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viva. Ausgabe 1|2019 Das Magazin von Helvetia wohnen Lebensräume für die Zukunft gestalten

Ausgabe 1|2019 Das Magazin von Helvetia · kann unser Tool vollständig automatisiert eine Mass-nahmenplanung mit entsprechenden Handlungsemp-fehlungen erstellen.» Traumhafte Visionen

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viva. Ausgabe 1|2019Das Magazin von Helvetia

wohnenLebensräume für die Zukunft gestalten

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WOHNEN

traumen. wohnen. helvetia. ..

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«Erst formen wir unsere Häuser, danach formen sie uns», sagte Winston Churchill über das Wohnen. Mehr als vier Wände und ein Dach – einzigartige Wohnräume entste-hen im Zusammenspiel mit den Menschen, die in ihnen leben, arbeiten, denken und träumen.

Der Schweizer Architekt Mario Botta verbindet gute Bau - kunst mit Ort, Sonnenzyklus und Identität des Menschen. Für Zukunftsforscherin Martina Kühne inspirieren Wohn - formen aus aller Welt unsere Lebensräume von morgen: Micro-Living aus Japan, Co-Living aus Skandinavien oder improvisiertes Wohnen aus Beirut sind nur einige Beispiele. Aber auch der Ort ausserhalb der eigenen vier Wände – die Nachbarschaft – wird trotz Individualisierung immer wichtiger.

Auch für Helvetia eröffnet sich unter dem Thema Wohnen dank Partnern wie MoneyPark, PriceHubble oder Immoledo ein neues Universum. Das Eco-System HOME verknüpft laufend neue Produkte und Dienst leistungen zu einem umfassenden und lückenlosen Leistungsbündel. So können wir helfen, die individuellen Wohnträume unserer vielfältigen Kunden zu erfüllen.

Egal ob im Einfamilienhaus, in der Wohnung oder im Wohnwagen – fühlen Sie sich im viva Magazin ganz zu Hause!

Wir wünschen eine spannende Lektüre.

Wie man ein Zuhause baut

Illustration © Sarah von Blumenthal

Titelbild © Westend61 / Petra Stockhausen

Nadja Häberli, Esin Ezer und Nina Eiber Redaktorinnen viva

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4 HELFY Der digitale Touch-

point für Mieter und Bewirtschafter

6 IMMOLEDO PropTech-Unternehmer träumt von QR-Codes

8 INTERVIEW Haustiere: die

Menschenflüsterer

10 AUS DER KONZERNLEITUNG In der Schweiz zu Hause

14 KOLUMNE Schöner wohnen

15 MONEYPARK Der Hypotheken-Disruptor

18 E IN TAG IM LEBEN VON Roland Kupschina

22 INTERVIEW Zu Hause sein

24 UNNÜTZES WISSEN Wohnen

26 TEA M T IME Bereichernde Vielfalt

am Rösti graben

28 M ARIO BOT TA, ARCHITEKT «Wie wenn ich mich

verliebe»

32 ECO-SYSTEM HOME Wohnen plus

34 Rund ums Eigenheim

36 VOR ORT

Unterwegs in Frankfurt am Main

37 HELVET IA IMMOBIL IEN Immobilien – eine attrak-

tive Anlageklasse

40 PR ICEHUBBLE Clevere Bewertungen

durch künst liche Intelligenz

42 PRO UND KONTR A Pendeln, ja oder nein

44 WOHNTRENDS Wie wir in Zukunft

wohnen

48 GMÜRS WELT Urban Living, Alpenchic

und Campingplätze

49 KUNST WET TBEWERB

INHALT

Impressum Das Magazin von Helvetia erscheint in drei Sprachen (D/I/F). Herausgeberin Helvetia Versicherungen, St. Alban-Anlage 26, 4002 Basel, Dufourstrasse 40, 9001 St. Gallen. Redaktion Nina Eiber, Esin Ezer und Nadja Häberli. Übersetzungen Französisch: Helvetia Versicherungen, 24translate GmbH, St. Gallen. Italienisch: Chantal Gianoni, Locarno. Konzept, Design, Layout und Korrektorat Linkgroup AG, Zürich. Druck Ostschweiz Druck AG, Wittenbach. Kontakt [email protected], Tel. 058 280 53 24. Die Redaktion behält sich vor, Texte zu kürzen beziehungsweise zu überarbeiten.

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WOHNTRENDS

Wie wir in Zukunft wohnen

18E IN TAG IM LEBEN VON

Roland Kupschina

M ARIO BOT TA, ARCHITEKT

«Wie wenn ich mich verliebe»

28Wohnung

weitervermieten

Tipp

Untervermietungen sind grundsätzlich gestattet, müssen

aber mit dem Vermieter ab-gesprochen sein und seinen

Regeln entsprechen.

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E infacher, effizienter und digitaler – so soll die Abwicklung von Mieteranfragen für alle Beteilig-ten sein. Und genau das ist das Ziel (vorerst) für

Helvetia Mietwohnungen des Projektteams um Pascal Gurtner, Projektleiter Helfy bei Helvetia Ver sich e- rungen.

Unkompliziert anfragenHelfy ist eine Website mit einer eigens entwickelten Software zur Abwicklung von Mieteranfragen, wie Re-paraturanfragen, Haustiermeldungen, Schlüsselbestel-lung und vieles mehr. Das Projektteam hat die Platt-form so designt, dass sie von jedem internetfähigen Gerät aus bedient werden kann. Im Frühling 2018 startete Helfy mit einer ersten funktionsfähigen Lösung. Heute umfasst sie 17 verschiedene Anfrageprozesse.

Jeder angemeldete Mieter kann auf Helfy zugrei-fen. Anhand von vorgefertigten Anfrageprozessen kann der Mieter direkt den Vorfalltyp, beispielsweise eine Reparatur, auswählen. Anschliessend gibt er Kate gorie und Unterkategorie an – beim genannten

Die Waschmaschine geht genau dann kaputt, wenn Sie Berge von Kleidern waschen sollten. Bis die Maschine endlich wieder läuft, steht Ihnen ein müh-samer Prozess mit Telefonaten, E-Mails und Terminver-einbarungen bevor. In solchen Situationen hilft Helfy, eine neue digitale Plattform für Mieter und Immo- bilienbewirtschafter.

Der digitale Touchpoint für Mieter und Bewirtschafter

HELFY

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Beispiel «Gerät» und «Waschmaschine». Wer möchte, kann einen Kommentar sowie bevorzugte Kontaktzei-ten einfügen und ein Foto des Schadens hochladen. Das war’s schon. Die Anfrage wird nun direkt an den zuständigen Sachbearbeiter übermittelt, der sich sofort um eine Lösung kümmert.

Eine Lösung für alle BeteiligtenEinerseits lässt Helfy die eher mühsame Administration für den Mieter zu einem einfachen digitalen Erlebnis werden: Der Mieter kann sich dann um die Angelegen-heiten kümmern, wenn er Zeit dafür hat. Auch ausser-halb der Bürozeiten. Die Plattform ist ein integraler Bau-stein in der digitalen Customer Journey der Mieter – ein Begleiter und Problemlöser zugleich.

Andererseits hilft Helfy den Immobilienbewirt-schaftern, gerade die zeitraubenden Telefonate zu

reduzieren, die etwa 60 Prozent der Arbeitszeit eines Bewirtschafters ausmachen. Die Plattform steht hier für diesen Effizienzgewinn, aber auch für einen attraktiveren Kundenservice. Helfy ist ein digitaler Kunden-Touchpoint, der auch neue Möglichkeiten rund um das Thema Wohnen entstehen lässt.

Kundenzentrierung ist das A und OIn Zukunft will Pascal Gurtner die Plattform kontinuierlich optimieren sowie Zusatzser-vices entwickeln. Die Bereiche Mobilität und Sicherheit stehen dabei hoch im Kurs. Helfy wird aber iterativ und anhand von Kundenfeedbacks weiterentwickelt, weshalb das Projektteam die Entwicklungsprints nur

rund ein Jahr im Voraus plant. Damit will Pas-cal Gurtner vermeiden, an den Kundenbedürf-nissen vorbei zu entwickeln – denn die Kunden-zentrierung hat oberste Priorität.

TEXT Natascha Fabian FOTO Rita Vollenweider

Pascal Gurtner ist der Projektleiter von Helfy und Senior Manager Innovation im Ressort Business Innovation, das in der Unternehmensent- wicklung angesiedelt ist. Er wohnt mit seiner Partnerin in Zürich. Die Zeit ver bringt er am liebsten auf der Terrasse mit Blick direkt in die Natur.

Helfy Projektstart: November 2017, Anzahl Mitarbeitende 1,5 Helvetia, 4 externe, Durchschnittsalter 27, Nationalitäten 5, Schweiz, Neuseeland, Slowakei, Vereinigtes Königreich

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IMMOLEDO

PropTech-Unternehmer träumt von QR-Codes

Die Zustandsanalyse einer Immobilie nimmt üb-lich viel Zeit und Ressourcen in Anspruch. Denn sie bleibt eine wichtige Grundlage für

die Investitionsplanung einer Immobilie und ist elemen-tar für ein professionelles Portfoliomanagement. «Im Zeitalter der Digitalisierung sollte dies doch einfacher sein», dachte sich Christian Brunner und entwickelte mit Immoledo das entsprechende digitale Tool.

Zustandsanalyse per App«Wir bieten unseren Kunden gegen Bezahlung einer jährlichen Lizenzgebühr eine App, die den Zeitauf-

Das Thurgauer PropTech-Unternehmen Immoledo mischt die Immobilien - branche auf: mit einer App für eine vereinfachte Zustandsanalyse von Gebäuden. Wir haben mit dem Gründer Christian G. Brunner über sein Unternehmen, die Immobilienbranche und seine Visionen gesprochen.

Immoledo Gründungsjahr 2017, Anzahl Mitar- beitende 9, Durchschnittsalter 28, Nationalitäten 3, Standorte: 2 Filialen in der Schweiz

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wand für die Zustandserfassung von Gebäuden um bis zu 80 Prozent reduziert», erklärt der Gründer sein Geschäftsmodell. Anstatt in mühsamer Kleinstarbeit alle Daten zusammenzutragen, erhält der Benutzer nach Eingabe weniger Grunddaten im Nu eine profes-sionelle, übersichtliche und aussagekräftige Zustands-analyse digital als PDF.

Konsequente Digitalisierung Immoledo nutzt die Zusammenarbeit mit PriceHubble (vgl. S. 40), um nicht nur gebäuderelevante Daten, sondern auch Standortinformationen der Immobilie anzuzeigen. Somit lässt sich der Wert der Immobilie rasch und mit hoher Präzision ermitteln. «Es gibt kei-nen Mitbewerber, der den Prozess der Zustandserfas-sung so konsequent digitalisiert wie wir dies machen», hält Brunner fest.

Digitale SanierungsstrategienFür Brunner ist klar, dass sich das innovative Tool wei-terentwickeln wird. «Wir sind daran, einen Experten-pool mit externen Fachleuten aufzubauen, der unsere Kunden bei Zustandserfassungen und Detailanalysen unterstützt. Mittels Machine Learning lassen sich aus den strukturierten Datensätzen Unterhaltsszenarien so-wie Sanierungsstrategien ableiten», erläutert er. «So kann unser Tool vollständig automatisiert eine Mass-nahmenplanung mit entsprechenden Handlungsemp-fehlungen erstellen.»

Traumhafte VisionenHelvetia ist vom Produkt überzeugt und beteiligte sich darum im Dezember 2018 via Helvetia Venture Fund an Immoledo. Bereits heute arbeitet Helvetia im Immo-bilienmanagement mit dem Startup. Die Kooperation wird bald auf den Bereich Gebäudeversicherungen ausgedehnt.

Voller Begeisterung blickt Christian Brunner in die Zukunft der Zustandsanalyse. «Wenn sämtliche Bauteile mit QR-Codes versehen wären, liesse sich ohne Fach-leute eine präzise Zustandserfassung einer Immobilie vornehmen», sinniert er.

TEXT Raffael Neuhaus FOTOS zVg.

Christian G. Brunner ist Gründer und CEO von Immoledo.

Der studierte Immobilienökonom wohnt mit seiner Frau und drei Kindern als

Eigentümer in einem Loft in Ermatingen TG. Dort verbringt er viel Zeit im

Fitnessraum und im Sommer auf dem Untersee.

Zuhause. Zukunft. Vorgesorgt. Heimkommen, abschalten, entspan- nen – das Zuhause ist für viele Menschen ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Die Lebensqualität hängt auch davon ab, wie man wohnt. Ganz egal, ob Sie mieten oder ein Eigenheim besitzen: Fällt die Haustür hinter Ihnen ins Schloss, möchten Sie so leben, wie Sie es sich wünschen. In der Broschüre «Wohnen und Eigentum» erfahren Sie, wie Sie sich und Ihrer Familie das Zuhause so einrichten, dass Sie das Wohnen geniessen und sorgenfrei in die Zukunft blicken können.

www.helvetia.ch/wohnen

helvetia.ch

Wohnen und Eigentum

Ob Mieter, Bauherr oder Eigenheimbesitzer. Gemeinsam mit uns stellen Sie Ihr Zuhause finanziell auf ein sicheres Fundament.

Zuhause.Zukunft.

Vorgesorgt.

Lassen

Sie sich jetzt

beraten!

1/16 | Helvetia Wohnen – Broschüre

helvetia.ch

Wohnen und Eigentum

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1/16 | Helvetia Wohnen – Broschüre

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Haustiere: die MenschenflüstererMenschen und Tiere leben seit über 10 000 Jahren zusammen: Aus dem Nutztier ist mittlerweile ein wertvoller Mitbewohner geworden. Dr. Karin Hediger, Psychologin, erklärt, warum Haus- tiere für Menschen so wichtig sind und worauf es beim Zusam-menwohnen ankommt.

Warum tun Haustiere uns Menschen emotional und physisch gut? Als Sozial-partner sind sie ein wichtiger Faktor für unser emotionales Wohlbefinden. Studien beweisen zudem, dass der Kontakt zu Tieren positive körperliche Auswirkungen hat. So leiden Hundebesitzer seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bereits ein kurzer, positiver Kontakt mit Tieren kann die Stresshormone senken und die Immunparameter erhöhen. Der Haustiermarkt boomt: Von Tierdiät-nahrung bis zu Tierreisen gibt es nichts, was es nicht gibt. Wie denken Sie darüber? Dieser Boom zeigt, welchen Stellenwert Tiere für uns Menschen einnehmen. Es spricht nichts gegen solche Dinge, solange sie dem Wohl der Tiere dienen. Aber zum Beispiel den Hund so zu kleiden, dass es seine Bewegungsfreiheit einschränkt, ist nicht art gerecht.Apropos gerecht: Was gehört denn zu einer tiergerechten Wohnung? Tiergerecht bedeutet, dass ein Tier sein artspezifisches Verhalten ausleben kann. Katzen brauchen erhöhte Liegeflächen und Freigang. Bei Hunden muss es genug Platz für Bewegung und Spiel geben. Wichtig ist auf jeden Fall

INTERVIEW

Dr. Karin Hediger Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, forscht am Psychologischen Institut der

Universität Basel im Bereich der Mensch-Tier-Beziehung. Zu Hause

verbringt sie ihre Zeit bei schönem Wetter am liebsten mit einem Buch auf dem

Balkon oder sonst im Wohnzimmer. Dort hört sie auch ihre Meerschweinchen, wenn sie ihr unmissverständlich zu

verstehen geben, dass sie hungrig sind und sie das Buch beiseitelegen sollte.

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auch, dass sich das Tier zurückziehen kann. Dies gilt insbesondere, wenn Kinder im Haushalt wohnen.Vollzeit arbeiten und Hunde halten – ist das artgerecht? Es ist artgerecht, wenn Hunde von einem Hundesitter betreut wer-den oder gar Artgenossen haben. Es gibt mittlerweile auch Konzepte, bei denen beide Seiten profitieren: Zum Beispiel, wenn der Hund mit an den Arbeitsplatz darf. Was können wir von unseren vierbeinigen Mitbewohnern lernen? Tiere lesen unsere Körpersprache. Diese ist viel näher an unseren Emotionen als die verbale Sprache. Gerade domestizierte Tiere, also Tiere, die seit langer Zeit mit Menschen leben, kön-nen uns sehr gut lesen. Indem sie auf unser Verhalten reagieren, zeigen sie uns, wie es uns geht – lange bevor wir es selbst wissen.

TEXT Eleonora Scardanzan FOTOS zVg.

Die Tierversicherung Ihr Hund oder Ihre Katze gehört praktisch zur Familie. Mit der Tier ver sicherung von Helvetia schützen Sie Ihren Vierbeiner bei Unfall oder Krankheit.

www.helvetia.ch/tierversicherung

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In der Schweiz zu Hause

Wohnen beschäftigt uns alle und gehört zu den Schlüsselthemen von Helvetia. Adrian Kollegger, Leiter Nicht-Leben, und Martin Tschopp, Leiter Unternehmensentwicklung, erläutern, mit welchen Produkten und

Dienstleistungen Helvetia diesem Grundbedürfnis begegnet.

TEXT Sara Meier FOTOS Marc Wetli

Adrian Kollegger und Martin Tschopp.

AUS DER KONZERNLE ITUNG

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ohnen ist ein Dauer-thema. Neue Techno-logien, steigende In-formationsflut, Sharing- oder Heimarbeitsmo-

delle und digitale Suchmöglichkeiten haben das Wohnen grundlegend verändert. Nicht aber das Bedürfnis nach Sicherheit, Vertrauen und Rückzug. Hier findet ein wahres Revival statt, zu Neudeutsch Cocooning oder Hygge. Denn dank Tools wie Skype, mobilen Assisten-ten, Video on Demand oder Convenience Tech kann die Welt ins eigene Heim geholt werden.

Das Versicherungsangebot von Helvetia beim Thema Wohnen richtet sich an Mieter und Wohneigentümer und ist äusserst vielseitig: Privathaftpflichtversicherung, Hausratversiche-rung, Gebäudeversicherung, Rechtsschutz, Assistance, Mietkautionen und Lebensversiche-rungen. Allein das Portefeuille der Privatkun-denversicherung im Bereich Nicht-Leben erwirt-schaftet über CHF 300 Mio. pro Jahr und trägt wesentlich zum Konzern ergebnis bei.

Smarter wohnen Die Versicherungsentwickler von Helvetia set-zen sich täglich mit den neuen Risiken und Trends rund ums Wohnen auseinander. Dabei sind neue Bedrohungen aufgetaucht, wie Risi-ken aus dem Internet und unsere gleichzeitig steigende Abhängigkeit von Informati klösungen. So hat das Internet der Dinge die Haustechnik revolutioniert: Alarmanlagen, Audiosysteme, Lichtregulierung und andere Anwesenheitssimu-lationen. Privatpersonen investieren zunehmend ins «smarte Haus». Insgesamt nimmt die Wich-tigkeit von technischen Geräten weiter zu.

Die Digitalisierung hat unter anderem dazu geführt, dass einige Vermögenswerte heute als Daten und nicht mehr physisch vor-liegen. Die wenigsten besitzen noch eine teu-re Vinylplatten- oder CD-Sammlung, sondern nutzen Clouds und Dienste wie Spotify.

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AUS DER KONZERNLE ITUNG

Das wirft Fragen nach Virenschutz oder Zu-griffsregelungen auf. Auch die Sicherheit bei Ein käufen übers Internet, Schutz vor virtueller Beläs tigung und Cyberstalking oder die Wie-der herstellung von attackierten Daten sind re-levante Themen. In diesem Kontext bietet Helvetia eine einfache Cyberversicherung für private Haushalte an.

Planen, bauen, absichernDer Kauf von Wohneigentum ist für viele Men-schen eine Investition fürs Leben. Tragbarkeit und Belehnungswert der Immobilie sind bei der Hypothekarfinanzierung entscheidend. Für den Kauf benötigt der Interessent mindes-tens 20 Prozent des Kaufpreises als Eigen-kapital. 10 Prozent davon müssen aus Erspar-nissen kommen, den Rest kann der Käufer aus seiner beruflichen Vorsorge vorbeziehen – wodurch sich jedoch die zukünftige Rente re-duziert. Ein Eigenheimbesitzer muss die Hypo-

thek auf mindestens zwei Drittel des Beleh- nungswerts zurückbezahlen. Bei der Art der Finanzierung, der Amortisation und der Be-reitstellung der notwendigen Eigenmittel lohnt sich eine professionelle Beratung.

In jedem Fall gut versichertDie Richtung der Innovationen ist zweispurig: mehr Paket- und mehr Individuallösungen. Denn der emotionale Wert von Einzelobjek-ten hat zugenommen. Schmuck, Kunstwerke und wertvolle Einrichtungsgegenstände kann ein Kunde heute pauschal über die Hausrat-versicherung gegen alle Risiken versichern. Für teure Lieblingsstücke wie das E-Bike oder die Hockey- und Skiausrüstung ist eine Zusatz-versicherung sinnvoll. An dieser Stelle sei na-türlich auch die Kunstversicherung erwähnt.

Leider kommt es immer häufiger zu hefti-gen Stürmen, Hagel und Überschwemmungen. Die Bausubstanz in der Schweiz ist verglichen mit anderen Ländern hervorragend. Doch in den letzten Jahren wurde immer mehr in roten Zonen gebaut. Das verdichtete Bauen bringt zusätzliche Herausforderungen wie überlas-tete Kanalisationen, was zu Rückstauschäden führen kann. Nicht in allen Kantonen dürfen Privatversicherer Gebäude gegen sogenannte Elementarschäden versichern. Dies überneh-men die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV). Hierfür hat Helvetia die passenden Ergänzungsdeckungen.

Adrian Kollegger ist Konzernleitungsmitglied und steht dem Bereich Nicht-Leben Schweiz vor. Er wohnt mit seiner Familie in Zürich. Sein bevorzugter Wohnbereich ist die Küche. Hier wird gemeinsam gekocht, gegessen, geredet, gelacht und gespielt.

«Das Zuhause ist ein Ort, an dem man sich wohl fühlen möchte. Vertrauen und Ruhe werden immer wichtiger.»Adrian Kollegger

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Warum Helvetia?Mit dem Eco-System HOME geht Helvetia das Thema Wohnen ganzheitlich an. Durch die Übernahme von MoneyPark (vgl. S. 15), dem grössten unabhängigen Vermittler von Hypo-thekar- und Vorsorgelösungen in der Schweiz, will Helvetia den Kunden perfekt aufeinander abgestimmte Paketlösungen aus einer Hand für alle wohnrelevanten Aspekte anbieten: Im-mobiliensuche, Finanzierung inklusive indirek-ter Amortisation, Kauf oder Miete, Versiche-rung, Bau oder Renovation. Schon heute wickelt MoneyPark 2 bis 3 Prozent aller Neu-hypotheken ab. Der Markt für eine unabhän-gige Beratung bei der Finanzierung und Vor-sorge wächst rasant, da die Loyalität zu einer Hausbank sinkt und die Preissensibilität steigt.

Wohnen ist für Helvetia strategisch be-deutsam. Dieses menschliche Grundbedürfnis gehört zu ihrer DNA. So berät und versichert das Schweizer Traditionshaus seit je Men-schen, schützt Vermögenswerte und bietet Vor-sorge an. Zudem ist Helvetia ein wichtiger An-bieter von Wohnungen und Immobilien. Damit profitieren die Kunden von einem enormen Wissens- und Erfahrungsschatz.

Für ihre Kunden übersetzt Helvetia die neu-en Herausforderungen rund ums Wohnen in innovative, integrierte und einfache Lösungen.

Martin Tschopp ist Leiter Unternehmensentwicklung. Er lebt mit seiner Familie in Erlen - bach. Am liebsten verbringt er seine Freizeit im Engadin. Mitten in der Natur kann er entspannen und sich bewusst aus der digitalen Welt ausloggen.

«Ob Eigentümer oder Mieter – der Bedarf nach abgestimmten Lösungen und un­abhängiger Beratung wird zu nehmen.»Martin Tschopp

Haftung bei Untervermietung Als Mieter sind Sie gegenüber

Ihrem Vermieter für Schäden haft-bar – auch während der Zeit, in der Sie Ihre Wohnung unter-

vermieten. Wird zum Beispiel eine Scheibe eingeschlagen,

dann müssen Sie diese grund-sätzlich bezahlen.

Tipp

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KOLUMNE

Plötzlich riecht’s wieder wie zu Hause, und jemand stellt eine zweite Tasse auf den Tisch. Diese Zeilen sang Kuno Lauener 2004 in der Züri-West-Melancho-liehymne «Irgendeinisch fingt ds Glück eim». Wenn man in einer WG zu Hause ist, erlebt man dieses kleine Glücksgefühl täglich.

Warum so viele mit 30 noch in einer WG wohnen, verstehen unsere Eltern selten. Sie lebten damals mit dem Partner und den ersten zwei Kindern zusammen. Doch wir erleben in unserer kleinen Ersatzfamilie na-mens Mitbewohner so vieles.

Die Schweizer Bankerin, die das graue Büroge-bäude gegen die Flugzeugkabine eintauschte, um als Flight Attendant die Welt zu entdecken. Den deut-schen Chemiestudenten, der sich in die polnische Mit-studentin verknallte. Die Drag Queen, die im Dezem-ber inbrünstig Weihnachtslieder durch die Wohnung schrie. Die rothaarige Weltenbummlerin, deren Back-packer-Schatz für sie in die Schweiz zog. Die britische Aktuarin, nach deren Einzug der wohnungsinterne Bierkonsum exponentiell gestiegen ist. Die Nachbarin, die beim Herzschmerz zum Ersatzgrosi wird. Das

Schreien des herzigsten Nachbarbabys der Welt. Das pure Leben halt.

Um keinen Preis der Welt würde ich das für meine eigene Wohnung eintauschen. Auch wenn ich dort die kleinen Sorgen von Fremdhaar im Abfluss, Liebema-chen-Geräuschen durch die Wand sowie kleinen Alt-glasbergen in der Küche nicht mehr hätte. Nicht mal die urschweizerische Mikrokriegsführung in der Waschküche möchte ich missen – dafür ist ihr Unter-haltungswert als Sozialstudie zu gross. Und am Ende des Tages holen wir uns ja doch gegenseitig das Päckli vor der Türe ins Treppenhaus.

Es gibt kein schöneres Gefühl, als nach einem lan-gen Arbeitstag in eine Wohnung zu kommen, in der die Lichter schon brennen und es nach Znacht riecht. In der jemand fragt, wie denn der Tag so war. In der man sein eigenes Universum hat und doch spürt, dass noch jemand da ist. Zusammen ist man weniger allein.

TEXT Anne-Sophie Keller FOTO Andrea Monica Hug

Schöner wohnen

Anne-Sophie Keller IST AUTORIN UND JOURNALISTIN. SIE LEBT IN ZÜRICH.

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Der Hypotheken- Disruptor

Stefan Heitmann, Gründer und CEO von MoneyPark, will den Schweizer Hypothekenmarkt ver ändern:

Aufgeklärte und selbstbewusste Kunden sollen unabhängig von Banken Hypotheken abschliessen.

MONEYPARK

Stefan Heitmann ist Gründer und CEO von MoneyPark. Der studierte Jurist

und Ökonom wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern als Eigentümer in einem Haus in Wollerau.

Dort verbringt er viel Zeit mit seinen Kindern im Spielzimmer und im Sommer im Garten.

Wie funktionieren Online-Hypotheken?Online-Hypotheken versuchen, komplexe Hypothekarprodukte auf den kleinsten ge-meinsamen Nenner zu reduzieren, um so einen direkten Online-Abschluss zu ermög-lichen. Eine Online-Hypothek kann der Kunde ohne Beratung zu Hause am eigenen Rechner abschliessen. Dafür eignen sich nur gewisse Hypothekartypen und be-stimmte Bedürfnissituationen, vor allem

Ablösungen bei Kunden, die sich bereits mit Hypotheken auskennen. Wem empfehlen Sie Online-Hypotheken? Für den typischen Hypotheken-Neukunden halte ich Online-Hypotheken zwar für in-formativ brauchbar, aber nicht für einen ge-eigneten Abschlusskanal. Gerade ein Neu-kunde sollte nicht auf eine professionelle Beratung verzichten. Darüber hinaus sind Online-Hypotheken sehr häufig nicht ein-

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mal günstiger – das ist eine falsche Wahrnehmung.Was unterscheidet MoneyPark von den klassischen Hypothekenanbietern? Ers-tens sind wir schon 2012 mit dem Verspre-chen angetreten, dem Kunden im Hypo-thekarmarkt mehr Transparenz, mehr Auswahl und die beste, da unabhängige Beratung zu bieten. Zweitens sehe ich MoneyPark als Marktveränderer. Wir möchten, dass der Kunde im Schweizer Hypothekarmarkt ein aufgeklärter und selbstbewusster Entscheidungsträger

Stefan Heitmann sieht MoneyPark als Marktveränderer.

MONEYPARK

«Ein Immobilien­ Erstkäufer sollte nicht auf eine Beratung ver­zichten.»Stefan Heitmann

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wird. Drittens sind wir Innovationsträger und fokussieren uns im Unterschied zu klassischen Banken mit Leib und Seele auf Hypotheken. Das technische Element sitzt tief in der DNA unseres Unterneh-mens und ist einzigartig im Schweizer Hypo markt.Wie sieht die Zusammenarbeit mit Helvetia aus? Produktseitig ist die Zusam-menarbeit seit Jahren etabliert, und Money-Park vertreibt auch Helvetia Hypotheken. Neu ist die vertriebliche Unterstützung von Helvetia bei ihren eigenen Kunden.

Wohntraumstudie 2019 Welche Wohnträume haben Schweizerinnen und Schweizer und was tun sie, um diese zu verwirk-lichen? Diesen und weiteren Fragen geht seit 2015 die alljährliche Wohntraumstudie von MoneyPark nach – in Kooperation mit alaCasa.ch und Helvetia. Freuen Sie sich im Mai auf die Wohntraumstudie 2019 mit allen Ergebnissen. www.helvetia.ch/wohntraum

MoneyPark Gründungsjahr 2012, Anzahl Mitarbeitende 190, Durchschnitts- alter 34, Nationalitäten 15, Standorte: über 25 Filialen in der ganzen Schweiz

Wünscht ein Helvetia Kunde eine Hypo-thek, wird er durch einen MoneyPark-Mit ar-beitenden direkt auf der Helvetia General-agentur beraten. Ziel ist es, dass auch Helvetia Kunden das grösstmögliche Hypo-thekenangebot erhalten und von der unab-hängigen Beratung profitieren.Zum Schluss: Wie wollen Herr und Frau Schweizer wohnen? Unsere jährliche Wohntraumstudie untersucht genau das: Seit einiger Zeit zeigt sich dabei, dass die Agglomeration ein bevorzugtes Gebiet ist. Der städtische Raum ist attraktiv, aber eher teuer. Auf dem Land sinken die Preise hin-gegen eher. Die Wohnbedürfnisse haben sich in den letzten Jahren nicht fundamen-tal geändert. Beliebt sind Cheminée und eine mit dem Wohnbereich verbundene Kü-che. Ein Balkon und Zugang zum Grünen sind zudem fast ein Muss. Luxus wie ein Pool ist weniger gefragt. Bei den erwarteten Annehmlichkeiten herrscht also ein gesun-des Mittelmass.

TEXT Jonas Grossniklaus FOTOS Daniel Bossart

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E IN TAG IM LEBEN VON

6 Uhr – Nach einer erfrischenden Dusche und dem Ankleiden informiert sich Roland Kup-schina mittels Finanzapps über die Finanz- und Zinsmärkte.

7 Uhr – Jetzt sind auch die beiden Kinder wach, und Roland Kupschina geniesst zusammen mit seiner Familie sein Frühstück: Honigbrote und Cappuccino. «Da ich an zwei bis drei Abenden pro Woche beruflich unterwegs bin, ist mir das gemeinsame Frühstücken sehr wichtig.»

8 Uhr – Aussendienstmitarbeitende der General-agentur Rapperswil und der Hauptagenturen Pfäffikon SZ und Glarus treffen ein. An der heutigen Verkaufsschu-lung informiert Roland Kupschina über Fondsanlagen sowie die verschiedenen Risikokategorien und stellt den hauseigenen Fonds Helvetia Allegra vor. Nach der Schulung wissen die Teilnehmenden, wie sie bei einem Kundengespräch den Switch zum Beispiel von ei-ner Auto versicherung in den Anlagebereich schaffen.

9.15 Uhr – Roland Kupschina trifft in der Gene-ralagentur einen potenziellen Neukunden, der an einer Hypothek interessiert ist. «Wie ein Arzt bei der Anamnese stelle ich einem Neukunden ganz gezielte 23.1.19

Anam nese ohne Doktor titel«Vorsorge statt Nachsorge» ist das Motto von Roland Kupschina. Als Marktverantwort licher Vor- sorge & Finanz der Generalagentur Rapperswil steht er seinen Kun - den und Kollegen beratend zur Seite. Um neue Energie zu tanken, eifert er Roger Federer nach und geniesst seine Familie.

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Roland Kupschina absolvierte bei der Schweizeri-schen Volksbank in Dübendorf das KV und bildete sich zum eidg. dipl. Bankfach-Experten und Finanzplaner mit eidg. Fachaus-weis weiter. Seit 2001 ist er – mit einem kurzen Unterbruch – für Helvetia tätig, seit 2010 als Marktverantwortlicher Vorsorge & Finanz auf der Generalagentur Rapperswil. Er ist verheiratet, lebt mit seiner Frau und zwei Buben in Altendorf. Wo er zu Hause am liebsten sei? «Im Wohnzimmer – dem Lebens- mittelpunkt der Familie.»

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E IN TAG IM LEBEN VON

Fragen», erzählt Roland Kupschina. «Nur so lerne ich die Person und ihre Bedürfnisse im Hypotheken- und Vorsorgebereich richtig kennen.»

11.15 Uhr – Der Neukunde möchte ein konkretes Angebot. Darum eröffnet Roland Kupschina den Kun-den im System und trägt den nächsten Termin ein. «Bis dahin erwarte ich diverse Unterlagen wie die Steuer-erklärung, Lohnausweis usw., die ich für die Offerte prüfen muss.»

12 Uhr – Der Magen knurrt – Roland Kupschina freut sich auf gebratenen Reis mit Poulet, den er mit seinen Arbeitskollegen Rolf Grossen und Urs Lengacher geniesst. «Der Austausch mit meinen Kollegen ist mir sehr wichtig und motiviert mich jeden Tag aufs Neue», betont Roland Kupschina.

13.30 Uhr – Roland Kupschina und Pascal Diet-helm, Generalagent der Agentur Rapperswil, besu-chen zusammen den Unternehmer Fabian Villiger und beantworten diverse Fragen zur Pensionskasse.

15.30 Uhr – Als Nächstes steht ein Tandemge-spräch an. Roland Kupschina begleitet einen Kunden-berater nach Eschenbach. Die Lebensversicherung ei-

nes Kunden läuft ab. «Das Ziel ist ganz klar, dass das Geld wieder bei uns investiert wird.»

18 Uhr – Endlich Feierabend! «Bewegung ist ideal, um meinen Kopf zu lüften.» Darum nutzt Roland Kup-schina den Abend, um mit seinem Kollegen Roland Schärer eine Partie Tennis zu spielen.

20.30 Uhr – Wenn die Kinder im Bett sind, prüft Roland Kupschina seine Agenda für die kommenden zwei Tage und legt seine Kleidung für den nächsten Tag bereit. «Gute Vorbereitung ist alles», sagt Roland Kupschina lachend. Danach lässt er den Tag bei Gesprächen mit seiner Frau oder einer Ausgabe von «Prison Break» ausklingen.

Das Wochenende gehört ganz der Familie. «Wir gehen wandern, Velo fahren oder auch mal ins Technorama. Die Region Rapperswil bietet allerlei, um das Wochenende so richtig zu geniessen und Kraft und Energie für die kommende Woche zu tanken.»

TEXT Nadja Häberli FOTOS Fabian Hugo

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18 : 00

«Bewegung ist ideal, um meinen Kopf zu lüften.»Roland Kupschina

Spitzenzeit für Einbrecher

Achtung: Die meisten Einbrüche geschehen zwischen 17 und 22 Uhr. Als Eintrittsorte bevor-zugen Diebe Lichtschächte,

aber auch Sitzplatz-Türen oder Hochparterre-Balkons.

Tipp

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INTERVIEW

Wir wohnen alle: alleine, mit der Familie, mit Freunden, im Haus, in einer Wohnung oder im Wohnwagen. Wie aber sieht eine gemütliche Wohnung aus, wie funktioniert Arbeiten und Wohnen unter einem Dach, und welche Wohn bedürfnisse haben wir im Alter? Die Wohn psychologin Antonia Jann kennt die Antworten.

Zu Hause sein

Antonia Jann ist Wohnpsychologin und Geschäftsführerin

der Age-Stiftung. Das Thema Wohnen war ihr schon immer wichtig. Die Age- Stiftung veröffentlicht alle fünf Jahre den

Age Report, bei dem Personen über 65 Jahren befragt werden, was ihnen beim

Wohnen wichtig ist. «Eine gemütliche Wohnung» wird jedes Mal an erster Stelle genannt. Zu Hause ist Antonia Jann am

liebsten in ihrem Lesesessel.

Antonia Jann, ist das Sich-Wohlfühlen ein Luxus oder ein Grundbedürfnis? Ganz klar ein Grund-bedürfnis. Der Mensch passt sich schnell an. Wenn er zum Beispiel nicht mehr Ski fahren kann, dann sagt er sich: Skifahren habe ich gemacht, jetzt laufe ich halt – und dann fühlt er sich wieder wohl. So ist es auch beim Wohnen.Wie sieht eine gemütliche Wohnung aus?Wohnen ist etwas Flüchtiges, das sich nicht mit Wänden, Böden oder Türen beschreiben lässt. Wenn die Grundbedürfnisse des Wohnens nicht ge-geben sind, wenn man sich zum Beispiel nicht zurück ziehen kann oder keine Privatsphäre hat, dann ist es allen Menschen unwohl. Auch die Einrichtung der Wohnung trägt zum Wohlfühlen bei.Wie verändern sich unsere Ansprüche nach Wohnraum mit dem Alter? Die Barrierefreiheit im und rund ums Haus ist wichtiger. Zunehmend schätzt man auch die sozialen Begegnungen, zum Beispiel mit Nachbarn, sowie die Nähe zu ÖV und zu Dienstleistern. Das Bedürfnis nach einem kleineren Wohnraum taucht – wenn überhaupt – erst im höheren Alter auf.

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Der Wohnraum verschmilzt immer mehr mit dem Arbeitsplatz. Worauf sollten wir bei der Einrich-tung achten? Wir brauchen Zonen oder Zeiten, an denen wir arbeiten bzw. nicht arbeiten. Wenn wir diese Zonen und Zeiten permanent mischen, können wir uns nicht mehr erholen. Wenn jemand eine ganz kleine Wohnung hat, kann man die Zonen auch mit Stimmungen herstellen, zum Beispiel mit Lampen, die verschiedene Farben haben: eine zum Arbeiten und eine zum Erholen.Was sagen die ständig wechselnden Einrichtungs-trends wie Hygge, Lagom oder Feng-Shui über unsere Wohn bedürfnisse aus? Die Vielzahl der Begriffe zeigt, wie gross der Markt dafür ist und wie viel eine individuelle Einrichtung für die Menschen bedeutet. Trotzdem lassen sich – nur schon aus finanziellen Gründen – wohl meistens Personen von solchen Trends inspirieren, die sich sowieso neu einrichten.

TEXT Alexandra Muheim FOTO zVg.

Deckung der PrivathaftpflichtDie Privathaftpflichtversicherung gilt für Schäden, die durch Sie,

Ihren Ehe- oder Konkubinatspartner sowie die im gemeinsamen Haus-

halt lebenden Kinder (bis 20-jährig) verursacht werden. Versichert sind Schäden auf der ganzen Welt.

Tipp©

iSto

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UNNÜTZES WISSEN

Die Lufttapete Jeder kennt die Luftpolsterfolie, die wir heute als Verpackungs-material zerbrechlicher Gegenstände verwenden. Doch die Folie war ursprüng-lich für etwas ganz anderes gedacht: Zwei Ingenieure wollten im Jahr 1957 damit eine strukturierte Tapete ent-werfen. Diese Idee scheiterte jedoch kläglich und sie suchten einen neuen Nutzen dafür.

Spannende Fakten rund ums Thema Wohnen aus der ganzen Welt, die Sie bestimmt noch nicht wussten.

Wohnen

Vom selbstgebauten Baumhaus im Garten zum Nest mit Whirlpool und fliessendem Wasser.

Designer-Baumhäuser gibt es mittlerweile auf der ganzen Welt mit den unterschiedlichsten und

luxuriösen Ausstattungen. Sie bestehen häufig aus mehreren Stock werken und Räumen und bieten

Details wie gewundene Treppen und vieles mehr. Die Nach frage danach ist gross, doch der

Luxus hat auch seinen Preis: Die Kosten bewegen sich zwischen USD 20 000 und 350 000.

Der Himmel

ist die Grenze

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epos

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to

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mit BedeutungIn Schottland streichen Hausbesitzer ihre Haustüre rot an, wenn sie die

Hypothek ihres Hauses abgezahlt haben. In den USA war eine rote Tür früher

ein Zeichen eines sicheren Übernachtungs- ortes für Reisende. Feng-Shui hat dafür

eine dritte Deutung: Wer ein Haus mit einer roten Türe bewohnt, hat ein

Zuhause voller positiver Energie.

Türfarbe

© iS

tock

600 kmSan Francisco

Los Angeles

Der extremste Pendler der Welt

Curt von Badinski wohnt in Los Angeles und ist Besitzer einer Technologiefirma in San Francisco. Um 5 Uhr macht er sich

jeden Morgen auf den Weg zum Flughafen und kommt nach anderthalb Stunden Flugweg in San Francisco an. Abends um 17 Uhr geht es auf dem

gleichen Weg – 600 km – nach Hause zurück.

600 km

3 cmEin japanisches Unter -

neh men hat ein Siche-rungssystem gegen Erd-beben für Wohn häuser ent wickelt. Dabei wird ein Haus mithilfe von Luft-druck 3 Zenti meter von seinem Fundament abgehoben.

Das schwebende Haus

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Bereichernde Vielfalt am Rösti -

graben

Die Stadt am Röstigraben ist geprägt von histori-schen Monumenten, mittelalterlichen Brunnen und modernen Brücken. Gleichzeitig gilt sie

als Universitätsstadt. Ihrer Lage verdankt sie die Zwei-sprachigkeit und den Mix der welschen und der Deutschschweizer Kultur, was auch in der General-agentur Fribourg hör- und spürbar ist. «Unsere Mit-arbeitenden sprechen entweder nur Französisch, nur Deutsch oder beides. Und so organisieren wir auch unsere drei Teams – den passenden Berater für unsere Kunden zu finden, ist somit ein Kinderspiel», sagt Ge-neralagent John-Alexandre Mossu.

Knackpunkt Rundum-BeratungIn der Region Fribourg tummeln sich viele landwirt-schaftliche Betriebe sowie kleine und mittlere Unter-nehmen. Grossunternehmen führen zwar eine Filiale oder ein Büro in Fribourg – der Hauptsitz, in dem die Entscheidungen gefällt werden, liegt aber in Zürich oder Genf. «Das fordert uns heraus», sagt der General-agent. «Diese Situation erlaubt oft keine 360°-Bera-tung der KMU. Manchmal beneiden wir darum unsere Kollegen in grösseren Städten.»

Die Kultur in Fribourg ist vielfältig, denn die Stadt verbindet die Romandie mit der Deutschschweiz.

Frisch im Amt verrät Generalagent John-Alexandre Mossu, welchen Einfluss dies auf sein Team hat.

TEAM T IME

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Schaerer zu mir so rund wie möglich gestalten.» Wenn der neue Generalagent nicht in den Bergen wandert oder Ski fährt, geniesst er im Eigenheim die Zeit am Esstisch mit seiner Familie – typisch Fribourgisch – auf dem Lande.

TEXT Esin Ezer FOTO Joël Overney

Einfach und digitalDie Digitalisierung verändert viel. John-Alexandre Mossu sieht den Wandel aber als Chance. Berater müssen flexibel und aufmerksam bleiben. Zusammen mit dem Kunden Lösungen entwickeln – innovativ und mit Topservice. Das Markenversprechen «einfach. klar. helvetia.» bringt es für ihn auf den Punkt. Um den Kun-denkontakt noch digitaler und einfacher zu gestalten, wünscht er sich passendere IT-Tools.

Gerne mit SeeblickHistorische Bauten wie die bekannte St. Nikolaus- Kathedrale, Museen und Brunnen ziehen Touristen und Nachbarn immer wieder in die Stadt an der Saane. Aber auch um die Stadt Fribourg gibt es vieles zu se-hen. Vom Maison Cailler in Broc bis zu Rock Oz’Arènes in Avenches, hier kommen kulturell alle auf ihre Kosten. Trotz ihrer Vielfalt ist die Stadt Fribourg für viele nur ein Arbeitsort. Denn die meisten Fribourger bevorzugen ein ruhiges Zuhause auf dem Lande – im Idealfall mit Blick auf den Neuenburger-, Greyerzer- oder Murten-see. Auch ein Grossteil der Mitarbeitenden der Gene-ralagentur Fribourg pendelt von ausserhalb der Stadt.

Reibungsloser WechselDie Generalagentur Fribourg befindet sich 3 Kilo meter nordwestlich von Fribourg und beschäftigt 35 Mitar-beitende, davon zwei Lehrlinge. Seit April 2019 führt John-Alexandre Mossu die Generalagentur. Er freut sich auf die neue Funktion und die neuen Themen. «Ein Führungswechsel kann bei den Mitarbeitenden Unruhe auslösen. Darum will ich den Übergang von Thierry

In der Generalagentur Fribourg ist der Mix der welschen und der Deutschschweizer Kultur hör- und spürbar.

GA FribourgFacts & Figures – Mitarbeitende: 35 – Kunden: 26 502 – Policen: 45 216, 4 ∕5 Privatkunden und ¹∕5 Geschäftskunden/KMU

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«Wie wenn ich mich verliebe»TEXT Isabella Awad FOTO Enrico Cano

MARIO BOTTA, ARCHITEKT

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Mario Botta, Sie bauen und gestalten Häuser und Räume. Welches sind für Sie die Grundmerkmale eines Wohnraums?Ob Wohnhaus, Büro, Laden oder Theater: Für den Architekten ist der Ort die Matrix. Ein Gebäude steht mit der Stadt, der Land-schaft, dem Fluss, den Bergen, die es umge-ben, im Dialog. Jeder Platz ist einzigartig. So ist für mich, wie schon Le Corbusier sag-te, «das genaue kritische Beobachten der Geografie» der erste Akt. Ich will den Zyklus der Sonne sehen, den Horizont beobachten und dann entscheide ich: Was bauen wir auf diesem Platz heute? Schliesslich vereint das

Vier Wände und ein Dach – fertig ist das Haus. Das ist der unwich-tigste Teil, würde Architekt Mario Botta sagen. Für ihn verbindet sich Architektur mit dem Ort, dem Zyklus der Sonne und der Identität des Menschen. Im Interview ver - rät er, was für ihn das Zuhause be deutet, was Architektur nie darf und weshalb er sich mehr Mönche wünscht.

Mario Botta ist Architekt und Mitbegründer, Architekturprofessor und Leiter der Accademia di architettura der Università della Svizzera italiana in Mendrisio. Viele seiner Bauten findet man in seiner Heimat, dem Tessin, er ist aber weltweit tätig. Mario Botta ist verheiratet und Vater dreier Kinder, die alle in seinem Büro in Mendrisio mit ihm zusammenarbeiten. Zu Hause fühlt er sich am wohlsten im Bett, wo er nicht nur schläft, sondern auch nachdenkt.

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MARIO BOTTA, ARCHITEKT

Resultat objektive Beobachtung und subjek-tive Wahrnehmung.Anders gefragt: Welche Bedürfnisse muss ein Wohnraum erfüllen? Das Haus ist ein Rückzugsort. Die Architektur muss einem Künstler, einem Anwalt, einem Lehrer eine Identität geben. Klar muss ich wissen, ob je-mand eine Garage für drei Autos oder zwei Bäder wünscht. Aber das tritt in den Hinter-grund. Die wichtigen Dinge bleiben unge-sagt – sind aber ständig präsent.Wie entwickeln Sie eine Baute? Den ersten Projektschritt tue ich, indem ich den Ort kennenlerne und ihn erkunde: seine Ge-schichte, seine Beziehung zur Umgebung. So entsteht eine Idee, die dann in die Realität transferiert werden muss.Was sollte Architektur auf keinen Fall wollen? Extravagant sein, modisch, nur eine Saison dauern. Ein Haus ist etwas Es-senzielles, Seriöses, nichts Dekoratives. Wir leben, essen, lieben und schlafen darin.Beschreiben Sie das Haus, in dem Sie auf-gewachsen sind … Ich wuchs in einem Dorf auf im Mendrisiotto – in einfachen Verhält-nissen. Ebenerdig gab es eine kleine Küche, wo wir zusammenkamen und assen. Oben schliefen wir. So einfach der Innenraum, so üppig und vielfältig empfand ich die Umge-bung. Vor unserer Tür lag ein Hof, gingen wir die Gasse hinunter, tat sich der Dorfplatz auf – quasi die Stube der Dorfbewohner. Die Erinnerungen an meine Kindheit helfen mir bei meiner Arbeit.Woran denken Sie, wenn Sie das Wort «Zuhause» hören? Wie gesagt: Das Haus ist ein Rückzugsort – ich vergleiche es mit dem Mutterbauch. Sind wir müde und seh-nen uns nach Ruhe, gehen wir nach Hause.

Mein Zuhause ist mein Mikrokosmos, dort bin ich König. Zu Hause ist, wo meine Liebsten sind, wo ich Zuneigung erlebe und dort, wo meine Identität ist. Schliesslich beschreibt es keinen physischen Ort, sondern ein Gefühl.Was empfehlen Sie angehenden Architek-ten? Mit welchen Themen sollten sie sich vertieft auseinandersetzen? Ich will keine Ratschläge geben, sondern Beispiele. Die Architektur ist ein wunderbares, aber hartes Metier. Passioniert es mich, überwinde ich alle Schwierigkeiten. Jeder von uns sieht die Welt mit eigenen Augen. Dieses Verständnis wächst aus unserer eigenen Geschichte heraus und fliesst immer in die Arbeit ein.Auf welche Bauvorschriften oder Ein-schränkungen würden Sie am liebsten verzichten? Auf alle Vorschriften! Unsere Arbeit ist sehr lokal und persönlich – all gemeingültige Regeln behindern unsere Freiheit.Welche Rolle spielt nachhaltiges Bauen für Sie? Das halte ich für wichtig. Aber gute Architektur war schon immer nachhaltig. Das erkennt man an alten Häusern, ja sogar die Höhlen orientierten sich an den örtlichen Gegebenheiten. Heute arbeiten wir etwas raffinierter auch bezüglich der Technologie und neuer Materialien.

«Gute Architektur war schon immer nachhaltig. Das er­kennt man an alten Häusern, ja sogar die Höhlen orien­tierten sich an den örtlichen Gegebenheiten.»Mario Botta

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Was denken Sie: Wie werden Menschen im Jahr 2050 wohnen? Menschen werden mehr in der Stadt leben, dichter beisammen als heute. Die Stadt ist das ideale Umfeld für den Menschen, der das Kollektiv braucht. Ansonsten denke ich, wird es sein wie heute – mit etwas mehr Technologie und Sicherheit. Der Mensch kommt auf die Welt, lebt, isst, liebt, stirbt. Die Architektur sollte sich danach richten.Welche Prinzipien in Ihrem Metier sind indiskutabel? Es gibt drei: die Schwerkraft, das Licht und die Schwelle am Übergang von innen nach aussen. Diesen dreien muss sich jeder Architekt stellen.Sie dürfen frei wählen: In welcher Um-gebung realisieren Sie ein Wohnhaus?Mir gefällt es überall – jede Situation reizt mich. Ich möchte dem Platz gerecht werden, für den ich beauftragt bin, eine Baute zu

realisieren. Der Ort ist das Herz. Das möchte ich nicht verpflanzen.Von welchem Auftrag träumen Sie? Ich würde gerne ein Kloster bauen – weil es die ideale Stadt ist, die alles in sich birgt. Leider fehlt es an Mönchen …Ich bitte Sie, ein Haus für mich zu bauen, was möchten Sie von mir wissen? Alles und nichts. Es ist, wie wenn ich mich verlie-be: Ich will alles erfahren und alles wieder vergessen – um frei zu sein, für meine eige-nen Gedanken.

Einfamilienhaus in Morbio Superiore.

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ECO-SYSTEM HOME

Wohnen plusWarum Helvetia & Co. in Zukunft nicht mehr nur Versicherungen verkaufen sollen und was dieses Umdenken dem Kunden bringt, zeigt das Beispiel Eco-System HOME – Helvetias Business Eco-System rund um das Thema Wohnen.

Die Idee eines Business Eco-Systems ist im Grunde recht einfach. Laut Definition erbringt eine Gruppe von mehreren Firmen gemeinsam eine Kundenleistung, die ein einzelnes dieser Unternehmen nicht hätte erbrin-

gen können. Eine solche Leistung kann ein neues Produkt, ein Service oder auch ein ganzes Geschäftsmodell sein.

1 + 1 = 3 Während ein einzelnes Unternehmen alleine weder das Know-how, die finan-ziellen Ressourcen noch die Infrastruktur für ein umfassendes Leistungspaket aufbringen kann, nutzen mehrere Unternehmen gemeinsam ihr Synergiepoten-zial. Durch diesen gemeinsamen Ansatz profitiert vor allem der Kunde: Statt vieler einzelner Angebote, erhält er einen abgestimmten Lösungsansatz für seine individuelle Situation.

Auf die Versicherungsbranche bezogen bedeutet dieses neue Denken in Eco-Systemen, dass sich Versicherer in Zukunft nicht nur auf klassische Versiche-rungslösungen fokussieren dürfen. Der Kunde muss in seinen Lebenswelten mit all seinen Bedürfnissen gesehen, verstanden und ins Zentrum gestellt werden.

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Eco-System HOMEDieser Gedanke steht beim Aufbau des Eco-Systems HOME bei Helvetia und ihren Partnern im Mittelpunkt. Sucht ein Kunde oder eine Kundin eine neue Wohnung, sei es durch Kauf oder Miete, ist die Zeit bis zum Einzug eine durch-gehende und stark lebensverändernde Customer Journey. Die Versicherung selbst spielt dabei zumeist eine untergeordnete Rolle. Dank dem Eco-System HOME kann Helvetia trotzdem für den Kunden einen grossen Mehrwert bieten.

Aktuell fokussiert sich Helvetia auf die Customer Journey rund ums Eigen-heim, also Suche, Entscheidung, Finanzierung und Kauf bis hin zu Einzug, Schutz und Werterhalt der Immobilie. Mit seiner unabhängigen Hypotheken-beratung bildet das Unternehmen MoneyPark (vgl. S. 15) dabei den zentralen Anker. Um diesen Anker herum sucht Helvetia weitere spezialisierte Partner, um die volle Breite der Kundenbedürfnisse rund ums Eigenheim in Zukunft noch besser zu bedienen.

Wohnträume wahr machenDie Startups PriceHubble (vgl. S. 40) und Immoledo (vgl. S. 6) sind bereits zwei wichtige Partner, die sowohl vor als auch nach dem Hauskauf attraktive Leistun-gen für Immobilieneigentümer anbieten. Während PriceHubble die transparen-te und einfache Immobilienbewertung aufgrund von Parametern wie Lage und Vergleichsobjekten erstellt, liefert Immoledo die Zustandsanalyse und einen Ausblick auf kommende Renovationen und Investitionen.

Den Anspruch rund ums Wohnen «alles aus einer Hand» anbieten zu kön-nen, bleibt heute noch eine Vision. Doch die Entwicklung neuer Ansätze und die Suche nach neuen Partnern schreiten schnell voran. Dabei werden auch passgenaue Vorsorge- und Versicherungslösungen für Eigenheimbesitzer ins Eco-System HOME integriert und zu einem umfassenden und lückenlosen Leis-tungsbündel verknüpft, damit ihre Wohnträume erfüllt werden.

TEXT Redaktion viva FOTO zVg.

Rollläden nicht schliessen

Schliessen Sie die Rollläden nur zur Nachtzeit – keinesfalls tagsüber. Denn am Tag signalisieren ge-

schlossene Rollläden Abwesenheit, was einer Einladung zur Diebestour

gleichkommen kann.

Tipp

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Wo bekomme ich das für mich beste Finanzierungs-angebot und die attraktivsten Konditionen?

MoneyPark als unabhängiger Hypotheken- und Vorsorgevermittler vergleicht für Käufer Angebote am Markt und bildet den Anker im Eco-System, um den schrittweise weitere vor- und nachgelagerte Services aufgebaut werden.

UmzugWas muss ich beim Umzug beachten?

Für Umzugsservices innerhalb der Schweiz ist Helvetia noch offen für Partnerschaften. Für Personen, die in die Schweiz ziehen, bietet Hello Switzerland schon heute Unterstützung bei allen Fragen rund um Umzug und Einwanderung.

SchutzWie schütze ich mein Eigen-heim gegen Risiken wie Sturm? Was geschieht mit meiner Hypothek, wenn ich nicht mehr arbeiten kann?

Ob Nicht-Leben oder Einzel-leben: Mit den umfangreichen Versicherungs- und Vorsorge-lösungen von Helvetia sind Eigentümer bedarfsgemäss abgesichert und können beruhigt in ihren eigenen vier Wänden schlafen.

WerterhaltWie entwickelt sich der Wert meiner Immobilie?

Mit dem neuen Immobilien-Tracker von MoneyPark können Eigentümer ab Ende 2019 den Wert und den Zustand ihrer Immobilie fort-laufend mit einem Dashboard über-wachen. Der Immobilien-Tracker basiert auf den Daten von Price Hubble und Immo-ledo.

Rund ums Eigenheim.Im Eco-System HOME von Helvetia stehen potenziellen Käufern in (fast) jeder Phase des Eigenheimerwerbs attraktive Angebote zur Auswahl.

Finanzierung und Kauf

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SucheWo möchte ich wohnen, und wie fi nde ich meine Traumimmobilie?

MoneyPark möchte seinen Kunden eine innovative Plattform für den Immobilienkauf bieten. Entgegen den bisherigen Suchportalen sollen schweizweit alle Immobilien angezeigt und eine intuitive Suche ermöglicht werden, die auch Umfeldinformationen zum Objekt be-inhaltet. Ende 2019 soll der erste Prototyp zur Verfügung stehen.

EntscheidungIst der Kaufpreis fair?

PriceHubble unterstützt Käufer durch eine transparente und einfache Immo-bilienbewertung, z.B. aufgrund von Parametern wie Lage oder vergleich-baren Objekten in der Umgebung.

In welchem Zustand ist meine Immo-bilie? Welche Investitionen kommen in den nächsten Jahren auf mich zu?

Mit Immoledo können interessierte Käufer den Zustand ihrer Immobilie analysieren und anstehende Renova-tionen fi nanziell planen.

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VOR ORT

Neben Apfelwein und grüner Sauce hat

«Mainhattan» kuli-narisch noch viel mehr zu bieten. Durch seine

Interna tionalität bietet die Stadt Fein-

schmeckern eine riesige Auswahl an

Köstlichkeiten.

Die Salzkammer Mein Geheimtipp ist die Salzkammer, die sich schräg gegen-über von Helvetia in der Weissadler gasse befindet. In dem österreichischen Wirtshaus gibt es den besten Kaiserschmarrn sowie die besten Wiener Schnitzel Frankfurts.

Mein Name ist Frances Stadler. Ich arbeite seit Januar 2019 im Marketing- Team von Klaus Michl bei Helvetia in Frankfurt. 2014 zog ich vom Bodensee in die Mainmetropole. Auf den ersten Blick erscheint Frankfurt hektisch, und die Leute wirken alle sehr «busy». Doch wenn man genauer hinschaut, so entdeckt man schnell die schönen Seiten der Grossstadt.

FOTOS Frances Stadler

«Neue Altstadt» 35 Häuser, darunter 15 originalgetreue Rekonstruktionen, entstanden im Dom-Römer- Viertel zwischen 2012 und 2018. Besonders bei den Ur- Frankfurtern und Touristen ist das neue Stadtviertel mit seinen 30 Geschäften, Restaurants und Cafés sehr beliebt.

ÜBER 50 GRÜNFLÄCHEN Frankfurt hat mehr Grünanlagen, als man denkt. Über 50 Grünflächen laden zum Joggen und Spazieren gehen ein. Im sogenannten Mainuferpark entstand an den Flussufern zwischen Deutschherrnbrücke und Main-Neckar- Brücke eine Park landschaft von rund 7 km Länge. Diese Symbiose aus Fluss, nutzbarer Grünfläche und Skyline ist in dieser Form einmalig in Deutschland.

Unterwegs in Frankfurt am Main

Wer jetzt denkt, er war bereits in Frankfurt und hätte alles gesehen, der irrt sich: Im letzten Jahr wurde die Erwei terung der «neuen Altstadt» fertig- gestellt, nachdem die histo-rische Altstadt im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde.

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HELVET IA IMMOBIL IEN

Immobilien – eine attraktive Anlageklasse

Welche Strategie verfolgt Helvetia mit ihrem Immobilieneigentum? Schweizer Wohnimmo bilien zeichnen sich durch hohe Wertbeständigkeit und stabile Cashflow- Renditen aus. Deshalb sind Immobilien ein zentraler Vermögensbaustein langfristig orientierter Investoren. Bei Helvetia passen sie aus gezeichnet zur Verbindlichkeits-struktur des Lebengeschäfts. Welche Immobilientypen besitzt Helvetia? Gut drei Viertel unseres Portefeuilles ist in das Wohnsegment investiert. Zwei Drittel davon sind reine Wohnliegenschaften, während das verbleibende Drittel aus ge-mischten Wohn- und Gewerbeobjekten stammt. Beim Gewerbeteil handelt es sich insbesondere um Retail- und Dienstleis-tungsflächen. Nur ein kleiner Teil des Be-stands entfällt auf reine Bürogebäude. Hel-vetia besitzt und bewirtschaftet rund 16 000 Wohnungen in der Schweiz. Unser Ziel ist es, attraktiven Wohnraum zu ange-

Mit einem Immobilienportfolio von rund CHF 6.6 Mrd. zählt Helvetia zu den führenden Immobilieninvestorinnen in der Schweiz. Sie investiert, plant, baut und bewirtschaftet. Welche Strategie steckt dahinter? Ralph Honegger, Chief Investment Officer, über Investitionsstrategien, Digitalisierung und eigene Hauswartung.

Ralph Honegger war bis 31. März 2019 Chief Investment Officer bei Helvetia. Er lebt in Arlesheim in seinem «Traumhaus», das er vor gut zehn Jahren gemeinsam mit seiner Frau und den beiden inzwischen erwachsenen Kindern planen und bauen durfte. Die Wohnküche ist der Lieblingsort und zentrale Treffpunkt für Familie und Freunde. Rund um den grossen Tisch wird nicht nur gegessen, sondern auch diskutiert, gespielt, geplant, Sorgen geteilt und vor allem viel gelacht.

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HELVET IA IMMOBIL IEN

«Im Schnitt steht nach etwa 40 bis 50 Jahren eine Gesamterneuerung an.»Ralph Honegger

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messenen Preisen für breite Bevölkerungs-schichten bereitzustellen. Kaufen Sie pfannenfertig oder entwickeln Sie selbst? Zum einen investieren wir in Neubauprojekte, zum anderen entwickeln und renovieren wir unsere Bestandsliegen-schaften. Selten erwerben wir fertige Im-mobilien, sondern steigen möglichst früh in Projekte ein. Somit können wir mitge-stalten und flexibel auf die sich ändernden Bedürfnisse eingehen, zum Beispiel Woh-nungsgrösse, Grundrisse, Materialien, Nachhaltigkeitsfragen. Bei allen unseren Neubauten streben wir ein Nachhal-tigkeitslabel an. Da wir unsere Immobilien mehrheitlich selbst bewirtschaften, sind wir nah an den Mieterinnen und Mietern und kennen ihre Bedürfnisse. Und die Renovationen? Unser Bestand wurde ab den 1950er Jahren systematisch auf- und ausgebaut. Im Schnitt steht nach etwa 40 bis 50 Jahren eine Gesamterneue-rung an. Diese Projekte planen wir sorg-fältig und entscheiden uns situativ für eine Sanierung oder aber für einen Ersatzneu-bau. Die rechtzeitige, transparente Infor-mation und Unterstützung unserer Miete-rinnen und Mieter ist uns dabei ein grosses Anliegen. Bei Ersatzneubauten legen wir Wert auf verdichtetes Bauen, bei weitgehen-dem Erhalt der Grünflächen. Ein tolles Beispiel dafür ist der Magnolienpark in Basel. Dort haben wir 100 Wohnungen aus den 50er Jahren zurückgebaut und 145 neue Einheiten erstellt, ohne die Parkan-lage zu beeinträchtigen.

TEXT Redaktion viva FOTOS Daniel Bossart

Ralph Honegger zusammen mit Benno Flury, Leiter Portfolio Management Immobilien.

Protokoll bereits beim Einzug

Das Wohnungsprotokoll können Sie bei Ihrem Auszug mit der Liste vergleichen, die Ihnen der Vermie-ter bei der Schlüssel abgabe vor-

legt hatte. So haben Sie eine klare Übersicht, welche Schäden schon beim Einzug bestanden und wel-che neu hinzu gekommen sind.

Tipp

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PR ICEHUBBLE

Clevere Bewertungen durch künst liche IntelligenzDas Zürcher Startup PriceHubble ermöglicht mittels Big Data, Machine Learning und künstlicher Intelligenz verschiedene, datenbasierte Dienste rund um Immobilien. Für Helvetia ist das spannend – als Inves-torin des innovativen Unter nehmens wie als Kundin für die eigenen Immobilien investitionen.

Markus Stadler ist CEO und Mitgründer von Price- Hubble. Der Mathematiker wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in einer Eigentumswohnung in Herrli- berg bei Zürich. Zu Hause ist er am liebsten dort, wo die Kinder sind: im Winter in der Stube, im Sommer auf der Terrasse.

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Seit knapp drei Jahren ist PriceHubble im Markt unterwegs. Das Vorhaben der drei Gründer war klar: Transparenz im Immobilienmarkt schaffen. Von Beginn an setzte das Startup auf Big Data, Ma-chine Learning und künstliche Intelli-

genz, um unter Berücksichtigung innovativer Standort-faktoren Immobilien besser als mit klassischen Verfahren bewerten zu können.

«Im Unterschied zur klassischen Immobilienbewer-tung verwendet PriceHubble auch statistische Verfah-ren, wodurch wir nicht lineare Zusammenhänge abbil-den können. Das System lernt aus jeder Ver - änderung», erklärt Markus Stadler, CEO und Mitgrün-der von PriceHubble. Erhoben wird nicht nur, wie viel für vergleichbare Objekte an gleicher Lage in der Ver-gangenheit bezahlt wurde, sondern es fliessen auch Kriterien ein wie die Nachbarschaft, der Geräuschpe-gel, die Erreichbarkeit oder die Qualität der Aussicht.

International auf WachstumskursAn mittlerweile vier Standorten – in Zürich, Berlin, Tokio und Paris – sind heute 35 Experten und Daten-Cracks im Einsatz. Sie sammeln und strukturieren grosse Men-gen an Daten und integrieren diese in digitale und für den Endnutzer attraktiv aufbereitete Lösungen.

Der Kern des Produkts – Immobilienbewertung durch Daten, Analysen, Modelle – ist international ska-lierbar. Die Ansprüche bei Immobiliensuche, Kauf und Verwaltung sind ähnlich in den verschiedenen Märk-ten. Und je mehr Daten in je mehr Ländern gesammelt und verwertet werden, desto schlauer werden die An-wendungen. Momentan lernt das Tool sogar Grund-risse selbständig zu berücksichtigen. Die Vermarktung und die spezifischen Lösungen für die Kunden werden dann aber klar lokal abgewickelt – abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse.

Mehr Wissen rund um die ImmobilieLänderübergreifend stellt Markus Stadler einen Trend zur ganzheitlichen Immobiliendienstleistung fest. Zum Beispiel von der Suche über die Bewertung hin zur

Finanzierung, Versicherung und Analyse der Preisent-wicklung. «Solche Schnittstellen sind unser Geschäfts-modell. Wir sind im engen Austausch mit der Immobi-lienbewirtschaftung und anderen Abteilungen von Helvetia, die unsere Lösungen einsetzen können. Zu-dem arbeiten wir eng mit dem Eco-System HOME (vgl. S. 32) und MoneyPark (vgl. S. 15) zusammen, um die Customer Journey beim Immobilienkauf besser unter-stützen zu können. Und natürlich ist Helvetia ein wich-tiger Investor.»

TEXT Roswitha Thurnheer FOTO Daniel Bossart

PriceHubble Gründungsjahr 2016, Anzahl Mitarbeitende 35, Durchschnitts- alter 32, Nationalitäten 10, Standorte: Zürich, Berlin, Paris, Tokio

Schätzen Sie Ihre Immobilie Im Helvetia Kundenportal können alle Kundinnen und Kunden gratis den Wert ihrer Immobilien mit dem Tool schätzen. www.helvetia.ch/kundenportal

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PRO UND KONTR A

Pro Mein täglicher Arbeitsweg von über zwei Stunden von Tür zu Tür führt mich frühmorgens von der Region Zugersee, dem Zürichsee entlang über Zürich und Winterthur zum Girtannersberg in St. Gallen. Warum ich diese weite Reise auf mich nehme und nicht lokal eine Wohnung suche? Nun, meine Familie und mein ganzes privates Umfeld befindet sich in der Inner-schweiz. Gleichzeitig geniesse ich in der Ostschweiz eine äusserst spannende Aufgabe im Marktbereich Eu-ropa, grossen Freiraum und eine tolle Arbeitsatmo-sphäre. Mit meinen Chefs und meinem Team macht die Arbeit Spass. Dafür pendle ich gerne. Der Zug ist mein mobiles Büro und Wohnzimmer. Die Bahn ist pünkt-lich, zuverlässig und bequem, es lässt sich gut mit dem Laptop arbeiten, Dokumente lesen oder Meetings vorbereiten. Die An- und die Rückreise empfinde ich als stressfrei und sogar bereichernd. Der spannendste Teil meiner Pendlerreise ist der Halt in Zürich Flughafen, wo Leute aus aller Herren Ländern mit unzähligen verschiedenen Sprachen und tausend verschiedenen Koffermodellen zusteigen. Auch sonst ist der Zug einer der besten Plätze, Menschen und ihr Verhalten zu be-obachten – eine hoch spannende Sache.

TEXT Beat Zwahlen FOTO Rita Vollenweider

Pendeln, ja oder nein

Beat Zwahlen unterstützt im Marktbereich Europa die Geschäftsentwicklung der europäischen Markteinheiten und ist Länderreferent für Hel-vetia Österreich.

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pKontra In den letzten Jahren trennte mich vom Aus-bildungs- bzw. Arbeitsort über eine Stunde Fahrt mit ÖV. Zuerst empfand ich das Pendeln als abenteuerlich. Das änderte sich aber bei Wintereinbruch: Zugausfäl-le, Verspätungen, Warten in der Kälte, im überfüllten Zug stehend nach Hause fahren. Um nicht aufgrund eines Ausfalls zu spät zu einer Prüfung oder zur Ar-beit zu kommen, nahm ich häufig einen früheren Zug als nötig. Zugausfälle verzögerten auch das Heim-kommen, wo die verbleibende Freizeit gerade noch für die dringendsten To-dos reichte. Heute liegen zehn Minuten Fussweg zwischen meiner Wohnung und dem Büro. Andere brauchen so lange, um von der Bus-haltestelle zu ihrem Pult zu gelangen. Durch diese Nähe kann ich Erledigungen sehr gut in den Alltag in-tegrieren: am Morgen zum Zahnarzt, am Mittag die Wäsche aufhängen, am Abend den Einkauf erledigen. Für solche Dinge geht bei Pendlern so manche Wochenendstunde drauf. Und wenn es abends im Büro mal später wird, ist das auch nicht weiter schlimm, denn ich wohne ja ums Eck. Das bedeutet für mich Lebensqualität. TEXT Eleonora Scardanzan FOTO Rita Vollenweider

k Eleonora Scardanzan arbeitet in der Abteilung Corporate Communications und PR und ist im Bereich der internen Kommunikation tätig.

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WOHNTRENDS

Wie wir in Zukunft wohnenDie Wohntrends kommen nicht mehr alle aus den USA, sondern von überallher: Microliving aus Japan, Co-Living aus Skandinavien oder improvisiertes Wohnen aus Beirut. Für die Zukunftsforscherin Martina Kühne bleibt die Nachbarschaft trotz Digitalisierung und Smarthome wichtig – und Schwamendingen hat das Potenzial als neues Zürcher Trendquartier.

TEXT Nadja Häberli FOTOS Daniel Bossart

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WOHNTRENDS

Wohnen hat viel mit Ge-wohnheit zu tun und ist eher ein langsames The-ma. Es verändert sich nicht von heute auf mor-gen – und kurzfristige

Trends prallen oft an der Wohnungstüre ab. Auch ist Wohnen etwas sehr Privates. Dennoch schleichen sich die langfristigen gesellschaftlichen Entwicklungen wie Individualisierung, Flexibilisierung oder demografi-sche Entwicklungen langsam ins Wohnen ein und ver-ändern es unspektakulär.

Wohnlösungen aus aller WeltDie Kultur und die Geschichte eines Landes beeinflus-sen seine Zukunft stark. Beispielsweise ist in Japan der Trend vom Microliving kein neues Thema, weil die Be-völkerung aufgrund der hohen Mietzinsen und des Platzmangels schon lange auf engem Raum leben muss. Die Schweiz kann für das verdichtete Bauen von Japan lernen, wie Räume anders konfiguriert und an-ders genutzt werden können. Neben Japan setzen auch die nordischen Länder mit kollektiven Wohnfor-men (für Individualisten) neue Trends. Also zusammen-leben, aber doch Privatsphäre haben. Von Entwick-lungsländern lernen wir viel vom Improvisieren: Beispielsweise in Beirut, wo die öffentliche Infrastruk-tur nicht mehr funktioniert, organisieren sich die Bür-ger nachbarschaftlich untereinander.

Innovation, wo sie niemand erwartetEs gibt ganz viele interessante Städte. Biel ist sehr span-nend und wird immer wieder als Trendstadt ausgerufen. In Biel gibt es viel Freiraum und eine multikulturelle Be-völkerung, wo verschiedene Ansichten, Lebensweisen usw. aufeinanderprallen – beides braucht es für Innova-tion. Dies gilt auch für Trendquartiere: Damit Neues ent-stehen kann, braucht es Reibung, unterschiedliche und hungrige Leute, die etwas bewirken wollen, und gewisse Freiräume, die genutzt werden können. Manchmal ent-stehen dort Trends, wo wir es am wenigsten erwarten, zum Beispiel in Zürich Schwamendingen.

Dank der Digitalisierung werden auch abgelege-ne Täler oder Inseln wie Bali immer interessanter. Das Lebens- und Arbeitsmodell der sogenannten digitalen

Nomaden ist zwar trendig, aber nicht für die grossen Massen gemacht. Die meisten Menschen gehen Bin-dungen ein, schlagen Wurzeln und werden sesshaft. Darum bleiben auch die Städte begehrte Wohn- und Arbeitsorte.

EFH oder Siedlung? Der Trend zu Individualisierung und Flexibilisierung setzt sich fort. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden wird stärker. In der Stadt kann sich nicht je-der den Traum vom eigenen Boden erfüllen. Daher werden wir neue Wohnformen sehen, welche die Flexibilisierung und den Grund und Boden verbinden. Beispielsweise neue Reihen-EFH auf kleinstem Raum mit gewissen Vernetzungen. Eine solche trendige «Tiny House»-Siedlung soll bald in Basel entstehen.

Nachbarschaft wird trotz – oder gerade dank – der digitalen Vernetzung immer wichtiger. Das Bedürf-nis nach realen Bindungen zeigt sich immer mehr. Da kommen genossenschaftliche Wohnformen für ältere Personen, Familien mit Kindern oder Berufstätige sehr gelegen, da sich die Bewohner unterstützen und ge-meinsam organisieren können. Auch werden wir zu-künftig vermehrt Wohnformen sehen, wo sich Gleich-gesinnte zusammentun, wie im Nest Copenhagen, wo nur Unternehmer leben.

Einzug des Smarthomes Einerseits dringen auf jeden Fall neue technische Ent-wicklungen ins Wohnen ein und machen es einfacher und bequemer. Beispielsweise geht das Licht automa-tisch an oder der Kühlschrank bestellt fehlende Pro-dukte. Andererseits bleibt die Wohnung aber ein Rückzugsort und etwas sehr Privates. Darum wird wohl eine gewisse Skepsis bleiben, wie viel Techno-logie wir im Wohnen haben wollen.

Tipp: Nest Copenhagen http://nestcopenhagen.dk/

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Martina Kühne ist Mitinhaberin des interdiszipli-nären Büros «kühne wicki – Future Stuff» mit Expertise in Futures Research, Futures Development und Futures Implementation. Sie interessiert die Zukunft – und sie will die Zukunft schon heute mit wünschbaren Szenarien greif- und begreifbar machen. Mit ihrer Familie lebt sie in einer Genossen-schaft in Zürich und fühlt sich in der Wohnung am grossen Ess- tisch am wohlsten. Neben essen wird hier gearbeitet, gebastelt und zusammen diskutiert.

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Tipp

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«Zeig mir, wie du wohnst, und ich sag dir, wer du bist.» So lautet ein gern zitierter Satz, wenn Psychologen und Innenarchitekten vom Wohnstil auf den Charakter schliessen wollen. Art und Ort des Wohnens sagen viel aus über uns Menschen – sie können uns prägen und bedienen mitunter Vorurteile: Der Haushalt eines Singles in der Grossstadt weckt andere Assoziationen als der Paarhaushalt in einer Agglomerationsgemeinde oder jener einer kinderreichen Familie in einem Dorf auf dem Lande. Die Beschreibung in den Wohnungs-annoncen trägt dazu bei: Vom «Urban Living» bis zum «Alpenchic» ist alles zu haben, wobei bald die Ort-schaft, der Grundriss oder die Innenausstattung der Im-mobilie gemeint ist.

Unabhängig von Lage und Einrichtung schafft das Zusammenleben unter einem Dach besondere Nähe. Es bringt jedoch auch vielfältige Herausforderungen mit sich. Die Mitbewohner müssen Naheliegendes regeln, zum Beispiel wer für welche Art von Haushalt-arbeiten zuständig ist und ob bzw. wann gemeinsam gegessen wird. Die Diskussion um Kleinigkeiten kann anstrengend sein, wie etwa die Frage nach der – in

den Augen des Partners – korrekten Benutzung des Zahnglases.

Solche Probleme treten in den Hintergrund, wenn man sich gemeinsam über den Nachbarn ärgern kann, ein jahrtausendealtes Phänomen in zahllosen Facetten. Vor ein paar Jahren nächtigten wir in einem Wohnmo-bil auf einem Campingplatz in der Nähe einer ameri-kanischen Grossstadt. Freundlicherweise half uns ein anderer Camper sofort aus mit Holz zum Grillen. Nach dem Eindunkeln gab’s aus allen Himmelsrichtun-gen Musik, die immer lauter lief. Um elf fand ich es noch lustig, um Mitternacht allmählich mühsam, mor-gens um eins anstrengend, um halb zwei eine Zumu-tung … Als ich den Waschraum aufsuchte und zuse-hen musste, wie der Hund unseres Nachbarn die gleiche Toilette benutzte wie ich, wurde mir das ver-meintlich lockere Zusammenleben in freier Natur zu viel. Ich wollte weg – ins Hotel mit Dusche und WC ganz für mich allein! Herzlich, Philipp Gmür

Urban Living, Alpenchic

und Campingplätze

GMÜRS WELT

FRAGEN, IDEEN, [email protected]

TEXT Philipp Gmür, Group CEO ILLUSTRATION Kornel Stadler

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Dein Leben in der Zukunft. Kunstwettbewerb für Kinder.

Kinder malen oder basteln ihr Leben in der Zukunft.Teilnahmeberechtigte sind Kinder im Alter von 6 bis12 Jahren. Jeder der fünf Gewinner darf zwischenRio Roller Signature Rollschuhen, PolaroidkameraFUJIFILM Instax Mini 8 Minion oder Caran d‘AcheSupracolor Soft Aquarelle – Sortiment mit 40 Farben– aussuchen.

Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt‘s im Blog-beitrag vom 15. April 2019 auf helvetia.ch/stories.

Bei Fragen wenden Sie sich an Esin Ezer, [email protected].

Der Wettbewerb endet am 1. Juli 2019.

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Kinder.Kunst.

Zukunft. Bastle Deine

Zukunft!

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bewegen Der Weg ist das Ziel

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM SOMMER 2019

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