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Berichte Umfrage Herbstverluste Leindotter-Initiative tagte Copa-Sitzung in Brüssel ... News Imker-App gestartet Bienenweide-Obleute trafen sich Zum Jahreswechsel .... In eigener Sache GTIN-Aktion läuft noch Aktuelles zur Varroa-Bekämpfung ..... Ausgabe Dezember 6/2018 Beilage Merkblatt Ver- packungsgesetz Veranstaltungs- kalender 2019

Ausgabe Dezember 6/2018 - deutscherimkerbund.de · Berichte Umfrage Herbstverluste Leindotter-Initiative tagte Copa-Sitzung in Brüssel... News Imker-App gestartet Bienenweide-Obleute

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Berichte

Umfrage HerbstverlusteLeindotter-Initiative tagteCopa-Sitzung in Brüssel

...

News

Imker-App gestartetBienenweide-Obleute

trafen sichZum Jahreswechsel

....

In�eigener�Sache

GTIN-Aktion läuft nochAktuelles zur

Varroa-Bekämpfung.....

Ausgabe�Dezember�6/2018

Beilage

Merkblatt Ver-packungsgesetzVeranstaltungs-kalender 2019

APIMONDIADEUTSCHER IMKERBUND E. V.

2D.I.B. Aktuell 6/2018

Seite

Aus den RegionenAuch 2018 hochwertigsten Honig erzeugt 25Memminger Stadtbienen 2018 265. Bayerisches Honigfest in Eichstätt 26Tag der Schulimkerei in Sachsen-Anhalt 26Nachhaltiger Bildungsraum Schulimkerei 27Jeder Quadratmeter zählt 27

Für junge ImkerIMYB 2020 in Slowenien 28Aufruf EchtKuhl 28Wer möchte zum nationalen Jungimkertreffen 29

Literaturtipps 30

Für Sie notiertWeltweite Trauer um Philip McCabe 31

Termine 32

Beiträge D.I.B. AKTUELL 2018 33

Beilagen:

Veranstaltungskalender der Imkerei 2019

Merkblatt zum Verpackungsgesetz

Inhalt Seite

Zum Jahreswechsel 3

NewsOsnabrück: Imker-App wurde vorgestellt 5Osnabrück: Präsidium tagte 7Villip: Bienenweideobleute trafen sich 10

In eigener SacheWünsche zum Jahreswechsel 11Professur für Werner von der Ohe 11Neue Vorsitzende in Hamburg 12Aktuelles zum Verpackungsgesetz 12Tragetaschen wieder verfügbar 13GTIN/EAN-Code-Aktion läuft noch 13Vermarktung: Auf Regionalität setzen 13Aktuelles zur Varroabekämpfung 16

Aktuelle BerichteErgebnisse Umfrage Herbstverluste 16Berufsimkertage in Donaueschingen 19Aktuelle Entwicklungen Pflanzenschutz 20Copa-Sitzung in Brüssel 21Leindotter-Initiative 22Runder Tisch beim Bauernverband 23Weitere Gespräche zur GAP in Berlin 25

Öffnungszeiten „Haus des Imkers“

Montag - Donnerstag 8:00 - 12:00 Uhr 13:00 - 16:00 Uhr

Freitag 8:00 - 12:00 Uhr

Öffnungszeiten zum JahreswechselDie Geschäftsstelle bleibt in der Zeit von

Freitag, 21.12.2018, bis Montag, 07.01.2019,aufgrund notwendiger Jahresabschlussarbeiten

und Inventur geschlossen. Ab Dienstag, 08.01.2019, sind wir wieder für Sie zu

unseren gewohnten Öffnungszeiten erreichbar.Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Besuch!

Titelfoto: An Weihnachten sind Honig und andere Bienenprodukte beliebte Geschenke und die Vermarktung der Imkereien läuft

auf Hochtouren.

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.), Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.,Copyright: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009,

Internet: www.deutscherimkerbund.de, E-Mail: [email protected], [email protected] Bildrechte aller nicht untertitelten Fotos liegen beim Deutschen Imkerbund e. V.

3D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Liebe Imkerinnen, liebe Imker,

Ende November fand im „Haus des Imkers“ in Wacht-berg-Villip das Treffen der Obleute für Bienenweidestatt. Es wurde deutlich, mit wieviel Herzblut in unse-ren Imker-/Landesverbänden mit den unterschiedlich-sten Methoden an einer besseren Umwelt gearbeitetwird, die letztlich auch der Nahrungsverbesserung undder Schaffung von Habitaten für Blüten besuchende In-sekten dient. Die beiden Referenten zeigten deutlichauf, welche Potenziale die Landwirtschaft, aber auchjeder private oder kommunale Grundbesitzer, hat. Wirmüssen alle daran arbeiten, dass bestehende Möglich-keiten auch genutzt werden.Als größter Interessenvertreter der Imkerinnen undImker haben wir unsere Forderungen und Vorschlägein Positionspapieren seit langem auf den Weg ge-bracht: 2010 zu „Pflanzenschutzmitteln und Gen-technik“, 2012 zur „GAP 2014 - 2020“, 2014 „Er-wartungen an die Landwirtschaft“, 2018 zur „GAPnach 2020“ und im Hinblick auf die EU-Ziele imSeptember 2018 „Vorschläge für den Strategieplanzum Erreichen der EU-Ziele“. Was nun aus der Um-setzung wird, liegt im Wesentlichen an den politischenEntscheidungsträgern. Nach dem Scheitern der „Jamaika-Koalition“ haben wirseit dem Frühjahr 2018 eine Neuauflage der „GroßenKoalition“. Für unseren Bereich ist das Ministerium fürErnährung und Landwirtschaft von größter Bedeutung.Seit Mai fanden bereits mehrere persönliche Begeg-nungen mit Bundesministerin Julia Klöckner statt.Sie steht nach eigener Aussage dafür, dass alle toxi-schen Pflanzenschutzmittel vom Markt müssen und be-müht sich, die Gräben zwischen Umweltverbänden undLandwirtschaft zu überwinden. Auf weitere Zusam-mentreffen freue ich mich sehr und bin dankbar für das„offene Ohr“ und die schnellen Antworten bei Anfra-gen.

Seit der Krefelder Studie hat die Politik den Fokusnoch mehr auf die Bienen, insbesondere die Wildbie-nen und die gesamte Umwelt, gerichtet. Das ist gutso.Im Bereich toxischer Pflanzenschutzmittel wurdenaufgrund entsprechender Bewertungen durch die Eu-ropäische Behörde für Lebensmittelsicherheit efsadurch eine Rechtsentscheidung beim Europäischen

Gericht und letztlich auch durch eine Entscheidungdes EU-Ministerrates die hochtoxischen Mittel Clot-hianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam verboten.Die Firma BAYER hat zwar Berufung beim Europäi-schen Gerichtshof aufgrund des Verbotes eingelegt,jedoch sind die Erkenntnisse über Schädigungen beiBlüten besuchenden Insekten schwerwiegend unddürften die Entscheidung des Europäischen Gerich-tes nicht kippen.Unbefriedigend für uns war hingegen die Entschei-dung, die Zulassung für Glyphosat zu verlängern.

Das Jahr 2018 wird uns aus Sicht des Klimas wohllange in Erinnerung bleiben. Landregen war für diemeisten Regionen in Deutschland ein Fremdwort.Seit April des Jahres ist kein ausreichender Nieder-schlag mehr gefallen. In der Land- und Forstwirt-schaft gab es dadurch erhebliche Trockenschäden undauch in der Imkerei war die Honigernte in mancherRegion zeitig abgeschlossen. Andere, wie z. B. Meck-lenburg-Vorpommern, hatten Rekord-Honigernten.Aufgrund der langen warmen Witterung bis in denNovember war in den Bienenvölkern der Futterver-brauch hoch, was auch bedeutet, dass die Königinnenlange gebrütet haben. Ungewiss ist, ob genügend Var-roen vernichtet werden konnten, da bekanntlich ein

4D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Zusammenhang zwischen Brut und Varroaentwick-lung besteht.Wie auf dem Markt zu beobachten ist, wird von denImkereien vermehrt selbst Eigenwachs zu Mittelwän-den verarbeitet und die befürchtete „Wachs-Verfäl-schungs-Katastrophe“ ist bisher ausgeblieben.Trotzdem arbeiten wir weiter an einer „Rechtsnorm“,die festlegt, an welchen einheitlichen Parametern ech-tes Bienenwachs zur Herstellung von Mittelwändenbewertet werden muss.

Liebe Imkerkolleginnen und Imkerkollegen, im April2018 machten wir uns bei einer Klausurtagung Ge-danken zur Zukunft des D.I.B. Eine solche Frage istimmer gerechtfertigt und notwendig. Vergessen sollteman aber auch nicht: „Was wurde erreicht?“ Die Er-gebnisse sind in D.I.B. AKTUELL und unserem Jah-resbericht dokumentiert. Insgesamt können wir allewohl ein wenig stolz sein, dass die Biene einen sehrhohen Stellenwert erhalten hat.

Seit etwa Mitte des Jahres beschäftigte uns auch dasneue Verpackungsgesetz, das ab 1. Januar 2019 gel-ten wird. Obwohl wir aufgrund zeitig gestellter An-fragen über die Aussagen aus dem Umwelt- undLandwirtschaftsministerium informierten, gab es inder Imkerschaft viele Unklarheiten und Unsicherheit,die wir mit unseren bisherigen Veröffentlichungen undin der heutigen Ausgabe hoffentlich beseitigen konn-ten. Auf der sicheren Seite sind vor allem die Nutzer un-seres Imker-Honigglases, wenn es als Mehrwegglasgenutzt wird.

Unsere Marke, die nun seit 93 Jahren gesetzlich ge-schützt ist, ist nicht nur umweltfreundlich, sondernauch beim Verbraucher das zweitbekannteste Glas.Das hat unsere aktuelle Verbraucherumfrage bestätigt.Glücklicherweise bringt seit April 2018 ein skandina-visches Unternehmen auf den Gewährverschluss denKleber auf, der das Ablösen des Etiketts vom Glasvereinfacht. Was hält nun noch von der Verwendungunserer Marke ab? Wir freuen uns auf jeden Fall überjeden neuen Markennutzer. Denn damit signalisiertdieser nicht nur, dass er hinter der Marke, sondern vorallem auch hinter unserem Verband und dessen Arbeitsteht!

Das Jahr 2019 wird u. a. folgende Arbeits-Schwerpunktehaben:• Strategieplan der Bundesregierung zur GAP nach 2020

• Erzielung weiterer Nahrungsverbesserungen in der bestehenden

GAP

• Aufrechterhaltung des Verbots der hochtoxischen Neonikotinoide

• Förderung der Dropleg-Technik durch die Bundesländer

• Kritisches Hinterfragen von Notfallzulassungen bei

Pflanzenschutzmitteln

• Weiterkommen in der Rechtssicherheit zur Wachsthematik

• Projektstart (SMR) - die Bekämpfung der Varroose ohne

Einsatz von Medikamenten

Die Bundesgeschäftsstelle hat sich wieder mit großemEngagement den vielen Aufgaben angenommen. Wie be-kannt, wird es in der Geschäftsführung 2019 einen ruhe-standsbedingten Wechsel geben. Die Einarbeitung desNachfolgers läuft bereits. Auch das D.I.B.-Präsidiumwird im Oktober in Konstanz neu gewählt und unser Ver-band kann das 70-jährige Jubiläum seiner Wiedergrün-dung nach dem zweiten Weltkrieg feiern.

Für die angenehme Zusammenarbeit mit den Imker-/Landesverbänden und deren Untergliederungen bis hinzu Ihnen, liebe Imkerinnen und liebe Imker, danke ichherzlich. Mein Dank gilt allen D.I.B.-Beiräten, wobeiuns insbesondere der wissenschaftliche Beirat sehr un-terstützt. Ich danke auch den Bundesministerien, dem Ju-lius Kühn-Institut und dem Bundesamt für Verbraucher-schutz und Lebensmittelsicherheit sowie dem DeutschenBauernverband und den weiteren Imkerverbänden für dieangenehme Zusammenarbeit.Mein Dank gilt auch den Imker-Fachzeitschriften für ihreBerichterstattung.

Für das Jahr 2019 wünsche ich eine gute Witterung, unsallen keine Bienenverluste und ein gutes Ertragsjahr. Besonders freue ich mich nun auch auf Rückmeldungenzur neuen „Bienen-App“, die sicher ein neues und wich-tiges, zeitgemäßes Medium ist.

Persönlich wünsche ich vor allem Gesundheit und Zu-friedenheit und ein herzliches MiteinanderIhr

5D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Angebot digitaler Ausbildungsmedien

wächstIm Rahmen der Veranstaltung „Digitale

Medien in der Ausbildung (nicht nur)

von Jungimkern“, die am 24. November

in den Räumen der Deutschen Bundesstif-

tung Umwelt (DBU) in Osnabrück statt-

fand, war es endlich soweit - die neue

Imker-App wurde vorgestellt.

(Wir berichteten laufend in D.I.B. AKTUELL.)

Eingeladen hatte der Deutsche Imker-bund e.V. gemeinsam mit der DBU.Dr. Alexander Bittner, Referat Um-weltbildung, begrüßte die Gäste undberichtete vom Anfang der noch jun-gen App-Historie. Ausgehend von der Initiative derDBU in 2013, nachhaltige Schulimkereien zu unter-stützen, kam es zur Idee, eine App als adäquates Aus-bildungsmaterial zu schaffen. Schnell kam man dannauf den D.I.B. als kompetenten Partner, der von An-fang an von der Idee begeistert war. Das bestätigteD.I.B.-Präsident Peter Maske. Dass die Entwicklungeiner solchen umfangreichen modernen SoftwareGeld koste, sei dem Verband klar gewesen. „Daher binich dem erweiterten D.I.B.-Präsidium dankbar, dasses der Finanzierung zugestimmt hat“, so der Präsident.Der finanzielle Rahmen sei aber nur das eine, dieManpower der viel schwierigere Teil. Denn es sei einsehr langwieriges Projekt, in das die Beteiligten desArbeitskreises bereits hunderte Arbeitsstunden inve-stiert haben. „Ob das Medium eine große Unterstüt-zung ist, wird erst die Zukunft zeigen“, meinte Maske.D.I.B.-Geschäftsführerin Barbara Löwer, die die Ver-anstaltung moderierte, stimmte dem zu und sagte, esgebe bereits viele moderne Medien im Imkereibe-reich, die entscheidende Frage sei die Qualität der An-gebote. Prof. Dr. Werner von der Ohe, Leiter des LAVES - Ins-titut für Bienenkunde Celle, das in Deutschland dieeinzige Ausbildungsstätte für den theoretischen Un-terricht ist, zeigte in seinem Vortrag deutlich, wiewichtig moderne Medien in den kommenden Jahrenauch im Imkereibereich sein werden.Durch die enorme Zunahme an Imkern müsse darüber

nachgedacht werden, wie diese nachhaltig und viel-fältig ausgebildet werden könnten. Moderne Medienseien dafür eine zweite Ebene, die die erste (direkteSchulungsangebote) nicht ersetze, aber viele Interes-senten einfangen könne. Vor allem wäre dies eineChance, die zunehmende Zahl der nicht organisiertenImker an gute fachliche Informationen heranzufüh-ren. Dies sei jedoch nicht gleichbedeutend damit, dassdurch moderne Medien die Völkerführung vom Ta-blet aus zu machen sei. Vielmehr solle die Nutzungdieser Mittel dazu führen, dass Aufzeichnungen ge-macht und die Völkerführung nachvollziehbar wer-den. „Die App kann nur eine Richtung vorgeben.Letztendlich kommt es immer auf die Imker an, wiedie Völker geführt werden“, so Ohe.

Im Anschluss stellte Dr. Joachim Eberhardt, Agenturlernsite, das Online-Schulungsprogramm www.die-honigmacher.de des Apis e.V. vor, das täglich rund3.000 Mal besucht wird. Dabei würden durchschnitt-lich 9 Seiten angeklickt und gezielt nach Begriffengesucht. Ein Drittel der Besucher mache einen Kurs,so Eberhardt. Der D.I.B. hatte 2010 die Finanzierungdes Fachkundenachweises Honig und 2016 die An-fängerschulung auf dieser Internet-Plattform über-nommen. Vor kurzen wurde über die zukünftige

v.l.n.r.: Prof. Dr. Werner von der Ohe, Dr. Jens Radtke und Dr. Gisbert Döpke beantworte-ten in der Podiumsdiskussion umfassend die Fragen der Zuhörer.

6D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Entwicklung des Programms in Münster beraten. DerD.I.B. hat sich bereit erklärt, die anfallenden Kostenauch weiterhin unter bestimmten Bedingungen, wieAktualisierung und Modernisierung des Layouts, zutragen. Dr. Eberhardt gab den Zuhörern einen Aus-blick auf die zukünftige Entwicklung des Schulungs-programms. So wird es als E-Book erhältlich sein undweitere Kurse, wie z. B. zu Trachtpflanzen oder Hy-giene, sind denkbare Erweiterungstools. Erstaunlichwar, dass im Publikum einige das Online-Programmnicht kannten, obwohl es seit Jahren verfügbar ist.

Am Nachmittag fanden parallel ein Workshop mitSchülern zur Anwendung der App und die Podiums-

diskussion „Digitale Medien in der Imkerausbildung -Chancen, Möglichkeiten, Grenzen“ statt.

12 Schüler aus Osnabrück im Alter zwischen 11 und 17Jahren, die überwiegend in Imker-AG´s und Schülerfir-men aktiv sind, aber teilweise auch selbst Bienen halten,hatten sich bereit erklärt, am Workshop mitzuarbeiten.In vier Gruppen schauten sie sich die Gestaltung undFunktionen der einzelnen App-Bereiche an und gabenden Veranstaltungsteilnehmern im Anschluss in einemInterview ihre Eindrücke wieder. Dem D.I.B. ist dies sehr wichtig, da gerade junge Men-schen sehr geübt im Umgang mit neuen Medien sind.Überwiegend wurde der derzeitige Stand der App vonden Schülern als sehr positiv bewertet. Kritische An-merkungen und Verbesserungsvorschläge wurden wäh-rend des Workshops festgehalten und nun in der weiterenErstellung berücksichtigt.

An der Podiumsdiskussion waren die Mitglieder desApp-Arbeitskreises, Prof. Dr. Werner von der Ohe, Dr.Jens Radtke (Länderinstitut für Bienenkunde HohenNeuendorf) und Dr. Gisbert Döpke (Universität Osna-brück und Leiter einer Bienen-AG) beteiligt. Sie beant-worteten umfassend die Fragen des Publikums.

Zum Schluss gab Dr. Döpke den Anwesenden einen Aus-blick auf Erweiterungsmöglichkeiten der App. Dazuwurden an die Zuhörer Fragebögen verteilt, um derenEinschätzung zum weiteren inhaltliche Bedarf zu ermit-teln.

Am späten Nachmittag ging eine sehr interessante undzukunftsweisende Veranstaltung zu Ende, aus der vieleder Anwesenden neue Impulse erhalten haben dürften.

Olaf Lück, Mitarbeiterbeim D.I.B., stellte da-nach die neue Imker-Appvor. Er bedankte sich ins-besondere bei den Teil-nehmern des Arbeitskrei-ses, die in überwiegendehrenamtlicher Arbeitzum jetzt vorliegendenErgebnis beigetragen hät-ten. Er wies darauf hin,dass derzeit die App imGoogle Play Store nurfür Android-Betriebssys-tem zur Verfügung steht.Anfang 2019 folge derApp-Store für IOS-Ge-räte. Ebenso müsstennoch Animationen undFotos ergänzt werden.

Anhand eines Fragenkataloges testeten dieSchüler die einzelnen Funktionen der App im Workshop.

7D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Präsidium tagte in Osnabrück

Am 23. November trafen sich das D.I.B.-Präsidium anlässlich

der Vorstellung der Imker-App bei der Bundesstiftung Umwelt

zu seiner letzten Sitzung in 2018 in Osnabrück. U. a. wurden fol-

gende Punkte besprochen:

TagungenAufgrund des Beschlusses der Vertreterversammlungwurden in diesem Jahr erstmals neben den Tagungen

der Obleute für Zucht und Honig Zusammenkünfteder Obleute für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit undBienenweide vom D.I.B. durchgeführt. (Über beide Tagungen berichteten wir in D.I.B. AKTUELL

5/2018, Seite 15, und in dieser Ausgabe auf Seite 10.)

Enttäuscht ist der Bundesverband über die geringeTeilnahme, obwohl der Wunsch nach solchen Schu-lungsveranstaltungen aus den Mitgliedsverbändenselbst kam. Die jeweils anwesenden Teilnehmer emp-fanden den Erfahrungsaustausch als wertvoll, dient erdoch auch der Vernetzung der Beteiligten.Die anwesenden Präsidiumsmitglieder diskutiertendarüber, wie man zum einen die Informationen vomBundesverband noch effektiver in die Vereinsebenebringen kann und zum anderen, wie man die Vereinedabei unterstützen kann, geeignete Multiplikatoren fürden Informationsaustausch zu finden.

Altes Gemüse für neues Gärtnern

Am 22.11.2018 fand in Bonn die Tagung „Altes Ge-müse für neues Gärtnern“, veranstaltet von der Bun-desanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE),statt, an der Peter Maske als Vertreter der Imkerei teil-nahm. Er informierte das Präsidium darüber, dass esdarum ging, neue Ideen zur besseren Nutzung des Po-tenzials von Freizeitgärten zum Erhalt der biologi-schen Vielfalt und einer nachhaltigeren Produktionvon Nahrungsmitteln vorzustellen. Verschiedene Im-pulsvorträge von Gartenexperten vermittelten zu The-men wie Sortenerhalt, biologische Vielfalt, innovativeVerwertungsmöglichkeiten und nachhaltiger Lebens-mittelproduktion in der Stadt nicht nur neues Wissen,sondern auch Anregungen für die Arbeit. In Arbeits-gruppen wurden verschiedene Projekte vorgestellt undneue Ideen diskutiert. Ziel der Tagung war eine För-derung des Austauschs, der Vernetzung sowie die In-itiierung von Kooperationen.

Züchtertagung in Görlitz

Am 19./20. Oktober fand die diesjährige Herbstta-gung der Züchter im grenznahen Görlitz statt. Auf-grund dessen wurde die Veranstaltung zweisprachiggeführt (deutsch/polnisch). Dr. Michael Hardt nahmals Vertreter des D.I.B.-Präsidiums teil. Er berichtete,dass im Mittelpunkt der Veranstaltung der Abschlussdes SmartBee-Projektes stand. Hierzu wurden aus-führliche Vorträge mit guten Inhalten angeboten.Bis zum Redaktionsschluss lag ein ausführlicher Be-richt noch nicht vor. Wir werden diesen auf unsererHomepage unter https://deutscherimkerbund.de/237-Wissenschaft_Forschung_Zuchtnachträglich veröffentlichen.

SMR-Antrag Hierzu erfolgte eine Information des Präsidiums überden derzeitigen Stand. Das erweiterte Präsidium desD.I.B. hatte zugestimmt, einen Förderantrag für dasVerbundprojekt „Selektion und Verbreitung varroare-sistenter Honigbienen durch Einbeziehung des Merk-mals „Suppressed Mite Reproduction“ (SMR) inlaufende Zuchtprogramme“ bei der Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Ernährung (BLE) einzureichen.(Wir berichteten mehrfach in D.I.B. AKTUELL.)

Gleichzeitig wurde eine Co-Finanzierung durch denD.I.B. beschlossen, da ohne diesen Eigenanteil eineFörderung der weiteren Verbundpartner nicht mög-lich wäre. Die Förderanträge für das Projekt wurdendurch alle Verbundpartner fristgerecht bis zum 15.September eingereicht. Die Bewilligung verzögertesich aufgrund der notwendigen Eigenleistungen derAG Toleranzzucht und der Gemeinschaft der euro-päischen Buckfastimker (GdeB). Diese werden nunper Auftrag durch den Landesbetrieb LandwirtschaftHessen - Bieneninstitut Kirchhain vergeben, um dieFörderwürdigkeit des Projekts zu gewähren.Aufgrund der erforderlichen Anpassung des Antragsund der Vorhabenbeschreibung wird mit einem ver-zögerten Projektstart zum 1. März 2019 gerechnet.

VerpackungsgesetzLesen Sie dazu Seite 12.

Online-Mitglieder-Verwaltung (OMV)Der Punkt war größtenteils informeller Art. Wir be-

8D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

richteten laufend in D.I.B. AKTUELL und in der letz-ten Ausgabe auf Seite 16 über die Entwicklung. Wich-tig sei dem D.I.B. die koordinierende Funktion unddie Einbeziehung der Mitgliedsverbände in den Pro-zess, so Geschäftsführerin Barbara Löwer. Angestrebtwerde ein einheitliches Programm mit der Möglich-keit individueller Benutzeroberflächen. Derzeit erfolgtdie Fertigstellung des Lastenheftes und der Aus-schreibung. Im Anschluss werden sich die Wettbe-werber präsentieren und über die Auftragsvergabeentschieden. Wichtig sei ein zügiger Fortschritt undein Abschluss möglichst im 2. Halbjahr 2019, soLöwer.

Termine 2019Auch in 2019 werden das Präsidium oder die Ge-schäftsstelle mit einem Informations- und Verkaufs-stand bei Veranstaltungen in den Imker-/Landes-verbänden und bei überregionalen Veranstaltungenvertreten sein.

Für die Gremien des D.I.B. wurden folgende Terminefestgehalten:1. Präsidiumssitzung 23./24.02.2019 in Wachtberg

2. Präsidiumssitzung 14./15.06.2019 in Wachtberg

3. Präsidiumssitzung 30./31.08.2019 in Wachtberg

4. Präsidiumssitzung aufgrund der Neuwahlen des Präsi-

diums noch nicht festgelegt.

1. Sitzung des erweiterten Präsidiums am 15.06.2019 in

Wachtberg (nur bei Bedarf)

2. Sitzung des erweiterten Präsidiums 11.10.2019 in Konstanz

Vertreterversammlung 12.10.2019 im Bodenseeforum Konstanz

Deutscher Imkertag 13.10.2019 im Bodenseeforum Konstanz

Nationales Jungimkertreffen 10. - 12.05.2019 in der Naturher-

berge Affalter in Lößnitz/ Sachsen

(Bis zum 30.03.2019 muss durch den zuständigen Imker-/Lan-

desverband die Meldung eines Teams beim D.I.B. eingegangen

sein.)

HonigmarktkontrolleIm Rahmen der Honigmarktkontrolle wurde das wei-tere Vorgehen wegen eines Verstoßes einer Imkereigegen die Bestimmungen zu den Warenzeichen desD.I.B. abgestimmt.

Marke „Echter Deutscher Honig“Dem Präsidium lag eine Anfrage zum Eindruck einesBildzeichens in den Gewährverschluss vor. Dabei han-delt es sich um Werbung für die Marke „Bienenstrom“.Da das Präsidium keinen Bezug zu Honig herstellenkonnte, wurde empfohlen, von einem Eindruck in denGewährverschluss (GV) oder als Zusatzetikett neben die-sem abzusehen. Es wurde der Einsatz eines Rückeneti-ketts mit Erläuterungen zum Bildzeichen vorgeschlagen. Des Weiteren wurde über die Zulassung eines Rücken-etiketts des Golfverbandes beraten. Im Rahmen der Ak-tion „Golf und Natur“, über die wir in den letzten Jahrenmehrfach berichteten, stellen immer mehr Imker Bie-nenvölker auf Golfplätzen auf und vermarkten ihrenHonig auch dort. Das Rückenetikett wurde daher geneh-migt.

Das Präsidium diskutierte außerdem die Anfrage einesInstitutes auf Nutzung der Marke „Echter DeutscherHonig“. Diese steht ausschließlich Mitgliedern eines Im-kervereins zur Verfügung, die wiederum Mitglied ineinem Imker-/Landesverband des D.I.B. sind. Es gibtmehrere Institute in Deutschland, die als Mitglied des je-weiligen Imker-/Landesverbandes berechtigt sind, dieMarke zu nutzen. Im vorliegenden Fall ist dies bisheraufgrund der Satzung des zuständigen Mitgliedsverban-des, die juristische Personen als Mitglieder ausschließt,nicht möglich. Dem Mitgliedsverband wurde eine Än-derung der Satzung empfohlen.

Online-Schulungsprogramm „www.die-honigmacher.de“Hier berichteten wir in der letzten Ausgabe, Seite 3, überdie Beratung in Münster. Barbara Löwer informierte dasGremium, dass die Landwirtschaftskammer NRW zwi-schenzeitlich die Fördermöglichkeit des Projektes ge-prüft und mitgeteilt hat, dass diese nicht möglich ist. Dadas Präsidium die Modernisierung des Portals für not-wendig ansieht, beschloss es einstimmig, dass der D.I.B.die Kosten, wie beim Gespräch in Münster besprochen,übernimmt. Ein Angebot zur Aktualisierung der Soft-ware, Übernahme eines neuen Layouts und zur Pro-grammierung eines Responsive Webdesigns sowie fürden Relaunch des Interface liegt vor.Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 31.000,-- €. Da-durch können die Programme in Zukunft auch fürSmartphone-Nutzer ohne Schwierigkeiten nutzbar ge-macht werden. Die wissenschaftliche und fachliche Be-

9D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

gleitung wird weiterhin vom Aufgabenbereich Bienenkunde der Landwirtschaftskammer NRW übernom-men.

Ersatz für VW-BusDas Präsidium beriet über die Anschaffung einesneuen VW-Busses, der insbesondere für die Fahrtenund den Transport von Ausstellungsutensilien u. a. zuVeranstaltungen in den Imker-/Landesverbänden be-nötigt wird. Aufgrund der bereits bestehenden Die-selfahrverbote in Städten, die noch ausgeweitetwerden dürften, den derzeit durch die Automobilher-steller gebotenen Rabatte beim Kauf eines Neufahr-zeuges und der notwendigen, anstehenden Repara-turen genehmigte das Präsidium einstimmig die Neu-anschaffung.

Unterstützung Leindotter-ProjektAm 22.10.2018 erfolgte im Präsidium eine E-Mail-Abfrage zur Unterstützung eines Projektes zur Evalu-ierung der Etablierung von Leindotter in der Land-wirtschaft. Aufgrund der satzungsgemäßen Aufgabedes D.I.B. zur „Mitwirkung in dem Naturschutz undder Landschaftspflege“ stimmte das Präsidium mitsechs Stimmen bei einer fehlenden Rückmeldung zu,ein Projekt der Forschung & Züchtung/Landbau-schule Dotterfelderhof e.V. zur Evaluierung von ak-tuell verwendeten Leindottersorten mit 5.000,-- €finanziell zu unterstützen.

Werbung 2019Barbara Löwer stellte dem Gremium die bisher ge-planten Werbemaßnahmen für das kommende Jahrvor. Aufgrund der Ergebnisse der Umfrage zum Im-ker-Honigglas 2018 (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL.)

soll ein Schwerpunkt die Aufklärung der Mitgliederüber individuelle Gestaltungsmöglichkeiten auf demImker-Honigglas sein. Hierzu werden in zwei Wellensechs Anzeigen in den Imker-Fachzeitschriften undD.I.B. AKTUELL geschaltet. Parallel dazu erfolgt die redaktionelle Aufarbeitungdes Themas sowohl in D.I.B. AKTUELL, auf derHomepage sowie, wenn möglich, in den Imker-Fach-zeitschriften.

Ein weiterer Schwerpunkt soll die Modernisierung derD.I.B.-Homepage sein.

Ebenfalls werden folgende Maßnahmen geplant:- Auflage einer achten Tafel zum bestehendenwetterfesten Schautafelsatz Naturparke mit demThema „Wildbienen“. Hier beschloss das Präsi-dium, dass für öffentliche Zwecke die Tafel als Ergänzung zum bereits bestehenden Satz, wie diesiebte Tafel in 2008, kostenlos und für andere sub-ventioniert abgegeben wird.

- Neuauflage des Imker-Honigglasdisplays zum subventionierten Preis. Vorher soll über D.I.B. AKTUELL eine Bedarfsabfrage gemacht werden.

Ringversuch Wachs Als ein Ergebnis des Fachgespräches Wachs am13.02.2018 wurde vereinbart, Ergebnisse aus dem da-mals laufenden Ringversuch für eine Definition vonBienenwachs für Mittelwände mit entsprechendenParametern heranzuziehen. Da sich weniger Laboreals geplant beteiligten, liegt zu wenig Datenmaterialvor, um bei der „Norm für Mittelwandwachs“ wei-terzukommen.„Wir brauchen klare Werte“, so Präsident Maske. ZurAbklärung weiterer Möglichkeiten, wurde daher am23.10.2018 Kontakt zum Deutschen Referenzbüro fürRingversuche und Referenzmaterialien aufgenom-men. Die Ausschreibung eines Ringversuches könnedurch das Deutsche Referenzbüro erfolgen. Alterna-tiv könne eine Institution oder Firma beauftragt wer-den. Die Kosten für die Wachsbeschaffung, Tests,Homogenisierung sowie Untersuchungen und derenAuswertungen hätte der D.I.B. zu tragen. Das Präsidium des D.I.B. war sich einig, eventuell an-fallende Kosten zur Ermittlung der dringend benötig-ten Referenzwerte zu übernehmen.

Man einigte sich darauf, zunächst ein Treffen mit Ver-tretern verschiedener Untersuchungslabore, des D.I.B.und Dr. Andreas Schierling, TiergesundheitsdienstBayern e.V., Fachabteilung Bienengesundheit, zurFestlegung einheitlicher Bewertungskriterien zu in-itiieren. „Wir müssen die Vorarbeit für das Ministe-rium leisten, wenn dieses ein gerichtsfestes Merkblattveröffentlichen soll“. sagte der Präsident.

10D.I.B. Aktuell 6/2018

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Obleute für Bienenweide undNaturschutz tagten

Der Einladung des D.I.B. ins „Haus des Imkers“ waren am

16./17. November die Obleute für Bienenweide und Naturschutz

aus zwölf Imker-/Landesverbänden gefolgt, um erstmals ge-

meinsam an einer Tagung teilzunehmen. Im Fokus der Veran-

staltung stand der Erfahrungsaustausch zu Möglichkeiten der

Verbesserung des Nektar- und Pollenangebotes für Blüten besu-

chende Insekten.

Bereits heute engagieren sich viele Imker-/Landes-verbände mit praxisnahen und umsetzbaren Konzep-ten für den Erhalt der Biodiversität bei Wildbienenund weiteren bestäubenden Insekten. Die Teilnehmerstellten die Aufgaben- und Arbeitsgebiete dar undtauschten sich dazu untereinander aus. Deutlich wurdeder Nutzen von Kooperationen mit verschiedenenPartnern, wie Kommunen, Schulen (insbesondereFachschulen für Landwirte), Naturschutz- und Klein-gartenvereinen, Heimatverbänden, Freiflächen-Pho-tovoltaik-Anlagenbetreibern und privatwirtschaft-lichen Unternehmen. Alle genannten hätten die Mög-lichkeit und Ressourcen, um gezielt und erfolgreichMaßnahmen durchzuführen oder zu unterstützen. Beispielhaft angeführt wurden flächendeckende Akti-vitäten in Naturparken, die zusammen mit den verant-wortlichen Kommunen laufen. Optimal ist dabei auchdie Verbindung mit einem Fortbildungsangebot fürBauhofmitarbeiter, die Schulung/Qualifikation von

Imker-/innen zu Bienenweidefachberatern oder die Infor-mationsvermittlung an Junglandwirte. Auch die nach in-nen, an die Ortsvereine, gerichtete Information über Mög-lichkeiten zur Förderung des Pollenangebotes durch Aus-wahl geeigneter Pflanzen (z. B. spätblühende Stauden undBäume) ist von wesentlicher Bedeutung, um Imker/-innenzu sensibilisieren und aufzuklären. Resümiert wurde dazu,dass ein reichhaltiges Pollenangebot nicht nur zum Erhaltder Biodiversität beiträgt, sondern auch die Bienenge-sundheit und Völkerentwicklung fördert.

In einem Fachvortrag belegte Dr. Jürgen Lorenz (Dienst-leistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz), dassdurch geeignete Maßnahmen im integrierten Pflanzen-schutz die Biodiversität im Obstbau, insbesondere in Frei-flächenanlagen, gefördert werden kann. Durch Blühstrei-fen zwischen den Kulturen könne auch nach der Obstblüteein Nahrungsangebot für Blütenbesucher gesichert wer-den. Kornelia Marzini (Bayerische Landesanstalt fürWeinbau und Gartenbau Veitshöchheim) ging auf neueBlühmischungen für den kommunalen und privaten Ein-satz, also nicht landwirtschaftliche Flächen, und dazu ge-eignete Einsaat- und Pflegemaßnahmen ein. Pollen- undnektarspendende Nutzpflanzen für die Landwirtschaftsowie Saatmischungen für Greening-Maßnahmen runde-ten den Fachvortrag ab. Die Teilnehmer nahmen viele Anregungen mit und wün-schen sich einen weiteren Austausch - auch untereinander.Für eine entsprechende Vernetzung wird ein E-Mail-Verteiler eingerichtet.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Dr. Werner von der Ohe wird Honorarprofessor

Ein für die Imkerschaft bedeutendes Kompetenzzent-rum ist seit Jahrzehnten das Institut für Bienenkundedes Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucher-schutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Celle.Eine besondere Anerkennung erfolgte vor wenigen

Wochen durch die Tierärztliche Hochschule Hanno-ver, denn der Leiter des Bieneninstitutes, Dr. Wernervon der Ohe, wurde zum Honorarprofessor ernannt.Der Biologe engagiert sich seit 14 Jahren in der Lehrean der Hochschule. Bienenbiologie und -krankheiten,aber vor allem die Abwehrmechanismen der Bienen-völker, stehen dabei im Vordergrund. Seit 2000 leitet Werner von der Ohe das Institut fürBienenkunde Celle, zuvor war er zehn Jahre Labor-leiter. Der heute 63-jährige hat maßgeblich auf inter-nationaler Ebene die Honiguntersuchung harmoni-siert, auf nationaler ein Frühdiagnosetool zur Ameri-kanischen Faulbrut etabliert, die Prüfung zur Gefähr-lichkeit von Insektiziden auf Honigbienen optimiertund den Einsatz von Bienen beim Umweltmonitoringentwickelt. Hier liegt auch der Grund, dass er in zahl-reichen nationalen und internationalen Gremien alsVorsitzender aktiv ist oder war. Als Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Institute fürBienenforschung ist er seit vielen Jahren erster An-sprechpartner bei wissenschaftlichen Fragen für denD.I.B. Für die gute Zusammenarbeit bedanken wiruns und gratulieren zur Ernennung.

In eigener Sache

Zum Jahreswechsel„Wozu zur Weihnacht hetzen und eilen, schöner ist es zu verweilen,

und vor allem dran zu denken, sich ein Päckchen Zeit zu schenken.“

Wir wünschen Ihnen, liebe Imkerkolleginnenund -kollegen ein besinnliches Weihnachtsfest,alles Gute für das kommende Bienenjahr, einefriedliche Zukunft und vor allem Gesundheit.

Besonders bedanken möchten wir uns bei allen, die in diesem Jahr mit viel ehrenamtli-

chen Engagement die weiterhin positive Entwicklung der Bienenhaltung in Deutschland gefördert und unsere Verbandsarbeit unterstützt haben.

Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V.Barbara Löwer, Geschäftsführerin Deutscher Imkerbund e.V.

sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im „Haus des Imkers“

Foto: P. Gerson

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Neue Vorsitzende im Imkerverband Hamburg

Bedingt durch die berufliche Veränderung der bishe-rigen ersten Vorsitzenden Gesa Lahner wurde im Rah-men einer außerordentlichen Versammlung imOktober die 56-jährige Edda Gebel zur neuen Vorsit-zenden des Imkerverbandes Hamburg gewählt. Die Controllerin in einem großen Logistikunterneh-men ist verheiratet und imkert in ihrer Freizeit ge-meinsam mit ihrem Mann. Das Interesse für Bienenbegann, als beide in ein Haus mit großem Gartenzogen. Nach Absolvierung eines Imkerkurses wurden2013 dort zwei eigene Bienenvölker aufgestellt. In-zwischen betreut E. Gebel zehn Völker an zwei Stand-orten.Seit 2013 ist sie Mitglied im Imkerverein Hamburg-Altona, übernahm 2014 das Amt der Schriftführerinund 2016 den Vorsitz. Ein Jahr später legte sie an derImkerschule Bad Segeberg die Prüfung zur BSV ab,machte dort auch einen Körmeister-Lehrgang und istseit Mai 2018 nach bestandener Prüfung Körmeiste-rin.Sie sagt: „Die stetige Weiterbildung und die Förde-rung des imkerlichen Nachwuchses ist ein Thema, dasmir sehr am Herzen liegt. Persönlich halte ich michdurch regelmäßige Fortbildung auf dem Laufendenund bin bemüht, die Erkenntnisse über die Vereins-und Verbandsarbeit an die Kolleginnen und Kollegenweiterzuvermitteln.“

Edda Gebel appelliert außerdem an alle Mitglieder in denVereinen, sich mit mehr Engagement und Lust aktiv amVereinsleben zu beteiligen. Denn nur durch gemein-schaftliches Handeln könnten Ziele erreicht und das Mit-einander lebendig und attraktiv gestaltet werden.„Gemeinsam geht mehr."

Bitte über neue Verpackungsregeln informierenDerzeit erreichen den D.I.B. zahlreiche Anrufe von beun-ruhigten Imkern bezüglich der gesetzlichen Änderungenin den Verpackungsvorschriften. Wir bitten daher alleVereinsvorsitzende, ihre Mitglieder wie folgt zu infor-mieren, wenn dies noch nicht geschehen ist:Wie wir bereits in Ausgabe 5/2018 auf Seite 22 f. mit-teilten, gilt ab dem 01. Januar 2019 das neue Verpak-kungsgesetz, das Imkereien bis zu 30 Völkern von derSystembeteiligungspflicht befreit. Bitte weisen Sie dazuauch auf unsere ergänzenden Hinweise aus Novemberunter https://deutscherimkerbund.de/download/0-524und das Merkblatt im Downloadbereich unserer Home-page hin, das wir zur Hilfestellung dieser Ausgabe auchals Beilage anfügen.

Bei Nutzung einer Mehrwegverpackung sind auch Im-kerbetriebe ab 31 Völkern von der Lizenzierungspflichtbefreit. Auf Honiggläsern muss dann die Kennzeichnung„Mehrwegglas“ oder „Pfandglas“ erfolgen. Früher ge-nügte ein Hinweis am Verkaufsort.

In den Gewährverschluss des Imker-Honigglases kön-nen beide Begriffe eingedruckt werden. Wer beim D.I.B.neutrale Gewährverschlüsse, d. h. ohne Adressenein-druck bestellt, hat diese Möglichkeit nicht. Für diesenFall bieten wir übergangsweise als Unterstützung kleineweiße Papieraufkleber „Mehrwegglas“ an. 1 Blatt perforiert à 50 Etiketten 26 x 7 mm kostet 0,50 €inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten (Artikelnummer202500).

Auch die Aufkleber Pfandglas sind noch im D.I.B.-An-gebot. Diese 32 x 11 mm großen Etiketten (Artikelnum-mer 203001) können als Bogen à 102 Stück für 0,80 €inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten bestellt werden.Beide Varianten haften, wie die Sortenetiketten, durcheinfaches Befeuchten.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Baumwolltragetaschewieder verfügbar

Die Stofftasche 38 x 42 cm mit langem Tragegriffwurde neu gestaltet. Das geänderte aufgedruckte Mo-tiv zeigt das Imker-Honigglas im Mittelpunkt sowieein Wabenmotiv im Hintergrund. Neu ist der Auf-druck der Internetadresse des D.I.B. Dort finden Ver-braucher viele nützliche Informationen. Die Taschen(Artikelnummer 209400) sind zum Preis von 0,90 €/Stück inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten erhältlich.

Alle Artikel können Sie wie folgt bestellen:

Tel. 0228/9329215 o. -16, E-Mail [email protected]

oder im Online-Shop

http://www.deutscherimkerbund.de/index.php?online-shop.

GTIN/EAN-Sonderaktion läuft nochbis Ende JanuarIn der letzten Ausgabe berichteten wir auf Seite 36über die Sonderaktion der GS1 Germany GmbH.Diese bietet kleinen Unternehmen noch bis Ende Ja-nuar den Bezug des 10-er-Paketes GTIN/EAN-Arti-kelnummern (SmartStarter10) für 55,-- € Jahresbei-trag an, um Honig für den Einzelhandel zu listen. Solldas Angebot erweitert werden und der Imkereibetriebbenötigt weitere GTINs, lässt sich bis zu zweimal einneues Zehner-Paket zu einem Preis von je 12,50 €nachbestellen.

Alle Informationen dazu finden Sie auch unterhttps://deutscherimkerbund.de/download/0-509.

Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetztIn der letzten Ausgabe haben wir auf Seite 9 f. bereitsausführlich über die bestehenden Möglichkeiten in-formiert, auf das Imker-Honigglas individuelle, re-gionale Bezüge zu bringen. Wir möchten in denfolgenden Ausgaben das Thema immer wieder auf-greifen, da wir bei der Imker-Umfrage feststellenmussten, dass viele dieser Gestaltungsmöglichkeitenunbekannt sind oder als Nachteil gegenüber demNeutralglas bewertet wurden. Heute steht nochmalsdie Vorderseite des Imker-Honigglases im Mittel-punkt.

Viele deutsche Imkereien vermarkten ihren Honig di-rekt. Das bietet den Vorteil, dass im direkten Kun-denkontakt die Herkunft und die Eigenschaften desProduktes beschrieben werden können und man per-sönlich für sein Erzeugnis werben kann. Damitscheint die Wahl der Verpackung erst einmal Neben-sache zu sein. Wird der Honig jedoch „aus demRegal“ heraus verkauft, besteht eine gewisse Anony-mität und die Gestaltung der Verpackung wird we-sentlicher Bestandteil des Verkaufserfolges.Die Vorderansicht des Glases ist das Erste, was demKäufer ins Auge fällt. Notwendig sind dort zum einengesetzliche Angaben (Gewicht, Produktname, Abfül-ler, Hinweis auf Mindesthaltbarkeit), die heute durchdie Lebensmittelinformationsverordnung vorgegebenwerden.

Bei Benutzung des Imker-Honigglases und des damitverbundenen Etikettes/Gewährverschlusses (GV) er-hält der Nutzer in dieser Hinsicht ein Rundum-Sorg-los-Paket, denn alle gesetzlichen Vorgaben sind aufden aktuellsten Stand vorhanden, vorausgesetzt, eswerden Etiketten nicht über Jahrzehnte benutzt.

Darüber hinaus können genau wie beim Neutralglaszusätzliche freiwillige Angaben aufgebracht werden.Diese sollten als eine Art „Visitenkarte“ die Imkereiwiederspiegeln, den Käufer zum Produkt informie-ren, es aber auch nicht überfrachten.Bereits eingedruckt ist auf dem GV der wichtige Hin-weis zur optimalen Lagerung von Honig, sowie dieKontrollnummer, anhand derer die Rückverfolgbar-keit eines Glases gewährleistet ist.

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Zusätzlich ist z. B. Folgendes möglich:

Verpackungsform - als Aufkleber oder Eindruck„Pfandglas“ oder „Mehrwegglas“Lesen Sie dazu die Hinweise auf Seite 12.

Sortenbezeichnung - als Aufkleber oder Eindrucknach den geltenden Bestimmungen.

Regionalität ist in. Deshalb: Nutzen Sie die Möglich-keit, zum einen mit den hohen Qualitätsstandards desImker-Honigglases und zum anderen gleichzeitig fürdie Bienenhaltung und Honige Ihrer Region zu wer-ben, z. B. mit:

Regionalem Zusatzeindruck in TextformDieser ist beim 250 g- und 500 g-GV im rechten grü-nen Balken unterhalb der Kontrollnummer möglich.Damit der Eindruck lesbar ist, darf er höchstens zwei-zeilig mit jeweils max. 22 Zeichen sein, wobei dieLeerzeichen mitzuzählen sind.

Hier einige Beispiele: Qualitätshonig aus dem Sauerland, Honig aus derStadt der Speere, Aus der Imkerei im Wendland, Na-turpark Thüringer Schiefergebirge, Qualitätsproduktvon der Hegau-Alp, Imkerei im Naturpark Schwarz-wald Mitte/Nord.

Herkunfts - oder Qualitätszeichen als ZusatzetikettDiese sind beim 500 g- und 250 g-Glas möglich undkönnen unterhalb der Kontrollnummer vorne rechtsaufgeklebt werden. Die Label können eine maximale Größe von 6 cm²haben. Beispiele hatten wir bereits in der letzten Aus-gabe gezeigt. Auf den Fotos unten sehen Sie einigeweitere Möglichkeiten.

Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. So könnteman mit einem selbst gestalteten Etikett auch einmalzusätzlich bildlich die Honigsorte auf dem GV unter-streichen (Foto oben).

Naturpark ThüringerSchiefergebirge

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Herkunfts- und Qualitätszeichen als ZusatzeindruckAnstatt der Nutzung eines regionalen Zusatzetikettsbesteht auch die Möglichkeit, ein solches Label ein-zudrucken. Dies sollte nur beim 500g-Glas erfolgen,da aufgrund der Größe des Etiketts/GV der Inhalteines solchen Zusatzeindruckes sonst kaum lesbar ist. Auf ausdrücklichen Wunsch wird der Eindruck selbst-verständlich auch beim 250g-Glas durchgeführt.Je nach Form des Zeichens variiert die möglicheGröße, die aber aufgrund der Form des GV keine 6cm² betragen kann.

Durch unserer Anzeigenwerbung „Hin-terlassen Sie regionalen Eindruck“ in denOktober-Ausgaben der Imker-Fachzeit-schriften haben wir zahlreiche Anfragenerhalten, wo der in der Anzeige abgebil-dete rote Aufkleber „Premiumgenuss -AUS IHRER REGION“ zu beziehen sei.

Wir haben die Nachfragen zum Anlass genommen,diesen Aufkleber ab sofort als Zusatzeindruck anzu-bieten.Des Weiteren ist er als Aufkleber (Artikelnummer202000) bei uns erhältlich. Ein Bogen mit 20 runden,selbstklebenden Aufklebern (Durchmesser 25 mm)kostet 0,40 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten.

Wir weisen nochmals darauf hin, dass vor Nutzungvon Zusatzetiketten auf dem Imker-Honigglas aufjeden Fall eine schriftliche Genehmigung durch denD.I.B. erforderlich ist. Das ist notwendig, damit ei-nerseits bei einer Qualitätskontrolle des Honigs keineBeanstandung wegen falscher Aufmachung ausge-sprochen wird und andererseits keine diffamierendeWerbung oder Auslobung von Selbstverständlichkei-ten (z. B. kaltgeschleuderter Honig) erfolgt. Dafür reicht ein formloses Schreiben mit Etikett-Ent-wurf oder besser noch einem Musteretikett.Ein ausführliches Merkblatt zu allen Eindruckmög-lichkeiten mit Bedingungen sowie Preisen und Be-stellformulare finden Sie auf unserer Homepage unterhttps://deutscherimkerbund.de/245-Bestellung_von_Gewaehrverschluessen.

Auch BienenWohl in Deutschland zugelassenIn der letzten Ausgabe informierten wir auf Seite 27 f.über den aktuellen Zulassungsstand bei Varroa-Be-kämpfungsmitteln in Deutschland. Dabei wurde überse-hen, dass nach der Zulassung von Oxybee am 1. Februar2018 mit Bekanntmachung vom 14.06.2018 auch Dany´sBienenWohl zugelassen ist.Beide Präparate basieren auf Oxalsäurebasis mit gleicherZusammensetzung, sind jedoch getrennte Produkte. Indie Tabelle auf Seite 17 wurde die Änderung aufgenom-men. Sie finden diese auch auf unserer Homepage unter https://deutscherimkerbund.de/168-Downloads(Bereich Merkblätter Bienengesundheit).

Des Weiteren hat die BeeVital GmbH, Hersteller vonVarroMed®, bei der zuständigen deutschen Behördeeinen Antrag auf Änderung der Verkaufsabgrenzung desProduktes gestellt. Nachdem in Deutschland seit 1. Ok-tober 2018 Oxalsäure-Produkte bis 5,7 % und weitereProdukte bereits frei verkäuflich sind, würde der D.I.B.die Freiverkäuflichkeit von VarroMed® ebenfalls be-grüßen, zumal das Präparat einfach anwendbar ist unddie wesentlichen Wirkstoffe die gleichen sind, für welchedie Freiverkäuflichkeit besteht. Bei der zuständigen Be-hörde wird daher der Antrag der BeeVital unterstützt, umbaldmöglichst den entsprechenden Rechtsrahmen zuschaffen. Wir halten Sie über den Fortgang weiter aufdem Laufenden.

Erste Prognose für zu erwartendeWinterverluste liegt vor

10.120 Imkereien haben sich in diesem Jahr wieder an der anony-

men Umfrage zu den Spätsommer- und Herbstverlusten beteiligt,

die das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen durchgeführt

hat. Die Auswertung hat Folgendes ergeben:

Von den berücksichtigten 142.496 Völkern sind im Spät-sommer- und Herbst 5.030 gestorben/eingegangen. Diesentspricht einer Verlustquote von 3,5 Prozent. Dieser Wertliegt leicht unter dem Mittelwert der letzten Jahre und lässteine bundesweite Wintersterblichkeit von ca. 13 bis 17 Pro-zent erwarten. Details für Deutschland können der Tabelleauf Seite 18 entnommen werden. Dr. Christoph Otten, Lei-ter des Fachzentrums, bedankt sich bei allen, die mit IhrenMeldungen die Umfrage unterstützt haben.

18D.I.B. Aktuell 6/2018

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19D.I.B. Aktuell 6/2018

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Vom 26. - 28. Oktober fanden in Donaueschingen die 48. Süd-

deutschen Berufs- und Erwerbs-Imkertage statt, die der Deut-

sche Berufs- und Erwerbs-Imker-Bund (DBIB) ausrichtete. Der

D.I.B. war sowohl durch Präsident Peter Maske als auch mit

einem Informations- und Verkaufsstand an allen drei Tagen ver-

treten. Bereits am Freitagnachmittag fanden sich viele Imker-

/innen im Ausstellungsbereich ein und informierten sich bei den

rund 100 Ausstellern über den derzeitigen Stand der Imkerei-

technik. Erstmals gab es in diesem Jahr auf dem Parkplatz vor

den Donauhallen ein zusätzliches Ausstellungszelt. Ob dieses

oder das winterliche Wetter der Grund waren: Es hatte den An-

schein, als seien weniger Besucher als in den Vorjahren gekom-

men.

Am 27. Oktober begrüßte in der öffentlichen Mitglie-derversammlung DBIB-Präsident Manfred Hedererdie Besucher. Er erinnerte daran, dass der Verband seit90. Jahren bestehe und es in Deutschland rund 4.500erwerbsorientierte Imker gebe, die trotz der Mono-kulturen auf ein sehr ertragsreiches Jahr zurückblik-ken könnten. Verbessert habe sich auch die Lage beider Wanderung, obwohl es nach wie vor viele Gra-benkämpfe gebe. Insbesondere freue er sich über dielängst überfällige Aufhebung des Sonntagsfahrverbo-tes und der Mautbelastung beim Fahren von LkW´s.

Viel Arbeitsbedarf sieht weiterhin EPBA-PräsidentWalter Haefeker, der verschiedene Punkte hinsicht-lich der Bienen beleuchtete, z. B. die neue EU-Politik

hinsichtlich der GAP nach 2020 oder die bei der EUvorliegenden Anträge auf Notfallzulassungen vonNeonikotinoiden. Daher sehe er auch bei der EPBAeinen Bedarf, die Arbeit auf mehr Schultern zu ver-teilen.Insbesondere legte er den Zuhörern das Projekt „Bie-nenstrom“ der Stadtwerke Nürtingen ans Herz, fürdas der DBIB seit kurzem wirbt, um weitere Nah-rungshabitate für Blüten besuchende Insekten zuschaffen. (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL 2/2018, Seite 31.)

Auch D.I.B.-Präsident Peter Maske bestätigte in sei-nem Grußwort, dass beide Verbände vom derzeitigenImkerboom erfasst und in den letzten zehn Jahrenenorm gewachsen sind. Dies bedeute, die Forderun-gen nach guten Lebensbedingungen für Blüten be-stäubende Insekten zu intensivieren. „Wir leben nichtDistanz zur Politik, sondern bringen dort unsere Vor-schläge vor. Die Ursachen für den Nahrungsmangelsind bekannt und müssen nicht mehr erforscht, son-dern die Vorschläge umgesetzt werden - egal, vonwelchem Verband sie kommen“, sagte Maske. Er rief außerdem die anwesenden Züchter auf, sicham SMR-Projekt, das im kommenden Jahr startet,zahlreich zu beteiligen, um baldmöglichst Fortschrittein der Toleranzzucht zu erzielen.

Interessant war die Information durch Vorstandsmit-

DBIB feiert 90. Geburtstag in Donaueschingen

20D.I.B. Aktuell 6/2018

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glied der AG Nord, Bernhard Heuvel, dass am26.10.2018 in Karlsruhe ein Nest der „vespa velutina“in Akazien eines Stadtparks gefunden und entferntwurde. Das Nest hatte ein Gewicht von ca. 30 kg undwird nun wissenschaftlich ausgewertet.Besonders gefährdet durch diese asiatische, invasiveWespenart, die bisher in Belgien, den Niederlandenund Südengland gesichtet wurde, sind schwache Völ-ker, wie Ableger und Begattungskästen.

Am Sonntag wurden traditionsgemäß der „SilberneStockmeisel“ und der „Goldene Stachel“ verliehen.Diese Auszeichnungen gingen in diesem Jahr an dieFachberatung Oberbayern für die vorbildliche Arbeitin der Imkerausbildung und Dr. Stephan Scheurer fürseine profunden Kenntnisse in der Waldtrachtbeob-achtung. Laudatorin Silke Beckedorf bezeichneteScheurers Leistungen als außergewöhnliches Lebens-werk unter ungewöhnlichen Umständen. Durch seineArbeit gebe es heute am Naturkundemuseum Berlindie größte existierende Sammlung von 3.000 Expo-naten und 35 Arten Rindenläusen.

Im kommenden Jahr finden die 49. Berufs- und Er-werbs-Imkertage vom 25. - 27.10.2019 wieder in Do-naueschingen statt.

Aktuelle EntwicklungenPflanzenschutz

Pflanzenschutzwirkstoffe verlieren Zulassung Ab 2019 verlieren 18 Pflanzenschutzmittel (PSM), dieüberwiegend als Sikkationsmittel, fungizide Beizenund Insektizide bei Kartoffeln, Raps und Gemüse ein-gesetzt werden, in Deutschland ihre Zulassung. Grund hierfür ist das Nichterneuern der Zulassung derdrei Wirkstoffe Pymetrozin, Thiram und Deiquat inder EU, die in den betreffenden PSM enthalten sind.Eine Sonderregelung gibt es für Saatgut, das mit PSMmit dem Wirkstoff Thiram behandelt wurde. Diesesdarf EU-weit ab dem 31. Januar 2020 nicht mehr ver-wendet oder in Verkehr gebracht werden.

(Auszug aus agrarheute, 29.10.2018)

Notfallgenehmigungen für Neonikotinoide beantragtDeutschland, Tschechien, Ungarn und Polen haben beider EU-Kommission Anträge auf Notfallgenehmigungfür Insektizide mit Neonikotinoiden für den Rübenanbaubeantragt. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünenund Mitglied des Umweltausschusses im EuropäischenParlament, kommentiert: „Kaum hat die EU in einemmühsamen Prozess die drei für Bienen und andere nütz-liche Insekten gefährlichsten Neonikotinoide im Freilandverboten, da drängt die Bauernlobby ihre Minister zuAusnahmen… Überflüssig und gefährlich ist es auch indiesem Fall. Es liegt überhaupt kein Notfall vor. Der Rü-benanbau ist in keiner Weise gefährdet, es geht allenfallsdarum, den letzten zusätzlichen Doppelzentner vomAcker zu kitzeln. Ich fordere die deutsche Bundesregie-rung … und die EU-Kommission auf, derartige Anträgeauf Notfallgenehmigung unverzüglich zurückzunehmenrespektive nicht zu gewähren.“

Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker, der die Zucker-rübenanbauverbände angegliedert sind, hat mehrmals er-klärt, dass zum Schutz vor Fraßschädlingen und Läusensowie damit zusammenhängenden Viruserkrankungenderzeit nur Neonikotinoide schützen könnten.Aufgrund einer Hüllschicht um das behandelte Saatgutentstehe so gut wie kein Abrieb bei der Aussaat. Ein Ver-bot von Neonikotinoiden würde wegen der Ausbringungalternativer Insektizide deutliche Auswirkungen auf dieBiodiversität haben. Gleichzeitig engagiere man sich seit fünf Jahren im Bie-nenschutz durch die Abgabe von kostenlosem Saatgutvon blühenden Pflanzen an Landwirte. 2018 seien von500 Landwirten entsprechende Blühstreifen angelegtworden. Aufgrund der Forderungen des D.I.B. soll 2019die Anzahl der Biodiversitätsmaßnahmen verdoppeltwerden.

21D.I.B. Aktuell 6/2018

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Arbeitsgruppe Honigtraf sich in Brüssel

Am 13. November tagte die AG Honig der Copa/Cogeca, den

beiden großen landwirtschaftlichen Dachorganisationen in der

EU, in Brüssel. D.I.B.-Präsident Peter Maske nahm an der Sit-

zung teil, die mit dem Gedenken an den kürzlich verstorbenen

Apimondia-Präsidenten Philip McCabe begann. (Lesen Sie dazu

Seite 31.)

Zur Lage auf dem Honigmarkt und der Situation inden einzelnen Ländern wurde eine Tischumfragedurchgeführt. Diese ergab, dass es im Honigjahr 2018trockenheitsbedingt in den einzelnen Mitgliedstaatensehr unterschiedliche Erträge gab. Die Länder berich-teten Folgendes:Finnland

Untypisches Jahr, Dürre, 20 % Bienensterben, Honigernte besser

als gedacht, Honigpreise stabil, Hobbyimker nehmen stark zu,

halten aber ganz wenige Völker, 50 % Importhonig, Eigenver-

brauch geht zurück, verfälschter Honig kommt aus der Türkei.

Spanien

Recht gutes Jahr mit viel Niederschlag, 15.000 t Honigertrag,

Preise sind stabil, aber niedrig, Honigpreis 2,10 - 2,50 €/kg.

Frankreich

Später Erntebeginn, Rapshonig kostet ca. 3 €/kg, im Spätsom-

mer/Herbst wenig Niederschlag, Raps-Aussaat für 2019 fraglich,

viele Probleme mit Vespa velutina.

Tschechien

Später Erntebeginn, Dürre, Ernte gering.

Polen

Gute Saison, Frühjahr/Sommer Blütenhonig - keine Sorten, der-

zeit 66.000 Imkereien, davon ca. 350 Berufsimker.

Dänemark

Dieses Jahr guter Sommer, auch gute Honigernte, im Spätsom-

mer zu trocken, Honigpreise sind gesunken - ca. 4 €/kg.

Niederlande

Teilweise starke Dürre, untypisches Honigjahr, viel Honigtau ge-

erntet.

Italien

Lage sehr unterschiedlich, Mangel an Sortenhonigen, z. B. Eu-

kalyptus, durch Sturm und Überschwemmungsschäden ca. 15 %

Völkerverluste, Verbrauch von Honig in Italien geht zurück, im-

portiert wird vor allem billiger Honig aus Ungarn.

Griechenland

Gutes Erntejahr, jedoch 25 % weniger als im Vorjahr, Trans-

portkosten für Imker hoch - ca. 6 €/kg.

Großbritannien

Sehr feuchtes Frühjahr, trockener Sommer, wenig Heidehonig

in Schottland.

Österreich

Wenig Winterverluste, sehr schlechte Honigernte, fast kein

Waldhonig.

Deutschland

Winterverluste zwischen 15 und 20 %, weitgehend trockenes

Jahr, Honigertrag durchschnittlich, sehr gute Erträge örtlich im

Norden und Schwarzwaldregion. Auch im Herbst sehr trocken,

deshalb Raps-Aussaat fraglich. Nach wie vor hoher Imkerzu-

wachs, jedoch mit geringen Völkerzahlen.

Honigpreis über 10 €/kg im Verkauf. Honighandel aktuell nicht

mehr an deutschem Honig interessiert.

Ungarn

Das schlechteste Jahr seit 20 Jahren, Akazie war sehr gut, Preise

sind aber sehr niedrig, ca. 1,80 €/kg im Fass, große Bienenver-

luste durch Neonikotinoid-Schäden bei der Sonnenblume

(700.000 ha Anbau in Ungarn).

Portugal

Viele Winterverluste, durchschnittliche Honigproduktion, Preise

im Fass bei 3 - 4 €/kg, Anzahl der Bienenvölker steigt, ca.

10.000 Imker, vom Staat fast keine Unterstützung, viele Pro-

bleme mit der Vespa velutina.

Schweden

Warm/heiß/trocken, alles blühte gleichzeitig, zum Teil Rekord-

ernten, viele Imker wollen Berufsimker werden, derzeit Honig-

betrug in einer Menge von 30 Tonnen (Nektar stammt aus Was-

sermelonen, die es nicht in Schweden gibt).

Belgien

Frühjahr sehr kurz, große Trockenheit, derzeit bereits 24 % Bie-

nenverluste. Es fehlt Nahrungsversorgung für Bienen.

Honigernte unterdurchschnittlich.

Von den Ländern wurde ein fairer Mindestpreis aufeuropäischer Ebene gefordert und die Besteuerungvon Honigimporten. Peter Maske schlug vor, die re-gionale Selbstvermarktung in den Regionen zu stär-ken. Dafür müsse die EU bei den Verbrauchernwerben. Die Direktvermarktung stärke zudem auchdie Position der Imker gegenüber dem Handel.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der aktuelleStand der Authentifizierung von Honig. Hierüberwurde ausführlich beraten. Alle Labore hätten Ergeb-nisse eingesandt. Es wurde vorgeschlagen, eine EU-Plattform „Verfälschungen bei Honig“ zu gründen,

22D.I.B. Aktuell 6/2018

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analog zum Wein. Außerdem soll ein Dossier zu denHonigverfälschungen erstellt werden, das den zustän-digen nationalen Ministerien vorgelegt werden kann.

Anschließend erfolgte ein Meinungsaustausch zumThema „Wachs“ und zum aktuellen Stand der Ge-meinsamen Argrarpolitik (GAP). Hier fand die Vorar-beit von Deutschland zum Erreichen einer Rechts-norm für Wachs für die Mittelwandherstellung allge-meine Anerkennung.

In Sachen Gemeinsame Agrarpolitik werden Anfangdes neuen Jahres in der EU die Entwürfe der Mit-gliedstaaten präsentiert. Zu erwarten sind tausendevon Änderungsvorschlägen. Im Mai 2019 soll die Ab-stimmung im Plenum erfolgen. Die größte Herausfor-derung werden sicherlich die Abstimmungen imEU-Umweltausschuss sein.

Die Verbreitung der Vespa velutina war ein weiteresThema in der Sitzung. Diese sei bereits in vielen Mit-gliedstaaten nachweisbar, aber es fehle bisher eine ge-meinsame Strategie zu deren Bekämpfung. Es wurdeeine europäische Plattform mit Bekämpfungs-Strate-gie sowie Bereitstellung von Mitteln aus dem Um-weltfonds gefordert.

Eine Änderung der Honig-Richtlinie wird angestrebt,um eine verbindliche Ursprungslandangabe zu errei-chen.

Zum Thema Pflanzenschutzmittel wurde über den ak-tuellen Stand informiert. Kritisiert wurde von vielen,dass Mitgliedstaaten Anträge auf Notfallzulassungenvon Neonikotinoiden im Zuckerrübenanbau bei derEU gestellt haben. (Lesen Sie dazu auch Seite 20.)Insbesondere Rumänien erteile viele Ausnahmege-nehmigungen. Die Erkenntnisse der Efsa müssen ge-nügen, die die Gefährlichkeit der Wirkstoffe nachge-wiesen hat.Neben diesen Ausnahme-Regelungen müsse auchüber Glyphosat gesprochen werden, weil hier dieRückstandsproblematik im Honig eine Rolle spiele,so das Gremium.

Leindotter-Initiative traf sich

Seit 2014 engagiert sich der Deutsche Imkerbund für den Anbau der

Nutzpflanze Leindotter und war deshalb Gründungsmitglied der

Leindotter-Initiative. (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL.)

Am 8. November fand das zweite Arbeitstreffen der Koordinations-

gruppe „Leindotter-Initiative“ in Nürnberg statt, an dem Präsident

Peter Maske teilnahm.

Die Sitzung diente im Wesentlichen dem Abgleich derAktivitäten der einzelnen Akteure im Hinblick auf dieVerbreitung der Nutzpflanze Leindotter in der Land-wirtschaft, die Ausgestaltung künftiger politischer Rah-menbedingungen und die Erhöhung der Bekanntheit beiHandel und Verbrauchern.

Als wichtige Punkte sehen die Beteiligten z. B.:

4Die Anregung einer Arbeitsgruppe, die die Rote Listegefährdeter Nutzpflanzen im Hinblick auf den Nutzenfür Insekten untersucht, um so zukünftig auch über denLeindotter hinaus andere Nutzpflanzen in den Fokusnehmen zu können.

4Die Leistungsprüfung/Sortenbewertung von Leindot-

Der D.I.B. bewirbt den Leindotter-Anbau, weil die Pflanze sich als Bienenweide für Blüten be-suchende Insekten im Sommer eignet. Foto: Ben Schmehe

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ter-Saatgut im Hinblick auf Standfestigkeit, Krank-heitsanfälligkeit, Standortbedingungen, etc.

4Die EU unterstützt mit dem Programm "Europäi-sche Innovationspartnerschaft (EIP) Agri - Landwirt-schaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" dieWettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft. In diesemRahmen wurde zur empirischen Sammlung von Ma-terial zu Omega-n-Fettsäuren als Verkaufsargumentvon Leindotter ein Projektantrag gestellt.

4Die extreme Trockentoleranz des Leindotters sollteebenfalls zunehmend als Argument für den Anbauaufgebaut werden. Das zeigten Versuche im Misch-fruchtanbau Erbse/Leindotter im Sommer 2018, beidenen nur der Leindotter nicht vertrocknet ist.

4Vorteile hat Leindotter auch als Stützfrucht imMischfruchtanbau. Ernteausfälle können minimiertwerden, weil der Leindotter keine konkurrenzstarkePflanze ist. So können Missernten der anderen Frucht(z. B. Gerste) ausgeglichen werden. In guten Jahrenwächst Leindotter unterschwellig.

4Fortsetzung des Angebotes von Feldbegehungenfür konventionelle Landwirte.

4Desweiterten stellte Dr. Aaron Breivogel, Chemi-ker der Fa. DAW SE (Deutsche Amphibolin-Werke),ein Projekt in Brandenburg vor, bei dem Leindotterals nachhaltiger, nachwachsender Rohstoff zur Lasur-/Holzschutzherstellung getestet und ab 2019 in einerwissenschaftlichen Studie untersucht wird.

In der Tagung wurde ein Positionspapier zum Lein-dotter erarbeitet, zunächst als internes Arbeitspapier,mit Themenschwerpunkten, einem Zeitplan und derFestlegung von Zuständigkeiten. Bis Januar 2019 sol-len das Arbeitspapier und das Positionspapier fertig-gestellt sein.

Vorbereitet wird auch ein Internetauftritt mit eigenerHomepage (www.leindotter-initiative.de). Wenn dieSeite steht, soll die dringend notwendige Pressearbeitintensiviert werden, da es sich bei der Leindotter-Ini-tiative um ein erklärungsbedürftiges Projekt handele,so die Beteiligten.

Mit Landwirtenim Gespräch bleiben

Am 6. Dezember fand im „Haus der Land- und Ernährungs-

wirtschaft“ des Deutschen Bauernverbandes e.V. in Berlin der

bereits 16. Runde Tisch „Imker - Landwirtschaft - Industrie“

statt. Die Imkerschaft vertraten D.I.B.-Präsident Peter Maske

und Annette Seehaus-Arnold vom DBIB. Weiter nahmen an der

Sitzung Vertreter der Bieneninstitute, des Bundeslandwirt-

schaftsministeriums (BMEL), des Bundesinstitutes für Risikobe-

wertung (BfR), des Bauernverbandes (DBV) und des

Industrieverbandes Agrar (IVA) sowie der Union zur Förderung

von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (ufop) teil.

Von Seiten des Bauernverbandes wurde eingangs er-wähnt, dass die Landwirtschaft in 2018 sehr unter derTrockenheit gelitten habe, das Bienenjahr hingegengrößtenteils normal verlaufen sei. Folgende Punktewurden in der Sitzung diskutiert:

Deutsches Bienen-Monitoring (Dr. Annette Schroeder, Landesanstalt für Bienenkunde Hohen-

heim)

- 2017/2018 normale Überwinterung mit moderater Varroabelastung, Prognosen von 15 % bestätigtensich.

- Herbst 2018 ca. 4 Milben pro 100 Bienen, daherwird für 2018/2019 wieder ein Verlust von ca. 15 %erwartet. Es herrschten gute Bedingungen für späteSommerbehandlung.

- Virenbelastung hängt eng mit der Varroabelastungzusammen.

- 2018 in Süddeutschland späte Waldtracht - führteoffensichtlich zum Chronischen BienenparalyseVirus (schwache Völker, zitternde Bienen, teilweisesterben die Völker).

- Seit 2017 Fallen für Kleinen Beutenkäfer aufge-stellt, bisher ohne Funde.

- Rückstandsanalysen Bienenbrot 2017:In 97 % der Proben wurden Wirkstoffe - meistFungizide - nachgewiesen. 23 % der Proben wiesenmindestens zehn Wirkstoffe auf.

- 2017 war Raps wichtige Trachtpflanze (18,7 % vom Honigertrag).

Dropleg-EinsatzHier wurde von den Beteiligten der bisher viel zu ge-

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ringe Einsatz der Dropleg-Technik diskutiert. D.I.B.und ufop forderten das BMEL erneut auf, sich für dieKappung des Mindestfördervolumens in den Bundes-ländern einzusetzen, damit diese Landwirten die Um-rüstung der Technik ermöglichen. Außerdem wurdeangemerkt, dass die Hersteller zu wenige Anlagenproduzieren, da nur in Deutschland ein Markt bestehe.Das BMEL will eine Innovationsförderung für Her-steller ermöglichen.

Ergebnisse der Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen im JKI(Dr. Jens Pistorius, Institut für Bienenschutz)

2017: 200 Proben von129 Imkern mit 1.056 Völkern.2018: Bisher nur 78 Proben von 78 Imkern mit 778

Völkern.Rückstände, die in den toten Bienen gefunden wur-den, stammten von Phosmet, Imidacloprid, Thiame-toxam, Chlorpyriphos u. a., aber auch von Biozid-Wirkstoffen (z. B. Wespenspray). Dr. Pistorius wies darauf hin, dass für die AnalysenPflanzenproben wichtig seien, da die Imker in denmeisten Fällen nicht wüssten, woher die Schädigungstammen könne.

„Energie aus der Prärie“(Kornelia Marzini, LWG Veitshöchheim

Wir berichteten über das Projekt bereits in D.I.B. AK-TUELL 4/2018, Seite 11.Auf Vorschlag des D.I.B. wurde dieser Punkt in dieTagesordnung aufgenommen. Der Prärie-Pflanzen-Mix erbringt sehr viele Öko-Leistungen und ist imHinblick auf den fortschreitenden Klimawandel vonBedeutung. Die Methanausbeute bei der Energiege-winnung beträgt im Vergleich zu Mais zwar nur ca. 60% - ist aber viel weniger aufwendig. Reguläre Brachemischungen haben bei Klimawandelim Juli keine Blüte mehr. Anders ist dies bei Prärie-pflanzen aus Nordamerika. Der Prärie-Pflanzen-Mix hat zudem eine hohe Ak-zeptanz bei Wildbienen. Derzeit sind folgende Modelle in der Erprobung:„Hanf-Mix“ Blüte von März bis Ende Juli,„Prärie-Mix“ Blüte von Juni bis Oktober undNachblüte vom „Hanf-Mix“ im August/September.Dies wäre ein großer Vorteil für die Imkerei, da eswegen des Trachtbandes nicht zur Räuberei käme.

Eine Diskussion müsse zum Thema mit dem Naturschutzgeführt werden, der den gezielten Anbau von Neophy-ten kritisch sieht. Das entsprechende Saatgut kann inDeutschland hergestellt werden. Dies wäre ein zusätzli-ches Standbein für Betriebe.

F.R.A.N.Z.-ProjektSteffen Pingen - DBV gab einen Zwischenbericht zumProjekt. Wir berichteten darüber in D.I.B. AKTUELL1/2018, Seite 42.

Bestäubungs- und Trachtbörse(Info-App für Landwirte und Imker)(Prof. Dr. Werner von der Ohe, LAVES-Institut für Bienenkunde

Celle)

Wir berichteten mehrfach in D.I.B. AKTUELL, zuletzt in2/2018, Seite 32, über das Projekt, das 2017 begonnenwurde.

Urteil zu den neuen Züchtungsmethoden(Dr. Katja Börgermann, DBV)

Wir berichteten hierzu in D.I.B. AKTUELL 4/2018,Seite 15 f. In Europa wird es die Anwendung aufgrunddes gefällten Urteils wohl nicht geben. Aber es bestehenderzeit mehr Fragen als Antworten, z. B. zu Importen(keine Kennzeichnung, nicht überprüfbar).

Winterraps-Aussaat 2019(Dr. Manuela Specht, ufop)

Eine Befragung unter 4.400 Landwirten mit mindestens20 Hektar bewirtschafteter Fläche ergab, dass ein flä-chendeckender Anbaurückgang zu verzeichnen ist. Ca. 5 % bauen Raps neu an, 18 % gehen vom Raps weg.Gründe für den Rückgang sind fehlender Regen, dielangfristige Änderung der Fruchtfolge, die Unzufrieden-heit mit dem Rapsertrag durch fehlenden, wirksamenPflanzenschutz oder der Preis. Ein Grund, den Landwirte nannten, Raps neu anzubauen,war die Fruchtfolge. Die Anbaumenge von Raps wird 2019 unter 900.000 haliegen.

Der nächste Runde Tisch ist am 04.12.2019 geplant.

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Tauziehen um Agrarförder-leistungen geht weiter

Am 4. Dezember fand beim Bundeslandwirtschaftsministerium

(BMEL) in Berlin das dritte Arbeitstreffen „Landwirtschaft und

Umwelt“ im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik GAP nach

2020 statt. (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL 3/2018, Seite 3

f.) Das BMEL hatte dieses Mal dazu 27 Verbände und das Thü-

nen-Institut eingeladen.

D.I.B.-Präsident Peter Maske war als Vertreter der Im-kerverbände anwesend.Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens begrüßtedie Teilnehmer, ebenso die über Videokonferenz zu-geschaltete Arbeitsgruppe GAP des BMEL. Man ar-beite im Ministerium mit Hochdruck an Vorschlägen,so Aeikens. Ob allerdings vor den Neuwahlen des eu-ropäischen Parlamentes 2019 noch Entscheidungenfielen, sei derzeit fraglich. Ziel des BMEL sei dieDurchsetzung von mehr Umweltaspekten bei gleich-zeitiger Stärkung der Landwirtschaft und Senkung derBürokratie. Die Erstellung des Strategieplanes derBundesregierung werde bei den föderalen Bedingun-gen in Deutschland sehr schwierig. Außerdem werden der EU insgesamt ca. 17 Mrd. Euroweniger für die Agrarförderung zur Verfügung stehen.Man sei trotzdem bemüht, möglichst viele der einge-reichten Vorschläge zu berücksichtigen.Vom BUND wurde kritisiert, dass das BMEL sich inBrüssel zu wenig für deutsche Belange einsetze. An-dere Länder hätten bereits ihre Vorschläge eingereicht.Aeikens erwiderte zu den Vorwürfen, Deutschland seizwar das größte Land und der stärkste Zahler, dochman müsse taktisch klug vorgehen, um möglichst vielzu erreichen. Nicht durchsetzbare Vorschläge nütztennichts. Mit der „Hau-Ruck-Methode“ lasse sich beider EU nichts erreichen. Ein weiteres Arbeitstreffenist für Ende Februar 2019 geplant.

Aus den Regionen

Auch 2018 wieder qualitativ hochwertigsten Honig erzeugtKlaus Stute, Vorsitzender des Kreisimkervereins Bri-lon, freute sich sehr, als er das Ergebnis der Honig-prämierung des Landesverbandes Westfälischer undLippischer Imker e.V. erfuhr. Denn 26 Honige vonImkereien aus den dem Kreisverein angeschlossenenVereinen erhielten 19-mal das Prädikat Gold, 6-malSilber und 1-mal Bronze. Damit steht für ihn fest:„Auch 2018 haben wir Spitzenqualität erzeugt.“ Dasbedeutet für Stute: „Der Honig schmeckt so, wie erseiner trachtmäßigen Herkunft entspricht. Er ist sau-ber, unverfälscht, schonend gelagert und abgefülltsowie was- serarm. Und was drauf steht, ist auchdrin.“ Auch eine einwandfreie Aufmachung gehöreselbstverständlich dazu.Stute weiß: „Honig von unseren Imkern bedeutetNatur, Regionalität und Heimat. So vielfältig wieLandschaft, Klima, Boden und Pflanzen, so reichhal-tig und vielfältig sind auch die Honige. Jede Regionbietet diese Vielfalt und garantiert deshalb auch re-gionalen Genuss abseits jeder Massenware. Genausolche Qualitätslebensmittel suchen Genießer heut-zutage immer mehr.“Besonders erfreulich war es, dass das junge Vereins-mitglied Johannes Kinold aus Giershagen mit seinemvorgestellten Honig den Sonderpreis des Landesver-bandes für den besten Jungimker in der Altersgruppe12 bis 18 Jahre erhielt.

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Die Mitglieder des KIV Brilon freuten sich sehr über ihre guten Ergebnisse bei der Honig-prämierung. Foto: Klaus Stute

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Memminger Stadtbienen 2018So lautet der Titel eines Projekts, das von den Stadt-werken Memmingen ins Leben gerufen wurde undvom Bienenzuchtverein Memmingen unterstützt undbegleitet wird. Ziel dieser beispielhaften Kooperationvon Kommune und Imkerverein war es, die Lebens-grundlagen für Wild- und Honigbienen vor Ort zu ver-bessern und die imkerliche Ausbildung zu fördern.Die Resonanz war beachtlich. 30 Interessierte Jung-imker meldeten sich zu einem halbjährigen Anfän-gerkurs an, der gemeinsam mit dem IV Laubenerfolgreich durchgeführt wurde. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde die Öffentlich-keit aufgerufen, Blühflächen anzulegen.

Blühflächen statt Einheitsrasen Foto: M. Credico

Dazu konnte man geeignetes Saatgut erwerben, dennAugenweide ist nicht unbedingt Bienenweide. Ver-eine, Organisationen, Wohnungsbaugenossenschaften,die Stadtgärtnerei und viele Bürger beteiligten sichund verwandelten vormals sterile Rasenflächen in blü-hende Zonen. Schulen und Kindergärten bauten Nist-hilfen und ließen sich über die Lebensansprüche vonWildbienen informieren. Eine Prämierung Memmin-ger Honige machte auf die Vorzüge regionaler Pro-dukte aufmerksam. Auch für die kommenden Jahre sind ähnliche Aktio-nen zur Verbesserung der Nahrungs- und Lebensver-hältnisse von Bienen geplant. Weitere Partner zurGestaltung naturnaher Flächen sollen dazu gewonnenwerden, denn Wildbienen brauchen ein eng vernetztesBlühangebot. Der Vorsitzende des BZV Memmingen,Dr. Hans- Martin Steiger, dankte den Leitern derStadtwerke Peter Domaschke und Marcus Geske fürdas erfolgreiche erste Projektjahr.

5. Bayerisches Honigfest in EichstättDas Alte Stadttheater Eichstätt war am 4. NovemberSchauplatz einer außergewöhnlichen Veranstaltung. Inihm fand das vom Landesverband Bayerischer Imker or-ganisierte fünfte bayerische Honigfest statt, auf demneben Fachvorträgen und verschiedenen Ständen Honigeaus ganz Bayern prämiert, ausgestellt, verkostet und ver-kauft wurden. Imker und Verbraucher konnten sich da-von überzeugen, dass nicht nur das jeweilige Nektaran-gebot, das Wetter, der Bienenstandort und der Schleu-derzeitpunkt über Geschmack und Konsistenz des Honigentscheiden, sondern auch der Imker im hohen Maße mitseiner sachkundigen Behandlung entscheidenden Anteilan der Qualität des Honigs hat.

Die Bayerische Honigkönigin und die Honigprinzessin kamen nach Eichstätt. Foto: Ammon

Für die Vorträge über die Wertigkeit des Honigs in dermenschlichen Ernährung und die gesundheitliche Wir-kung waren Dr. Ingrid Illies, stellvertretende Leiterin desInstitutes für Bienenkunde und Imkerei Veitshöchheim,sowie der Fachberater für Bienenkunde und Imkerei derRegierung von Oberbayern, Arno Bruder, angereist.

Schulimkereitag in Sachsen-AnhaltAm 26. Oktober war es soweit: Die Sekundarschule„Thomas Mann“ lud zum 3. Tag der Schulimkerei Sach-sen-Anhalt ein. 14 Schulen, Einrichtungen und geladeneGäste, z. B. aus Politik und Landwirtschaft, aus ganzSachsen-Anhalt kamen nach Dardesheim, um sich beiinteressanten Vorträgen und Gesprächen zu informierenund auszutauschen. Dass das Thema „Bienen in der Schule“ von allgemei-nem Interesse ist, zeigte das Medieninteresse. Sowohl inder Tagespresse als auch im MDR-Fernsehen wurde be-

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richtet. Das freute besonders die Schüler, deren Arbeitdamit in der Öffentlichkeit Anerkennung fand. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Enrico Kretz-schmar, Obmann für Jugendarbeit und Weiterbildungdes Imkerverbandes Sachsen-Anhalt, der mittlerweileacht Schulimkereien im Land betreut. Er wünschtsich, dass sich weitere Imker finden, die helfen, neueSchulimkereien zu gründen, damit einerseits das In-teresse an der Bienenhaltung frühzeitig geweckt wird.Aber noch viel wichtiger sei es, Kinder an das ThemaBienen und deren Bedürfnisse heranzuführen, so E.Kretschmar. Er sieht sich als Multiplikator, der seinegesammelten Erfahrungen gerne weitergibt. „So mussdas Fahrrad nicht noch einmal erfunden werden.“

Mit großem Eifer arbeiten die Schüler in den Bienen-AG´s. Foto: E. Kretschmar

Denn das Interesse, eine Schulimkerei, Bienen-AGoder sogar Schülerfirma zu gründen, ist vielerorts da,aber Probleme wie, z. B. die Suche nach geeignetenStellplätzen für Bienen, Versicherungs- und Finanzie-rungsfragen oder die richtige Anlage von Bienenwei-deflächen, hält viele noch davon ab und kann nur mitHilfe und Unterstützung der Fachleute gelöst werden.Eines steht aber fest. Den 4. Tag der Schulimkereiwird es in Sachsen-Anhalt 2019 in Salzwedel geben.

Nachhaltiger Bildungsraum SchulimkereiRund 100 Kilogramm Frühtracht-, Sommerblüten-und Waldhonig erntete die Schulimkerei der Berufs-bildenden Schule Einbeck in ihrem erst zweiten Jahrmit zwei Bienenvölkern. Sie ist die erste Schulimkerei im Landkreis Northeimund nicht nur für die Betreuung von Honigbienen zu-ständig, sondern es wurden Hochbeete bienenfreund-

lich gestaltet und Nisthilfen für Wildbienen auf demSchulgelände angebracht.Auf ihre Arbeit sind die Schüler sehr stolz. Deshalbgewährten sie am 22.08.2018 gemeinsam mit Mit-gliedern des Imkervereins Einbeck, die die Schulim-kerei fachlich betreuen, bei einem offenen Nach-mittag Interessierten jetzt erstmals Einblicke in dieArbeit mit den Bienen. Das vielseitige Programm mit Imkereiführung, Prä-sentationen und Kinderprogramm lockte viele Besu-cher an. Auch das Honigschleudern in dem, dank derBINGO-Umweltstiftung, bestens ausgestatteten Ho-nigraum der Schulimkerei war für viele ein Highlightder Veranstaltung.

Der Honig der Schulimkerei kam bei Besuchern bestens an. Foto: Kleinhans

Vereinsvorsitzender Günter Kleinhans sieht in der Ar-beit nicht nur einen ökologischen, sondern in ersterLinie einen pädagogischen Beitrag für die Artenviel-falt. Der Verein hofft außerdem, über diese Maß-nahme noch weitere junge Mitglieder hinzuzuge-winnen.

Jeder Quadratmeter zähltIm Rahmen des Sonderprogramms des Landes zurStärkung der biologischen Vielfalt startete das Pro-jekt Blühende Naturparke dieses Jahr und lässt diesieben Naturparke Baden-Württembergs aufblühen.Hintergrund des Projekts ist der drastische Rückgangder Insekten infolge von Nahrungsquellen- und Le-bensraumverlust durch intensive Bodennutzung.Durch das Projekt wurden in Baden-WürttembergsNaturparken insgesamt schon rund 500 Flächen mitstandortangepassten, regionalen und mehrjährigen

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Wildblumensamen eingesät und anschließend ökolo-gisch gepflegt (Foto).Das Projekt richtet sich an alle Flächenbesitzer wieStädte und Gemeinden, Unternehmen, Landwirte oderPrivatleute. Zur Vorbereitung laden die Projektmitar-beiter in den Naturparken und überregional regelmä-ßig zu Fachveranstaltungen ein, nehmen Flächenmel-dungen entgegen und beraten die Flächenbesitzer undGemeinden vor Ort zur Vorbereitung und Pflege derBöden. Die Einsaaten werden, wenn möglich, mitKindergärten und Schulklassen organisiert.Das Land Baden-Württemberg hat sich mit dem „Son-derprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt“zum Ziel gesetzt, den Artenreichtum in Schutzgebie-ten, aber vor allem in der vom Menschen genutztenKulturlandschaft, zu stärken. Im Rahmen dieses Son-derprogramms wird das Projekt „Blühende Natur-parke“ vom Land in den Jahren 2018 und 2019 mit370.000 Euro unterstützt. Im Zuge dessen wird es zu einem gemeinsamen Projekt aller sieben Naturparke. DerNaturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat mit seiner Projektgruppe Blühende Naturparke hierfür die Federführungübernommen. Infos unter www.bluehende-naturparke.de. Das Projekt leitet Manfred Kraft, Obmann für Bienenweide des Lan-desverbandes Badischer Imker.

biologische Vielfalt und Partnerschaften in der Natur.Unter dem Motto „Ackern für die Vielfalt: Teamarbeit inund mit der Natur“ sollen Kinder und Jugendliche ver-stehen, was biologische Vielfalt eigentlich bedeutet undwarum eine Vielfalt an Kulturpflanzen so wichtig für un-sere Landwirtschaft und unsere Ernährung ist. Darum geht’s dieses Mal. Schülerinnen und Schüler sol-len Artenreichtum auf den Äckern erkennen und natürli-che Partnerschaften in der Landwirtschaft entdecken.

Wer Lust hat, sich am Wettbewerb zu beteiligen oder sichinformieren will findet alles dazu im Internet unterwww.ECHTKUH-L.de.

IMYB-Austragungsort für 2020 steht festAm 17. September hat der Slowenische ImkerverbandBAS bekannt gegeben, dass er das 11. InternationaleJungimkertreffen IMYB 2020 in Ivanča Gorica/Slo-wenien ausrichten wird, dem Ursprungsort der Kärnt-ner Biene. Slowenien hat nach eigner Aussage Erfahrung mit derAusrichtung internationaler Veranstaltungen. So trägtdas Land bereits seit über 40 Jahren Wettbewerbe zwi-schen jungen Imkern aus. Daher ist es das Ziel der Ver-anstalter, dass 50 Länder am IMYB 2020 teilnehmen.

„ECHT KUH-L!“ widmet sich der biologischen VielfaltDer bundesweite Schülerwettbewerb des Bundesminis-teriums für Ernährung und Landwirtschaft startet ineine neue Runde. Im Schuljahr 2018/2019 geht’s um

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Für junge Imker

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Teilnehmer für nationales Jungimkertreffen 2019 gesucht

Vom 10.05. - 12.05.2019 veranstaltet der Deutsche Imkerbund das 6. Nationale Jungimkertreffen. Für die Ausrichtung hat sich dieses Mal der Landesverband Sächsischer Imker e.V. bereit erklärt.

Austragungsort wird die Naturherberge in Affalter im Erzgebirge sein. Mehr Informationen über den Veranstaltungsort unter

http://www.naturherberge.de/dokumente/herberge.php.

Das dreitägige Treffen dient in erster Linie dem Kennenlernen, Austausch und Vernetzenvon Jugendlichen, die sich in Ihrer Freizeit oder der Schule mit Bienen beschäftigen.

Jeweils ein Team aus drei Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren aus jedem Imker-/Lan-desverband kann mit einem Betreuer am Treffen teilnehmen, also maximal 19 Teams (57 Jugendliche).

Auch der imkerliche Wettbewerb wird wieder durchgeführt, der neben theoretischem Wissenauch praktisches Können verlangt.

Die Kosten für die Teilnahme am nationalen Jungimkertreffen werden durch den D.I.B. übernommen.

Teilnahmebedingungen:- Alter zwischen 13 und 17 Jahren- gute imkerliche Fachkenntnisse- Es können sich nur Gruppen aus drei Jugendlichen (z. B. Bienen-AG´s, Jungimkergruppen,

junge Imker eines Vereins usw.),keine Einzelpersonen, bei den Landesverbänden bewerben.

- Es muss ein geeigneter erwachsener Betreuer zur Verfügung stehen, der bereit ist, die Jugendgruppezu begleiten.

- Die Teams, die sich bewerben, müssen die Möglichkeit haben, am 10. Internationalen Jungimker-treffen IMYB (03. - 07.07.2019) in Banská Bystrica/Slowakei teilzunehmen.Daher sind englische Sprachkenntnisse von Vorteil.

Interessenten können sich bis zum 28. Februar 2019

beim jeweils zuständigen Imker-/Landesverband schriftlich bewerben.Diese müssen ihre Anmeldung bis zum 31.03.2019 beim D.I.B. einreichen.

Anschriften der Imker-/Landesverbände unter http://www.deutscherimkerbund.de/151-Adressen_deutsche_Imker_und_Landesverbaende

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Literaturtipps

Von Menschen und Bienen

Das Herzensprojekt der Redaktion des Deutschen Bie-nen-Journals (dbj) ist fertiggestellt. Was eigentlichmehr durch Zufall begonnen hat, ist zu einem fantas-tischen Bildband mit interessanten und informativenGeschichten rund um Bienen und die Imkerei gewor-den. Denn bei der Vorbereitung des 25-jährigen Jubi-läums, das das dbj im letzten Jahr feierte, sichtete manunzähliges Fotomaterial, das sich im Laufe der Jahreangesammelt hatte und nie veröffentlicht wurde.Dabei entstand die Idee zum jetzt erschienenen 160-seitigen Bildband (ISBN 978-3-9809218-6-2) mit be-sonderen Aufnahmen und 20 spannenden Geschich-ten, die die ganze Vielfalt der Imkerei in Deutschlandund international widerspiegeln. Das gebundene Buch (Bestellnummer 14030) im For-mat 30 x 30 cm kostet 34,90 € und ist zu beziehenunter www.bienenjournal.de, E-Mail [email protected], Tel. 030/46406-111.

Süßes Leben - Die Bienen Der Honig Der GenussInteressantes über Bienen und Honig erfährt der Leserin dem kleinen Kochbuch des Wemaprint Give away-Kochbuchverlages. Neben 34 Rezepten enthält das 11 x 11 cm große, 96-seitige Büchlein Informationen zur Entwicklung derImkerei, der Biologie der Bienen, deren Lebensbe-

dingungen und natürlich zu den Bienenprodukten. Das Büchlein eignet sich als Zugabe z. B. beim Honig-verkauf, in Geschenkkörben oder bei Messen. Es ist inzwei Varianten erhältlich, entweder als Hard- oder Soft-cover. Bei Abnahme ab 500 Stück kann auf der Rückseite Wer-bung eingedruckt und ab 1.000 Stück ein eigener Um-schlag gestaltet werden. Ab 50 Stück erhält man das passende Holz-Verkaufsdis-play (5,-- Euro) kostenlos dazu. Die Preise des Buchesliegen gestaffelt nach Abnahmemenge zwischen 0,90Softcover/1,75 Hardcover und 1,45 Softcover/2,35 Hard-cover € zzgl. 7 % MwSt.Informationen zu den genauen Staffelpreisen und Be-stellungen bei Wemaprint, Tel. 07843/9956307, E-Mail [email protected].

Kochen mit HonigDer Präsident des Österreichischen Imkerbundes, JohannGruscher, ist Autor dieses 127-seitigen Kochbuches, dasim Leopold Stocker Verlag Graz erschienen ist. Der aus-gebildete Honigsensoriker und begeisterte Imker erläu-tert wissenswerte Fakten zu Honig, seine gesundheit-lichen Vorzüge und seine Verwendung in der Küche und

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beweist aufs Neue:Honig als Zutat isteine Bereicherungbeim Kochen undBacken. Die Zucker-bestandteile karamel-lisieren und sorgensowohl bei süßen alsauch pikanten Ge-richten für einen be-sonderen Geschmack.Zum Gelingen derRezepte dürfte fürdeutsche Leser be-

sonders die Seite 14 wichtig sein, auf der verwendeteBegriffe vom Österreichischen ins Deutsche übersetztsind. Das Buch (ISBN 978-3-7020-1749-1) ist durchgän-gig farbig bebildert und kostet 16,90 €.

Hecken und Raine in der AgrarlandschaftSaumbiotope, besondersFeldraine und Hecken,prägen als langgestreckteRandstrukturen die Land-schaft. Sie bieten einerVielzahl von Pflanzenund Tieren, u. a. Insek-ten, Lebensraum. Die 99-seitige Broschüreder Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Er-nährung (BLE) zu die-sem Thema richtet sich

an Landwirtschaft, Beratung und Naturschutz glei-chermaßen, um durch gemeinsames Handeln zum Er-halt und zur Neuanlage von Saumbiotopen bei-zutragen.

Das Heft (ISBN 978-3-8308-1337-8) zeigt, wie mandiese Strukturen anlegen, erhalten und pflegen kannund was dabei zu beachten ist. Es kann auf der Homepage der BLE unter www.ble-medienservice.de kostenlos heruntergeladenwerden oder kostet als gedruckte Broschüre 3,-- €(Bestellnummer 1619).

Für Sie notiert

Weltweite Trauer um Philip McCabe

Am 20. Oktober ver-starb der Präsident der Weltimkerorga-nisation Apimondia,Philip McCabe, nachkurzer Krankheit.Die Amtsgeschäfteleitet derzeit der am-tierende VizepräsidentPeter Kozmus ausSlowenien.

Philip McCabe kam aus Drogheda, einer Kleinstadtim Nordosten Irlands. Dort war er passionierter Imkerin dritter Generation und setzte sich über viele Jahreunermüdlich auf nationaler und internationaler Ebenefür die Bienen ein. Insbesondere warnte er immerwieder vor dem schädlichen Einsatz von Pflanzen-schutzmitteln, den Folgen des Klimawandels und ne-gativen Auswirkungen der grünen Gentechnik. In seiner Eigenschaft als Apimondia-Präsident nahmer im März 2017 an der Internationalen Bienenkon-ferenz in Berlin teil und erläuterte dort den Teilneh-mern sehr eindrücklich seine Positionen zu diesenProblemkreisen.

Großen Anteil hatte Philip McCabe auch an derDurchführung des Apimondia-Kongresses 2005 inDublin. Während dieser Zeit war er Vorstandsmitgliedim Irischen Imkerverband.

Ein weiteres wichtiges Anliegen war Philip McCabestets, jungen Menschen die Imkerei und die Bienennäher zu bringen. So unterstützte er von Anfang andie Entwicklung des Internationalen Jungimkertref-fens IMYB sowie andere Initiativen. Als das IMYB2013 in Deutschland stattfand, begleitete er als Be-treuer das irische Team.

Sein Sohn Aidan, seine Tochter Ciara und seine En-kelsöhne Sam und Ben wollen die Familientraditionder Imkerei in seinem Sinne weiterführen.

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Terminvorschau

Wie in jedem Jahr erhalten Sie heute als Anlage dieVorschau auf ausgewählte Veranstaltungen in denImker-/Landesverbänden und überregional im kom-menden Jahr. Leider melden nicht alle Verbände ihreVeranstaltung pünktlich bis zum Redaktionsschluss.Eine täglich aktualisierte Übersicht erhalten Sie daherauf der D.I.B.-Homepage unter https://deutscherimkerbund.de/Kalender.php?site_id=5.Auf einige Veranstaltungen möchten wir an dieserStelle explizit hinweisen:

Besuchen Sie uns auf der Grünen Woche

In wenigen Wochen wird in Berlin die 84. Internatio-nale Grüne Woche stattfinden, an der sich unser Bun-desverband als Aussteller beteiligen wird. Die Vor-bereitungen laufen in der Geschäftsstelle bereits seiteinigen Monaten. Unser Informationsstand befindetsich wieder im ErlebnisBauernhof (Halle 3.2). Das Motto lautet dieses Mal: „Deutscher Imkerbund -Vielfalt x 3 - Bienen - Pflanzen - Honig“. Wir bekunden damit den Einsatz der Imkerinnen undImker für Honig- und Wildbienen, Pflanzenvielfaltund beste Honigqualität.Die Messe ist für den D.I.B. eine hervorragende Kom-munikationsplattform, um Lobbyarbeit für unsere An-liegen zu leisten. Daher wurden wieder zahlreicheVertreter aus Politik, Landwirtschaft und anderenwichtigen Verbänden und Institutionen zum Gesprächeingeladen. D.I.B.-Geschäftsführerin Barbara Löwerund Präsident Peter Maske werden neun Tage auf derMesse sein.Neben dem Bundesverband wird die Imkerei auch in

anderen Hallen vertreten sein, so z. B. durch den Lan-desverband Brandenburgischer Imker e.V. (Halle 26c),den Imkerverband Berlin e.V. (Halle 26c) oder die FUBerlin mit dem Imkerverein Berlin-Zehlendorf (Halle23a).Daneben werden in den Ausstellungshallen wieder Im-kereien ihr Sortiment anbieten.Informationen zur Messe sind unter https://www.gruenewoche.de/FuerBesucher/veröffentlicht.

Natürliche Vielfalt - Gesunde Bienenlautet das Motto des 28. Apisticus-Tages, der am02./03.03.2019 erstmals im Messe und Congress Cen-trum Halle Münsterland stattfindet. An dem Vortragsfo-rum und der großen Imkermesse für Bieneninteressierteund Imkerinnen und Imker wird sich auch der D.I.B.wieder mit einem umfangreichen Informations- und Ver-kaufsstand beteiligen. Alles Wichtige zur Veranstaltungfindet man unter https://www.apis-ev.de/apisticus-tag-muenster.html.

5. Internationale Öko-Imkereikonferenz

Unter dem Thema „Imkerei und Honigbiene im Span-nungsfeld von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt“werden vom 01. - 03.03.2019 in der Universität Hohen-heim nationale und internationale Experten die verän-derten Rahmenbedingungen der Imkerei, Aspekte zurGesundheit der Honigbienen und zur Apitherapie vor-stellen und diskutieren.Imkerinnen und Imker sind herzlich eingeladen, dieseVeranstaltung zum Erfahrungsaustausch mit Expertenaus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Praxis zu nut-zen. Informationen zum Programm und Anmeldung findenInteressierte unter https://organicapis.uni-hohenheim.de/.

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