder labortechnischen Industrie - als Vertriebs-, Marketing-, Service-, Produkt-, Applikations-, Qualitätssicherungs-, Dokumentations- oder Ausbildungsingenieur. In der Datenverarbeitung erfahrenen Ingenieuren bietet sich auch die Möglichkeit einer Tätigkeit in einem Ingenieurbüro oder" Systemhaus", welches Spezial-DV-Systeme konzipiert und beim Kunden/Anwender implementiert (vgl. Tätigkeit als Projektmanager). Als Software-Ingenieur erstellt er im Auftrag System- und Anwendungsprogramme, schult den Anwender und berät ihn. In größeren Firmen findet er Aufstiegsmöglichkeiten zum Gruppen- und Abteilungsleiter. Bei umfangreicher Berufserfahrung verspricht auch eine selbständige Tätigkeit Erfolg. Da das Studium der Biomedizintechnik kein Informatik-Studium ersetzt, wird von dem in der Datenverarbeitung tätigen BMT-Ingenieur ein erhöhtes Maß an selbständiger beruflicher Fortbildung erwartet. Weniger Informatik-Wissen, statt dessen jedoch umfassende biomedizintechnische Kenntnisse setzt der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik bei Aufbau und Pflege von wissenschaftlich-technischen Informationssystemen und Datenbanken ein. Der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik steht in diesem Tätigkeitsbereich in Konkurrenz zum Diplom-Dokumentar für Biowissenschaftliche Dokumentation, der seinerseits z.B. in einem eigenständigen Studiengang an der Fachhochschule Hannover ausgebildet wird. Er bereitet biomedizinische, medizintechnische und technische Informationen, die zunächst in Büchern, Fachzeitschriftartikeln, Gerätebegleitmaterial, Normen, Patentschriften, Prospekten etc. vorliegen, zwecks Speicherung und insbesondere gezielter Wiederfindung in Datenbanken auf.

• Eine beratend-planende Tätigkeit führt der Diplom-Ingenieur für Biomedizintechnik bei der Planung und Ausstattung von Krankenhäusern, Laboratorien und Arztpraxen in einem zumeist vom Gerätehersteller unabhängigen Ingenieur- und Planungsbüro aus. In Zusammenarbeit mit Architekt, Krankenhausträger und Ärzten plant er im Rahmen von Neu-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen die medizintechnische Ausstattung ganzer Abteilungen oder Krankenhäuser, während die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung in der Regel dem Krankenhausbetriebs-ingenieur übertragen wird. Bei einem Investitionsanteil von 15 bis 20 % der gesamten Kosten für einen Krankenhausneubau ist die Medizintechnik zwar nicht überwiegend investitionskostenbestimmend, gleichwohl jedoch ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Qualität der späteren Patientenversorgung und auf die Folgekosten für Betrieb und Instandhaltung. Die Tätigkeit des BMT-Ingenieurs als Planungsingenieur erfolgt meist zunächst als Assistent, der dem verantwortlichen Planer zuarbeitet, später als Sachbearbeiter für die selbständige Planung einzelner Funktionsstellen innerhalb eines Gesamtprojektes sowie als Projektleiter mit Personal- und Budgetverantwortung. Arbeitsplätze für Planungsingenieure finden sich

- in Krankenhausplanungsfirmen, - in einem Ingenieurbüro, - bei Bauunternehmern, die Krankenhäuser komplett ausgestattet dem Träger übergeben. Während

derartige integrierte Krankenhausprojekte in Deutschland eher die Ausnahme sind, werden deutsche Bauunternehmer entsprechend im Ausland, speziell in Schwellen- und Drittweltländern, tätig, nicht zuletzt auch im Rahmen der Entwicklungshilfe und des Wiederaufbaus nach Katastrophen.

- im Architekturbüro, - bei Krankenhausträgern (staatliche, konfessionelle, private).

Einige Krankenhausplanungsfirmen sind in letzter Zeit dazu übergegangen, auch die Gerätebewirtschaftung und den technischen Service, speziell die Sicherheitsprüfungen, den in Betrieb genommenen Krankenhäusern als externen Service anzubieten.

• Die in den vergangenen Jahren verstärkte Berücksichtigung medizinischer Geräte in Gesetzen und Normen mit dem Ziel der Verbesserung der Sicherheit und der Vereinheitlichung der Geräte brachte einen erheblich gestiegenen Arbeitsumfang für technische Prüfstellen, Überwachungsärnter, Gewerbeaufsicht und Sachverständige

mit sich. Ingenieure der Biomedizintechnik wirken mit bei der Entwicklung von Prüfsystemen und -programmen sowie bei der Sicherheitsprüfung von Geräten, Verfahren und Werkstoffen. Sie analysieren und begutachten Schadensfälle und Unfälle, sie überwachen die Einhaltung der Arbeits- und Strahlenschutzvorschriften. Die Anstellung erfolgt bei staatlichen Prüf- und Überwachungsinstitutionen, z.B.

- technischen Überwachungsämtern, - der Gewerbeaufsicht, - der Landesgewerbeanstalten, - Bundesanstalten (Physikalisch-technische Bundesanstalt,

Bundesanstalt für Materialprüfung, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung usf.), entweder als technischer Mitarbeiter (Laboringenieur, Prüfingenieur) oder technischer Beamter im gehobenen technischen Dienst mit den entsprechenden Aufstiegsmöglichkeiten des öffentlichen Dienstes. In halbstaatlichen und privaten Prüf- und Überwachungsinstitutionen, wie z.B. bei

- staatlich anerkannten Prüfstellen für medizinisch-technische Geräte (TÜV-Prüfstellen, DEKRA etc.), - bei amtlich anerkannten Sachverständigen nach § 24 c Abs. 1 und 2 der Gewerbeordnung, - bei öffentlich bestellten Sachverständigen nach § 36 Gewerbeordnung,

arbeitet der BMT-Ingenieur als Prüfingenieur mit Aufstiegsmöglichkeiten zum Gruppen-, Abteilungs- und Prüfstellenleiter. Berufserfahrene Ingenieure können von der zuständigen Bezirksregierung, der Industrie- und Handelskammer bzw. Handwerkskammer zum Sachverständigen nach § 36 Gewerbeordnung für bestimmte medizintechnische Gerätegruppen öffentlich bestellt werden. Hierdurch wird die selbständige Sachverständigentätigkeit sowie Gutachtertätigkeit bei gerichtlichen Auseinandersetzungen möglich. Sprachkenntnisse und einschlägige Berufserfahrung vorausgesetzt, bieten sich für den BMT-Ingenieur schließlich auch interessante Auslandstätigkeiten, etwa als Marketing-, Vertriebs-, Service-, Applikations- oder Schulungsmitarbeiter einer international vertretenen Firma, halbstaatlichen oder staatlichen Organisation, an.