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21.03.2017 1 Auschwitzfahrt (17.02.-21.02.2017) Inhaltsverzeichnis Gespräch mit Pfarrer Dr. Manfred Deselaers Führung durch das Stammlager (Auschwitz 1) Führung durch die Ausstellung eines ehemaligen Häftlings Führung durch Birkenau (Auschwitz 2) Inhaltsverzeichnis Führung durch Oświęcim und Besuch der Synagoge Gespräch mit Zeitzeuge Prof. Dlugoborski Abschließende Reflexion mit Dr. Manfred Deselaers Pfarrer Dr. Manfred Deselaers Deutscher Pfarrer des Bistum Aachen in Auschwitz seit 26 Jahren Gebürtig aus der Region Essen Doktorarbeit über 1.Kommandanten des KZ Auschwitz, Höß („ Und Sie hatten nie Gewissenbisse?“) Anfangsgespräch mit Pfarrer Dr. Deselaers „Wie können Menschen Menschen etwas derartiges antun, wie es in Auschwitz geschehen ist?“ Vier Aspekte des Aufenthalts: Wissen, Reflexion, Dialog und Gebet Anfangsgespräch mit Pfarrer Dr. Deselaers Wissen: geschichtlicher Hintergrund Reflexion: Seite des Zauns »Eigenes Handeln »Eigene Verantwortung in der heutigen Zeit Gebet: „Wo war Gott in Auschwitz?“ Dialog: Gespräche miteinander

Auschwitzfahrt...•geboren 1926 in Warschau •Häftlingsnummer 138871 •Auschwitz I-Birkenau Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Wacław Długoborski •Polnischer Widerstandskämpfer

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1

Auschwitzfahrt(17.02.-21.02.2017)

Inhaltsverzeichnis

• Gespräch mit Pfarrer Dr. Manfred Deselaers

• Führung durch das Stammlager (Auschwitz 1)

• Führung durch die Ausstellung eines ehemaligen Häftlings

• Führung durch Birkenau (Auschwitz 2)

Inhaltsverzeichnis

• Führung durch Oświęcim und Besuch der Synagoge

• Gespräch mit Zeitzeuge Prof. Dlugoborski

• Abschließende Reflexion mit Dr. Manfred Deselaers

Pfarrer Dr. Manfred Deselaers

• Deutscher Pfarrer des Bistum Aachen in Auschwitz seit 26 Jahren

• Gebürtig aus der Region Essen

• Doktorarbeit über 1.Kommandanten des KZ Auschwitz, Höß („ Und Sie hatten nie Gewissenbisse?“)

Anfangsgespräch mit Pfarrer Dr. Deselaers

• „Wie können Menschen Menschen etwas derartiges antun, wie es in Auschwitz geschehen ist?“

• Vier Aspekte des Aufenthalts: Wissen, Reflexion, Dialog und Gebet

Anfangsgespräch mit Pfarrer Dr. Deselaers

• Wissen: geschichtlicher Hintergrund

• Reflexion: Seite des Zauns

»Eigenes Handeln

»Eigene Verantwortung in der heutigen Zeit

• Gebet: „Wo war Gott in Auschwitz?“

• Dialog: Gespräche miteinander

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Anfangsgespräch mit Pfarrer Dr. Deselaers

• „Hör auf die Stimme dieser Erde,hör auf die Stimme deines Herzens,hör auf die Stimme Gottes,hör auf die Stimme anderer.“

• Unbegreiflichkeit der Grausamkeiten

• Nicht zu beantwortende Fragen bzw. neue, weitere kommen hinzu

Stammlager Auschwitz (Auschwitz 1)

• Gehört neben Birkenau und Monowitz zum Lagerkomplex Auschwitz

• Liegt zwischen 1940-1945 im annektierten pol. Gebiet Bielitz (heutiges Polen)

• Es wurde 1940 als Konzentrations und Arbeitslager eingerichtet

• Bis 1942 verfolgt der Lagerkomplex die Zerschlagung polnischer Intelligenz und Opposition

Stammlager Auschwitz (Auschwitz 1)

• Nach 1942 wurden zunehmend Juden eingeliefert

• Höchstzahl von Häftlingen betrug 18.000 im Jahr 1944

• Insgesamt mussten ca. 70.000 Menschen ihr Leben lassen

• Am 27.01.1945 erfolgt die Befreiung durch sowjetischen Truppen

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Aufnahmeprozedur

• Ankommende Häftlinge unterlaufen falls selektiert eine Aufnahmeprozedur:

1. Duschen und Desinfizierung

2. Entfernung jeglicher Behaarung

3. Fotografische Registrierung

4. Dokumentarische Registrierung mit Tättowierung einer Häftlingsnummer

Lebensumstände

• Häftlinge hatten eine geringe Lebenserwarteung

• Ursachen waren Unterernährung, mangelhafte Hygiene, Krankheiten (z. B. Fleckfieber, Typhus oder Durchfallerkrankungen), Schwerstarbeit und Misshandlungen

• Menschenversuche durch Josef Mengele, Eduart Wirths u.a.

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Marian Kolodziej

• geboren: 6. Dezember 1921

• gestorben: 13. Oktober 2009; Asche in Franziskanerkirche in Harmerze

• vor dem Krieg: Bühnenbildner; später: Künstler

• 1940: Inhaftierung als einer der ersten deutschen Häftlinge in Auschwitz mit Nummer 432

Marian Kolodziej

• Bis 1945: Groß-Rosen, Buchenwald, Sachsenhausen und Mauthausen-Gusen

• Studium an der Krakauer Universität für Bühnenbild

• Letzten 15 Jahre seines Lebens: Entstehung der Kunstaustellung „Labyrinth“ in Harmeze

• Darstellung persönlicher Erfahrungen aus Konzentrationslagern in Bildern

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Birkenau (Auschwitz 2)

• Liegt westlich von der Stadt Auschwitz und wurde nach dem Ort Birkenau benannt

• Wurde 1941 drei Kilometer von Stammlager Ausschwitz 1 errichtet

• Größter Teil des Lagerkomplexes

• Von 5,6 Millionen Opfern wurden 1,1 Millionen in Birkenau ermordet, davon etwa eine Millionen Juden

Birkenau (Auschwitz 2)

• 900.000 wurden direkt nach der Deportation in der Gaskammer ermordet

• 200.000 Menschen starben durch Krankheit, Unterernährung, Misshandlung und medizinische Versuche

• Auschwitz wurde zum Symbol der „Shoa“

• Zu den Opfern zählten Juden, Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene, politische Gegner und polnische Intelligenz

Birkenau (Auschwitz 2)

• Ca. 90.000 Häftlinge waren gleichzeitg im Lager

• Die Lagerfläche betrug 171ha, ein Vielfaches von Auschwitz 1

• Für den Bau wurden 10.000 sowjetische Kriegsgefangene eingesetzt, nach fünf Monaten lebten nurnoch 925

• Im Herbst 1942 wurden zum ersten Mal Häftlinge mit Zyklon B umgebracht

Birkenau (Auschwitz 2)

• Nach Ankunft der Züge an der Rampe wurde eine Selektion durchgeführt bei der die Arbeitsfähigen von den Arbeitsunfähigen getrennt wurden

• Insgesamt gab es 6 Gaskammern und 4 Krematorien

• Am 27.01.1945 wurde das Lager von sowjetischen Truppen befreit

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Führung durch Oświęcim und Besuch der Synagoge

• vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Oswiecim eine große jüdische Gemeinde

• Einmarsch Hitlers in Polen am 1. September 1939

• Errichtung des Konzentrationslagers Auschwitz und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau

Führung durch Oświęcim und Besuch der Synagoge

• Große Synagoge während der Besetzung Oswiecims in Flammen gesetzt und zerstört (29.Nov.1939)

• Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge

• Restauration bis 2000, Integration ins Museum, Wiedereröfnnung, Nutzung für Gebete

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Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Wacław Długoborski

• Waclaw Dlugoborski

• geboren 1926 in Warschau

• Häftlingsnummer 138871

• Auschwitz I-Birkenau

Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Wacław Długoborski

• Polnischer Widerstandskämpfer

• Festnahme am 3. Mai 1943

• 4 Tage im Keller der Gestapo Zentrale in Warschau festgehalten

• Verlegung in das polnische Zentralgefängnis „Paviak“

• Nach 4 Monaten am 28. August 1943 wurde er nach Auschwitz verlegt

• Fluchtversuch verhindert

• Nach der Selektion wurde er zum Arbeitsdienst eingeteilt

Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Wacław Długoborski

• Durch Glück bekamen sie wärmere Kleidung von getöteten Juden

• Zunächst wurden sie alle einer Quarantänebaracke zugeteilt

• Sie mussten Steine für den Straßenbau tragen

• Ab dem Frühjahr 1944 wurden die Bedingungen für „arische“ Häftlinge in den KZs besser

• Dlugoborski arbeitet im Kanada-Lager

• Danach wurde er der Kanalreinigung zugeteilt

Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Wacław Długoborski

• Erkrankung an einer Lungenentzündung, wodurch er stark geschwächt wurde

• Danach konnte er keine schwere Arbeit mehr leisten und er wurde einer Genesungsbaracke zugeteilt

• Flucht aus dem Lager in den letzten Kriegstagen

• Polnischer Familie versteckt ihn

• Er fand seine Eltern wieder, studierte und wurde Professor für Wirtschafts-und Sozialgeschichte in Polen

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Abschließende Reflexion

• Aufzählung der Erinnerung

• Zahlen werden zu Menschen mit eigenen Geschichten und Erfahrungen

• Grausamkeit und Kälte des Ortes

• Fassungslosigkeit und Unbegreifen

• Verschiedene Emotionale Reaktionen

• Gewissensbisse und Freundschaft