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31.10.2015 Aufstand gegen Merkel? - Nachrichten - DIE WELT
http://www.welt.de/print/wams/politik/article148002217/Aufstand-gegen-Merkel.html 1/5
POLITIKArtikel vom 25.10.2015 / Ausgabe 43 / Seite 4
Aufstand gegen Merkel?
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Von Stefan AustSicherheitsbehörden warnen wegen der Flüchtlingskrise vor totalem
Kontrollverlust. Sie halten den Kurs der Kanzlerin für brandgefährlich – und
fordern die Schließung der Grenzen
n Deutschland und Europa werden permanent Rekorde gebrochen. Es geht nicht
um Fußball, Technik oder Wissenschaft – sondern um Menschen auf der Flucht.
Allein am vergangenen Mittwoch überquerten innerhalb von 24 Stunden mehr als
12.600 Menschen illegal die Grenze von Kroatien nach Slowenien. Deutschland,
das Ziel der meisten Flüchtlinge, hat in den letzten drei Monaten mehr Migranten
aufgenommen als in den vergangenen zehn Jahren.
Der Lockruf der Kanzlerin, dass es keine Obergrenze für Asylbewerber gebe,
verschärfte die gespannte Lage. Bis zu 10.000 Menschen werden täglich über
Bayern in die Behelfsquartiere der überlasteten Kommunen verteilt. Rund 1,2
Millionen Flüchtlinge könnten es 2015 werden. Und eine Entspannung der Lage ist
auch für 2016 nicht in Sicht.
Selbst die Kanzlerin spricht inzwischen von einer "Flüchtlingskrise" – eine Vokabel,
die sie bis vor Kurzem vermieden hat. Doch ihr Mantra "Wir schaffen das" wird
inzwischen sogar von grünen Politikern wie dem Tübinger Oberbürgermeister Boris
Palmer kritisiert. Gleichzeitig steigt die Zahl rechtsextremistischer Anschläge auf
Flüchtlingsheime. Vor einer Woche griff ein Neonazi in Köln die inzwischen zur
Oberbürgermeisterin gewählte Kommunalpolitikerin Henriette Reker mit einem
Messer an. Die Politik der offenen Grenzen entwickelt sich zum
Konjunkturprogramm für rechte Gruppen – von der AfD über Pegida bis zur NPD
und darüber hinaus.
Angela Merkel setzt nach wie vor auf eine diplomatisch-europäische Lösung der
Krise. Sie reist nach Istanbul und Brüssel, telefoniert mit Zagreb und Athen. Doch
von einer Abweisung von Flüchtlingen an der Grenze, gar von Zäunen und
Sperranlagen, will sie nichts wissen. Die Deutschen hätten es nicht in der Hand,
wie viele Menschen in die Bundesrepublik streben. Einwanderung als politische
Schicksalfrage.
Jetzt regt sich gegen Merkels Kurs, den sie wie immer als alternativlos hinstellt,
massiver Widerstand – in ihrer Partei und den Sicherheitsbehörden. Vor allem beim
Verfassungsschutz, im Bundeskriminalamt, beim Bundesnachrichtendienst (BND)
und der Bundespolizei wachsen angesichts des Kontrollverlustes und der
planlosen Masseneinwanderung täglich die Bedenken. "Der hohe Zuzug von
Menschen aus anderen Weltteilen wird zur Instabilität unseres Landes führen",
warnt ein mit Sicherheitsfragen betrauter Spitzenbeamter.
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Aufstand gegen Merkel?
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31.10.2015 Aufstand gegen Merkel? - Nachrichten - DIE WELT
http://www.welt.de/print/wams/politik/article148002217/Aufstand-gegen-Merkel.html 2/5
Mit Namen will der Mann wie viele andere hohe Beamte nicht genannt werden. Er
fürchtet Repressalien. Seine Warnung ist umso deutlicher: "Wir produzieren durch
diese Zuwanderung Extremisten, die bürgerliche Mitte radikalisiert sich, weil sie
diese Zuwanderung mehrheitlich nicht will und ihr dies von der politischen Elite
aufgezwungen wird", meint er. Seine Prognose ist düster: "Wir werden eine Abkehr
vieler Menschen von diesem Verfassungsstaat erleben."
Eine Integration Hunderttausender illegaler Einwanderer in Deutschland sei
angesichts der Zahl und der bereits bestehenden Parallelgesellschaften gar nicht
möglich, befürchten Sicherheitsexperten. Stattdessen "importieren wir
islamistischen Extremismus, arabischen Antisemitismus, nationale und ethnische
Konflikte anderer Völker sowie ein anderes Rechts- und Gesellschaftsverständnis",
heißt es in einem unterschriftslosen Papier, das unter hochrangigen
Sicherheitsbeamten des Bundes kursiert. Das "Non-Paper" beinhaltet eine klare
Warnung: "Die deutschen Sicherheitsbehörden sind und werden nicht in der Lage
sein, diese importierten Sicherheitsprobleme und die hierdurch entstehenden
Reaktionen auf Seiten der deutschen Bevölkerung zu lösen." Offene Warnungen –
in den Sicherheitsgremien immer wieder vorgetragen – stoßen an der Spitze der
Regierung auf taube Ohren.
Innenpolitiker wie der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Clemens
Binninger (CDU) kennen die Bedenken der Sicherheitsbeamten. "Die Lage in den
Kommunen wird jeden Tag schwieriger", sagt der ehemalige Polizeikommissar.
Binninger fordert, dass die Bundespolizei Flüchtlinge an den Grenzen
zurückweisen sollte – wenn sie aus sicheren Herkunftsländern stammen.
"Wenn der Rest Europas das Dublin-Abkommen und die Schengen-
Vereinbarungen nicht mehr anwendet, sondern nur noch durchwinkt, sehe ich nicht
ein, warum wir unsere Gesetze nicht anwenden dürfen", erklärt er. Der
Christdemokrat hofft bei einer Wiedereinführung "wirksamer Grenzkontrollen" auf
einen "Kaskadenaffekt": Wenn Deutschland seine Grenze für Flüchtlinge schließt,
die rechtlich keinen Anspruch auf Asyl in der Bundesrepublik haben, dann werden
das bald auch andere EU-Länder tun.
Am Ende des Jahres, schätzt Binninger, werde Deutschland das Land in der EU
sein, das den allergrößten Teil der Flüchtlinge aufgenommen hat; höchstens 30
Prozent würden sich auf die übrigen 27 EU-Staaten verteilen. "Das macht deutlich,
dass wir diesen Weg nicht weiter gehen können." Binninger, Vorsitzender der
Parlamentarischen Kommission zur Kontrolle der Geheimdienste und
stellvertretender Vorsitzendes NSU-Untersuchungsausschusses, kennt die Stärken
und Schwächen des deutschen Sicherheitsapparats. Er weiß aus langjähriger
Erfahrung, auf welchem Boden rechtsextreme Gruppierungen wachsen. Und er
weiß, wie schwer es ist, Neonazis zu bekämpfen, wenn sie einmal Fuß gefasst
haben.
Wie Binninger argumentiert auch der ehemalige BND-Chef August Hanning. Der
bis heute in Deutschland und der Welt exzellent vernetzte Sicherheitsexperte hat in
der vergangenen Woche ein Zehn-Punkte-Programm entworfen, in dem er
skizziert, wie die Bundesregierung in der "gegenwärtigen Migrationskrise" vorgehen
könnte (siehe Kasten). Auch für Hanning, 69, ist die Rückgewinnung der Kontrolle
über die deutschen Grenzen die wichtigste Maßnahme. Der Jurist fordert deshalb
die "strikte Anwendung des nationalen und supranationalen Rechts". Soll heißen:
"Die Grenze für Migranten ohne Einreiseerlaubnis entsprechend der Gesetzeslage
sofort zu schließen und Reisende ohne Einreiseerlaubnis sofort zurückzuweisen".
Wer aus sicheren Herkunftsländern komme, dem sei das Asylverfahren zu
verweigern. Ausnahmeregelungen für "alleinreisende Minderjährige und Familien
mit Kindern" hält Hanning aus humanitären Gründen dagegen für möglich.
Hanning befindet sich zwar seit sechs Jahren im Ruhestand. Aber sein Programm,
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31.10.2015 Aufstand gegen Merkel? - Nachrichten - DIE WELT
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das er mit aktiven und pensionierten Sicherheitsexperten diskutiert hat, könnte sich
zu einem politischen Fahrplan in der Flüchtlingskrise entwickeln. Jeder Tag bringe
das Land näher an eine schwere innenpolitische Krise. "Je länger wir warten, desto
schwieriger wird die Situation", befürchtet auch Binninger.
Viele Sicherheitsbeamte warten geradezu sehnsüchtig darauf, ein "Go!" aus dem
Kanzleramt zu bekommen. "Wir brauchen als Erstes die Wiederherstellung
gesetzmäßiger Zustände. Die Bundespolizei darf nicht weiter von der
Bundesregierung daran gehindert werden, Ausländer, die ohne Aufenthaltstitel nach
Deutschland einreisen wollen, zurückzuweisen", formuliert ein hochrangiger
Sicherheitsmann aus dem Bundesapparat. Und fügt hinzu: "Die Bundespolizei ist
hierzu nach dem Aufenthaltsrecht verpflichtet; gegenteilige Weisungen der
Bundesregierung sind rechtswidrig."
Kopfschütteln verursacht unter den Sicherheitsexperten – meist erfahrene Juristen
– ein vom Innenministerium vorgelegtes Papier, nach dem Asylbewerber an den
Grenzen nicht abgewiesen werden könnten. Selbst das vom SPD-Politiker Heiko
Maas geführte Justizministerium kam da zu einem anderen Schluss: Natürlich
könnten Asylbewerber abgewiesen werden, wenn die gesetzlichen Vorschriften
dafür vorliegen. Jetzt soll ein interministerieller Arbeitskreis auf oberste Weisung
eine gemeinsame Linie ausarbeiten.
Dabei sei der juristische Sachverhalt glasklar, argumentiert ein hochrangiger
Beamter. Der erfahrene Jurist hat ein Papier verfasst, das im
Bundesinnenministerium kursiert. Darin heißt es: "Für Ausländer, die gegenüber
der Grenzbehörde um Asyl nachsuchen, gilt folgendes: Nach Paragraf § 18 Abs. 2
Nr. 1 AsylVfG ist einem Ausländer durch die Grenzbehörde die Einreise zu
verweigern, wenn er aus einem sicheren Drittstaat einreist." Und es kommt noch
dicker: "Sofern Grenzkontrollen bestehen, ist die Grenzbehörde verpflichtet, diese
Personen zurückzuweisen. Entgegenstehende Weisungen sind rechtswidrig und
führen zur Strafbarkeit nach Paragraf 96 Abs. 1 Nr. 1 Buchst b iVm Paragrafen 95
Abs. 1 Nr. 3 AufenthG wg Anstiftung oder Beihilfe zur illegalen Einreise von
Ausländern im Wiederholungsfall (Einschleusen von Ausländern)."
Tatsächlich plante die Bundespolizei bereits Mitte Juli, entsprechenden
Asylbewerbern die Einreise zu verweigern – was auf Anweisung von oben verboten
wurde. In Anbetracht der immer weiter steigenden Migrantenzahlen wird es jeden
Tag schwieriger, die eindeutige Gesetzeslage auch umzusetzen.
Im Regierungslager bezweifeln immer mehr Politiker, dass die Kanzlerin ihren Kurs
des "freundlichen Gesichts" und der faktisch offenen Grenzen durchhält. Dass nun
ausgerechnet ein Ex-Staatssekretär im Ruhestand und ehemaliger BND-Präsident
einen solchen Plan vorgelegt hat, zeigt, wie gelähmt der Sicherheitsapparat unter
Thomas de Maizière und Angela Merkel inzwischen ist.
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