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1 Aus der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Direktor: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. A. C. Kübler Ätiologie, Vorkommen und Therapie von Kieferzysten in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universität Würzburg von 1997-2009 Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vorgelegt von Meike Brigitte Baumgärtel aus Tauperlitz/Döhlau Würzburg, Dezember 2013

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Aus der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Direktor: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. A. C. Kübler

Ätiologie, Vorkommen und Therapie von Kieferzysten in der Klinik und Poliklinik für

Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universität Würzburg

von 1997-2009

Inaugural-Dissertation

zur Erlangung der Doktorwürde der

Medizinischen Fakultät der

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

vorgelegt von

Meike Brigitte Baumgärtel

aus Tauperlitz/Döhlau

Würzburg, Dezember 2013

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Referent: Priv.-Doz. Dr. Dr. Tobias Reuther

Korreferent: Prof. Dr. Bernhard Klaiber

Dekan: Prof. Dr. Matthias Frosch

Tag der mündlichen Prüfung: 25. März 2014

Die Promovendin ist Zahnärztin

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Für meine Eltern und meinen Mann

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung………………………………………………………………………………………………….….1

1.1 Zysten als lokales Phänomen……………………………………………..………1

1.2 Entstehungsmechanismen von Kieferzysten………………………………2

1.3 Einteilung der Kieferzysten nach geltender WHO-Klassifikation…3

1.4 Übersicht und Charakterisierung der einzelnen Zystenentitäten..5

1.4.1 Zysten odontogenen Ursprungs…………………………………………………5

1.4.1.1 Radikuläre Zyste…………………………………………………………………………5

1.4.1.2 Follikuläre Zyste………………………………………………………………………...6

1.4.1.3 Keratozystischer odontogener Tumor………………………………………..7

1.4.1.4 Seltene Zysten odontogenen Ursprungs…………………………………….9

1.4.2 Zysten nichtodontogenen Ursprungs……………………………………….10

1.4.2.1 Ductus-Nasopalatinus-Zyste…………………………………………………….11

1.4.2.2 Seltene Zysten nichtodontogenen Ursprungs………………………….11

1.4.3 Zysten nichtepithelialen Ursprungs………………………………………….12

1.4.4 Retentionszysten der Kieferhöhlenschleimhaut……………………….14

1.4.5 Zysten der Weichteile…………………………………………...……………..….14

1.5 Zysten als Symptom einer Systemerkrankung………………………….16

1.6 Behandlungsmethoden der Kieferzysten………………………………….17

1.6.1 Zystostomie (Methode nach Partsch I)…………………………………….17

1.6.2 Zystektomie (Methode nach Partsch II)…………………………………...18

1.6.3 Zweizeitiges Vorgehen……………………………………………………………..18

1.6.4 Zystantrostomie……………………………………………………………………….19

1.6.5 Augmentative Verfahren nach Zystenentfernung…………………….19

1.7 Fragestellung……………………………………………………………….…………..20

2 Material und Methode……………………………………………………………………….………21

2.1 Auswahlkriterien…………………………………………………………………………………21

2.2 Lokalisation der operierten Zysten………………………………………………………21

2.3 Operationsmethoden………………………………………………………………………….22

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2.4 Antibiotikatherapie……………………………………………………………………………..22

2.5 Histopathologische Aufbereitung des Resektats………………………………….22

2.6 Stationärer Aufenthalt und postoperative Komplikationen…………………23

2.7 Datenverarbeitung und Datenauswertung………………………………………….23

3 Ergebnisse……………………………………………………………………………………….……….…24

3.1 Allgemeine Patientendaten………………………………………………………….……..24

3.2 Verteilung der Zystenentitäten…………………………………………………………...25

3.2.1 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der odontogenen

Zysten………………………………………………………………………………………………….26

3.2.2 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der nichtodontogenen

Zysten………………………………………………………………………………………………….26

3.2.3 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der nichtepithelialen

Zysten Zysten………………………………………………………………………………………………….26

3.2.4 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der dysgenetischen

Zysten und bei Patienten mit Kombinationsbefund………………………..….27

3.3 Auftreten der unterschiedlichen odontogenen Zysten………………………..27

3.3.1 Radikuläre Zyste…………………………………………….……………………………………28

3.3.2 Keratozystischer odontogener Tumor…………………………………………………29

3.3.3 Follikuläre Zyste………………………………………………………………………………….30

3.3.4 Seltene odontogene Zysten…………………………………………………………………30

3.4 Auftreten der unterschiedlichen nichtodontogenen Zysten………………..31

3.4.1 Mukozele…………………………………………………………………………………………….32

3.4.2 Ductus-Nasopalatinus-Zyste………………………………………………………………..33

3.4.3 Nichtodontogene Zysten mit Lokalisation im Weichgewebe……………….33

3.5 Auftreten der unterschiedlichen nichtepithelialen Zysten…………….…….34

3.6 Auftreten der unterschiedlichen dysgenetischen Zysten………………..…..35

3.7 Häufigkeit der angewandten Operationstechniken……………………………..35

3.7.1 Odontogenen Zysten…………………………………………………………………………..35

3.7.2 Nichtodontogenen Zysten…………………………………………………………………..37

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3.7.3 Therapietechniken bei den nichtepithelialen und

dysgenetischen Zysten………………………………………………………………….….…38

3.8 Häufigkeit und Anwendung von augmentativen Maßnahmen…………….38

3.9 Dauer des stationären Aufenthalts……………………………………………….….…39

3.10 Antibiotikatherapie………………………………..……………………………….……….…40

4 Diskussion………………………………………………………………………………………………….41

5 Zusammenfassung……………………………………………………………………….……..………52

6 Literaturverzeichnis…………………………………………………………………………………...54

7 Abbildungs-und Tabellenverzeichnis…………………………………..….………….……….65

8 Danksagung

9 Lebenslauf

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1 Einleitung

1.1 Zysten als lokales Phänomen

Zysten und zystische Veränderungen im Kiefer sind eine im zahnärztlichen Berufsalltag

häufig diagnostizierte Erkrankung des Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereiches. Rund 3 %

der Erwachsenen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Kieferzyste [1, 2]. Zumeist

treten Zysten als Folge eines tief zerstörten Zahnes oder bei retinierten und

impaktierten Weisheitszähnen auf. „Echte“ Zysten sind mit Epithel ausgekleidete

Hohlräume. Sie können sowohl im Knochen als auch in Weichteilen auftreten. Ihre

Erscheinungsform kann ein- oder mehrkammrig sein. In ihrem Inneren schließen sie

einen flüssigen, breiigen oder gasförmigen Inhalt ein. Nach außen grenzt sich die Zyste

durch eine bindegewebige Kapsel, den Zystenbalg, ab. Lumenwärts ist dieser von einer

epithelialen Schicht, welche unterschiedliche histologische Merkmale aufweisen kann,

ausgekleidet. Sogenannte „Pseudozysten“ weisen ebenfalls einen Hohlraum auf.

Allerdings fehlt hier die epitheliale Auskleidung [3-5].

Oftmals wird der Zahnarzt im Zuge einer akuten Schmerzbehandlung mit dem Befund

einer radikulären oder follikulären Zyste konfrontiert. Das zumeist symptomarme

Wachstum einer Kieferzyste veranlasst viele Patienten erst bei Anzeichen einer akuten

oder bei Exazerbation einer chronischen Pulpitis, den Zahnarzt aufzusuchen. Durch

Zysten verursachte geringfügige Zahnfehlstellungen wie Drehungen oder Kippungen

der betroffenen Zähne werden nicht selten vom Patienten ignoriert oder gar nicht

registriert. Der klinischen Untersuchung durch Inspektion und Palpation werden Zysten

erst ab einer beträchtlichen Größe zugänglich [2, 6]. Bei Kindern und Jugendlichen

können Veränderungen im stomatognathen Bereich den regelrechten Durchbruch der

bleibenden Zähne erschweren oder verhindern. Differentialdiagnostisch sollte beim

Verdacht einer Nichtanlage oder beim Auftreten eines dystopischen Zahndurchbruchs

das Vorliegen einer Kieferzyste abgeklärt werden. Das verdrängende Wachstum von

Kieferzysten kann durch die beobachtete Knochenresorption, besonders im

Molarenbereich aufgrund der enormen Kaukräfte, einen pathologischen Kieferbruch

provozieren. Der osteoklastische Abbau führt zur Ausdünnung der bedeckenden

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Knochenlamelle. Durch Palpation der betroffenen Stelle lässt sich das sog.

„Pergamentknistern“ oder auch Dupuytrensche Geräusch, hervorgerufen durch die

frakturierende Knochenlamelle, provozieren [7]. Durch die Verdrängung des

Mandibularkanals können Sensibiltätsstörungen des N. alveolaris inferior

hervorgerufen werden. Sensibilitätsprüfung, Perkussionsempfindlichkeit sowie

Dokumentation von Sondierungstiefen und Lockerungsgraden der einzelnen Zähne

sind somit obligat [7]. Die zuletzt genannten Symptome sind allerdings äußerst selten

klinisch zu beobachten. Vielmehr werden Zysten neben den bereits beschriebenen

akut auftretenden Schmerzen im Rahmen einer röntgenologischen

Routineuntersuchung diagnostiziert [8]. Zur weiteren Abklärung und Therapieplanung

können zusätzlich zur standardmäßig durchgeführten Panoramaschichtaufnahme

weitere bildgebende Maßnahmen (Computertomographie, Kernspintomographie)

hilfreich sein. Die Sinuskopie gewinnt in der Diagnostik und Therapie von Zysten im

Oberkiefer vor allem durch ihren Vorteil einer zeitgleich endoskopisch durchgeführten

Operation immer mehr an Gewicht. Im Zuge der Therapie einer Kieferzyste ist eine

histologische Untersuchung zur Bestätigung des klinisch und operativ gewonnen

Befundes, vor allem im Hinblick auf die möglichen Differentialdiagnosen, obligat [9,

10]. Als Differentialdiagnosen sind maligne Tumorerkrankungen des Kiefers,

osteolytische Tumore wie Ameloblastome, zentrale Riesenzellgranulome oder zentrale

Fibrome zu beachten. Auch darf eine mögliche, wenn auch selten zu beobachtende,

maligne Entartung der Zyste nicht unberücksichtigt bleiben [11-13]. So wiesen Kreidler

et al. bei 367 Präparaten von dentogenen Zysten in 4,1 % der Fälle einen odontogenen

Tumor nach [14]. Beim Auftreten von Fernmetastasen sind weitere Untersuchungen

im Hinblick auf den Primärtumor vor allem im Bereich Brust und Prostata

unverzichtbar.

1.2 Entstehungsmechanismen von Kieferzysten

Die Entstehung und das Wachstum von Kieferzysten beruhen auf der Proliferation des

Ursprunggewebes. Kieferzysten entwickeln sich aus odontogenem Gewebe und

kommen sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer vor [15, 16].

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Wodurch die Epithelproliferation und das damit einhergehende Wachstum der Zyste

aktiviert werden, ist noch nicht vollständig geklärt. Neukam beruft sich auf zwei

Hypothesen [4]:

Zum einem können auf ruhendes Epithel einwirkende entzündliche oder traumatische

Reize zu einer Epithelproliferation führen; sistiert der Reiz, kann das Epithel in einen

Ruhezustand übergehen. Zum anderen wird die Epithelproliferation selbst für die

Entstehung einer Zyste verantwortlich gemacht. Die proliferierenden Epithelzellen

umfassen einen Hohlraum, wodurch die Zyste bereits definiert ist.

Durch ihr langsames, teilweise in Schüben auftretendes, expansives Wachstum

verdrängen sie das umgebende Gewebe. Die Größenzunahme beruht auf osmotischen

Vorgängen, wobei die Zystenwand semipermeable Eigenschaften besitzt.

Stoffwechselprodukte des Epithels sammeln sich im Zystenhohlraum an und erhöhen

somit die Konzentration im Zysteninneren. Bei entzündlich bedingten Kieferzysten

besteht das chronisch-entzündliche Infiltrat vorwiegend aus Lymphozyten und

Plasmazellen, die etwa 40 % Immunglobuline enthalten [17]. Interstitielle Flüssigkeit

strömt zum Ausgleich des Konzentrationsgefälles ein. Der hydrostatische Druck im

Zystenlumen erhöht sich und die Zyste beginnt zu wachsen. Der auf den umgebenden

Kieferknochen wirkende Druck induziert einen osteoklastisch gesteuerten

Knochenabbau, welcher durch appositionelles Knochenwachstum nicht ausgeglichen

werden kann [15, 18, 19]. Nur durch eine Druckentlastung ist das expansive

Wachstumsverhalten zu stoppen.

1.3 Einteilung der Kieferzysten nach geltender WHO-Klassifikation

Die heute allgemein gültige Einteilung von Zysten basiert auf der Vorgabe der World

Health Organisation von 1992. Zysten des Kiefers sind den odontogenen Neubildungen

zugeordnet. Die Einteilung erfolgt an Hand von klinischen, röntgenologischen und

histopathologischen Gesichtspunkten [20].

Im Jahr 2005 erfolgte eine Aktualisierung der bestehenden WHO Klassifikation

(s. Tab. 1) [21], worin die odontogene Keratozyste als benigner keratozystischer

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odontogener Tumor gelistet wird. Die Ätiologie und das Wachstumsverhalten sprechen

in diesem Fall eher für eine Neoplasie als für eine rein zystische Veränderung. Reichart

merkte allerdings 2006 an, dass sich aus dieser Umbenennung und den

molekulargenetischen Erkenntnissen für die Therapie keine neuen Konsequenzen

ergeben [20].

Tab. 1: Einteilung der Kieferzysten nach WHO

Odontogene Zysten, bedingt durch

Entzündungen

Odontogene Zysten, bedingt durch

Entwicklungsstörungen

Nicht-odontogene Zysten und

Pseudozysten

Radikuläre Zyste (apikal und lateral) Keratozyste (Primordialzyste) Globulomaxilläre Zyste des Ductus

nasopalatinus (bedingt durch

Entwicklungsstörungen)

Parodontale Zyste Eruptionszyste Nasolabiale (nasoalveoläre) Zyste

Radikuläre Residualzyste Laterale parodontale Zyste Solitäre Knochenzyste (traumatische,

einfache, hämorrhagische

Knochenzyste)

Follikuläre Zyste Aneurysmatische Knochenzyste

Die Häufigkeit der epithelialen Kieferzysten zeigt die folgende Tabelle [2]:

Tab.2: Übersicht über die Häufigkeit unterschiedlicher Zysten

Zystentyp Radikuläre

und

residuale

Zysten

Follikuläre

Zysten Keratozysten Nasopalatinale

Zysten Paradentalzysten Übrige

Zysten

Häufigkeit 52,3% 16,6% 11,2% 11,0% 2,5% 6,4%

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1.4 Übersicht und Charakterisierung der einzelnen Zystenentitäten

1.4.1 Übersicht der Zysten odontogenen Ursprungs

1.4.1.1 Radikuläre Zyste

Die radikuläre Zyste entsteht durch das Absterben der vitalen Pulpa mit der

einhergehenden Entzündung des periapikalen bzw. des lateralen parodontalen

Gewebes. Meist geht der Zystenentstehung eine chronisch apikale Parodontitis voraus.

Hierbei werden die Malassez–Epithelreste zur Proliferation angeregt. Die Malassez-

Epithelreste bilden Epithelinseln der Hertwigschen Epithelscheide, die zeitlebens nach

Abschluss der Zahnbildung in der Wurzelhaut verbleiben [4]. Der erkrankte Zahn steht

entweder über das Foramen Apicale (apikale radikuläre Zyste) oder über einen

lateralen Seitenkanal (laterale radikuläre Zyste) direkt mit der Zyste in Kontakt. Die

Sensibilitätsprobe ist negativ, die Perkussionsprobe zumeist positiv.

Histologisch zeichnet sich die radikuläre Zyste lumenwärts durch ein mehrschichtiges,

nicht verhornendes Plattenepithel aus. Subepithelial grenzt Granulationsgewebe an,

welches nach außen von dem bindegewebigen Zystenbalg umgeben ist. Die gesamte

Wandstärke des dreigliedrigen Aufbaus ist variabel und kann bis zu 5 mm betragen [2].

Bei der Wahl des Therapieverfahrens finden sich in der Literatur unterschiedliche

Angaben. Im Anfangsstadium kann klinisch keine Unterscheidung zwischen einem

apikalen Granulom und einer radikulären Zyste getroffen werden [22, 23]. Ab einer

Läsionsfläche von mehr als 2 cm2 bzw. einem röntgenologisch nachweisbaren

Durchmesser von 6-8 mm wird eine radikuläre Zyste angenommen.

Aufgrund ihres Wachstumsverhaltens ist eine operative Behandlung der radikulären

Zyste angezeigt. Zum anderen wird bei röntgenologisch scharf begrenzten

Aufhellungen eine konservative endodontische Behandlung befürwortet. Becker und

Neukam vertreten hierbei die Meinung, dass bis zu einer Größe von 10 mm dem

konservativen endodontischen Behandlungsansatz der Vorzug zu geben wäre.

Allerdings ist hierbei eine Röntgenverlaufskontrolle der perapikalen Osteolyse

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unverzichtbar. Unterbleibt die knöcherne Regeneration, ist ein operatives Vorgehen

angezeigt [2].

1.4.1.2 Follikuläre Zyste

Die follikuläre Kieferzyste beruht auf einer Flüssigkeitszunahme zwischen Zahnkrone

und Schmelzepithel bzw. zwischen Schichten des Schmelzepithels bei einem (noch)

nicht durchgebrochenen Zahn. Für ihre Entstehung werden verschiedene

pathogenetische Faktoren diskutiert.

Zum einem wird eine Entwicklungsstörung durch Verlagerung und Retention des

Zahnkeims angenommen. Hierdurch unterbleibt der zeitgerechte Durchbruch.

Abhängig davon, wann die Entwicklungsstörung einsetzt, entsteht eine zahnlose bzw.

eine zahntragende Zyste. Ein gehäuftes Auftreten bei Syndromen wie Dysostosis

Cleidocranialis, Klippel-Feil-Syndrom, Cherubismus oder dem Hunter-Syndrom spricht

für eine genetische Veranlagung [24]. Auch mit Schmelzhypoplasien einhergehende

Degenerationserscheinungen der Schmelzpulpa werden diskutiert [24]. Des Weiteren

diskutieren auch einige Autoren eine entzündungsbedingte Entstehung ähnlich der

Ätiologie der radikulären Zyste. Man nimmt an, dass Zystenentstehung und Wachstum

durch eine apikale oder marginale Entzündung an den Milchzähnen oder eine

hämatogene Infektion ausgelöst werden [25].

Röntgenologisch stellt sich eine scharf begrenzte, meist einkammrige Aufhellung dar,

welche die noch nicht durchgebrochene Zahnkrone bzw. Zahnanlage umgibt [26]. Man

unterscheidet nach der Lage der Zyste zum Zahn einen zentralen (perikoronalen),

lateralen, periradikulären oder zirkulären Typ [27]. Pindborg gibt als Faustregel an,

dass ein radiologischer Abstand von mehr als 3 mm zwischen Zahnkrone und

Zystenwand gegen einen physiologischen Zahnfollikel spricht, und das Vorliegen einer

follikulären Zyste somit wahrscheinlich ist [2]. Follikuläre Zysten führen häufiger als

andere Kieferzysten zu Resorptionen an benachbarten Zahnwurzeln [28]. In der

Literatur diskutiert man über einen Zusammenhang zwischen der natürlich

ablaufenden Milchzahnresorption und dem Resorptionsverhalten der follikulären

Zysten [29, 30].

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Histologisch ist in der Regel ein zweischichtiges Epithel nachweisbar, das von einem

dünnen, kollagenfaserarmen Bindegewebe (Zystenbalg) umgeben ist [24].

Die Wahl des Therapieverfahrens ist abhängig von Größe, Lage und Alter, bzw. Zahn-

und Gebissentwicklung des betroffenen Patienten. Im Kinder- und Jugendalter wird

dem Erhalt des betroffenen retinierten und verlagerten Zahnes eine größere

Bedeutung zugemessen. Auch die gute Regenerationsbereitschaft des Knochens

spricht für eine Zystostomie. Im Erwachsenenalter ist die Zystektomie das empfohlene

Therapieverfahren.

1.4.1.3 Keratozystischer odontogener Tumor

Der keratozystische odontogene Tumor (KOT) wurde erstmals 1956 von H. P. Philipsen

beschrieben. 1992 wurde die Keratozyste in der WHO-Klassifikation den

entwicklungsbedingten odontogenen Kieferzysten zugeordnet. Die mittlerweile

gewonnen Erkenntnisse zeigen jedoch, dass der KOT als echter Tumor einzustufen ist

und somit der Gruppe der benignen epithelialen odontogenen Tumore ohne Induktion

von Ektomesenchym zugeteilt wird. Die Tumorgenese folgt einem zweistufigen Ablauf.

Einem Schaden des Zellgenoms folgt eine konsekutive Überexpression [2].

Klinisch verhält sich der KOT meist stumm und wird erst ab einer beträchtlichen

Raumforderung sichtbar. Knochenauftreibungen finden sich selten. Das verdrängende

Wachstum führt zur Lockerung und Kippung benachbarter vitaler Zähne.

Röntgenologisch ist eine scharf begrenzte, meist mehrkammrige Aufhellung zu

beobachten, dessen Rand bedingt durch ortständige Osteolyse girlandenförmig

verläuft [31, 32]. Der KOT führt auch zu Zahnwurzelresorptionen an unmittelbar in das

Zystenlumen hineinragenden Zähnen. Dies erschwert die Abgrenzung zum

Ameloblastom.

Histologisch weist der KOT ein verhornendes mehrschichtiges Plattenepithel, begrenzt

durch eine dünne fibröse Bindegewebskapsel, auf. Man unterscheidet drei Suptypen

[2, 24]:

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Subtyp I: charakteristisches, flaches, bis sechsschichtiges Epithel mit Para- und

Orthokeratose

Subtyp II: breiteres, bis achtschichtiges Epithel mit Para-, Hyperkeratose

Subtyp III: nur abschnittsweise den Kriterien der odontogenen Keratozyste

entsprechend, aber keiner anderen Zystenform eindeutig zuzuordnen

Zysten, des Subtyps III weisen nur zum Teil das histologisch charakteristische Epithel

odontogener Keratozysten auf [33]. Man vermutet eine in der Entstehung befindliche

Keratozyste. Andere Autoren bezeichnen diesen Suptypen der odontogenen

Keratozyste als „nicht-genuine Keratozyste“ [34].

Der KOT kann als einzige Zyste außerhalb des Kieferknochens Tochterzysten im

Weichgewebe bilden. Diese entstehen in Spongiosaräumen und dem umgebenden

Weichgewebe, nachdem ein Wachstum vom Zystenepithel ausgehender schmaler

Zellstränge in das umgebende Gewebe erfolgte [33, 35, 36].

Aufgrund des aggressiven Wachstumsverhaltens sollte eine vollständige operative

Entfernung des KOT angestrebt werden. Das gewählte Therapieverfahren spiegelt auch

die Rezidivhäufigkeit von 2-63 % wider [37-41]. Die häufigsten Rezidive beobachtet

man bei Zystostomie, die wenigsten bei Radikaloperationen. Meistens treten Rezidive

fünf bis sieben Jahre nach Erst-OP auf [42, 43]. Auch der histologische

Differenzierungsgrad soll Hinweise auf das Auftreten eines Rezidivs liefern: dabei

sollen eine Orthokeratose und epitheliale Proliferation bei zusätzlicher Unterbrechung

des auskleidenden Epithels mit einer erhöhten Rezidivrate korrelieren [4, 44].

Intraoperativ wird eine vollständige Entfernung von Zyste und gebildeten Mikrozysten,

meist unter Verwendung von Carnoyscher Lösung, angestrebt [45, 46]. Es konnte ein

Rückgang der Rezidivquote von 13,5 auf 2,5 % bei einer zusätzlichen Anwendung von

Carnoyscher Lösung nachgewiesen werden [47]. Eine postoperative Nachsorge sollte

mindestens 10 Jahre lang halbjährlich klinisch und röntgenologisch erfolgen [48-50].

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Im Rahmen des autosomal dominant vererbten Gorlin-Goltz-Syndroms kommt es zum

multiplen Auftreten des KOT bei gleichzeitigem Auftreten von Hauteffloreszenzen

(Basalzellnävi) und verschiedenen skelettalen Anomalien und Verkalkungen der Falx

Cerebri [51].

1.4.1.4 Seltene Zysten odontogenen Ursprungs

Die Gingivazyste weist eine Häufigkeit von ca. 0,3-0,5 % aller Kieferzysten auf [52].

Man unterscheidet hierbei die als Epstein-Perlen benannten Epithelkörperchen bei

Kleinkindern, welche meistens vor dem dritten Lebensmonat im Bereich des

Oberkieferalveolarfortsatzes auftreten, von den Gingivazysten im Erwachsenenalter

mit vorwiegender Lokalisation im Bereich der Eckzähne und Prämolaren des

Unterkiefers [26, 53]. Die Zyste tritt mit den benachbarten Zähnen in keinen direkten

Kontakt. Gingivazysten werden auch als Sonderform der periodontalen Zysten

angesehen [24], welche eine gemeinsame Histogenese besitzen und sich jeweils intra-

bzw. extraossär manifestieren [54]. Andere Autoren definieren sowohl die Gingiva- als

auch die Periodontalzyste als eigene Zystenart [55]. Teils wird aber auch hier eine

gemeinsame epitheliale Abstammung vermutet [56].

Die Eruptionszyste stellt eine Sonderform der follikulären Zyste dar. Sie imponiert als

bläulich livide Auftreibung im Bereich des Alveolarfortsatzes über einem im

Durchbruch befindlichen Zahn und ist somit zum Teil außerhalb des Kieferknoches im

Weichgewebe lokalisiert. Das Auftreten von Eruptionszysten ist mit einer

Wahrscheinlichkeit von 0,8 % selten [24].

Die laterale Parodontalzyste entsteht aus odontogenen Epithelresten zwischen oder

neben den Wurzeln vitaler Zähne. Ein entzündlicher Stimulus fehlt. Eine Beziehung der

Zyste zur Zahnfleischtasche ist nicht nachweisbar. Im Röntgenbild zeigt sich eine runde

bis ovale Aufhellung, teilweise mit einem sklerosierten Randsaum [2]. Innerhalb der

Zyste lassen sich Reste der Zahnleiste, des Malassez-Epithels oder des Schmelzepithels

nachweisen. Ihr Vorkommen ist mit 0,7 % aller Kieferzysten selten [24].

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Die von Weathers und Waldron 1973 erstmals beschriebene botryoide odontogene

Zyste stellt eine Sonderform der lateralen Parodontalzyste dar [57]. Ihr Name beruht

auf der im Röntgenbild ersichtlichen traubenähnlichen Struktur.

Die glanduläre odontogene Zyste ist eine äußerst selten auftretende Erkrankung im

Bereich des zahntragenden Kiefers [58]. Im Jahr 1987 wurde erstmals über zwei

Patientenfälle berichtet [59]. Allerdings wurde sie zuerst den sialoodontogenen Zysten

zugeordnet. Gardner et al. führten aufgrund des fehlenden Nachweises, dass diese

Zyste ihren Ursprung aus Speicheldrüsengewebe nimmt, den Namen glanduläre

odontogene Zyste ein [60, 61]. Ab dem Jahr 1992 wurde sie von der WHO als eigene

Entität beschrieben [2, 62]. Die glanduläre odontogene Zyste kann eine beträchtliche

Größe erreichen und neigt zu einem aggressiven Wachstumsverhalten [60].

Pathohistologisch muss die große Ähnlichkeit zum zentralen Mukoepidermoidkarzinom

erwähnt werden. Es wird angenommen, dass eine große Anzahl von zentralen

Mukoepidermoidkarzinomen auf dem Boden bereits existierender odontogener Zysten

entsteht [63]. Hervorzuheben ist die große Rezidivneigung der glandulären

odontogenen Zyste. In der Literatur werden Rezidivqouten von 21-43 % angegeben

[64-67].

Residualzysten entwickeln sich aus belassenem Zystenepithel bei vorausgegangener

unvollständiger Entfernung des Zystengewebes.

1.4.2 Übersicht der Zysten nichtodontogenen Ursprungs

Nichtodontogene bzw. dysgenetische Zysten entstehen im Bereich embryonaler

Gesichtsfurchen aus versprengten Epithelresten. Meist führt ein

entzündungsbedingter Stimulus zur Wachstumsproliferation der in der Tiefe

befindlichen Epithelrelikte aus der embryonalen Entwicklungsphase.

In der Literatur werden ebenfalls die Bezeichnungen dysontogenetische oder fissurale

Zysten als Synonym verwendet.

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1.4.2.1 Ductus-Nasopalatinus-Zyste

Die Ductus-Nasopalatinus-Zyste entwickelt sich aus embryonalen Zellsträngen des

Tractus Nasopalatinus und ist im Oberkiefer zwischen den beiden ersten Inzisivi

lokalisiert. Sie zählt mit 73 % zu den häufigsten nicht-odontogenen Kieferzysten und

macht ca. 4-5 % aller Kieferzysten aus [2, 52]. Allerdings finden sich in der Literatur

auch Angaben von 0,08-1,3 % [26, 68].

Ihren Ursprung nimmt die nasopalatinale Zyste aus persistierendem Epithel des Canalis

Nasopalatinus. Der in der Embryonalzeit offene, paarig angelegte Kanal ist im oralen

Abschnitt mit Plattenepithel, im nasalen mit Zylinderepithel ausgekleidet. Im Laufe der

weiteren Entwicklung bildet sich der Kanal zurück und enthält dann das

Gefäßnervenbündel des N. Nasopalatinus und der Arteria und Vena Incisiva.

Klinisch ist die Zyste durch Palpation schwer zu erkennen. Schmerzen während der

Zystenentstehung und deren Wachstum gelten als Erkennungsmerkmal [7]. Die

Oberkieferfrontzähne reagieren in der Vitalitätsprobe positiv. Bei nasal gelegenen

Zysten kann eine Auftreibung des Nasenbodens beobachtet werden. Röntgenologisch

stellt sich eine herz- oder birnenförmige, klar begrenzte Aufhellung dar, deren Spitze

zwischen den Apices der beiden ersten Schneidezähne liegt; der Parodontalspalt ist

erkennbar. Selten überschreitet ihr Durchmesser mehr als 2 cm [7, 25].

Histologisch weist die nasopalatinale Zyste bei einer verstärkten Entwicklung zur

Mundhöhle hin vermehrt Plattenepithel, bei einer weiter nasal orientierten Lage

mehrheitlich Flimmerepithel des Respirationstrakts als auskleidendes Epithel auf.

1.4.2.2 Seltene Zysten nichtodontogenen Ursprungs

Die globulomaxilläre Zyste entsteht im Fissurenbereich des medialen und lateralen

Nasenwulstes. Durch ihre Größenzunahme verdrängt sie die Wurzeln der vitalen

Zähne, vor allem der zweiten seitlichen Schneidezähne und der Oberkiefereckzähne.

Oftmals ist eine zunehmende Konvergenz der benachbarten Kronen ein erstes

Anzeichen für das Vorliegen einer Zyste. Diese seltene Zystenform (0,7 % aller

Kieferzysten) wurde erstmals 1937 beschrieben [24]. Die Epithelkeime stammen aus

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den Resten der Hochstetterschen Epithelmauer [1]. Röntgenologisch ist eine klar

begrenzte, herz- bis ovalförmige Aufhellung erkennbar. Die Wurzeln der benachbarten

Zähne divergieren im Röntgenbild. Neueren Erkenntnissen nach wird die Zyste jedoch

nicht mehr als eigene pathologische Entität betrachtet, sondern vielmehr beschreibt

der Begriff „globulomaxillär“ die anatomische Lage [2]; oftmals wird histopathologisch

die Zugehörigkeit zu den odontogenen Zysten nachgewiesen [69, 70].

Die nasoalveoläre bzw. nasolabiale Zyste ist mit einem Vorkommen von etwa 0,6 %

aller Kieferzysten ebenso selten [71]. Sie ist im engeren Sinne keine wirkliche

Kieferzyste, da ihre Lokalisation extraossär auf dem Processus Alveolaris liegt [72].

Erstmals wurde sie von Emil Zuckerkandl beschrieben [73]. Vermutet wird, dass sie aus

Epithelresten der bei der Nasenbildung entstehenden Epithelmauer ihren Ursprung

nimmt. Andererseits wird auch eine Entwicklung aus Epithelresten, die bei der

Abschnürung des epithelialen Nasenpfropfs entstehen, angenommen. Des Weiteren

wird auch eine Entstehung aus dem Ductus Nasolacrimalis in der Literatur diskutiert [2,

24]. Klinisch imponiert die Zyste als umschriebene derbe, schmerzlose Schwellung

unterhalb des Nasenflügelfortsatzes, teilweise mit Anheben des Nasenbodenfortsatzes

und der Oberlippe [72]. Aufgrund der subperiostalen Lage ist röntgenologisch nur eine

Eindellung an der Oberkiefervorderseite zu beobachten. Die Verwendung von

Kontrastmitteln erleichtert die Diagnostik [74].

1.4.3 Charakterisierung der Zysten nichtepithelialen Ursprungs

Die nichtepithelialen Kieferzysten erfüllen die histologischen Merkmale von Zysten im

eigentlichen Sinne nicht. Somit beschreibt der Begriff der Pseudozyste den Umstand,

dass diese „Zyste“ zwar im Röntgenbild alle Merkmale einer Zyste aufweist,

histologisch allerdings eine epitheliale Auskleidung des Zystenhohlraumes fehlt.

Lediglich eine den knöchernen Hohlraum begrenzende, bindegewebige Kapsel ist

nachweisbar. Neben der solitären und aneurysmatischen Kieferzyste wird ebenfalls die

latent idiopathische, statische Knochenhöhle den Zysten nichtepithelialen Ursprungs

zugeordnet.

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Die solitäre Kieferzyste wird auch als traumatische oder hämorrhagische Knochenzyste

bezeichnet. Der Begriff „traumatisch“ beruht auf der Vermutung, dass als Folge eines

Traumas diese Knochendegeneration auftritt. Die solitäre Knochenzyste tritt im

Bereich des Gesichtsschädels vorzugsweise im Unterkiefer auf. Des Weiteren wird sie

oftmals bei Jugendlichen im Bereich der Metaphysen von Femur und Humerus

diagnostiziert. Sie verhält sich in der Regel klinisch stumm. Ihre Diagnose beruht oft auf

radiologischen Zufallsbefunden, in denen eine klar begrenzte einkammrige Aufhellung

zu erkennen ist, die bei entsprechender Ausdehnung die Wurzelspitzen der vitalen

Zähne umgibt [4, 24]. Die Therapie besteht zumeist in der Trepanation und Kürettage.

Das entstehende Blutkoagulum wird in der Regel knöchern reorganisiert [75]. Je nach

Größe erfolgt ein Auffüllen des Defektes mit Knochenersatzmaterial [4].

Die aneurysmatische Knochenzyste tritt meistens im Bereich der Metaphysen langer

Röhrenknochen und der Wirbelkörper auf. Im Kiefer tritt sie äußerst selten,

vorwiegend im Unterkiefer auf [76]. Ätiologisch vermutet man eine lokale

Kreislaufstörung mit Erhöhung des venösen Drucks mit der Folge einer Erweiterung

des vaskulären Raums. Aber auch ein Trauma mit darauffolgender Einblutung wird als

Ursache diskutiert. Sie charakterisiert sich durch das frühe Auftreten von Schwellungen

und Schmerzen. Radiologisch ist sie aufgrund des raschen Wachstums nicht eindeutig

definierbar. Sie tritt sowohl ein- als auch mehrkammrig auf. Aufgrund ihres raschen

Wachstumsverhaltens kann eine klar abgrenzbare knöcherne Randstruktur fehlen und

somit das Vorhandensein eines malignen osteolytischen Prozesses vortäuschen [4, 24].

Im Bindegewebe sind mehrkernige Riesenzellen zu beobachten, sodass eine klare

Abgrenzung zu einem Riesenzellgranulom bzw. -tumor schwierig sein kann [4]. Deshalb

sollte eine Entfernung in toto anstelle einer Kürettage erfolgen [77].

Die latent idiopathische, statische Knochenhöhle wurde erstmals 1969 von Stafne

beschrieben („Stafne-Kavität“). Sie stellt weder eine Zyste noch eine krankhafte

Veränderung des Kiefers im eigentlichen Sinne dar. Röntgenologisch ist eine klar

begrenzte runde bis ovale Aufhellung (Durchmesser 1-3 cm) unterhalb des

Mandibularkanals im Bereich der Prämolaren und Molaren zu erkennen. Ihre Ätiologie

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ist unklar. Vermutet wird eine durch Druck der Glandula Sublingualis hervorgerufene

Knochenatrophie der lingualen Knochenoberfläche.

1.4.4 Charakterisierung der Retentionszysten der Kieferhöhlenschleimhaut

Auch Retentionszysten der Kieferhöhlenschleimhaut, sogenannte Mukozelen, können

bei Routineröntgenuntersuchungen oftmals als Zufallsbefund im OPG erkannt werden.

Die Entstehungsursache für eine „einfache Mukozele“ ist oftmals eine apikale Ostitis

im Seitenzahnbereich des Oberkiefers [78], hingegen entsteht eine „posttraumatische

Mukozele“ aus verschlepptem Flimmerepithel im voroperierten, vernarbten Bereich

der Kieferhöhle [24].

Röntgenologisch stellt sich am basalen Kieferhöhlenboden eine kugelförmige, gut

abgrenzbare Verschattung mit mäßigem Röntgenkontrast dar [24]. Mukozelen zeigen

in der Regel lange ein klinisch stummes Verhalten [79]. Bei enormer

Größenentwicklung oder sekundärer Infektion können Kopfschmerzen, diffuse

Druckschmerzen im Bereich des Wangenknochens, neuralgiforme Beschwerden oder

eine erschwerte Nasenatmung auftreten.

Histologisch zeigt die Mukozele eine typische endothelartige epitheliale Auskleidung,

vergleichbar der Extravasationszyste, wobei das variable Auftreten von Flimmer- und

Zylinderepithel beobachtet wurde. Der Zystenhohlraum ist mit klarem, gelblichem,

dünnflüssigem Inhalt gefüllt, welcher sich teilweise spontan durch die Nase entleert.

Bei auftretenden Beschwerden können Mukozelen größtenteils endoskopisch entfernt

werden. Eine operative Eröffnung der Kieferhöhle ist nur selten und nur bei

Beschwerden notwendig.

1.4.5 Zysten der Weichteile

Im Bereich der oralen Speicheldrüsen kommt es aufgrund von Obstruktionen der

Ausführungsgänge zu häufig rezidivierenden zystischen Veränderungen. Aber auch

durch embryonale Entwicklungsstörungen können Zysten wie z.B. die mediane und

laterale Halszyste auftreten.

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Die laterale Halszyste wird entwicklungsbedingt und histologisch den lymphoepi-

thelialen Zysten zugeordnet. Durch Entwicklungsstörungen des branchialen Apparates

kommt es zur Bildung von Obliterationszysten aus Resten des Zervikalbläschens [24,

80]. Zum anderen wird eine Entstehung aus versprengten Epithelkeimen innerhalb der

Halslymphknoten durch einen entzündlichen Stimulus angenommen [2].

Klinisch imponiert eine rundlich-ovale, gut abgrenzbare Schwellung bis zu 10 cm

unterhalb des Kieferwinkels im Bereich der Carotisgabel am Vorderrand des

M. Sternocleidomastoideus. Das bedeckende Weichgewebe sowie die Zyste selbst sind

frei verschieblich, teilweise ist ein strangartiger Gang von der Zyste ausgehend durch

die Carotisgabel bis in den Bereich der Tonsilla Palatina tastbar [24, 81]. Selten treten

lymphoepitheliale Zysten auch im Bereich der Parotis auf. Im Rahmen des HIV-

assoziierten Diffus-Infiltrativen-Lymphozytosis-Syndrom (DILS) kommt es zu einer

asymptomatischen bilateralen Parotisschwellung [2].

Die mediane Hals- bzw. Ductus-Thyroglossalis-Zyste erstreckt sich entwicklungsbedingt

entsprechend ihrer Abstammung aus persistierenden Resten des Ductus Thyreoglossus

in der Medianebene zwischen dem Foramen Caecum der Zunge und dem Isthmus der

Schilddrüse. Teilweise ist eine Verwachsung mit dem Zungenbeinkörper zu

beobachten. Klinisch imponiert eine weiche bis prall elastische Schwellung, welche

beim Schlucken oder Herausstrecken der Zunge nach kranial wandert [24].

Zur vollständigen Entfernung ist zumeist aufgrund der ansonsten hohen Rezidivgefahr

von 25 % eine Teilresektion des Zungenbeinkörpers unvermeidbar [24]. Zum

Ausschluss einer ektopen Schilddrüse muss eine Kontrolle der Schilddrüsenhormone

T3, T4, TSH sowie eine szinitigraphische Untersuchung des Parenchyms erfolgen [2].

Dermoid- und Epidermoid-Zysten manifestieren sich ebenfalls in den Weichteilen des

Kopf- und Halsbereichs. Prädilektionsstellen sind die Mitte des Mundbodens und der

laterale Bereich der Orbita unterhalb der Augenbraue [82]. Während der embryonalen

Entwicklungsphase kommt es zum Einschluss versprengter Zelllinien der (Epi-)dermis in

die embryonalen Gesichtsfurchen und –spalten, sodass histologisch auch

Hautanhangsgebilde nachgewiesen werden können. Eine traumatische Verlagerung

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von Epithelien in die Tiefe wurde ebenso als Ursache beobachtet. Im klinischen Bild

erscheinen die Zysten als prall-derbe, schmerzlose Vorwölbung.

Die Ranula stellt eine oberhalb des M. Mylohyoideus und lateral des Zungenbändchens

liegende Extravasations- bzw. Retentionszyste der Gl. Sublingualis dar. Bei enormer

Größenzunahme kommt es durch das Anheben der Zunge zu Sprech- und

Schluckstörungen. Sie entsteht meist durch traumatisch bedingte Gangobstruktionen

und neigt zur spontanen Entleerung, jedoch kommt es nach kurzer Zeit zum

Wiederauffüllen des zystischen Hohlraums [2, 24], sodass eine Entfernung teilweise

mit Exstirpation der Gl. Sublingualis erfolgen sollte.

1.5 Zysten als Symptom einer Systemerkrankung

Kieferzysten können auch als Bestandteil einer Systemerkrankung auftreten und somit

Hinweise auf eventuell bislang nicht diagnostizierte Gendefekte geben. So weist das

1960 von Gorlin und Goltz beschriebene nävoide Basalzellkarzinomsyndrom auf einen

seltenen, autosomal dominant vererbten Gendefekt hin. Auch wenn das Auftreten bei

einer Prävalenz von 1:256000 bis 1:57000 sehr gering erscheint, sollte man bei der

Diagnose von Kieferzysten, vor allem beim Vorliegen eines KOT, stets eine systemische

Erkrankung bedenken [83, 84]. Vor allem ein geringes Patientenalter zwischen zehn

und 20 Jahren bei Erstauftreten eines KOT kann erste Hinweise geben [84-86]. Gorlin

und Goltz definierten 1960 die nun geltende Symptomtrias aus multiplen

Basalzellkarzinomen, Kieferzysten und Skelettanomalien [51]. Das nävoide

Basalzellkarzinomsyndrom liegt beim Auftreten von zwei Hauptsymptomen oder dem

gemeinsamen Auftreten von einem Haupt- und zwei Nebensymptomen vor. Als

Hauptsymptom gelten hierbei multiple Basalzellkarzinome oder das Auftreten eines

Basalzellkarzinoms vor dem 20. Lebensjahr, palmoplantare Grübchen, Verkalkungen

der Falx Cerebri, Rippenanomalien und das gehäufte Auftreten odontogener Zysten.

Als erkennbare Nebensymptome im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich können

kongenitale Fehlbildungen wie zum Beispiel Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten

beobachtet werden [87, 88].

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1.6 Behandlungsmethoden der Kieferzysten

1.6.1 Zystostomie (Methode nach Partsch I)

Bei der Zystostomie wird die vestibuläre bzw. palatinale Zystenwand samt knöchernem

Anteil entfernt und das Zystenlumen zu einer Nebenbucht der Mund-, Nasen- oder

Kieferhöhle erweitert. Um ein dauerhaftes Offenbleiben zu gewährleisten, werden die

Ränder des Zystenepithels mit der Mundhöhlenschleimhaut vernäht. Aufgrund der

Druckabnahme reagiert der Knochen mit einem langsamen, lumenwärts gerichteten

appositionellen Wachstum. Das vorhandene Zystenepithel metaplasiert zur Mund-,

Nasen- oder Kieferhöhlenschleimhaut.

Je nach Größe, Art und Lokalisation der Zyste sowie in Abhängigkeit vom

Patientenalter ist in der Regel nach zwei bis drei Jahren eine vollständige Regeneration

zu erwarten. Während dieser Zeit ist eine engmaschige Nachsorge unverzichtbar.

Unmittelbar nach dem operativen Eingriff erfolgt die Tamponade der Zystenbucht.

Konnte eine Eröffnung der Kiefer- bzw. Nasenhöhle vermieden werden, wird nach zwei

bis drei Wochen ein eigens angefertigter Obturator eingebracht. Dieser wird

regelmäßig auf seinen sicheren Sitz kontrolliert und der immer kleiner werdenden

Knochenhöhle angepasst.

Der Vorteil der Zystostomie ist vor allem die geringe Verletzungsgefahr von

Nachbarstrukturen (Mandibularkanal, N. Alveolaris Inferior, N. Mentalis). Auch eine

unabsichtliche Perforation des Kieferhöhlen- oder Nasenbodens oder eine iatrogene

Devitalisierung von Nachbarzähnen kann hierdurch vermieden werden. Vor allem die

Gefahr von pathologischen Kieferbrüchen wird durch diese OP-Methode verringert.

Nachteilig wirkt sich jedoch die lange und teilweise auch für den Patienten sehr

belastende Behandlungszeit aus. Eine vollständige knöcherne Regeneration ist bereits

ab dem 20. Lebensjahr nicht mehr zu erwarten. Als größter Nachteil ist eine

histologische Aufbereitung der gesamten Zyste aufgrund der anteiligen Entnahme

nicht möglich. Somit besteht die Gefahr, dass falsche histologische Zuordnungen

getroffen oder maligne Prozesse übersehen werden.

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18

Die Zystostomie ist bei größeren Zysten angezeigt, wenn Nachbarstrukturen bei der

Operation geschädigt werden könnten oder im Wechselgebiss retinierte und

verlagerte Zähne erhalten werden sollen.

1.6.2 Zystektomie (Methode nach Partsch II)

Bei der Zystektomie wird die gesamte Zyste vollständig entfernt und die entstandene

Wunde vernäht. Das hierbei in der Knochenhöhle entstehende Blutkoagulum wird

zunächst bindegewebig und später knöchern organisiert.

Der Vorteil der Zystektomie besteht vor allem in der vollständigen Entfernung der

gesamten Zyste. Neben einer kompletten histologischen Aufbereitung ist vor allem die

Gefahr von Rezidiven minimiert. Des Weiteren kann auf eine langwierige und

zeitaufwendige Nachsorge verglichen mit der Zystostomie verzichtet werden.

Allerdings sind die erhöhte Gefahr der Verletzung von Nachbarstrukturen und auch

eine postoperative Infektion des Blutkoagulums als Nachteil der Zystektomie nicht

außer Acht zu lassen.

Die Zystektomie ist vor allem bei kleinen Zysten angezeigt, wenn die Gefahr der

Verletzung von Nachbarstrukturen gering ist.

1.6.3 Zweizeitiges Vorgehen

Infizierte oder extrem große Zysten können ein modifiziertes zweizeitiges Vorgehen

nötig machen.

Bei infizierten Zysten wird zunächst durch Eröffnen des Zystenbalgs ein Sekretabfluss

und somit ein Abklingen der Entzündungssymptomatik (Schmerz, Schwellung)

ermöglicht. Im Anschluss an die akute Entzündungsphase erfolgt die vollständige

Entfernung im Sinne einer Zystektomie. Bei extrem großen Zysten ist eine primäre

Zystostomie dann angezeigt, wenn durch eine sofortige vollständige Entfernung

wichtige Nachbarstrukturen verletzt oder aber pathologische Kieferfrakturen

provoziert werden würden. Nach ausreichender knöcherner Regeneration schließt sich

eine Zystektomie der gesamten Zyste an.

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1.6.4 Zystantrostomie

Bei ausgedehnten Zysten im Oberkieferseitenzahnbereich empfiehlt sich eine

Fensterung zur Kieferhöhle. Der operative Zugang erfolgt durch eine Schnittführung

im Vestibulum parallel der Zahnreihen. Die Trennwand zwischen Zyste und Kieferhöhle

wird entfernt, das Zystenepithel mit der Kieferhöhlenschleimhaut verbunden, sodass

eine einzige große Höhle entsteht. Ein wiederholter Druckaufbau wird durch die

zusätzliche Fensterung des unteren Nasengangs verhindert. Erfolgt die Eröffnung zur

Nasenhöhle dauerhaft, spricht man von einer Zystantrorhinostomie.

1.6.5 Augmentative Verfahren nach Zystenentfernung

Durch die operative Entfernung entsteht eine Knochenhöhle, die oftmals einen

primären Wundverschluss nur bedingt zulässt. Als kritische Größe gilt heute ein

Durchmesser von 15-20 mm [6]. Übersteigt der Durchmesser die kritische Größe läuft

man Gefahr, durch Retraktion oder Verlust des entstandenen Blutkoagels

Wundheilungsstörungen zu provozieren und dadurch eine knöcherne Regeneration zu

verhindern. Zur Stabilisierung des Blutkoagels stehen unterschiedliche

Ersatzmaterialien zur Verfügung. Hierbei unterscheidet man autogenes

(selbes Individuum), allogenes (anderes Individuum der gleichen Spezies) oder

xenogenes (Individuum einer anderen Spezies) Material [4, 89].

Das Einbringen von Kollagen, zumeist als Kegel oder Vlies, hat sich bei Zysten mit

einem Durchmesser von ca. 20 mm bewährt [6, 90]. Bei größeren Durchmessern wird

ein kombiniertes Einbringen von Kollagen und Knochenersatzmaterialien praktiziert.

Bei den Knochenersatzmaterialien unterscheidet man zwischen biologischen,

organischen Materialien in Form von aufbereitetem Knochen und synthetischen,

anorganischen Werkstoffen wie Tricalciumphosphatkeramiken oder Hydroxylapatit [4].

Die genannten Materialien haben eine osteogene, osteoinduktive bzw.

osteokonduktive Wirkung und beschleunigen somit die vollständige Verknöcherung.

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20

1.7 Fragestellung

Ziel der vorliegenden, retrospektiven Studie war es, Auftreten, Häufigkeit und

Verteilung der verschiedenen Zystenentitäten darzustellen.

Neben der Alters- und Geschlechterverteilung wurde dazu die Lokalisation im Mund-,

Kiefer- und Gesichtsbereich für die unterschiedlichen Zystenarten bestimmt. Des

Weiteren wurde unterschieden, ob die jeweiligen Zysten als alleiniges Krankheitsbild

oder im Rahmen einer Systemerkrankung auftraten. Zusätzlich zur Ermittlung

klinischer Ergebnisse über einen Zeitraum von zwölf Jahren sollte ein Vergleich zu den

bereits in der Literatur vorliegenden Ergebnissen angestellt werden.

Außerdem sollte untersucht werden, welche Operationstechniken bei den jeweiligen

Zystentypen klinisch zur Anwendung kamen. Darüber hinausgehend sollte der Einsatz

augmentativer Verfahren hinsichtlich Methodik und Häufigkeit beleuchtet werden.

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21

2 Material und Methode

2.1 Auswahlkriterien

Als Grundlage einer retrospektiven Studie diente die Auswertung der Krankenakten

von 285 Patienten. Diese Patienten wurden im Zeitraum von 1997-2009 mit der

Diagnose einer Zyste im Bereich des Kiefers oder Gesichtes in der Klinik und Poliklinik

für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Julius-Maximilians-Universität

Würzburg stationär behandelt. Davon waren 124 Patienten weiblich (43,5 %) und 161

männlich (56,5 %), das Alter zum Zeitpunkt der Zystenoperation erstreckte sich von

zwei Monaten bis 88 Jahren. Das durchschnittliche Patientenalter der männlichen

Patienten zum Operationszeitpunkt betrug 41 Jahre, dass der weiblichen 36.

Geschlechtsunabhängig betrachtet betrug das Durchschnittsalter 39 Jahre.

Zweihundertsiebzehn Patienten wurden durch ihren Hauszahnarzt überwiesen, 20

Patienten suchten die Poliklinik selbstständig auf. Bei 51 Patienten handelte es sich um

Rezidivfälle. Dreiundvierzig Patienten wurden vor Erstuntersuchung an der Poliklinik

bereits anbehandelt. Die Patienten wurden im Zuge ihrer stationären Aufnahme zu

ihrer bisherigen Anamnese befragt. Die Angaben wurden schriftlich erfasst.

2.2 Lokalisation der operierten Zysten

Anhand des präoperativen Röntgenbefunds sowie der Erwähnung der Lokalisation im

OP-Bericht erfolgte die Auswertung der Lokalisation der histopathologisch

diagnostizierten Zysten (siehe 2.5). Neben der Dokumentation der Lage in Ober- bzw.

Unterkiefer erfolgte noch die Unterteilung in Seiten- oder Frontzahnbereich,

Unterkieferkorpus, Kieferwinkel und Ramus mandibulae. Ebenso wurden Befunde im

Weichgewebe an Oberlid, Nasolabialfalte, Mundboden, Vestibulum, Lippe und Hals

unterschieden.

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2.3 Operationsmethoden

Im Rahmen der Operationen wurden die gängigen Techniken nach Partsch I und II

sowie die Zystantrostomie angewandt. Man dokumentierte zusätzlich, ob der Zugang

zum Operationsgebiet von intra- oder extraoral geschaffen wurde. Gegebenfalls

erfolgten osteoplastische Maßnahmen. Hierbei wurden autologe, allogene bzw.

xenogene Ersatzmaterialien eingesetzt. Autologe Entnahmestellen wählte man im

Bereich des Beckenkamms und des retromolaren Unterkiefers. Als allogene

Materialien setzte man demineralisierte Knochenmatrix in Form von Grafton®

(Fa. Osteotech Inc., USA) oder AAA-Bonechips und -Pulver ein. Die Gewinnung und

Aufbereitung dieses autolysierten, Antigen-extrahierten, allogenen Knochens erfolgte

im wissenschaftlichen Labor der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Plastische Chirurgie

der Universität Würzburg. Bei der xenogenen Defektdeckung wurden Bio-Oss® und

Bio-Gide® der Firma Geistlich Pharma AG, Schweiz, verwendet.

Bei Entfernung von Zysten eines Durchmessers von weniger als 10 mm erfolgte ein

primärer Wundverschluss. Zystenlumina mit einem Durchmesser von 10-20 mm

wurden zusätzlich mittels osteoplastischer Maßnahmen versorgt. Hier wurden

Kollagenkegel zumeist kombiniert mit autologen oder allogenen Knochenbestandteilen

verwendet. Überstieg die Zyste eine Größe von 20 mm, kamen autologe Transplantate

der Beckenkammspongiosa zum Einsatz.

2.4 Antibiotikatherapie

Intra- und postoperativ erfolgte vorwiegend eine antibiotische Therapie. Insgesamt

wurden vier verschiedene chemotherapeutische Wirkstoffklassen eingesetzt. Dabei

können Betalaktam-Antibiotika und andere Chemotherapeutika unterschieden

werden.

2.5 Histopathologische Aufbereitung des Resektats

Die pathologische Aufbereitung der operativ gewonnenen Resektate fand am Institut

für Pathologie der Universität Würzburg statt, um eine eindeutige histologische

Klassifikation der einzelnen Zysten zu erzielen. Die entnommenen Operationspräparate

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wurden hierzu frei schwimmend in zehnprozentigem Formalin bei neutraler Pufferung

fixiert. Das entsprechende Probegefäß wurde mit Name und Geburtsdatum des

Patienten versehen. Zum fixierten Präparat wurden weiterhin Angaben zur Lokalisation

und Orientierung gemacht. Im Pathologischen Institut entwässerte man das Präparat

mit Ethanol, bevor das Resektat nach Austausch des Alkohols durch ein Intermedium

mit flüssigem Paraffin durchsetzt wurde. Vor der Anfärbung des Präparates mit

Hämatoxylin-Eosin-Färbung wurde der gewonnene Paraffinblock mit Hilfe eines

Mikrotoms in Scheiben definierter Dicke geschnitten.

2.6 Stationärer Aufenthalt und postoperative Komplikationen

Man erfasste pro Patientenfall postoperativ die Dauer des stationären Aufenthalts und

das etwaige Auftreten von Wundheilungsstörungen. Weitere Komplikationen wie

Schwellung, Schmerz, bakterielle Infektion des Knochens und der umgebenden

Weichteile, Kieferklemme, Verletzung von Nachbarzähnen, Mund-Antrum-Verbindung,

Verletzung anatomischer Nachbarstrukturen und Sensibilitätsstörungen wurden

begleitend dokumentiert.

2.7 Datenverarbeitung und Datenauswertung

Die statistische Auswertung wurde mit dem Programm IBM SPSS® Statistics 20 für

Windows® erstellt. Die in der Studie erfassten Daten wurden als Variablen in das

Statistikprogramm eingegeben, sodass eine Grundlage zur tabellarischen und

graphischen Auswertung entstand.

Die Auswertung der Daten erfolgte dann am Rechenzentrum der Universität

Würzburg.

Zusätzlich wurden die Softwareprogramme Microsoft Word® 2007 zur

Textverarbeitung und Microsoft Excel®2007 zur Erfassung der gewonnenen Ergebnisse

benutzt.

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3 Ergebnisse

3.1 Allgemeine Patientendaten

Die Auswertung der Patientendaten ergibt eine Geschlechterverteilung von 1:1,3

Frauen zu Männern.

Die meisten Patienten erkrankten geschlechtsunabhängig zwischen dem 11. und 20.

Lebensjahr (18,6 %). Bei der dritten bis zur sechsten Lebensdekade wurde ein

gleichbleibendes Auftreten von Zysten beobachtet (14,4-15,8 %). Abbildung 1 zeigt die

geschlechtsunabhängige Altersverteilung der Patienten zum Zeitpunkt der Operation.

Abb.1: Anzahl der Patienten je Altersgruppe am Tag der Operation

Die meisten Frauen wurden im Alter zwischen 11 und 20 Jahren (22,6 %) therapiert.

Bei Männern wurde eine Erkrankung am häufigsten bei den 51- bis 60-Jährigen

(18,6 %) diagnostiziert (s. Abb. 2).

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Abb.2: Geschlechtsspezifische Verteilung der Patienten innerhalb der Altersgruppen zum OP-Termin

Hundertachtunddreißig Patienten gaben in ihrer Anamnese Schmerzen und

Schwellungen an. Bei 66 Patienten wurde die Zyste im Zuge einer röntgenologischen

Routineuntersuchung festgestellt, ohne dass etwaige klinische Symptome auftraten.

Acht Patienten (2,8 %) wiesen als Vorerkrankung ein Gorlin-Goltz-Syndrom auf.

Hiervon waren drei Patienten weiblich, fünf männlich.

3.2 Verteilung der Zystenentitäten

Die Untersuchungen des pathologischen Instituts der Universität Würzburg ergaben in

191 Fällen (67 %) odontogene Zysten. Nichtodontogene Zysten traten in 77 Fällen

(27 %) auf. Nichtepitheliale Zysten wurden elfmal operativ entfernt (4 %).

Dysgenetische Zysten wurden dreimal diagnostiziert (1 %) (s. Abb. 3).

Abb.3: Prozentuale Verteilung der unterschiedlichen Zystenentitäten innerhalb des Patientenkollektivs

67%

27%

4% 1% 1%Odontogene Zysten

Nichtodontogene Zysten

Nichtepitheliale Zysten

Dysgenetische Zysten

(Nicht-) odontogene Zysten

0

10

20

30

40

<10 Jahre

11-20 Jahre

21-30 Jahre

31-40 Jahre

41-50 Jahre

51-60 Jahre

61-70 Jahre

71-80 Jahre

81-90 Jahre

Pat

ien

ten

anza

hl

Altersgruppen

männlich

weiblich

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Bei drei Patienten (1 %) ergaben sich Mischformen odontogener und

nichtodontogener Zysten. Hier wurden die Kombinationen radikuläre Zyste/Mukozele,

follikuläre Zyste/Mukozele sowie follikuläre/Ductus-Nasopalatinus-Zyste beobachtet.

3.2.1 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der odontogenen Zysten

Die operative Entfernung einer rein odontogenen Zyste fand bei 73 Frauen und 118

Männern statt. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von 25,6 % der behandelten

Frauen und 41,4 % der Männer. Das Durchschnittsalter betrug zum Zeitpunkt der

Operation geschlechtsunabhängig 41,5 Jahre. Hierbei traten Erkrankungen im Alter

von acht bis 88 Jahren auf. Weibliche Patienten waren durchschnittlich 39,6 Jahre und

männliche Patienten 42,7 Jahre alt. Die häufigsten Erkrankungen kamen

geschlechtsunspezifisch im Alter von 51-60 Jahren (17,3 %) vor. Bei den Frauen wurden

die meisten operativen Eingriffe bei den 11 bis 20- und 31 bis 40-Jährigen (je 16,4 %),

bei den Männern bei den 51 bis 60-Jährigen (19,5 %) vorgenommen.

3.2.2 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der nichtodontogenen Zysten

Insgesamt wurden 42 weibliche (14,7 %) und 25 männliche (8,8 %) Patienten aufgrund

einer nichtodontogenen Zyste stationär behandelt. Durchschnittlich waren diese 36,5

Jahre alt. Das Alter differierte zum Zeitpunkt der Operation zwischen zwei Monaten

und 77 Jahren; das Durchschnittsalter der Frauen betrug 34,5 Jahre, das der Männer

38,8 Jahre. Von 11 bis 30 Jahren (37,7 %) wurden geschlechtsunabhängig die meisten

Erkrankungen festgestellt. Bei den Frauen wurden die meisten Operationen bei den 11

bis 20-Jährigen (23,8 %), bei den Männern bei den 21-30-Jährigen (22,9 %)

vorgenommen.

3.2.3 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der nichtepithelialen Zysten

Sieben Frauen (2,5 %) und vier Männer (1,4 %) wurden aufgrund einer

nichtepithelialen Zyste therapiert. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 18,2

Jahre. Erkrankungen traten zwischen dem 11. und 42. Lebensjahr auf. Die weiblichen

Patienten waren im Schnitt 19,3 Jahre, die männlichen 16,3 Jahre alt. Die meisten

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27

Operationen wurden in der zweiten Lebensdekade vorgenommen, hierbei waren sechs

Patienten weiblich und drei männlich.

3.2.4 Geschlechter- und Altersverteilung innerhalb der dysgenetischen Zysten und

bei Patienten mit Kombinationsbefund

Insgesamt lagen bei jeweils drei Studienteilnehmern dysgenetische Zysten bzw. ein

pathologischer Kombinationsbefund einer nicht-/und odontogenen Zyste vor. Bei den

dysgenetischen Zysten wurden zwei Männer (44 und 48 Jahre) und eine Frau (33

Jahre) therapiert. Zwei männliche Patienten (42 und 69 Jahre) und eine 33-jährige

Patientin wiesen einen histopathologischen Kombinationsbefund auf.

3.3 Auftreten der unterschiedlichen odontogenen Zysten

Radikuläre Zysten traten in 73 Fällen (37,6 %) von 194 diagnostizierten odontogenen

Zysten am häufigsten auf. Am zweithäufigsten wurden keratozystische odontogene

Tumoren (65 Fälle/ 33,5 %), gefolgt von follikulären Zysten (43 Fälle/22,2 %) operativ

therapiert. In drei Fällen konnte histopathologisch keine genaue Zuordnung getroffen

werden, da im Präparat radikuläre und follikuläre Zellbereiche mikroskopiert wurden.

Residualzysten wurden sechsmal, glanduläre odontogene Zysten und Eruptionszysten

je zweimal histologisch nachgewiesen (s. Abb. 4). Geschlechtsspezifisch waren 38,1 %

der operierten Patienten weiblich, 61,9 % männlich.

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28

Abb.4: Prozentuale Verteilung einzelner Zysten innerhalb der Gesamtzahl odontogener Zysten

3.3.1 Radikuläre Zyste

Die operative Entfernung radikulärer Zysten wurde bei 27 Frauen (37 %) und 46

Männern (63 %) durchgeführt. Hierbei ergibt sich ein Verhältnis von 1:1,7 zwischen

Frauen und Männern. Das geschlechtsunabhängige Durchschnittsalter betrug zum

Zeitpunkt der Operation 40,6 Jahre. Es wurden Erkrankungen im Alter von neun bis 81

Jahren beobachtet. Frauen waren im Schnitt 40,2 Jahre, Männer 41 Jahre alt. Die

Altersgruppe der 21 bis 30-Jährigen (18 Fälle/24,7 %) war am stärksten vertreten. Die

vierte bis sechste Dekade war gleichmäßig verteilt (je 11 oder 12 Fälle/15,1 bis 16,4 %).

Die meisten operativen Eingriffe erfolgten bei beiden Geschlechtern zwischen dem 21.

und 30. Lebensjahr (weiblich 25,9 %, männlich 23,9 %).

Radikuläre Zysten waren 41 Mal im Unterkiefer, 28 Mal im Oberkiefer lokalisiert.

Viermal wurde in gleicher Sitzung sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer ein

operativer Eingriff vorgenommen.

Das Auftreten radikulärer Zysten im Oberkiefer wurde im rechten Seitenzahnbereich

achtmal, im Frontzahnbereich elfmal, im linken Seitenzahngebiet 13 Mal

dokumentiert.

Radikuläre Zyste

KOT

Follikuläre Zyste

Rad./Foll.Zyste

ResidualzysteGl. odontogene Zyste

Eruptionszyste

Radikuläre Zysten

KOT

Follikulären Zysten

Radikuläre/Follikuläre Zysten

Residualzysten

Glanduläre odontogene Zysten

Eruptionszysten

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29

Der Unterkiefer wurde in Frontzahnbereich sowie eine linke und rechte Seite jeweils

für Korpus, Kieferwinkel und aufsteigender Ast unterteilt.

Am rechten Kieferwinkel wurde in fünf Fällen, im Korpus in sieben Fällen, im

kombinierten Bereich von Kieferwinkel und Korpus in zwei Fällen eine Operation

durchgeführt. Der linke Kieferwinkel war achtmal, der Korpus 15 Mal und die

Unterkieferfront insgesamt achtmal betroffen.

3.3.2 Keratozystischer odontogener Tumor

Ein operativer Eingriff aufgrund eines keratozystischen odontogenen Tumors (KOT)

wurde bei 29 Frauen (44,6 %) und 36 Männern (55,4 %) vorgenommen, hieraus ergibt

sich ein Geschlechterverhältnis von 1:1,2 zwischen Frauen und Männern. Im

Durchschnitt waren die Patienten 43,6 Jahre alt. Der jüngste Patient wurde mit zehn

Jahren, der älteste mit 88 Jahren operiert. Frauen wiesen ein Durchschnittsalter von

42,8 Jahren, Männer von 44,3 Jahren auf. Am häufigsten wurde in der zweiten und

sechsten Lebensdekade (je 13 Fälle/je 20 %) ein KOT therapiert. Bei Frauen wurde die

Diagnose zumeist zwischen dem 11. und 20. Lebensjahr (7 Fälle/24,1 %) gestellt. Des

Weiteren wurde zwischen dem 31. und 70. Lebensjahr eine gleichmäßige Verteilung

des KOT zwischen den Dekaden beobachtet (je vier Fälle mit 13,8 %). Die größte

männliche Patientengruppe (9 Fälle/25 %) stellten die 51-60-Jährigen dar, gefolgt von

den 11-20-Jährigen (6 Fälle/16,7 %).

Der KOT wurde mehrheitlich im Unterkiefer (59 Fälle) entfernt. Lediglich sechs

Patienten wurden im Oberkiefer therapiert.

Bei vier Patienten war der KOT im Bereich des linken Oberkiefers, bei zwei Patienten in

der Oberkieferfront lokalisiert.

Der linke Kieferwinkel war in 21 Fällen, der Bereich linker Kieferwinkel/aufsteigender

Ast in vier Fällen, der Bereich linker Kieferwinkel/Korpus einmal betroffen. Ein

isoliertes Auftreten im linken aufsteigenden Ast wurde bei einem Patienten

beobachtet. Dreimal wurde linksseitig eine Entfernung im Korpus

vorgenommen. 21 Patienten wurden am rechten Kieferwinkel operiert. Im Gebiet

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30

rechter Kieferwinkel/Korpus und rechter Kieferwinkel/aufsteigender Ast wurden vier

bzw. zwei KOT diagnostiziert. Ein alleiniges Auftreten im rechten aufsteigenden Ast

wurde einmal dokumentiert. Bei einem Patienten wurde in der Unterkieferfront eine

Operation durchgeführt.

3.3.3 Follikuläre Zysten

Bei den follikulären Zysten betrug das Geschlechterverhältnis zwischen Frauen und

Männern 1:1,9. Insgesamt wurde bei 15 Frauen (34,9 %) und 28 Männern (65,1 %) ein

Eingriff vorgenommen. Das Durchschnittsalter lag bei 40,5 Jahren. Die weiblichen

Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation im Schnitt jünger (31,8 Jahre) als die

männlichen Patienten (45,2 Jahre). Eine operative Entfernung erfolgte im Alter von

acht bis 77 Jahren. Geschlechtsunspezifisch wurden die meisten follikulären Zysten bei

den 41-50-Jährigen (12 Fälle/27,9 %) diagnostiziert. Frauen wurden zumeist im zweiten

Lebensjahrzehnt operiert (4 Fälle/26,7 %). Männer erkrankten am häufigsten zwischen

dem 41.und 50. Lebensjahr (10 Fälle/35,7 %).

Follikuläre Zysten waren bei sieben Patienten im Oberkiefer und bei 36 Patienten im

Unterkiefer lokalisiert.

Im Oberkiefer war der linke Seitenzahnbereich in vier Fällen betroffen, im rechten

Seitenzahngebiet traten eine Zyste, in der Front zwei Zysten auf.

Bei zehn Patienten wurde ein operativer Eingriff am linken Kieferwinkel

vorgenommen. Bei fünf Patienten erfolgte die Therapie im linken Unterkieferkorpus.

Rechtsseitig wurden im Kieferwinkel 13 Zysten, im Korpus sechs Zysten entfernt. Ein

alleiniges Auftreten im rechten aufsteigenden Ast sowie im kombinierten Bereich

Kieferwinkel/aufsteigender Ast wurde je einmal beobachtet.

3.3.4 Seltene odontogene Zysten

Hier ergab sich ein seltenes Auftreten von glandulären odontogenen Zysten (insgesamt

zwei männliche Patienten, im Alter von 38 und 44 Jahren), Residualzysten (insgesamt

drei weibliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 41,3 Jahren und drei

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31

männliche Patienten im Alter von durchschnittlich 58,7 Jahren) und Eruptionszysten

(zwei männliche Patienten im Alter von neun und elf Jahren).

3.4 Auftreten der unterschiedlichen nichtodontogenen Zysten

Es wurden 80 nichtodontogene Zysten operativ entfernt. Am häufigsten (36mal, 45 %)

erfolgte die Operation aufgrund einer Mukozele. In neun Fällen (11,3 %) wurde eine

Ductus- Nasopalatinus-Zyste stationär therapiert. Die Behandlung einer lateralen

Halszyste erfolgte achtmal (10 %). Mediane Halszysten und Retentionszysten wurden

sechsmal (je 7,5 %), Ranula und Dermoid- Zysten viermal (je 5 %), eine Zyste der

Kieferhöhlenschleimhaut fünfmal beobachtet (6,3 %). Bei je einem Patienten ergab der

pathologische Befund eine Zyste der Glandula Submandibularis bzw. eine Epidermoid-

Zyste (je 1,3 %) (s. Abb. 5).

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32

Abb.5: Anzahl und prozentuale Verteilung der einzelnen unterschiedlichen nichtodontogenen Zysten

innerhalb ihrer Gesamtzahl

Geschlechtsspezifisch ergab sich ein Verhältnis von 1,16:1 zwischen Frauen und

Männern. Insgesamt wurden 43 Frauen und 37 Männer an einer nichtodontogenen

Zyste operiert.

3.4.1 Mukozele

Von einer Mukozele waren Frauen und Männer gleich betroffen (je 18 Patienten).

Auch das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei Frauen und Männern

gleich (je 41,6 Jahre). Eingriffe aufgrund einer Mukozele wurden bei Patienten im Alter

von 17 bis 77 Jahren durchgeführt. Die meisten Operationen (58,3 %) erfolgten im

Alter von 31-60 Jahren (s. Abb. 6).

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33

Abb.6: Patientenanzahl (Geschlechtsunabhängig/-abhängig) je Altersgruppen des an einer Mukozele

operierten Patientenkollektivs

Bei Frauen wurden die häufigsten stationären Behandlungen bei den 31- bis 40-

Jährigen (33,3 %) beobachtet. Bei den männlichen Patienten stellt die Altersgruppe

der 41- bis 60-Jährigen (44,4 %) die größte Patientengruppe dar.

Bei der Auswertung der betroffenen Körperseiten ist eine relativ gleichmäßige

Verteilung erkennbar. Im Bereich des I. Quadranten wurde in 18 Fällen eine Mukozele

entfernt. Im II. Quadranten erfolgte in 15 Fällen und im Frontbereich in 3 Fällen ein

operativer Eingriff.

3.4.2 Ductus-Nasopalatinus-Zyste

Am zweithäufigsten (11,3 %) wurden Zysten des Ductus Nasopalatinus entfernt. Das

durchschnittliche Patientenalter betrug zum Zeitpunkt der Operation 46,2 Jahre.

Insgesamt wurden eine Frau und acht Männer stationär aufgenommen. Die weibliche

Patientin war 39 Jahre alt, die männlichen Patienten durchschnittlich 47,1 Jahre alt. Es

ergab sich keine besondere Prävalenz in einer bestimmten Altersgruppe. Das

Patientenalter umfasste ein Spektrum von 26-69 Jahren.

3.4.3 Nichtodontogene Zysten mit Lokalisation im Weichgewebe

Als weitere nichtodontogene Zysten wurden laterale und mediane Halszysten, Zysten

der Glandula Submandibularis, Retentionszysten, Ranula, Zysten der

Kieferhöhlenschleimhaut sowie Dermoide bzw. Epidermoide Zysten operativ entfernt.

Hierbei überwiegen vor allem Zysten im Halsbereich.

0

2

4

6

8

10

11-20 Jahre

21-30 Jahre

31-40 Jahre

41-50 Jahre

51-60 Jahre

61-70 Jahre

71-80 Jahre

Pat

ien

ten

anza

hl

Altersgruppen

Patienten gesamt

Frauen

Männer

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34

Die operative Entfernung lateraler Halszysten (acht Fälle) trat vor allem bei jungen

Frauen (sieben Fälle/ 87,5 %) im Alter von 17 bis 31 Jahren auf. Die meisten Eingriffe

erfolgten in der dritten Lebensdekade, dies spiegelt auch das Durchschnittsalter der

weiblichen Patienten von 25,4 Jahren wider. Der einzige männliche Patient war zum

Zeitpunkt der Operation 27 Jahre alt.

Mediane Halszysten traten bei beiden Geschlechtern gleich häufig auf (je drei Fälle).

Geschlechtsunabhängig wurden 83,3 % der medianen Halszysten in den ersten vier

Lebensjahrzehnten entfernt. Nur eine Patientin war älter als 40 Jahre. Therapeutische

Maßnahmen wurden im Säuglingsalter (zwei Monate) bis ins Alter von 77 Jahren

durchgeführt.

Retentionszysten (sechs Fälle) wurden bei zwei jungen weiblichen Patienten (ein und

vier Jahre) und bei vier männlichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von

40,3 Jahren diagnostiziert.

Eine hohe Prävalenz des weiblichen Geschlechts tritt vor allem bei Ranulae (75 %),

Zysten der Kieferhöhlenschleimhaut (80 %) und Dermoid-Zysten (100 %) auf. Bei den

Zysten der Kieferhöhlenschleimhaut ist keine Bevorzugung einer Altersgruppe

erkennbar. Das weibliche Durchschnittsalter beträgt 48,2 Jahre; Erkrankungen traten

bei Frauen im Alter von zehn bis 72 Jahren auf. Geschlechtsunabhängig traten 75 % der

Ranulae innerhalb der ersten drei Lebensdekaden auf. Lediglich bei einer Patientin

wurde mit 60 Jahren eine operative Entfernung vorgenommen. Dermoid-Zysten

wurden bei jungen Patientinnen im Alter von 15 bis 23 Jahren festgestellt.

3.5 Auftreten der unterschiedlichen nichtepithelialen Zysten

Eine Therapie aufgrund einer nichtepithelialen Zyste wurde insgesamt elfmal,

siebenmal bei Frauen und viermal bei Männern, eingeleitet. Hierbei traten in acht

Fällen solitäre, in drei Fällen aneurysmatische Knochenzysten auf. Die Auswertung der

vorliegenden Patientendaten ergab ein junges Patientenalter von durchschnittlich 17,3

Jahren. Die größte Altersgruppe stellte die zweite Lebensdekade mit 81,8 % dar.

Operative Eingriffe wurden bei Patienten im Alter von 11-42 Jahren durchgeführt.

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35

3.6 Auftreten der unterschiedlichen dysgenetischen Zysten

Den kleinsten Anteil der stationär behandelten Zysten stellen mit 1,1 % die

dysgenetischen Zysten dar. Insgesamt wurden zwei männliche Patienten im Alter von

44 und 48 Jahren und eine 33jährige weibliche Patienten an einem Atherom im

Gesichts- und Halsbereich operiert.

3.7 Häufigkeit der angewandten Operationstechniken

Zweihunderteinunddreißig Patienten (81 %) wurden einer Zystektomie unterzogen. Bei

diesen Patienten sind die drei Fälle eines Kombinationsbefundes aus odontogenen und

nichtodontogenen Zysten enthalten, welche alle mittels Zystektomie operiert wurden.

In 22 Fällen erfolgte die Therapie durch eine Zystostomie (7,7 %). Eine zusätzliche

Fensterung zur Kieferhöhle im Zuge einer Zystantrostomie wurde bei 31 Patienten

vorgenommen (10,9 %). Einmalig ist ein bewusst zweizeitiges Vorgehen durch eine

Kombination der Operationsmethoden Partsch I und II dokumentiert (0,4 %). In 259

Fällen wurde eine intraorale Schnittführung gewählt. Bei 26 Patienten erfolgte der

Zugang von extraoral.

3.7.1 Häufigkeit der angewandten Operationstechniken bei den odontogenen Zysten

Die Operation einer odontogenen Zyste erfolgte 164mal durch Zystektomie (84,5 %),

22mal (11,3 %) wurde die Entfernung im Sinne einer Zystostomie durchgeführt. Bei

sieben Patienten (3,6 %) musste zusätzlich eine Öffnung zur Kieferhöhle

(Zystantrostomie) geschaffen werden. Einmalig wurde ein bewusst zweizeitiges

Vorgehen dokumentiert (0,5 %).

Radikuläre Zysten wurden mehrheitlich durch die Anwendung der Operationstechnik

nach Partsch II therapiert (62 Fälle/84,9 %). Am zweithäufigsten wurde die Methode

Partsch I herangezogen (sieben Fälle/9,6 %). Eine Zystantrostomie wurde dreimal

(4,1 %), ein kombiniertes Vorgehen einmal (1,4 %) angewandt.

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36

Beim Befund eines KOT wurde zumeist eine vollständige Entfernung des Tumors in

einer Sitzung angestrebt; bei 57 Patienten (87,7 %) wurde somit eine Zystektomie

durchgeführt. Bei acht Patienten (12,3 %) erfolgte eine Zystostomie.

Ebenso wurden follikuläre Zysten vorwiegend nach Partsch II operiert (38

Fälle/88,4 %). In vier Fällen (9,3 %) wurde die Entfernung durch eine Zystostomie

vollzogen. Einmal wurde eine Zystantrostomie dokumentiert (2,3 %).

Bei der Therapie der Residualzysten wurden alle drei Operationstechniken,

Zystektomie (dreimal), Zystostomie (einmal) und Zystantrostomie (zweimal),

angewandt. Eruptionszysten (zwei Fälle) wurden durch Zystostomie, Glanduläre

odontogene Zysten (zwei Fälle) je einmal durch Zystektomie bzw. Zystantrostomie

operativ behandelt. Bei den drei Patienten mit histologischem Mischbefund (radikuläre

und follikuläre Gewebeanteile) erfolgte eine Zystektomie (s. Abb. 7).

Abb.7: Prozentuale Verteilung der angewandten Operationstechniken innerhalb der Gesamtzahl

odontogener Zysten

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37

3.7.2 Häufigkeit der angewandten Operationstechniken bei den nichtodontogenen

Zysten

Bei der Therapie der nichtodontogenen Zysten kamen zwei verschiedene

Operationstechniken, Zystektomie (56 Fälle/70 %) und Zystantrostomie (24 Fälle/30 %)

zum Einsatz.

Mukozelen wurden in 17 Fällen (47,2 %) durch Zystektomie, in 19 Fällen durch

Zystantrostomie behandelt.

Die Therapie der Ductus-Nasopalatinus-Zysten erfolgte vorwiegend durch Zystektomie

(8 Patienten/88,9 %). Einmalig musste eine zusätzliche Fensterung zur Kieferhöhle

durchgeführt werden (11,1 %).

Retentionszysten und Zysten der Kieferhöhlenschleimhaut wurden nach beiden

Verfahren operiert. Die Entnahme der Retentionszyste im Ganzen konnte viermal

(66,7 %) bewerkstelligt werden, bei zwei Patienten (33,3 %) musste eine

Zystantrostomie durchgeführt werden. Zysten der Kieferhöhlenschleimhaut wurden

bei drei Patienten (60 %) ektomiert, bei zwei Patienten (40 %) erfolgte eine Fensterung

zur Kieferhöhle.

Im Bereich des Halses wurde bei allen Zysten eine Entnahme in toto angestrebt. Somit

wurden die lateralen und medianen Halszysten (acht und sechs Fälle) nach Partsch II

exzidiert. Gleichsam wurden Ranulae und Dermoid-Zysten (je vier Patienten), sowie

Epidermoid-Zysten und Zysten der Glandula Submandibularis (je ein Patient) therapiert

(s. Abb. 8).

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38

Abb.8: Prozentuale Verteilung der angewandten Operationstechniken innerhalb der Gesamtzahl

nichtodontogener Zysten

3.7.3 Therapietechniken bei den nichtepithelialen und dysgenetischen Zysten

Die Therapie der diagnostizierten nichtepithialen und dysgenetischen Zysten verlief

gleich.

Sowohl solitäre und aneurysmatische Knochenzysten, als auch Atherome wurden in

toto enukleiert; sodass als alleinige OP-Methode das Verfahren nach Partsch II

angewandt wurde.

3.8 Häufigkeit und Anwendung von augmentativen Maßnahmen

Bei 132 Patienten (46,3 %) wurden im Zuge der Zystenentfernung augmentative

Maßnahmen durchgeführt. Bei 63 Patienten wurden rein autologe Materialien

angewandt. Allogene Ersatzstoffe kamen in 52 Fällen zum Einsatz. Auf Augmentativa

xenogener Herkunft wurde in zwölf Fällen zurückgegriffen. Bei fünf Patienten wurden

sowohl autologe als auch allogene Anteile verwendet.

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39

Die Eigenspende wurde in 66 Fällen aus dem Beckenkamm entnommen, zweimal

wurde eine Spenderregion im Unterkiefer des Patienten gewählt.

Bei den allogenen Ersatzmaterialien wurde in 43 Fällen Grafton® eingesetzt, bei 14

Patienten wurde AAA-Bonechips bzw. –Pulver eingebracht.

Die Verwendung von Bio-Oss® wurde insgesamt zwölfmal dokumentiert. Zehnmal

kamen dabei Bio-Gide®-Membranen zum Einsatz.

Bei der operativen Therapie von odontogenen Zysten waren 113 Mal augmentative

Maßnahmen erforderlich. Bei 53 Patienten wurde körpereigenes Material angewandt.

Bei 44 Patienten griff man auf allogene Produkte zurück, elfmal wurden xenogene

Produkte eingebracht. Bei fünf Patienten kamen autologe und allogene Materialien

gleichzeitig zum Einsatz. Bei der Therapie der nichtodontogenen Zysten wurde je

dreimal autologes bzw. allogenes Augmentativum zur Defektdeckung herangezogen.

Sowohl autologes (sechs Fälle), allogenes (vier Fälle) sowie xenogenes (ein Fall)

Knochenersatzmaterial kam bei der Therapie der nichtepithelialen Zysten zum Einsatz,

sodass diese alle operativ augmentiert wurden. Bei der Entfernung zweier

dysgenetischer Zysten musste jeweils auf autologen oder allogenen Knochen

zurückgegriffen werden.

3.9 Dauer des stationären Aufenthalts

Im Schnitt verweilten die Patienten 9,4 Tage im Universitätsklinikum. Frauen wiesen

eine stationäre Behandlungszeit von durchschnittlich 9,2 Tagen auf. Bei Männern

wurde eine durchschnittliche Verweildauer von 9,6 Tagen beobachtet. Der kürzeste

Aufenthalt wurde mit einem Tag, der längste mit 53 Tagen dokumentiert. Beim

Vergleich der unterschiedlichen operierten Zystenarten (odontogen, nichtodontogen,

nichtepithelial, dysgenetisch) konnte typabhängig keine Unterscheidung festgestellt

werden. Im Mittel zeigten sich Werte zwischen 7,7 und 9,7 Tagen. Am längsten wurden

im Schnitt Patienten mit KOT (10,3 Tage) stationär betreut.

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40

3.10 Antibiotikatherapie

Intra- und postoperativ erfolgte bei 249 Patienten eine antibiotische Therapie.

Insgesamt wurden vier verschiedene chemotherapeutische Wirkstoffklassen

eingesetzt. Dabei können Betalaktam-Antibiotika und andere Chemotherapeutika

unterschieden werden.

Aus der Gruppe der Betalaktam-Antibiotika wurden Penicilline und Cefalosporine zur

Therapie herangezogen. Benzylpenicillin mit dem Wirkstoff Penicillin G wurde bei

einem Patienten, das Aminopenicillin Ampicillin in Kombination mit dem

Betalaktamase-Hemmer Sulbactam bei 82 Patienten angewandt. Cefalosporine

verabreichte man in 38 Fällen, davon das Cefalosporin der zweiten Generation

Cefotiam (3) und Cefalosporine dritter Generation, nämlich Cefotaxim (34) und

Ceftriaxon (1).

Die zweitgrößte Patientengruppe (78 Patienten) wurde mit Chemotherapeutika der

Gruppe der Gyrasehemmer (Chinolone) zweiter und dritter Generation antibiotisch

therapiert. Die Antibiotikatherapie erfolgte in 75 Fällen mit Levofloxacin (dritte

Generation), zwei Patienten erhielten Ofloxacin und ein Patient Moxifloxacin (jeweils

zweite Generation).

Dreiundzwanzig Patienten wurden mit Chemotherapeutika der Makrolid-, Lincosamid-

und Streptogramin-Gruppe (MLS-Gruppe) therapiert. Bei 22 Patienten wurde das

Lincosamid Clindamycin gewählt, in einem Fall kam Clarithromycin als Makrolid-

Wirkstoff zum Einsatz.

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41

4 Diskussion

Das anteilige Auftreten odontogener und nichtodontogener Zysten bei Erkrankungen

des kraniofazialen Systems ist ein häufig anzutreffendes Krankheitsbild. Verschiedene

Studienergebnisse aus unterschiedlichen Ländern belegen die hohe Prävalenz. So

beschäftigten sich Jones et al. über einen 30jährigen Zeitraum mit dem Auftreten

odontogener Zysten. Bei 12,8 % der eingereichten Biopsien handelte es sich um

odontogene Zysten [91]. Eine ähnlich hohe Krankheitsrate beobachteten auch

Sharifian M.J. und Khalili M. bei ihren Untersuchungen innerhalb der iranischen

Bevölkerung. Eine Auswertung der histologischen Präparate bestätigte in 1227 (14,4 %)

von 8529 Fällen die Diagnose einer odontogenen Zyste [92]. Die Analyse der

histologischen Präparate aus einer anderen Studie von 1976 bis 2004 ergab in 10 % der

eingereichten Fälle odontogene Zysten [93]. Ähnliche Ergebnisse (11,5 % und 10,45 %)

wurden auch in Mexiko bzw. Brasilien gefunden [94, 95]. Daley T.D. gab 1994 für

Kanada sogar eine Prävalenz von 17,2 % an [96].

Vergleicht man das Auftreten zystischer Läsionen zwischen den Geschlechtern, ist eine

Bevorzugung des männlichen Geschlechts zu beobachten. Neukam und Becker geben

in ihren Aufzeichnungen zum Auftreten unterschiedlicher Zysten im Kiefer- und

Gesichtsbereich eine Prädisposition des männlichen Geschlechts an. Bei ihren

Untersuchungen zeigte sich ein Geschlechterverhältnis von 58 zu 42 % zwischen

Männern und Frauen [4]. Hoffmeister und Härle fanden bei ihrer Studie bei der

Untersuchung von 3353 Zysten einen ähnlichen Quotienten vor. Im Rahmen ihrer

Untersuchungen unterschieden sie zwischen odontogenen und nichtodontogenen

Zysten. Bei den odontogenen Zysten trat ein Verhältnis von 1:1,4 zwischen Frauen und

Männern auf und bei den nichtodontogenen Zysten eine Relation von 1:1,3 zwischen

Frauen und Männern auf [97]. Zu einem ähnlichem Ergebnis kamen auch Acikgöz et al..

In ihrer Veröffentlichung von Januar 2012 zeigte sich ein vermehrtes Auftreten von

Zysten im Kiefer- und Gesichtsbereich beim männlichen Geschlecht (53,8 zu 46,2 %)

[98]. Die genannten Beobachtungen decken sich mit der retrospektiven Auswertung

des hier untersuchten Patientenstamms. Im zugrundeliegenden Patientenkollektiv

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42

waren ebenfalls vermehrt männliche Patienten (56,5 %) betroffen. In einigen Studien

wird die Vermutung geäußert, dass Männer ehr eine schlechtere Mundhygiene

aufweisen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen seltener wahrnehmen als

Frauen, wodurch das gehäuftere Auftreten inflammatorischer Zysten bei Männern

begünstigt würde [98-100].

Die meisten Erkrankungen (18,6 %) traten in der vorliegenden Studie

geschlechtsunspezifisch zwischen dem 11. und 20. Lebensjahr auf. Zwischen der

dritten bis sechsten Lebensdekade beobachtete man ein gleichbleibendes Auftreten

(14,4 bis 15,8 %). Somit wurden 79,3 % der Operationen zwischen der zweiten bis

sechsten Lebensdekade durchgeführt. Neukam und Becker beschreiben ebenfalls ein

gehäuftes Auftreten von Kieferzysten zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr [2]. Ebenso

finden die gewonnenen Ergebnisse Übereinstimmung mit denen von Acikgöz et al.. Bei

seinen Untersuchungen zeigte sich, dass 82,4 % der diagnostizierten odontogenen und

nichtodontogenen Zysten innerhalb der zweiten bis fünften Lebensdekade, mit einem

Gipfel von 25,9 % im dritten Lebensjahrzehnt, auftraten. Ein vermehrtes Vorkommen

von odontogenen und nichtodontogenen Zysten zwischen dem zehnten und 60.

Lebensjahr mit einer Häufung im dritten Dezennium wurde auch in der brasilianischen

Bevölkerung beobachtet [101]. Auch weitere Studien aus Südamerika und Saudi-

Arabien belegen ein verstärktes Auftreten innerhalb des zweiten und dritten

Lebensjahrzehnts [102, 103]. In der Literatur schwanken die Angaben zum

durchschnittlichen Patientenalter zwischen 28 und 36 Jahren [92, 102-104]. Das

durchschnittliche Patientenalter zum Zeitpunkt der stationären Behandlung bei der

durchgeführten Studie betrug 39,3 Jahre (Frauen 36,6 Jahre, Männer 41,4 Jahre). Das

leicht erhöhte Durchschnittsalter des untersuchten Patientenstamms lässt sich durch

das gewählte Studiendesign erklären. Die gesammelten Daten beziehen sich auf

stationär behandelte Patienten. Die alleinige Diagnose einer Kieferzyste bedingt noch

keinen operativen Eingriff in Intubationsnarkose. Somit liegen weitere Faktoren

(zumeist Größe der zystischen Läsion, Allgemeinzustand und Medikation der

Patienten) vor, die eine Einweisung ins Klinikum bedingen. Vor allem die Einnahme von

gerinnungshemmenden Medikamenten, welche oftmals im fortgeschrittenen

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Patientenalter beobachtet wird, veranlasst viele niedergelassene Kollegen zu einer

stationären Überweisung. Bei verwandten Studien werden die Ergebnisse allein aus

den Auswertungen der unterschiedlichen pathologischen Institute gewonnen,

unabhängig davon, ob eine ambulante bzw. stationäre Behandlung vorliegt. Die

Abnahme der Erkrankungen ab dem siebten Lebensjahrzehnt lässt sich zum einem

durch einen in dieser Altersgruppe zu beobachtenden stärker reduzierten Zahnbestand

erklären. Zum anderen ließe sich erklären, dass ältere Patienten vermehrt die

empfohlenen halbjährlichen Routineuntersuchungen nicht mehr regelmäßig

wahrnehmen, sodass periodisch angedachte Röntgenkontrolle oftmals nicht mehr

durchgeführt werden können und deshalb klinisch symptomlose Zysten unentdeckt

bleiben.

Die pathologische Aufbereitung der innerhalb der Studie entnommenen Biopsate

bestätigte in 67 % der Fälle odontogene, bei 27 % nichtodontogene Zysten.

Nichtepitheliale und dysgenetische Zysten wurden in 4 bzw. 1 % der Fälle entfernt.

Beim Vergleich der gewonnen Studienergebnisse ist eine Abweichung im prozentualen

Verhältnis zu erkennen. Fickling gibt eine Verteilung von 89,6 % odontogener zu 10,4 %

nichtodontogener Zysten an [52]. Weitere Studien zeigen eine noch geringere

Prävalenz (1,5 bis 3,2 %) nichtodontogener Zysten [98, 101, 104]. Zu berücksichtigen

ist, dass bei dem vorliegenden Patientengut Mukozelen als nichtodontogene Zysten

gelistet wurden, wohingegen die genannten Studien diese Zystenethnität nicht

beinhalten. Bei Nichtberücksichtigung dieses Zystentyps ergäbe sich in der hier

untersuchten Studie ein Verhältnis von 81,5 % odontogener zu 18,5 %

nichtodontogener Zysten. Das vermehrte Aufkommen nichtodontogener Zysten lässt

sich durch das vordefinierte Patientengut erklären. Die zum Vergleich dienenden

Studienergebnisse aus der Literatur stammen aus Analysen unterschiedlicher

pathologischer Institute, welche ein breites Spektrum an zugesandten Gewebeproben

beinhalten. Viele dieser Proben stammen auch von niedergelassenen Zahnärzten, die

im Praxisalltag im Rahmen kleinerer chirurgischer Eingriffe vorrangig odontogene

Zysten einsenden. Somit spiegelt die Auswertung des Probenpools die

durchschnittliche Verteilung innerhalb der Bevölkerung wider. Demgegenüber bezieht

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sich die Analyse der hier gewonnen Studienergebnisse auf eine eng gefasste und

aufgrund der gewählten Studienparameter begrenzte Patientengruppe. Die Therapie

erfolgte zumeist bei großen Läsionen und Risikopatienten stationär in

Intubationsnarkose an einer Universitätsklinik. Die Entfernung nasopalatinaler Zysten,

lateraler und medialer Halszysten stellte somit einen überdurchschnittlichen Anteil im

Vergleich mit anderen Studien der Literatur dar.

Betrachtet man die Verteilung der unterschiedlichen odontogenen Zysten isoliert, so

ist die radikuläre Zyste die am häufigsten diagnostizierte odontogene Kieferzyste [2,

91, 105]. Unterschiedliche Langzeituntersuchungen belegen die Vorrangstellung dieser

Zystenart. Prockt et al. diagnostizierten im Zeitraum von 1985 bis 2005 einen Anteil

von radikulären Zysten an odontogenen Zysten von 72,5 % [95]. Einen ähnlich hohen

Wert (61 %) lieferte die retrospektive Untersuchung von Grossmann et al. [101].

Hierbei erfolgte die Auswertung der Präparate über eine Beobachtungszeit von 51

Jahren. Die Mehrheit der Untersuchungen gibt eine Häufigkeit radikulärer Zysten mit

48-55 % an [91, 93, 98, 106]. Die Auswertung der hier untersuchten Patientengruppe

weist die radikuläre Zyste ebenfalls als häufigste Kieferzyste mit einem prozentualen

Anteil von 37,6 % aus. Die gewonnen Studienergebnisse sind vergleichbar mit denen

von Mosqueda et al. (39,9 %) und Sharifian et al. (37,8 %), die ihre Ergebnisse auf die

Analyse von 856 bzw. 1227 Fälle stützen [92, 94]. Der in der vorliegenden Studie

ermittelte geringere prozentuale Anteil lässt sich dadurch erklären, dass die

Entfernung kleiner radikulärer Zysten zumeist ambulant durch den Hauszahnarzt bzw.

Kieferchirurgen erfolgt, und derartige Zysten aufgrund der Parameter des

Studiendesigns einen verhältnismäßig geringeren Anteil einnehmen.

In der Altersgruppe der 21 bis 30jährigen wurden die meisten radikulären Zysten

operativ entfernt. Diese Beobachtung deckt sich mit den Ergebnissen der Literatur,

welche ein vermehrtes Auftreten in der dritten und vierten Lebensdekade

widerspiegeln [92, 93, 98, 101]. Mehrheitlich wurden männliche Patienten (63 %) an

einer radikulären Zyste therapiert. Ebenso geben Tekkesin et al. in ihren

Beobachtungen über 2802 radikuläre Zysten eine höhere Männerrate an [104]. Auch

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Meningaud et al. bestätigten ein Verhältnis von 1,7:1 zwischen Männern und Frauen

[107].

Vergleicht man die Angaben zur Lokalisation von radikulären Zysten, findet man

zumeist eine Bevorzugung des Oberkiefers (71,3-58,9 %) [91, 92, 98]. Die Entfernung

der meisten radikulären Zysten erfolgt im anterioren Bereich des Ober- und

Unterkiefers [91, 104]. Im vorliegenden Patientenstamm wurden mehrheitlich

Operationen im Unterkiefer (58,4 %) vorgenommen. Dies mag sich aus der Tatsache

ergeben, dass die Entfernung ausladender Zysten im Unterkiefer durch die enge

Lagebeziehung eine Verletzung des N. Alveolaris Inferior nach sich ziehen könnte. Vor

allem die dreidimensionale Diagnostik der Lagebeziehung zwischen Zahn, Zyste und

Nerv bedarf einer hohen technischen Ausstattung (DVT bzw. CT), welche zumeist

niedergelassenen Zahnärzten nicht zur Verfügung steht. Deshalb sind in dieser Studie

solcherart Fälle nach Überweisung an das Klinikum vermehrt aufgetreten: 82,2 % der

im Unterkiefer entnommenen Zysten standen in Nachbarschaft zum Nervus Alveolaris

Inferior.

Im Oberkiefer wurde dagegen eine vornehmliche Prävalenz des Front- und

Prämolarenbereiches in der Studie beobachtet. Verschiedene Autoren führen dieses

verstärkte Auftreten darauf zurück, dass vor allem aus ästhetischen Gründen Front-

und vordere Seitenzähne länger erhalten werden; zudem zeigt sich bei den Patienten

eine größere Bereitschaft, Schmerzen länger zu tolerieren, wenn dadurch ein Zahn

erhalten werden könnte [93]. Auch die kassenzahnärztlichen Richtlinien zur

Durchführung endodontischer Maßnahmen haben zur Folge, dass Molaren bei

gleichem Befund zumeist nicht Wurzelkanal behandelt, sondern extrahiert werden,

wohingegen bei Prämolaren und Frontzähnen zuerst ein Erhalt angestrebt wird, auch

wenn dies im Falle eines endodontischen Misserfolges eine Wurzelspitzenresektion mit

gleichzeitiger Entfernung einer radikulären Zyste nach sich ziehen könnte.

Am zweithäufigsten erfolgte die operative Entfernung eines keratozystischen

odontogenen Tumors (33,5 %). Dies deckt sich mit den Ergebnissen von Tekkesin et al.

und Koseoglu et al.. Bei beiden rangieren KOT im Vergleich der odontogenen Zysten

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an zweiter Stelle (20,6 und 27 %) [104, 108]. Myoung et al. geben in ihren

Ausführungen über die histopathologische Auswertung von 256 KOT eine Männerrate

von ca. 60 % an [109]. Gleichsam geben weitere Autoren eine Prädisposition des

männlichen Geschlechts mit einem Verhältnis von 1,7:1 bis 1,38:1 zwischen Männern

und Frauen an [42, 43, 110]. Der höhere männliche Anteil (55,4 %) in der vorliegenden

Studie stimmt somit mit den Resultaten von Myoung et al. und Lam et al. überein [43,

109]. Das Auftreten eines KOT wurde innerhalb des 10. bis 88. Lebensjahres

beobachtet; das ermittelte Häufigkeitsmaximum liegt hierbei in der zweiten und

sechsten Lebensdekade, übereinstimmend mit den Ergebnissen von Acikgöz et al.,

Ochsenius et al. und Jones et al., welche ebenfalls ein Maximum in diesen beiden

Dekaden bestätigen [91, 93, 98]. Eine ähnliche Spannweite des Patientenalters

beobachteten auch andere Autoren, wobei die Angaben bzgl. des

Häufigkeitsmaximums zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt schwanken

[43, 101, 109-111].

Einigkeit besteht in dem vermehrten Auftreten des KOT im Unterkiefer. Bei einer

Studie der Universität Florida an 398 an KOT erkrankten Patienten traten 66,8 % der

zystischen Veränderungen im Unterkiefer auf [73]. Weitere Statistiken bestätigen das

bevorzugte Vorkommen im Unterkiefer [109, 110, 112]. Des Weiteren wurde weltweit

eine Häufung des KOT im Molaren- und Kieferwinkelbereich beobachtet [33, 110, 113,

114]. Im vorliegenden Fall wurden über 90 % der KOT im Unterkiefer entfernt. Auch

die vorrangige Lage im Molaren- und Kieferwinkelbereich (93,2 %) deckt sich mit den

Beobachtungen von Simiyu et al. Bei ihren Beobachtungen waren über 86,7 %, der im

Unterkiefer aufgetretenen KOT im posterioren Bereich lokalisiert [110]. Lam et al.

beobachtete, dass 92 % der Tumore distal der Unterkiefereckzähne auftraten [43].

Innerhalb der untersuchten Studie wurde das Auftreten im Oberkiefer sechsmal

beobachtet, nämlich viermal im linken Seitenzahnbereich und zweimal in der

Oberkieferfront. In der Literatur herrscht Uneinigkeit über die Häufigkeit der

beobachteten Lokalisationen innerhalb der Maxilla. Zum einen wird eine gleichmäßige

Verteilung zwischen dem Tuber- und Fontzahnbereich beschrieben [115]. Zum

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anderen wird eine Prädisposition im posterioren Bereich beschrieben [33, 109, 111].

Ein vermehrtes Auftreten in der vorderen Oberkieferregion beobachteten Pindborg et

al., Panders et al. und Chow bei ihren Untersuchungen [116-118]. Eine Eingliederung

der gewonnen Ergebnisse in eine der drei genannten Gruppen ist aufgrund der

geringen Fallzahlen im Oberkiefer nicht möglich.

Der KOT zählt zu den Hauptsymptomen des Gorlin-Goltz-Syndroms. Bei 65 bis 75 % der

betroffenen Patienten tritt eine neoplastische Veränderung auf [85, 119]. Eine

Erkrankung am nävoiden Basalzellkarzinomsyndrom wurde im hier untersuchten

Patientenkollektiv in acht Fällen (12,3 %) mit dem Befund eines KOT dokumentiert. In

der Literatur wird eine Prävalenz von 1,4 bis 8,2 % für das Vorliegen eines Gorlin-Goltz-

Syndroms bei Auftreten eines KOT angegeben [44, 109, 110, 114]. Die hier leicht

erhöhte Rate lässt sich mit einem vordefinierten Patientenklientel erklären. In den zum

Vergleich herangezogenen Studien wurden zumeist Auswertungen der

histopathologischen Institute zu Grunde gelegt, sodass ein homogenerer Probenpool

entstand. Kleinere Zysten, vor allem in Assoziation mit retinierten Zähnen, werden

oftmals durch den Hauszahnarzt entfernt und eingesandt. Nicht selten werden KOT

fälschlicherweise zuerst nur röntgenologisch und klinisch als follikuläre Zysten

eingestuft und ohne besondere Maßnahmen ambulant entfernt und zur

pathologischen Kontrolle weitergeleitet. Bei dem vorliegenden Patientenklientel war

bei allen acht Patienten die Diagnose Gorlin-Goltz-Syndrom bekannt, deshalb wurden

diese zur Therapie an die Poliklinik überwiesen. Daraus ergibt sich der vergleichsweise

höhere Anteil an Syndrompatienten.

Das Auftreten von KOT wird bei Gorlin-Goltz-Patienten vor allem in den ersten

Lebensdekaden beobachtet [43, 87, 119, 120]. Lo Muzio gibt eine Erkrankungsrate von

51 % bei über 20-Jährigen Patienten an [121]. Eine Auswertung von Kimonis et al. von

105 Patienten mit Gorlin-Goltz-Syndrom ergab sogar, dass sich bei 75 % der

Betroffenen in den ersten beiden Lebensjahrzehnten ein KOT entwickelt [122]. Das

Durchschnittsalter des hier untersuchten Patientenklientels betrug 22,1 Jahre. Fünf der

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acht Patienten besaßen ein Alter von zehn bis 20 Jahren (62,5 %). Die gewonnenen

Ergebnisse spiegeln somit die Angaben der Literatur wider.

Bei den odontogenen Zysten werden follikuläre in der Literatur meistens als

zweithäufigste Art geschildert [92-94, 106, 107]. Einige Autoren geben sie als

dritthäufigste odontogene Zystenentität an [104, 108]. Tekkesin et al. untersuchten

hierzu 5088 odontogene und nichtodontogene Zysten, wobei als häufigste Zysten

radikuläre gefolgt von dem KOT und an dritter Stelle follikuläre Zysten auftraten [104].

Bei der vorliegenden Untersuchung an der ZMK Würzburg rangiert die follikuläre Zyste

an dritter Stelle (22,2 %). Die beobachtete Häufigkeit von 22,2 % stimmt mit anderen

Studien überein. Für die follikuläre Zyste wird eine Prävalenz von 10,4 bis 33 %

angegeben, mit einer Häufung im Bereich zwischen 19 und 25 % [52, 92, 98, 99, 101,

104, 106]. Statistische Untersuchungen zeigen auch für diese Zystenentität eine

Prädisposition des männlichen Geschlechts. Das untersuchte Kollektiv weist ein

Verhältnis von 1,86:1 zwischen Männern und Frauen auf. Jones et al. untersuchten in

einer 30jährigen Studie 1292 follikuläre Zysten und beobachteten hierbei ein

identisches Geschlechterverhältnis [91]. Weitere Angaben zum Verhältnis zwischen

Männern und Frauen schwanken zwischen 1,2:1 bis 2,3:1 [98, 100, 102, 107]. Die Zahl

der untersuchten Fälle liegt in diesen Studien zwischen 122 und 156.

Einen altersbezogenen Häufigkeitsgipfel der follikulären Zysten beobachtet man

zwischen dem zweiten und vierten Lebensdezennium [123]. Das hier ermittelte

Durchschnittsalter der Patienten lag bei 40,5 Jahren, allerdings wurden die meisten

Eingriffe im fünften Dezennium vorgenommen. Das leicht erhöhte Durchschnittsalter

und das größte Patientenaufkommen bei den 41- bis 50-Jährigen deckt sich mit den

Beobachtungen von Jones et al.. Bei deren Untersuchungen kristallisierten sich ein

durchschnittliches Patientenalter von 41 Jahren und ein stetiger Anstieg von

Erkrankungen mit einem Gipfel in der fünften Lebensdekade heraus [91]. Mehrheitlich

findet sich aber ein gehäuftes Aufkommen follikulärer Zysten im zweiten und dritten

Lebensjahrzehnt [92, 93, 98, 102].

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Follikuläre Zysten stehen entwicklungsbedingt in engem Kontakt zu noch nicht

durchgebrochenen Zähnen. Somit zeigt die anatomische Verteilungskurve ein

Maximum im Bereich des Kieferwinkels und der Eckzahnregion des Oberkiefers auf

[14, 91, 92]. Dies spiegelt auch die enge Korrelation zwischen den am häufigsten

retinierten und impaktierten Zähnen und operativ entfernten Gewebefehlbildungen

wider [123]. In 83,7 % der hier untersuchten Fälle wurden follikuläre Zysten im

Unterkiefer entfernt, wobei in 69,4 % Operationen im Kieferwinkel bzw. aufsteigenden

Ast vorgenommen wurden. Ähnliche Ergebnisse wurden auch in England (81,6 % im

posterioren Unterkiefer, 73,2 % im Bereich der Weisheitszähne) und der Türkei (79,5 %

im posterioren Unterkiefer) dokumentiert [91, 98]. Eine vermehrte Assoziation mit den

Eckzähnen des Oberkiefers konnte aufgrund der geringen Anzahl an Zysten im

Oberkiefer nicht nachgewiesen werden.

Als weitere odontogene Zystenentität traten Residualzysten (insgesamt sechs Fälle),

glanduläre odontogene Zysten und Eruptionszysten (je zwei Fälle) auf. Im

internationalen Vergleich wurden Residualzysten in 2,7-13,7 % der Fälle beobachtet

[94, 95, 98, 99, 102]. In der vorliegenden Studie wurden bei den odontogenen Zysten

3,1 % der Operationen an Residualzysten vorgenommen, je 1 % der Eingriffe erfolgte

aufgrund glandulärer odontogener Zysten und Eruptionszysten. Für die beiden zuletzt

genannten Zystenarten werden in der Literatur Werte zwischen 0,2 bis 0,8 %, bzw. 0,1

bis 5 % genannt [93, 95, 102, 106]. Die leicht erhöhte Prävalenz der glandulären

odontogenen Zysten ist aufgrund der geringen Anzahl nicht repräsentativ vergleichbar.

Vergleichbare Studien, welche sich ebenfalls mit dem Auftreten odontogener und

nichtodontogener Zysten beschäftigen, schließen Mukozelen gemäß der WHO-

Klassifikationen von 1992 bzw. 2005 als eigenständige Zystenentität aus, womit diese

dort nicht behandelt werden. Vielmehr wird deren Therapie oftmals als Gegenstand

des Fachgebietes der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde angesehen. Entsprechend der

WHO-Klassifikationen wurde in der vorliegenden Studie deshalb definitionsgemäß die

Ductus-Nasopalatinus-Zyste von den nichtodontogenen Zysten als die häufigste

genannt. Ductus-Nasopalatinus-Zysten traten in 3,9 % aller Fälle auf (9 Patienten);

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innerhalb der nichtodontogenen Zysten nehmen sie einen Anteil von 11,3 % ein.

Bislang wurden nur wenige Studien über das Auftreten und die Therapie dieser

Zystenart durchgeführt, obwohl sie die am meisten beobachtete nichtodontogene

Zyste im Kieferbereich ist [124]. Grossmann et al. geben eine Prävalenz von 2,2 %

innerhalb odontogener und nichtodontogener Zysten an [101]. Bei Daley et al. ergab

die Auswertung von 7282 Zysten einen prozentualen Anteil von 4 % [96]. Ebenso wird

ein vermehrtes Auftreten bei Männern, vor allem in der vierten bis sechsten

Lebensdekade beschrieben [124, 125]. Swanson et al. fanden bei ihren

Untersuchungen über 334 Fälle gleichfalls eine Prädisposition für das männliche

Geschlecht und ein allgemeines Durchschnittsalter von 42,5 Jahren [126]. Im zugrunde

liegenden Patientenkollektiv ist eine deutliche Gewichtung zu Gunsten des männlichen

Geschlechts zu beobachten (acht männliche Patienten, eine weibliche Patientin),

gleichfalls wurde ein Durchschnittsalter innerhalb des fünften Lebensjahrzehnts

beobachtet (46,2 Jahre). Die gefundenen Ergebnisse decken sich daher mit anderen

wissenschaftlichen Beobachtungen.

Als häufigste nichtepitheliale Knochenzyste traten solitäre Knochenzysten auf. Die

Angaben bzgl. des Auftretens dieser seltenen Zystenart schwanken zwischen 0,2 bis

0,7 % [127, 128]. Bei einer Untersuchung von Brandt et al. kristallisierte sich ein junges

Patientenalter von durchschnittlich 16 Jahren heraus, wobei 94,7 % der zystischen

Läsionen im Alter von neun bis 27 Jahren beobachtet wurden [129]. Jend-Rossmann et

al. beobachtete ebenfalls eine deutliche Dominanz der solitären Knochenzyste in der

zweiten Lebensdekade (80 %) [130]. Ebenso gaben Kumar et al. ein vermehrtes

Auftreten zwischen dem elften und 20. Lebensjahr an[131]. Die Ergebnisse der eigenen

Studie zeigen eine ähnliche Situation. Bei den elf- bis 30-Jährigen wurden 87,5 % der

solitären Knochenzysten beobachtet. Lediglich ein Patient war älter als 40 Jahre. Das in

der Literatur beschriebene vermehrte Auftreten beim männlichen Geschlecht konnte

innerhalb des eigenen Patientenkollektivs nicht bestätigt werden [129]. Jend-

Rossmann et al. konnte in seiner Studie gleichfalls keine geschlechtsspezifische

Prädisposition zu Gunsten des männlichen Geschlechts belegen [130].

Übereinstimmung findet man im Bezug auf die zumeist im Unterkiefer diagnostizierte

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Lokalisation der solitären Knochenzysten [2, 129, 130, 132]. Im untersuchten Kollektiv

waren zwei Zysten im Kieferwinkel und sechs Zysten im Korpus entfernt worden. Die

häufig in der Literatur geäußerte Vermutung, der Entstehung einer solitären Zyste

könnte ein Trauma vorausgehen, wurde bislang noch nicht wissenschaftlich belegt

[133]. Allerdings lässt die zumeist beobachtete Lokalisation im Unterkiefer den

Verdacht aufkommen, dass ein Trauma im Kindesalter im Kopf-Kinn-Bereich Ursache

sein könnte.

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5 Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit umfasst alle Patienten (n=285), welche in den Jahren 1997 bis

2009 in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der

Julius-Maximilians-Universität Würzburg aufgrund einer Kieferzyste in Intubations-

narkose operiert wurden.

Als Grundlage der retrospektiven Auswertung dienten die Krankenakten der

behandelten Patienten, sowie die histologische Aufbereitung des pathologischen

Instituts Würzburgs. Ziel der Untersuchung war es, dass Auftreten und die Häufigkeit

von Kieferzysten am Universitätsklinikum zu dokumentieren und mit anderen Studien

zu vergleichen.

Innerhalb des 13jährigen Beobachtungszeitraums traten mehrheitlich odontogene

Zysten (67 %) auf. In 27 % der Fälle wurden nichtodontogene Zysten dokumentiert. Die

Therapie von nichtepithelialen und dysgenetischen Zysten erfolgte in 4 bzw. 1 % der

Fälle. Odontogene Zysten wiesen bei der hier durchgeführten Studie eine geringere

Prävalenz im Vergleich zum in der Literatur geschilderten Auftreten innerhalb der

Bevölkerung auf. Hingegen wurden nichtodontogene Zysten überdurchschnittlich

häufig diagnostiziert. Das Auftreten nichtepithelialer und dysgenetischer Zysten wurde

elf- bzw. dreimal beobachtet, sodass keine repräsentativen vergleichenden Aussagen

getroffen werden konnten.

Eine Prädisposition des männlichen Geschlechts zeigte sich auch in dem

zugrundeliegenden Patientengut. Das vermehrte Vorkommen von Kieferzysten

innerhalb der zweiten bis fünften Lebensdekade wurde ebenso bestätigt.

Innerhalb der unterschiedlichen Zystenentitäten wurde die odontogene radikuläre

Zyste am häufigsten diagnostiziert. An zweiter Stelle wurden KOT gefunden, gefolgt

von follikulären Zysten. Bei Vergleichen mit der Literatur besteht Übereinstimmung

darüber, dass radikuläre Zysten die am häufigsten entstehenden odontogenen Zysten

sind. Einige Autoren fanden bei ihren Untersuchungen eine umgedrehte Reihenfolge

zwischen KOT und follikulären Zysten als in der hier durchgeführten Studie vor.

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Allerdings fanden sich auch Studien mit identischen Ergebnissen. Das Auftreten von

Residualzysten, glandulären odontogenen Zysten und Eruptionszysten wurde

entsprechend der in der Bevölkerung bekannten Verteilung beobachtet.

Mukozelen wurden in der hier durchgeführten Studie als nichtodontogene Zysten

gelistet. Allerdings fallen diese zystischen Veränderungen zumeist in den

Zuständigkeitsbereich der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, sodass in der Literatur keine

verwertbaren Angaben zum Vergleich gefunden wurden. Auf der Grundlage der WHO-

Klassifikation von 1992 und 2005 wurden als häufigste nichtodontogene Zysten

innerhalb des untersuchten Patientenstamms die Ductus-Nasopalatinus-Zysten

operiert. Als weitere Vertreter dieser Zystenart traten mediale und laterale Halszysten,

Retentionszysten, Ranulae, Zysten der Glandula Submandibularis, Zysten der

Kieferhöhlenschleimhaut, sowie Dermoid- und Epidermoidzysten auf.

Vorwiegend erfolgte die operative Entfernung der Zysten im Sinne einer Zystektomie.

Als weitere Operationsmethoden wurden Zystostomie und Zystantrostomie

angewandt, ebenso wurde die Kombination der beiden Methoden nach Partsch I und II

dokumentiert. Mehrheitlich wurde eine intraorale Schnittführung gewählt. Bei ca. der

Hälfte der untersuchten Patienten wurden augmentative Maßnahmen mit autologen,

allogenen bzw. xenogenen Materialien durchgeführt. Ein alleiniger primärer

Wundverschluss erfolgte bei Zysten mit einem Durchmesser von bis zu 10 mm. Bei

einer Zystengröße von 10-20 mm wurden xenogene Materialien in Kombination mit

autologen und allogenen eingesetzt. Autologe Knochentransplante aus dem Bereich

des Beckenkamms wurden ab einer Defektgröße von 20 mm verwendet. Größtenteils

erfolgte intra- und postoperativ eine antibiotische Therapie der Patienten.

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hypotheses. J Oral Maxillofac Surg, 2008. 66(11): p. 2345-8.

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7 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Einteilung der Kieferzysten nach WHO……………………………..…………………..4

Tab.2: Übersicht über die Häufigkeit unterschiedlicher Zysten………………….…….4

Abb.1: Anzahl der Patienten je Altersgruppe am Tag der

Operation……………………………………………………………………………………………24

Abb.2: Geschlechtsspezifische Verteilung der Patienten innerhalb der

Altersgruppen zum OP-Termin……………………………………………………………25

Abb.3: Prozentuale Verteilung der unterschiedlichen Zystenentitäten

innerhalb des Patientenkollektivs……………………………………………………….25

Abb.4: Prozentuale Verteilung einzelner Zysten innerhalb der Gesamtzahl

odontogener Zysten……………………………………………………………………………28

Abb.5: Anzahl und prozentuale Verteilung der einzelnen unterschiedlichen

nichtodontogenen Zysten innerhalb ihrer Gesamtzahl………………………..32

Abb.6: Patientenanzahl (Geschlechtsunabhängig/-abhängig) je Altersgruppen

des an einer Mukozele operierten Patientenkollektivs………………………..33

Abb.7: Prozentuale Verteilung der angewandten Operationstechniken

innerhalb der Gesamtzahl odontogener Zysten…………………………………..36

Abb.8: Prozentuale Verteilung der angewandten Operationstechniken

innerhalb der Gesamtzahl nichtodontogener Zysten…………………………..38

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8 Danksagung

Ich möchte mich bei folgenden Personen herzlich bedanken, die zum Gelingen dieser

Arbeit beigetragen haben:

Bei Herrn Professor Dr. Dr. A. Kübler, ärztlicher Direktor der Mund-, Kiefer- und

Plastischen Gesichtschirurgie der Universität Würzburg für die Möglichkeit, meine

Dissertation in seiner Abteilung zu erstellen.

Mein besonderer Dank gilt Frau Dr. Dr. Isabell Reuther und Herrn PD Dr. Dr. Tobias

Reuther für die interessante Themenstellung, die hervorragende Betreuung,

Hilfsbereitschaft und das Korrekturlesen.

Bei Herrn Spahn für die Hilfe und Unterstützung bei der statistischen Auswertung.

Besonders bedanken möchte ich mich bei meinen Eltern und meinem Bruder Dirk. Sie

haben mich jederzeit unterstützt, motiviert und standen mir liebevoll mit Rat und Tat

zur Seite.

Mein größter Dank gilt meinem Mann, Dr. Holger Roschlau. Er weiß wofür.

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9 Lebenslauf

Meike Brigitte Baumgärtel

Familienstand: ledig

Geb.: 28.02.1986 in Hof/Saale

Eltern: Inge Baumgärtel

Rudolf Baumgärtel

1992-1996 von Pühel Grundschule, Tauperlitz

1996-2005 Schiller-Gymnasium Hof

2005 Abitur

2005-2010 Studium der Zahnheilkunde an der Julius- Maximilians-Universität

Würzburg

2010 Approbation

2010- 2011 Vorbereitungsassistentin in der zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis

Dr. Karl Roschlau und Dr. Holger Roschlau in Nordhalben

2011-2013 Vorbereitungsassistentin in der Zahnarztpraxis Dr. Holger Roschlau in

Nordhalben

Feb. 2013 Niederlassung in der zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis

Dr. Holger Roschlau und Meike Baumgärtel in Naila