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Ausgabe 65 DAS FEV-KUNDENMAGAZIN

Ausgabe 65 DAS FEV-KUNDENMAGAZIN...mitnehmen zu den Anfängen der Firmen-geschichte und dabei die Entwicklung aufzeigen, die das Unternehmen bis heute genommen hat. Eine wesentliche

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Ausgabe 65 DAS FEV-KUNDENMAGAZIN

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INHALTSVERZEICHNIS

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die vorliegende Ausgabe unseres Kun-denmagazins SPECTRUM steht ganz im Zeichen des 40-jährigen Bestehens von FEV, welches wir in diesem Jahr feiern. Aus diesem Grund möchten wir ausnahmsweise zurückblicken und Sie mitnehmen zu den Anfängen der Firmen-geschichte und dabei die Entwicklung aufzeigen, die das Unternehmen bis heute genommen hat.

Eine wesentliche Eigenschaft von FEV und seinen inzwischen 5.000 Mitarbei-tern war es in den vergangenen 40 Jah-ren stets, die Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu erkennen und dafür passende Mobilitätslösungen zu entwi-ckeln. Viele dieser Innovationen haben es später in die Serie geschaff t und sind heute nicht mehr aus dem Automobil-sektor wegzudenken. An einige dieser Ingenieurleistungen möchten wir auf den folgenden Seiten erinnern.

Wichtig war und ist, dass unsere Kun-den uns immer als verlässlichen Partner an ihrer Seite geschätzt haben, der ihre Bedürfnisse richtig erfasst und passende Lösungen entwickelt. Da das am besten direkt vor Ort beim Kunden gelingt, sind wir in den vergangenen 40 Jahren auch global stark gewachsen. Ob in Deutsch-land, den europäischen Staaten, Nord- oder Südamerika, China oder Indien – inzwischen hat FEV in über 40 Ländern Niederlassungen und hochmoderne Testcenter. Gerne möchten wir Ihnen in dieser SPECTRUM-Ausgabe einen Über-blick über unsere Standorte und deren Kompetenzfelder vermitteln.

Abschließend richten wir den Blick wieder in die Zukunft und geben einen Ausblick, welche nachhaltigen Antriebskonzepte die Mobilität der Zukunft bestimmen wer-den. Gerne unterstützen wir Sie auch in Zukunft auf dem Weg dorthin.

Professor Dr. techn., Dr. techn. e.h. Franz Pischinger

Gründer und ehemaliger Vorsitzender der Geschäft sführung von FEV

Wir wünschen Ihnen mit diesem SPECTRUM spannende Einblicke in die Geschichte und Gegenwart von FEV. Neuigkeiten und weitergehende Informationen finden Sie zudem auf unseren Online-Kanälen, beispielsweise www.fev.com.

Professor Dr.-Ing. Stefan PischingerVorsitzender der Geschäft sführung und Geschäft sführender Gesellschaft er der

FEV Group GmbH

01 FEV HiSTORiE

0804Interview mit Prof. Franz Pischinger und

Prof. Stefan Pischinger

Die Anfänge FEV – fest verwurzelt

in der Forschungselite

10

16

192124

28

2022

1817

02 FEV STANDORTE

03 AUSBLick

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26

Innovative Antriebskonzepte für die Mobilität von morgen

Meilensteine 40 Jahre Entwicklungsdienstleistung

Aachen, DeutschlandStandorttreue seit 40 Jahren

Sandersdorf-Brehna, DeutschlandVorzeigeunternehmen mit Ausdauer

München, DeutschlandInnovativ und unter Strom

FrankreichModernste Batterieentwicklung für

künft ige Antriebssysteme

PolenKnow-how bei ADAS – vom Systemarchitek-

turentwurf bis zur SerienvalidierungVereinigtes Königreich

Entwicklung nachhaltiger Antriebe

ItalienVon Motoren- und Antriebsstranglösungen

zur Gesamtfahrzeugentwicklung

USASichere, vernetzte Lösungen für

eine autonome Mobilität

ChinaHohe Expertise für zukünft ige

Konzepte in der Fahrzeugentwicklung

IndienHoher Kundennutzen durch neueste

Prüfstandtechnologie

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INTERVIEW01 FEV HiSTORiE

FEV – das ist eine wahre Erfolgs-story. Was war damals Ihre Visi-on bei der Gründung des Unter-nehmens?

Meine Vision war es, Forschungsergeb-nisse bei der Motorenentwicklung aus der Theorie in die Praxis zu überführen. Ich wusste, dass Verbrennungsmotoren großes Zukunft spotenzial haben und die Nachfrage der Automobilbranche nach eff izienteren Motoren mit gerin-geren Schadstoff emissionen war schon damals sehr hoch. Wir hatten das Wissen, die Entwicklungen voranzubringen und Lösungen für die Mobilität zu realisieren.

Sie waren bei der Gründung von FEV vier engagierte Kollegen. Was waren anfangs die größten Herausforderungen?

Zu Beginn eines jeden „Start-Ups“, wie man unser damaliges Vorhaben heute wohl bezeichnen würde, sind die He-rausforderungen meist ähnlich. Zwar hatten wir durch die Forschungsergeb-nisse am Lehrstuhl bereits einen Namen, mussten die Kunden aber natürlich erst einmal davon überzeugen, dass unsere

Entwicklungen in der Praxis einen wirkli-chen Mehrwert bieten. Zum Glück ist uns das recht schnell gelungen.Mit zunehmenden Entwicklungsauft rägen und steigenden Mitarbeiterzahlen sahen wir uns dann auch mit ganz banalen Herausfor-derungen konfrontiert: Unsere Büroflächen auf der Augustinergasse wurden allmählich zu klein und die Anzahl unserer Prüfstände musste dringend erhöht werden, um die Forschungsergebnisse testen zu können.

Heute bekleidet Ihr Sohn Professor Stefan Pischinger Ihre ehemalige Position als Vorsit-zender der Geschä� sführung von FEV – und das nun schon seit 15 Jahren. Schauen Sie den-noch ab und zu einmal auf der Neuenhofstraße vorbei?

Absolut, jedoch nicht, um den Kolleginnen und Kollegen auf die Finger, sondern viel-mehr über die Schulter zu schauen. Die Ent-wicklung des Unternehmens zeigt ja, dass eine ausgezeichnete Arbeit geleistet wird. Mich interessiert einfach, an welchen Projekten aktuell gearbeitet wird und was dieses pulsierende Unternehmen als nächstes plant.

Apropos Planung. Seit dem Bestehen von FEV ist das Unter-nehmen kontinuierlich gewach-sen. Das sieht man auch an dem Gebäudezuwachs des Stamm-sitzes an der Neuenhofstraße seit dem Bezug 1990. Ist ein Ende der Expansion geplant?

Keinesfalls. Unsere Kunden schätzen die lokale Nähe und die Kapazitäten, die wir ihnen regional anbieten können. Als in-ternational operierendes Unternehmen haben wir inzwischen weltweit über vierzig Standorte. Wir expandieren kontinuier-lich, einerseits durch Standorteröff nun-gen, aber auch durch den Ausbau von bestehenden Testcentern wie in Auburn Hills (USA) oder in unserem Dauerlauf-prüfzentrum in Brehna (Deutschland), wo wir unser Angebot von Prüfständen aktuell um sieben rein auf E-Antriebe ausgelegte Prüfstände erweitern. Dadurch wächst natürlich auch die Anzahl unserer Fach-leute, die schließlich der Antrieb unseres Erfolgs sind.

Was sind die wesentlichen Trei-ber für dieses Wachstum und wie geht FEV damit um?

Die Nachfrage nach Entwicklungsdienst-leistungen seitens der Automobilher-steller und Tier 1-Zulieferer steigt mit zunehmender Komplexität der Entwick-lungsaufgaben stetig an und ist somit ein wesentlicher Grund für das Wachs-tum der letzten Jahrzehnte. Um dieser Nachfrage zu begegnen, hat sich FEV durch Gründung einer Group GmbH 2014 strategisch neu ausgerichtet. Im Sinne einer bedarfsgerechteren Bearbeitung der internationalen Kundenanfragen haben die zentralen Geschäft sbereiche eine grö-ßere operative Verantwortung erhalten. Gleichzeitig können durch diese Struktu-ren die internationalen Ressourcen der FEV eff izienter gesteuert werden, wobei sich die Business Units noch stärker als bisher auf die jeweiligen operativen Auf-gabengebiete konzentrieren können. Das Kundenfeedback zeigt uns, dass dieser Schritt gut und richtig war.

INTERVIEW

iM GESPRÄcH... ...MIT DEM GRÜNDER VON FEV, PROFESSOR FRANZ PISCHINGER, UND DEM VORSITZENDEN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG UND GESCHÄFTSFÜHRENDEM GESELLSCHAFTER DER FEV GROUP, PROFESSOR STEFAN PISCHINGER.

MEiNE ViSiON WAR ES, FORScHUNGSERGEBNiSSE BEi DER MOTORENENTWickLUNG AUS DER THEORiE iN DiE PRAXiS ZU ÜBERFÜHREN

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INTERVIEW01 FEV HiSTORiE

Was sind die wichtigsten Trends und Themen, die die Automobil-industrie von morgen prägen?

Die Kernthemen sind seit Jahren unver-ändert, hier sind Kraft stoff verbrauch und Emissionen als die beiden wichtigsten zu nennen. Sowohl im Kontext des An-triebsstrangs als aber auch des gesamten Fahrzeugs. Natürlich ist auch E-Mobilität ein wesentliches Thema. Inzwischen be-steht allerdings zunehmend Einigkeit dar-über, dass die Zukunft nicht ausschließlich Elektrofahrzeugen gehören wird. Obwohl sie sicherlich eine wichtige Rolle spielen, werden sie sich den Markt mit Hybrid-fahrzeugen teilen. Die Kosteneff izienz der Hybridisierung und 48-Volt-Technologie ist ein großes Thema, ebenso wie die konti-nuierliche Verbesserung von Diesel- und Benzinmotoren.Eine Hauptaufgabe zur Reduktion des Kraft stoff verbrauchs und der Schad-stoff emission wird der Antriebsstrang haben. Hinzu kommen außerdem klassische Themen wie Aerodynamik, Abgaswärmerückgewinnung und die Bordnetzoptimierung. Auch die Fahr-zeug-zu-Infrastruktur- und Auto-zu-Au-to-Kommunikation und -vernetzung

sowie das autonome Fahren müssen als Einflussgrößen zum eff izienten Mobili-tätskonzept in Betracht gezogen werden.

Sie sprechen den Diesel- und Benzinmotor an. Wie können diese reinen Verbrennungsmo-toren noch optimiert werden?

Bei der Entwicklung des PKW-Dieselmo-tors werden wir nach Überwindung der Stickoxidproblematik zukünft ig noch eine viel stärkere Konzentration auf gesteiger-te Kraft stoff eff izienz sehen, sowohl auf der klassischen Seite durch verbesserte Mechanik und optimierte Thermodyna-mik, aber auch im Verbund mit elekt-rischen Unterstützungssystemen. Die modulare Konzeption der zukünft igen Motorengeneration wird eine zielgerich-tete Konfiguration des Antriebsstrangs auf die jeweilige Applikation ermöglichen. Damit bleiben moderne Dieselmotoren ein wesentliches Element im Portfolio der Antriebssysteme für schwere Fahrzeug-klassen beziehungsweise Anwendungen mit hohen Fahrleistungen der nächsten Dekaden. Auch Reibungsreduzierung ist ein großes Thema im Antriebsstrang und wird wei-

terhin ein großer Trend sein. Entwicklun-gen bei Wälzlagern werden dazu beitra-gen, die Reibung deutlich zu reduzieren, wie wir es bereits bei Turboladern sehen. Künft ig werden dahingehend auch No-cken- und Ausgleichswellen optimiert, auch bei Kurbelwellen ist das denkbar. Darüber hinaus werden Innovationen die CO2-Emissionen weiter reduzieren. Das variable Verdichtungsverhältnis wird in einigen Anwendungen kommen. Hierzu hat FEV eine einfache Lösung mit einem 2-stufigen Pleuel entwickelt. Ebenfalls großen Einfluss kann die Nut-zung von E-Fuels in den Antriebssträngen haben und zu einer weiteren Reduktion der CO2-Emissionen bei Verbrennungs-motoren führen.

FEV verbindet man mit vielen Innovationen. Ist Ihnen eine be-stimmte Entwicklung der letzten Jahrzehnte besonders ans Herz gewachsen und wenn ja, warum genau diese?

Hier würde ich spontan den Dieselparti-kelfilter nennen, den wir zusammen mit Peugeot entwickelt haben. Letztlich hat dieser einen nicht unerheblichen Beitrag

geleistet, den Selbstzünder im PKW-Seg-ment zu seinem Ruhm zu verhelfen.

40 Jahre FEV – da darf auch ein Blick in die Zukun� nicht fehlen. Was erwarten Sie von den kom-menden Jahren?

So sehr sich die Automobilbranche und das Verständnis von Mobilität im Kontext des Digitalen Wandels verändert, so sehr wird sich auch die Art wie wir uns fortbe-wegen wandeln. Der elektrifizierte Antrieb und das autonom fahrende, vernetzte Auto sind da nur zwei Zukunft sthemen. FEV hat die Mobilität mit seinen Inno-vationen in den vergangenen 40 Jahren maßgeblich geprägt. Unser Anspruch ist es, unsere Kunden auch in den kom-menden Jahrzehnten mit der gleichen Hingabe bei den immer komplexer wer-denden Gesamtmobilitätskonzepten und gleichzeitig immer kürzer werdenden Ent-wicklungszyklen als verlässlicher Partner zu unterstützen.

FEV HAT DiE MOBiLiTÄT MiT SEiNEN iNNOVATiONEN iN DEN VERGANGENEN 40 JAHREN MASSGEBLicH GEPRÄGT

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DIE ANFÄNGE 01 FEV HiSTORiE

Die Erfolgsgeschichte von FEV begann vor vier Jahrzehnten, als Spin-Off der Rheinisch-Westfäli-schen Technischen Hochschule

(RWTH) in Aachen. Hier war Professor Franz Pischinger seit 1970 Inhaber des Instituts für Angewandte Thermodynamik an der RWTH und erforschte Methoden für sau-bere, sparsamere und leisere Diesel- und Ottomotoren. Schon bald entwickelte sich der Lehrstuhl zur Ideenschmiede für eff izientere Verbrennungsmotoren und in Pischinger wuchs die Vision, die Ideen aus der Forschung und Entwicklung in die Wirtschaft zu tragen.

Doch gingen der Unternehmensgründung der „Forschungsgesellschaft für Energie-technik und Verbrennungsmotoren“ (FEV), zahlreiche Hürden voraus. Schließlich war man damals vereinzelt noch der Auff as-sung, Universitäten und Wirtschaft strikt voneinander trennen zu müssen. Heu-te hingegen ist das Geschichte und die anwendungsorientierte Forschung und Versorgung des Marktes hat sich als Aa-chener Erfolgsmodell etabliert. FEV konnte also schon zu dieser Zeit – noch vor den ersten bahnbrechenden Innovationen des Unternehmens – als Vorreiter und Pionier bezeichnet werden.

Die Vorteile der engen Zusammenarbeit lagen auf der Hand: FEV konnte die Lehre und Ingenieursausbildung an der Universi-tät um einen sehr hohen Praxisaustausch bereichern, so dass die RWTH zu einer

Talentschmiede in der Antriebsentwick-lung wurde und ihren erstklassigen Ruf ausbauen konnte. FEV wiederum konnte die Absolventen durch den Forschungsbe-zug für sich gewinnen. Und auch Aachen profitierte als Wirtschaft sstandort immens von der Synergie von Lehre und Wirtschaft .

Was wurde aus den anfänglichen Zweifeln einiger Skeptiker, dass die universitäre Arbeit von Professor Pischinger durch das unternehmerische Engagement zu kurz kommen könnte? Nun, sie konnten zer-streut werden: bis zu seinem Ausscheiden am Lehrstuhl 1997 gab Professor Franz Pischinger sein Wissen an rund 9.000

Studierende weiter und begleitete mehr als 200 Ingenieure im Rahmen der von ihm geleiteten Forschungsarbeiten bei der Promotion. Gleichzeitig engagierte er sich in den 26 Jahren an der RWTH ne-ben seinen beliebten Vorlesungen unter

DIE ANFÄNGE

FEV – FEST VERWURZELT iN DER FORScHUNGSELiTE

HEUTE HAT SicH DiE ANWENDUNGS-ORiENTiERTE FORScHUNG ALS EiN AAcHENER ERFOLGSMODELL ETABLiERT

anderem als Dekan und Prorektor und vernetzte die RWTH mit technologisch weltweit führenden Institutionen im Sinne der eff izienten, kompetenzbündelnden Forschung.

Heute ist Professor Franz Pischinger als Träger bedeutender Auszeichnungen wie dem Aachener Ingenieurpreis oder mit seiner Berufung in die Hall of Fame der deutschen Forschung ein lebender Beweis dafür, dass Lehre und Wirtschaft einander inspirieren und antreiben. Diesem Leitbild folgt auch sein Sohn Professor Stefan Pischinger, der das Institut für Thermodynamik an der RWTH von seinem Vater 1997 übernommen hat und seit 2003 als Vorsitzender der Geschäft sführung die Geschicke von FEV für eine saubere und nachhaltige Mobilität lenkt.

PROFESSOR FRANZ PiScHiNGERHAT SEiN WiSSEN AN RUND 9.000 STUDiERENDE WEiTERGEGEBEN UND BEGLEiTETE MEHR ALS 200 iNGENiEURE BEi DER PROMOTiON

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MEILENSTEINE01 FEV HiSTORiE

1980

er

1978

1995/1996

1980

er

1996

1999

3-Wege-Katalysator – seit Anfang der 1980er

Der 3-Wege-Katalysator ist eine Tech-nologie, die beim Ottomotor eine sehr wirkungsvolle Reinigung der Abgase er-möglicht und zu deren Entwicklung FEV wichtige Beiträge geleistet hat. Seinen Namen erlangte der 3-Wege-Katalysator durch seine gleichzeitige Umwandlung der drei Schadstoff gruppen Kohlenstoff -monoxid, Kohlenwasserstoff e und Sticko-xide zu Kohlenstoff dioxid, Stickstoff und Wasser. Möglich macht das eine Beschich-tung mit Washcoat und Edelmetallen wie beispielsweise Palladium und Rhodium. Während erstgenanntes Metall insbeson-dere Oxidationsvorgänge unterstützt, reduziert Rhodium die Stickoxide. Die Schadstoff emission verringert sich so um über 90 Prozent.

Diesel-Direkteinspritzung – 1995/1996

FEV war maßgeblich an der Entwicklung piezoelektrisch gesteuerter Common Rail Injektoren beteiligt. Zum Beispiel wurden zwei Jahre vor Serieneinführung der Com-mon Rail Systeme (1997) erste direktge-steuerte Common-Rail-Piezo-Injektoren entwickelt und an Einzylinder-Forschungs-motoren betrieben.

Diesel Partikelfilter – vorgestellt in 1999

FEV hat den weltweit ersten in Serie gefer-tigten Dieselpartikelfilter (DPF) zusammen mit Peugeot entwickelt und patentiert. Der DPF ist in der Lage, Partikelemissi-onen zu reduzieren. Das Unternehmen hat damit nicht nur eindrucksvoll auf-gezeigt, welches Entwicklungspotenzial Verbrennungsmotoren haben. Gleichzeitig konnte das allgemeine Bewusstsein für die Abgasreinigung geschärft werden. Heute sind Partikelfilter bei allen PKW und Nutzfahrzeugen im Einsatz und wurden in den vergangenen 20 Jahren hinsichtlich Größe und Eff izienz immer weiter verbes-sert. Anfänglich für den Diesel konzipiert, finden sie als Ottopartikelfilter nun auch in Ottomotoren Verwendung.

Spray Guided Turbo

Der von FEV entwickelte 4-Zylinder-Ot-tomotor mit Turbolader und Direktein-spritzung leistet 160 kW / 90 kW / I und entwickelt sein maximales Drehmo ment von 320 Nm ab 1.800 U / min. Der Motor ist für den Betrieb mit Ethanolkraft stoff ausgelegt und weist eine Spitzendruck-fähigkeit von 140 bar aus. Neben einem speziell auf den Ethanolbetrieb ausge-legten Brennverfahren sind Änderungen am Einlassventil, dessen Sitzring, dem Zündsystem und der Kurbelgehäuseent-lüft ung we sentliche Anpassungen, die am Motor vorgenommen wurden. Der Motor kann bereits bei -10 °C ohne zusätzliche Kaltstarthilfen gestartet werden.

Variable Ventilsteuerung – Ende 1980er

Durch eine variable Ventilsteuerung lassen sich die Mengen an Luft beziehungsweise Kraft stoff gemisch in Verbrennungsmoto-ren dosieren. Hierbei wird, je nachdem ob gerade viel oder wenig Leistung benötigt wird, die Verbrennung optimiert und Kraft -stoff eingespart. Dies eröff net völlig neue Möglichkeiten im Hinblick auf Leistung und Kosten. FEV hat verschiedene Kon-zepte, von der einfachen Hubumschaltung bis hin zu vollvariablen mechanischen und elektromechanischen Ventiltrieben für unterschiedliche Hubraumklassen und Zylinderzahlen bei Otto-und Dieselmoto-ren entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

MEILENSTEINE

40 JAHRE ENTWickLUNGSDiENSTLEiSTUNG FEV hat sich seit seinem Bestehen kontinuierlich den Herausforderungen der Zeit gestellt und Lösungen entwickelt, die Antriebsstränge sowohl e� izienter als auch die Mobilität insgesamt sicherer und nachhaltiger gemacht haben. Viele dieser Innovationen haben es in die Serienproduktion gescha� t und sind heute nicht mehr wegzudenken. Grund genug, einige davon an dieser Stelle zu präsentieren.

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MEILENSTEINE01 FEV HiSTORiE

Smart Vehicle Engineering

Seit 2016 bündelt FEV alle Maßnahmen rund um die Entwicklung fortschrittli-cher, rundum vernetzter und automati-sierter Fahrzeuge im globalen Center of Excellence „Smart Vehicle“. Das Center umfasst dabei die unterschiedlichsten Entwicklungsbereiche einer schnell fortschreitenden, hochkomplexen Umgebung – von Sensortechnologien über Soft ware-Algorithmen bis hin zu E/E-Architekturen und Konnektivität. FEV entwickelt in diesem Kontext innovative Lösungen für Fahrerassistenzsysteme (ADAS), Autonomes Fahren, Connectivity, Cyber Security sowie Infotainment und Fahrer-Fahrzeug-Interaktion.

Elektrische Zusatzaufla-dung im 48 Volt-Bordnetz

Ein Beispiel für serientaugliche Elektrifi-zierung des Antriebsstranges ist das AMG A45-Konzeptfahrzeug: Die FEV Ingenieure haben einen riemengetriebenen Star-ter-Generator und einen E-Charger in den Antriebsstrang integriert. Beide sind mit einer eigens entwickelten 48V Li-Ionen Batterie gekoppelt, während eine Hyb-rid-Control-Unit die Energieströme regelt. Der elektrisch betriebene E-Charger und der BSG unterstützen den auf Maximal-leistung ausgelegten Twin-Scroll-Tur-bolader bei niedrigen Drehzahlen und hochdynami schen Lastwechseln. So ist das maximale Drehmoment deutlich frü-her als in der Serienversion verfügbar. Das Ergebnis: Elastizität und Ansprechverhal-ten des oh nehin sehr sportlichen AMG A45 nehmen spürbar zu und die Anzahl der Schaltvor gänge kann minimiert wer-den – bei gleichzeitiger Reduzierung des Kraft stoff verbrauchs.

Breeze

FEV hat im Rahmen des Gemein-schaft sprojektes „BREEZE!“ einen Brenn-stoff zellen-Range-Extender in ein existie-rendes batterieelektrisches Fahrzeug der Subkompaktklasse (Fiat 500) integriert, was eine besondere Herausforderung mit Blick auf den vorhandenen Bauraum darstellt.Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs beträgt 120 km/h und ist unabhängig vom Ladezustand der Batterie. Bauraumbe-dingt ist die Reichweite der Batterie auf 80 km und die zusätzliche Reichweite durch das Brennstoff zellen-Modul auf etwa 200 km durch den Wasserstoff tank begrenzt. Ein Nachtanken von Wasserstoff ist innerhalb weniger Minuten möglich.

7-/10-Gang-Doppelkupp-lungsgetriebe FEV xDCT

Mit der extrem kompakten xDCT-Getrie-befamilie begegnete FEV den Herausfor-derungen bei verfügbaren 7-Gang-Dop-pelkupplungsgetrieben, die hinsichtlich Größe, Gewicht und Kosten an Grenzen gestoßen sind. Die lastschaltfähigen, sehr kompakten Lösungen von FEV ermögli-chen mehr Gänge bei gleicher oder sogar geringerer mechanischer Komplexität des Getriebes, was sich in sehr günsti-gen Produktkosten niederschlägt. Durch kurze erste Gänge und einem kleinen Gang-sprung 1-2 kann außerdem ein sehr komfortables Anfahr- und Kriechverhalten dargestellt werden.

Zweistufiges VCR-Pleuel – seit 2002

Die Variable-Compression-Ratio-(VCR-)Technologie trägt sowohl in Benzin- als auch Dieselmotoren den Herausforde-rungen durch die erweiterten Betriebs-bereiche zukünft iger Anforderungen Rechnung, indem das Verdichtungs-verhältnis jederzeit optimal eingestellt werden kann. Dadurch reduzieren sich die CO2-Emissionen erheblich und der Schadstoff ausstoß wird im Realbetrieb signifikant vermindert. Seine eff iziente Bauweise ermöglicht den Einsatz in kompakten Antriebssträngen der Zukunft , ohne signifikante Anpas-sungen des Grundmotors vornehmen zu müssen.

2011

2015

2015

2016

2002

PRNDS

H2O

E

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DAS HEADQUARTER iN AAcHEN –STANDORTTREUE SEiT 40 JAHREN

15

im geografischen Herzen Europas befindet sich der Haupt-sitz von FEV. In der Kaiserstadt Aachen wurde 1978 einer der heute weltweit führenden Engineering Dienstleister gegründet – zunächst mit Professor Franz Pischinger und

drei Mitarbeitern in einer kleinen angemieteten Wohnung in Universitätsnähe. Damals hatte man Zugang zu 20 Prüfstän-den des Lehrstuhls für Angewandte Thermodynamik und der RWTH Aachen, aus der FEV als Spin-Off -Unternehmen hervorgegangen ist. In den 80er Jahren, nun von der Jülicher Straße aus agierend, stieg die Anzahl der eigens betriebenen Prüfmöglichkeiten bereits stetig an, bis 1990 durch die stei-gende Nachfrage mehr Prüf- und Entwicklungskapazitäten benötigt wurden, was zu einer Erweiterung der Büro- und Prüfstandskapazitäten innerhalb Aachens führte. Das bis heute genutzte Firmengelände an der Neuenhofstraße sollte fortan ausreichend Platz bieten, um auch künft igen Kunden-anforderungen gerecht zu werden.

28 Jahre und zahlreiche Ausbaustufen in das Prüff eld später hat FEV inzwischen neben modernster Prüfstandstechnik auch in eine deutliche Erweiterung der Büroflächen investiert, um der kontinuierlich wachsenden Zahl an Ingenieuren gerecht zu werden. Die Anzahl an FEV eigenen Motorenprüfständen in Aachen liegt bei nunmehr 27, wobei 28 weitere Motorenprüf-stände über die RWTH angemietet werden können. Darüber hinaus besitzt FEV vor Ort zwei Turbo- und diverse Getriebe-, Reibungs-, Brenner- und Rollenprüfstände. Tendenz: weiter steigend.

Einen Steinwurf von Aachen entfernt befindet sich in Alsdorf ein Entwicklungsschwerpunkt von FEV hinsichtlich elekt-rifizierter Antriebseinheiten, der Batterieentwicklung und ADAS-Systemen für das autonome Fahren. Auch ein Getrie-beentwicklungszentrum von FEV ist hier beheimatet. Aktuell haben in Aachen und Alsdorf insgesamt circa 2.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.

Ebenfalls in nächster Nähe zum Aachener Hauptsitz liegt das von der RWTH und dem Kreis Düren betriebene Aldenhoven Testing Center (ATC). FEV kann für seine Kunden hier in un-mittelbarer Nachbarschaft ein umfassendes und sich ideal ergänzendes Testangebot für die Entwicklung und Erprobung sowohl von Antriebs- als auch Fahrzeugtechnik anmieten.

Neben den bestehenden Elementen Oval, Fahrdynamikfläche, Bremsenstrecke, Schlechtwegstrecke, Handlingkurs und Stei-gungshügel sowie dem angrenzenden Autobahnabschnitt, wird das Gelände aktuell um ein vollwertiges städtisches Szenario erweitert, welches beste Bedingungen für die Er-probung des automatisierten und autonomen Fahrens bietet.

AACHEN, DEUTSCHLAND

14

INFO

GESAMTE FEV GRUNDSTÜCKSFLÄCHE IN AACHEN UND ALSDORF: CA. 112.000 M2

02 FEV STANDORTE 02 FEV STANDORTE

MITARBEITER IN AACHEN UND ALSDORF: CA. 2.000

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VORZEiGEUNTERNEHMEN MiT AUSDAUERDas zur FEV Group gehörende Dauerlaufprüfzentrum (DLP) in Sandersdorf-Brehna (Sachsen-Anhalt) gehört zu den weltweit modernsten und e� izientesten Einrichtungen seiner Art. Dabei hat die Einrichtung seit seiner Erö� nung im Jahr 2007 ein beeindruckendes Wachstum vollzogen.

SANDERSDORF-BREHNA, DEUTSCHLAND

Aktuell wird das DLP in seiner nunmehr vierten Ausbaustufe um sieben auf E-Antriebssysteme ausgelegte Prüfstände erweitert. Mit diesem Schritt möchte man der zunehmenden Nachfrage nach

elektrifizierten Antriebssträngen Rechnung tragen. Die Anzahl an Prüfständen, die der Erprobung von Fahrzeugantrieben dienen und ein umfassendes Prüfprogramm zur Validierung und Freigabe für den Produktionsstart beinhalten, steigt damit von aktuell 41 auf 48.

Die Prüfstände erzeugen 24 Stunden am Tag wertvolle Ergebnis-se – an 365 Tagen im Jahr. Die hierbei genutzten Technologien und Prüfsysteme wurden eigens in der FEV-Unternehmens-sparte „Soft ware und Testing Solutions“ und in enger Zusam-

menarbeit mit den unterschiedlichen Engineering-Bereichen entwickelt.

Dass mit dem Wachstum auch eine positive Entwicklung der Mitarbeiterzahlen einhergeht, belegen die Zahlen: zu Beginn im Jahr 2007 mit knapp 80 Kolleginnen und Kollegen gestartet, konnte eine Steigerung um etwa 150 Prozent auf über 200 Personen erreicht werden. Es verwundert nicht, dass das DLP als wichtiger Technologieträ-ger in Sachsen-Anhalt angesehen wird, der die Innovationskraft in der Region stärkt. Davon haben sich Anfang des Jahres auch der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalts bei einem persönlichen Besuch überzeugt.

Bei der Entwicklung leistungsstarker Hochvoltspeicher, welche die hohen Anforderungen an Energieinhalt, Reichweite, Widerstandsfähigkeit, Temperaturbestän-digkeit, Gewicht und Kosten erfüllen müssen, konnte

EVA ihre große Kompetenz in diesem Bereich bereits beim Bau mehrerer Prototypen im stationären Bereich unter Beweis stellen.

Neben der Energiespeicherung hat sich EVA bei Kunden aus dem Automobil- und Energiesektor aber auch einen Namen durch

innovative Dienstleistungen und Produkte im gesamten Elekt-rifizierungsprozess gemacht, die sich von den ersten Konzepten über Systeme, Komponenten, der Integration und Absicherung bis hin zur Ladeinfrastruktur erstrecken. Dafür nutzt EVA neben den Ressourcen von FEV auch ein eigenes Prüflabor, einen Mus-terbau und Technische Dokumentation.

Für FEV und EVA sind an drei Münchner Standorten mittlerweile über 400 Experten tätig.

iNNOVATiV UND UNTER STROMDie EVA Fahrzeugtechnik GmbH wurde 1994 gegründet und gehört seit 2017 der FEV Group an. Mit den wachsenden Aufgaben an die Entwicklung des kompletten elektrischen Antriebsstrangs, insbesondere an die Hochvolt-Spei-chermedien, erweitert EVA als Spezialist für Hochvoltspeicher und E-Mobility vor allem die Kompetenzen von FEV im Unternehmenssegment Electronics & Electrification.

MÜNCHEN, DEUTSCHLAND

Stationäre Energiespeicher-einheit von EVA

02 FEV STANDORTE 02 FEV STANDORTE

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MODERNSTE BATTERiEENTWickLUNG FÜR kÜNFTiGE ANTRiEBSSYSTEMEFEV Frankreich betreibt in Paris und Rouen (Normandie) zwei Test Center. Neben der Entwicklung von innovativer Prüfstandstechnik liegt ein Schwerpunkt in Frankreich bei der Entwicklung von Elektromobilitätslösungen. Um den auch in diesem Bereich gestiegenen Entwicklungsanforderungen zu begegnen, und das Leistungsangebot des Ge-schä� sbereichs Electronics and Electrification auszubauen, erweitert FEV aktuell sein Batterie-Prüfzentrum in Paris.

kNOW-HOW BEi ADAS – VOM SYSTEMARcHiTEkTURENTWURF BiS ZUR SERiENVALiDiERUNGFEV Polen nahm seine Arbeit 2003 mit acht jungen Ingenieuren in einem kleinen Büro in Krakau auf – mit bester Lage zur inländischen Automobil- und Maschinenbauindustrie und guten Beziehungen zu den hiesigen Univer-sitäten. Zunächst auf die Motorenentwicklung konzentriert, kam zunehmend als Forschungsschwerpunkt die So� wareentwicklung hinzu. Heute resultiert daraus eine hohe Expertise in den Bereichen Computersimulation und So� wareentwicklung, die FEV Polen bei internationalen Projekten innerhalb der FEV-Gruppe mit einbringt.

FRANKREICH POLEN

Bereits in diesem Jahr soll das rund 600 Quadratmeter große Areal den Betrieb aufnehmen. Dabei wird es mit vier begehbaren Prüfzellen für große Traktions-batterien und vier Prüfzellen für Batterie-Packs mit

einer Spannungsversorgung von bis zu 1.200 V auf modernste technologische Ansprüche ausgelegt sein. Zusätzlich werden bis zu 300 Kanäle für Tests von Batteriezellen und -modulen zur Verfügung stehen, wobei alle Prüfzellen über eine Klimati-sierung verfügen.

Das neue FEV Test Center wird darüber hinaus auf umfangrei-che Echtzeitsimulationswerkzeuge zurückgreifen, die Batterien durch Simulation von Straße, Fahrzeug und Antriebsstrang in ihren individuellen Anwendungsszenarien auf Herz und Nieren testen können. Ein zusätzlicher Prüfstand für E-Antriebe wird

die vollständige Überprüfung von elektrischen Antriebssträngen ermöglichen. Damit wächst die Anzahl an Prüfständen an den beiden in Frankreich betriebenen Test Centern auf insgesamt 18.

Seit seiner Gründung in Frankreich im Jahr 2004 hat sich FEV neben Lösungen für den Antriebsstrang einen Namen mit der Entwicklung von Geräten und Soft ware für Prüfstände gemacht. MORPHEE, als eines der bekanntesten Automatisierungssysteme auf dem Markt, ist ein Beispiel für heute weit verbreitete Soft ware in diesem Kontext.

In Zukunft wird FEV Frankreich sich mit seinen über 700 Mitarbei-tern auch im Bereich des Luft - und Raumfahrtsektors verstärkt einbringen. So wurde beispielsweise im Sommer 2017 ein Büro in Toulouse eröff net.

Wertvolle Erkenntnisse hat FEV Polen so auch in den Entwicklungsthemen des autonomen Fahrens und fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS) erlangen können, die sich heute in einem breiten

Leistungsangebot und Komplettlösungen vom Systemarchi-tekturentwurf bis zur Serienvalidierung widerspiegeln. Neben Ultraschall und Radar können so zum Beispiel auch Lidar- und Kamerasysteme mit Situationserkennungssoft ware integriert, geprüft und validiert werden. Die Validierung erfolgt dabei im Rahmen eines Testing-Programms gemäß weltweit etablierter

Standards unter Nutzung aktueller Messtechnik, darunter Fahr-robotern und Hochpräzisions-Positionierungssystemen. Auch unterschiedliche Test-Dummies und -Plattformen kommen in diesem Schritt zum Einsatz, um die Interaktion autonom fahren-der Fahrzeuge mit der Umwelt zu testen und die reibungslose Funktion der ADAS-Komponenten und -Systeme sicherzustellen.Seit der Gründung von FEV Polen ist neben dem Kundenstamm auch die Zahl der Mitarbeiter auf über 80 gewachsen. Um den Experten beste Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, wurde im vergangenen Jahr ein Neubau in Krakau bezogen.

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ENTWickLUNG NAcHHALTiGER ANTRiEBEFEV betreibt seit acht Jahren einen eigenen Entwicklungsstandort in England, von wo aus die lokale Automobilindustrie mit Spezialdienstleistungen in der Antriebsentwicklung mit zunehmendem Fokus auf Fahrzeugelektrifizierung versorgt wird.

VON MOTOREN- UND ANTRiEBSSTRANG- LÖSUNGEN ZUR GESAMTFAHRZEUG-ENTWickLUNGVor vierzehn Jahren wurde FEV Italien gegründet, um noch näher an den lokalen Kunden zu sein und eine optimale Betreuung zu gewährleisten. Seither sind enge Partnerscha� en mit italienischen Universitäten, wie beispielsweise dem Politecnico di Torino und der Università di Bologna, sowie weiteren Forschungsunternehmen entstanden. Auf dieser Grundlage wurden in Folge zwei FEV Kompetenzzentren erö� net, in denen unter anderem Projekte in der Motorentwicklung, der Motor- und Fahrzeugkalibrierung sowie dem Benchmarking umgesetzt werden. Zuletzt erö� nete Anfang dieses Jahres das Energy Center in Turin.

VEREINIGTES KÖNIGREICH ITALIEN

Ein neues Kapitel hat FEV UK im vergangenen Jahr mit der Coventry University eingeleitet: den Bau eines weltweit einmaligen Entwicklungszentrums für Low-Carbon- Antriebstechnologien. Die erste Bauphase wird Ende

2018 abgeschlossen sein und der Betrieb im ersten Quartal 2019 aufgenommen. Hier werden an vier Prüfständen Antriebskon-zepte mit Blick auf Leistung und Emissionsverhalten getestet und weiterentwickelt – darunter Hybrid- und rein elektrifizierte Antriebe sowie konventionelle Antriebe mit herkömmlichen und alternativen Kraft stoff en.

Das Zentrum für fortschrittliche Low-Carbon-Antriebssysteme (C-ALPS) der Coventry University wird im Technologiepark in der Nähe des National Transport Design Centers (NTDC) angesiedelt sein und ein Cluster für verkehrsfokussierte Forschung und Ent-wicklung bilden, das internationale Firmen der Transportindustrie mit Ausrichtung auf fortschrittliche und nachhaltige Mobilität anziehen wird. Gleichzeitig stärkt die Zusammenarbeit mit der angesehenen Coventry University die Präsenz von FEV in England langfristig und stellt neben der Grundlagenforschung perfekte Bedingungen für zukünft ige Entwicklungsprojekte dar.

Entwicklungs- und Prüfzentrum von FEV und der Coventry University (Computermodell)

Mit dem zur FEV Gruppe gehörenden italienischen Unternehmen STEA liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Gesamtfahrzeugentwicklung. STEA erarbeitet von den italienischen Standorten Turin und Modena

aus umfassende Mechanik- und Engineering-Lösungen mit Fokus auf Packaging, Ergonomie und Maßkonzeptauslegung. So ist FEV bei steigenden Nutzererwartungen an Funktionalität und

Design heute in der Lage, für seine Kunden Designs für Interieur und Exterieur aus einer Hand anzubieten. Die 160 Mitarbeiter von FEV Italien verfügen über drei dynami-sche Motorprüfstände zur Leistungs- und Emissionsprüfung für Motoren bis 350 kW Leistung, drei Rollenprüfstände (2- und 4-Rad 160/250 kW) und einen Antriebsstrangprüfstand (für Motor, Getriebe und Hybridantriebe).

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SicHERE, VERNETZTE LÖSUNGEN FÜR EiNE AUTONOME MOBiLiTÄTBeheimatet im Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie, der Motor City, ist FEV Nordamerika seit über 30 Jahren eine treibende Kra� für technische Innovationen in der Mobilitätsbranche.

Mehr als 450 Experten arbeiten in drei technischen Einrichtungen in Auburn Hills (Michigan) und einem Büro im Silicon Valley (Kalifornien) eng mit OEMs und Zulieferern zusammen, um intelligente und eff iziente Mobilitäts-lösungen der Zukunft zu entwickeln. 1985 in Kalifornien gegründet, zog FEV

Nordamerika 1997 nach Michigan. 2016 brachten die florierende Elektronikindustrie und die Kundenanforderungen FEV zurück zu ihren Wurzeln an die Westküste, wo ein weiteres Büro eröff net wurde.

Aktuell erfolgt ein erneuter Ausbau des Campus. Er wird ein komplett neues Fahrzeug-prüfzentrum beinhalten, welches die Möglichkeiten bei der Fahrzeugentwicklung vor Ort zusätzlich stärken wird. Mit der für Ende 2018 geplanten Fertigstellung wird FEV Nordamerika seinen Kunden dann sämtliche Lösungen der Antriebsstrang- und Fahr-zeugentwicklung aus einer Hand anbieten können.

Die neue Anlage verfügt über einen hochmodernen Fahrzeug-Emissions-Rollenprüfstand mit hochpräziser Abgasmesstechnik sowie eine fortschrittliche Fahrzeugwerkstatt mit einer Niedrigtemperatur-Konditionierhalle. Die Einrichtungen ergänzen die bestehenden 26 Antriebsstrang-Prüfstände und 6 Motor- und Komponentenprüfstände, die auch auf elektrifizierte Antriebsstränge, -motoren und -achsen ausgelegt sind.

Automatisiertes Fahren und Konnektivität stellen heute einen Schwerpunkt in der Mo-bilitätsindustrie dar. Damit einhergeht, dass die hierbei erforderlichen Hardware- und Soft ware-Entwicklungen zunehmend diversifizierter für OEMs und Zulieferer werden. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat FEV Nordamerika 2017 ein globales Center of Excellence (CoE) ins Leben gerufen, das sich auf die Konnektivität und intelligente Fahrzeugentwicklung konzentriert. Dabei beschränkt es sich nicht nur auf Funktionen des autonomen Fahrens, sondern umfasst auch Infotainment- und Telematiksysteme, Cybersecurity und V2X-Kommunikation.

Das CoE basiert auf einem Ansatz des vernetzten Systemdenkens, bei dem das gesamte Ökosystem in jeder Phase der Entwicklung intelligenter Fahrzeuge berücksichtigt wird. Dieser Ansatz ist aufgrund des exponentiellen Wachstums neuer Funktionen, Anbieter und Entwicklungsaufgaben von entscheidender Bedeutung. Durch „Connected Systems Thinking“ sind kürzere Entwicklungszeiten trotz zunehmender Systemkomplexität und strengerer Anforderungen an Hard- und Soft ware realisierbar. So ermöglicht das CoE die Entwicklung sicherer und vor Cyber-Angriff en geschützter Fahrzeuge.

USA

FEV Nordamerikas neues Test-Center-Gebäude wird nach der Fertigstellung 2.400 m2 groß sein (Computermodell)Motiv: Ford Rendering

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HOHE EXPERTiSE FÜR ZUkÜNFTiGE kONZEPTE iN DER FAHRZEUGENTWickLUNGSeit 25 Jahren bietet FEV auf dem chinesischen Markt Entwicklungsdienstleistungen "Made in Germany". In dieser Zeit konnten enge Beziehungen zur lokalen Fahrzeugindustrie, der Regierung und den dort ansässigen Universi-täten aufgebaut werden.

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Aufgrund der zunehmenden Lokalisierung von Antrieben und der Pro-jektabwicklung vor Ort wurde 2004 die erste chinesische Gesellschaft von FEV in Dalian gegründet. Schritt für Schritt wurde dieser Standort erweitert, an dem heute 13 Motorprüfstände zur Verfügung stehen.

Ein 24-Stunden-Betrieb sichert den Kunden hierbei schnelle und zuverlässige Ergebnisse bei der Motorenentwicklung mit der Qualität „Made in Germany“. Im Jahr 2006 folgte die Gründung einer Niederlassung in Peking, in der die Vertriebs- und Projektmanagementteams beheimatet sind und von wo aus CAD- und CAE-Dienstleistungen angeboten werden. Zwei Jahre später folgte als dritter Standort Shanghai. Hier wird in einem Konstruktionsbüro unter anderem an konventionellen und elektrifizierten Antriebssträngen gearbeitet.

Im Juni 2016 expandierte das Unternehmen mit dem FEV Beijing Vehicle De-velopment Center weiter. Das hochmoderne Fahrzeugentwicklungszentrum in der Nähe des Beijing Capital International Airport liegt in einer der automobilen Hochburgen Chinas. FEV kann damit seine Kunden vor Ort noch besser bei der Produktentwicklung hocheff izienter Verbrennungs- und E-Motoren, Getrieben, Elektroantrieben, Batterien und Brennstoff zellen unterstützen, um die Luft qua-lität und Energieeff izienz zu verbessern.Dafür stehen auf den 10.000 Quadratmetern über sieben Entwicklungsprüfstände für leichte und schwere Motoren, ein Batterieprüfstand sowie ein Prüfstand für elektrifizierte Antriebe zur Verfügung, der auch für Getriebeprüfungen eingesetzt werden kann. Darüber hinaus besitzt die Anlage Ladestationen für Elektrofahr-zeuge und eine Tankstelle mit verschiedenen Kraft stoff tanks.

Der Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen wird in der Volksrepublik China in den kommenden Jahren stark steigen. Aus diesem Grund sind weitere Bauabschnitte zur Entwicklung und Erprobung von elektrifizierten Antrieben und deren Fahr-zeugintegration bereits in Planung und können dank funktional gegliederter Grundstrukturen sowie eines modularen Aufbaus der Gebäude und der zentralen technischen Anlagen bedarfsgerecht realisiert werden.

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FEV Beijing Vehicle Development Center

Ladestationen vor Ort

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HOHER kUNDENNUTZEN DURcH NEUESTE PRÜFSTANDTEcHNOLOGiEFEV Indien wurde 2006 in Delhi gegründet. Im Jahr 2009 erö� nete das Unternehmen auf einer Fläche von zwei Hektar sein technisches Zentrum in Pune in der Region Talegaon. Zu Beginn mit zwei Prüfständen, einem Prüfstand zur Leistungs- und Emissionsprüfung und einem weiteren für Dauerläufe ausgestattet, wurden die verfügbaren Ressourcen seither kontinuierlich ausgebaut.

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INDIEN

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im Jahr 2016 folgte die Aufrüstung um sieben hochmoderne Prüfstände, so dass seither unterschiedlichste Leistungen hinsichtlich der Fahrzeug- und Motorenentwicklung, me-chanischen Entwicklung und -prüfung, Prototypenprüfung,

-anfertigung und -bewertung und Motorleistung und -emissionen angeboten werden. Hinzu kommen Leistungen unter anderem in den Bereichen der Getriebe- und OBD-Kalibrierung.

2017 folgte die Eröff nung des neuen „Vehicle Development Cen-ters“ in Pune. Die neue Einrichtung verfügt über einen 250 kW 4x2 Rollenprüfstand mit drei Abgasmesslinien (eine verdünnte, zwei Rohabgasmesslinien) der später optional auf 4x4 Antrieb aufgerüstet werden kann. Die Anlage ermöglicht es außerdem, Messungen nach indischen und europäischen Vorgaben mit den anstehenden Emissionsvorschrift en wie WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure) und RDE (Real Driving Emissions) durchzuführen.

Mit einer weiteren Ausweitung der Kapazitäten des Unterneh-mens soll dieses Jahr zusätzlich den wachsenden Anforderun-gen durch neue Emissionsvorschrift en und die Elektrifizierung begegnet werden. Dafür umfasst die neue Anlage insgesamt acht den neuesten Vorgaben entsprechende Prüfstände, darunter ein dynamischer Rollenprüfstand mit zwei Rohab-gasmesslinien und der Möglichkeit zur Höhensimulation und der Vermessung von Feinstaub, PN- und Rußemissionen mit PEMS Messgeräten. Außerdem ist ein Labor zur Schwingungs-vermessung in der Umsetzung.

Bereits seit 2013 hat FEV Indien außerdem ein Soft warezentrum in Chennai in Betrieb, das den Bedürfnissen der indischen OEMs in Bezug auf Hybrid- und Elektroantriebstechnologien gerecht wird.

FEV Indien beschäft igt aktuell 250 Mitarbeiter.

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03 AUSBLick ANTRIEBSKONZEPTE

AUSBLICK

iNNOVATiVE ANTRiEBSkONZEPTE FÜR DiE MOBiLiTÄT VON MORGEN Die Automobilindustrie befindet sich derzeit wohl in ihrem größten Umbruch. Nicht nur das Verständnis von „Mobilität“ ändert sich durch die voranschreitende Digitalisierung und Urbanisierung mit Entwicklungen, wie beispielsweise Car-Sharing und dem autonomen Fahren mit verschiedensten elektrischen Assistenzsystemen. Ferner herrscht durch die globale Verantwortung des Klimaschutzes insbesondere im Transportsektor ein positiver Wettstreit beim Antrieb. So streben Autobauer und -zulieferer mit Blick auf eine CO2-neutrale Mobilität nach zielführenden Entwicklungen. Einigkeit über die eine richtige Lösung gibt es dabei jedoch nicht, vielmehr entsteht ein Wettbewerb verschiedenster Technologien.

Elektrifizierung ist in diesem Zusam-menhang ein wichtiges aber – an-ders als in der Öff entlichkeit vielfach wahrgenommen – nicht das einzige

Mittel. Vielmehr gilt es ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass es nicht ausreicht, einen konventionellen Verbrennungsmotor durch einen E-Antrieb zu ersetzen. Die Zukunft der Fahrzeugantriebe wird durch elektrifizierte Verbrennungsmotoren als HEV und PHEV, sowie BEV Antriebe nebeneinander geprägt sein. Das Ziel muss also sein, die Entwicklung bedarfsgerechter Antriebslösungen voranzu-treiben, anstatt sich nur auf einen einzelnen Ansatz zu fokusieren.

Verbrennungsmotoren, wie der moderne Dieselmotor, waren und sind ein wesent-liches Element in dieser Betrachtung. Sie besitzen neben dem höchsten thermischen Wirkungsgrad bei den Antrieben auch eine sehr hohe Reichweite. Durch immer moder-nere Technologien, wie das jüngst in Serie

bei Ottomotoren angewandte variable Ver-dichtungsverhältnis, der weiteren Turbola-der-Optimierung oder auch der eff izienten Nutzung der Restwärme des Abgases ist es möglich, nachhaltige und ressourcenscho-nende Verbrennungsmotoren mit geringen Schadstoff emissionen zu produzieren.

Durch E-Fuels, also synthetische Kraft stoff e, die aus regenerativen Quellen gewonnen werden, kann der CO2-Ausstoß bei "well to wheel" Be-trachtung fast auf null reduziert werden. Leider wird diese Form der CO2-Betrachtung aktuell politisch nicht gefördert. Auch die ergänzende Elektrifizierung des konventionellen Antriebs-strangs, beispielsweise durch kostengünstige 48 V-Systeme, die gleichzeitig auch bessere Fahrleistung und mehr Komfort erzielen, ist eine sinnvolle Maßnahme zur Senkung des Kraft stoff verbrauchs und der Emissionen.

Das Reichweitenproblem bei E-Fahrzeugen kann die Brennstoff zelle durch die Verwen-

dung eines ergiebigen Wasserstoff tanks gelöst werden. Zudem kann durch die Nut-zung von Wasserstoff in Brennstoff zellen zur Stromerzeugung für das Elektrofahrzeug der Stromüberschuss aus regenerativen Ener-gien sinnvoll gespeichert werden. Für einen massenmarkttauglichen Einsatz von Brenn-stoff zellenfahrzeugen fehlt aktuell noch die Infrastruktur, es befindet sich jedoch gegen-wärtig eine Vielzahl von Wasserstoff tankstel-len in Planung.

Die Zukunft des Antriebs wird zweifelsfrei durch Nachhaltigkeit dominiert. Ein Verbot einzelner Antriebstechnologien ist dabei nicht zielführend. Stattdessen ist die rich-tige Kombination entscheidend. Ob nun elektrifizierte Antriebe, die Brennstoff zelle oder optimierte Verbrennungsmotoren mit E-Fuels: Für jede Anwendung gilt es die rich-tige, sinnvollste und sauberste Lösung zu finden und zu fördern.

Carsharing der Zukun� : Personal Public Vehicle (PPV) als urbanes Mobilitätskonzept

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IMPRESSUM

SpectrumAusgabe 02/2018 (lfd.Nr.: 65)

RedaktionMarius Strasdat, FEV Europe GmbH

GestaltungEmrach Achmetoglou, FEV Consulting GmbH

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