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6/17/13 11:13 PM Aufsatz-schreiben | Schreibwerkstatt.de - Autoren-Forum Schriftstellerforum Kreatives-Schreiben Page 1 of 6 http://www.aufsatz-schreiben.de/ Struktur und Aufbau Als erstes ist es sinnvoll sich zu überlegen, worüber genau man schreiben möchte. Dazu sind Mindmaps eine gute Methode. Zu diesem Thema gibt es etliche Bücher, hier habe ich einen kleinen Aufsatz darüber geschrieben, wie ich sie erstelle und be- nutze. Dort gibt es auch die Mindmap, die ich benutzt habe, um den Aufsatz über Mind Maps zu schreiben. Hat man erst Mal ein Thema gefunden, kann man sich speziell hierzu erneut eine Mind Map anlegen. Ist der erste Grobe Überblick gewonnen, kann man die einzelnen Teile in eine sinnvo- le Reihenfolge bringen, bzw. eine Gliederung vornehmen. Dazu markiere ich mir zu- nächst, welche Teile in die Einleitung, in den Haupteil oder zum Schluss gehören. Einleitung: (kurz) Hier werden die Personen bekannt gemacht und folgende Fragen können unter anderem beantwortet werden: Um wen geht es? Wo befinden wir uns? Zu welcher Zeit spielt die Geschichte? Vielleicht werden auch schon die ersten Andeutungen zu aufkommenden Pro- blemen gemacht, oder zu eventuell vorkommenden Geheimnisse, um Spannung aufzubauen. Handelt es sich um einen Sachaufsatz, sollten folgende Fragen geklärt werden: Worüber schreibe ich? Warum schreibe ich darüber? Welche Teile lasse ich wissentlich aus? Worauf will ich im speziellen eingehen? Die meisten Aufsätze umfassen zwischen einer und zwanzig seiten, die Einlei- tung sollte proportional dazu etwa 5% des Gesamtvolumens einnehmen. Bei ei- nem einseitigen Aufsatz also ein, vielleicht zwei Sätze, bei zwanzig Seiten höchs- tens die Erste. Hauptteil: (lang) Hier wird die eigentliche Geschichte erzählt. Probleme tau- chen auf, und müssen gelöst werden. Es wird erzählt was versucht wird, was die Personen dabei empfinden und welche neuen Schwierigkeiten dabei auftau- chen. Gegen Ende des Hauptteils (nach etwa zwei Drittel) beginnt der Höhe- punkt, das Große Finale, hier ist die Spannung am Größten. Im Sachaufsatz geht es hier um deine Argumente, du kannst Punkt für Punkt

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Struktur und Aufbau

Als erstes ist es sinnvoll sich zu überlegen, worüber genau man schreiben möchte.Dazu sind Mindmaps eine gute Methode. Zu diesem Thema gibt es etliche Bücher,hier habe ich einen kleinen Aufsatz darüber geschrieben, wie ich sie erstelle und be-nutze. Dort gibt es auch die Mindmap, die ich benutzt habe, um den Aufsatz überMind Maps zu schreiben.Hat man erst Mal ein Thema gefunden, kann man sich speziell hierzu erneut eineMind Map anlegen.Ist der erste Grobe Überblick gewonnen, kann man die einzelnen Teile in eine sinnvo-le Reihenfolge bringen, bzw. eine Gliederung vornehmen. Dazu markiere ich mir zu-nächst, welche Teile in die Einleitung, in den Haupteil oder zum Schluss gehören.

Einleitung: (kurz) Hier werden die Personen bekannt gemacht und folgendeFragen können unter anderem beantwortet werden:

Um wen geht es?Wo befinden wir uns?Zu welcher Zeit spielt die Geschichte?

Vielleicht werden auch schon die ersten Andeutungen zu aufkommenden Pro-blemen gemacht, oder zu eventuell vorkommenden Geheimnisse, um Spannungaufzubauen.Handelt es sich um einen Sachaufsatz, sollten folgende Fragen geklärt werden:

Worüber schreibe ich?Warum schreibe ich darüber?Welche Teile lasse ich wissentlich aus?Worauf will ich im speziellen eingehen?

Die meisten Aufsätze umfassen zwischen einer und zwanzig seiten, die Einlei-tung sollte proportional dazu etwa 5% des Gesamtvolumens einnehmen. Bei ei-nem einseitigen Aufsatz also ein, vielleicht zwei Sätze, bei zwanzig Seiten höchs-tens die Erste.Hauptteil: (lang) Hier wird die eigentliche Geschichte erzählt. Probleme tau-chen auf, und müssen gelöst werden. Es wird erzählt was versucht wird, wasdie Personen dabei empfinden und welche neuen Schwierigkeiten dabei auftau-chen. Gegen Ende des Hauptteils (nach etwa zwei Drittel) beginnt der Höhe-punkt, das Große Finale, hier ist die Spannung am Größten.Im Sachaufsatz geht es hier um deine Argumente, du kannst Punkt für Punkt

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abarbeiten, was du dir in der Gliederung überlegt, und anschließend recher-chiert hast.Schluß: (kurz) Die Spannung, bzw. der Konflikt wird aufgelöst. Wie gehen diePersonen damit um? Der Schlussteil endet, mit einem abschließenden Satz, dereventuell noch einmal die Botschaft aufgreift und zum nachdenken anregt.Für den Sachaufsatz wird nun eine kurze Zusammenfassung gegeben, in derunter Anderem folgende Fragen beantwortet werden können:

Worüber habe ich geschrieben?Welche Schlüsse kann ich daraus ziehen/Welche Konsequenzen hat das?Wie ist meine Meinung dazu?

Auch dieser Schlußteil sollte etwa 5% der Gesamtlänge nicht überschreiten.

Dann schreibe ich mir immer so etwas wie ein Inhaltsverzeichnis, mit einigen Stich-punkten (aus der Mindmap) am Rand, mit denen ich mir merke, was genau ich mitdieser Überschrift meine.

Handelt es sich um einen Sachaufsatz, kommen wir nun zum eigentlich wichtigstenPunkt dieses Abschnitts, der Recherche. Es ist wichtig, über das was man schreiben möchte, wirklich bescheid zu wissen. Einguter Anfang ist meistens eine Google-Suche, oder ein Abstecher nach Wikipedia,auch ein Nachlesen im hauseigenen Lexikon zur Begriffsklärung kann nicht schaden.Handelt es sich um einen simplen Schulaufsatz, ist der Anspruch an die Recherchemit diesen Mitteln (und natürlich dem entsprechenden Schulbuch) meist Genüge ge-tan. Will man allerdings etwas anspruchsvolleres verfassen, wird einem der Gang indie örtliche Bibliothek nicht erspart bleiben, bevor man mit dem eigentlichen Schrei-ben beginnt.

Das Schreiben

Beim schreiben eines kreativen Aufsatzes, ist es wichtig, dass man sich immer Malwieder in die Rolle des Lesers hineinversetzt. Dinge sollten genau beschrieben wer-den, so dass man sie sich vorstellen kann, aber auch nicht zu detailliert, weil es sonstschnell langweilig wird.Es sollte immer auch rüberkommen, was die teilnehmenden Personen gerade fühlen.Schließlich bringt es nichts, wenn der Leser weiß, dass er sich in dieser Situationschrecklich fürchten würde, die Hauptperson sich aber gerade pudelwohl fühlt, undder Leser das nicht mitbekommt.

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Ein paar Tipps

Du solltest, bevor du den Aufsatz schreibst, alle Personen die darin vorkommenkennen. Das heißt du solltest sie so kennen, wie du einen Freund kennen wür-dest. Wie heißt die Person, wie sieht sie aus? Welche Schwächen hat sie? Waskann sie besonders gut? Was ist ihr Lieblingsspruch? Wie ist ihr Charakter so?Es ist gut zu wissen wie die Geschichte ausgehen wird. Soll sie eine Botschaftübermitteln, und wenn ja, welche?Man sollte sich gleich am Anfang klar machen, wer die Hauptperson ist, undwelche der Nebendarsteller noch wichtig werden. Denn natürlich müssen wich-tige Personen ausführlicher beschrieben werden, als Nebenrollen, die vielleichtnur in einem einzigen Nebensatz vorkommen.Satzanfänge alternieren. Es ist eine der schlechtesten Angewohnheiten über-haupt, wenn man jeden Satz mit "Und dann" beginnt. Erstens sollte man gene-rell keinen Satz mit einem "Und" beginne, zweitens sollte man darauf achten,die verschiedenen Satzanfänge möglichst unterschiedlich zu gestalten. Hier eini-ge wenige Beispiele:

Erst ...Nun ...Später ...Anschließend ...Daraufhin ...Plötzlich ...Auf einmal ...Endlich ...Nachher ...Nebenbei ...Außerdem ...Hiermit ...Deshalb ...Damit ...Abschließend ...Ergänzend ...

Thesaurus benutzen. Eine gute Geschichte kann schnell langweilig werden,wenn man immer wieder dieselben Worte benutzt "er lief", "dann lief er", "sielief auf ihn zu", "er lief weg". Statt dessen sollte man auch andere Worte mit glei-

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cher Bedeutung benutzen "er rannte auf sie zu", "sie stolperte um die Ecke", "erjagte ihm hinterher", "sie raste davon", "sie ergriff die Flucht".Bei einem Sachaufsatz sollte man immer so tun, als ob der Leser keine Ahnungvon dem behandelten Thema hat. Müsste man dafür zu weit ausschweifen,kommen Leseempfehlungen gut. Generell gilt aber: Der Leser weiß gar nichts,also erklär es ihm.Bandwurmsätze vermeiden. Viele Menschen (ich eingeschlossen), neigen dazuSätze zu formulieren die so ellenlang sind, dass am Ende niemand mehr weiß,was am Anfang gesagt wurde. Der Trick im Vermeiden, besteht alleine darin,den Satz aufzuteilen. Lieber zwei, drei, oder vier Einfache, als ein komplizierterSatz. Dadurch fällt auch das Lesen, und vor Allem, das Verständnis wesentlichleichter.

Korrektur lesen

Abschließend sollte der Aufsatz Korrektur gelesen werden. Natürlich soll dabei so-wohl auf Rechtschreibung als auch auf Grammatik geachtet werden. Vornehmlichgeht es jedoch darum auf inhaltliche Mängel zu achten, Inkonsistenzen, Logikfehler,und Abschweifungen sollen aufgedeckt, und unverständliche Formulierungen ausge-merzt werden. Deshalb sollte diese Tätigkeit auch nur in erster Instanz vom Autorselbst durchgeführt werden, anschließend von Familienangehörigen oder Freunden.Nach einer anschließenden Korrektur ist der Aufsatz fertig zur Abgabe.

Wie immer gilt, ...

Das sind alles nur Faustformeln. Es sind Anregungen um dir zu helfen. Generell giltimmer, was für dich funktioniert, das ist auch richtig. Tu es so wie du es am bestenkannst, wenn einer dieser Tipps dir weiter geholfen hat, oder ab jetzt zu deinem Re-pertoire gehört was dir weiterhilft, um so besser. Wenn nicht, dann vergiss sie ganzschnell wieder.

Mind Maps (gleichzeitig Beispielaufsatz)

(Einleitung)

Was ist eigentlich eine Mindmap? Darüber möchte ich in diesem Aufsatz gerne einbisschen referieren. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich nur darüber sprechewie ich Mindmaps benutze. Ich erhebe weder Anspruch darauf, dass diese Metode

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vollständig, noch richtig ist (nur eben das, was bei mir funktioniert).

(Hauptteil)

Um eine Mindmpap zu erstellen braucht ich nichts weiter, als ein Blatt Papier und ei-nen Stift. Dann schreibe ich das Wort, über das ich nachdenken möchte in die Mitte,und mache einen Kringel drum herum. Anschließend beginne ich, meine Gedankenfließen zu lassen.Ich schreibe einfach alle Worte, die mir einfallen, die irgendwie mit dem Oberbegriffzu tun haben auf, und verbinde sie mit Linien. Die neuen Worte benutze ich wiederals Ausgangspunkt. Stelle ich wärend dem aufschreiben schon fest, dass einige Wortein Verbindung miteinander stehen, markiere ich das durch farbige Linien.Ein Beispiel sieht man hier:

Für eine größere Ansicht, das Bild anklicken

Bei den Gedanken, die in diesem Schritt auf-geschrieben werden, gibt es keinerlei Be-schränkung. Sie dürfen so wirr und unzusam-menhängend scheinen wie sie wollen, wichtigist, dass man sie trotzdem aufschreibt, erstensum einen freien Kopf zu bekommen und

zweitens, um keine Schätze zu verlieren. Denn oft sind es gerade die wirrsten Ideen,die am Ende die besten Ergebnisse liefern.Ist der Kopf komplett leergeräumt, geht es an die Gliederung. Die könnte für die obi-ge Mindmap etwa so aussehen:

Gliederung:

Was ist eine Mindmap? ? Blatt mit Wörtern/striche gehen von den Wörtern ab,bilden Wurzel für neue "Wolken"Wie fange ich an? (Struktur) ? Oberbegriff in die Mitte, Kringel drum, Farben be-nutzen, Druckschrift, Platz lassen, Querverbindungen ziehen, Vorteil: loswer-den von Gedanken/Platz schaffen für neue AssotiationenGedanken fließen lassen ? keine Grenzen, alle Gedanken los lassen, rein assozia-tiv sein, darf durcheinander sein, auch mal an anderen Punkten weiterschreiben

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Nachher ? Gliederung/sortieren, Vorteil: Querverbindungen, Punkte recher-chieren (falls nötig), Details, Vorteil alles auf einen Blick hinzufügen/ausformu-lierenVorteile ? Gliederung einfacher wenn man schon mal was hat

Der Vorteil der nachträglichen Gliederung liegt darin, dass man schon einen Über-blick gewonnen hat. Man weiß ja schon was es alles gibt, und das gilt es nur noch ineine Sinnvolle Reihenfolge zu bringen.

(Schlußteil)

Man sieht also, dass durch so etwas einfaches wie eine Mindmap, selbst komplizierteStrukturen, plötzlich an Übersichtlichkeit gewinnen. Ich persönlich benutze sie wannimmer es irgendwie möglich ist, und habe es noch nie bereut.

Verbesserungsvorschläge

Für Verbesserungsvorschläge, konstruktive Kritik und Anregungen bin ich immeroffen. Melde dich einfach im Schreibwerkstatt-Forum an, und äußere deine Wün-sche im Thread über Schreib-Hilfen.