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DOSSIER GROSSPROJEKTE INTERVIEW THIERRY DALLARD ÜBER DEN GRAND PARIS EXPRESS GRUVATIEZ EIN VOM WWF ZERTIFIZIERTES ÖKOQUARTIER MAGAZIN AUSGABE 2019

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DOSSIER GROSSPROJEKTE

INTERVIEWTHIERRY DALLARD ÜBER DEN

GRAND PARIS EXPRESS

GRUVATIEZ EIN VOM WWF ZERTIFIZIERTES

ÖKOQUARTIER

MAGAZINAUSGABE 2019

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MAGAZIN | DIE BG-GRUPPE

Kompetent BG ist ein international tätiges Ingeni-eur- und Beratungsunternehmen, das seine Kunden bei nachhaltigen Projek-ten mit hochwertigen Lösungen unter-stützt. Unsere Kompetenzen umfassen die Bereiche Infrastruktur, Umwelt, Hoch-bau und Energie mit Schwerpunkten bei der Erhaltungsplanung sowie dem umweltgerechten Management der Ressourcen.

International BG beschäftigt heute über 650 Mit-arbeitende in Niederlassungen in der Schweiz, in Frankreich, in Italien und in Algerien. Das Unternehmen betreut zu-dem Projekte in zahlreichen weiteren Ländern.

Vertrauenswürdig Die innovativen und qualitativ hoch-wertigen Beratungsdienstleistungen von BG ermöglichen starke und zu-verlässige Lösungen für alle Arten von Aufträgen. BG spezialisiert sich auf komplexe ingenieurtechnische Her-ausforderungen – unabhängig von der Grösse des Auftrags oder des Kunden.Die Stärken von BG liegen bei der Be-arbeitung von anspruchsvollen und multidisziplinären Projekten, bei denen Kompetenzen im Projektmanagement, in der Risikoanalyse und in der Opti-mierung des Ressourceneinsatzes ent-scheidend sind.

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INHALTDOSSIER GROSSPROJEKTE

Grossprojekte: Mit vereinten Kräften zum Erfolg 4

Interview mit Thierry Dallard «Das Kollektiv ist der Schlüssel zum Projekterfolg» 11

Grand Paris Express Gigantische Bauarbeiten im Untergrund 14

PORTFOLIO

Coop City Lausanne Ungestört einkaufen trotz Umbau 16

Ökoquartier von Vernets in Genf Genf nachhaltig verändern 17

Abwasserreinigungsanlage von Vidy ARA: aus Alt mach Neu 18

Abfallverwertungsanlage Cheneviers Neue und alte Anlage am gleichen Standort 19

Bahnhof Genf Lösung in der Tiefe 20

A4 Neue Axenstrasse Die ganze Bandbreite der Ingenieurskunst 22

A1-Zubringer Lenzburg Tunnel-Bypass gegen den Verkehrsinfarkt 23

Wasserkraft in Jordanien Erneuerbare Energie dank dem Trinkwassernetz 24

Projekt Lyon–Turin TGV-Strecke Lyon–Turin: Tunnelbohrmaschinen im Anmarsch 26

Autobahnanschluss La Blécherette Den Stöpsel zum Springen bringen 27

Ökoquartier Gruvatiez Das Quartier von morgen bauen 28

Wasserbau Insel besser vor Fluten geschützt 30

BG INSIDE 32

NIEDERLASSUNGEN / IMPRESSUM 38

Der Grand Paris Express, die London Crossrail, die neue Bahnverbindung zwischen Lyon und Turin, der Sognefjord- Tunnel in Norwegen, die neue Umfahrungsstrasse in Stock-holm, der Lötschberg, der neue unterirdische Bahnhof in Genf oder der Big City Plan

in Birmingham gehören derzeit zu den grössten Bauvor-haben Europas.

Diese Grossprojekte zielen alle auf die Kapazitäts-steigerung der Verkehrsinfrastrukturen ab, um der durch das Bevölkerungswachstum, aber auch und vor allem durch die veränderte Lebensweise verur-sachten explosions artigen Zunahme des Mobilitäts-bedarfs gerecht zu werden. Die neuen Infrastrukturen werden die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern und die Schweiz und Europa neu gestalten. BG hat das Glück, durch tiefreichendes Fachwissen und die Fähigkeit, multidisziplinäre Projekte zu leiten, an einige dieser aussergewöhnlichen Vorhaben einen Beitrag zu leisten.

In dieser neuen Ausgabe des BG-Magazins beschäfti-gen wir uns mit dem Wesen und den Herausforderun-gen von Megaprojekten und stellen auch andere Gross-projekte vor – nicht unbedingt aufgrund ihrer Grösse, sondern aufgrund ihrer Komplexität und der zahl-reichen Fachkenntnisse, die sie voraussetzen. Thierry Dallard, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Société du Grand Paris, spricht in einem Interview über seine Erfahrungen an der Spitze des Grand Paris Express und über die Thematik der Akzeptanz von Riesenprojekten.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Pierre Epars Präsident der Geschäftsleitung, BG Ingenieure und Berater

EDITORIAL

EDITORIAL

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GROSSPROJEKTE: MIT VEREINTEN KRÄFTEN ZUM ERFOLGEine Eisenbahnlinie, ein Pumpwerk und eine Umfahrungs-strasse: Dies sind drei Beispiele von Grossprojekten, die BG von A bis Z begleitet hat. Ihre Grösse liegt in der Komplexität, der Vielfalt der Infrastrukturen und der Summe der mobili-sierten Kompetenzen. Doch ihre eigentliche «Grösse» liegt darin, dass sie zu einer deutlichen, nachhaltigen und koordi-nierten Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

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Die Tunnelbohrmaschine Ellen, die dritte des Grand Paris Express, vom Schacht Robespierre in Bagneux aus aufgenommen.

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Clichy-la-Garenne, nördlich des 17. Ar-rondissements von Paris. 80% des Ab-wassers der Hauptstadt inklusive Ag-glomeration passieren täglich durch die am Seine-Ufer gebaute Abwasservor-behandlungsanlage. Dort werden täg-lich die gröbsten Verunreinigungen (mit Rechen und Sandfang) aus einer Million Kubikmeter Wasser entfernt, das dann zu drei Kläranlagen geleitet wird.

Wasserverschmutzung aus einer anderen EpocheDie Anlage in Clichy soll im Auftrag des SIAAP (Abwasserzweckverband des Grossraums Paris) modernisiert, ver-grössert und zukunftsfit gemacht werden. Mit der Steuerung und Leitung der Bauherrenunterstüt-zung beteiligt sich BG an einem Grossprojekt, das sich in die Tradition der visionären Ingeni-eurskunst einreiht. Die Geschichte der 1856 gebauten Kläranlage hängt mit den Umbauvorhaben von Baron Hauss-mann im 19.  Jahrhundert zusammen: Damals wurde Paris mit der Anlage von breiten Boulevards, Wasserversor-gungsleitungen und eben einer Kanali-sation von Grund auf erneuert.

Das Abwasser, das die Bewohner von Paris früher auf die Strasse kippten, fliesst seitdem über das Kanalisati-

onsnetz in Richtung Clichy. Vom Werk aus wurde das Abwasser dann zuerst auf ein Rieselfeld und dann in die Sei-ne geleitet. Heute wird es zwar vorbe-handelt, aber die noch betriebenen Anlagen und Ausrüstungen stammen z. T. noch aus den 1930er-Jahren. Die Felder sind der galoppierenden Urba-nisierung gewichen, aber die Anwohner leiden noch immer unter der Wasser-verschmutzung einer anderen Epoche.

Hochwasserschutz der SeineAurélie Legros, Ingenieurin bei BG France und Projektleiterin, bestätigt: «Für Auge und Nase sind die Auswir-

kungen massiv. Das Abwasser wird mitten in den Wohnkomplexen über offene Kanäle in die Vorbehandlungsanlage eingeleitet. Die Gebäude der Anlage sind selbst in die Jahre gekommen und

wurden nicht so konzipiert, dass Gerü-che neutralisiert werden können.» Mit innovativen Technologien soll das Pro-jekt Abhilfe schaffen und die Abwas-serbehandlung sichern sowie die Be-handlungskapazität von heute 20 m3/s auf 35 m3/s steigern.

Im Rahmen des gigantischen Moderni-sierungsprojekts sollen auch ein neu-es Pufferbecken von 70 000  m3 (auf 130 000  m3 erweiterbar) und ein He-

bewerk als Hochwasserschutz gebaut werden: Das Mischwasser wird gespei-chert und dosiert in die Kläranlagen ge-leitet, um bei starken Niederschlägen den Abfluss in die Seine zu begrenzen. Mit weniger Hochwasserentlastungen von verschmutztem Wasser wird es der Seine und Paris besser gehen und die Bewohner von Clichy können sich zudem über ein sichtbar verbessertes Stadtbild freuen.

GROSSPROJEKTE

Die Anlage geht auf über hundertjähriges

visionäres Ingenieurs­wissen zurück.

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Philosophie oder Gesetze der Physik?Um die Anforderungen des SIAAP zu erfüllen, arbeitet BG in einem Konsor-tium mit fünf Einheiten zusammen, darunter zwei Abwasserreinigungs-experten, zwei Bauingenieuren und einem Architekten, sowie vielen weite-ren Partnern.

Jedes Vorhaben bestätigt, dass Koor-dination und Teamarbeit optimal ko-

ordinierte Lösungen ermöglichen, die den technischen, ökonomischen und ökologischen Sachzwängen entspre-chen  – und auch die unwahrschein-lichsten Probleme auffangen. «When two forces unite, their efficiency doubles», schrieb der Philosoph und Naturwissenschaftler Newton.

«Kräfte bündeln» ist bei BG Alltag – in Teams mit variabler Zusammenset-

zung, die bei der Bedarfs- und Grund-lagenanalyse, der Suche nach Stra-tegien und optimalen Lösungen sowie beim Follow-up und der kontinuierli-chen Verbesserung der Anwendung auf Interdisziplinarität setzen. Dank den komplementären Berufsprofilen an mehreren Standorten reagiert BG so-fort auf Anforderungen und Anpassun-gen und begleitet die Entwicklung aller Projekte flexibel und mobil.

Luftaufnahme der neuen Abwasserreinigungsanlage in Clichy.

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Kompetente ReaktionKüssnacht im Kanton Schwyz: Im Juli  2017 wird der Vortrieb der laufen-den Bauarbeiten am Strassentunnel Burg durch einen unerwarteten Was-sereinbruch auf der Nordseite gestoppt. Der Vorfall erfordert umfangreiche Spezialarbeiten. Der Vortrieb wird auf die Südseite verlegt. Doch knapp drei Wochen später wird das Projekt durch eine Sandlinse gestört, die zu einem Tagbruch auf einem bebauten Privat-grundstück führt und einen spektaku-lären Trichter, acht Meter tief und fünf Meter breit, hinterlässt.

BG reagiert kompetent: Nach einer gründlichen Studienphase und der Realisierung der ge-eigneten technischen Massnahmen können die Tunnelbauarbeiten im März 2018 weitergeführt werden. An der Nordseite wird das Grundwasser durch Filterbrunnen und Drainageboh-

rungen in Schach gehalten. Die Vorkeh-rungen werden durch Spritzbetonsi-cherungen unterhalb des Rohrschirms nach jedem abgetragenen Meter zur Stabilisierung des Abbaus ergänzt. Um zusätzlich Sicherheit zu schaffen, werden tiefe Löcher ins Lockergestein gebohrt und mit Zement injiziert. Für diese Spezialarbeiten ist heute auf der Baustelle ein neues Team mit Spezial-geräten im Einsatz. Auch mit umfangreichen Sondagen können die geologischen Verhältnisse

nicht lückenlos erfasst werden. Überraschun-gen sind bei jeder Boh-rung bzw. jedem Tunnel möglich. In Küssnacht wird der Tunnel in einem sehr heiklen Umfeld durch alte Seesedimen-te ausgebrochen, die mit

spezifischen Techniken gesichert wer-den müssen. Zudem verläuft er in ge-ringer Tiefe unterhalb von Bauten und

Wohngebieten. Die Ingenieure von BG stehen vor beeindruckenden Schwie-rigkeiten, die sie mit Bravour meistern.

Mehr Luft für eine ganze RegionDie Umfahrungsstrasse gliedert sich in das vom Bundesamt für Strassen geplante Verkehrssystem ein, das vor-sieht, die Autobahnausfahrt Küssnacht zu vergrössern bzw. deren Kapazität zu erhöhen, um in Stosszeiten die Staus einzudämmen. Der Autobahnanschluss der A4 in Küssnacht, einem Wohn- und Urlaubsort zwischen dem Vierwald-stätter- und dem Zugersee, bildet seit Jahren den grössten Verkehrsengpass der ganzen Region. Die neue Umfah-rung wird Küssnacht entlasten, denn heute zwängen sich täglich 30 000 Fahrzeuge durch das historische Dorf-zentrum. Wenn die Baustelle einmal fertig ist, können die Bewohner aufat-men. Das Jahr 2020 wird mit der Voll-endung, an der BG wesentlich beteiligt war, den Grundsatz der vereinten Kräf-te bestätigen können!

Der Vortrieb des Burg-Tunnels erfordert aufgrund des heiklen geologischen Kontextes und der geringen Distanz zu zahlreichen Bauwerken besondere Sicherheitsvorkehrungen.

Die Ingenieure von BG stehen vor beeindru­ckenden Schwierig­

keiten, die sie mit Bravour meistern.

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Einer Bahn auf der SpurRegion Chablais, Schweiz. Die Meter-spurbahnlinien wurden früher zum Sekundär- und Regionalnetz gezählt. Heute sind sie aus dem leistungsstarken Netz «S-Bahn Schweiz», das alle Regio-nen des Landes verbindet, nicht mehr wegzuden-ken. Die 1907 eingeweih- te Strecke Aigle–Ollon–Monthey–Champéry von 23 Kilometer Länge wurde im Flachland grössten-teils entlang der Strasse gebaut, auf der damals noch Kutschen verkehrten.

Um die Verbindung zwischen Monthey /Collombey-Muraz (mit bald 30 000 Ein-wohnern) und der Genferseeregion zu

verbessern und den Viertelstunden-takt einzuführen, wie es sich für die besten S-Bahnen gehört, wird die Stre-cke demnächst auf vier Kilometern neu gebaut – ein Riesenschritt. Mit dem Bau einer neuen, eigenen Trasse ohne

Niveauübergänge sollen Konflikte zwischen Au-tos und Zug eliminiert, die Fahrtzeit verkürzt und die Sicherheit ver-bessert werden. Zu-dem werden die Verbin-dungen in Aigle, einem wichtigen Eisenbahn-

knotenpunkt an der Simplon-Linie, ver-bessert. In Monthey werden die Gleise der TPC (Transports Publics du Chab-lais, öffentliche Verkehrsbetriebe des Chablais) bald bis zum SBB-Bahnhof

führen  – ein Plus an Komfort für die Passagiere und die Entwicklung der Hauptstadt des Walliser Chablais zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt.

Die «Grösse» dieses Projekts liegt in dessen Komplexität. Es betrifft alle Infra strukturbereiche: den Bau einer neuen Meterspur und einer neuen Kan-tonsstrasse, überdeckte Abschnitte, eine Tunneleinfahrt und -ausfahrt für die Zahnradbahn, eine unterirdische Halte stelle, eine Fussgängerunterfüh-rung, eine Spur für den Langsamver-kehr, eine Haltestelle auf freier Strecke und den Ausbau des SBB-Bahnhofs Monthey mit einer Verlegung des TPC-Bahnhofs. Dies alles in rund zehn «Intensiveinsätzen» entsprechend dem Voranschreiten der Bauarbeiten.

Der SBB-Bahnhof Monthey wird künftig auch den Bahnhof der TPC beherbergen.

«Ein Projekt im dichten Stadtgebiet erfordert eine enge

Zusammenarbeit vie­ler Fachstellen.»

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Lösung für die starke Verkehrszunah-me in einem zunehmend urbanisierten Gebiet an.

Wie gross sind «Grossprojekte»?Alte Masse sind nach wie vor beliebt: Damit lässt sich eine Fläche nach Augen mass in Fussballfeldern aus-drücken, die Höhe eines Bauwerks mit dem Eiffelturm oder das Volumen eines Komplexes mit dem «pharaonischen» Ausmass einer ägyptischen Pyramide vergleichen.

Doch niemand kann die Masse eines Fussballfelds genau angeben (weil sie variieren). Der Eiffelturm misst 323  Meter einschliesslich der Anten-nen, der höchste Turm der Welt einen Kilometer. Als grösste der ägyptischen Pyramiden misst die Cheopspyramide bei einem Volumen von 2 592 341  m3 440 Ellen an den Seitenkanten und 280  Ellen Höhe. Was bedeuten also Grossprojekte bei BG?

Engagement für nachhaltige WerteUmfang, Auswirkungen und z. T. die hohe Komplexität der Projekte erklären sich nicht nur aus ihrer beeindrucken-den Grösse.

Die BG-Gruppe engagiert sich dafür, dass die Projekte der Umweltproble-matik, dem wachsenden Energie- und Mobilitätsbedarf, der richtig verstan-denen Erhaltungsplanung, der wirt-schaftlichen Ressourcennutzung und dem Wert aller dieser Gemeingüter gewachsen sind. Diese Grundsätze werden in Strategien und Konzepten erfolgreich umgesetzt und, wo immer möglich, mit vereinten Kräften zum Erfolg gebracht!

Die Sicherung der Bahnlinie Aigle–Ollon–Monthey–Champéry (AOMC) ist Teil einer umfassenden städtebaulichen Strategie.

Kompetenzen auf der ganzen Linie«Mit Investitionen von insgesamt 150  Millionen Franken handelt es sich um ein Grossprojekt in der Region Cha-blais», erklärt Sophie Minon, Berg- bauingenieurin und Projektleiterin Un-tertagebau bei BG. «Neben der grossen Investition sehe ich die Grösse des Projekts vor allem darin, dass es in ei-nem dichten städtischen Gebiet liegt, sodass zahlreiche öffentliche, private und fachliche Stellen eng zusammen-arbeiten müssen.»

Teamarbeit gewinnt in einem multidis-ziplinären Projekt an Bedeutung. Die BG-Gruppe besitzt in technischer und personeller Hinsicht die nötigen Kom-petenzen, um den Auftrag als Leiterin des Konsortiums von zwei weiteren In-genieurbüros und einem Architekten zu erfüllen.

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe des Chablais bieten den Fahrgästen und der Region künftig eine nachhaltige

Interview mit Thierry Dallard, Vorstandsvorsitzender der Société du Grand Paris (SGP), über seine Laufbahn und über die Schlüsselfaktoren für den Erfolg und die Akzeptanz von Grossprojekten.

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Seit Juni 2018 leiten Sie das grösste Infrastruktur projekt Europas. Welche Bilanz ziehen Sie nach den ersten 100 Tagen?TD: Der Grand Paris Express gewinnt weiter an Bedeutung, wie die vielen Baustellen und Ausschreibungen zeigen. Bald werden weit über 100 aktive Baustellen und rund zehn Tun-nelbohrmaschinen im Einsatz sein. Die Regierung hat nach der Bestätigung des kompletten Projekts Schiedsverfahren durchgeführt, die unser Unternehmen in die Lage versetzen, wirklich als Bauherr aufzutreten. Wir sind dabei, uns neu zu

«DAS KOLLEKTIV IST DER SCHLÜSSEL ZUM PROJEKT-ERFOLG»

organisieren, und werden in den nächsten zwei bis drei Jah-ren die Mitarbeiterzahl von 230 auf rund 450 und danach auf 650 erhöhen.

Welches sind für Sie gemäss Ihren heutigen und vergan-genen Erfahrungen die wichtigsten Erfolgsfaktoren einer solchen Operation? Welche Schlüsselkompetenzen und -qualitäten muss das Management besitzen, um erfolgreich zu sein?TD: Das Kollektiv ist die absolute Voraussetzung für den Pro-jekterfolg, basierend auf zwei Grundprinzipien: Konsens und offener Dialog mit den betroffenen Gemeinden, den Bewoh-nern und mit all unseren Partnern. Wichtig ist auch ein strik-tes Management, d. h. Risiken zu erkennen und bei Bedarf rasch zu entscheiden.

Was würden Sie als roten Faden in Ihrer Laufbahn bezeich-nen? Was hat Sie motiviert, dieses Herkulesprojekt zu über-nehmen?TD: Diese Position ist quasi die Synthese meiner bisheri-gen Tätigkeiten in 25 Jahren privater und öffentlicher Bau-herrschaft – mit einem zusätzlichen Plus: Der Grand Paris Express ist das grösste Projekt in ganz Europa. Die Société du Grand Paris verfolgt als Projektgesellschaft ähnliche Ziele wie die Gesellschaften, die ich bei Meridiam gegründet und geleitet habe. Intern und extern muss man dieselben Fähigkeiten mobilisieren, dieselbe Finanzplanung aufstellen und sich möglichst eng nach dem Zeitplan für die technische Abwicklung ausrichten.

Worin bestehen für Sie bei einem Projekt dieser Tragweite die Vorteile des Planungs- und Ausführungsauftrags gegen-über dem MOP-Gesetz (frz. Gesetz über die Vergabe öffent-licher Aufträge)?TD: Wahrscheinlich war es zuerst unumgänglich, die Aufträ-ge des Unternehmens nach dem MOP-Gesetz zu organisie-ren, um die Bauarbeiten in den Gebieten rasch einzuleiten (und die «reale Ausführung» zu konkretisieren). Damit wur-de das Projekt ab dem Ende der öffentlichen Debatte fest etabliert und konnte vorankommen. Meine Vorgänger haben zu Recht mit dem MOP-Gesetz gearbeitet: Die ersten Um-setzungsphasen lassen sich leichter und schneller einleiten als mit dem Planungs- und Ausführungsauftrag, wo man das Thema gründlich abklären muss, um ein robustes Programm aufzustellen.

Thierry Dallard leitet seit Juni 2018 das grösste Infrastrukturprojekt in Europa.

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Funktionsträger und der Wille, das Dreierbündnis Bevölke-rung-Anwohner-Gebiete zu schliessen, ist das Wahrzeichen der «SGP-Methode».

In Europa herrscht ein riesiger Bedarf an neuen bzw. an Renovation von alten Infrastrukturen, doch um die Finanzie-rung der Infrastrukturgrossprojekte ist es in vielen Ländern zunehmend kritisch bestellt. Gibt es nach Ihrer Meinung eine Lösung für dieses Problem?TD: Die paradoxe Situation spitzt sich seit über zehn Jah-ren zu: riesiger Bedarf, aber der Staat ist immer weniger in der Lage, die erforderliche öffentliche Finanzierung bereit-zustellen. Gleichzeitig ist die Fähigkeit privater Investoren, Kapital für Investitionen in die Infrastruktur aufzubringen, so hoch wie noch nie!

Es stellt sich daher die Frage, ob es möglich ist, diese Investitionen letztendlich zurück-zuzahlen (sei es durch Mautgebühren oder Mieten von öffentlich-privaten Partner-schaften).

Ich finde, dass wir zu grosse Berührungs-ängste mit diesen innovativen Finanzierun-

gen haben. Es sind nur Instrumente, aber wir sehen sie zu oft mit politisch- ideologischen Scheuklappen, anstatt sie ökonomisch und technisch zu analysieren.

Ich bin überzeugt, dass wenn ein Projekt für die Gesellschaft nützlich ist, es auch Wert schafft. Wir müssen deshalb Mechanismen entwickeln (Maut oder spezielle Steuern), um einen Teil dieser Wertschöpfung zur Rückzahlung von Investi tionen zu nutzen.

Als Verwaltungsratspräsident der Société de la Rocade L2 waren Sie für den Bau der ringförmigen Stadtautobahn von Marseille verantwortlich. BG übernahm in diesem Projekt den Auftrag für die technische Bauherrenunterstützung. Was waren aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen dieses Vorhabens?TD: Ich denke an zwei Herausforderungen.

Die erste betrifft die eigentliche Realisierung: ein Projekt im Stadtbereich, das unbedingt zügig ausgeführt werden muss, um die Unannehmlichkeiten für die Anwohner zu minimieren und Abwehrreaktionen, die das Projekt gefährden könnten, zu vermeiden. Dank der effizienten ÖPP (öffentlich-private Partnerschaft) wurde diese Herausforderung bewältigt.

Die zweite ist eher allgemeiner Art: Die Effizienz der L2- Umfahrung wird an der Effizienz der Verkehrsverlagerung vom Stadtzentrum auf die L2 gemessen und daran, dass es

INTERVIEW

«Wir haben zu grosse Berührungsängste

mit innovativen Finanzierungen.»

Für die Linien 15 Ost und 15 West, die sehr komplex sind und immer noch in der Studienphase stecken, ist das Planungs- und Ausführungssystem das passende Instrument. Dieses wirkungsvolle Mittel bietet viele Vorteile. Das Tiefbauunter-nehmen interveniert relativ früh im Prozess und steuert so sein Know-how und seine Erfahrungen bei. Da das Unter-nehmen für die Planung verantwortlich ist, kann es rasch eingreifen, wenn es in seinen Studien einen Korrekturbedarf feststellt. Bei der klassischen Methode nach dem MOP- Gesetz ist dies nicht der Fall.

Planungs- und Ausführungsverträge sind weltweit und be-sonders in den angelsächsischen Ländern stark verbreitet. Mehrere Studien britischer Universitäten belegen, dass mit der Planungs- und Ausführungsmethode 90% der Projekte frist- und budgetgerecht abgewickelt werden; die 10%, auf die dies nicht zutrifft, weisen eine durchschnittliche Abwei-chung von 4% auf. Es handelt sich also um eine sehr effi- ziente Methode.

Wie stellen Sie sich die Projektsteuerung via Bauherrschaft für die Linien vor, die noch zum klassischen Finanzierungs-modell nach dem MOP-Gesetz gehören?TD: Das Unternehmen muss genügend Per-sonal haben, um das Projekt zu lenken, und muss bei der Bauherrschaft alle Aspekte der Projektsteuerung im Griff haben. Es geht darum, die gesamte Kette von den Be-schaffungen über das korrekte Vertrags-management – ein entscheidender Punkt – bis zu den Baustellen abzusichern.

Warum interessieren Sie sich für Fragen der Akzeptanz von Grossprojekten?TD: Sie kennen die Devise, die Gandhi und auch Nelson Mandela zugeschrieben wird: «Was du für mich tust, aber ohne mich, das tust du gegen mich.» Die technokratische Sicht des Ingenieurs... oder eines «ENA-Abgängers», der weiss, was für andere gut ist, ist hier nicht zielführend. Ein Bauherr ist im öffentlichen Raum tätig und dies hat zwei wesentliche Folgen: Während der Bauarbeiten stört er die Bewohner, aber er verspricht Fortschritte. Wegen dieser Dialektik müssen wir jede Person als wichtigen Teil im Leben des Projekts sehen – gerade bei einem gigantischen Projekt wie dem Grand Paris Express, der das Leben von Hundert-tausenden Anwohnern beeinflusst, aber morgen Millionen von Reisenden zugutekommt. Die Zusammenführung aller

BiografieThierry Dallard, geb. 1966, besitzt einen Doktortitel in Fluidmechanik der Universität Paris VI (1992) und einen Abschluss der Ecole Nationale des Ponts et Chaussées (Ingenieurhochschule) (1994).

Bei der CETE Méditerranée (später Cerema Méditerranée) leitete er die Abteilung Infrastrukturen und Verkehr und übernahm 2003 bei der Société des Autoroutes du Sud de la France (ASF, Autobahngesellschaft Südfrankreich) die Leitung der Entwicklung Frankreich und Internationales.

Vor dem Amt als stellvertretender Direktor der Strassenbehörde des Minis-teriums für Infrastruktur (2005) wurde er zum Vizedirektor für Netzmana-gement, Dezentralisierung und Neuorganisation der Dienststellen ernannt.

2007 fing er bei Meridiam an, einem auf Entwicklung und Privatfinanzierung von öffentlichen Infrastrukturen spezialisierten Investitionsfonds, wo er als Direktor für die Entwicklung in Frankreich tätig war.

Am 30. Mai 2018 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der Société du Grand Paris (SGP) ernannt.

Thierry Dallard ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

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weniger Möglichkeiten gibt, einige dieser Routen zu befah-ren (ich denke besonders an die sogenannte Jarret-Umge-hung). Wenn man nicht aufpasst und diese Anpassungen nicht durchführt, wird die L2 nur das Kapazitätsangebot für Autos erhöhen. Das war aber nicht das vorrangige Ziel des Grossprojekts.

Sehen Sie Parallelen zwischen dem Projekt Rocade L2 und dem Grand Paris Express und, wenn ja, welche?TD: Ich sehe mehrere: Erstens die Schlüsselrolle für das gute Funktionieren der Metro pole; allerdings kann die Infrastruktur in beiden Beispielen nicht alles leisten.

Zweitens, dass solche Grossprojekte in ei-nem urbanen Kontext unbedingt zügig aus-geführt werden müssen. Man muss aber kreditfähig sein, um eine Baustelle ent-sprechend ihrem Verlauf zu finanzieren, und man sollte eine Baustelle nie wegen der Finanzierung langsamer ausführen müssen. Genau dazu war die Société de la Rocade L2 in der Lage und die Société du Grand Paris ebenfalls. Ohne Kredite sind derartige Projekte nicht zu realisieren.

Wie sieht Ihre Vision von Verkehr, Mobilität und Metropolen der Zukunft aus?TD: Beim Grand Paris Express handelt es sich um ein Trans-portnetz. Es ist ein wichtiges Instrument für die Raumpla-nung in der Hauptstadtregion. Die Vision, d. h. der Strecken-verlauf des Grand Paris Express, ist extrem relevant. Es geht nicht darum, in einer bereits gebauten Stadt zusätzliche Mobilitätslösungen anzubieten. Der Grand Paris Express steht für ein Mobilitätsangebot, das die Region strukturiert und die Stadt praktisch neu gründet und nach innen verdich-

tet. Deshalb wird der Grand Paris Express ringförmig angelegt. Die Stadt wird prak-tisch um sich selbst herum neu gebaut. Dadurch werden die Zersiedelung und der Verbrauch von Agrarland und Naturräumen begrenzt. So gesehen ist der Grand Paris Express das führende Projekt zur Bekämp-fung des Klimawandels in Europa. Das Pro-

jekt wird dazu beitragen, den urbanen Charakter einer der grössten Metropolen des Kontinents wiederzubeleben und sie im 21. Jahrhundert weiterzuentwickeln – im Interesse der Bewohner und des Planeten. Das ist doch eine spannen-de Herausforderung!

«Der Grand Paris Express ist das führende Projekt

zur Bekämpfung des Klimawandels in Europa.»

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Die Baustelle gewinnt an Dynamik – und an Tiefe. Heute fräsen sich gigantische Tunnelbohrmaschinen Stück für Stück durch den Untergrund der Pariser Agglo-meration, um 200 Kilometer neue auto-matisierte und unbegleitete U-Bahn-Li-nien auszubrechen. Der Grand Paris Express soll mit einer Verdoppelung der Streckenlänge gegenüber dem heutigen Netz der Pariser Metro die Gebiete des Grossraums Paris besser erschliessen, die Mobilität der Bewohner der Agglo-meration erleichtern, ihre Lebensquali-tät verbessern und die Wirtschaft auch in den heute schwerer erreichbaren Ge-bieten ankurbeln.

Vortriebs transportiert die Tunnelbohr-maschine den (mit einer Förderschne-cke extrahierten und auf einem Band an die Oberfläche beförderten) Aushub ab und bringt Tausende von vorgefer-tigten Betonringen (Tübbinge) an, die die definitive Tunnelverkleidung bilden.

Heute steht der spektakuläre Auftritt der Tunnelbohrmaschinen im Ram-penlicht. Doch vorgelagert und paral-lel werden ebenso umfangreiche und noch komplexere technische Arbeiten gemeistert – spannende Herausforde-rungen für die auf grosse Untertagpro-jekte spezialisierte BG-Gruppe. BG ar-

Ein Projekt der Superlative: Auf der grössten städtischen Baustelle in Europa, dem Grand Paris Express, arbeiten gegenwärtig über 4000 Personen. Innerhalb des gut zusammen- gesetzten und eingespielten Teams setzt sich BG mit Enthusiasmus für eine nachhaltige Ver besserung der Lebensqualität im Grossraum Paris ein.

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Unterirdische FabrikenEin grosses Ziel mit entsprechenden Mitteln: Zum Rekordeinsatz an Perso-nal und Material gehören rund zwanzig Tunnelbohrmaschinen, die in diesem Jahr verschiedene Tunnels gleichzei-tig bohren werden. Das Modell der Pi-oniermaschine, die im Februar 2018 in Champigny-sur-Marne installiert wurde, verdeutlicht die komplexen Auf-gaben dieser Anlagen, besser gesagt «fahrenden Fabriken» von 100 Metern Länge und 10 Metern Durchmesser. Mit einer Vortriebsleistung von durch-schnittlich 12 Metern pro Tag erfüllt sie eine dreifache Mission. Im Verlauf des

GRAND PARIS EXPRESS: GIGANTISCHE BAUARBEI-TEN IM UNTERGRUND

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satz und Stellenbedarf für die Arte-mis-Teams zusammengesetzt. Es gibt bei Artemis keine fixe Einteilung nach Leitungsabschnitt oder Berufsgruppe und keine Posten, die der einen oder an-dern Gesellschaft vorbehalten wären. Das schweisst uns intern zusammen und schafft ein starkes Zugehörigkeits-gefühl zum Konsortium», erklärt er.

Etwa 40 der rund 200 Mitarbeitenden von Artemis stammen von BG. Alle sind in erster Linie an den ausseror-dentlichen Anforderungen des Grand Paris Express interessiert. Nicolas Deschamps selbst teilt seine «Be-geisterung an Grossprojekten, die das Lebensumfeld der Bewohner völlig verändern». Dabei stellt er fest, dass «die Qualität des Teamgeists bei Arte-mis dazu beiträgt, die ursprüngliche Motivation wachzuhalten. Ein solches Arbeitsklima ist im Übrigen typisch für Grossprojekte: Man vergisst und über-windet die Probleme und den Druck, mit denen man als Einzelkämpfer kon-frontiert ist.»

Planung und UnvorhergesehenesUm vorhersehbare wie unerwartete Probleme zu meistern, stehen bei Ar-temis alle Mann oder Frau an Deck. Das Konsortium ist mit der Bauherrenun-terstützung und der allgemeinen Pro-jektleitung für die Infrastrukturen der neuen Linien 15, 16 und 17 beauftragt. Aktuell sind rund 12 Tunnelbohrma-schinen im Einsatz, hauptsächlich auf der Süd-Linie 15, aber auch auf der Linie

16 zwischen den Bahnhöfen St-Denis Pleyel und D’Aulnay. Sie bohren die pri-oritäre «olympische Linie» für die Olym-pischen Sommerspiele Paris 2024.

Trotz vieler, vorgängig durchgeführ-ter Sondagebohrungen und der auf-grund der Erstellung von sehr tiefen Start- und Zielschächten aus Schlitz- respektive Pfahlwänden erhaltenen Kenntnisse bewegen sich die Bohr-maschinen fast nie reibungslos voran. Und auch nicht immer auf bekanntem Terrain, denn die Baugrundaufschlüs-se liefern keine lückenlosen Informati-onen. Die Sondagen ermöglichen aber wegweisende Entscheidungen z. B. für die Organisation der Aushubverwer-tungsketten oder die Lagerung schad-stoffhaltiger Materialien.

Als wäre man mittendrinArtemis leitet in der Pariser Agglome-ration mehrere Dutzend Grossbaustel-len. Andere Ingenieurkonsortien sind auf anderen Linien im Einsatz. Besich-tigungen sind nicht möglich. Die SGP lädt aber die Bevölkerung zu Veran-staltungen und besonderen Events ein. Für Interessierte lohnt sich ein Besuch der «Fabrique du Métro» in St-Ouen im Viertel der Docks. Hier findet man reichlich Informationen, Modelle, Pro-totypen und einen Immersionsraum für eine 3D-Abenteuerreise in die Zukunft, mitten in die künftigen unterirdischen Bahnhöfe, die schon fast in Reichweite liegen: Die Arbeiten sollen 2030 been-det werden.

GRAND PARIS EXPRESS

Der Bohrkopf wird in den Robespierre-Schacht hinabgelassen.

Linien 15 und 16 des Grand Paris Express; Projekt Bahnhof Saint-Denis Pleyel, entworfen von Kengo Kuma & Associates.

beitet seit 2013 am Projekt Grand Paris Express und gehört zum vom Bauherrn, der Société du Grand Paris, handver-lesenen Gremium an internationalen Spitzenkompetenzen.

Ein Lob auf den ZusammenhaltBG gehört mit den Ingenieurgesell-schaften Artelia und Arcadis zum Arte-mis-Konsortium. Eine per se gewöhn-liche Organisation mit ungewöhnlicher Arbeitsweise: Nicolas Deschamps, leitender Brücken- und Strassen-bauingenieur bei BG Frankreich, ist des Lobes voll. «Die Teams sind vielseitig und durchmischt, was Alter, Nationa-lität, Ausbildung und Berufserfahrung anbelangt. Die Mitarbeitenden der drei Gesellschaften werden je nach Ein-

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Stadtzentrum Lausanne, Fussgänger-zone. Die Kunden im grössten städ-tischen Einkaufszentrum der Region machen sich kein Bild vom Umfang der seit einem Jahr laufenden Bauarbeiten. Hinter den Schutzwänden wurde der Rohbau der gigantischen Baustelle vor Kurzem abgeschlossen. Der hintere Teil des Einkaufszentrums, wo sich bisher Lager, Personal- und Betriebsräume befanden, wurde komplett umgebaut. Dabei wurde ein riesiges Loch von mehr als 300 m2 über zehn Stockwerke vom Dach bis zum zweiten Untergeschoss ausgebrochen. Danach wurde alles rekonstruiert. «Es gab keine einzige flache Fläche. Treppen, Zwischenge-schosse, Doppelgeschosse..., für die Lagerbewirtschaftung alles andere als praktisch! Jetzt befindet sich alles auf dem gleichen Stockwerk wie die Ver-kaufsflächen. Zudem wurde die Trag-konstruktion verstärkt», erklärt der Projektleiter Jérémie Wenger. Der Um-bau war kein Kinderspiel. Um die Ver-kaufstätigkeiten nicht zu beeinträch-tigen und die Kundschaft des Ladens und des benachbarten Hotels nicht zu stören, mussten die Lärmbelastung begrenzt und die Baustellentermine möglichst eng geplant werden. Der Rohbau wurde auf ein minimales Zeit-fenster konzentriert.

Kontinuierliche AnpassungenEin Teil des Geschäfts wurde komplett abgerissen und neu gebaut. Zudem wurde das Brandschutzsystem an die Vorschriften 2015 der VKF (Vereini-gung Kantonaler Feuerversicherungen) angepasst. Bei der Modernisierung wurde der Schutz der Personen, Wa-ren und Infrastrukturen während der ganzen Bauarbeiten ununterbrochen gewährleistet. Marc Emery, Brand-schutzexperte bei BG, musste das Brandschutzkonzept an die laufen-den Entwicklungen auf der Baustelle

anpassen. «Um die Vorschriften und vor allem die Evakuierungskriterien zu erfüllen, mussten wir Kompensations-massnahmen ergreifen und regelmäs-sig aktualisieren.»

Das Brandschutzsystem verbindet Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Es wurde anhand von digitalen Simula-tionen und mit fortschrittlichen Tech-niken der digitalen Modellierung von

Brand, Rauch, Evakuation und Struk-turverhalten evaluiert.

Die Baustelle ist noch nicht abge-schlossen. Coop City wird nach dem weitreichenden Umbau, der auf 36 Mil-lionen Franken veranschlagt wird, über 500  m2 zusätzliche Verkaufsfläche, praktischere Lagerräume, Personal-räume an einem Ort und einen opti-mierten Brandschutz verfügen.

BG hat den umfangreichen Umbau und die Brandschutzkonformität in einem grossen Einkaufszentrum in Rekordzeit bewältigt. Die Läden blieben während der ganzen Dauer der Arbeiten geöffnet.

UNGESTÖRT EINKAUFEN TROTZ UMBAU

COOP CITY LAUSANNE

Das Einkaufszentrum wurde unter laufendem Betrieb auf zehn Stockwerken komplett umgebaut.

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In Genf entsteht ein neues Ökoquartier mit 1500 neuen Wohnungen. BG beteiligt sich an einem durchmischten und nachhaltigen Stadtentwicklungsprojekt.

GENF NACHHALTIG VERÄNDERN

Im Herbst wird am Standort der Kaserne von Vernets mitten in Genf eine Baustel-le eröffnet – das Kernstück des Gross-projekts Praille-Acacias-Vernets (PAV). Das weitläufige Industrie- und Gewer-begebiet soll sich allmählich in ein mo-dernes urbanes Quartier verwandeln. In der ersten Phase werden vier Gebäude errichtet. BG arbeitet am punkto Volu-metrie und Baukosten imposantesten Gebäude und übernimmt die Ingenieur- und die HLKSE-Leistungen (Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Elektro).

Das als «Bâtiment A» bezeichnete Ge-bäude soll auf neun Stockwerken rund 550  Wohnungen, eine Tiefgarage und Geschäfte im Erdgeschoss beherber-gen. Die Nutzungsmischung beein-flusst die Tragkonstruktion: Das Team von Bruno Barbosa, Projektleiter für die Tiefbauarbeiten, hat ein komplexes Konzept zur Lastverschiebung zwi-schen den Stockwerken des Gebäu-des erarbeitet: «Die Geschäfte wollen grosse leere Räume. Die vertikalen tragenden Bauteile (Mauern und Pfei-

ÖKOQUARTIER VON VERNETS IN GENF

Geplantes neues Quartier, im Vordergrund das «Bâtiment A» mit rund 550 Wohnungen.

ler) verlaufen deshalb nicht direkt vom Dach bis zum Fundament.» Zur Simu-lation des Gebäudeverhaltens wurden 3D-Berechnungsmodelle entwickelt. Die digitale Simulation lieferte auch Resultate zur Sicherstellung der Erd-bebensicherheit.

Ein Gebäude, fünf InvestorenDie Tragkonstruktion des Komplexes besteht aus fünf voneinander unab-hängigen Blöcken, die auf einem ge-meinsamen Sockel stehen. Fünf Blöcke für fünf Investoren – mit verschiedenen Profilen, aber dem gemeinsamen Wil-len, hochwertigen Wohnraum zu kont-rollierten Preisen und mit hoher Ener-gieeffizienz anzubieten. Das «Bâtiment A» muss die Anforderungen der Labels und Zertifizierungen von 2000-Watt, Minergie Eco, Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS), Stadtnatur, Natur & Wirtschaft und EcomatGE er-füllen. Das Energiekonzept, mit dem der Gruppenleiter HLKS Olivier Causse arbeitet, schliesst das ganze Quartier mit ein. Es beruht auf einer Wärmeaus-

tauschschleife, welche die Speicher-kapazität eines Erdwärmesondenfel-des in 250 Metern Tiefe und ergänzend Solaranlagen nutzt. «Technisch gese-hen sind wir in unserem Element. Doch das Projekt ist deshalb komplex, weil wir die Wohnungen nicht nach einem einzigen Wohnungsschema bauen. Je-der Investor hat sein eigenes Pflichten-heft und wir müssen die Anforderungen aller Parteien berücksichtigen.»

Der erste Spatenstich wird für den Herbst erwartet. Die ersten Wohnun-gen sollen ab 2022 verfügbar sein.

3D-Berechnungsmodell.

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Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) von Vidy wurde in den 1950er-Jahren ge-plant und gleichzeitig wie die Autobahn Lausanne–Genf anlässlich der Schwei-zerischen Landesausstellung von 1964 in der Olympiahauptstadt eingeweiht. Heute hat die ARA Vidy ausgedient. An-gesichts der überholten Technologien müssten die gesamten Aufbereitungs-anlagen ersetzt werden. Ziel der lau-fenden Arbeiten ist es, die allgemeine Qualität des aufbereiteten Abwassers zu verbessern und die Anlage mit Spit-zentechniken auszustatten, um auch Mikroverunreinigungen zu eliminieren, bevor sie in den Genfersee gelangen. Zudem soll die Kapazität der ARA aus-gebaut werden, weil die daran ange-schlossene Bevölkerung gewachsen ist. Die ARA Vidy wird zu den Rekordhaltern in der Schweiz zählen und die Betriebs-last für einen Einwohnergleichwert von 400 000  Personen bei Kosten von rund 400  Millionen Franken behandeln. Das

Instandsetzungsprojekt wird von BG als Leiterin des Konsortiums CREAL geplant, gelenkt und kontrolliert. Ener-gie bildet einen wichtigen Teil des Pro-jekts. «Wir haben eine Studie zur Ener-gieplanung und -optimierung mit den Konzepten Energierückgewinnung, Nachhaltigkeit und Verbesserung der ausgewählten Baustoffe durchgeführt», erklärt der Projektleiter Alain Piguet.

Die Studie führte zu konkreten Reali- sierungen, z. B. der Produktion von Bio-gas via Faulbehälter ausgehend von abgeschiedenem Schlamm in den Was-seraufbereitungsphasen. Das Biogas wird aufbereitet und in das kommunale Erdgasnetz eingespeist. Ziel ist es auch, Wärmeverluste maximal zu rentabilisie-ren. Die Energie wird in den Abwässern und in den elektromechanischen, Sa-nitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen zum Temperieren der Gebäude zurück-gewonnen. Gleichzeitig werden so Kon-

densationsprobleme in den Bauten, wo viel Wasser abfliesst, vermieden.

Schlechte Gerüche einsaugenDer Bau der neuen ARA Vidy wurde im Herbst 2015 in Angriff genommen. Die Hauptaufgabe besteht darin, dass am gleichen Standort eine Anlage die an-dere ersetzen muss – bei laufender Ab-wasseraufbereitung. Dazu wurden ein 300  Meter langer provisorischer Kanal und eine Vorbehandlungsstation gebaut, um das Abwasser umzuleiten und eine Baustellenzone zu schaffen. Mit dem Voranschreiten der Baustelle muss der Modus Operandi angepasst werden. Das zufliessende Abwasser muss kontinu-ierlich und adäquat aufbereitet werden. Die neu erstellte ARA erhält nun auch ein Dach. Schlechte Gerüche werden eingesaugt und in der ARA neutralisiert. Für die Anrainer hat mit dem Baustellen-abschluss 2023 auch die dicke Luft ein Ende.

Die grösste Kläranlage von Lausanne wird nach einem von BG entwickelten Konzept moder-nisiert. Als eine der ersten Anlagen in der Schweiz wird sie Mikroverunreinigungen behandeln und Biogas produzieren.

ABWASSERREINIGUNGSANLAGE VON VIDY

Die neue Abwasserreinigungsanlage wird am gleichen Standort wie die alte gebaut. Sie verfügt über Techniken zum Eliminieren der Mikroverunreinigungen.

ARA: AUS ALT MACH NEU

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Cheneviers IV ist moderner, kompakter und ökologischer und soll mit weniger Abfällen mehr Energie produzieren. Die Herausforderung der Baustelle Chene-viers IV mit Kosten von rund 280 Milli-onen Franken besteht darin, dass die aktuelle Anlage abgerissen und die neue am gleichen Ort bei laufendem Betrieb gebaut werden muss. Ein Bra-vourstück für Techniker und Ingeni-eure! Bis 2024–2025 wird der Stand-ort nicht wiedererkennbar sein. Von der heutigen Konfiguration bleibt nur noch die riesige Plattform, auf der die Lastwagen ihre Fracht abladen. Diese Struktur darf nicht angetastet werden. Sonst wird der zwingend notwendige Weiterbetrieb der Anlage gefährdet, die mehr kann als nur Abfälle verbrennen. Die Abwärme aus der Abfallverbren-nung produziert Fernwärme und Strom für mehrere Zehntausend Haushalte und Unternehmen. Mit der künftigen Anlage Cheneviers IV dürfte sich die Energieeffizienz verdoppeln.

Michel Goudard leitet für BG das Len-kungsteam des mit den Bauarbeiten beauftragten Konsortiums: «Unser Pro-jektmanagement bietet einen Überblick über die Akteure und erlaubt uns, die Massnahmen zu koordinieren.»

Neben der interdisziplinären Koordina-tion übernimmt BG Ingenieurleistungen in den Bereichen Bau, Gebäudetechnik und BIM-Management. Dabei muss BG eine innovative Technologie integrieren und darauf achten, dass alle Beteiligten sie kompatibel umsetzen.

«Jahrhundertbaustelle»Nach dem ersten, reibungslos verlau-fenen Baustellenjahr sind die Ziele erreicht. Mit den erforderlichen Rück-bauten konnte Platz für die Baustelle geschaffen werden, ohne die bestehen-de Anlage anzutasten. Die neue Struk-tur ähnelt einer riesigen Kathedrale mit einem soliden Metallgerüst, wie die Ver-antwortliche für die Bauingenieurarbei-

ten Helen Saunders ausführt. «Wichtig war die Koordination von Gebäude, Pro-zessanforderungen und gleichzeitigem Betrieb der Anlage.»

Die Verbrennungs- und Wertschöp-fungskette wird künftig in einer neuen 40 Meter hohen und 75 Meter langen Halle untergebracht. Die Restwärme der Maschinen wird zurückgewonnen und zum Heizen der Lokale und des Brauch-wassers genutzt. Die Emissionen wer-den also nicht mehr die Atmosphäre aufheizen. «Wir haben die Wärmerück-gewinnung maximiert, sodass die An-lage bei normalem Betrieb keine Ener-gie aus dem Fernheizungsnetz Cadiom beziehen muss», erklärt Benoît Müller, Projektleiter HLSE (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro).

Für die Anlagenbetreiber, die «Services Industriels de Genève» (Genfer Stadt-werke), bedeutet das Bauwerk eine «Jahrhundertbaustelle».

Genf baut eine neue thermische Abfallverwertungsanlage, die auf den künftigen Bedarf des Kantons zugeschnitten ist. Nach der Planung des Projekts leitet BG zusammen mit den Partnern den Wiederaufbau von Cheneviers IV.

NEUE UND ALTE ANLAGE AM GLEICHEN STANDORT

ABFALLVERWERTUNGSANLAGE CHENEVIERS

Cheneviers IV wird auf halb so viel Platz wie die heutigen Anlagen doppelt so viel Wärme erzeugen.

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Flashback: Im 15. Jahrhundert er-streckten sich hier die bischöflichen Rebberge bis hinunter zum See. In-zwischen sind sie der sich ausbreiten-den Stadt gewichen. Sie haben aber wahrscheinlich der Strasse und dem 1858 gebauten Bahnhof Cornavin den Namen gegeben.

Heute verkehren täglich etwa 170 000  Reisende und 720  Züge – schweizerische (Schweizerische Bun-desbahnen, SBB) und französische (Société Nationale des Chemins de Fer, SNCF) – im bereits zur Bauzeit inter-nationalen Bahnhof; damals bildete er die Endstation der Linie Paris–Lyon–Genf. Mit zwei neuen Funktionen im Visier erreicht der Hauptbahnhof die Sättigungsgrenze. Erstens muss er die zusätzlichen Passagierströme des Léman Express absorbieren: Die neue grenzüberschreitende S-Bahn verbin-det die Schweizer Kantone Waadt und Genf mit den französischen Departe-menten Ain und Hochsavoyen. Zwei-tens soll der Bahnhof Genf gemäss den

Plänen des Bundes beim Ausbau des schweizerischen Bahnnetzes und der Anschlüsse an das europäische Hoch-geschwindigkeitsnetz eine Schlüssel-position einnehmen.

Ein zusätzlicher Bahnhof, ein Perron und zwei GleiseWie vergrössert man einen Bahnhof, dem die Umgebung so enge Schranken setzt? Die unverzichtbare Erweiterung von Genf-Cornavin muss mitten in der Stadt auf engem Raum – dicht bebau-ter Stadtteil und viele kollidierende In-teressen – irgendwie Platz finden.

Die Lösung ist mittler-weile keine Sensation mehr: Auf Antrag des Vereins «Collectif 500» haben die lokalen Be-hörden, das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die SBB im Rahmen eines unabhängigen Gutachtens (2013–2015) nicht der Erweiterung an der Ober-fläche, sondern dem unterirdischen

Ausbau den Vorzug erteilt. Die unter- irdische Variante wird das Stadt gefüge kaum beeinträchtigen. Dazu muss ein Volumen von 420 Metern Länge, 25 Me-tern Breite und 14 Metern Höhe für ei-nen Bahnhof mit einem Mittelperron für die beiden künftigen Gleise 11 und 12 ausgehoben werden. Bis zur Inbe-triebnahme sind noch viele Hürden zu nehmen.

BG mitten im GeschehenDas von BG geleitete Konsortium INTERFACES erhielt den Projektie-rungs- und Ausführungsauftrag für

die «Extension du nœud ferroviaire de Genève: secteur Gare» (Erwei-terung des Eisenbahn- knotens Genf: Sektor Bahnhof). Dabei wird BG vom Ingenieurbüro Egis Tunnels und vom Architektenbüro dl-a be-

gleitet. Der Sektor Bahnhof wird vom Sektor Tunnel und Kunstbauten um-geben: Dazu gehören der zweigleisige

Verwaltungsfristen spielen bei der

Planung von Grossprojekten eine entscheidende Rolle.

Schauplatz: Genf; Thema: Erweiterung des Bahnhofs Genf-Cornavin. Die Problemstellung ist einfacher als die Lösung! BG begleitet das Projekt seit den Anfängen. Jetzt rückt das Ende langsam in Reichweite.

LÖSUNG IN DER TIEFE

BAHNHOF GENF

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Zufahrtstunnel in Richtung Lausanne und der eingleisige Zufahrtstunnel in Richtung Flughafen, die an andere In-genieurskonsortien vergeben wurden, sowie der von den SBB geleitete Sektor Eisenbahntechnik. Bei dieser Organisation – ein Projekt mit drei Sektoren – war das Konsor-tium INTERFACES in der ersten Pha-se mit Vorprojektstudien beauftragt, um eine Architekturvariante zu fin-den, die alle Akteure zusammenführt: die Stadt Genf, den Kanton Genf, die Dienststellen für Stadtplanung, Mo-bilität und unterirdische Netze, den öffentlichen Verkehr und die SBB mit den Bereichen Infrastrukturen, Immo-bilien und Betrieb. Die Integration und Unterstützung der Anwohner werden dabei grossgeschrieben. Mit anderen Worten: Die Interessen sollen sich kon-vergent auf das Bild eines technisch machbaren Bahnhofs in den festgeleg-ten Budget- und Programmgrenzen fo-kussieren. Die Vorprojektstudien zum Sektor Bahnhof wurden im März 2018

gestartet und sollten Ende Dezember 2019 mit der Einreichung der Vorpro-jektunterlagen enden.

Administrative VerzögerungenAnschliessend werden die Dossiers weiterbearbeitet und angepasst. An-fang 2022 folgt die Einrei-chung des Plangenehmi-gungsgesuchs beim BAV, 2024 die Unterzeichnung der Werkverträge und 2024–2030 die Realisie-rung der Bauarbeiten. Hervé Détraz, Dr. für Geo-wissenschaften an der Universität Genf, Ingenieurgeologe und technischer Projektleiter bei BG, weiss, dass er den z. T. zufallsabhängigen Zeitfaktor berücksichtigen muss: «Das Plangenehmigungsverfahren und die Auftragsvergabe bieten natürlich viele Gelegenheiten für Einsprachen, Rekur-se und Gerichtsurteile, die zu langen Verzögerungen führen können», stellt er fest. «Wir müssen wissen, dass Verwal-tungsfristen bei der Planung von Gross-projekten eine entscheidende Rolle spielen, ganz gleich, wie viel Zeit man für die technische Ausführung braucht.»

Die Vorteile von BIMBG besitzt Erfahrungen mit komplexen Grossprojekten, Untertagbau, Logistik, Gebäudeausrüstungen und -sicherheit sowie mit der energetischen Verwer-tung des Untergrunds. Diese Kompeten-zen werden von BG bei der Erweiterung

des Bahnhofs Cornavin eingebracht – sowie na-türlich die Erfahrungen mit BIM: «Der heutige Bahnhof ist strukturell komplex, sodass ein di-gitales 3D-Modell, das alle aktuellen Daten integriert  – Geologie,

Hydro geologie, Eisenbahninfrastruk-turen und unterirdische Netze –, rasch zu einem unverzichtbaren Koordina-tionstool wurde, um potenzielle Kon-flikte zwischen dem Existierenden und dem Geplanten aufzuzeigen und zu lösen», betont Hervé Détraz. Ein weite-rer unschlagbarer Trumpf des digitalen Modells: Alle Einzelheiten der Reali-sierung der ersten Etappe werden mit Blick auf die «2. Staffel» gespeichert, d. h. die zweite unterirdische Erweite-rungsphase zu einem heute noch nicht festgelegten Termin.

Das digitale 3D­Modell wurde

rasch zu einem unverzichtbaren

Koordinationstool.

BAHNHOF GENF

3D-Querschnitt der Bahnhoferweiterung.

3D-Längsschnitt der Bahnhoferweiterung.

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PORTFOLIO | A4 NEUE AXENSTRASSE

Roland Bechtiger räumt unumwunden ein: «Das ist mein bisher komplexes-tes Projekt.» Die geplante A4 Neue Axenstrasse ist für den Projektlei-ter von BG eine Herausforderung, die seinem Team alles abverlangt: «Hier kommt die ganze Bandbreite der In-genieurskunst zur Anwendung. Das ist für uns eine grosse Motivation.» Seit fast zehn Jahren arbeitet BG in der Ingenieurgemeinschaft Axen an der Projektierung der rund acht Kilometer langen Strasse am Urner See mit. Bis zur Inbetriebnahme wird es wohl noch einmal so lange dauern.

Die in den 1860er-Jahren eröffne-te alte Axenstrasse ist eines der kühnsten Strassenbauprojekte in den Schweizer Alpen. Erst mit ihr er-hielten der Kanton Uri und der Gott-hardpass eine Strassenverbindung ins Mittelland. Trotz vieler Tunnel und Galerien ist die mehrmals ausgebau-te Axenstrasse bis heute ein heikler Engpass im Nationalstrassennetz. Immer wieder muss sie wegen Stein-schlag gesperrt werden. Bereits 1973 beschloss der Bundesrat deshalb den Bau einer betriebssicheren Axen- strasse. Projektiert werden derzeit zwei Tunnel (2,9 und 4,5 Kilometer lang), ein kurzer offener Abschnitt dazwischen sowie die Anschlüsse ans bestehende Strassennetz bei Brunnen und bei Gumpisch.

Heikle Baustelle im SteilhangHauptarbeitsfeld von BG sind die Kunstbauten. Eine besondere Heraus-forderung ist dabei die Galerie Gum-pisch. Um im steilen Gelände Platz für die Baustelle zu schaffen, muss eine Hilfsbrücke erstellt werden, über die der Verkehr umgeleitet wird. «Eine Vollsperrung ist tabu, deshalb werden wir die Verkehrsführung laufend an die Bauarbeiten anpassen», erläutert Ro-land Bechtiger. Gleichzeitig sind um-

fangreiche Massnahmen zum Schutz vor Steinschlag, Murgängen und Lawi-nen nötig. Dazu gehören Schutznetze, der Ausbau des Gumpischbachs, ein künstliches Betongerinne über der Galerie und ein Tosbecken zum Ab-bremsen des Geschiebes. Daneben ist BG für eine Vielzahl weiterer Bau-werke verantwortlich, darunter Stras-sen- und Werkunterführungen, eine Strassenabwasser-Behandlungsanla-ge, Spezialbauwerke für die Entwäs-serung, Ersatzbiotope für die seltene Gelbbauchunke und permanent ver-

ankerte Stützmauern. Letztere müs-sen im Interesse des Landschaftsbil-des mit Naturstein verkleidet werden, denn das Steilufer am Axen geniesst nationalen Schutzstatus.

Nach Jahren der Projektierung hofft Roland Bechtiger auf den baldigen Baubeginn und die Übernahme der Bauleitung: «Es ist ein anspruchsvol-les, aber schönes Projekt. Wir bauen eine nachhaltige Infrastruktur und schaffen echte Mehrwerte für unser Land.»

Mit dem Bau der A4 Neue Axenstrasse wird ein Abschnitt im Schweizer Nationalstrassennetz vor Naturgefahren geschützt. Der Bau im schwierigen Gelände ist eine grosse Herausforde-rung, bei der das ganze Know-how von BG zum Einsatz kommt.

DIE GANZE BANDBREITE DER INGENIEURSKUNST

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| PORTFOLIO A1-ZUBRINGER LENZBURG

«Knoten Neuhof» heisst im Jargon der Verkehrsplaner die neuralgische Kreu-zung vor den Toren von Lenzburg. Über diese führen viel befahrene Strassen zur nahen Autobahn A1, ins Bünztal und ins Städtchen, dessen Wahrzei-chen das weitherum sichtbare Schloss ist. Vor allem in den Pendler-Stoss-zeiten kommt dieser Knoten an seine Belastungsgrenze. Die Folgen sind lange Staus und Wartezeiten, länger-fristig droht gar der Verkehrsinfarkt. Deshalb haben die Stimmberechtigten des Kantons Aargau 2013 einen Kre-dit von 75 Millionen Franken bewilligt, um den Knoten Neuhof zu entflechten. Zentrales Element des Projekts ist ein 362 Meter langer Tunnel. Rund 16 000 Fahrzeuge, die zwischen der Autobahn und dem Bünztal unterwegs sind, wer-den ihn dereinst jeden Tag benützen. Das entlastet die über dem Tunnel lie-gende Kreuzung spürbar.

Im Rahmen der Ingenieurgemeinschaft Zubringer Lenzburg hat BG die Infra-

strukturen des Bauwerks projektiert: den Tunnel mit seiner unterirdischen Zentrale, den Strassenbau, Werklei-tungen und Entwässerung sowie die Signalisierung und die Markierungen. BG-Projektleiter Peter Bisang erklärt, welches die grosse Herausforderung des Projekts ist: «Da der Tunnel im Tag-bau und im bestehenden Strassenraum gebaut wird, müssen wir einen Teil des Verkehrs vorübergehend umleiten.» Dazu braucht es umfangreiche Anpas-sungen am bestehenden Strassennetz und eine neue Verbindungsstrasse über das Hornerfeld.

Das Verkehrsprovisorium funktioniertNach sechsmonatigen Vorbereitungs- arbeiten begann im September 2018 die «heisse» Phase des Projekts: die teilweise Sperrung des Knotens für den Verkehr und der Bau des Tunnels. Peter Bisang zieht eine positive Zwischenbi-lanz: «Die Planung der Bauphasen und der Verkehrsumlegung war anspruchs-

voll, denn wir müssen einen Rückstau bis zur Autobahn unbedingt vermeiden. Aber es läuft gut, das Verkehrsproviso-rium funktioniert.»

Der Tunnelbau dauert bis Ende 2020, dank stabilem Baugrund und einer leis-tungsfähigen Unternehmung sind keine Verzögerungen zu erwarten. Nach wei-teren Anpassungen am Strassennetz kann dann ein Jahr später das definitive Verkehrsregime eingeführt werden. Es wird nicht nur den Verkehr verflüssigen, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöhen und die Bedingungen für den öffentlichen und den Veloverkehr ver-bessern. Die neue Lichtsignalanlage wird zudem ermöglichen, den Verkehr beim Knoten Neuhof gezielt zu lenken. Die Dosierung erfolgt dann nur noch ausserhalb des Siedlungsbereichs und nicht mehr vor den Häusern der Lenz-burger. Auf diese Weise trägt der Tunnel- Bypass dazu bei, die Lebensqualität von Verkehrsteilnehmern und Anwohnern gleichermassen zu verbessern.

Mit einem neuen Tunnel soll der Verkehrsknoten Neuhof in Lenzburg entlastet werden. Eine besondere Herausforderung für die Ingenieure von BG ist die Umlegung des Verkehrs in der «heissen» Bauphase.

TUNNEL-BYPASS GEGEN DEN VERKEHRSINFARKT

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Wasser ist in Jordanien ein knappes und kostbares Gut. Das rasante Bevöl-kerungswachstum sowie die Entwick-lung von Industrie und Landwirtschaft des nahöstlichen Landes haben die Nachfrage nach Wasser in die Höhe ge-trieben. Erschwerend kam in den letz-ten Jahren der massive Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak hinzu. Heute machen Migranten schät-zungsweise die Hälfte der Einwoh-ner des Landes aus. Überdies ist eine ausgeprägte Urbanisierung im Gange. Über die Hälfte der Bevölkerung kon-zentriert sich auf zwei Agglomeratio-nen, Irbid und Amman, die jordanische Hauptstadt. Die Wasserbewirtschaf-tung spielt deshalb eine zentrale Rolle.

BG begleitet die Planung, Erweiterung und Optimierung der Trinkwasser-leitung zwischen Abu Alanda südlich von Amman und dem Wasserreservoir

von Khaw 35 Kilometer weiter öst-lich in der Nähe der grossen Flücht-lingscamps. Im Rahmen des Projekts sollen im Verlauf der Verlängerung zwei Wasserkraftwerke mit Speicherbecken und Pumpstationen für die lokale Was-serversorgung entstehen. Dabei wird der Höhenunterschied zwischen den beiden Orten ausgenutzt.

Die französische Entwicklungshilfe-organisation AFD steuert 45 Millionen Euro zum Projekt bei. Es bildet das wichtigste Bindeglied zwischen den Wasserressourcen im Süden des Lan-des und der Nachfrage in den östlichen Regionen, die wegen der Flüchtlings-ströme drastisch gestiegen ist.

Zweifacher Beitrag, eine PrioritätBeim Projekt ging es um den Ausbau der Infrastrukturen, die Garantie der Trink-wasserversorgung bei knappen Res-

sourcen und demografischem Wachs- tum und die Nutzung des brachliegen-den Energiepotenzials.

Zuerst half BG einem Unternehmens-konsortium bei der Teilnahme an der Ausschreibung. Dazu wies BG auf das Optimierungspotenzial in den Vor-schlägen hin. Nach der Zuschlagsertei-lung holte die BG-Gruppe ergänzend zu den ersten Beiträgen eine erweiterte Planungsgruppe für die Ausführungs-planung mit an Bord. «Wir haben mit Partnern an unterschiedlichen Orten gearbeitet. Die Studien und Pläne wur-den in Frankreich, in der Schweiz und in Jordanien erstellt», erklärt der mit komplexen Arbeitsumfeldern bestens vertraute Wasserkraftexperte Khalid Essyad.

BG war für das übergeordnete Hydrau-likkonzept, die Auswahl der Ausrüstun-

BG hat in einer der trockensten Regionen der Welt zum Ausbau des Trinkwassernetzes beigetragen. Bei der Erweiterung wurden zwei Turbinenwerke gebaut und das bislang brachliegende Potenzial der Wasserkraft genutzt.

ERNEUERBARE ENERGIE DANK DEM TRINKWASSERNETZ

WASSERKRAFT IN JORDANIEN

Förderung erneuerbarer Energien in SchwellenländernDer Stromkonzern Alpiq und BG arbeiten seit 2017 mit der von Arnold Schwar-zenegger (Schauspieler und ehemaliger Gouverneur von Kalifornien) gegrün-deten NGO «R20 Regions for climate action» zusammen, um hauptsächlich in den Entwicklungs- und Schwellenländern des afrikanischen Kontinents gemeinsam Projekte zur Versorgung mit erneuerbaren Energien umzusetzen.

Dazu wurde in den Büros von BG die Vereinigung EPF, Energy Project Facili-tator, ins Leben gerufen. Diese Vor-Finanzierungsstruktur soll vielverspre-chende Projekte identifizieren und Machbarkeitsstudien zu Technik, Wirt-schaftlichkeit und Nachhaltigkeit durchführen.

Die ersten Projekte für Wasser-, Sonnenkraft und Biomasse wurden 2018 ausgewählt und analysiert. Im Moment finden Gespräche mit Fonds und Investoren über die Realisierung von bankfähigen Projekten statt. (https://energy-pf.org/)

AUSGABE 2019 | 25

| PORTFOLIO

gen und die Bewirtschaftung der ge-samten Leitung zwischen Abu Alanda und dem Reservoir von Khaw zustän-dig. Zur Realisierung der Bauwerke, die zuverlässig, robust, leistungsstark und rentabel sein müssen, wurden Hydrau-likingenieure, Spezialisten für Turbi-nen, Bauingenieurwesen, Projektma-nagement und Automatisierung auf den Plan gerufen. «Neben den Leitungen und Turbinen gibt es jede Menge Sen-soren, Elektronik und Embedded Intel-ligence, dank denen das anspruchsvol-le technologische System optimal und fast automatisch funktioniert», stellt Khalid Essyad fest. Alle diese Bestand-teile gewährleisten eine zuverlässige Wasserversorgung und produzieren gleichzeitig Strom, der direkt in das Netz des lokalen Anbieters eingespeist wird. Die Besonderheit des Projekts besteht darin, dass die Wasserversor-gung im Vordergrund steht. «Anders als bei klassischen Wasserkraftwerken müssen unsere Infrastrukturen das Problem der Energieerzeugung lösen und den Wassertransport kontinuier-lich gewährleisten. Dazu brauchen wir redundante Anlagen und ausgeklügelte

Regelungstechniken zur Bewirtschaf-tung der Zwischenspeicher», erklärt Khalid Essyad.

Integration ins StadtgebietDie Erweiterung der Wasserversor-gungsleitung wurde grösstenteils mit-ten in der Stadt durchgeführt, was die Aufgabe erschwerte. Eines der beiden Was-serkraftwerk wurde im Übrigen in Amman ge-baut. Passanten sehen ein fensterloses Gebäu-de, doch dahinter ver-birgt sich ein Reservoir, das so gross ist wie ein olympisches Schwimm-becken. Ganz oben befindet sich die Wasserkraftanlage. Um das kompakte

und geräuscharm konzipierte Bauwerk ohne Störung der Nachbarquartiere zu integrieren, mussten wahre Genie-streiche vollbracht werden. Besondere Aufmerksamkeit galt der maximalen Reduzierung der Lärmbelastung.

Dank diesem Projekt ist die Region öst-lich von Amman nun an eine wichtige Trinkwas-ser versorgungsleitung mit einem Durchfluss von einem Kubikmeter pro Sekunde angeschlossen. Ein weiteres Plus ist die

zusätzliche Stromversorgung – beides unentbehrliche Ressourcen für den wachsenden Bedarf von Bevölkerung und Wirtschaft.

WASSERKRAFT IN JORDANIEN

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Passanten vermuten hier nur ein fenster­

loses Gebäude.

In Jordanien setzt die Erweiterung des Trinkwassernetzes die Verwertung der Wasserkraft voraus. Das Wasser, das durch die neu verlegten Leistungen fliesst, wird turbiniert und produziert Elektrizität.

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PORTFOLIO |

Auf der Skala des Grossprojekts steht die Zeit nicht still: Der Zähler der Um-weltrechnung tickt gnadenlos wei-ter. Jahr für Jahr durchqueren drei Millionen LKWs die Alpen zwischen Frankreich und Italien. Sie verbrau-chen fünfmal mehr Energie als der Ei-senbahnverkehr. Die Trendwende ist erst 2030 mit der Inbetriebnahme der TGV-Strecke Lyon–Turin für den Wa-ren- und Passagierverkehr zu erwar-ten.

Priorität für die EUDie transalpine Verbindung steht be-reits seit 1994 auf dem vollen Katalog der prioritären Verkehrsvorhaben der Europäischen Union, die 40% der Pro-jektkosten finanziert. BG befasste sich zuerst mit den Erkundungsbauwerken und leitete ab 2009 das federführende Konsortium für die Studien zum Tun-nel, das heute zum Konsortium ALLTI gehört (Alliance Lyon Turin Ingénierie).

Es hat den Zuschlag für die Projekt-leitung in der Ausführungsphase für eine der operativen, von TELT (Tunnel Euralpin Lyon Turin, als öffentlicher Bauträger für die Realisierung zustän-dig) definierten Baustellen erhalten. Daneben übernimmt das Konsortium ab der Inbetriebnahme auch das Stre-ckenmanagement.

Komplexe geologische Verhältnisse«Unsere operative Baustelle entspricht rund 20 Kilometern Basistunnel zwi-schen dem Ende des Zwischenangriffs von Villarodin-Bourget/Modane und Italien. Nach der Gliederung von TELT handelt es sich dabei um die längste zu realisierende Strecke. Dort wird auch das längste Tunnelstück gebohrt», er-klärt Laurent Chantron, Leiter der Ein-heit Grossprojekte Frankreich bei BG. Wenn es so weit ist, wird die Tunnel-bohrmaschine wie auf Eiern gehen: «Das komplexe Projekt beinhaltet

unterirdische Bauarbeiten in grosser Tiefe. Bei komplizierten geologischen Gegebenheiten ist mit instabilem Ge-stein und Zonen mit extremen Tempe-raturen zu rechnen.»

Noch ist dies Zukunftsmusik, aber nun geht es immer schneller: Im Rahmen des Projektleitungsauftrags wurden Projektunterlagen erstellt und im ver-gangenen Herbst eingereicht, dann folgten die Ausschreibungsunterlagen für die Unternehmen und schliesslich die Ausschreibung. Allerdings greift die neue italienische Regierung das Dossier so bedachtsam auf, dass man eine Bremswirkung befürchtet. TELT besitzt aber noch alle gültigen Bewil-ligungen, um die Bauarbeiten zu star-ten. Die Mitarbeitenden aller Nieder-lassungen von BG (Frankreich, Italien, Schweiz) engagieren sich voller Ener-gie für die künftige Jahrhundertbau-stelle in den Alpen.

Die Bauarbeiten beginnen 2020, d. h. in der Agenda von BG quasi morgen! BG hat die lange Geschichte der transalpinen TGV-Strecke Lyon-Turin von Anfang an mitgeschrieben. Jetzt geht es um das Herzstück, den 57 Kilometer langen Basistunnel.

TGV-STRECKE LYON–TURIN: TUNNELBOHRMASCHINEN IM ANMARSCH

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An Wochentagen treibt der Autobahnanschluss La Bléche-rette die Autofahrer regelmässig zur Verzweiflung. Während der Stosszeiten kommt es wegen des dichten Verkehrs in diesem Abschnitt täglich zu Überlastungen. «Die Staus bil-den sich vor allem an der Ein- und Ausfahrt des Anschlusses. Der Verkehr kommt zum Erliegen, staut auf die Kantonsstra-ssen zurück und verursacht gefährliche Situationen, die zu Unfällen führen können», erklärt Jean-François Vullioud, der als Projektleiter bei BG für den neuen Ausbau des Autobahn-abschnitts zuständig ist.

Der Verkehr bei La Blécherette auf der A9 – einer der Hauptach-sen des schweizerischen Autobahnnetzes – nimmt vor allem wegen des starken Bevölkerungsanstiegs in der Region dras-tisch zu. Die heutige Infrastruktur absorbiert jeden Tag über 80 000 Fahrzeuge. Bis 2030 sollten es über 100 000 sein.

Übersättigung vermeidenDas Bundesamt für Strassen hat zusammen mit dem Kan-ton ein Projekt entwickelt, das den Zufahrts- und Ausfahrts-verkehr an diesem kritischen Engpass zum Fliessen bringen soll. Das Konsortium Good Job soll das Projekt optimieren und bis zur Inbetriebnahme begleiten. BG übernimmt die Leitung dieses Konsortiums und erbringt gleichzeitig mit einem Partner für Umwelt und einem Partner für Verkehr die kompletten Leistungen in den technischen Bereichen (Tiefbau und Ausrüstungen). Das Team von Jean-François

Vullioud hat die Vorschläge zu den neuen Autobahnausbau-ten anhand von Parametern, die aktualisiert werden muss-ten, geprüft. «Das generelle Projekt stammt aus dem 2009 und beruht auf Verkehrsprognosen für das Jahr 2020, die 2014 bereits überholt waren.» Hauptziel war es, die Optio-nen entsprechend der spürbaren Verkehrsintensität und der Umweltbelastung zu verbessern.

Das Erneuerungsprojekt des Autobahnanschlusses ist nun unter Dach und Fach und geht in die Vernehmlassung. Die künftige Grossbaustelle wird unter Aufrechterhaltung des Autobahnverkehrs realisiert. Der bestehende Autobahn-knotenpunkt soll durch den Bau eines zweiten Zugangs mit einer Autobahnauffahrt und -ausfahrt ausgebaut werden. Das Ganze wird danach durch drei neue Kreisel mit dem Nationalstrassennetz verbunden. Die beiden Autobahnan-schlüsse  – der neue und der anzupassende alte – werden durch parallel zu den Fahrbahnen verlaufende Entlastungs-spuren verbunden.

Der Ausbau des zweifachen Autobahnanschlusses La Blécherette kostet insgesamt etwa 104 Millionen Franken. Die Baustelle wird von 2022 bis 2025 dauern.

BG hat eine 3D-Modellierung erstellt, um das Projekt zu ver-anschaulichen und anlässlich der vorgesehenen Informa- tionsveranstaltungen der Bevölkerung zu erklären.

Ein erneuerter Autobahnanschluss soll auf einem stark befahrenen Abschnitt der Umfahrungs-autobahn von Lausanne den Verkehr wieder zum Fliessen bringen. BG hat das Erneuerungs-projekt evaluiert und optimiert und wird die Arbeiten bis zur Inbetriebnahme begleiten.

DEN STÖPSEL ZUM SPRINGEN BRINGEN

AUTOBAHNANSCHLUSS LA BLÉCHERETTE

Nördlich von Lausanne wird eine Grossbaustelle vorbereitet. Der Autobahnanschluss von La Blécherette wird durch den Bau einer zweiten Autobahnauffahrt ausgebaut.

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28 | AUSGABE 2019

PORTFOLIO |

Das Ökoquartier Gruvatiez in Orbe (VD) ist ein beeindruckendes Stadtpla-nungsprojekt, das langfristig 500 Woh-nungen zählen wird, aber vor allem soll es als erstes Ökoquartier in der Schweiz die Zertifizierung «One Planet Living» (OPL) des WWF (internationale Umweltschutzorganisation) erhalten. Das Label geht in Sachen Nachhaltig-keit einen Schritt weiter als alle bishe-rigen Schweizer Projekte. Hauptziel ist es, beim Bau und Betrieb der Gebäude den Energieverbrauch, die Abfallpro-duktion, den Wasserverbrauch sowie die Treibhausgase zu verringern und damit den CO2-Abdruck der Bewohner auf einen Drittel des schweizerischen Durchschnitts zu senken.

Die erste Etappe des künftigen Quar-tiers umfasst insgesamt 226 Wohnun-gen. Bis im nächsten Jahr sollen sechs Gebäude sowie eine Einkaufspassage auf zwei weitflächigen Untergeschos-sen gebaut werden und ein Restaurant,

eine Apotheke und zwei Einzelhandels-riesen beherbergen. Am Ende soll das Quartier über 20 Gebäude umfassen.

Riesige BaustelleBG begleitet das Projekt von Anfang an und erbringt alle Ingenieurleistun-gen. Das Unternehmen interveniert in mehreren wichtigen Bereichen, z. B. Bauingenieurwesen, Geotechnik und Energiekonzept. Für eine perfekte Koordina-tion intern und mit dem Architekten werden sämtliche Fachbereiche mit der Bauwerksda-tenmodellierung (BIM) verwaltet. Dank dem Komplettmodell lassen sich das Projekt und die Projektkosten in der Bauphase mitverfolgen und die Gebäude nachhaltig optimieren. BG hat bereits einen Zusatzauftrag erhalten, nämlich die Analyse der Kontrolle des Energieverbrauchs in den Wohnungen.

Lösung für die EnergieproduktionDas für das Gesamtenergiekonzept zu-ständige Team wurde im Projekt stark eingespannt: Die Labelvergabe hängt entscheidend von diesem Bereich ab. Die Wärmeenergie wird mit Wasser /Wasser-Wärmepumpen produziert, die eine Grundwasserschicht als Ener-giequelle nutzen. So wird nicht nur die Heizungswärme für das ganze Quartier,

sondern auch die Kälte für die Geschäfte direkt mit Hilfe des Grundwas-sers produziert.

Als Schritt hin zum Ei-genverbrauch im Strom-bereich wurden auf den Gebäudedächern Foto-

voltaikmodule angebracht. Ergänzend wird zertifizierter Ökostrom gekauft.

In den Wohnungen wird eine feuchte- geregelte Belüftung mit einfachem Luftstrom installiert. Das bewährte

BG beteiligt sich als erstes Ingenieurbüro der Schweiz an einem Ökoquartier-Projekt, das nach den Vorgaben des Labels One Planet Living gebaut wird.

DAS QUARTIER VON MORGEN BAUEN

ÖKOQUARTIER GRUVATIEZ

Die ehrgeizigen Ziele von OPL werden in

der ersten Bauphase des neuen Quartiers

erreicht.

Das Projekt Gruvatiez befindet sich in der Ausführungsphase. Das Quartier wird die bislang ehrgeizigsten Anforderungen erfüllen.

10 Grundsätze von OPL Der OPL-Prozess beruht auf der Einhaltung von zehn grundlegenden Prinzi-pien: Lebensqualität und Wohlbefinden der Bewohner, lokale ökonomische Entwicklung, Bauökologie, Wasser- und Abfallbewirtschaftung, Mobilität, Nutzung und Verwertung von lokal produzierten und nachhaltigen Bau-stoffen, Architektur- Optionen, Biodiversität, lokal produzierte Energie und ausserdem Energieeinsparungen. Um die Nachhaltigkeitsziele im neuen Quartier von Gruvatiez zu verwirklichen, wurde ein Plan mit 170 Massnah-men definiert.

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| PORTFOLIO

und autonome System regelt die Lüf-tungsleistung für jede Wohnung je nach Innenfeuchtigkeit. Diese Konfiguration gewährleistet den Nutzerkomfort und die langfristige Gebäudeerhaltung.

Zudem wurde Wert auf wassersparen-de sanitäre Ausrüstungen und Armatu-ren gelegt.

Schliesslich sind auf den Dächern und bei den befestigten Oberflächen Re-genwasserspeicher zur Bewässerung der Aussengrünflächen geplant. Viele weitere technische Lösungen wurden in Betracht gezogen, aber dann wegen des Verhältnisses zwischen Investition, technischer Performance und finan- zieller Rentabilität verworfen. Gemäss dem Kerninhalt des OPL-Labels muss-ten diese Entscheidungen jedoch bei anderen Kriterien kompensiert werden.

Technische Aspekte gut im GriffTechnisch gesehen sind die sechs ers-ten Gebäude des künftigen Quartiers Gruvatiez völlig voneinander unabhän-gig. Die Technik sieht ähnlich aus wie bei der Planung eines allein stehenden Gebäudes – bis auf die Komplexität wegen des Projektumfangs und der Synergien, die mit den verschiedenen Akteuren zu schaffen sind.

Die neuen Gebäude werden nach öko-logischer Bauweise errichtet. Dabei stehen die Auswahl der Materialien und deren CO2-Bilanz im Vordergrund. Sie bieten hohen Komfort, Energieeffi-zienz und ein gesundes Wohnklima. Der Komplex wird von einem unabhängigen

Gremium kontinuierlich begleitet wer-den. Der Prozess muss zehn Nachhal-tigkeitskriterien erfüllen (siehe Kasten) und wird überprüft, gegebenenfalls korrigiert und muss, um das OPL-La-bel zu erhalten, anschliessend validiert werden. Die Spezialisten von BG äus-sern sich zuversichtlich. Mit den ge-planten baulichen Prinzipien wird eine thermische Leistung erzielt, die weit über den gesetzlichen Anforderungen liegt. Die ehrgeizigen Ziele von OPL werden in der ersten Bauphase des neuen Quartiers erfüllt.

ÖKOQUARTIER GRUVATIEZ

BG begleitet als akkreditierter und geschulter Partner die OPL-Zertifizierung.

30 | AUSGABE 2019

PORTFOLIO | WASSERBAU

Der Ausbau in 15 verschiedenen Sektoren erstreckt sich auf mehrere Kilometer.

Die Rhone tritt auf der gesamten Län-ge und besonders im unteren Flusslauf häufig über die Ufer. Das verheerende Hochwasser von 2003 hat Spuren hin-terlassen. Die Île Piot et de la Barth- elasse in der Gemeinde Avignon ver-schwand buchstäblich unter den Flu-ten – mit hohen Sachschäden, aber zum Glück ohne Todesopfer. Seitdem lastet die Angst vor einem erneuten Hochwasser auf diesem Sektor, der am stärksten gefährdet ist, wenn die Rhone über die Ufer tritt.

Die zwischen den beiden Flussarmen gelegene Île Piot et de la Barthelasse mit ca. 1000 Einwohnern bildete sich, als mehrere Inseln wie Perlen auf einer Schnur allmählich zusammenrückten. An der Südspitze befindet sich die Île Piot, die ihren Namen behalten hat. Die ausgedehnte Grünfläche liegt nur einige Steinwürfe von der Altstadt von Avignon entfernt. Landwirtschaft hat hier Tradition. Seit Kurzem dient die Insel auch zu Freizeit- und Erholungs-zwecken – mit Spielplätzen, zwei Zelt-plätzen, einem Schwimmbad, einem Freizeit camp, einer Jugendherberge und Wohnungen. Besonders beliebt ist die Allee am Rhoneufer mit ihrer unübertrefflichen Aussicht auf den Papstpalast und den Pont Saint-Béné-zet, der weltweit als «Pont d’Avignon» bekannt ist. Dahinter beginnt der länd-liche und spärlicher besiedelte Teil der Insel mit etwa zehn Landwirtschafts-betrieben, provenzalischen Landhäu-sern, zahlreichen Obstgärten und Ge-treidefeldern.

Die aufgeweitete Landzunge von acht Kilometer Länge erreicht an der brei-testen Stelle drei Kilometer. Teilweise ist die Insel bereits durch ein Netz von

Dämmen abgeschirmt, doch die überal-terten Bauwerke bieten keinen optima-len Schutz mehr. BG wurde beauftragt, das existierende Schutzsystem zu-kunftssicher zu machen und zu verbes-sern. «Der komplette Leistungsauftrag setzt Kompetenzen in den Bereichen Wasser-bau, Geotechnik und Tiefbau sowie Kenntnis der Umweltschutzver-ordnungen voraus. BG bringt diese Fähigkei-ten mit und kann so die komplette Projek-tierung bis und mit Ausführung für das Projekt übernehmen – von der Erarbei-tung der Korrekturmassnahmen bis zur Abnahme der Bauarbeiten», stellt der Projektleiter Fabrice Dupont fest.

KonsenslösungBei der Entwicklung des Konzepts zur Sicherung der Schutzbauten stütze man sich auf eine Reihe von Unter-suchungen. «Wir haben eine Hydrau-likstudie, topografische Aufnahmen,

eine Hochwassersimulation sowie eine Überprüfung der Bauwerke basierend auf geotechnischen Analysen durchge-führt und die Situation mit Blick auf die Landnutzung und das Inventar der Le-bensräume evaluiert», erklärt Fabrice

Dupont.

Auf der Grundlage all dieser Studien wurden Lösungen vorgeschla-gen und erarbeitet, die eine Vielzahl von teilweise widersprüch-lichen Interessen be-

rücksichtigen mussten: Schutz der Naturräume, Erhaltung des Kultur- erbes und Sicherung der Hochwasser-schutzbauten. In einer Analyse wurde zunächst ermittelt, ob die empfohle-nen Massnahmen rentabel sind. Dazu wurden die Realisierungskosten der Erweiterungen mit der Höhe der ver-miedenen Schäden verglichen.

Im Endeffekt vereinbart das geplante Dammsystem den Schutz von Gütern

Die «Île Piot et de la Barthelasse», die grösste Flussinsel Europas, wird immer wieder vom Rhone-Hochwasser bedroht. BG ist beauftragt, zur Risikobegrenzung ein Konzept für die Instandsetzung bzw. Verbesserung der bestehenden Schutzvorrichtungen zu entwickeln.

INSEL BESSER VOR FLUTEN GESCHÜTZT

«Unsere Bauten müssen sich harmonisch in

das reiche Natur­ und Kulturerbe der Stadt Avignon integrieren.»

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| PORTFOLIO WASSERBAU

Vor der imposanten Stadtkulisse von Avignon vereinbart das geplante Dammsystem den Schutz von Gütern und Personen – mit minimalen Auswir-

kungen auf Natur und Landschaft.

und Personen – mit minimalen Aus-wirkungen auf Naturräume und Land-schaft. Die Insel liegt in der Nähe von Stätten des Weltkulturerbes und vor allem der Natura-2000-Zone, die be-merkenswerte und geschützte Arten beherbergt, so Fabrice Dupont. «Wir arbeiten in einem geschützten Sektor von grosser ökologischer Bedeutung besonders hinsichtlich Artenvielfalt und landschaftlichen Einschrän-kungen. Unsere Bauwerke müssen sich in das Kulturerbe der Stadt Avi- gnon einfügen  – mit den Wahrzeichen wie Stadtmauern, Papstpalast, Pont Saint-Bénézet und dem Turm Philipps des Schönen am anderen Rhoneufer in Villeneuve-lès-Avignon.»

Ausbau über mehrere KilometerAuf Wunsch der Behörden soll die Insel bei ausserordentlichem Hochwasser ein Überschwemmungsgebiet bleiben. Das von BG entwickelte Projekt soll die urbanisierten Zonen der Île Piot vor dem 20-jährlichen Hochwasser schüt-zen und die Überflutungsfähigkeit der Agrarzonen der Île Barthelasse über die 10-jährlichen Hochwasser hinaus erhalten.

Im Prinzip geht es allgemein darum, die existierenden Schutzsysteme durch höhere und verstärkte Bauten kohä-renter zu machen. Der Ausbau in 15 ver- schiedenen Sektoren erstreckt sich über mehrere Kilometer.

Die Bauarbeiten müssen zahlreiche Pa-rameter aus Umweltverträglichkeits- prüfungen berücksichtigen und den knappen Realisierungszeitplan einhal-ten. Um schädliche Folgen für Flora und Fauna vor allem während der Brut-zeit abzuwenden, dürfen einige Bauar-beiten nur zu bestimmten Jahreszeiten durchgeführt werden.

Heute sind das Vorprojekt und das Bauprojekt fertiggestellt. Die Studien zur Regulierung sind abgeschlossen bzw. werden von den französischen Regierungsstellen geprüft, bevor die-ses Jahr wie geplant die öffentliche Auflage beginnt.

32 | AUSGABE 2019

INSIDE | SOMMERAUSFLÜGE

Jedes Jahr organisieren die BG- Niederlassungen einen Sommer-ausflug für ihre Belegschaft. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von BG Lyon waren letztes Jahr geis-tige Aktivitäten gefragt. So mussten sie etwa ihr Wissen über bekannte Schriftsteller, Musiker oder Fuss-baller aus Lyon unter Beweis stellen. Körperliche Ausdauer brauchten die Teams von BG Lausanne und Sion, die sich in Geschicklichkeitsspielen, Pétanque, Tischtennis und Fussball massen. Dabei ging es aber weniger um den Wettkampf als vielmehr um den Spass und das gemeinsame Er-lebnis. Auch bei der Niederlassung Genf stand ein Pétanque-Spiel zur Förderung des Teamgeistes auf dem Programm – ein gelungener Sommer-anfang, der mit einem feinen Essen

Sobald die Tage wärmer werden, starten die Sommerausflüge der BG-Niederlassungen. Nebst sportlichen Aktivitäten stehen auch Entspannung, Essen und eine gute Stimmung im Mittelpunkt.

EIN SOMMERTAG FÜR DAS TEAM

abgerundet wurde. Etwas aktiver gestalteten die Teams von BG Neu-enburg und BG Biel ihren Ausflug. Sie starteten mit einem sportlichen Wettkampf auf der Kartbahn und lies-sen sich danach die Füsse auf einem Barfusspfad von Kieselsteinen mas-sieren. Die Beine hochlegen konnten dagegen die Teilnehmenden von BG Paris: Auf einem Hausboot schaukel-ten sie bei wunderbarem Sommer-wetter über die Seine. Die Niederlas-sungen der Deutschschweiz hatten mit dem Wetter etwas weniger Glück. Doch deswegen liess sich niemand die Stimmung verderben. Die einen lockte eine Baustellenbesichtigung unter die Erde, während die anderen im Seilpark zwischen Baumkronen hin und her schwangen. So verschieden die Aktivi-täten der Teams auch waren, für alle BG-Niederlassungen galt das gleiche Motto: Momente mit den Kolleginnen und Kollegen verbringen und den Bü-roalltag für einmal hinter sich lassen.

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| INSIDE SOMMERAUSFLÜGE WELTWEITE MANDATE

WIEDERAUFBAU IN HAITI

BERGBAUPROJEKT IN SERBIEN

TUNNEL-SICHERHEIT IN KOLUMBIEN

In der serbischen Region Jadar soll ein bedeutendes Vorkommen von Lithium und Bor erschlossen werden. Der Ab-bau der tief liegenden Gesteinsschich-ten erfordert eine komplexe Infrastruk-tur mit Zugangsstollen, Schächten und Anlagen. Der Lizenzinhaber Rio Tinto hat für die Projektierung der Anlagen BG und den französischen Baukonzern Bouygues ausgewählt. Das multidiszi-plinäre Projekt bietet einige Herausfor-derungen. Zu diesen gehören etwa der

2016 hinterliess Hurrikan Matthew in Haiti eine Schneise der Verwüstung. Sturmwinde von 230 km/h und Starkniederschläge setzten der Infrastruktur zu und zerstörten unter anderem auch Bewässerungs-anlagen im Süden des Inselstaats. Jetzt ist BG im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und nach erfolgreicher Teilnahme am Ausschreibungs-verfahren am Wiederaufbau von Flussschwellen, Auffang- und Tosbecken sowie Uferböschungen in drei Gemeinden beteiligt. Die Weltbank finanziert das Projekt mit einem Betrag von 250 000 Franken.

Tunnelbau in grosser Tiefe, die Luftver-sorgung, Kühlung und Entwässerung der Stollen sowie das Sicherheitskon-zept. Mit dem Auftrag eröffnen sich für BG neue Perspektiven im Bereich des Bergbaus.

Die Kompetenzen von BG im Bereich der Sicherheit von Transportinfra-strukturen sind jetzt auch in Kolum- bien gefragt. In den kommenden Jahren soll die Autobahn zwischen den Städ-ten Bogotá und Girardot von vier auf sechs Spuren ausgebaut werden. Das Projekt umfasst auch mehrere Kunst-bauten und Tunnel, darunter jenen von Sumapaz von vier Kilometern Länge. Für diesen wird BG eine umfassende Sicherheitsstudie erarbeiten. Dazu gehören Analysen der Tunnelausrüs-tung und der Risiken bei verschiedenen Verkehrsszenarien, die Simulation der Tunnelbelüftung für den Brandfall so-wie Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit.

RAHMENVERTRAG FÜR METRO-EXPERTISE IN IRLANDIm Rahmen des MetroLink-Projekts wird in der irischen Hauptstadt Dublin eine 26 Kilometer lange Metro gebaut. Ein grosser Teil davon verläuft unterirdisch. BG Ingenieure & Berater wurde in Zusammen-arbeit mit dem Dubliner Büro Curtins Consulting von der Commis- sion for Railway Regulation (CRR), der irischen Regulierungsbehör-de für den Schienenverkehr, für einen Berater-Rahmenvertrag im Bereich des unterirdischen Bahnverkehrs ausgewählt.

Wegen der Qualität der zahlreichen Referenzen, unserer Multidis-ziplinarität und dem präsentierten Expertenteam konnten wir die CRR vom Mehrwert unserer Beratungsleistungen überzeugen.

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34 | AUSGABE 2019

INSIDE | BG-ORGANISATION

VORWÄRTSSTRATEGIE MIT NEUEM CEO

AM PULS VON «LYON–TURIN»

NEUES ZUHAUSE FÜR DIE TEAMS IN NEUENBURG

Führungswechsel bei BG: Seit dem 1. April 2018 ist das langjährige Geschäftsleitungsmitglied Pierre Epars CEO der Gruppe. Der 57-jährige Waadtländer folgt auf Pierre Kohler, unter dessen Führung BG einen kräftigen Entwicklungsschub erlebt hat. Als neuer Vizepräsident der Geschäftsleitung ist Denis Pourlier-Cucherat verantwortlich für strategische Projekte. Um die künftigen Herausforderungen zu

BG verfügt jetzt auch über eine Niederlas-sung in Italien. Die Wahl des Standorts fiel nicht zufällig auf die Industriestadt Turin im Piemont. Sie ist Ausgangs- und Endpunkt der neuen Eisenbahn-Hochgeschwindig-keitsstrecke Lyon–Turin, deren Kernstück der 57  Kilometer lange Mont-Cenis-Basistunnel sein wird. BG-Teams aus Frankreich und der Schweiz arbeiten schon seit Jahren an zahl-reichen Teilprojekten des Grossvorhabens. Mit dem Turiner Team ist das Unternehmen nun noch näher am Puls des «Tunnel Euralpin Lyon Turin» (TELT) und des norditalienischen Wirtschaftsraums.

Die fast 30 Mitarbeitenden der Neuenburger Niederlassung von BG sind umgezogen. Seit 2018 befinden sich ihre Büros an der Route des Marais 10a in Marin-Epagnier. Das moderne Gebäude bietet den Kunden eine bedürfnisgerechte Infrastruktur. BG ist seit 1986 im Kanton Neuenburg an- sässig und war in über 30  Jahren für zahlreiche Projekte verantwortlich, darunter solche des Stras- sen- und Tunnelbaus, der Eisenbahninfrastruktur, des Hochbaus, der Ener-gieversorgung und der Wasserbehandlung.

meistern und das Unternehmen weiterzuentwickeln, hat BG zudem seine Strukturen angepasst und ge-strafft. Kernelemente der Organisation sind die drei Bereiche Infrastruktur & Verkehr, Hochbau & Energie sowie Wasser & Umwelt. In den kommenden Jahren will die Gruppe ihre Differenzierungsmerkmale  – Innovation und exzellente Kundenbeziehungen  – weiter ausbauen.

Von links nach rechts: Gilles Pirat; Denis Pourlier-Cucherat, Vizepräsident; Henriette Haas; Philippe Pons; Pierre Epars, CEO; Roselyne Loeb.

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| INSIDE BG-ORGANISATION SPONSORING

NACHWUCHS TALENTE AN DER YES2018

ETH-BAUINGENIEURE AUF RUNDREISE IN CHILE

MIT JOËLETTEN ÜBER STOCK UND STEIN

Am 4. Oktober 2018 trafen sich junge Bauingenieurin-nen und Bauingenieure am achten «Young Engineers Symposium» (YES2018) an der Hochschule Luzern, das BG als Sponsor unterstützte. Die Teilnehmenden tauschten Kontakte aus, diskutierten in Seminaren über aktuelle Themen des Ingenieurbaus und hörten sich Vorträge zum Thema Brückenbauwerke an. Im Mittelpunkt des Anlasses standen die Präsentationen der jungen Ingenieurinnen und Ingenieure, die ihre Projekte vorstellten. Am meisten überzeugten die Jury die Arbeiten von Caroline Bouvet, Jonas Mächler, Mirhat Medziti und Michael Mühlemann. Sie honorierte sie mit einem Preisgeld von je 2000 Franken.

Im Juli 2018 reisten 72 Master-Absolventen der Bauingenieur-wissenschaften der ETH Zürich für die studienabschliessen-de Bildungsreise nach Chile. Dort konnten sie neben kulturellen Sehenswürdigkeiten auch verschiedene ingenieurtechnische Pro-jekte besichtigen. Zu den Höhepunkten gehörten etwa der Wasser-kraftwerkskomplex «Alto Maipo» südlich von Santiago, die Riesen-teleskope in der Atacama-Wüste oder «Chuquicamata», eines der grössten Kupferabbauareale. Die BG-Gruppe, die die Studienreise unterstützte, wünscht den jungen Ingenieuren auf der Schwelle zum Berufsleben alles Gute für die Zukunft.

Im Frühling vergangenen Jahres fand auf der französischen Insel Oléron die Joëletten-Welt-meisterschaft statt. Die Joëlette ist ein einräd-riger Rollstuhl, der es Menschen mit schweren Behinderungen ermöglicht, die Natur abseits der Wege zu entdecken. Er braucht einen Be-gleiter, der vorne lenkt, und einen zweiten, der hinten stabilisiert. Der 12-km-Lauf auf Oléron führte die Teilnehmer über sumpfige Waldwege, glatte Betonstrassen und sandige Küstenwe-ge. BG beteiligte sich an der Finanzierung des Events und einer Joëlette für die Organisatoren. Das Gefährt können Behindertenorganisatio-nen in Zukunft für Ausflüge und Sportevents benützen.

36 | AUSGABE 2019

INSIDE |

Über 100 Kunden und Partner folgten am 30. April 2018 der Einladung zum traditionellen BG-Event, das diesmal in der Kehrichtverbrennungsanlage Che-neviers stattfand. Dabei erhielten sie Gelegenheit, sich aus erster Hand über aktuelle Infrastrukturprojekte in Genf und der weiteren Region zu informieren. Zu diesen gehört der Ausbau der Ver-kehrsinfrastrukturen in den kommen-den 15 Jahren, den der Genfer Staats-rat Luc Barthassat vorstellte. Geplant sind zum Beispiel 15 neue Tramlini-en, der Ausbau des S-Bahn-Netzes «Léman Express» sowie neue Stras- senverbindungen – darunter eine Que-rung des Seebeckens zur Entlastung des Stadtzentrums. Peter Jedelhauser, Leiter des Projekts Léman 2030, zeig-

te anschliessend auf, wie die SBB die Kapazitäten des Bahnverkehrs in der Region den heutigen und zukünftigen Bedürfnissen anpassen wollen. Neben der S-Bahn soll auch das Angebot der Regionalzüge ausgebaut und die Zahl der Sitzplätze generell erhöht werden. Dazu kommt der unterirdische Ausbau des Genfer Hauptbahnhofs Corna-vin, an dessen Planung BG in leitender Position beteiligt ist.

Auf grosses Interesse stiess die Prä-sentation des Projekts Cheneviers IV, an dem BG im Rahmen der Ingenieur- und Architektengemeinschaft GEBAT mitarbeitet. Die Kehrichtverbrennungs-anlage, die sich derzeit im Bau befin-det, sei ein ingenieurtechnisches und

architektonisches Glanzstück, sagte Michel Balestra, Verwaltungsratsprä-sident der Genfer Stadtwerke (SIG). Als vorbildlich bezeichnete Projektleiter Mathias Goretta die Planung der Bau-arbeiten unter laufendem Betrieb der bestehenden Anlage, die Massnahmen für die Gesundheit und Sicherheit des Personals und nicht zuletzt die deutlich bessere Verwertung der Abwärme.

Die neue Geschäftsorganisation von BG wurde den Anwesenden von Pierre Epars, dem CEO der Gruppe, vorgestellt. Zum Abschluss des Abends lud dieser seine Gäste zum Cocktail- Dinner ein, das den idealen Rahmen zum unge-zwungenen Austausch und zur Kontakt-pflege bot.

Am traditionellen BG-Event erhielten die Kunden und Partner Einblick in verschiedene Gross-projekte in der Region Genf. Beim Ausbau der Infrastrukturen für die Abfallverwertung sowie den Strassen- und Schienenverkehr ist viel Ingenieurwissen gefragt.

NEUE INFRASTRUKTUREN FÜR GENF UND DIE REGION

BG-EVENT 2018

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| INSIDE

Rund 5000 Kongressteilnehmer und Besucher gaben sich an der 18. Euro- päischen Energiewende-Konferenz vom 30. Januar bis am 1. Februar 2018 in den Genfer Palexpo-Hallen ein Stell-dichein. Das war ein neuer Rekord für die zum ersten Mal ausserhalb von Frankreich stattfindende Veranstal-tung. Einen aktiven Beitrag zum Erfolg leistete auch BG. Gemeinsam mit Lo-singer-Marazzi und an der Seite von weiteren Partnern hatte die Gruppe einen Auftritt im «Maison de l’écologie industrielle territoriale». So stellte Loïc Lepage, Leiter der Gruppe Territoriale Energieplanung von BG, dem Publi-kum aktuelle Hydrothermie-Projekte wie Massileo, B’EEAU LAC und GeniLac vor, an denen die Spezialisten von BG mitarbeiten. Ein weiteres Highlight war der Besuch der genossenschaftlichen Wohnüberbauung La Cigale in Genf, die

kürzlich von BG umfassend energie-technisch saniert worden war und den Schweizer Solarpreis erhalten hat. BG erstellte ausserdem eine detaillierte CO2-Bilanz der dreitägigen Konferenz. Auf ihrer Grundlage wollen die Orga-nisatoren Massnahmen ergreifen, um die Umweltbelastung der zukünftigen Konferenzen zu reduzieren.

Die Europäische Energiewende- Konferenz geht auf eine Initiative der Urbanregion Dunkerque Littoral und der französischen Agentur für Umwelt und Energiemanagement (ADEME) zurück, der sich später die Organisati-onen Bordeaux Metropole und Grand Genève angeschlossen haben. Mit ih-ren gemeinsamen Aktivitäten wollen die Initianten aufzeigen, wie die Ener-giewende auf lokaler Ebene bewältigt werden kann. Das Motto der Konfe-

renz von 2018, «Coopérer pour réussir» («Zusammenarbeiten, um die Ziele zu erreichen»), hat in der Metropolregion Grand Genève eine grosse Bedeutung. Hier arbeiten Behörden und weitere Akteure von beiden Seiten der Lan-desgrenze zusammen, um nachhalti-ge Lösungen für die Raumplanung, die Energieversorgung, die Mobilität und andere Herausforderungen zu finden.

Fachleute, Wirtschafts- und Behördenvertreter trafen sich in Genf, um Erfolg versprechende Lösungen für die Energiewende zu diskutieren. Auch BG engagierte sich im Rahmen des ab-wechslungsreichen Programms der internationalen Konferenz.

GEMEINSAM UNTERWEGS ZUR ENERGIEWENDE

BG-EVENT 2018 ENERGIEWENDE-KONFERENZ

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MAGAZIN | NIEDERLASSUNGEN

TURIN

ITALIENTURINCorso Re Umberto 95 I-10128 Torino TO T. +39 011 197 80 814

NIEDERLASSUNGEN

PARIS

TOULOUSE

LYON

AIX-LES-BAINS

MARSEILLE

ALGIERCONSTANTINE

FRANKREICH

ALGERIEN

AIX-LES-BAINS114, Boulevard Wilson F-73100 Aix-les-Bains T. +33 4 79 35 05 36 [email protected]

LYON13, rue des Emeraudes F-69006 LyonT. +33 4 72 56 36 00 [email protected]

MARSEILLE20, allée Turcat-Méry F-13008 MarseilleT. +33 4 91 25 53 53 [email protected]

PARISImmeuble Métrosud 1, bd Hippolyte Marquès F-94200 Ivry-sur-Seine T. +33 1 56 20 64 60 [email protected]

TOULOUSE59, allée Jean JauresF-31000 ToulouseT. +33 5 67 80 44 [email protected]

ALGIERBG Bonnard & GardelIngénieurs conseils48, rue Mohamed AllilatDZ-16 300 Kouba-AlgerT. +213 21 28 52 [email protected]

Algero Swiss Engineering Sàrl2, bd Said YacoubDZ-16 000 Alger CentreT. +213 21 28 60 56

CONSTANTINEAlgero Swiss Engineering SàrlRue Kadour Boumédous Bâtiment 3 BellevueDZ-25024 ConstantineT. +213 23 786 837T. +213 671 40 22 [email protected]

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BERN

DELSBERG

FREIBURG

LAUSANNE

SITTENGENF

NEUENBURG LUZERNBIEL

ZÜRICH

BAAR/ZUG

SCHWYZ

SCHWEIZAARAU Gönhardweg 32 CH-5000 Aarau T. +41 58 424 53 50 [email protected]

BAAR/ZUGLindenstrasse 16CH-6341 Baar/ZugT. + 41 58 424 50 [email protected]

BERNStade de SuissePapiermühlestrasse 71CH-3014 BernT. +41 58 424 28 [email protected]

BIELBahnhofstrasse 16CH-2502 BielT. +41 58 424 29 [email protected]

DELSBERGRue de la Molière 22CH-2800 DelémontT. +41 58 424 25 [email protected]

FREIBURGRue du Petit-Moncor 1a 1752 Villars-Sur-GlâneT. +41 58 424 22 [email protected]

GENFARCenterRoute de Montfleury 3CH-1214 VernierT. +41 58 424 23 [email protected]

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Herausgeber BG Ingenieure und Berater AG, www.bg-21.comRedaktionskomitee Roland Bechtiger, Denis Pourlier-Cucherat, Pierre Epars, Enrica VoegeliKonzept & Koordination BG Ingenieure und Berater AGTextredaktion Françoise Beeler, Nicole Hager, textatelier.chÜbersetzung Marc Woodward ServicesFoto Titelseite Foto by Andre Benz on UnsplashGestaltung virus Ideenlabor AGDruck Ast & Fischer AG

LAUSANNEAvenue de Cour 61Postfach 241CH-1001 LausanneT. +41 58 424 11 [email protected]

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SCHWYZBahnhofstrasse 53CH-6430 SchwyzT. + 41 58 424 52 [email protected]

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