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im dialog Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling Design Schweizer Stehsitzer Produkte Einsatz bestimmt Antriebsart Magazin für Kunden und Partner

Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling imdialog

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Page 1: Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling imdialog

imdialogAusgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling

DesignSchweizer Stehsitzer

ProdukteEinsatz bestimmt Antriebsart

Magazin für Kunden und Partner

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3 Seit Jahren sorgt die kleine SchweizerIdeenschmiede Rinspeed auf dem GenferAutosalon zuverlässig für den Hinguckerschlechthin. Ohne Frank M. Rinderknechtsspektakuläre Konzeptfahrzeuge wäre dieAutoschau fast schon ein wenig langweilig.Diesmal präsentiert er seinen micro MAX –einen Kleinstbus, der mit 3,7 Metern kaumlänger ist als ein Mini. Die Fahrzeughöhevon 2,2 Metern sorgt dennoch für ein groß-artiges Raumgefühl. Der Clou: Das Fahrzeughat nur einen Sitzplatz für den Fahrer. DiePassagiere müssen stehen.

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i Frank M. Rinderknecht

3 Geboren am 24. November 1955 in Zürich,

lebte der junge Schweizer längere Zeit im

sonnigen Los Angeles. Zurück in der Heimat

begann er sein Maschinenbaustudium an der

ETH Zürich. Gleichzeitig startete Rinderknecht

den Import von Sonnendächern aus den USA

und gründete 1979 schließlich die Rinspeed

AG. Seither sind der Autovisionär und seine

Kreativschmiede für futuristische und innova-

tive Konzeptfahrzeuge berühmt. Premiere

feiern seine Prototypen seit 1979 auf dem

Genfer Automobilsalon.

www.rinspeed.eu

DESIGN

SchweizerStehsitzerNeben Bergen, Schokolade undUhren sind die Schweizer auchfür ihre innovativen urbanenVerkehrskonzepte und den Genfer Autosalon weltbekannt.Der microMAX soll nun den Nah-verkehr revolutionieren.

EDITORIAL

Innovativ ins neue JahrLiebe Leserinnen und Leser,

seit zwei Jahren stellt Linde Material Handling sein über vierzigjähriges Know-how im Bereich der elektrischen Antriebssysteme auch externen Unternehmenzur Verfügung. Seit Anfang dieses Jahres ist daraus der Geschäftsbereich „NewBusiness & Products“ entstanden. Die bereits realisierten Projekte reichen vomgemeinsam mit dem Hamburger Um rüster Karabag entwickelten Elektroauto„NEW 500E“ über die Zwei-Wege-Fahr zeuge Rotrac E2 und E4, die rein elektri-sche Güterzüge von bis zu 500 Tonnen Ge wicht ziehen können, bis zur ersten elektrisch angetriebenen Hebebühne für das Be- und Entladen von Flug-zeugen. Mit den Linde eco-Kits lassen sich außerdem Antriebe zu komplettelektrischen umrüsten. Ein weiteres Highlight erwartet die Fachwelt auf demGenfer Automobilsalon: der futuristische Stehsitzer microMAX (Seite 2). DieStudie der Schweizer Ideenschmiede von Frank M. Rinderknecht mit Elektroan-trieb von Linde soll vor allem den innerstädtischen Nahverkehr revolutionieren.

Nach wie vor halten sich Elektro-Stapler und verbrennungsmotorische Staplerbei den Neuverkäufen in Deutschland die Waage. Auf Seite 8 haben wir diebeiden Antriebsvarianten gegenübergestellt. Zwei Reportagen in diesem Heftzeigen konkrete Einsatzfälle unterschiedlicher Modelle.

Bei einem weiteren wichtigen Thema haben wir uns Expertenrat geholt. Derdemografische Wandel mit einer sich umkehrenden Alterspyramide führt dazu,dass die Lebensarbeitszeit der Mitarbeiter steigt. Über die Folgen dieser Ent-wicklung und wie sich Betriebe aus der Logistikbranche darauf einstellen kön-nen, steht Professor Willibald A. Günthner von der TU München ab Seite 10Rede und Antwort.

Nach dem Cup ist vor dem Cup: In Kürze fällt der Startschuss für die 9. Meister-schaft der Staplerfahrer. Wir freuen uns auf viele Teilnehmer bei den regionalenQualifikationswettkämpfen und bitten Sie, geeignete Mitarbeiter aus IhremBetrieb auf die Termine hinzuweisen (Seite 11).

Viel Spaß bei der Lektüre

wünscht Ihnen

Emil SchneiderLeiter Marketing Deutschland, Linde Material Handling

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ges Spektrum von Fahrzeugen und Antrie-ben zu elektrifizieren – alles aus einerHand und günstiger als viele denken“, sagtMaik Manthey, Leiter des Bereichs. Daspasst in die Vision von Rinderknecht, dennfür ihn ist der Elektroantrieb langfris tig dereinzig gangbare Weg für die automobileZukunft. q

CityshuttleBis zu drei erwachsene Mitfahrer und einKind haben im microMAX Platz. Zusätzlichkann auch ein Kinder- oder Einkaufswagenmitgenommen werden. Die Stehsitze sindmit Sicherheitsgurten ausgerüstet. Zudemgibt es an Bord Kaffeemaschine, Kühl-schrank und Internetzugang. Für längereReisen ist der microMAX aber nichtgedacht. Vielmehr soll der elektrisch ange-triebene Kleinstbus den Kurzstreckenver-kehr revolutionieren, erläutert FirmenchefRinderknecht. Er hat dabei vor allem Mit-fahrzentralen und deren Nutzer als Ziel-gruppe im Blick. Aufgrund der großzügigenInnenraumhöhe ist der microMAX für den„öffentlichen Individualverkehr“ geeignet.Verschiedene Ausstattungsmodule erlau-ben aber auch die Ausgestaltung als Liefer-wagen oder mobile Werkstatt für Hand-werksbetriebe.

„Das Auto zur App“„Moderne Mitfahrzentralen sind heute Web-und Smartphone-basiert. Sie arbeiten inEchtzeit: Jemand will regelmäßig zur Arbeitoder jetzt gleich irgendwohin und findet –ruckzuck – den Fahrer, der ihn mitnimmt. DermicroMAX mit seinen neuartigen Stehsitzenist genau das richtige ‚Ding’ für den schnel-len Transfer im Nahverkehr“, verdeutlicht

Bitte einsteigen und stehen bleiben! Der neue, elektrisch betriebene Kleinstbus microMAX bietet seinen

Passagieren Stehsitze – nebst Kaffeemaschine, Kühlschrank und Internetzugang. Denn der Erfinder Frank

M. Rinderknecht sieht die Zukunft des Nahverkehrs im Stehen.

Ob „Fliegen“ unter Wasser oder „Fahren“ mit Hochge-

schwindigkeit auf der Straße oder Wasseroberfläche –

Rinspeed realisiert seit 1979 Automobil-Träume.

Mobilitätsvisionär Rinderknecht. Er sei quasi„das Auto zur App“, sagt er. Der Kleinstbusmade in Switzerland wolle dazu animieren,„einzusteigen und mitzufahren, weil esbequem und unkompliziert ist“.

Öffentlicher IndividualverkehrNeben Technik von weiteren Partnern ausder Automobil- und Zulieferindustrie stecktauch das Know-how von Linde MaterialHandling im Konzeptauto microMAX. DerElektroantrieb mit einer Spitzenleistungvon 28 kW, das Leistungs-Modul mit Luft-kühlung sowie die LINC 1-Steuerung stam-men aus der Serienproduktion von LindeMH und basieren auf Komponenten desElektro-Staplers Linde E35.

Elektrische ZukunftZur Zusammenarbeit mit Linde kam es nacheinem Besuch Rinderknechts auf demStand zur Messe Automechanika in Frank-furt. Für Linde ist es eine weitere Anwen-dung aus dem neuen Geschäftsbereich„New Business & Products“. „Wir habendie Motoren, die Steuerung und dasSoftware-Know-how, um ein vielfälti-

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Ein Mann mit Visionen: Frank M. Rinderknecht. Mit

seinen weltberühmten Prototypen bricht er mit

allen automobilen Konventionen.

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3 Das Jahr 2013 startete bereits sehr frühmit einem echten Messe-Highlight – derLogiMAT in Stuttgart. Perfekt inszeniert warder Messeauftritt der Linde-Händler Hof-mann Fördertechnik und Schöler Förder-technik AG.

Unter dem Motto „Energie für Ihre Zukunft“wurden auf dem 240 Quadratmeter großenStand Produkte, Systeme und Services unterden Aspekten „Emissionsreduzierung“,„alternative Antriebssysteme“ sowie „Si -cherheit & Komfort“ präsentiert. Die SchölerFördertechnik AG stellte zudem eine Eigen-entwicklung auf dem Gebiet der Batterie-wechselsysteme vor, die bereits zum Patentangemeldet ist. Auch der im Vorjahr zum

ersten Mal erfolgreich präsentierte Ge -braucht gerätestand mit zusätzlichen 32Quadratmetern Fläche wurde neu aufgelegt.

Schöler-Vertriebsvorstand Ulrich Kurz fasstzusammen: „Mit unserem gemeinsamenMessestand zeigten Linde sowie die Händ-ler Schöler Fördertechnik und Hofmann För-dertechnik einmal mehr, welche Möglich-keiten ein gutes Zusammenspiel von Pro-duzent und Händler den Kunden eröffnet.“

EvolutionProdukthighlight auf dem Messestandwaren die neuen EVO-Modelle der ver-brennungsmotorischen Stapler-BaureiheLinde H20 bis H50 mit 2 bis 5 Tonnen Trag-

LOGIMAT 2013

„Energie für die Zukunft“Die Linde-Händler Schöler und Hofmann inszenierten erneut den Messeauftritt von Linde Material Handling auf der LogiMAT.

last. Die Diesel- undTreibgasstapler mit demNamenszusatz „EVO“ verspre-chen den Betreibern neben aktuellsterMotorentechnologie eine größere Energie-effizienz sowie mehr Ergonomie undSicherheit für den Fahrer.

Neben neuen Motoren (44 bis 55 kW) mitserienmäßigem Partikelfilter, die bereitsdie Abgasnormen der Zukunft erfüllen,sorgt eine Axialkolbenverstellpumpe in derHubhydraulik für die bedarfsgerechte Ver-sorgung mit Öl. Dadurch sparen die Gerätebis zu 20 Prozent Treibstoff und erzeugenweniger Emissionen. Gleichzeitig arbeitendie Fahrzeuge hörbar leiser.

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Weitere technische Highlights sind derserienmäßige „Curve assist“, der automa-tisch die Geschwindigkeit des Staplers inKurven reduziert, sowie der ebenfalls seri-enmäßige elektronische Motorschutz. Erüberwacht die Unter- oder Überschreitungwichtiger Fahrzeugparameter und warntbei Bedarf über eine Fehlermeldung imDisplay oder im weiteren Eskalationsver-lauf durch eine Leistungsreduzierung. Dieneue Sitzgeneration bietet zudem deutli-che Verbesserungen hinsichtlich Schwin-gungsabkopplung und Fahrerkomfort. q

i Der neue Maßstab. Linde H 20 – H 50 EVO

Ergonomischer

Ergonomisch opti-

mierter Sitz- und

Bedienkomfort.

Wirtschaftlicher

Vom TÜV-Nord abgenom-

mene Leistungstests

beweisen die technische

und wirtschaftliche Überle-

genheit von Linde-Staplern.

Sicherer

Automatische Geschwindig-

keitsregelung in Kurven.

Sparsamer

Insbesondere durch die Ver-

stellpumpe sparen die Geräte

10 bis 28 Prozent Kraftstoff

Schadstoffärmer

Durchschnittlich 69 Prozent weniger

Emission als der Gesetzgeber fordert.

Die LogiMAT hat sich in der deutschen

Messelandschaft sehr gut etabliert. Insbesondere

Fachbesucher aus dem Südwesten Deutschlands schätzen

kurze Wege und persönliche Atmosphäre. In diesem Jahr zeigten

Austeller aus 25 Ländern auf insgesamt mehr als 74.000 Quadrat -

metern Ausstellungfläche neue sowie bewährte Produkte und Dienst-

leistungen rund um die Intralogistik. Offen und einladend: der

Messestand der Linde-Händler Hofmann Fördertechnik GmbH aus

Neckarsulm und Schöler Fördertechnik AG aus Stuttgart in Halle 8.

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3 Die Artikelvielfalt explodiert, Hochregale wachsen indie Höhe, immer schneller sol len Waren und Materialumgeschlagen werden. Gleichzeitig rücken die auf denFahr er wirkenden Humanschwingungen in den Fokus. Dakommt die neue Schubmaststapler-Generation von Lindegenau zum richtigen Zeitpunkt. Mit neuen technischenMerk malen ausgestattet, sind die Modelle Linde R14 bisR20 im Traglast bereich von 1,4 bis 2 Tonnen vor allemproduktiver, kom f ortabler, servicefreund licher und bieteneinen größeren Variantenreichtum. Für hohen Bedien-komfort sorgt beispielsweise der abgekoppelte, vielfacheinstellbare Fahrerarbeitsplatz, der serienmäßig miteinem luftgefederten Sitz ausgestattet ist. Neu in dergesamten Branche sind auch das durchgehende Panora-ma-Schutzdach aus Panzerglas für freien Blick nach oben,die Konzepte für erhöhte Maststeifigkeit, reduzierteMast-Schwingungen und bis zu 20 Prozent gesteigerteResttrag fähigkeiten sowie – last but not least – der ver-besserte Zu gang zu den Servicekomponenten. Und weiljedes Lager andere Anforderungen hat, kann sich auchjeder Betreiber das für ihn passende Fahrzeug konfigurie-ren. Über sieb zehn Grundfahrzeuge sollen nach und nachzur Verfügung stehen, überdies verschiedene Chassislän-gen und -breiten, Ge räte in Standard-, Drive-In- oderKühlhaus-Ausführung, die sich mit unterschiedlichen Bat-teriegrößen und hunderten von Mastvarianten kombinie-ren lassen. Anfang März beginnt der Verkauf der neuenLinde-Schubmaststapler. Dann finden Sie weitere Detailsunter www.der-schubmaststapler.de. q

PRODUKTE

PreviewDie neue Schubmaststapler-Generation LindeR14 bis R20 im Traglast bereich von 1,4 bis 2Tonnen.

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gerung in den bestehenden Strukturenrealisierbar. „Um die Leistung des Lagers zusteigern, brauchten wir die Einbindung desMultishuttles“, erklärt Christoph Hotopp,Director Customer Service Operations.„Gleichzeitig haben wir die Warenströmeoptimiert: die Packplätze befinden sich nunneben den unterschiedlichen Lagerberei-chen, der Versandbereich direkt an derRampe. Mit diesem Upgrade sind wirzukunftsfähig. Unser Ziel ist es, Teilever-fügbarkeit und Liefertreue bis 2015 ummindestens zwei bis drei Prozentpunkte zusteigern und die Produktivität des Lagersum 16 Prozent zu erhöhen.“

Flitzende KleinteilebehälterDas auf halber Strecke zwischen denLinde-Standorten in Aschaffenburg unddem Frankfurter Flughafen gelegene Welt-

ersatzteillager umfasst 70.000 Artikelnum-mern auf 13.250 Quadratmetern. 15 Pro-zent der Positionen lagern im Schmalgang-lager und fünf Prozent im Großteilelager.Gut 80 Prozent der weltweiten Aufträgeentfallen hingegen auf Kleinteile, für dienun das Multishuttle zusammen mit dembisherigen Automatischen Kleinteilelagerzuständig ist. Das äußerst schnelle undhochflexible neue Lagersystem von Dema-tic hat Platz für rund 32.000 Kleinteile-Behälter und wickelt rund 2.500 Aufträgepro Tag ab.

KundenserviceMit über 700 Servicestützpunkten in über100 Ländern sichert Linde seine hohe Servicequalität. Um Einlagerung und Ver-sand von Originalersatzteilen kümmernsich im Weltersatzteillager mehr als 100Mitarbeiter. Sie lagern täglich etwa 25 Tonnen Material ein und bringen bis zu8.000 Einzelpositionen auf den Weg zu denServicetechnikern der Händler – in drin-gen den Fällen rund um die Uhr, an siebenTagen die Woche. Mit dem Multishuttlereduziert sich nun die Auftragsdauer ummehrere Tage, wodurch die Ersatzteile von nun an noch schneller zum Kundenkommen. q

3 Mitte Januar 2013 nahmen Linde undder Systempartner Dematic das neue Herz-stück der Ersatzteillogistik in Kahl am Mainin Betrieb: das Multishuttle – ein flexiblesLager- und Kommissioniersystem für Klein-teile, welches in die bestehende Infra-struktur des Weltersatzteillagers integriertwurde. Diese Investition in Höhe von 5,4Millionen Euro zielt vor allem auf eine Stei-gerung der Teileverfügbarkeit für die welt-weiten Kunden ab. Zeitgleich wurden dieinternen Logistikprozesse neu strukturiert.

Linde-MaßstäbeDie Bilanz des Standorts Kahl konnte sichauch vor der Modernisierung mit einer Tei-leverfügbarkeit von 95,3 Prozent sehenlassen. Jedoch waren die Lagerkapazitätenausgelastet, und weder ein weiterer Men-genzuwachs noch eine Produktivitätsstei-

i Das Multishuttle in Zahlen

3 Die Multishuttle-Anlage mit 48 Meter Länge und 12 Meter Breite ist auf einer Bühne installiert, darun-

ter befinden sich zehn ergonomisch optimierte Packstationen. Aus drei Gassen und 15 Ebenen werden

diese mit Kleinteile-Behältern versorgt. Für deren Ein- und Auslagerung flitzen insgesamt 45 Shuttles mit

einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Metern pro Minute in der Anlage hin und her. Pro Stunde bewegt

das Multishuttle 2.100 Behälter und sorgt dafür, dass an den Pick-&-Pack-Stationen unterhalb des Multi-

shuttles pro Tag 2.500 Ersatzteilbestellungen kommissioniert und versandfertig gemacht werden können.

SERVICE

Der Ersatzteil-TurboFür Kunden, die auf Ersatzteile warten, zählt nur eines: Schnelligkeit. Linde antwortet darauf mit einem „Turbo“in Sachen Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit – dem Multishuttle im Weltersatzteillager in Kahl am Main.

Blick vom Multishuttle in die Halle des Weltersatzteillagers in Kahl am Main: Das intelligente, automatische Lagersystem bewegt rasend schnell Kleinteile-Behälter über

mehrere Gassen und Ebenen. An den Pick-&-Pack-Stationen werden die Artikel von Mitarbeitern verpackt und anschließend versendet.

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3 Vergleicht man E- und V-Stapler, sprichtfür die E-Stapler vor allem ihre Umwelt-freundlichkeit: Batterieantriebe verursa-chen im laufenden Betrieb weder störendeGe räusche noch Abgase. Doch auch ver-brennungsmotorische Stapler verbessernihre Um weltbilanz immer mehr: Ein moder-ner Vierzylinder-Common-Rail-Dieselmotormit se rienmäßigem Partikelfilter macht die ak tuellen Modelle Linde H25 D bisH50 D EVO zu den saubersten Dieselstap-lern, die es je gab. Die ab 2013 für die Leis -tungsklasse von 37 kW bis 56 kW gelten-den strengen ge setzlichen Schadstoff-grenzwerte unterschreiten diese Staplerdabei sogar um durch schnittlich 69 Pro-zent.

Das Leistungsversprechen Diesel- und Treibgasstapler gelten nachwie vor als Spitzenreiter, wenn es um Um -schlagsleistung und Verfügbarkeit geht.Der kraftvolle hydrostatische Antrieb derLinde-Diesel- und Treibgasstapler bewäl-tigt selbst unter Volllast mühelos Steigun-gen und Rampen. Die Fahrer von Staplernmit Linde-Hydrostatik schätzen zudem diehohe Reversiergeschwindigkeit, die dieGeräte zum unschlagbaren Arbeitsgerätbei der Be- und Entladung von Lkw macht.Bei Einsätzen mit hohen mechanischen Be -lastungen, beispielsweise durch Fahrbahn-unebenheiten oder Umgebungseinflüssemit Staubbelastung, spielt der bewährteAntrieb zusätzlich seine Trümpfe aus. Kälte

im Winter oder Hitze im Sommer könnendem thermisch festen verbrennungsmoto-rischen Stapler ohnehin wenig anhaben.

Der Faktor: KostenDie Anschaffungskosten für Diesel- undTreibgasstapler liegen in der Regel unterdenen für Elektrostapler. Zudem brauchenBatteriestapler eine Ladestation oder einenOnboardlader sowie zusätzliche Wechsel-batterien für den Mehrschichtbetrieb. Die-selstapler hingegen können die häufig vor-handene Kraftstoffversorgung mitnutzen.Treibgasstapler werden in der Regel mitTreibgasflaschen betrieben, die wiederumgewechselt beziehungsweise bevorratetwerden müssen. Ab einer bestimmten

PRODUKTE

Einsatz bestimmt AntriebsartDas Thema Elektromobilität ist in aller Munde. Trotzdem liegt die Zahl der neuverkauften Elektrostapler inDeutschland nur wenige Prozentpunkte über der verbrennungsmotorischer Geräte. Warum das so ist undworin die Vor- und Nachteile von Diesel-, Treibgas- und Elektrostaplern liegen, zeigt der folgende Artikel.

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i Vor- und Nachteile bei verschiedenen Antriebsarten

Elektrostapler Dieselstapler Treibgasstapler

Anschaffungspreis – + ±Energiekosten + – –Umschlagsleistung – + +Service + ± ±Flexibilität – + +Emissionen + – –

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Betriebsstundenzahl lohnt die Investition ineine Treibgastankstelle. Jedoch gilt zubedenken: Über die gesamte Einsatzdauereines Staplers machen die Anschaffungs -kos ten nur einen (geringen) Teil der Ge -samtkosten aus. Ähnliches gilt für Energie-und Servicekos ten. Am stärksten zu Bucheschlagen die Personalkos ten mit rund 80Prozent an den Gesamtkosten. WelcheAntriebsart bei der wichtigen Frage nachden Personalkos ten die Nase vorne hat,hängt jedoch vom konkreten Einsatzfallab.Wichtige Einflussgröße ist die Produkti-vität des Staplers. Sie wirkt sich unmittelbarauf die Personal kosten aus.

Die EnergiekostenBasierend auf dem vom TÜV-Nord abge-nommenen Ga belstaplerleistungstest istder Elektrostapler bei den Energiekosten in der Regel die erste Wahl, gefolgt vonTreibgasstapler und Dieselstapler. Dochauch bei dieser Reihenfolge entscheidetder Einzelfall. Denn ist der Elektrostaplermit zusätzlichen Stromverbrauchern aus-gerüstet, wie etwa Anbaugeräten, elektri-scher Heizung oder Klimaanlage, schlägtsich dies negativ auf die Energiebilanz nieder und verringert die Batterielaufzeit.

Die ServicekostenHinsichtlich der Servicekosten hat der Elek-trostapler insgesamt die Nase vorn. Die ge kapselten Drehstrommotoren sind nahe-zu wartungsfrei. Aufmerksamkeit verlangtjedoch die Batterie, die gleichzeitig einennicht ganz unwesentlichen Kostenfaktordarstellt. Ihre Lebensdauer hängt in star-kem Maße von der Batterietemperatur, der

MELDUNGEN

ImpressumHerausgeber

Linde Material Handling GmbH

Aschaffenburg, www.linde-mh.de

Verantwortlich für die Inhalte

Heike Oder, Linde Material Handling GmbH

Redaktion, Layout, Lithografie

Lattke und Lattke GmbH, Reichenberg

Druck

Hinckel-Druck GmbH, Wertheim

Alle Rechte vorbehalten. Irrtümer und

Druckfehler vorbehalten. Nachdruck nur

mit Genehmigung des Herausgebers.

Fotos

Linde Material Handling, Uwe Rasp, Getty

Images, iStockPhoto, Fotolia, Picture Alliance,

Frank M. Rinderknecht, Willibald A. Günthner,

TU München, Econ-Awards, Zalando

Strom entnahme pro Zeiteinheit, Pflege undWartung sowie den auf sie einwirkenden me -chanischen Belastungen ab. Aufgrund desgrößeren Bedarfs an Motor- und Hydraulikölverursachen Diesel- und Treibgasstapler zwarhöhere Servicekosten als Elektrostapler. Mitihren langen Wartungsintervallen, der hohenGe samtverfügbarkeit und der Langlebigkeitvon Motor und Zubehör haben sie aber eben-falls schlagkräftige Argumente auf ihrer Seite.Zu dem kommen Diesel- und Treibgasstaplermit Hydrostatik ohne verschleißende Kompo-nenten wie Getriebe, Differential und Bremseaus.

Das FazitWelche Antriebsart für welchen Einsatz diewirtschaftlichste ist, hängt von zahlreichenFaktoren ab. Kommt der Stapler überwiegendim Innenbereich zum Einsatz, spricht vielesfür einen Elektrostapler. Ist hingegen einehohe Flexibilität des Geräts gefragt, sind Steigungen zu bewältigen, Lasten zu verzie-hen oder wird in harten, intensiven Einsätzendauerhaft eine hohe Umschlagsleistungabverlangt, empfiehlt sich ein verbrennungs-motorischer Stapler. Um jedem Betreiber einekonkrete Hilfestellung bei anstehenden Investitionsentscheidungen zu geben, hatLinde einen Kalkulator basierend auf demvom TÜV-Nord abgenommenen Gabelstapler-leistungstest entwickelt. Die Berücksichti-gung der individuellen Kundenanforderungengepaart mit den Ergebnissen aus der Wirt-schaftlichkeitsberechnung und der Bera-tungsleistung der kompetenten Vertriebs-mannschaft sind die beste Basis bei der Auswahl des passenden Staplers für die je -weilige Anwendung. q

Megaschrank

Der OnlinehändlerZalando hat in Erfurtsein erstes selbstkonzipiertes Logis -tikzentrum eröffnet.Mit einer Lagerflä-che von 120.000Quadratmetern istes nach eigenenAngaben das größte Warenlager fürSchuhe und Mode in ganz Europa.Beliefert werden Kunden in 14 euro-päischen Ländern. q www.zalando.de

Gold für LindeBei den Econ-Awards 2012 des gleich-namigen Wirtschaftsverlages gewannLinde in der Kategorie PR-Aktivitäteneine Gold-Prämierung. Die Jury zeich-nete damit die Roadshow und dieKom munikationsmaßnahmen rund um das E1-Elektro-Kart aus, das ausOriginalbauteilen der aktuellen Elek-tro-Staplerreihe besteht. q

www.econ-awards.de

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3 imdialog: Wie wirkt sich der demografi-sche Wandel auf die operative Logistikaus?Professor Günthner: Der Anteil der Er -werbs tätigen über 50 Jahren wächst konti-nuierlich an. Gleichzeitig steigt mit demAlter die Arbeitsunfähigkeit der Beschäftig-ten in der Branche. Das bedeutet: Mit zu -nehmend älterer Belegschaft steigt derdurchschnittliche Krankenstand.imdialog: Wie kann man dieser Situationentgegenwirken? Professor Günthner: Das Thema Vorsorgeist hier meines Erachtens noch nicht soangekommen wie in Produktion oder Mon-tage. Dabei haben in der Logistik vieleArbeitsplätze mit körperlicher Belastung zutun. Heben, Tragen und Umsetzen vonLasten – häufig unter ungünstigen klimati-schen Bedingungen – sind genau die Belas -tungen, die ältere Mitarbeiter schlechtererledigen können. Wir haben 45 Betriebe

untersucht und festgestellt, dass an fastallen Arbeitsplätzen, die mit Lastenhebenund -umsetzen zu tun hatten, die Menschenergonomisch überlastet sind. imdialog: Welche Beschwerden tretendenn auf?Professor Günthner: Tiefe Rumpfbeugenführen oft zu Rückenbeschwerden, Hebenund Tragen schwerer Lasten zu Schulter-oder Gelenkbeschwerden, Überkopfarbeitzu Nackenbeschwerden, auch ein fehlenderoder ausschließlicher Sitzanteil tut nicht gut.imdialog: Ist den Mitarbeitern das ThemaGesundheitsvorsorge bewusst?Professor Günthner: Auch hier muss mannoch mehr tun. Mitarbeiter verzichten zumBeispiel oft auf Montagehilfen, weil es ohnesie schneller oder scheinbar bequemergeht. Deshalb muss man etwa durch Schu-lungen ihr Bewusstsein wecken. imdialog: Welche Entwicklungen sind zuerwarten?

Professor Günthner: Arbeitsplätze, die sehrhoch belastet sind, werden in Zukunft ver-stärkt automatisiert. Bei körperlich belasten-den Arbeitsplätzen können Handhabungs -hilfen die Arbeit sehr erleichtern. Eine großeRolle spielt aber auch die Organisation. DieVision ist ein Logistik-Parcours, in dem durchständig wechselnde Beschäftigungen keineÜberlastungen entstehen. Also, dass einMitarbeiter zum Beispiel einen halben Taglang kommissioniert und einen halben Taglang Stapler fährt. imdialog: Wie sieht der ideale Logistik-Arbeitsplatz aus? Professor Günthner: Mit arbeitswissen-schaftlichen Methoden kann man sehr gutermitteln, zu welchen Belastungen die ein-zelnen Tätigkeiten führen. Mein Appellwäre, jeden Logistik-Arbeitsplatz mit diesenWerkzeugen zu planen, damit die Belastungnicht zu einer Krankheit führt und er demo-grafisch gesehen zukunftsfähig ist. q

INTERVIEW

Abwechslung tut gutDie körperliche Belastbarkeit von Mitarbeitern nimmt im Alter ab. Aufgrund des demografischen Wandels entsteht dadurch ein Engpass an ar beitsfähigen Menschen – auch in der operativen Logistik. Professor WillibaldA. Günthner vom Lehrstuhl für Fördertechnik und Materialfluss Logistik der TU München erklärt, was getan werden kann.

In den nächsten Jahrzehnten wandelt sich die

Beschäftigtenstruktur: Die Prognosen sehen

einen deutlichen Anstieg des Anteils der

Erwerbstätigen über 50 Jahren voraus. Mit

diesem demografischen Wandel steht zuneh-

mend die ältere Belegschaft im Fokus.

2010

2020

2030

2040

2050

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MELDUNGEN

Champion gesucht

3 Fingerspitzengefühl bei zig Pferdestärken, Balanceakte mit mehreren Ton-nen – bei der Deutschen Meisterschaft der Staplerfahrer ist höchste Konzen-tration gefragt – und außerordentliches Können wird belohnt. Einfach nur imKreis fahren gibt es hier nicht. Auch in diesem Jahr können die besten Gabel-staplerfahrer auf regionaler Ebene zwischen April und September ihre Fähig-keiten unter Beweis stellen, um dann ins große Finale des StaplerCup 2013einzuziehen. Die nationale Meisterschaft findet dann mit einem vielfältigenRahmenprogramm in Aschaffenburg vom 20. bis 22. September statt. Hierverwandelt sich der Schloßplatz zur Wettkampfarena und umringt von mitfie-bernden Zuschauern wird der nächste deutsche Stapler-Champion gekürt.Alle Fahrer mit einem gültigen Staplerführerschein haben die Chance, bei die-sem Spektakel live dabei zu sein. Es winken Ruhm, Ehre und Preise, wenn dieFinalisten hinter dem Steuer ihre Erfahrung und ihr Know-how vor dem be -geis terten Publikum zeigen. Für die insgesamt 27 regionalen Wettbewerbekönnen sich Teilnehmer bei allen ausrichtenden Linde-Vertragspartnern oderüber die StaplerCup-Homepage anmelden. q

www.staplercup.com

Termine der regionalen MeisterschaftenBeutlhauser-Bassewitz, Hagelstadt, 22.6.2013; Beutlhauser, Dresden, 1.6.2013; Dietze &

Sohn, Schorfheide / OT Finowfurt, 7.9.2013; FSN Fördertechnik, Rostock, 1.6.2013; FSN

Fördertechnik, Hermsdorf, (offen); Gruma-Garching, 22.6.2013; Günsel, Leipzig, 8.6.2013;

Hofmann, Neckarsulm, 4.5.2013; Jetschke, Hamburg, 8.6.2013; Jungbluth, Riegelsberg,

8.6.2013; Jungbluth, Kruft, 29.6.2013; Lindig, Eisenach, 29.6.2013; Müller, Nürnberg,

29.6.2013; MV Fördertechnik, Blankenhain, 25.5.2013; Pahlke, Haan, 22.6.2013; Pelzer,

Kerpen-Sindorf, 8.6.2013; Richter, Herborn, 7.9.2013; Sander, Chemnitz, 29.6.2013; Schö-

ler, Bad Waldsee, 6.7.2013; Schrader, Essen, 15.6.2013; Suffel, Aschaffenburg, 22.6.2013;

Trafö, Wustermark, 1.6.2013; Vesta, Neubrandenburg, 25.5.2013; Willenbrock, Bremen,

15.6.2013; Willenbrock, Hannover, 8.6.2013

Termine: Stand Februar 2013

i Willibald A. Günthner

3 Prof. Dr.-Ing. Dipl.-

Wi.-Ing. Willibald A.

Günthner leitet den

Lehrstuhl für Förder-

technik Materialfluss

Logistik (fml) der TU

München. Zudem ist er

unter anderem stellver-

tretender Vorsitzender im Wissenschaftlichen

Beirat der Bundesvereinigung Logistik (BVL),

Vorstandsmitglied der Wissenschaftlichen

Gesellschaft Technische Logistik (WGTL e.V.),

Mitglied im Vorstand der VDI-Gesellschaft Pro-

duktion und Logistik (GPL) und Vorsitzender

des VDI-Fachbereichs Technische Logistik

sowie Jurymitglied für mehrere Förderpreise.

www.fml.mw.tum.de

imdialog 1/2013 11

2060

Deutsche Meisterschaft der Staplerfahrer

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LOGISTIK

Begehrtes ArbeitstierInnerbetriebliche Logistik ist auch bei der Heidelberger Kalksandstein GmbH in Babenhausen bei Darmstadt vonentscheidender Bedeutung. Fiel der eingesetzte Großstapler wegen Reparatur oder Wartung aus, drohte demBaustoffhersteller ein kompletter Stillstand bei der Lkw-Beladung. Deshalb entschieden sich die Verantwortli-chen, in einen weiteren schweren Dieselstapler mit 14 Tonnen Tragfähigkeit zu investieren.

3 Die Heidelberger Kalksand stein GmbHin Babenhausen liefert verschiedene Kalk-sandsteine, Bauplatten aus Kalksandsteinund technisches Zubehör. Rund 75 Prozentder benötigten Rohstoffmenge kommendirekt aus der benachbarten Sandgrube:Zusammen mit Wasser und ungelöschtemKalk wird in mehreren Produktionsstufenunter Einsatz von Druck und Hitze Kalk-sandstein in unterschiedlichen Abmessun-gen hergestellt – in zwei versetztenSchichten zwischen 6 Uhr morgens und 22Uhr abends. Jährlich produziert das Unter-nehmen etwa 35 Millionen Steine nach dervorgegebenen Maßeinheit „Normal For-mat“ (240 x 115 x 71 Millimeter). Verwen-dung findet der Kalksandstein aufgrundseiner hohen Rohdichte und Druckfestig-keit besonders im Baugewerbe.

Mobiles VerbindungsgliedDer innerbetriebliche Materialfluss im Kalksandsteinwerk funktioniert großteilsautomatisch über Förderbänder und schie-nengeführte Doppelwagen. Danebenhaben unterschiedliche Staplertypen einen

zentralen Part: Im Wareneingang entlädtbeispielsweise ein 1,4-Tonnen-Dieselstap-ler Fertigprodukte aus ankommenden Lkw,ein Elektrostapler wird in Kommissionie-rung, Paketierung und Verladung einge-setzt. Die Verladung kleinerer Kommissio-nen erledigt ein 4-Tonnen-Dieselstapler.Das mit Abstand wichtigste Flurförderzeugist jedoch ein Dieselstapler mit 14 TonnenTragfähigkeit und Steingreifer: Er nimmtdie bis zu 5,5 Tonnen schweren fertigenKalksandstein-Pakete vom Produktions-band und fährt diese auf den Freilager-platz, um sie einzulagern oder auf dieankommenden Lkw der Kunden (Baustoff-händler oder Bauunternehmer aus demRhein-Main-Gebiet) im Versandbe-reich zu laden.

Ohne Großstapler geht nichts„Theoretisch lief alles rund“, schildertDieter Spiehl, Werkleiter der Heidel-berger Kalksandstein GmbH inBabenhausen. Doch der Großstaplerentwickelte sich immer mehr zum

i Heidelberger Kalksandstein

3 Die Heidelberger Kalksandstein GmbH mit

Hauptsitz in Durmersheim bei Karlsruhe ist Teil

der HeidelbergCement AG. 2004 neu gegrün-

det, blickt das Unternehmen bereits auf eine

lange Tradition zurück: Seit über 50 Jahren ist

es in der Herstellung und im Vertrieb von Kalk-

sandstein tätig. Mittlerweile ist es mit 14

Standorten und 300 Mitarbeitern in Deutsch-

land und in der Schweiz vertreten.

www.heidelberger-kalksandstein.de

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Page 13: Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling imdialog

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sieht, da waren wir uns nicht sicher“,gesteht Dieter Spiehl. Deshalb prüfte undverglich er Angebote verschiedener Stap-lerhersteller und bezog auch die beidenHaupt-Staplerfahrer des Kalksandstein-werks in den Entscheidungsprozess mit ein.Zunächst zog der Linde H140 mit 1.200 Mil-limetern Lastschwerpunkt ihre Aufmerk-samkeit aufgrund des angegebenen Ver-brauchs von nur sieben Litern pro Betriebs-stunde auf sich. Weitere Pluspunkte desStaplers überzeugten: Produktivität,Bedienerfreundlichkeit sowie der schnelleund kompetente Service des Anbieters Suffel Fördertechnik GmbH. „Um aber ganzsicher zu sein, kamen wir mit der gesamtenVerlademannschaft nach Aschaffenburg zuunserem Linde-Vertragspartner und sindden Linde H140 ausgiebig probegefahren“,berichtet Spiehl. „Dabei haben uns Technikund Qualität endgültig überzeugt – und

unsere Entscheidung stand fest.“

Schnell und millimetergenauMittlerweile ist der Linde-Groß-

stapler mehrere Monate imEinsatz. Quasi automatisch

ist der Wartungsaufwanddurch den hydrostatischen

Antrieb gesunken. „Es gibt kei-nen anderen Hydrostaten in

dieser Klasse, das hat uns

schon beeindruckt“, sagt Spiehl. „Undunsere Fahrer sind von dem feinfühligen,millimetergenauen Fahren und Hebenbegeistert. Zusammen mit der kompaktenBauweise des Geräts sind schnelle undeffektive Manöver möglich.“ Der Linde-Großstapler verfügt statt Gabelzinken übereinen hydraulischen Steingreifer: Damitkönnen die bis zu 5,5 Tonnen schwerenSteinpakete auf einmal vom Band genom-men und bis zu fünf Lagen hoch auf denFreilagerplatz transportiert werden. Zusätz-lich spart der Linde H140 Platz und Zeit:Dank des hydraulischen Ausschubs desGreifers um bis zu 2.100 Millimeter belädtder Stapler die Lkw von einer Seite. FürStabilität und Sicherheit sorgen Sperrventi-le zum Ausgleich der Pendelbewegungensowie eine Fahrsperre während des Aus-schiebens der Greifarme. Als weiteres Pluserweist sich die geräumige Kabine inklusi-ve Klimaanlage und luftgefedertem Fahrer-sitz. Auch die Bedienung sämtlicher Hub-mastfunktionen über in die Armlehne inte-grierte Joysticks kommt nach Auskunft desWerkleiters bei den Mitarbeitern sehr gutan. „Ehrlich gesagt wollen die Staplerfah-rer überhaupt nicht mehr runter von derMaschine“, scherzt Dieter Spiehl. „Undhätte das Gerät nicht so einen hohen Mast,würden sie damit sicher auch nach Hausefahren.“ q

Flaschenhals des innerbetrieblichen Mate-rialflusses: Standen Reparaturen oder Wartungen am Gerät an, machte sich derAusfall besonders im Versandbereichschmerzlich bemerkbar. Dann mussten dieLkw-Fahrer mit Hilfe von Kranwagen beider Beladung selbst Hand anlegen, wasmühsam und zeitintensiv war. Die für jedeBeladung vorgesehene Maximalzeitspannevon 30 Minuten konnte oftmals nicht mehreingehalten werden. Die Folge: Staus undlängere Wartezeiten im Versandbereich.Anfang 2011 begab sich Werkleiter Spiehldeshalb auf die Suche nach einem neuenDieselschwerstapler, der das Problemlösen sollte – und an den er einige Anfor-derungen stellte: Das Gerät sollte einer-seits zuverlässig und wirtschaftlich sein,andererseits dem Bediener einen ergono-

mischen Arbeitsplatz bieten. Zudem legteSpiehl großen Wert auf Wartungs-freundlichkeit und Reaktionsfähigkeitdes Kundendienstes.

14 Tonnen probefahrenMit der Marke Linde war Spiehl be reitsin der Vergangenheit sehr zufriedengewesen, stammten doch die beidenDieselstapler mit 1,4 und 4 TonnenTragfähigkeit sowie der Elektrostapleraus der Aschaffenburger Stapler-schmiede. „Aus eigener Erfahrungkonnten wir bereits bestätigen, dassLinde bei Staplern bis 8 Tonnen füh-rend ist. Wie es jedoch bei den

schweren Dieselstaplern mit Trag -fähigkeiten über 10 Tonnen aus-

Dieter Spiehl, der technisch

versierte Werkleiter der Hei-

delberger Kalksandstein

GmbH in Babenhausen, ent-

schied sich gemeinsam mit

seinen Mitarbeitern nach

ausgiebigen Probefahrten

für den Linde H140.

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Page 14: Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling imdialog

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EINSATZREPORTAGE

Logistik für Tür und TorDas Türenwerk Prüm nutzt für seine innerbetriebliche Logistikeinen Mix aus Automatisierung und Staplereinsatz.

und Ent ladung, Streckentransporte sowieKommissionierung im Logistikzentrum wer-den rund 40 Flurförderzeuge eingesetzt.

Breite EinsatzgebieteDie Stapler und Lagertechnikgeräte erfüllenunterschiedliche logistische Aufgaben: Die-selstapler mit 3,5 Tonnen Tragfähigkeit über- nehmen Streckentransporte und kommenam Anfang und Ende der Materialflusskettezum Einsatz. Sie entladen Rohmaterial ausden ankommenden Lkw und bringen diesesdirekt vor die Anlagen der einzelnen Ferti-gungsbereiche. Nach Produktion, Lagerungund Kommissionierung sind sie wieder zurStelle, um die fertig kommissionierten Auf-träge von der Verladehalle zum Versand-platz zu bringen und die bereitstehendenLkw der Hausspedition zu beladen. Durch-schnittlich 17 Laster verlassen täglich dasWerksgelände und erhalten für die Bela-dung ein definiertes Zeitfenster. Für Materi-albewegungen zwischen den einzelnen Fertigungsbereichen, die sich nicht automa-tisieren lassen, stehen Elektrostapler wieder Linde E25 mit 2,5 Tonnen Tragfähigkeit,80-Volt-Batterie, Triplexhubgerüst und Voll-kabine zur Verfügung. In der Fertigung kom-men Hochhubwagen zum Einsatz. Ein drittes

Einsatzfeld der Flurförderzeuge ist das Logis-tikzentrum. Hier setzt Prüm auf Mittelhub-kommissionierer vom Typ Linde V10 mitTrag fähigkeiten von einer Tonne.

Entscheidung gut begründetBeim Gang durch die Werkshallen des Tü -ren werks sieht man nur wenige Geräteanderer Staplerhersteller. Die letzten Inves-titionsentscheidungen fielen immer zuguns-ten der Marke Linde aus. Technikleiter Lich-ter erklärt dazu: „Neben hohen Resttragfä-higkeiten brauchen wir Flurförderzeuge, diewendig, schnell, leicht bedienbar sowierobust und zuverlässig sind. Wichtig ist füruns auch, unsere rund 120 Mitarbeiter mitStaplerschein in die Entscheidungsfindungeinzubeziehen.“ Über mehrere Wochen füll-ten diese anonym Beurteilungskataloge aus.Das Ergebnis sprach für Linde – besondersgelobt wurde die Ergonomie. In Zukunft wirddie innerbetriebliche Logistik bei Prümzunehmend aus einer Hand kommen undzentral gesteuert sein. „Auch bei den Flur-förderzeugen wollen wir der Automatisie-rung so nahe wie möglich kommen. Derelektronische Datenfluss soll in absehbarerZeit an keiner Stelle mehr unterbrochensein“, schildert Lichter das nächste Ziel. q

3 Eine Tür ist längst nicht mehr einfach nureine Tür. Aus tausenden Varianten kann sichjeder Kunde seine individuelle Tür kreieren.Die auftragsbezogene Fertigung hat daherbei der Prüm-Türenwerk GmbH mit Sitz inWeinsheim in der Eifel stark zugenommen.Um den innerbetrieblichen Materialfluss vondurchschnittlich 6.000 Elementen pro Tag zubewältigen, setzt das zur Prüm-Garant-Holding gehörende Unternehmen auf eineKombination aus Automatisierung und frei-fahrenden Flurförderzeugen. Der innerbe-triebliche Materialfluss im Werk Weinsheimist dabei zweigeteilt. Fertigung und Hoch-regallager sind vollautomatisiert. Für Be-

„Im Vordergrund stehen unsere Kunden aus dem Fach handel und ihre Ansprüche, Bestellungen aus dem Sortiment in hoher Qualität kurzfristig geliefert zu bekommen“,

betont Horst Lichter, Technischer Gesamtleiter der Prüm-Garant-Holding.

i

3 Rund 2,5 Millionen Türen und Zargen pro-

duzieren die Werke der Prüm-Garant-Holding in

Weinsheim und Erfurt pro Jahr. Etwa 90 Prozent

verbleiben in Deutschland, der Rest wird im

Aus land verkauft. Erwerben können Kunden die

Türen unterschiedlichster Stilrichtungen aus-

schließlich über den Fachhandel. Mit circa 550

Mitarbeitern nimmt Prüm eine Spitzenposition

unter den Anbietern von Wohnrauminnentüren

in Deutschland ein. www.tuer.de

Prüm-Türenwerk GmbH

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Page 15: Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling imdialog

Weltweit einmaligSeit rund 130 Jahren existiert das Systemder Metallbüchsen mit Essen, und obwohldie meisten Dabbawallas Analphabetensind, funktioniert es dennoch nahezu feh-lerfrei. Nur einmal in 16 Millionen Fällengeht eine Dose verloren. 1998 zeichnetedas Forbes Global Magazine die Dabbawal-las mit einem Six Sigma Rating aus, das nurUnternehmen erhalten, die ihr Leistungs-versprechen zu 99,999999 Prozent einlö-sen. Schon mehrfach wurde versucht, dasSystem auf andere Städte zu übertragen –ohne Erfolg. Das Chaos überblicken nur dieDabbawallas aus Mumbai. q

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3 Es ist fünf vor zwölf in Mumbai. Für rund200.000 Arbeitnehmer in der Hafenstadt ander Westküste Indiens ist Essenszeit. Bessergesagt Dabbawalla-Zeit. Denn anstatt in dieKantine zu gehen, bekommen Mumbais Ar -beitnehmer das Essen ins Büro ge liefert.Und das stammt aus der Küche der eigenenFamilie. Rund 5.000 Menschen arbeiten inder Region Mumbai als Dabbawalla, als Es senskurier, um die frisch zubereitetenMahlzeiten pünktlich zur Mittagszeit aus denentlegensten Dörfern zu den arbeitendenAn gehörigen in die Stadt zu bringen. DerGrund dafür sind die vielen ethnischenZugehörigkeiten und Glaubensgemeinschaf-ten mit ihren eigenen kulinarischen Vorlie-ben und Vorschriften: Dürfen Hindus keinRind essen, ist es bei den Muslimen dasSchwein; im Nor den isst man Brot, im SüdenReis. Und um das Essen auf dem Weg zurArbeit selbst mitzunehmen, ist in den über-füllten Zügen schlicht kein Platz.

Von Mensch zu MenschDie Dabbawallas fahren im Gepäckwagenmit. Ihr System basiert auf zwischen -men schlicher Logistik, mit der sie tausendevon Speisen punktgenau an die Adressatenbrin gen. Damit das funktioniert, sind sie inKollektiven organisiert. In diesen werdendie zylinderförmigen Blechbüchsen (Dabba)

LOGISTIK

Im Auftrag der knurrenden MägenDie Dabbawallas bringen rund 200.000 Indern mittags ihr Essen aus der heimischen Küche ins Büro – eine logistische Meisterleistung ohne jede Hightech.

mehrfach an Träger (Walla) weitergegeben.Herkunft und Ziel der Mahlzeit kenn zeich-net ein Code aus verschiedenen Ziffern,Buchstaben und Farben, der auf den Deckelgemalt wird. In rund 80 Kilogramm schwe-ren Kästen werden die Ge richte gesammeltund per Fahrrad, zu Fuß und mit dem Zug biszu 70 Kilometer weit transportiert. Rund100 Euro verdient der Dabbawalla im Mo -nat. Die Tageseinnahmen wandern in einenGemeinschaftstopf und werden am Endedes Monats aufgeteilt. Wer ein Essen ver-liert, muss Strafe zahlen. Um als Dabbawallaneu anzufangen, muss man zunächst 700Euro bezahlen.

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Page 16: Ausgabe 1/Februar 2013 Linde Material Handling imdialog

Telefon +49.6021.99-0

Telefax +49.6021.99-1570

[email protected]

www.linde-mh.de

Überreicht durch:

Linde Material

Handling GmbH

Aschaffenburg

3 Ob ein Polizist ein Auto abschleppen lässt, hängt vonverschiedenen Faktoren ab. Behindert oder gefährdet dasAuto andere Verkehrsteilnehmer, kann er grundsätzlichden Abschleppdienst beauftragen. Ob der Autofahrer da -bei bewusst oder unbewusst gehandelt hat, ist weder fürdas Abschleppen noch für die Bezahlung der Kosten vonBe deutung. Und die können laut „AutoBild“ in Hamburgschon einmal über 300 Euro betragen. Hinzu kommt dasVerwarnungs- oder Bußgeld. Auch eine Visitenkarte oderein Zettel mit den Kontaktdaten und der Anmerkung, beiBedarf gleich wegzufahren, bietet keinen Schutz. DieserPraxis hat das Bundesverwaltungsgericht bereits vor Jah-ren ausdrücklich eine Abfuhr erteilt.

Keine SchonfristEine vorgeschriebene Wartefrist, nach der erst mit demAbschleppen begonnen werden darf, gibt es nicht. Beischweren Verstößen wie dem Parken in einer Feuerwehr-zufahrt oder auf einem Behindertenparkplatz darf sofortabgeschleppt werden. Bei Behindertenparkplätzen giltdieser Grundsatz sogar dann, wenn in unmittelbarer Nähenoch zahlreiche Plätze frei sind.

Kein Geld, kein AutoDie Herausgabe des Fahrzeugs darf das Abschleppunter-nehmen von der Bezahlung seiner Kosten abhängigmachen. Sieht sich der Autofahrer im Recht, kann er seinGeld anschließend von der Polizei zurückfordern – notfallsvor Gericht. q

Andreas Waldhorn, Rechts- und Fachanwalt für Arbeitsrecht.

RECHT

Abgeschleppt Falsch geparkt haben die meisten Autofahrerschon einmal. Ein Knöllchen nimmt man zähne-knirschend in Kauf. Wird das Auto abgeschleppt,ist der Ärger schon größer. Aber: Wann darfeigentlich abgeschleppt werden?

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