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Löschblatt 23 Das Magazin von der Feuerwehr Hamburg Ausgabe 23 – Frühjahr 2006 Aus dem Inhalt Fotograf an - F 23 - . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Editorial von Jörg Schallhorn . . . . . . . 3 WM-Ticker 2006: MANV . . . . . . . . . . 4 Havariekommando Cuxhaven . . . . . . . 6 Aufruf zur Blutspende . . . . . . . . . . . . . 9 Anschaffung TM 23/12 . . . . . . . . . . . . . 10 Abschied vom SAR 71 . . . . . . . . . . . . . 11 Studiengang „Rescue Engineering“ . 12 Wachwappen komplett! . . . . . . . . . . . 13 15 Jahre „Roter Hahn“ . . . . . . . . . . . . . 14 NEF/RTW am „neuen“ AK Barmbek . 15 1. Hamburger Feuerwehrtag an LFS . 16 @fire – überregionaler Zivilschutz . . 18 Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Jetzt im 8. Jahrgang SEG/S an Bord der Queen Mary 2 33. LAGD beim Blutspenden Abschied vom SAR 71 Havariekommando Cuxhaven @fire beim Waldbrand in Portugal 2005 Foto: Harald Rieger Foto: Jens Bohlmann Foto: @fire/Rescuepress

Ausgabe 23 – Frühjahr 2006 Löschblatt 23€¦ · Ausgabe 23 – Frühjahr 2006 3 Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Kameradinnen und Kameraden, vom 9. Juni bis 9. Juli findet

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Löschblatt 23D a s M a g a z i n v o n d e r F e u e r w e h r H a m b u r g

Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

A u s d e m I n h a l t

Fotograf an - F 23 - . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Editorial von Jörg Schallhorn . . . . . . . 3WM-Ticker 2006: MANV . . . . . . . . . . 4Havariekommando Cuxhaven . . . . . . . 6Aufruf zur Blutspende . . . . . . . . . . . . . 9Anschaffung TM 23/12 . . . . . . . . . . . . . 10Abschied vom SAR 71 . . . . . . . . . . . . . 11Studiengang „Rescue Engineering“ . 12Wachwappen komplett! . . . . . . . . . . . 1315 Jahre „Roter Hahn“ . . . . . . . . . . . . . 14NEF/RTW am „neuen“ AK Barmbek . 151. Hamburger Feuerwehrtag an LFS . 16@fire – überregionaler Zivilschutz . . 18Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Jetzt im 8. Jahrgang

SEG/S an Bord der Queen Mary 2 33. LAGD beim Blutspenden Abschied vom SAR 71

Havariekommando Cuxhaven @fire beim Waldbrand in Portugal 2005

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Feuerwehr – so wie man sie auch sehen kann …

Fotostudie an der FuRW Barmbek aus ungewöhnlichem BlickwinkelDass angehende Feuerwehrleute und/oder Schüler und Studenten zwecks beruflicher Orientierung an unseren

FuRW Praktika absolvieren, ist an sich nicht der Rede und schon gar keines Beitrags im Löschblatt wert. Wenn

es sich dabei jedoch um einen Mann handelt, der keinerlei Absichten hat, der BF beizutreten und obendrein „was

Kreatives“ studiert, wundert man sich doch ein wenig. Grund genug, euch Jens Bohlmann vorzustellen, der das

Wachgeschehen an - F 23 - auf eine besondere Weise verfolgt hat: mit seiner Spiegelreflexkamera.

Mitten in der Nacht geht das Licht an, ein verschla-fener Blick auf das Tableau: Einsatz für das HLF2. Abjetzt passiert alles automatisch. Anziehen, rüber in dieRemise, Jacke an, die Fototasche schnappen und losgeht’s durchs nächtliche Barmbek zum Schadensort –ein brennender Mülleimer. Mein erster Einsatz!

Ein halbes Jahr lang bin ich für meine Abschluss-arbeit zum Grafikdesigner an der Hamburger Techni-schen Kunstschule (HTK) Hospitant der FuRW Barm-bek gewesen, die Kamera immer dabei. Meine Aufgabebestand darin, den Berufsalltag der Feuerwehrleute inseiner Gesamtheit festzuhalten: Menschen und Fahr-zeuge an der Wache und im Einsatz, im Rettungsdienstund bei der Brandbekämpfung, am Tag und in derNacht. Eines stand dabei über allem: Motive zuwählen, die vielfach unbeachtet bleiben oder

aus der Per- spektive vonaußen so nichtwahrgenom-men werden.

Das mag daran liegen, dass viele den Begriff „Feu-erwehr“ auf spektakuläre Einsätze und das Leben amLimit reduzieren. Zu diesem Bild in der Öffentlichkeittragen nicht zuletzt Fernsehen und die Massenmedienmit ihrer oft reißerischen Berichterstattung bei. DemBerufsalltag der Feuerwehrleute wird das nicht gerecht.

Deshalb lag mein Hauptaugenmerk darauf, denBlick von innen nach außen zu lenken und die Perspek-tive eines Feuerwehrmannes einzunehmen. Dabei wäreich fast selber einer geworden. Denn seit meiner erstenNachtschicht im September konnte ich unzählige Ein-sätze der „Kollegen von der 1. WA“ begleiten, die Viel-seitigkeit ihrer Aufgaben kennen lernen und (auch ohneKamera) jede Menge bleibender Eindrücke sammeln.

Herzlichen Dank für die Erfahrungen, die ichbei und miteuch an der

FuRW Barm-bek machen

durfte!

Jens Bohlmann

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Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,liebe Kameradinnen und Kameraden,

vom 9. Juni bis 9. Juli findet in Deutschland das größteSportereignis des Jahres statt: die Fußball-Weltmeisterschaft2006. Der Countdown läuft und Hamburg bereitet sich mitHochdruck auf dieses Großereignis der Superlative vor. Unserwartet jede Menge spannender Spitzensport: Insgesamt

werden 64 Länderspiele absolviert – davon fünf im „FIFA WM-Stadion Ham-burg“. Aber nicht nur dort, sondern in der ganzen Stadt wird dieses Sport-ereignis ein großes Fest, das wir gemeinsam mit unseren Gästen aus aller Weltfeiern wollen.

Unter den zwölf Austragungsorten nimmt die Freie und Hansestadt Ham-burg sicher eine besondere Rolle ein, ist sie doch auch ohne Massenveranstal-tungen dieser Art das ganze Jahr über touristischer Magnet für Huntertausendevon Besuchern. Umso mehr gilt es, das Motto der WM 2006 zu beherzigen:

Die Welt zu Gast bei FreundenIch denke, dass wir das Motto in zweierlei Hinsicht umsetzen können: Als

Bürger dieser Stadt werden wir die Fußball-Fans aus nah und fern mit herz-licher Gastfreundschaft empfangen und als Feuerwehrleute zusätzlich Beiträgeleisten, die das Gelingen der WM – sprich maximale Sicherheit – ermöglichen.

Viel wurde in dieser Hinsicht bereits erreicht, manches gibt es noch zu tun, bis wir in wenigen Tagen vor der, wie es viele Feuerwehrleute bezeichnen,größten Herausforderung unserer Berufslaufbahn stehen. Diese verlangt unsallen eine besondere Einsatzbereitschaft ab und geht sicherlich auch mit der einoder anderen Einschränkung im persönlichen Umfeld einher. Wir haben aberdie große Chance, durch unsere Professionalität, unser Auftreten und unsereOffenheit das o. g. Motto mit Leben zu füllen.

Besonders häufig im Blickpunkt der Öffentlichkeit wird in diesen Tagen aufgabenbedingt unser Rettungsdienst stehen. Während die zu erwartendenUnfall- und Verletztenmuster den uns bekannten vermutlich ähneln werden,wird das Drumherum voller hoffentlich positiver Überraschungen sein. InAnbetracht dessen gilt es noch mehr als sonst, einfühlsam und tolerant auf die unterschiedlichen Kulturen, Bräuche und vor allem Sprachen einzugehen:

Benvenuto! Bienvenida! Bienvenu! Boas-vindas! Het welkom! Kalosirthate! Mot-takelse! Shalom! Tervetuloa! Välkommen! Velkommen! Welcome! Willkommen!

Wir wünschen uns, dass wir mit dem WM-Startschuss Anfang Juni zu ei-nem friedlichen, verständnisvollen Miteinander bei der Weltmeisterschaft unddarüber hinaus beitragen können.

Jörg Schallhorn

Editorial

Impressum

Herausgeber:

Feuerwehr Hamburg

Westphalensweg 1, 20099 Hamburg

Verantwortlich für den Inhalt:

Projektmanager Wolfgang Lindner

Stellvertretender Schulleiter

Landesfeuerwehrschule Hamburg

Bredowstraße 4, 22113 Hamburg

Telefon (0 40) 4 28 51- 45 02

Telefax (0 40) 4 28 51- 45 49

E-Mail [email protected]

Redaktion:

33. LAGD LFS

Jan Bergmann

Jan-Dirk Herbring

Karsten Jahnke

Ralf Kohlhoff

Jörg Kröger

Marco Litzkow

Manfred Mohr

Andreas Mroch

Frank Petersen

Landesfeuerwehrschule Hamburg

Bredowstraße 4, 22113 Hamburg

Telefon (0 40) 4 28 51- 45 21

Telefax (0 40) 4 28 51- 45 29

E-Mail [email protected]

Die Redaktion behält sich Änderungen und ggf.Nichtveröffentlichung von Leserbeiträgen vor.

Gestaltung, Anzeigenleitung und -annahme:

Werbehaus

Gesellschaft für direkte Kommunikation

Gasstraße 10, 22761 Hamburg

Telefon (0 40) 89 71 11-10

Telefax (0 40) 89 71 11-11

ISDN (0 40) 89 71 11-51 (Mac Leonardo)

E-Mail [email protected]

Internet www.werbehaus-hamburg.de

Auflage:

5500 Exemplare

Erscheinungsweise:

4 Mal pro Jahr

Jörg Schallhorn,Leiter der LFS

„Die Fußball-WM ist eine einmalige Chance für Deutschland, sich der Weltals gastfreundliches, fröhliches und modernes Land der Ideen zu präsentieren.Ich bin überzeugt: Der Funke der Begeisterung und derVölkerverständigung wird bei der Fußball-WM vonDeutschland auf die ganze Welt überspringen.“

[Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006]

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Löschblatt

+++ WM-Ticker 2006 +++ WM-Ticker 2006 +++ WM-Ticker 2006 +++ WM-Ticker 2006 +++ WM-Ticker +++ WM-Ticker 2006 ++

MANV – und was dann?Ungeachtet der durch die Stiftung Warentest in Gang gekommenen Diskussion zum Stand der Sicherheit innerhalb

der Stadien, konzentriert sich der Planungsstab im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen auf die WM 2006 auch

auf mögliche Einsatzszenarien außerhalb der Stadien. Denn Unfälle und gewaltsame Übergriffe fangen nicht zwangs-

läufig in Spielarenen an und sind keineswegs darauf beschränkt. Deshalb stand die Optimierung der rettungsdienst-

lichen Versorgungskette im Blickpunkt mehrerer Übungen, von denen uns Karsten Prokoph eine beispielhaft vorstellt:

Hintergrund der ÜbungKnapp drei Wochen nach dem

3. INTERCON im CCH stand eineÜbung ins Haus, bei der ein zentra-les Anliegen der dort tagenden Ex-perten aus aller Welt auf die Probegestellt wurde: das planvoll vernetz-te, organisationsübergreifende Mit-einander der Einsatzkräfte im Katas-trophenfall (s. Löschblatt 22). Ein sol-cher Fall wurde am 28.09.05 auf Ver-anlassung der Behörde für Wissen-schaft und Gesundheit (BWG) unterBeteiligung von Rettungskräften derFeuerwehr sowie des Fachpersonalsder Uniklinik Eppendorf (UKE) amBeispiel eines MANV simuliert. DieEinsatzstelle befand sich nahe der S-Bahnstation Stellingen, wo sichHooligans eine wilde Schlägerei lie-ferten. Niemand außer den Organi-satoren und beteiligten Übungsver-letzten (ÜV) war eingeweiht als derFührungs- und Lagedienst der Feu-erwehr Hamburg um 17.55 Uhr mitdieser Meldung die chirurgischeNotaufnahme des UKE alarmierte:

„In der Nähe des ‚FIFA WM StadionsHamburg‘ werden nach einer gewalt-samen Auseinandersetzung verschie-dener Fangruppen mit ca. 150 Verletz-ten in ca. 20 Minuten die ersten von 50Verletzten für das UKE in der chirurgi-schen Notfallaufnahme eintreffen. Wirbitten unverzüglich die entsprechen-den Vorkehrungen für die Aufnahmeund Versorgung zu treffen.“

Um dem Krankenhauspersonalein möglichst authentisches Bild vonder Vielzahl unterschiedlicher Ver-letzungen und Verletzungsgrade zugeben, wurden die insgesamt 50 ÜV

aufwendig geschminkt. Das Ergeb-nis jagte selbst uns einen kleinenSchreck ein: Denn den Schmink-teams vom DRK gelang es auf über-zeugende Weise, die aus DRK-Kol-legen sowie einigen Krankenpflege-schülern bestehenden ÜV hilfs- undbehandlungsbedürftig aussehen zulassen. Aber auch die „Nebenrollen“mit 20 weiteren Darstellern (Übungs-Angehörige sowie Übungs-Medien-vertreter) wurden perfekt besetzt.

Ablauf der ÜbungNach der Alarmierung über das

„Rote Telefon“ löst der leitende Arztder chirurgischen Notaufnahme imUKE die Alarmstufe 2 aus, die basie-rend auf dem nun in Kraft tretendenAlarm- und Einsatzplan für eine der-art hohe Anzahl verletzter Personenanzuwenden ist. Wie ein Uhrwerkgreifen jetzt die einzelnen Maßnah-men ineinander:

■ Da mit dem Eintreffen der ÜV jedenAugenblick zu rechnen ist, werden diefür die Bewältigung des MANV benö-tigten Strukturen in der chirurgischenNotaufnahme geschaffen. Dazu gehö-ren u.a. die Einrichtung einer Sich-tungsstelle, die Festlegung von Versor-gungsabschnitten gemäß dem Grad derVerletzungen (Triage) sowie die Be-

schaffung notwendiger Instrumenteund Wundverbände. Mithilfe von Roll-boxen und mobilen Containern lassensich die Versorgungsmaterialien pro-blemlos in die verschiedenen Versor-gungsabschnitte der chirurgischenAufnahme befördern.

■ Parallel glühen die Telefondrähte: Ge-mäß klarer Prioritäten wird die für der-artige Situationen erforderliche Kran-kenhauseinsatzleitung (KEL) hinzuge-zogen und weiteres Krankenhausper-sonal von zu Hause rekrutiert. Die imDienst befindlichen Kollegen finden sichderweil in der Personalsammelstellevom UKE ein und halten sich zur be-darfsgerechten Unterstützung bereit.

■ Um einen ständigen Lageüberblick zugewährleisten, führt die KEL eine Über-sichtstafel. Sie bildet die Aufenthalts-orte der Patienten im Krankenhaus abund sichert eine reibungslose Versor-gung der Verletzten. Weiterhin laufenbei der KEL alle Fäden zur Bewältigungder Situation zusammen. Dazu gehörendie Aufgabenbereiche Personal, Lage,Einsatz, Logistik, Kommunikation undPresse.

Noch während der laufendenVorbereitungen erreicht der erste Ver-letztentransport das UKE. Die Zu-führung der 50 ÜV erfolgt durch un-sere Feuerwehr und das hiesige DRK.Zum Einsatz kommen der GRTW (s.Löschblatt 15) sowie mehrere RTW.Die Federführung für die Durchfüh-rung der Transporte liegt bei derFeuerwehr Hamburg. Binnen weni-ger Augenblicke sind nun die richti-gen, ggf. lebensrettenden Entschei-dungen zu treffen.

■ Nach einer ersten, bereits an der Ein-satzstelle erfolgten Sichtung beurteiltder so genannte Sichtungsarzt gleichim Eingangsbereich der chirurgischen

Stand im Mittelpunkt der MANV-Übung:die chirurgische Notaufnahme vom UKE

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Aufnahme die ÜV eine zweites Mal(Triage). Um sie entsprechend demSchweregrad ihrer Verletzungen ineine von drei festgelegten Kategorieneinzuteilen, orientiert er sich an ent-sprechenden Verletzungsmustern so-wie dem momentanen Zustand der ÜV.Anschließend verteilt er sie auf die wiefolgt gekennzeichneten Versorgungs-abschnitte:

Rot: Schwerverletzte mit Beein-trächtigung der Vitalfunktionen

Gelb: Schwerverletzte ohne Beein-trächtigung der Vitalfunktionen

Grün: Leichtverletzte

Als Vitalfunktionen werden in der Me-dizin die lebenswichtigen VorgängeBewusstsein, Atmung und Kreislaufbezeichnet. In allen drei Abschnittengibt das dort eingeteilte Personal seinBestes. Hervorzuheben ist die zügigeund sorgfältige Versorgung aller ÜV so-wie die präzise Diagnostik als Grund-lage für die Weiterverlegung auf die In-tensiv- bzw. Normalstation oder den OP.

■ Das Interesse der Übungs-Angehöri-gen und der -Medienvertreter ist zwarverschieden motiviert, in beiden Fällenjedoch riesengroß. Hier gilt es, sich aufbeide Personengruppen einzustellenund mit ihnen binnen weniger Augen-blicke angemessen zu kommunizieren.Die Übungsanforderungen an die KELsind durch die Anwesenheit von ech-ten Medienprofis aus den BereichenPresse und TV hoch – übrigens auchdeshalb, weil verschiedene Fernseh-sender und mehrere Hamburger Tages-zeitungen über die Übung im UKE tat-sächlich berichten.

Beurteilung der ÜbungEin 15-köpfiges Team begleitete

und beurteilte den gesamten Übungs-

ablauf im Anschluss aus organisato-rischer und medizinischer Sicht.Zum Team zählten neben Amts- undleitenden Notärzten der ärztlicheLeiter Rettungsdienst der FeuerwehrHamburg sowie Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der BWG und derBezirke. Die Auswertung wurde imRahmen einer anschließenden Ma-növerkritik mit der KEL des UKEerörtert.

Ein Hauptaugenmerk bei derÜbung lag auf dem Alarm- und Ein-satzplan des UKE, der im Realfallals unverzichtbares Steuerungsins-trument für das Alarmierungs- undAblaufsystem innerhalb des Kran-kenhauses dient. Seine Qualität be-einflusst deshalb maßgeblich die Ef-fizienz der vor Ort zu treffendenMaßnahmen, in die allein schon beider Übung 300 Mitarbeiter des UKEeingebunden waren.

Die Übung war insgesamt ein vol-ler Erfolg und hatte richtungswei-senden Charakter für alle weiterenÜbungen, die in den darauf folgen-den Wochen und Monaten u. a. an

den Asklepios KlinikenAltona, St. Georg und West(Rissen) sowie dem Altonaer Kin-derkrankenhaus durchgeführt wur-den. So sieht Hartmut Stienen, Spre-cher der BWG, dem Publikumsauf-kommen während der WM-Spielezuversichtlich entgegen: „HamburgsKrankenhäuser sind gerüstet, auchwenn von einer Sekunde auf die an-dere zahlreiche Verletzte eingeliefertwerden,“ zitiert ihn das HamburgerAbendblatt am 10.01.06.

In diesem Fazit schwingt dieganze Anerkennung für die von allenBeteiligten gebotenen Leistungenmit. Ein spezieller Dank gilt derLeitung und dem Personal des UKEfür ihr engagiertes Mitwirken wäh-rend der Übung, von der die meistenerst zum Zeitpunkt des Alarmserfuhren. Die Kooperation hat her-vorragend funktioniert, so dass wireinem möglichen MANV wirkungs-voll begegnen können.

WM-Planungsstab - F 02 -der Feuerwehr Hamburg

Großereignisse, wie z. B. Fußball-Weltmeis-terschaften, sind ohne Planungsstäbe zur Ge-währleistung reibungsarmer Abläufe und ma-ximaler Sicherheit undenkbar. Damit ihr wisst,wer für die Feuerwehr Hamburg die Verant-wortung im WM-Planungsstab übernimmt,stellen wir euch die hier mitwirkenden Kol-legen kurz vor:

BRT Stefan WenderothFunktion Stab WM: Leiter Funktion BF: Leiter Referat Einsatzdienst (- F 02 -)

BROAR Manfred KanzlerFunktion Stab WM: Stv. LeiterFunktion BF: Sachgebietsleiter Einsatzdienst Ost (- F 02 -)

BRAR Folke Rolf CarstensFunktion Stab WM:Geschäftsführer (WM1)Funktion BF: Vertretung für die FWim Stab des Sicherheitsbeauftragten der Behörde für Inneres

BRA Hans-Werner FalldorfFunktion Stab WM:Grundsatzangelegenheiten (WM2)Funktion BF: WAF an der FuRW 35

BRAR Karsten ProkophFunktion Stab WM:Organisation (WM3)Funktion BF: WF/V an der FuRW 24

Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

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06 +++ WM-Ticker +++ WM-Ticker 2006 +++ WM-Ticker +++ WM-Ticker 2006 +++ WM-Ticker +++ WM-Ticker +++

Hautnah dabei: Nicht weniger als vier Fern-sehsender waren bei der Übung vor Ort.

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Löschblatt

Bevor BD Sören Heidenreich undBRAR Christian Koch im HK tätigwurden, waren sie bereits in unter-schiedlichen Funktionen außerhalbder Hamburger Landesgrenzen be-schäftigt. Ein Jahr lang engagiertensie sich gemeinsam im HK, das 2003als Sonderstelle des Bundes und derKüstenländer ins Leben gerufenwurde und dem Bundesverkehrsmi-nisterium untersteht. Grund genugeinmal nachzufragen, wie es unserenKollegen dort so ergeht und darüberim Löschblatt zu berichten.

Herr Koch, Sie waren zwei Jahre fürdie DGzRS* tätig, bevor Sie in dasHK wechselten. Was macht das HKeigentlich genau?

Das HK soll die Sicherheit an dendeutschen Küsten der Nord- und Ost-see gewährleisten. Je nach Schadens-lage wird die Verantwortung gebün-delt für Maßnahmen zur Menschen-rettung, zur Schadstoffunfall- undBrandbekämpfung, zur Hilfeleistungsowie zur gefahrenabwehrbezoge-nen Bergung bei komplexen Scha-denslagen**.

Hierdurch stellen wir eine effek-tive Nutzung aller Ressourcen vonBund und Ländern sicher, wobei wirim Bedarfsfall auf Einsatzkräfte und

Mittel der Wasserschutzpolizei, desZolls, der Bundespolizei, der Fische-reiaufsicht sowie der Wasser- undSchifffahrtsverwaltung zurückgrei-fen können. Im Alltagsbetrieb ist dasHK als Kompetenzzentrum in sechsFachbereiche gegliedert. Neben dervielfältigen Alltagsarbeit in den ein-zelnen Fachbereichen ist die lageab-hängige Verstärkung des Havarie-stabs durch das Stabskonzept mit-samt Alarmplan vorgeplant und ineine Rufbereitschaft aller Mitarbei-ter umgesetzt (s. Schema).

Wo und wie wirken die einzelnenFachbereiche zusammen?

Die Entwicklung des HK verliefin Schüben. Neben einer Vielzahlrealistischer Übungsszenarien ziehenwir die besten Lehren aus echtenSchiffshavarien, weil sie weder vomZeitpunkt noch vom Umfang herprogrammierbar sind. So wurden

z. B. nach der Pallas-Havarie Endeder 90er Jahre bereits vorhandeneund erprobte Strukturen der Schad-stoffunfallbekämpfung durch neueAufgaben wie der Verletztenversor-gung ergänzt.

Ohnehin steht das HK angesichtsdes Klimawandels vor einer Heraus-forderung, die ihresgleichen sucht.Die Vielzahl nationaler und interna-tionaler Vereinbarungen dokumen-tiert die Bedeutung, die dem HK bei-gemessen wird. Dazu zählt insbe-

HK aus Hamburg im Einsatz beim HK CuxhavenEs ist neblig draußen, schemenhaft zieht ab und an ein Schiff vorbei, gute vier Stunden dauert die Revierfahrt elb-

aufwärts bis Hamburg. November in Cuxhaven. Gegenüber vom Tonnenhof des Wasserschifffahrtsamtes hat der See-

notrettungskreuzer „Hermann Marwede“ zum turnusmäßigen Personalwechsel festgemacht. Vertraute Normalität und

damit auch ein Stück Alltag für zwei Hamburger Feuerwehrmänner, die hier, genauer beim Havariekommando (HK)

seit einigen Jahren ihren Dienst versehen. Beide können neben ihren fachlichen Qualifikationen eine Zusatzreferenz

von besonderer Symbolik in die Waagschale werfen: Denn die Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen stehen synonym

für das Projekt, in dem sie die BF Hamburg vorbildlich repräsentieren: H für Heidenreich und K für Koch.

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BRAR Christian Koch

* Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

** Eine komplexe Schadenslage liegt vor, wenn – eine Vielzahl von Menschenleben, Sachgüter

von bedeutendem Wert, die Umwelt oder dieSicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrsgefährdet sind oder

– eine Störung dieser Schutzgüter bereits einge-treten ist und zur Beseitigung dieser Gefah-renlage die Mittel und Kräfte des täglichenDienstes nicht ausreichen oder

– eine einheitliche Führung mehrere Aufgaben-träger erforderlich macht.

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Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

sondere die Vereinbarung zum „Ge-meinsamen Maritimen Sicherheits-zentrum“, das beizeiten das HK be-erben soll. Ziel einer solchen zentra-len Einrichtung wird sein, durch dieSchaffung synergiebildender Schnitt-stellen die Effizienz der Zusammen-arbeit zwischen den beteiligten In-stitutionen weiter zu erhöhen.

Die Voraussetzungen für eine ent-sprechende Weiterentwicklung sindwirklich gut, weil die Mitarbeiterdes HK – aktuell sind es rund 40Fachleute aus Einrichtungen vonBund und Ländern – schon jetzt mitden eingangs erwähnten Partnernhervorragend kooperieren. Die he-terogene personelle Zusammenset-zung der Fachbereiche mag dafürebenso ein Grund sein wie die befris-tete Tätigkeit vor Ort. Das erhöhterkennbar den Respekt vor demKnow-how jedes einzelnen Kollegenals auch den vor der Aufgabe selbst.Wer Pioniergeist mitbringt, wird sichhier sowohl fachlich wie menschlichpositiv einbringen können.

Wie findet man sich in einem sol-chen, durchaus ungewöhnlichenUmfeld zurecht?

Die letzten drei Jahre haben michmit vielen Menschen außerhalb desgewohnten Feuerwehrumfelds zu-sammengeführt und mir ganz deut-lich vor Augen geführt: Es gibt tat-sächlich ein Leben neben der Feuer-wehr und damit andere Aufgaben,andere Fragestellungen und Wertig-keiten sowie andere Lösungsansätze.Eine bunte Mischung von Mitarbei-tern, zu denen neben uns Feuerwehr-leuten u. a. auch Nautiker und Was-serschutzpolizisten gehören, stehenbeispielhaft für besagte Vielfalt.

Mit meinem Wechsel zum HKschloss sich für mich der Kreis ingewisser Weise, weil mein Tätigkeits-bereich, der Fachbereich 4, die Auf-gaben Brandbekämpfung, Verletzten-versorgung und Ausbildung, Schu-lung sowie Training bündelt. Ge-

wohntes Terrain unter verändertenBedingungen, wenn Sie so wollen.

Welches Projekt war für Sie dabeiam interessantesten?

Nun, ohne Zweifel das Stabs-konzept. Zum einen gab es einenumfangreichen Fundus an Vorarbei-ten und eine Vielzahl guter Kontaktezu den Mitarbeitern noch aus mei-ner Zeit bei der DGzRS – zum ande-ren war es in diesem Projekt mög-lich, die praktische Umsetzung eben-falls mitzugestalten. In nicht uner-heblichem Maße sind die Ergebnisseaus dieser Arbeit auch in die Pla-nung „Cuxhavenhaus“ eingeflossen,in dem das neue Maritime Sicher-heitszentrum später seine Unter-kunft haben wird. Da liegt auchmein persönlicher Benefit.

Hatten Sie einen Bezug zur Seefahrt,bevor Sie zum HK gegangen sindund was hat Sie in Ihrer Zeit inCuxhaven am meisten beeindruckt?

In meinem ersten Leben bin ichzur See gefahren. Es ist schon er-staunlich, wie viele Dinge man vondamals noch drauf hat, wenn diesesKnow-How abgerufen werden soll.Angenehm überrascht war ich vomUmfang der Weiterentwicklung desmaritimen Notfallmanagements. DieKollegen sind wirklich äußerst kom-petent und motiviert. Ich bin davonüberzeugt, das hier der richtige Wegeingeschlagen und bei allen nochanstehenden organisatorischen Fra-gen Maßstäbe gesetzt wurden, diem. E. auch internationalen Verglei-chen standhalten.

Was sagt eigentlich Ihre Familiedazu, dass sich Ihre Dienststelleeinige Jahre in Cuxhaven befand?

Das war ein klarer Entschei-dungsprozess, hinter dem die ganzeFamilie stand. Ich denke anders wä-ren Konflikte vorprogrammiert ge-wesen. Wenn wir demnächst wiederin Hamburg sind, ist das natürlich

kein Rückschritt. Im Gegenteil: Ge-meinsam freuen wir uns jetzt auf einStück Normalität im Alltag. Ge-spannt bin ich darauf, welche Berüh-rungspunkte sich künftig in der ge-meinsamen Arbeit und privat zu denKollegen vom HK ergeben werden.Denn eins ist klar: Das Miteinanderwurde durch gemeinsame Aktivitä-ten außerhalb des Projekts auf einesehr angenehme Weise ergänzt.Schon deshalb empfehle ich jedem,die Chance, sich an anderer Stelleeinzubringen, zu nutzen. Erfahrun-gen dieser Art bereichern das Lebenungemein.

Herr Heidenreich, Sie wurden vonder BF ja ebenfalls für verschiedeneAufgaben außerhalb der Hambur-ger Dienststellen freigestellt undwaren, bevor Sie die Leitung desFachbereichs 4 übernahmen, zweiJahre in Berlin mit dem ThemaDigitalfunk betraut. Was hat Sieveranlasst, in das HK zu wechseln?

Als Freizeitkapitän musste ichkeine Sekunde darüber nachdenken,ob ich zum HK gehen sollte. Feuer-wehr und Seefahrt beruflich untereinen Hut zu bringen war für michnatürlich ein Traum. Da das HK jaerst seit drei Jahren existiert, hatman relativ viel Gestaltungsspiel-raum, den wir sowohl in den Fach-bereichen des Kompetenzzentrumsals auch im Havariestab zielgerichtetzum Auf- und Ausbau dieser fürDeutschlands Küstenschutz unver-zichtbaren Einrichtung nutzen. Wennnichts dazwischenkommt, werde ichhier noch mindestens ein Jahr arbei-ten und hoffe, die gewonnenen Er-

BD Sören Heidenreich

Löschblatt23.xpress 07.03.2006 10:45 Uhr Seite 7

Löschblatt 23.pdf 7 07.03.2006 11:10:16 Uhr

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Löschblatt

kenntnisse nach meiner Rückkehr zurBF Hamburg im dortigen Geschehensinnvoll einbringen zu können.

Wie sieht Ihre Aufgabe konkret aus?Ich leite den Fachbereich Brand-

bekämpfung und Verletztenversor-gung. Wir entwickeln Konzepte mitdem Ziel, Einsätze von Feuerwehrenauf See so effizient und sicher wiemöglich abzuwickeln. Hierbei sindalle 12 an der deutschen Küste an-sässigen Feuerwehren mit speziellenBrandbekämpfungseinheiten See bzw.Verletztenversorgungsteams See be-teiligt. Hamburg stellt übrigens dasgrößte Kontingent.

Es kommt vor allem darauf an,die Zusammenarbeit der Feuerweh-ren mit Hilfsschiffen und Hub-schraubern zu planen und zu koor-dinieren. Bei größeren Seeunfällen be-setzen wir den Havariestab in Cux-haven und übernehmen die Gesamt-einsatzleitung über sämtliche hierbeieingesetzten Einheiten.

Welchen Eindruck hinterlässt dasneue Umfeld?

Ich genieße das maritime Flair inCuxhaven. Man spürt die See dochviel unmittelbarer als in Hamburg:Strandkorb vor der Wohnung, wei-ter Blick auf den Weltschifffahrtsweg,endloses Watt, frischer Wind …

Ihr persönliches Resümee?Ich kann jedem nur empfehlen,

einmal seine ausgetretenen Pfade zuverlassen und für eine bestimmteZeit den Blick über den Tellerrandhinaus zu wagen. Ich möchte dieErfahrungen fern der Heimat nichtmissen.

Im Dock an Deck

SEG/S unterstützt Brandschutz auf der Queen Mary 2Anfang November 2005 war der Luxusliner „Queen Mary 2“ (QM2) erstmalig nicht zum Schaulaufen im Hamburger Hafen, sondern

aufgrund eines notwendig gewordenen Werftaufenthaltes, der den Ozeanriesen ins Dock von Blohm + Voss brachte. Drei Kollegen der SEG/S waren rund um die Uhr dabei und hielten ihre Eindrücke für uns fest.

Während der Werft-liegezeit eines Schiffeswird der Brandschutz anBord anders organisiertals auf See, da viele Sys-teme dann nur noch ein-geschränkt funktionie-ren. So muss z. B. dieWasserversorgung für anBord befindliche Lösch-und Kühlanlagen vonLand her sichergestellt

werden. Außerdem ist die Brandgefahr infolge der an Bord aus-zuführenden Arbeiten erhöht. Auf der QM2 trug die Werftfeuer-wehr von Blohm+Voss in Zusammenarbeit mit der Schiffsfüh-rung die Verantwortung für den Brandschutz. Darüber hinaus stell-te ein darauf spezialisiertes Unternehmen Brandposten zwecksÜberwachung der Heißarbeiten ab.

Wir wiederum wurden engagiert, um im Falle eines etwaigenBrandalarms als Verbindungsbeamte und Fachberater der Einsatz-leitung bereitzustehen. Eine professionelle Unterstützung setzt dieKenntnis der Brandschutzsysteme natürlich ebenso voraus wie dievon Fluchtwegen und Notausstiegen. Deshalb waren wir ständigdamit beschäftigt, uns entsprechende Ortskenntnisse an Bord zuverschaffen – und hatten damit gut zu tun! Intensiv studierten wirauch den Grundriss, den so genannten Firesafetyplan, auf demjedes Deck separat mitsamt den durchnummerierten Feuerlösch-einrichtungen verzeichnet ist.

Da nicht alle Kollegen der SEG/S früher zu See gefahren sind,war der Aufenthalt an Bord eine sehr gute Übung, von der wir pro-fitieren werden, wenn uns doch einmal die Schadensmeldung

FEUWA* erreichen sollte. Denn wer sich auf einem der weltweitgrößten Kreuzfahrtschiffe zurechtfindet, dürfte auch auf kleinerenSchiffen den Überblick behalten. Zum Glück kannten unsere Kol-legen der Werftfeuerwehr von Blohm+Voss die QM2 fast so gut wie ihre Westentasche und haben sie uns trotz ihres eigenenArbeitspensums in diesen 10 Tagen ausführlich vorgestellt. Dafürmöchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

Dann war’s geschafft: Wir hatten unsere Aufgabe getan, gin-gen von Deck und schauten „Ihrer Majestät“ mit einem Anflug von Wehmut beim Auslaufen zu. Lange jedoch werden wir auf ihreRückkehr nicht warten müssen. Denn am 6. Mai steuert QM2 erneutdas Trockendock Elbe 17 an, wo die Antriebsprobleme während derjüngsten Kreuzfahrt untersucht werden sollen. Warum sich dieEigner abermals für Blohm + Voss entschieden haben, konnten wirvor wenigen Wochen im Hamburger Abendblatt nachlesen(15.02.2006): „Wegen der hervorragenden Zusammenarbeit beimRoutinecheck im vergangenen Jahr hat sich die Reederei CunardLine wieder für die zum ThyssenKrupp Marine Systems gehören-de Werft entschieden.“ Schön, dass wir dabei sein durften.

Volker Jürgensen, Sven Bauer und JanKömm (v. l.) begleiten die QM2 auf derFahrt vom Grasbrook zur Werft.

Direkt gegenüber den Landungsbrücken lag die QM2 im Trockendock 17von Blohm+Voss.

* Feuer auf dem Wasser

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Spendet Blut: Jeder Tropfen hilft!Rund 20 Prozent aller Feuerwehrleute Hamburgs spenden regelmäßig Blut. Das sind viele gemes-

sen an den kümmerlichen zwei Prozent aller Hamburger, die durchschnittlich pro Jahr den Blutspendeaufrufen Folge

leisten – und doch sind es angesichts unseres Wissens und unserer Erfahrungen viel zu wenig. Denn es gibt kaum eine

Berufsgruppe, der die Notwendigkeit von Blutspenden praxisbedingt so geläufig sein sollte wie uns Feuerwehrleuten.

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Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

Und der Bedarf erhöht sich be-dingt durch die Entwicklung auf demGebiet der Hochleistungsmedizinsowie der stetig steigenden Lebens-erwartung dramatisch. Da die Spen-denbereitschaft jedoch seit Jahrenstagniert, werden die benötigten90000 Blutspenden pro Jahr derzeitnicht erreicht. Dem stehen tatsäch-lich lediglich 73000 Blutspenden ge-genüber. Eine traurige Wahrheit – vorallem auch deshalb, weil Blutspen-

den kein Geldkostet, nichtweh tut undobendrein ge-sundheitlichvöllig unbe-denklich ist.

Aus diesemGrund wendetsich der ärztli-

che Leiter des BlutspendedienstesHamburg (BSD), Prof. Dr. Posch-mann, dieser Tage mit einem Aufrufpersönlich an die Hamburger Be-völkerung und gesondert auch anuns Feuerwehrleute. „Denn geradeFeuerwehrleute“, so der Professor,„können uns mit ihrem positivenImage und den vielfältigen Kontak-ten zu den Bürgern wirkungsvoll un-terstützen“. Und weil das noch bes-ser geht, wenn man selber mal dabeiwar, haben sich kürzlich sechs Teil-nehmer der 33. LAGD zum BSDHamburg-Eilbek begeben und dortjeweils einen halben Liter des wert-vollen, bis heute nicht künstlich her-stellbaren Saftes abzapfen lassen.

Neben dem guten Gefühl, mit derSpende Bedürftigen Hilfe zu leisten,hat die Blutspende auch ganz hand-

feste materielle Vorteile: So erhältjeder Bürger …

■ … eine Aufwandsentschädigungvon 23,50 Euro pro abgegebe-ner Blutspende;

■ … eine Vermittlungspauschalevon 10 Euro für einen geworbe-nen Neuspender;

■ … jeweils eine Treueprämie beider 10., 25. und 50. Blutspende.

Apropos Spende: Eure Einnah-men könnt ihr natürlich auch einem

guten Zweck zukommen lassen.Wenn ihr euch z. B. wachintern zu-sammenschließt und bei einer der imbeigefügten Faltblatt genannten BSD-Stelle anmeldet, kann das schnell ei-ne ansehnliche und für den Empfän-ger wirklich hilfreiche Summe erge-ben. Übrigens: Gruppen erhalten nachAbsprache auch Sondertermine.

Weitere Informationen/Kontakt:

BSD Hamburg-EilbekEilbektal 1122089 HamburgTelefon: 20 92 - 25 51 (Frau Roth)

Spendezeiten:

Montag 7.15 - 12.00 UhrDienstag 10.15 - 18.00 UhrMittwoch 7.15 - 15.00 UhrDonnerstag 11.15 - 19.00 UhrFreitag 7.15 - 12.30 Uhr

Prof. Dr. Poschmann

33. LAGD beim BSD

Anzeige

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Page 10: Ausgabe 23 – Frühjahr 2006 Löschblatt 23€¦ · Ausgabe 23 – Frühjahr 2006 3 Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Kameradinnen und Kameraden, vom 9. Juni bis 9. Juli findet

Bereits seit Jahren suchten Experten nach einer Alter-native zur „klassischen“ DL, wobei es zwei klare Restrik-tionen gab: Zum einen waren die durch das Baurecht de-finierten Anforderungen an das Fahrzeuggesamtgewichtvon maximal 16 Tonnen und der zulässigen Achslast von10 Tonnen zu berücksichtigen und zum anderen – wiestets und überall – die Kosten. Realisationschancen hättesomit ein Fahrzeugkonzept dann, wenn es gegenüber derDL erkennbare Vorteile aufweisen, sprich technisch bes-ser und zumindest nicht teurer sein würde.

Genau dies scheint jetzt mit dem TM 23/12 erstmalsgelungen zu sein. Das TM 23/12 ist ein Teleskopmast-fahrzeug, das mit einer Nennhöhe von 23 Metern undeiner Nennausladung von 12 Metern ebenso wie die DLim 2. Angriffsweg einsetzbar ist, jedoch im Gegensatz zuihr nicht als Sonderanfertigung konstruiert wird. Statt-dessen haben die Hersteller bestehende Fahrzeugkonzep-tionen an die Feuerwehr angepasst und mithilfe moder-ner Stahlwerkstoffe ein vollwertiges, allen Vorgaben desBaurechts entsprechendes Hubrettungsgerät konstruiert.

Dadurch ist es kostengünstiger als die DL und durchdie folgenden drei Merkmale auch vielseitiger als die DL:

■ Der Hubarm besteht aus einem vierteiligen, teleskopier-baren Hauptarm mit seitlich montierter Rettungsleiterund abwinkelbaren Korbarm. An dessen Ende befindetsich der Rettungskorb. Diese Konstruktion ermöglichtdas Um- und Hinterfahren von Hindernissen und/oderGebäudeteilen (s. Abb.).

■ Der Rettungskorb besitzt eine Traglast von bis zu 270kg und bietet drei Personen Platz. Als festinstallierteEinbauten befinden sich im bzw. am Korb neben einem leistungsstarken Wasser-/Schaumwerfer und zwei zu-sätzlichen B-Festkupplungsabgängen erstmals auchzwei Selbstschutz-Bodensprühdüsen.

■ Eine abklappbare Plattform an der Korbvorderseite er-weitert den Arbeitsbereich der Korbbesatzung aufaußerhalb des Korbes liegende Bereiche, ohne diese be-treten zu müssen (z. B. zum Öffnen von einsturzgefähr-deten Dachteilen). Ein Novum ist auch die integrierteWasserversorgung durch einen an der Rettungsleiterfestinstallierten Wasserwerfer.

Da es sich um eine Erstbeschaffung handelt, wurdemit dem Hersteller eine Rückkaufoption für das TM23/12 vereinbart. Deshalb werden die drei Fahrzeugebinnen der dreijährigen Test- und Einsatzphase unserenDL-Fuhrpark ergänzen.

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Löschblatt

Wird in Dienst gestellt: TM 23/12Bei der Inbetriebnahme des neuen Teleskopmastfahrzeugs TMF 53 im Sommer 2005 zeichnete sich bereits die An-

schaffung kleinerer Schwestermodelle für den Einsatz im 2. Angriffsweg ab. Allerdings müssen wir uns noch etwas ge-

dulden, bis es so weit ist, denn die neue Generation von Hubrettungsfahrzeugen wird erst im Sommer diesen Jahres

auf Hamburgs Straßen zu sehen sein.

Technische Daten – das TM 23/12 in Zahlen

Hersteller MB Atego, Typ 1628 FZul. Gewicht 16 tZul. Achslast 10 tFahrzeugbreite 2,5 mFahrzeuglänge 8,9 mFahrzeughöhe 3,3 mZul. Korbtraglast 270 kgMax. Rettungshöhe 30,5 mMotorleistung 205 KW bei 2300 U/Min.

Die feuerwehrtechni-sche Beladung erlaubt das Mitführen von Kran-kentragenhalterungen,Motor- und Elektroket-tensäge, Trennschleifer,Sprungretter SP16, Druck-belüfter, Stromerzeuger (8 kVA), Beleuchtungsge-rät uvm.

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Rückblende: Die eigentliche Stationierung geht auf dieGroße Flut von 1962 zurück. Es war kein Geringerer alsder spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt, der als da-maliger Innensenator der Stadt Hamburg die Bundeswehrum Amtshilfe bei den extrem schwierigen Rettungsmaß-nahmen bat (s. Löschblatt 7). Mit über 80 Hubschraubernflogen die Soldaten ihre Einsätze und bewahrten unzähli-ge von den Wassermassen eingeschlossene Bürger vor demsicheren Tod.

Das war die Geburtsstunde von SAR (Search and Res-cue) in Hamburg und Vorbild für die spätere Integrationder Bundeswehr in die rettungsdienstliche Versorgungsket-te. Am 16. Juli 1973 war es soweit: Der erste SAR-Hub-schrauber, der von den USA ursprünglich als so genann-ter „Wegwerfhubschrauber“ für den Vietnamkrieg ent-wickelt worden war, wurde in Dienst gestellt. Auf nahe-zu 50000 Einsätze (über vier pro Tag) sind die am BWKWandsbek stationierten Crews bis zur Ausmusterung von„Anneliese“, wie der RTH liebevoll genannt wurde, ge-kommen. Eine beachtliche Zahl.

Weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekanntwurde SAR 71 durch „Die Rettungsflieger“, eine in engerKooperation mit der Bundeswehr produzierte Vorabend-serie des ZDF – und wohl auch durch den tragischenUnglücksfall vom Februar 2002, als die Bell vom LTG 63bei einem Notfalleinsatz abstürzte und die gesamte Be-satzung ums Leben kam (s. Löschblatt 8). Das ist nun übervier Jahre her und sicher der bitterste Augenblick in dersonst so erfolgreichen Geschichte der Hamburger Notfall-rettung aus der Luft.

Vielleicht spielte deshalb neben den zivilrechtlichenVorgaben der Sicherheitsaspekt eine so dominante Rollebei der Auswahl des neuen RTH, der laut Ausschreibungüber zwei Triebwerke verfügen musste (statt nur eins beimSAR 71). Dies ist zwar beim Typ NH-90 von der Bundes-wehr der Fall, allerdings weist er einen anderen gravie-renden Nachteil auf: Er ist aufgrund seiner Größe unddes Abfluggewichts von über 8 Tonnen für Einsätze imStadtgebiet ungeeignet. Nach der Ausschreibung konntesich schließlich der RTH Bell 212 von der Bundespolizeidurchsetzen, die wir zugleich als weiteren Partner in un-seren Reihen begrüßen. Dank der guten Vernetzung der

BOS kooperieren nun vier statt bisher drei Institutionenim Luftrettungsdienst miteinander:

■ die Bundespolizei mit dem Piloten und Bordtechniker■ die Bundeswehr mit Notarzt und Rettungsassistenten■ die Polizei im Rendevous-System zur Weiterbeförderung■ die Feuerwehr mit ihren Besatzungen auf NEF und RTW

Wie bisher auch steuert die FEZ die Einsätze und ko-ordiniert alle benötigten Rettungsmittel. Wenn Hilfe ausder Luft erforderlich ist, wird je nach Schadensort undVerfügbarkeit entweder „Christoph Hansa“ oder der amStandort des BWK Hamburg-Wandsbek befindliche RTH„Christoph 29“ gerufen.

Wer sich von „Anneliese“ und ihrer Crew verabschie-den möchte, kann dies online in einem extra angelegtenGästebuch tun (www.sar71.de). Der Internetauftritt sowiedie Fotos zu diesem Artikel wurden von Harald Riegerzur Verfügung gestellt, bei dem wir uns an dieser Stelleherzlich bedanken. Ein weiterer Dank geht an die Crewvon SAR 71 für die großartige Zusammenarbeit sowiedie Unterstützung unserer Aus- und Fortbildung im Be-reich Notfallmedizin.

SAR-71 Christoph 29

Hersteller/Typ Bell / UH-1D Bell / UH-1NTriebwerke eins zweiAbfluggewicht 4310 kg 5100 kgLänge über alles 17,4 m 17,5 mTräger Bundeswehr BundespolizeiCrew Pilot, NA, RA, Pilot, NA*, RA*,

Techniker TechnikerFunkrufname „SAR Hamburg 71“ „Christoph 29“

Alle weiteren technischen Daten des neuen RTH findet ihr imInternet unter: SAR 71: http://www.sar-71.de/chr29/infotext.huey.phpChristoph 29: http://www.holgy.de/Chr_12/chr_12.html

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Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

Wurde außer Dienst gestellt: SAR 71Wir werden es vermissen, das markante „flap…flap…flap…“, das erfahrene Hausmänner und -frauen wohl eher

an das Geräusch eines Teppichklopfers erinnert haben mag statt an die Rotorblätter des traditionsreichen Rettungs-

hubschraubers (RTH) SAR Hamburg 71. Anfang des Jahres endete nach 33 Jahren, 6 Monaten und 3 Tagen die Dienst-

zeit der Bell UH-1D.

Stabwechsel vor dem neuen RTH: die Crew von Christoph 29 mit denPiloten der Bundespolizei und der Besatzung von SAR 71 (rechts). In der Bildmitte: Notarzt und Rettungsassistenten.

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Löschblatt

„Retter“ studieren:Neuer Studiengang „Rescue Engineering“ in Hamburg

Die signifikante Zunahme von Naturkatastrophen und Terroranschlägen stellt für das internationale Rescue-Ma-

nagment eine noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehaltene Herausforderung dar. Im Kern geht es darum, die

Vielzahl unterschiedlicher Schadensszenarien realitätsnah analysieren und deren Folgen wirkungsvoll eindämmen zu

können. Dazu sind fundierte Kenntnisse über Bewältigungsstrategien bei Großschadenslagen ebenso unverzichtbar wie

die Fähigkeit, in Stress-Situationen rasch und entschlossen zu entscheiden. Ein neuer Studiengang soll auf diese und

andere Fertigkeiten vorbereiten. Wolfgang Flemming, Pädagogischer Leiter an der LFS, stellt ihn uns vor:

Bislang gab es flächendeckend le-diglich die zweijährige Ausbildungzum „Rettungsassistenten“ sowie viel-fältige Schulungs- und Fortbildungs-angebote an verschiedenen Institu-tionen. Daher kommen die im Res-cue-Management tätigen Führungs-kräfte fast ausnahmslos aus fach-fremden Gebieten und verfügen jenach Interesse und Ausbildungsqua-lität über höchst unterschiedlichesKnow-how.

Abhilfe schafft hier der von derHochschule für Angewandte Wis-senschaften (HAW) in Hamburg-Bergedorf angebotene Studiengang„Rescue Engineering“. Neben derHAW sind an seiner Durchführungzwei weitere Kooperationspartnerbeteiligt: das Institut für Notfallme-dizin der LBK Hamburg GmbH und

die Feuerwehr Hamburg. Das Stu-dium dauert sieben Semester inklusi-ve eines Praktikumssemesters undschließt mit dem „Bachelor of Res-cue Engineering“ ab (s. auch S. 13).

Ein erster, gleichnamiger Studien-gang existiert seit drei Jahren an derFachhochschule Köln. Die dort ge-sammelten Erfahrungen belegen denimmensen Bedarf an qualifiziertenHochschulabsolventen für das viel-schichtige Berufsfeld eines „Rettungs-ingenieurs“. Denn mit interdiszipli-närer Kompetenz ausgestattete Fach-leute auf den Gebieten der Medizin,Sicherheits- und Rettungstechnikwerden weltweit händeringend ge-sucht. Kein Wunder, wenn man dasJobprofil betrachtet, das Leitungs-funktionen in diesen Teilbereichenumfasst:

■ Notfallrettung – Absicherung vonGroßveranstaltungen

■ Krankentransport – Logistik undOrganisation von Großschadens-einsätzen

■ Katastrophen- und Zivilschutz

■ Internationale Hilfsprojekte

Die Studiendauer beträgt siebenSemester, davon ein Praxissemester.Über den auch international aner-kannten Abschluss „Bachelor of Res-cue Engineering“ hinaus bietet dieHAW ein Aufbaustudium zum „Mas-ter of Science“ an. Zielgruppe sinddeutsche und ausländische Staatsbür-ger mit deutschen Sprachkenntnissenund den erforderlichen Zugangsvor-

aussetzungen (allgemeine und fach-gebundene Hochschulreife sowieFachhochschulreife). Bachelor-Absol-venten können sich für den GD z. B.bei Berufsfeuerwehren oder Regie-rungsorganisationen (z. B. TechnischesHilfswerk) sowie bei kommunalen(Deutsches Rotes Kreuz etc.) und pri-vaten Gesundheitsorganisationen be-werben. Mit dem Master-Aufbau-studium ist der Zugang zum Höhe-ren Dienst möglich.

Bei Interesse können detaillierteInformationen zu den Schwerpunk-ten und Inhalten des Studiums aufder Homepage der LFS eingesehenund als PDF-Datei abgerufen wer-den. Für Rückfragen stehe ich aus-serdem gern persönlich zur Verfü-gung. Denn hochqualifizierte Ret-tungsingenieure werden natürlichauch in unseren Reihen benötigt undeingestellt – etwa für Leitungsfunk-tionen im Rettungs- und Gesund-heitswesen, in der Gefahrenabwehrund im Katastrophenschutz. Das siehtübrigens FL auch so: „Wer dieses Stu-dium aufnimmt, wird später sichereinen adäquaten Arbeitsplatz finden.Persönlich rechne ich mit zwei bisdrei Absolventen, die ihre Berufs-karriere als Rettungsingenieure beider BF Hamburg starten.“

Weitere Informationen/Kontakt:

www.landesfeuerwehrschule.de

E-Mail: [email protected]

Telefon: 4 28 51- 45 67

Alles über den neuen Studiengang steht ineiner als PDF herunterladbaren Broschüre (s. Information/Kontakt)

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Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

„Rescue Engineering“ und „Bachelor“: Alles englisch oder was …?Wissen kennt keine Landesgrenzen. Darauf haben sich Studierende

und Forscher mit einem hohen Maß an Flexibilität und Mobilität längst eingestellt. Deshalb spielt die Internationalisierung des Hochschulwe-sens eine immer größere Rolle im härter werdenden Wettbewerb um diebesten Köpfe.

Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich Deutschland mit 44 europäi-schen Staaten 1999 in Bologna das Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2010 einengemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Beim so ge-nannten Bologna-Prozess handelt es sich um ein von den Bildungsmi-

nistern initiiertes Projekt, das die wohl tiefgreifendste Hochschulreformder letzten Jahre nach sich ziehen wird. Auf diese Weise wächst Europaauch im Hochschulbereich nach und nach stärker zusammen und ermög-licht den Wissenschaftlern und Studenten eine effizientere Nutzung vor-handener Wissenspotenziale. Synergienbildendes Kernelement diesesHochschulraums ist die Einführung eines gestuften Studiensystems ausBachelor und Master mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen. Aberkeine Bange: Im Bachelor- und Master-Studiengang „Rescue Enginee-ring“ ist die Verkehrssprache Deutsch.

Jetzt alle FuRW mit eigenem Wachwappen!

Mal wurden Grafiker engagiert, mal entstanden sie in Eigenregie: die Wachwappen, die überall dort, wo wiraufkreuzen unsere Zugehörigkeit zu den Dienststellen zu erkennen geben. Nun fand die wappenlose Zeit auchan der letzten aller Hamburger Wachen ein Ende. Matthias Schwing hat das Projekt an - F 26 - begleitet.

Ok, lange hat’s gedauert, doch das Er-gebnis kann sich sehen lassen. Anfäng-lich dachten wir, alles sei ganz einfach.Man nimmt einen Bleistift und legt los.Doch erst dann merkt man, wie schwieriges ist, ein wirklich gutes Wappen zu ent-wickeln. Zum Glück gab es Kontakte zur Frei-en Kunstschule Hamburg, die wir für unser Vorha-ben perfekt nutzen konnten. Unter der Leitung vonWolfgang Genoux, dem Leiter der Kunstschule,nahm sich der Student Philip Ackermann dieser Aufgabe an und entwarf ein Wappen, das uns aufAnhieb begeistert hat. Denn mit seiner Arbeit ist es dem angehenden Künstler gelungen, - F 26 - undBergedorf auf besondere Art und Weise in einen optischen Einklang zu bringen.

Weit zurück in die Stadtgeschichte ging Acker-mann bei der Wahl eines repräsentativen Motivsfür Bergedorf – die drei Eichen als Symbol für diehier lebenden und zu beschützenden Menschen.Der gleich darunter platzierte Aeskulabstab bil-det mitsamt der Axt den Rettungsdienst und die

technische Hilfe ab. Das Flammenschildsteht für Dynamik, aber auch die Gefahr,der wir bei unseren Einsätzen ausgesetztsind, der Feuerwehrhelm wiederum fürden Schutz der im Einsatz befindlichen

Kräfte. Löschwasser und Löschschlauchschließlich rahmen das Wappen wie ein

Schutzwall und stellen die formale Einheit her.

So gesehen hat uns Philip Ackermann ein kleinesGesamtkunstwerk kreiert, das als Aufkleber und ingesticker Form zu haben ist – übrigens auch für alleBürger von Bergedorf und Umgebung. Wir Berge-dorfer sind für die gezeigte Unterstützung der Kunst-hochschule dankbar und freuen uns darüber, dieschon vorhandenen Wachwappen mit unseremMotiv komplettieren zu können.

1927 gab Bergedorfs Bürgermeister Wilhelm Wiesner den An-stoß dazu, das noch aus dem Kaiserreich stammende Wap-pen der seinerzeit selbstständigen Stadt zu überarbeiten. Dieamtliche Vorgabe lautete: „Auf dem silbernen Wappenschildstehen drei Eichen auf grünem Dreiberg.“ Obwohl Bergedorf10 Jahre später Teil der Freien und Hansestadt Hamburgwurde, ist es ist bis heute an einigen Bergedorfer Gebäudensowie im Eingangsbereich des Rathauses zu finden.

Herzlichen Glückwunsch, 90. LAMD

Wir haben es geschafft:

Obere Reihe von links: Sven Paul, Matthias Engel,Christian Levern, Matthias Eisenwinder, Olaf Nie-meck, André Stockfleth, Simon Preising, Jan Falke

Mittlere Reihe von links: Jens Brodersen, Jörg Meier,Dennis Krüger, Thomas Klann, Christian Höft, MarcoBern, Andreas Kölbel, Daniel Rönpage, Mario Piepka

Untere Reihe von links: Jan Erich, Thorsten Meyer,Florian Schwarz, Daniel Jürges, Felix Gefken, ArneLewin, Björn Schenkel

Zwischen den Helmen: Björn Einhaus

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Löschblatt

Roter Hahn kräht – und alle kommen:Begegnungsstätte am Berliner Tor wird 15 Jahre

Hoffest, Hit-Tag, Hafengeburtstag: Wenn es darum geht, unsere Feuerwehr zu (re-)präsentieren, sind wir bei vielen

guten Anlässen dabei und betreiben PR in eigener Sache. Ein Selbstgänger ist auch der Tag der offenen Tür, bei dem

die Bürger „ihre“ Feuerwehr an den FuRW erleben können. Bei so viel Engagement für andere ist es gut, einen Stand-

ort ganz für sich zu haben. Dafür entstand vor 15 Jahren an der FuRW

Berliner Tor die Begegnungsstätte „Roter Hahn“.

Dort, genauer im Dachgeschossdes denkmalgeschützten GebäudesBei der Hauptfeuerwache Nr. 2, be-finden sich die 1991 von vielen Kol-legen in Eigenarbeit renovierten undfür unsere Anlässe eingerichtetenRäumlichkeiten. Ihr Charme bestehtim durchdachten Nutzungskonzept,

das auf Feuerwehrangehörige, diez. B. Beförderungen, Jubiläen oderPensionierungen feiern wollen, ge-nauso zugeschnitten ist wie auf Kol-legen, die für einen privaten Anlasseinen festlichen Rahmen suchen.

Bis zu 100 Personen finden indem urigen, mit vielen Holzelemen-ten versehenen Ambiente Platz undalles vor, was zu einem geselligenBeisammensein dazugehört: z. B. ei-ne moderne Gaststätteneinrichtungmit Zapfanlage, Tresen, Gläsern undGeschirr sowie eine ausreichend di-mensionierte Musikanlage. Das Ca-tering, sprich die Bevorratung mitLebensmitteln und Getränken kannauf Wunsch geliefert werden, so dasssich der Gastgeber um nichts küm-mern muss – außer um seine Gästenatürlich …

Abgerundet wird das Konzeptdurch die im Roten Hahn gebotenen

Übernachtungsmöglichkeiten. EineIdee, mit der die Initiatoren seiner-zeit im wahrsten Wortsinn über denTag hinaus gedacht haben. Wer sichfrühzeitig anmeldet – ca. drei bissechs Monate im Voraus sind sinn-voll –, kann eines oder mehrere derinsgesamt sechs Gästezimmer (dreiDoppel-, zwei Einzel- sowie ein Drei-bettzimmer) buchen. Willkommensind insbesondere Angehörige vonBF, FF und JF sowie deren Familienund Gäste. Die Preise pro Übernach-tung sind moderat. Derzeit steht jeein Bad für Frauen und Männer zurVerfügung, bis zum Herbst kommtnoch je ein weiteres Bad hinzu.

Die nicht-kommerzielle Nutzungist ohne ehrenamtliches Engagementnatürlich undenkbar. Bis vor weni-gen Monaten stand Hans-WernerSteffens dem Verein als Geschäfts-führer vor. Da er im Herbst in denRuhestand geht, hat Helmut Som-mer (Fachlehrer an der LFS) diese

Aufgabe dankenswerterweise über-nommen. Ihm zur Seite stehen vierweitere Kollegen sowie drei Pensio-näre – eine verschworene Gemein-schaft, die sich für den Roten Hahnweiter engagieren wird. Zur Unter-stützung der als Wirtschafter akti-ven Pensionäre sucht das Team Inte-

ressenten aus unseren Reihen, dieFreude an der Betreuung des Objektshaben. Übrigens: Für diese Einsätzegibt’s sogar einen kleinen Obolus.

Falls jemand den Roten Hahn fürFeiern oder Übernachtungen mietenund/oder aktiv im Verein mitmachenmöchte, kann er sich direkt an dieTeam-Mitglieder wenden:

➊ Helmut Sommer, GeschäftsführerTel. 4 28 51 - 45 17

➋ Olaf Schnackenberg, Stv. GeschäftsführerTel. 4 28 51 - 24 02

➌ Ernst Tonn, Kassenwart, Tel. 4 28 51 - 45 17

Gustav Isermann/Rolf Bauer (nicht im Bild),Belegungsplan, Tel. 4 28 51 - 48 00

➍ Paul Jödicke, WirtschafterTel. 29 40 92

➎ Horst Riehle, Wirtschafter, Tel. 735 69 98

➏ Horst Thiede, Wirtschafter, Tel. 29 64 71

Wann der Hahn kräht auf dem Dache,Putzt der Mond die Lampe aus,Und die Stern ziehn von der Wache,Gott behüte Land und Haus!

Joseph Frhr. von Eichendorff, 1788-1857

Klar, dass die neuenTeam-Mitglieder auchbei der Verabschie-dung unseres Ex-GeschäftsführersHans-Werner Stef-fens dabei sein wer-den. Denn seinenAusstand wird er imRoten Hahn feiern.Wo auch sonst …!?

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www.roterhahn-feuerwehrhamburg.de

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Historisches Löschboot „Feuerwehr IV“

Ehrung für Verdienste Trauung für VerliebteOhne Harry Braun undKarl Winzentsen hättees diese Premiere niegegeben: die Traum-hochzeit an Bord desältesten noch voll funk-t ionsfähigen Lösch-boots Deutschlands,der „Feuerwehr IV“.Denn kurz nach der

Ausmusterung 1980 stand es vor seiner Verschrottung, die ein ei-gens gegründeter Förderkreis von zehn engagierten Feuerwehr-männern verhindern wollte und verhindert hat.

Stellvertretend für sie wurden unsere Pensionäre Karl Win-zentsen (li.) und Harry Braun vom früheren OBD Manfred Gebhardtim Rahmen des 4. Pensionärstreffens in der St. Petrikirche vor 900Gästen am 15. Dezember 2005 geehrt. Auch die Löschblatt-Redaktion sagt: „Vorbildlich!“ Die spannende Geschichte des 1930erbauten Schiffes ist im Löschblatt 7 und 20 nachzulesen.

Hamburgs Standesäm-ter fanden die Ideegleich gut: Trauungenauf dem historischenLöschboot „FeuerwehrIV“ – warum eigentlichnicht!? So kam es aufschwankendem Bodenzum vielleicht schön-sten „Ja, ich will“ desJahres 2005. Am 21. September schlossen Birte Tiemann und Mar-cus Klampe aus Glinde an einem Anleger im Neuen Schleusen-graben den Bund fürs Leben.

Nachdem die formalen Details mit dem Standesbeamten imVorwege abgeklärt waren, traf sich die Hochzeitsgesellschaft imBergedorfer Hafen auf dem im Serrahn liegenden Löschboot. Beischönstem Wetter ging’s mit langsamer Fahrt die Dove-Elbe undNorderelbe hinab bis in den Binnenhafen, wo die kleine Hochzeits-reise endete und das Brautpaar überglücklich von Bord ging.

Neues Domizil für NEF und RTW am Krankenhaus Barmbek

9 000 Kartons mussten verladen,328 Patienten verlegt und 160Mio. Euro investiert werden, um„das modernste KrankenhausEuropas“ (WELT vom 12.12.2005)beziehen zu können: die Askle-pios-Klinik Barmbek. Zweifelloseine logistische Meisterleistung,die zwischen dem alten AKBarmbek und dem neuen Domi-zil am 10. Dezember vergange-nen Jahres vollbracht wurde.Bereits neun Tage zuvor fand imStillen, jedoch nicht minder effi-zient der Umzug unserer Ret-tungsfahrzeuge auf dem Klinik-gelände am Rübenkamp statt.

Damit war endlich das insge-samt drei Jahre dauernde Un-terbringungs-Provisorium in dervorherigen Interims-Rettungs-wache am AK Barmbek been-det. Bis 2002 stand der frühereNAW 12 Jahre in einer kleine-ren Station auf dem alten Kran-kenhausgelände. Mit der Um-

stellung auf das NEF im April des Jahres 2002 wurde aufgrund der ständig steigenden Einsätze an der Rettungswache Barmbek-Nord zusätzlich ein RTW an dieser Rettungswache stationiert.

Zwecks Unterbringung beider Fahrzeuge verfügt die neue Sta-tion deshalb auch über eine entsprechend großflächige Remise.Personell besetzt wird die Rettungswache durch drei Rettungs-assistenten von - F 23 - und einem Notarzt aus der Asklepios-Klinik. Der Umzug erfolgte übrigens genauso wie beim Kranken-haus während des laufenden Betriebs. Unzählige Kisten und Kartons mussten von den Kollegen der 1. und 3. WA geschlepptwerden, bis die komplette Ausstattung schließlich in der Ret-tungswache angekommen und alles ordentlich zugeordnet war.

Dank des neuen Umfelds mit einer hochmodernen Infrastrukturund dem ersten NEF als Vorreiter einer neuen Fahrzeuggenera-tion ist die Rettungswache an der Asklepios Klinik Barmbek her-vorragend für ihre Aufgaben im Norden Hamburgs gerüstet.

OBD Dieter Farrenkopf undStaatsrat Dr. Stefan Schulz beider symbolischen Schlüssel-übergabe.

Ihr Kommen war Ehrensache:Staatsrat Dr. Stefan Schulz,Pressesprecher Peter Braunund Julia Kähning, Mitglied derGeschäftsführung LBK Hamb.

Das neue NEF – ein VW T5 – überzeugt mit durchdachten Neuerun-gen wie zusätzlichem Kopf- und Seitenairbag, im Blaulichtbalken integrierten Arbeitsscheinwerfern sowie ergonomisch und einsatz-technisch vorteilhafter platzierten Geräten (z. B. Beatmungsgerät,Defibrillator, Rucksäcke). Außerdem verfügen die jetzt nach und nachin Dienst gestellten Fahrzeuge über eine Vorrüstung für Digitalfunksowie ein Navigationssystem, dem die Koordinaten der Einsatzstellevollautomatisch via HELS gesendet werden.

Andreas Harder als Skipper und Horst Köhler haben die Hochzeitsgesellschaft begleitet und kehrten begeistert zurück. Die Sparte „Löschboote“ der Hamburger Feuerwehr-Historiker freut sich über Nachahmer, die sich ebenfalls an Bord der „Feuerwehr IV“ trauen lassen möchten. Anfragen nehmenAndreas Harder (Tel. 0 171/496 99 76 oder Horst Köhler (Tel. 0 41 02/6 56 98) gern entgegen.

Neue RTW-Remise

Foto: Jens Bohlmann

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Löschblatt

So viel Feuerwehr war nie:1. Hamburger Feuerwehrtag an der LFS

Seit vielen Jahren ist der letzte Samstag im April reserviert für das Event des Jahres an der LFS, den Tag der offe-

nen Tür. Doch wir wären nicht Feuerwehr, wenn wir uns auf diesen Erfolgen ausruhen würden und die Potenziale

öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten ungenutzt ließen. Denn ein bisschen größer, ein bisschen profilierter und ein bis-

schen repräsentativer geht schon noch. Aus diesem Grund löst der 1. Hamburger Feuerwehrtag den bisherigen Tag

der offenen Tür ab. Andreas Neven stellt euch Idee und Konzept vor.

Die IdeeSchon seit längerem wird in den

Führungsebenen der BF die Fragediskutiert, wie sich das überaus posi-tive Image der Feuerwehr in breitenBevölkerungskreisen mit entspre-chenden Aktivitäten nachhaltig un-termauern lässt. Das ist durchausauch eine strategische Frage, denndas uns geschenkte Vertrauen erleich-tert nicht nur die Arbeit während un-serer Einsätze, sondern erhöht auchdie Attraktivität des Berufsbilds Feu-erwehrmann bzw. -frau. Und eins istganz klar: Wir geben unser Bestesund wollen dafür die Besten in unse-ren Reihen haben!

So lag es nah, eine Präsentations-plattform zu finden, die das Wesenunseres Feuerwehralltags mitsamtall seinen Facetten wirklichkeitsnahwiderspiegelt und das Zeug dazuhat, Leitveranstaltung für die Feuer-wehr Hamburg zu werden. Ein ho-her Anspruch – gewiss, zumal es hierum die Etablierung eines Eventsgeht, das die Menschen dieser Stadtzuerst zum Kommen und sodannemotional bewegen soll.

Das KonzeptIm Kern ging es um die Frage,

wie wir die Bandbreite unseres Tunsansprechend präsentieren können,ohne uns dabei in einer unübersicht-lichen Anzahl kleinteiliger Einzelak-

tivitäten zu verzetteln. Schnell warklar, dass wir Schwerpunkte mit un-mittelbarem und mittelbarem Bezugzum Feuerwehralltag setzen und die-se in einen Sinnzusammenhang stel-len mussten. Und das haben wir mitdiesen Maßnahmen getan:

■ Integration zahlreicher FuRW (z. B. - F 01 -, - F 04 -, - FL/S5 -, - F 12 -, - F 25 -, - F 32 -, - F 36 -)und Dienststellen

■ Beteiligung der FreiwilligenFeuerwehren und der Flughafen-feuerwehr

■ Einbindung kooperierender Or-ganisationen (ADAC, Bundespo-lizei, Behörde für Wissenschaftund Gesundheit und THW)

■ Kooperation mit gewerblichenAnbietern (Vattenfall und e.on-Hanse)

■ Demonstration verschiedenertechnischer Hilfeleistungen (z. B. bei einsturzgefährdetenGebäuden und Gasleckagen)

■ Darstellung von Fettexplosionenund verschiedenen Brandszenarien

■ Darbietung gesundheitsfördern-der Aktivitäten (z.B. Langhantel-Workout und Präventionsmaß-nahmen beim Herzinfarkt)

■ Aufbietung hochmodernenEquipments (z. B. GRTW, IRTW, Kran, LUF, TMF)

■ Präsentation historischer Helm-und Ausrüstungsgegenständesowie des Feuerwehr-Fotoarchivsunserer Historiker

■ Ausrichtung des 10. Rettungs-dienstsymposiums als fachbezo-gene Veranstaltung

Für das Programm mitsamt derBeköstigung unserer Gäste steht diekomplette Halle A (Ausbildungshal-le) sowie das Freigelände zur Verfü-gung. Als Sachgebietsleiter Lehr-gangsplanung und Organisation ander LFS freue ich mich auf die Her-ausforderung, die der 1. HamburgerFeuerwehrtag uns allen stellt. Er-scheint zahlreich und bringt Freundeund Verwandte mit. Wir sehen unsam 29. April ab 10 Uhr an der LFSin Hamburg-Billbrook!

Übrigens: Entgegen anderslau-tender Gerüchte wird der 1. Ham-burger Feuerwehrtag dezentraleEvents an den FuRW nicht ersetzen,wohl aber den Hit-Tag, der einen denbeschriebenen Zielen angemessenenAuftritt nicht ermöglicht.

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Aprilscherz oder Sensation?

Germanische Wetterstation unter - F 24 - entdecktÜber 40 Jahre lang wusste keiner was. Ein Tag war wie der andere – immer fordernd zwar, aber mal mit mehr

und mal mit weniger Routine verbunden. Das typische Wachleben halt, das den Arbeitsalltag auch an - F 24 -bestimmt. Genauso beiläufig und unspektakulär – ja aus dem Nichts heraus – kam unser Saseler Kollege MartinTappe einem Geheimnis auf die Spur, das tief unter der Wache im Saseler Kamp länger als ein Jahrtausend (!)schlummerte: eine frühmittelalterliche Wetterstation. Aber lest Martins Geschichte selbst …

Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

Rückblende: Nichts Ungewöhnliches deutete sich an, als ich einesschönen Tages mit einem Barmbeker Kollegen in ein Lokal einkehrteund wir so über dies und das schnackten. Plötzlich mischte sich einälterer Herr in das Gespräch ein, der mitbekommen hatte, an welcherDienststelle ich bin. Rasch stellte sich heraus, dass er 1962 an denAusschachtungsarbeiten zum Bau der FuRW Sasel beteiligt war.

Wissbegierig erkundigte ich mich, wie es früher an - F 24 - aussah,woraufhin mir Karl-Heinz (Kuddel) Duhn, so hieß der Mann, sichtlichirritiert entgegnete: „Ja haben Sie denn DAVON nie gehört …!?“Verdutzt entgegnete ich: „Äh, wovon bitte?“ „Na,von der archäologischen Sensation im Erdreichunter Ihrer Wache.“ „Nein“, antwortete ich wahr-heitsgemäß und bat ihn um Aufklärung. „Wir hat-ten doch bei den Erdarbeiten so einen merkwürdi-gen Stein mitsamt einem vermoderten Holzteil ge-funden. Das bestand aus drei Pfählen, wovonjeder ungefähr drei Meter lang war. Die schienenirgendwie dazuzugehören. Schnell dämmerte uns:Das musste etwas sehr, sehr Altes sein!“

Nun kam der Stein (auch bildlich gesprochen) insRollen. Bau- und Projektleiter wurden informiert,das Amt für Denkmalschutz eingeschaltet und dieErdarbeiten aufgrund des Fundes bis auf weiteres

eingestellt. Anschließend nahm das Archäologische Institut Hagenweitere Untersuchungen am Fundort vor und bestimmte das Alter bei-der Fundstücke. Dann die Sensation: Sasel macht Wetter seit anno845! Dank der schon in den 60er Jahren verwandten Karbonmesstech-nik konnten die Archäologen diesen Zeitpunkt so genau datieren, derinteressanterweise mit dem Überfall der Wikinger auf die Hamma-burg zusammenfällt. Da Holzgestelle, wie sie an der Wache gefun-den wurden, den Wikingern als Wetterstation dienten, macht dieseDatierung auch historisch Sinn.

Leider waren die alten Hölzer nicht mehr zu rettenund zerfielen kurz nach den Ausgrabungen. DerStein aber ist bis heute erhalten geblieben undkonnte vor wenigen Monaten dem HagenerInstitut nach zähen Verhandlungen abgerungenwerden. Ein besonderer Dank geht an Manuelaund Stefan Katzmarek, die sich als Mitarbeiter desInstituts für die „Rückgabe“ des Fundstücks ein-gesetzt hatten. Ferner wurden wir von ihnen beider Rekonstruktion der geschichtsträchtigenWetterstation unterstützt, die sich seitdem vorunserer Wache im Saseler Kamp 2 befindet. Übri-gens: Morgen soll die Sonne scheinen. Kommtdoch mal vorbei!

Ihrem Einsatz verdanken wir ein Stücklebendiger Stadtteilgeschichte: MartinTappe, Stefan Katzmarek, LucieKatzmarek, Manuela Katzmarek undHendrik Tessendorff (v. l.).

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… besagt, dass das Grundrezept für Wiener Schnitzel auf Küchenmeister in Oberitalien zurückgeht und erst

zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert nach Wien gelangt ist. Dort wurde die Rezeptur verfeinert und von un-

serem aus Österreich stammenden Kollegen Walter Edletitsch (- F 21/2 -) viele Jahrhunderte später nach Ham-

burg importiert. So weit das Gerücht. Das Gericht, sprich die Wiener Schnitzel, bereitet Walter so zu:

Das neueste Gerücht …

Zubereitung: 1.) Zuerst das Fleisch beidseitig abklopfen, damit sichdie Fasern beim Braten nicht zusammenziehen. Salz und Pfeffer ingleichen Teilen vermengen und das Fleisch würzen. Danach dreigroße und möglichst tiefe Teller wie folgt vorbereiten: Der ersteTeller wird mit einer Schicht Mehl, der zweite mit einer Mischungaus Eiern und Milch (im Verhältnis 3 zu 1) und der dritte mit Pa-niermehl gefüllt.

Zum besseren Halt der Panadenun die Schnitzel im Mehl wen-den und ins Ei-Milch-Gemischgeben. Danach kurz abtropfenlassen und im dritten Teller pa-nieren (auf gute Haftung mög-lichst vieler Semmelbrösel ach-ten). Anschließend Schmalzund etwas Butter in der Pfanneerhitzen und die Schnitzel vonbeiden Seiten braten, bis sie

goldbraun sind. Möglichst so viel Fett ver-wenden, dass sie in der Pfanne „schwim-men“! Anstatt Schmalz kann auch Speiseölbzw. Biskin verwendet werden.

Anschließend wird das überschüssige Öl mithilfe mehrschichtig aufeinem Blech oder einer Anrichteplatte ausgelegter Haushaltsrollenaufgesaugt. Dazu die Schnitzel kurz von beiden Seiten darauf legen.Damit die Schnitzel noch knuspriger werden, zu guter Letzt nocheinmal salzen.

2.) Kartoffeln kochen, pellen, vierteln und in einen Topf mitetwas zerlassener Butter geben. Anschließend einige Male umrüh-ren und salzen. Die Kartoffeln vor dem Anrichten mit gehackterPetersilie bestreuen und vorsichtig durchrühren. Schon sind diePetersilienkartoffeln servierbereit. Als weitere Beilage empfehle ichgrünen Salat mit einem Joghurt-Sahne-Dressing.

PS: Als Alternativen für die Petersilienkartoffeln eignen sich frit-tierte Kartoffelecken, Pommes Frites oder Reis.

Zutaten für ca. 20 Personen:➔ 7 kg Kalbsschnitzel

➔ 5 kg Kartoffeln

➔ 1 kg Mehl

➔ 6 Eier

➔ 0,25 l Milch

➔ 1 Packung Paniermehl

➔ Schmalz und Butter

➔ Salz, Pfeffer, Petersilie

Wiener Schnitzel

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Taskforce der Hilfsbereitschaft:@fire – Netzwerk für überregionalen Zivilschutz e. V.

Feuerwehrarbeit ist in Europa und besonders in Deutschland bislang kommunal organisiert und daher auf Einsätze

der sie finanzierenden Städte und Kreise konzentriert. Demgegenüber steht der Bedarf an erstklassigen Hilfeleistungen

in zahlreichen Regionen dieser Welt, die von Naturkatstrophen heimgesucht werden. Genau solchen Schadenslagen

stellt sich der Ende 2002 in Altenmendingen bei Lüneburg gegründete Verein @fire, dem mittlerweile 50 Mitglieder

angehören. Wer sie sind und was sie tun, beschreibt uns einer der Gründer von @fire, Nicolas Neumann.

Selbstverständnis und Aufgaben@fire ist eine unabhängige ge-

meinnützige Hilfsorganisation, diesich zum Ziel gesetzt hat, den Zivil-schutz überregional von Deutschlandaus zu unterstützen. Schwerpunkteunserer Arbeit bilden die Waldbrand-bekämpfung sowie Such- und Ret-tungseinsätze bei Erdbeben und ver-gleichbaren Schadenslagen. In bei-den Bereichen bauen wir Teams auf,die die Kräfte vor Ort als Einsatz-gruppen in einem Katastrophen-/Schadensfall mit qualifizierter Mann-schaft, Know-how und Gerät unter-stützen.

Um der Unterschiedlichkeit allerdamit verbundenen Einsatzlagen ge-recht zu werden, rekrutieren sich un-sere Mitglieder aus den verschiedens-ten Bereichen von BF und FF, aus

Rettungsdiensten, Hilfsorganisatio-nen und der Forstwirtschaft. Siekommen aus ganz Deutschland (u. a.Braunschweig, Hamburg, Karlsru-he, Köln) und engagieren sich alle-samt ehrenamtlich. Die nötigen Mit-tel stammen aus Spenden und Mit-gliedsbeiträgen.

@fire leistet im Krisenfall mit denmodernsten und effektivsten MittelnHilfe vor Ort. Die Online-Kommu-nikation spielt dabei eine große, viel-fach lebensrettende Rolle. Ihrer Be-deutung für eine hochprofessionelleVorbereitung und Durchführung un-serer Einsätze tragen wir deshalb mitdem Namenszusatz @ Rechnung.

Ausbildung und ÜbungenNeben den spezifischen Qualifi-

kationen, die jeder Einzelne von unsdurch seine Grundausbildung zumFeuerwehrmann/Rettungsdienst mit-bringt, legen wir großen Wert auf da-rüber hinausgehendes fach-, praxis-und einsatzbezogenes Know-how.Hierzu bieten wir entsprechendeTrainings an, die auf mögliche Aus-landseinsätze vorbereiten. Da dieArbeit im Ausland und unter denbesonderen Bedingungen einer ent-sprechenden Schadenslage seltenst

mit der Arbeit hier in Deutschlandzu vergleichen ist, orientieren sichdie Trainings an den dortigen Gege-benheiten bzw. Einsatzszenarien.

2004 fanden solche, für unsereQualifikation unverzichtbaren Trai-nings in Griechenland und 2005 inKroatien und den USA statt. Hierbeiprofitieren wir u. a. von unserenengen Kontakten zu unseren ameri-kanischen Kollegen vom Los Ange-les County Fire Department. Das Bildzeigt, dass auch die Ausrüstung spe-ziell auf die Waldbrand- bzw. Ve-getationsbrand-bekämpfung abge-stimmt ist, bei derBrandherde haupt-sächlich in Hand-arbeit und mit gän-gigen Gerätschafteneingedämmt werdenmüssen.

Aufnahme und MitgliedschaftAufgabenbedingt ist der überwie-

gende Teil unserer Mitglieder inFeuerwehren oder Forstbetriebentätig. Natürlich sind bei @fire auchaus allen anderen Bereichen Interes-senten willkommen, die uns mitWissen und Können unterstützen

Sie gehören zu den Mitbegründern von @fire:Jan Südmersen, Detlef Maushake, NicolasNeumann, Sebastian von Pawelsz, StefanSimon (v.l.n.r.)

Opfern ihre Freizeit bzw. ihren Urlaub für ein schweißtreibendes, häufig mit Gefahren verbundenes Ehrenamt: die Einsatzkräfte von @fire.

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möchten. Wie eingangs bereits er-wähnt engagieren sich unsere Mit-glieder in ihrer Freizeit und in einemUmfang, der sich mit ihren beruf-lichen Verpflichtungen vereinbarenlässt. Was @fire allen, die mitma-chen, fachlich und menschlich gibt,fasse ich nachfolgend zusammen:

■ Anspruchsvolle Einsätze, bei de-nen fundiertes Know-how unab-dingbar ist

■ Hervorragende Ausbildung inden Spezialgebieten rund umden Zivilschutz

■ Top-Kameradschaft in einemstarken Team

■ Fremde Länder mit Menschen,die unsere Hilfe benötigen

■ Bewegende Erfahrungen anBrennpunkten dieser Welt

Ein persönliches Gespräch istsinnvoll, um Arbeit, andere Mitar-beiter, Ziele und @fire selber kennenzulernen. Da ich selber Hamburgerbin, könnt ihreuch gern di-rekt an michwenden.

Internet: www.at-fire.de E-Mail: [email protected]: 040/53 79 58 32

Übrigens: Wer nicht die Zeitoder die Möglichkeit hat, selberpraktische Hilfe zu leisten und unse-re Organisation weiter mitaufzubau-en, kann die Ziele und das Engage-ment von @fire durch Spenden un-terstützen. Damit werden dann u. a. die Organisation der Einsatzcamps,Transportkosten, Hilfsstoffe zumBetrieb der Geräte, Ersatz für Aus-rüstung und die hohen Kommu-nikationskosten für die Steuerungder Einsätze gedeckt.

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Ausgabe 23 – Frühjahr 2006

Einsätze 2004 und 2005

Thailand – Portugal – Pakistan: So verschieden die Länder und Schadenslagen, so gleichist die Not der Betroffenen, die im Chaos von Tsunami, Erdbeben oder Waldbränden häufig nurihr nacktes Leben retten können. @fire war mit mehreren Teams vor Ort, um Ausmaß derKatastrophen mindern und deren Folgen bewältigen zu helfen.

Viertägiger USAR-Einsatz in Thailand

Bereits zwei Tage nach dem Tsunami im Dezember 2004 trafen19 Rettungskräfte von @fire in Phuket (Khao-Lak) ein – darunterauch einige Taucher. Es war das erste internationale Team vor Ortüberhaupt, so dass neben der Bergung von Leichen die Hauptauf-gabe in der Rettung und Erstversorgung von Überlebenden bestand.

Entsprechend gespenstisch war die Szenerie in der Region.Umherirrende Menschen, zerstörte Siedlungen und verwüsteteWälder forderten die Kollegen auch psychisch bis an die Grenze

des Belast- und Zumut-baren. Das Einsatzteamvon @fire arbeitete zu-nächst eng mit Einhei-ten der örtlichen Feuer-wehren sowie des thai-ländischen Militärs zu-sammen, später dannauch mit Hilfsgruppenaus anderen Ländern.

Siebentägiger Waldbrandeinsatz in Portugal

Am 21.08.2005 folgte eine Einheit von neun ausgebildeten Wald-brandexperten einem Hilferuf der Einsatzkräfte aus der nordportu-giesischen Stadt Villa Real. Gemeinsam mit der örtlichen Feuer-wehr gelang es den Kollegen, das Feuer einzugrenzen und schließ-lich zu stoppen. In dem unwegsamen Gelände war der Einsatz der@fire-Handcrew* von großem Vorteil, da sie das Feuer ohne gro-ßen Wasseraufwand bekämpfen und ein Übergreifen auf bebautesGelände verhindern konnte.

Beim zweiten Feuer südöstlich von Porto konnte das Einsatzteamdas Dorf Laurosa halten. Zunächst gingen die Bewohner in Selbst-hilfe gegen die aus einem Nachbartal kommende Flammenwand

vor. Dank der Unter-stützung durch das@fire-Team sowie derdortigen Forstfeuerwehr wurde der Flächenbrand schließlicherfolgreich bekämpft und fünf Häuser im Frontbereich von denFlammen verschont. Hierbei kamen auch Helikopter der niederlän-dischen Luftwaffe zum Einsatz.

Die hocheffiziente Vorgehensweise der Männer von @fireblieb dem portugiesischen Zivilschutzministerium nicht verborgenund führte dazu, dass @fire künftig bei großen Schadenslagendirekt angefordert werden soll.

Soforthilfe im Erdbebengebiet von Pakistan

Dass Hilfe nicht im-mer personalintensiv sein muss, bewies @firebeim Erdbeben im pakis-tanischen Teil von Kasch-mir im Herbst des letztenJahres. Gemeinsam mitder Organisation HELPe.V. stellte die Organisa-tion Zelte für die notlei-dende Bevölkerung zur Verfügung. Ein erster Posten von 200 Stückkonnte aus Spendengeldern finanziert werden. Zunächst wurdendie Zelte vom medizinischen Personal genutzt, das anfänglich mitder Versorgung Schwerstverletzter beschäftigt war. Später danndienten die Zelte den obdachlos gewordenen Menschen als Wit-terungsschutz.

* Eine Handcrew ist eine Einsatzgruppe von ca. 15 - 18 Mitgliedern. Sie ist in der Lage,eigenständig Aufgaben zur Bekämpfung eines Vegetationsbrandes und dessenNacharbeitung zu übernehmen, kann sich selbst verpflegen und stellt ihre eigeneSicherheit selbst her.

Dieser junge Hund wurde aus dem bedroh-ten Bereich gerettet und seinem Halterwohlbehalten übergeben.

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Seit 20 Jahren gibt es den Schnellimbiss „KleinePause“ im Herzen von St. Pauli. Dort, genauer in der Wohlwillstraße/Ecke Otzenstraße habenThorsten und Sabine ihre Idee einer Imbissbudemit Niveau realisiert, die heute weit mehr bietetals Bratwurst und Pommes Frites (wobei die vomFeinsten sind). Die in den Jahren vorgenomme-nen baulichen Veränderungen haben die „KleinePause“ zu einer richtig gemütlichen Gaststättemit Kultcharakter werden lassen, wo sich Altund Jung, Geschäftsleute und Arbeitslose,Nachbarn und Zugereiste treffen und – typischKiez – auch miteinander sprechen. Wer beimzünftigen Essen die Spiele der Fußballbundes-liga sehen möchte, geht ebenfalls in die „KleinePause“, die seit kurzem auch offizielle PremiereSportsbar ist. Guten Appetit und viel Spaß!

LöschblattAusgabe 23 – Frühjahr 2006

Meine Antworten:(bitte ankreuzen)

●1 ❏ A ❏ B ❏ C

●2 ❏ A ❏ B ❏ C

●3 ❏ A ❏ B ❏ C

●4 ❏ A ❏ B ❏ C

Mein Vor- und Zuname:

Mitmachen kann jeder

Angehörige der BF und

FF Hamburg.

Die Verlosung erfolgt

unter allen richtig und

vollständig ausgefüllten

Coupons nach dem

Einsendeschluss am

13.04.2006.

Der Rechtsweg ist

ausgeschlossen.Teiln

ah

meb

ed

ing

un

gen

✁Ausschneiden, ausfüllen und ab in die RedBox – viel Glück!

Meine Wache bzw. Wehr:

Meine Wachabteilung:

An: - F 0138 - LAGD

LB 23

Gewusst?

Die Gewinnspielauflösung aus Löschblatt 22lautet: 1 A, 2 C, 3 B, 4 C

Gewonnen!

Gleich 16 verschiedene Präsente hat uns derWeihnachtsmann in der Dezemberausgabefür unsere Verlosung zur Verfügung gestellt.Die Gewinner wurden bereits benachrichtigt.

Wir gratulieren herzlich!

... dürfen sich die Gewinner unseres

Gewinnspiels gönnen und kostenlos

im gleichnamigen Bistro in der Wohlwill-

straße 37 schlemmen. Je drei Gutscheine à 18

Euro stellt uns die „Kleine Pause“ dafür zur Verfü-

gung, wovon glatt noch eine zweite Person mitschlem-

men kann. Viel Glück bei der Beantwortung der Fragen!

●1 Wo fand die Übung „MANV“ statt?

A. AOL-Arena/UKEB. Heiligengeistfeld/UKEC. S-Bahnstation Stellingen/UKE

●2 Wie wurde SAR 71 auch genannt?

A. „Annemarie“B. „Anneliese“C. „Annegret“

●3 Welche FuRW hat ihr Wachwappen mit künstlerischerUnterstützung gestaltet?

A. - F 25 -B. - F 26 -C. - F 27 -

●4 Was wurde 1962 auf dem Gelände von - F 24- entdeckt?

A. Eine Germanische WetterstationB. Eine Fliegerbombe aus dem 1. WeltkriegC. Eine antike Feuer- und Rettungswache

Eine kleine Pause …

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