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10.11.2011 Voruntersuchung 380 kV Brunsbüttel - Niebüll 1 Ausbau des 380-kV-Höchstspannungsnetzes in Schleswig-Holstein Raum- und Konfliktpotenzialanalyse für eine 380-kV-Freileitung von Brunsbüttel bis Niebüll Präsentation zur Regionalkonferenz Kreis Dithmarschen am 7.11.2011 in Wöhrden Auftragnehmer Auftraggeber GFN Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung mbH Adolfplatz 8 24105 Kiel

Ausbau des 380-kV-Höchstspannungsnetzes in Schleswig-Holstein

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10.11.2011Voruntersuchung 380 kV Brunsbüttel - Niebüll

1

Ausbau des 380-kV-Höchstspannungsnetzes in Schleswig-Holstein

Raum- und Konfliktpotenzialanalyse für eine 380-kV-Freileitung von Brunsbüttel bis Niebüll

Präsentation zur Regionalkonferenz

Kreis Dithmarschen

am 7.11.2011 in Wöhrden

AuftragnehmerAuftraggeber

GFN

Gesellschaft für Freilandökologie

und Naturschutzplanung mbH

Adolfplatz 8

24105 Kiel

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Inhalt

1. Planungsgrundsätze

2. Datengrundlagen (� Raumanalyse)

3. Bewertung der Daten (� Raumwiderstandsanalyse)

4. Ableitung konfliktarmer Korridore

5. Variantenvergleich

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Erscheinungsdatum:

31.08.2011

1. Planungsgrundsätze

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2. Datengrundlagen und deren Bewertung

Raumanalyse

Recherche bei den zuständigen Landesbehörden und z.T. den Kreisen zu verschiedenen Themenkomplexen:

– Siedlung und Erholung

– Biotop- und Gebietsschutz

– Fauna

– weitere planerische Vorgaben (Militär, Windkraft etc.)

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3. Bewertung des Raumwiderstands

Jeder Flächenkategorie wurde ein sog. „Raumwiderstand“ zugeordnet.

� Anlehnung an die RUVS, Entwurfstand 2008 (Methodik Straßenbauvorhaben)

� 3-stufige Bewertungsskala

(Sehr) hoher Raumwiderstand (Klasse I):

� können erhebliches Zulassungshemmnis darstellen.

Erhöhter Raumwiderstand (Klasse II):

� Flächen sind ebenfalls überdurchschnittlich konfliktträchtig, stellen in der Regel jedoch kein Zulassungshemmnis dar.

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RWS-Klasse II „erhöht“• Naturschutzgebiete (geplant)

• Landschaftsschutzgebiete (Bestand)

• Naturparke

• Hautverbundachsen des Biotopverbundsystems

• geschützte Biotope >20 ha

• Flächen der Stiftung Naturschutz u.ä.

• Entwicklungsräume für Tourismus und Erholung

• Vorbehaltsgebiete für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe

• Eignungsgebiete Windenergienutzung (Bestand und geplant)

• Charakteristische Landschaftsräume (Teilfortschreibung RP 2011)

• Eingetragene Denkmäler (inkl. Umgebungsbereich pauschal 500 m)

• Gebiete für den Hochwasserschutz

RWS-Klasse I „sehr hoch“• Siedlungen

• Natura 2000-Gebiete

• Ramsargebiete/IBA

• Naturschutzgebiete (Bestand)

• Flächenkulisse Grünlanderlass (2011)

• Schwerpunktgebiete des Biotopverbundsystems

• Waldflächen

• Brutgebiete Wiesenvögel (LLUR 2008)

• Nahrungsgebiete von Meeresgänsen u. Schwänen (LLUR 2008)

• 3 km-Küstenstreifen gem. LLUR (2008)

• milit. Liegenschaften und Flughäfen einschl. innerer Schutzbereich

• Vorranggebiete für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe

• Schwerpunkträume für Tourismus und Erholung

3. Bewertung des Raumwiderstands – Kategorien (Auswahl)

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4. Ableitung konfliktarmer Korridore

Entwicklung von „konfliktarmen Korridoren“ auf der Grundlage

� der Raumwiderstandskarte� den Bündelungsmöglichkeiten � den sonstigen Planungsgrundsätzen (z.B. möglichst geradlinige Trasse)

Die Korridore sind rd. 1000 m breit. In den Korridoren werden im weiteren Verfahren konkrete Trassen geplant.

Die Ableitung dieser Korridore erfolgte abschnittsbezogen. Die Abschnitte sind definiert nach den vorgegebenen Netzverknüpfungspunkten:

In Dithmarschen

Abschnitt 1: UW Brunsbüttel – gepl. UW Barlt

Abschnitt 2: gepl. UW Barlt – gepl. UW Heide

Abschnitt 3: gepl. UW Heide – Eiderquerung - gepl. UW Husum

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Abschnitt 1 Brunsbüttel - Barlt - Konfliktarme Korridore

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Abschnitt 2 Barlt - Heide - Konfliktarme Korridore

Der Korridor 2.1 folgt auf nahezu der gesamten Länge der bestehenden 110 kV-Trasse. Westlich von Lohe-Rickelshof ist in Teilen eine Bündelung mit der A23 möglich

Aufgrund der Nähe zu den Schutzgebieten im Meldorfer Speicherkoog wurde zudem ein weiter östlich verlaufender Korridor 2.2 geprüft, der entlang der Bahn bzw. der B5 geführt wird.

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Abschnitt 3Heide - Husum

� sehr empfindlicher Raum, daher 5 alternative Korridore (in Dithmarschen: 3 Korridore)

Alle Korridore nutzen so weit wie möglich vorhandene Bündelungsmöglichkeiten aus.

3.1: B5, 110 kV, Bahn3.2: Bahn3.3: 110 kV-Trasse

Auf neue Linienführungen durch diesen in weiten Teilen sehr empfindlichen Raum (v.a. Schutzgebiete und Vogelzug, Tourismus, Landschaft) wurde bewusst verzichtet.

Kre

isgr

enze

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5. Variantenvergleich - Kriterien

Kriterium 1: Gesamtlänge der VariantenLängere Trassen bedeuten per se größere räumliche Betroffenheiten durch zusätzliche Maststandorte, längere Leiterseilstrecken etc.

Kriterium 2: SiedlungenEine Konfliktbeurteilung ist nur auf der Grundlage konkreter Trassen möglich. Um dennoch auf dieser Planungsebene einen Vergleich verschiedener Korridore zu ermöglichen, wurde hilfsweise die Siedlungsdichte (Anteil Siedlungsfläche in den Korridoren) herangezogen.

Kriterium 3: Betroffenheit des Vogelzugs bzw. von VogelrastgebietenDer Vogelzug bzw. Flugkorridore von und zu bedeutenden Rastgebieten ist aufgrund der potenziellen Kollisionsrisiken und der naturschutzrechtlichen Relevanz (v.a. Artenschutzrecht) ein wichtiges Bewertungskriterium. Die Bewertung erfolgt in verbal-argumentativer Form unter Berücksichtigung von Minimierungsmaßnahmen.

Kriterium 4: LandschaftsbildPrüfung der Betroffenheit von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten sowie charakteristischen Landschaftsräumen gem. Teilfortschreibung Regionalplan.

Kriterium 5: Betroffenheit von weiteren Bereichen mit hohem und sehr hohem RaumwiderstandDie Betroffenheit der im Rahmen der Raumwiderstandsanalyse ermittelten Bereiche mit hohem und sehr hohem Raumwiderstand mit der höchsten RWS-Klasse I wird in tabellarischer Form dargestellt.

Kriterium 6: Bündelung mit bestehenden Strom- und VerkehrstrassenDie Bündelung der geplanten Trasse mit bestehenden Vorbelastungen ist aufgrund der damit erzielten Minimierung der Beeinträchtigungen auf empfindliche Schutzgüter und der Schonung unzerschnittener Flächen ein wesentliches Planungsziel, welches eigenständig geprüft wird.

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Variantenvergleich

Der Variantenvergleich in diesem informellen Planungsschritt basiert auf den

bisher ausgewerteten raumrelevanten Daten.

Die Ermittlung einer realen Betroffenheit z.B. von Siedlungen,

Schutzgebieten etc. ist damit noch nicht möglich.

Der Variantenvergleich ist insofern vorläufig und soll vorrangig eine

möglichst frühzeitige und konstruktive Diskussion über die Korridore

ermöglichen und das anschließende formelle Planverfahren vereinfachen.

Eine Vorfestlegung auf eine Vorzugstrasse erfolgt damit nicht.

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Variantenvergleich - Ergebnis

Alle Varianten wurden in

Bezug auf die genannten

Kriterien bewertet und es

wurde eine Rangfolge

erstellt.

Varianten mit gering-

fügigen Unterschieden

wurden als gleichrangig

eingestuft.

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Abschnitt 2 Barlt – Heide

� Zwei alternative Korridore

Die westliche Variante 2.1 weist geringere Konfliktpotenziale als die weiter östlich verlaufende 2.2 auf, v.a. in Bezug auf Siedlungen und das Landschaftsbild. Zudem ist der bahntrassennahe Bereich reicher strukturiert (Gehölze, Grünland, Einzelhäuser etc.), so dass eine Parallelführung hier konfliktreicher ist.

In Bezug auf die Bündelung ist Variante 2.1 zudem deutlich vorteilhafter, da sie vollständig entlang/auf einer bestehenden 110-kV-Trasse geführt kann.Die nicht elektrifizierte Bahnlinie stellt in Bezug auf die Bündelungswirkung keine signifikante Vorbelastung dar.

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Blick von Thalingburen nach Nord

(re: Epenwöhrden)

Blick von Barlt-Himmelreich in

Richtung NW (Elpersbüttel)

Blick von Süden zum Meldorfer Hafen

Abschnitt 2 - Variante 2.1

Westl. von Lohe-Rickelshof

Blick nach Süden

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Gudendorf-Feld (Blickrichtung Norden)

Barlter Kleve – Blick nach Norden Bahnlinie Höhe Gudendorf: Blick Süden

Abschnitt 2 - Variante 2.2

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Abschnitt 3 Heide-Husum

Die östliche Variante 3.3 ist bei allen Kriterien die Konfliktärmste.

Eine Ausnahme stellt nur die Gesamtlänge dar, da die Variante 3.3 rd. 3,5 km länger ist als die kürzeste der Alternativen (3.2a), die jedoch bei den übrigen Kriterien besonders ungünstig abschneidet. Auch in Bezug auf die Bündelung ist Variante 3.3 die deutlich günstigste der geprüften Alternativen, da sie zu rd. 77% des Verlaufs mit der 110 kV-Leitung gebündelt werden kann.

Bei Variante 3.1 stellt vor allem die mündungsnahe Querung der Eider ein sehr hohes Konfliktpotenzial mit dem Vogelzug dar.

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Eiderquerung bei Tönning Zugwege der Wasservögel

Abschnitt 3 - Variante 3.1 – Eiderquerung im Westen

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Eiderquerung östl. Friedrichstadt

Abschnitt 3 - Variante 3.2 – Eiderquerung westl. Friedrichstadt

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Abschnitt 3 - Variante 3.3 – Eiderquerung östl. Friedrichstadt

Eiderquerung östl. Friedrichstadt

Blick aus Richtung Friedrichstadt

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Vielen Dank für die Geduld!

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Kriterium Siedlung

Siedlungsdichte im

Planungskorridor

Bsp.

Abschnitt 1: Variante 1

Abschnitt 2: Variante 2.1, 2.2