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Seite 8 www.lernserver.de info@lernserver.de (02 51) 83 - 2 84 09 © Uni Münster • Prof. Dr. F. Schönweiss & Team Individuelle Förderung Seite 9 © Uni Münster • Prof. Dr. F. Schönweiss & Team www.lernserver.de info@lernserver.de (02 51) 83 - 2 84 09 Individuelle Förderung vorhanden sein. Nun werden die Wortanfänge abgeschrieben und mit dem Wortende ver- bunden. Es erleichtert die Einprägung der Wortbedeutungen, wenn links neben die Wort- anfänge kleine Skizzen und Bilder hinzugefügt werden. Die Hörverstehensübungen sind zum Vorlesen gedacht. Dabei soll der Schüler zuhören und nicht von den Lippen des Lehrers ablesen. Er soll herausfinden, in welchen der 20 Wörter ein bestimmter Laut zu hören ist oder nicht und seine Entscheidung mit „yes“ oder „no“ bekannt geben. Um die Sache für den Lehrer übersichtlicher zu gestalten, sind die „yes“- Wörter in GROSSBUCHSTABEN abgedruckt. Die Lautkapitel enthalten zumeist dreimal 20 Wörter zum Vorlesen, wobei die ersten 20 relativ leicht zu unterscheiden sind und Vokabeln aus dem Anfangsunterricht enthalten. Die zweiten zwanzig sind ungefähr auf dem Niveau der Mittelstufe, etwas schwerer zu unterscheiden und enthalten auch schon kom- plexere Schreibweisen. Die dritte Stufe ist die schwierigste, sie enthält längere Wörter, in etwa den Anforderungen der Oberstufe entsprechend, oder auch für Erwachsene geeignet. Es empfiehlt sich, zunächst mit den einfachsten Wörtern zu beginnen und nach Bedarf mit den schwierigeren fortzufahren. Insbesondere bei den Konsonanten gibt es einen weiteren Übungstyp zum Hörverständ- nis. Es werden Wortpaare vorgelesen, die ent- weder gleich klingen (sea-see) oder sich nur in einem Laut unterscheiden (pit – bit). Der Schüler soll wieder durch die Antworten „yes“ und „no“ sagen, was auf welches Wortpaar zu- trifft. Gleichlautende Wortpaare sind unter- strichen, ungleiche nicht. Um zu veranschaulichen wie ein stummes e den Klang der vorangehenden Buchstaben verändert, wird zunächst ein einsilbiges Wort wie rat aufgeschrieben und vom Schüler abgelesen. Dann hängt der Lehrer in einer anderen Farbe ein e an und der Schüler liest das neu entstandene Wort. Aus rat [ræt] wird rate [reɪt]. Das e hat den Stammvokal verändert ohne selbst zu hören zu sein. 2. Die Entwicklung der englischen Sprache Wie Deutsch, Niederländisch und die skandi- navischen Sprachen ist Englisch eine ger- manische Sprache. Das erklärt viele Ähn- lichkeiten mit Wörtern aus unserer und den letztgenannten Sprachen. Da die britischen Inseln immer wieder von anderen Völkern besiedelt wurden und später das Britische Empire Kolonien auf der ganzen Welt hatte, kamen Wörter aus weiteren Sprachen zum englischen Wortschatz hinzu. Diese Mischung aus Wörtern verschiedener Sprachen macht das Englische einerseits verwirrend. Anderer- seits ist es so für viele Englischlerner möglich, sich Eselsbrücken zu ihrer Muttersprache zu bauen. Ab ca. 411 n.Chr. besiedelten die ersten Stäm- me aus dem Gebiet des heutigen Norddeutsch- land und Süddänemark die britischen Inseln. Sie fanden das Land von den Römern verlassen vor, die keltische Bevölkerung wurde in die unwirtlichen Berggegenden von Schottland, Wales und Cornwall vertrieben. Insbesondere in Wales, aber auch in Schottland, spricht heute noch ein gewisser Teil der Bevölkerung die keltischen Sprachen walisisch und gälisch. Zwischen den Kelten und den Einwanderern damals gab es kaum Berührungspunkte und somit auch keinen nennenswerten keltischen Einfluss auf das Englische. Der Förderbedarf im Lesen und in der Aus- sprache wird für einen Trainer oder Lehrer im Gespräch und beim Vorlesen hörbar. Als Lesetests eignen sich kurze Textpassagen (100-200 Wörter), die in ausreichend großer Schrift mit 1,5fachem oder doppeltem Zeilenabstand, in zweifacher Ausführung für den Schüler und den Lehrer, gedruckt sein sollen. Während der Schüler vorliest, protokolliert der Lehrer etwaige Lesefehler zwischen den Textzeilen mit. Hierzu gehören auch Auslassungen, Wiederholungen, Sinn- entstellungen und Ausspracheunterschiede. Wenn etwa stimmhafte und stimmlose Kon- sonanten verwechselt werden, sollte überprüft werden, ob dies in schriftlichen Arbeiten des Schülers auch der Fall ist. Insbesondere bei den Vokalen gibt es oft mehrere Möglichkeiten, eine Buchstabenkom- bination auszusprechen, vergleiche tea, feather, steak, bear, hear, pearl, heart. Die Vokalbuchstaben allein, hier ea, geben noch keine Auskunft darüber, wie das Wort aus- zusprechen ist. Oft werden Schüler dann mit dem Hinweis alleine zu lassen, sie sollen doch im Wörterbuch die Lautschrift nachschlagen. Weitaus sinnvoller ist es, ihnen orthographi- sche und phonologische Zusammenhänge zu erklären, damit sie beim nächsten Mal das Wort selber entziffern können. Hilfestellung bietet dabei die Tabelle im Anhang dieses Buches, in der Buchstabenkombinationen mit ihren Aussprachemöglichkeiten alphabetisch aufgelistet sind. Die Aussprachemöglichkeiten sind dann in den jeweiligen Lautkapiteln er- örtert. Die Auswahl und Reihenfolge der herange- zogenen Lautkapitel orientiert sich am Kennt- nisstand und Bedarf des einzelnen Lerners. Hat dieser beispielsweise seine größten Schwie- rigkeiten mit der Unterscheidung stimmhafter und stimmloser Konsonanten, dann sollte mit den Konsonanten und Reibelauten begonnen werden. Liegt der Schwerpunkt eher darauf, dass nicht gehörte Buchstaben vergessen werden, dann eignet sich das Kapitel Ñ stumme Konsonanten als Einstieg. Für das Kapitel Ñ stummes e sollte ein Schüler bereits mit den englischen Kurz- und Langvokalen sowie Diphthongen vertraut sein. Um einen Schüler nicht zu überfordern, soll immer nur eine Lautentwicklung gleichzeitig mit ihm behandelt werden. Innerhalb eines Lautkapitels sind die Schreibweisen für einen Laut oft recht zahlreich. Daher sollen auch nie alle von ihnen gleichzeitig erarbeitet werden. Im Folgenden werden die verschiedenen Übungstypen im Buch erläutert. In den Kapi- teln zu den Vokalen werden sogenannte Reim- reihen angeführt, Listen mit Reimwörtern, deren zentraler Vokal dieselbe Aussprache und Schreibung aufweist. Man könnte auch sagen, das Ende der Wörter einer Reihe ist identisch. Die Wörter selbst lassen sich erarbeiten, wenn dem Lerner ein A4-Papier mit der Wortendung darauf vorgelegt wird sowie Buchstabenkarten mit demselben Schriftgrad. Nun kann durch Anlegen der Buchstaben probiert werden, wo sich sinnvolle Wörter ergeben. Gelegentlich können mehrere Buchstaben zu einem Wort- anfang kombiniert werden, daher sollten die Buchstabenkarten in ausreichender Zahl Die Entwicklung der englischen Sprache Zentrale Förderbereiche der englischen Rechtschreibung

Aus- 2. Die Entwicklung der englischen Sprache · 2015. 11. 24. · © Uni Münster • Prof. Dr. F. Schönweiss & Team @-(. .]?]?]? [] [] [] [] [] ‡) ‡) ‡) ‡)

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    vorhanden sein. Nun werden die Wortanfänge abgeschrieben und mit dem Wortende ver-bunden. Es erleichtert die Einprägung der Wortbedeutungen, wenn links neben die Wort-anfänge kleine Skizzen und Bilder hinzugefügt werden.

    Die Hörverstehensübungen sind zum Vorlesen gedacht. Dabei soll der Schüler zuhören und nicht von den Lippen des Lehrers ablesen. Er soll herausfinden, in welchen der 20 Wörter ein bestimmter Laut zu hören ist oder nicht und seine Entscheidung mit „yes“ oder „no“ bekannt geben. Um die Sache für den Lehrer übersichtlicher zu gestalten, sind die „yes“-Wörter in GROSSBUcHSTABEN abgedruckt. Die Lautkapitel enthalten zumeist dreimal 20 Wörter zum Vorlesen, wobei die ersten 20 relativ leicht zu unterscheiden sind und Vokabeln aus dem Anfangsunterricht enthalten. Die zweiten zwanzig sind ungefähr auf dem Niveau der Mittelstufe, etwas schwerer zu unterscheiden und enthalten auch schon kom-plexere Schreibweisen. Die dritte Stufe ist die schwierigste, sie enthält längere Wörter, in etwa den Anforderungen der Oberstufe entsprechend, oder auch für Erwachsene geeignet. Es empfiehlt sich, zunächst mit den einfachsten Wörtern zu beginnen und nach Bedarf mit den schwierigeren fortzufahren.Insbesondere bei den Konsonanten gibt es einen weiteren Übungstyp zum Hörverständ-nis. Es werden Wortpaare vorgelesen, die ent-weder gleich klingen (sea-see) oder sich nur in einem Laut unterscheiden (pit – bit). Der Schüler soll wieder durch die Antworten „yes“ und „no“ sagen, was auf welches Wortpaar zu- trifft. Gleichlautende Wortpaare sind unter-strichen, ungleiche nicht.

    Um zu veranschaulichen wie ein stummes e den Klang der vorangehenden Buchstaben verändert, wird zunächst ein einsilbiges Wort wie rat aufgeschrieben und vom Schüler abgelesen. Dann hängt der Lehrer in einer anderen Farbe ein e an und der Schüler liest das neu entstandene Wort. Aus rat [ræt]wird rate [reɪt]. Das e hat den Stammvokal verändert ohne selbst zu hören zu sein.

    2. Die Entwicklung der englischen Sprache

    Wie Deutsch, Niederländisch und die skandi-navischen Sprachen ist Englisch eine ger-manische Sprache. Das erklärt viele Ähn-lichkeiten mit Wörtern aus unserer und den letztgenannten Sprachen. Da die britischen Inseln immer wieder von anderen Völkern besiedelt wurden und später das Britische Empire Kolonien auf der ganzen Welt hatte, kamen Wörter aus weiteren Sprachen zum englischen Wortschatz hinzu. Diese Mischung aus Wörtern verschiedener Sprachen macht das Englische einerseits verwirrend. Anderer-seits ist es so für viele Englischlerner möglich, sich Eselsbrücken zu ihrer Muttersprache zu bauen.

    Ab ca. 411 n.chr. besiedelten die ersten Stäm-me aus dem Gebiet des heutigen Norddeutsch-land und Süddänemark die britischen Inseln. Sie fanden das Land von den Römern verlassen vor, die keltische Bevölkerung wurde in die unwirtlichen Berggegenden von Schottland, Wales und cornwall vertrieben. Insbesondere in Wales, aber auch in Schottland, spricht heute noch ein gewisser Teil der Bevölkerung die keltischen Sprachen walisisch und gälisch. Zwischen den Kelten und den Einwanderern damals gab es kaum Berührungspunkte und somit auch keinen nennenswerten keltischen Einfluss auf das Englische.

    Der Förderbedarf im Lesen und in der Aus-sprache wird für einen Trainer oder Lehrer im Gespräch und beim Vorlesen hörbar. Als Lesetests eignen sich kurze Textpassagen (100-200 Wörter), die in ausreichend großer Schrift mit 1,5fachem oder doppeltem Zeilenabstand, in zweifacher Ausführung für den Schüler und den Lehrer, gedruckt sein sollen. Während der Schüler vorliest, protokolliert der Lehrer etwaige Lesefehler zwischen den Textzeilen mit. Hierzu gehören auch Auslassungen, Wiederholungen, Sinn-entstellungen und Ausspracheunterschiede. Wenn etwa stimmhafte und stimmlose Kon-sonanten verwechselt werden, sollte überprüft werden, ob dies in schriftlichen Arbeiten des Schülers auch der Fall ist.

    Insbesondere bei den Vokalen gibt es oft mehrere Möglichkeiten, eine Buchstabenkom-bination auszusprechen, vergleiche tea, feather, steak, bear, hear, pearl, heart. Die Vokalbuchstaben allein, hier ea, geben noch keine Auskunft darüber, wie das Wort aus-zusprechen ist. Oft werden Schüler dann mit dem Hinweis alleine zu lassen, sie sollen doch im Wörterbuch die Lautschrift nachschlagen. Weitaus sinnvoller ist es, ihnen orthographi-sche und phonologische Zusammenhänge zu erklären, damit sie beim nächsten Mal das Wort selber entziffern können. Hilfestellung bietet dabei die Tabelle im Anhang dieses Buches, in der Buchstabenkombinationen mit ihren Aussprachemöglichkeiten alphabetisch aufgelistet sind. Die Aussprachemöglichkeiten sind dann in den jeweiligen Lautkapiteln er-örtert.

    Die Auswahl und Reihenfolge der herange-zogenen Lautkapitel orientiert sich am Kennt- nisstand und Bedarf des einzelnen Lerners. Hat dieser beispielsweise seine größten Schwie-rigkeiten mit der Unterscheidung stimmhafter und stimmloser Konsonanten, dann sollte mit den Konsonanten und Reibelauten begonnen werden. Liegt der Schwerpunkt eher darauf, dass nicht gehörte Buchstaben vergessen werden, dann eignet sich das Kapitel Ñ stumme Konsonanten als Einstieg. Für das Kapitel Ñ stummes e sollte ein Schüler bereits mit den englischen Kurz- und Langvokalen sowie Diphthongen vertraut sein. Um einen Schüler nicht zu überfordern, soll immer nur eine Lautentwicklung gleichzeitig mit ihm behandelt werden. Innerhalb eines Lautkapitels sind die Schreibweisen für einen Laut oft recht zahlreich. Daher sollen auch nie alle von ihnen gleichzeitig erarbeitet werden.

    Im Folgenden werden die verschiedenen Übungstypen im Buch erläutert. In den Kapi-teln zu den Vokalen werden sogenannte Reim-reihen angeführt, Listen mit Reimwörtern, deren zentraler Vokal dieselbe Aussprache und Schreibung aufweist. Man könnte auch sagen, das Ende der Wörter einer Reihe ist identisch.

    Die Wörter selbst lassen sich erarbeiten, wenn dem Lerner ein A4-Papier mit der Wortendung darauf vorgelegt wird sowie Buchstabenkarten mit demselben Schriftgrad. Nun kann durch Anlegen der Buchstaben probiert werden, wo sich sinnvolle Wörter ergeben. Gelegentlich können mehrere Buchstaben zu einem Wort-anfang kombiniert werden, daher sollten die Buchstabenkarten in ausreichender Zahl

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    Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gab es erste Beziehungen mit französischsprachigen Regionen auf der anderen Seite des Ärmel- kanals. Die ersten französischen Wörter wie z.B. prūd (proud) hielten Einzug in die engli-sche Sprache. Der weitaus größere französi-sche Einfluss begann mit der normannischen Eroberung Britanniens im Jahr 1066. Ab die-sem Zeitraum sprechen wir nicht mehr von der altenglischen, sondern von der mittel- englischen Periode. Die Vorfahren von Wilhelm dem Eroberer waren ursprünglich Skandi-navier („Nordmannen“), die sich im nördlichen Frankreich angesiedelt und den dortigen nord-französischen Dialekt übernommen hatten.

    Zunächst gelangten vor allem Wörter aus diesem Dialekt ins Englische, bevor ab dem 1�. Jahrhundert auch das Zentralfranzösische aus der Gegend um Paris seine Spuren hinterließ. Die beiden Dialekte unterschieden sich in der Aussprache, vor allem des Buch-staben c. Im Lateinischen war c immer wie ein Ñ [k] ausgesprochen worden, was im Nord- französischen teilweise beibehalten wurde. Im Zentralfranzösischen wurde c vor a zu Ñ [tʃ], c vor e oder i wurde [ts] ausgesprochen. Das lateinische Wort captare für fangen, jagen wurde im Nordfranzösischen zu cacher, im Zentralfranzösischen zu chasser. Den Weg ins Englische fanden beide, das erstere wurde zu catch, das letztere zu chase.

    Und auch nach der normannischen Eroberung entwickelte sich das Englische weiter. Während die meisten anderen Kurzvokale unverändert blieben, entwickelte sich das kurze [ʊ] zum sogenannten but-Laut Ñ [ʌ] (vgl. deutsch Butter und engl. butter).

    Etwa zur gleichen Zeit wurden i und u vor r zu Ñ [ɜ:]. In der Schreibung von Wörtern wie bird, Sir und turn (alle mit [ɜ:]) können wir die alte Aussprache noch nachvollziehen.Die meisten Veränderungen erfuhren jedoch die Langvokale, vor allem ab dem 15. bis ins frühe 18. Jahrhundert. Sie wurden gehoben (aufgehellt) oder zu Diphthongen umge-wandelt. Die Lautveränderungen in dieser Epoche waren so einschneidend, dass man ihr den Namen Great Vowel Shift (Große Lautverschiebung) gab. Etwa ab der Zeit der Großen Lautverschiebung spricht man von der frühneuenglischen Zeit, später von Neuenglisch.

    Mit der Erfindung des Buchdrucks im späten 15. Jahrhundert gab es so etwas wie relativ fixe Schreibweisen. Lautveränderungen, die sich noch später ereigneten, wurden daher bei der Schreibung praktisch nicht mehr berück-sichtigt. So wurde z.B. [u:] in house zu Ñ [aʊ] (wie auch im Deutschen!), [i:] in find zu Ñ [aɪ] und [a:] in name zu Ñ [eɪ]. Die mittelenglischen Konsonanten blieben weitgehend erhalten. Es kristallisierte sich die Unterscheidung zwischen stimmhaften und stimmlosen Reibe-lauten heraus, die vorher relativ willkürlich nebeneinander verwendet wurden. Heute können wir anhand der Aussprache hören ob ein englisches Wort mit v oder mit f geschrie-ben wird, weil sie unterschiedlich klingen – eben stimmhaft oder stimmlos.

    Einige Konsonanten verstummten und sind nur noch anhand der Schreibung zu erkennen. Im deutschen Wort Licht ist das ch noch als [ç] zu hören, im englischen light nur noch als gh zu lesen. Das [x] wie in lachen wurde im englischen laugh und einigen anderen Wörtern zu Ñ [f]. [k] oder [ɡ] vor Ñ [n] verstummten ebenfalls in dieser Zeit (vgl. deutsch Knie und englisch knee).

    In der Neuzeit gab es nur wenige erfolgreiche Bestrebungen, die englische Rechtschreibung zu reformieren. Hervorzuheben ist die Arbeit Noah Websters, eines amerikanischen Lexi-konverfassers und Rechtschreibreformers des frühen 19. Jahrhunderts. Sein Name steht heute für ein sehr bedeutendes ameri-kanisches Lexikon. Allerdings blieben seine Vereinfachungen der englischen Orthographie auf das amerikanische Englisch beschränkt.

    Die Entwicklung der englischen SpracheDie Entwicklung der englischen Sprache

    Wie entwickelte sich aber die Sprache der germanischen Einwanderer weiter? Sie brachten ihre Dialekte westsächsisch, anglisch und jütisch, welches später kentisch genannt wurde, mit. Mit ihrer Sprache kamen auch schon Lehnwörter, vor allem aus dem Lateinischen (z.B. die Wörter, auf die wine, street, wall, und mile zurückgehen). Anfangs verwendeten die germanischen Einwanderer noch ihre Runenschrift, übernahmen jedoch bald das lateinische Alphabet als Schrift- system. Ebenfalls kamen durch die christia-nisierung der britischen Inseln viele lateinische und griechische Wörter in die altenglische Sprache (z.B. die Vorformen von bishop, church und devil).

    Die ursprünglich westgermanischen Wörter erfuhren Veränderungen, ganz unabhängig vom Einfluss anderer Sprachen. Erstmals entwickelten sich in dieser Zeit Aussprache und Schreibung von Vokalen auseinander. So wurde etwa ein kurzes [a] zum Ñ [æ], was sich bis heute erhielt (vgl. dt. Mann und engl. man). Ein kurzes [e] vor gewissen Konsonantengruppen wurde zunächst verlängert zu [e:] und viel

    später zu Ñ [i:] (vgl. dt. Feld und engl. field). Beide Entwicklungen werden als Aufhellungen bezeichnet.Die altenglischen Zwielaute, sogenannte Diphthonge, bestehend aus je zwei Vokalen, fielen zu einem Laut zusammen. Es setzte sich jeweils der betontere der beiden Vokale durch. Das war zumeist der erste von beiden (In head setzte sich z.B. das Ñ [e] durch, das [a] ist heute nicht mehr zu hören).Viele Wörter, die wir aus dem Deutschen mit kurzen Vokalen kennen, wie finden, rund oder Gold, wurden im Altenglischen gedehnt. Das liegt an bestimmten Konsonanten, die dem Kurzvokal folgen. Es handelt sich um mb, nd, ld und rd. Die betreffenden Wörter wurden jetzt mit langem Vokal ausgesprochen, allerdings nur, wenn besagte Konsonanten im Wort vorkamen. Und auch nur dann, wenn nicht noch ein Konsonant folgte. Daher wird children heute immer noch mit kurzem [ɪ] gesprochen, da das r als dritter Konsonant nach dem ld den Effekt aufhob.Ein [k] vor e oder i wurde damals in vielen Wörtern zu Ñ [tʃ] (vgl. dt. Kind, Kinn und engl. child, chin).

    Ab dem ausgehenden 8. Jahrhundert fielen Wikinger aus Dänemark an der Ostküste Nordenglands ein und siedelten dort erstmals ab 876. Ab 900 siedelten sich weitere Skandinavier auf den britischen Inseln an, diesmal Norweger. Die Skandinavier näherten sich der einheimischen Bevölkerung rasch an, einige skandinavische Lehnwörter im Englischen zeugen auch heute noch davon (z.B. knife, sky, skirt, take, they, their, them, window = „Windauge“).

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    Dieses Phänomen finden wir u.a. in folgenden Wörtern:money, monkey, month, nothing, onion, son, stomach, tonne

    Es gibt zwar nicht viele, aber doch ein paar Reimwörter, in denen der but-Laut als o geschrieben wird:

    Wörter auf –other: brother, mother, otheranother

    Wörter auf –ome: come, somebecome, overcome

    Wörter auf –one: one, done, noneoutdone, undoneWörter auf –ove: dove, glove, loveabove

    Etwa zur selben Zeit wurden viele französische Wörter entlehnt, auch solche mit der Aus-sprache [ʊ]. Im Französischen wird er aller-dings mit ou geschrieben. Auch solche Wörter machten die Entwicklung des but-Lautes mit:country, couple, cousin, double, rough, touch, trouble, (young)

    Selbiges gilt für folgende germanische Wörter:Wörter auf –ough: rough, slough, tough, enough

    Schließlich gibt es noch zwei Wörter mit oo, und der Aussprache [ʌ]: blood und flood. Sie stehen am Ende einer langen, komplexen Entwicklung von einem langen Ñ[ɔ:] (floor) über ein langes Ñ [u:] (cool), welches dann zu einem Ñ [ʊ] (book) verkürzt wurde und sich schließlich in blood und flood zum but-Laut entwickelte.

    Eine weitere Ausnahmeschreibweise für [ʌ] bildet die Buchstabenkombination oe in does.

    Ʊ

    ɔ

    u

    Λ

    [ʌ]Die meisten von uns streichen sich morgens Butter aufs Brot. Bei Menschen aus englisch-sprachigen Ländern heißt es butter. Dieses Wort wird wird gleich wie im Deutschen mit u geschrieben aber anders ausgesprochen. Wie kam es dazu?Beim kurzen Ñ [ʊ] ist die Zunge weit oben und hinten und der Mund fast geschlossen. Wörter wie butter, sun, under oder run kommen sehr häufig vor und veränderten sich durch den Ge-brauch. Nach und nach wurde der Mund beim Sprechen dieser Wörter immer weiter geöffnet. So entwickelte sich bereits in mittelenglischer Zeit der sogenannte but-Laut. Er wird ähnlich gesprochen wie unser kurzes a im Deutschen, sein Lautschriftzeichen ähnelt einem großen A, dem der Querbalken fehlt: [ʌ]

    Es lassen sich folgende Reimreihen mit but-Lautwörtern bilden:

    Wörter auf –ub: club, dub, grub, pub, sub, tub

    Wörter auf –uck: buck, chuck, cluck, duck, luck, pluck, puck, suck, stuck, struck, tuck, truck

    Wörter auf –ug: bug, dug, drug, hug, jug, mug, plug, rug, shrug, slug, snug, thug, tug

    Wörter auf –um: bum, drum, hum, mum, plum, scum, slum

    Wörter auf –umb: crumb, dumb, numb, plumb, thumb

    Wörter auf –ump: bump, dump, grump, hump, lump, plump, pump, stump, trump

    Wörter auf –un: bun, fun, gun, nun, pun, run, shun, sunbegun

    Wörter auf –unk: drunk, funk, gunk, hunk, junk, punk, shrunk, skunk, sunk, trunk

    Wörter auf –ut: but, cut, hut, nut, rut, shut

    Was passierte aber mit germanischen Wör-tern wie Mutter oder Wunder? Sie werden im Englischen ebenfalls mit but-Laut ausge-sprochen als [ˈmʌðə] und [ˈwʌndə]. Allerdings schreiben sie sich nicht, wie man vermuten würde, mit u sondern mit o, mother und wonder. Der Grund hierfür liegt in der im Mittelalter gebräuchlichen, gotischen Schrift. Buchstaben wie m, n, w und u bestanden aus den gleichen senkrechten Häkchen und waren kaum voneinander unterscheidbar. So konnte man das geschriebene Wort wunder mit einem u zwischen w und n kaum entziffern. Kluge Schreiber (wahrscheinlich Mönche) erkannten dieses Problem und schafften Abhilfe: anstatt des u schrieben sie die betreffenden Wörter einfach mit o und schon war alles wieder leserlich.

    Ʊ

    Λ

    Kurzvokale [ʌ] Kurzvokale [ʌ]

    Hörverstehensübungen

    In which words can you hear a short [ʌ]?BUTTER, eight, yesterday, cUT, UNDER, Saturday, bill, SUNDAY, walk, UP, RUN, SUDDENLY, ride, potato, pull, NUMBER, who, HUNGRY, fisher, HURRY

    In which words can you hear a short [ʌ]?BUTTERFLY, barkeeper, tense, OTHER, PUNISH, Saturday, park, UGLY, walk, MOTHER, SON, SUDDENLY, sport, promise, poor, MONEY, hole, BROTHER, factory, JUNGLE

    In which of the following words can you hear a short [ʌ]?WONDER, wall, proud, downtown, BUNDLE, farm, boxes, HUSBAND, BUFFALO, darkness, UNcLE, aunt, GRANDSON, laughter, LOVER, TROUBLE, cough, MONKEY, cOUNTRY, hour

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    [ɔ:]In den deutschen Wörtern fort, Ordnung und Mord kommen wir der Aussprache eines [ɔ:] schon sehr nahe. Das offene [ɔ:] im Englischen ist lediglich etwas länger. Wie die Bezeichnung schon sagt, ist der Mund dabei weiter offen als beim geschlossenen [o:] im deutschen rot oder Boot.

    In der Lautschrift werden offenes und ge-schlossenes o so unterschieden, dass beim offenen links ein Stück fehlt ([ɔ:]); das geschlos-sene o ist ein kompletter Ring ([o:]). Um das geschlossene [o:] müssen wir uns im Englischen allerdings keine Sorgen machen, weil es dort nicht existiert.

    Als lautgetreue Schreibung eines [ɔ:] finden wir oft ein o vor einem r, das im Amerikanischen ausgesprochen wird (Ñ[r]) und im Britischen nicht, so etwa in or und for. Dieses Phänomen tritt auch in folgenden Wörtern auf:

    Wörter auf –ord: cord, ford, lord, sword,accord, afford, record

    Wörter auf –orn: born, corn, horn, scorn, sworn, thorn, torn, wornadorn, firstborn, forlorn, reborn, stillborn

    ren hinterlassen. Stand etwa der Laut [e:] (hervorgegangen aus dem altenglischen Diph-thong eo) vor einem r, so öffnete er sich mit der Zeit zu einem [a:]. Daher gibt es immer noch Wörter im Englischen mit der Schreibweise e vor r, die aber mit [a:] gesprochen werden:clerk, sergeant, Derby, Berkshire, usw.

    Bei heart verhält es sich ähnlich, nur dass sich in Analogie zu anderen Wörtern ein a zwischen das e und das r eingeschlichen hat.Wörter mit au sprechen sich vor allem mit Ñ [ɔ:]. Es gibt aber ein paar Ausnahmen, in denen das au zum [a:] wird: laugh, aunt.

    3.1.2 Langvokale

    Im Englischen gibt es nur noch 5 verschiedene Langvokale. Es ist die Gruppe von Lauten, die im Lauf der Sprachgeschichte die meisten Veränderungen erfuhr. Besonders im Spät-mittelalter und zu Beginn der Neuzeit ent-wickelten sich viele von den alten Langvokalen zu Diphthongen, die wir im Kapitel �.1.� kennen lernen werden. In der Lautschrift werden Langvokale übrigens durch einen Doppelpunkt gekennzeichnet.

    [a:]Beim [a:] ist der Mund am weitesten geöffnet, die Zunge befindet sich unten. Diesen Effekt machen sich Ärzte und Zahnärzte gern zunutze, wenn sie uns in den Mund schauen wollen. Dann bekommen wir den Auftrag: „Sag mal ‚aaaah’!“ So ist dem Arzt die Zunge auch dann nicht im Weg, wenn er uns tief in den Rachen schauen will.

    Das lange [a:] ist der einzige englische Langvokal, der überwiegend lautgetreu, also durch den Buchstaben a, geschrieben wird. Das a in father wird genauso ausgesprochen wie im deutschen Vater. Sowohl im amerikanischen als auch im britischen Englisch wird ein a vor r zumeist als langes [a:] gesprochen:answer, farm, car, start, barn usw. Im Amerikanischen wird dabei das r (Ñ[r]) immer ausgesprochen, im Britischen ist es stumm:

    Wörter auf –ar: bar, car, far, jar, mar, par, scar, star, tarcigar, guitar

    Wörter auf –ark: bark, dark, lark, mark, park, spark, sharkembark, remark

    Wörter auf –arm: arm, charm, farm, harmalarm

    Wörter auf –art: art, cart, chart, dart, fart, part, smart, start, tartapart, impart

    Diese Regel gilt allerdings nicht, wenn sie durch eine andere aufgehoben wird. Ein Ñ stummes e nach dem –ar bewirkt die Aussprache Ñ [eɘ] wie in care, fare, stare. Ein angehängtes y, gesprochen [ɪ] (carry, Mary, scary) oder [aɪ] (vary), macht das a zum Ñ [æ].Ein anderer, weitaus seltenerer Ausnahmefall ist ein Ñw im Wortanfang, gefolgt von ar: war, ward, warm, warm, warp, wart. Das w bewirkt, dass der Mund sich etwas mehr schließt, und aus [a:] wird Ñ [ɔ:].

    Es gibt Wörter mit a, die zwar im Britischen lautgetreu mit [a:] gelesen werden; im Ameri-kanischen wird dasselbe a jedoch als Ñ [æ] ausgesprochen: after, basket, path. Genauso verhält es sich mit folgenden Reimreihen:

    Wörter auf –ance: chance, glance, dance, lance, tranceadvance, enhance (gilt nicht für: finance, romance, circumstance: [æ])

    Wörter auf –aft: craft, draft, raft, shaft

    Wörter auf –ask: ask, bask, cask, flask, mask, task

    Wörter auf –ass: brass, class, glass, grass, mass

    Wörter auf –ast: blast, cast, fast, last, mast, past, vastcontrast

    Wörter auf –ast: blaster, faster, master, plasterdisaster

    Neben den Wörtern in denen der Laut [a:] auch als a geschrieben wird, gibt es noch weitere Schreibweisen. In diesen Fällen ist das [a:] aus einem oder mehreren anderen Lauten hervorgegangen. Die große Lautverschiebung in der frühen Neuzeit hat auch hier ihre Spu-

    a

    ee o

    Langvokale [a:]

    ɔo

    Langvokale [ɔ:]

    a

    Hörverstehensübungen

    In which of the following words can you hear a long [a:]?ARM, cut, ASK, FARMER, time, puzzle, START, cowboy, MARMELADE, DARK, mother, sound, FATHER, tower, hour, London, AUNT, find, MARcH, GARDEN

    In which of the following words can you hear a long [a:]?cALM, become, cALF, sometimes, BARN DANcE, lucky, ARGUE, DEPARTURE, Harry, SMART, townhall, SHARK, sunshine, ARTIcLE, SUPERSTAR, ground, LAUGH, remind, loudspeaker, towel

    In which of the following words can you hear a long [a:]?council, STARcH, ARTIFIcIAL, dusty, HEART, arousal, worthless, TEXTMARKER, massive, company, SERGEANT, cucumber, stumble, FARTHER, ARcHITEcTURE, hairy, BERKSHIRE, LARcH, scary, BEHALF, greyhound

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    © Uni Münster • Prof. Dr. F. Schönweiss & Team

    Individuelle Förderung

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    Individuelle Förderung

    Später kommen hinzu:whale, whether, whisper, whiskyanywhere, elsewhere, somewhere

    Eine Verwechslungsgefahr stellen die Wortan-fänge w- oder wh- dar, denn akustisch ist kein Unterschied zwischen ihnen zu hören. Als Regel gilt, dass weit weniger Wörter mit wh- anfangen als mit w. Allerdings sind dies häu-fig verwendete Wörter wie die Fragewörter (what, when, where, ...). So entsteht beim Lesen eines Textes der Eindruck, es würden viel mehr Wörter mit wh als mit w beginnen. Um zu zeigen, dass dem nicht so ist, eignet sich folgende Übung:

    Eine Liste von bereits bekannten Wörtern mit w und wh wird kopiert. Die Einzelwörter wer-den ausgeschnitten und dem Schüler zum Sortieren nach den zwei Kategorien w und wh gegeben. Anschließend können die Wortzettel in zwei Spalten aufgeklebt werden. So erfährt man beim Sortieren, wie die Verteilung zwi-schen beiden aussieht: nämlich ungefähr 2 zu 1 für w.

    Im qu, gesprochen [kw], ist das [w] ebenfalls enthalten. Diese Buchstabenkombination kann am Anfang oder in der Mitte eines Wortes stehen. Bei Ñ[k] finden sich schon ein paar Beispiele aus den ersten Englischlernjahren. Als Ergänzung seien hier noch aufgeführt:qualify, quality, quantity, questionnaire, quill, quilt, quote, quotation markacquire, Aquarius, bequeath, enquire, equipment, require, squad, squeeze, squirrel, unquestionnable

    Die Schreibweisen o in one und once sowie cho [kw] in choir sind Ausnahmen.

    Der Laut [w], bzw. der Buchstabe w wirkt sich auf vorangehende oder folgende Vokale aus. So wird ein wa- als [wɔ:] (water, wash), ein aw als [ɔ:] ausgesprochen (awful, law). Siehe hierzu das Kapitel über den Langvokal Ñ[ɔ:].Wie wir aus dem Kapitel über das Ñ [ɜ:] wissen, werden, ir, er und ur als langes offenes [ɜ:] gesprochen. Bei Wörtern die mit w anfangen, trifft dies auch auf or zu:

    word, work, world, worm, worry/worried (AE), worse/worst, worship, worth

    Gehen wir noch mal zurück zu den wa-Wörtern. Meistens macht, wie gesagt, das w das a zum offenen Ñ [ɔ:]. Es sei denn, es greifen andere Regeln die Vokale betreffend. In sehr kurzen Wörtern wird das a zum Ñ [æ] wie in wax. Das ai wie z.B. in wait wird Ñ [eɪ] gesprochen, genau wie in rain, paid, usw. Dasselbe trifft zu, wenn am Wortende ein stummes e steht, das sich auf das vorangehende a auswirkt: wake, whale. Das Wort ware hat ebenfalls ein stummes e, allerdings bewirkt es zusammen mit dem r die Aussprache Ñ [eə] wie in dare oder hare.

    Als Übung empfiehlt es sich, eine Liste be-kannter Wörter mit wa- zu kopieren, die Einzelwörter auszuschneiden und diese nach Aussprachen sortieren zu lassen. Anschließend können die Wörter in Spalten aufgeklebt werden. So lassen sich Ähnlichkeiten und Regelmäßigkeiten erfassen.

    Halbvokale [w]

    Hörverstehensübungen

    In which of the following words can you hear a [w]?cloud, WANT, how, ONE, tomorrow, WHIcH, cowboy, visitor, QUIET, only, WATER, THIRTY-ONE, Thursday, throw, now, TWENTY-FIVE, sunshine, WALLPAPER, WAIT

    In which of the following words can you hear a [w]?support, EQUIPMENT, advice, awful, WHISPER, SWANSEA, anyhow, cHOIR, follow, WAREHOUSE, violet, ONcE, lawyer, QUIcKLY, HIGHWAY, flowerbed, clover, WEATHER FOREcAST, souvenir, SWING

    In which of the following words can you hear a [w]?AWKWARD, awsome, WALNUT, tea towel, mother-in-law, QUALIFIcATION, velvet, WHISTLE, nuclear power station, sword, EQUAL, vineyard, UNQUESTIONNABLE, HEADQUARTERS, LOANWORD, WIDOWED, divorced, divided, WHEREABOUTS, roundabout

    4. stummes e

    Im Englischen enden sehr viele Wörter mit ei-nem Buchstaben e, der jedoch nicht zu hören ist.

    Um einen Eindruck zu bekommen wie verhält-nismäßig zahlreich diese Wörter sind, eignet sich das Spiel „wordsnake“, in dessen Name ebenfalls ein solches e vorkommt. Dabei schreibt der erste Mitspieler ein englisches Wort links oben auf einen Zettel. Eine Zeile darunter beginnt der nächste unter dem Endbuchstaben des ersten sein Wort mit ebendiesem Buchstaben. Der nächste Spieler setzt die Reihe fort. Nach mehreren Runden dürfte sich herausstellen, dass wesentlich mehr Wörter mit e enden als anfangen, wenn einem nichts mehr mit e- einfällt. Noch deutlicher wird es, wenn man die Zahl möglicher Wörter durch eine Themenvorgabe einschränkt.

    Welche Funktion hat aber nun dieses stumme e, wenn es schon keinen hörbaren Laut dar-stellt? Es handelt sich um ein diakritisches Symbol, dessen Aufgabe es ist, Auskünfte über die Aussprache des vorangehenden Vo-kals zu geben, der durch einen Konsonanten vom stummem e getrennt ist. Als vereinfachte Faustregel gilt: a ‡ Ñ[eɪ] e ‡ Ñ[i:] i ‡ Ñ[aɪ] o ‡ Ñ[əʊ] u ‡ Ñ[ju:]

    In den Kapiteln zu den Diphthongen Ñ[ei], Ñ[aɪ], Ñ[əʊ], bei Ñ[j], Ñ[u:] und dem Langvokal Ñ[i:] finden sich zahlreiche Beispiele in ein-schlägigen Reimreihen. Zusätzlich gibt es Wortpaare, deren Schreibungen sich nur durch das Vorhanden-sein eines stummen e unterscheiden. Durch Anhängen des stummen e ändert sich die Aussprache des Stammvokals gravierend. Aus einem Kurzvokal kann nun ein Langvokal oder ein Diphthong werden. Dabei gilt es allerdings zu beachten, wie ein Buchstabe a, e, i, o oder u ohne darauffolgendes stummes e ausgesprochen wird, bzw. ob er vom voran-gehenden oder folgenden Konsonanten be-reits in seiner Aussprache beeinflusst wird. Ein a vor r wird als Ñ [a:] ausgesprochen. Durch ein angehängtes stummes e ändert sich die Aussprache des a zu [eə]. Und selbst-

    verständlich ändert sich die Bedeutung der Wörter, mitunter gravierend: car ‡ care (Auto ‡ sorgen für) war ([ɔ:]) ‡ ware ([eə]) (Krieg ‡ Ware)Andere einsilbige Wörter mit a haben den Kurzvokal [æ], der durch ein stummes e zu [eɪ] wird: rat ‡ rate (Ratte ‡ Rate) tap ‡ tape (Zapfhahn ‡ Tonband)

    Das Prinzip der Funktion des stummen e lässt sich verdeutlichen und einüben, indem der Lehrer zunächst ein Wort ohne stummes e aufschreibt, es vorliest oder vom Schüler lesen lässt, dann in einer anderen Farbe das stumme e ergänzt und wieder vorliest / vorlesen lässt. Es sollte immer nur eine Reihe von (bereits bekannten) Wörtern, die sich aufeinander reimen, erarbeitet werden. Die Auswahl trifft der Lehrer anhand der bisher behandelten Vokabeln. Die Wortbedeutungen und deren Veränderungen sollten, wenn überhaupt, erst im Anschluss besprochen werden:

    [a] ‡ [eə] bar ‡ bare car ‡ care far ‡ fare mar ‡ mare star ‡ stare

    [æ] ‡ [eɪ] bad ‡ bade clad ‡ clade fad ‡ fade glad ‡ glade grad ‡ grade lad ‡ lade mad ‡ made shad ‡ shade trad ‡ trade

    [æ] ‡ [eɪ] can ‡ cane Dan ‡ Dane man ‡ mane pan ‡ pane plan ‡ plane van ‡ vane

    [æ] ‡[eɪ] cap ‡ cape nap ‡ nape

    stummes e