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Informationsblatt des Deutschen Imkerbundes e. V. - Ausgabe März 1/2010 Inhalt Neues aus dem “Haus des Imkers” Nachtrag zur Grünen Woche 2 Erweiterte Präsidiumssitzung 6 Erstes Treffen der Rechtsobleute 10 Herzliche Glückwünsche 11 Honigobleutetagung 11 In eigener Sache 15 Aktuelle Berichte Erinnerung an Ferdinand Gerstung 19 Infos zur Loskennzeichnung 20 Aktuelle Entwicklung Gentechnik 21 BVL informiert 23 Apisticus 2010 verliehen 24 NBL informiert 25 Aus den Regionen 25 Für Sie notiert Immer weniger Streuobstanlagen 28 Ausbildung zum Fachwart für Obst und Garten 28 Weniger Pflanzenschutzmittelrückstände 29 Schwarmbörse eingerichtet 29 Euroblatt neues Ökosiegel 29 Fakten und Trends Bio-Markt 30 Mit Heimathonig.de erfolgreich vermarkten 30 Literaturhinweise 31 Veranstaltungsvorschau 31 Beilagen Bestellformulare Werbemittelpaket Infoblatt Michelstädter Bienenmarkt Fragebogen Völkerverluste Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e. V. (D.I.B.) Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B. Copyright: Deutscher Imkerbund e. V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009, Internet: www.deutscherimkerbund.de E-Mail: [email protected] , [email protected] Titelfoto (P. Friedrich): An der traditionellen Imker-Podiumsdiskussion auf dem ErlebnisBauernhof anlässlich der IGW Berlin nahmen teil (v. l. n. r.): P. Maske, Dr. I. Braune, S. Beckedorf, Dr. M. Piehl, Dr. C. Künast und Dr. R. Büchler. Bitte informieren Sie sich regel- mäßig auf unseren Internetseiten www.deutscherimkerbund.de . Dort finden Sie alle aktuellen wichtigen Mitteilungen!

Erstes Treffen der Rechtsobleute - deutscherimkerbund.de · DEUTSCH RIMK B N .V APIMONDIA 2 D.I.B. AKTUELL 1/2010 IGW war die Mühe wert Am 24. Januar schloss die 75. In-ternationale

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Informationsblatt des Deutschen Imkerbundes e. V. - Ausgabe März 1/2010

InhaltNeues aus dem “Haus des Imkers”Nachtrag zur Grünen Woche 2Erweiterte Präsidiumssitzung 6Erstes Treffen der Rechtsobleute 10Herzliche Glückwünsche 11Honigobleutetagung 11

In eigener Sache 15

Aktuelle BerichteErinnerung an Ferdinand Gerstung 19Infos zur Loskennzeichnung 20Aktuelle Entwicklung Gentechnik 21BVL informiert 23Apisticus 2010 verliehen 24NBL informiert 25

Aus den Regionen 25

Für Sie notiertImmer weniger Streuobstanlagen 28Ausbildung zum Fachwart für Obst und Garten 28Weniger Pflanzenschutzmittelrückstände 29Schwarmbörse eingerichtet 29

Euroblatt neues Ökosiegel 29Fakten und Trends Bio-Markt 30Mit Heimathonig.de erfolgreich vermarkten 30

Literaturhinweise 31

Veranstaltungsvorschau 31

BeilagenBestellformulare Werbemittelpaket Infoblatt Michelstädter BienenmarktFragebogen Völkerverluste

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e. V. (D.I.B.)Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.Copyright: Deutscher Imkerbund e. V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3,Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009, Internet: www.deutscherimkerbund.deE-Mail: [email protected], [email protected]

Titelfoto (P. Friedrich):An der traditionellen Imker-Podiumsdiskussion auf dem ErlebnisBauernhofanlässlich der IGW Berlin nahmen teil (v. l. n. r.): P. Maske, Dr. I. Braune,S. Beckedorf, Dr. M. Piehl, Dr. C. Künast und Dr. R. Büchler.

Bitte informieren Sie sich regel-

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IGW war die Mühewert

Am 24. Januar schloss die 75. In-ternationale Grüne Woche Berlinihre Türen. Wieder kamen über400.000 Besucher, um Produkteund Leistungen der 1.600 Aus-steller der Ernährungs- und Land-wirtschaft aus 56 Ländern zu se-hen und zu schmecken.„Der D.I.B. schaut zufrieden aufzehn anstrengende, aber erfolgrei-che Messetage zurück. Die GrüneWoche fordert gewaltig, jedoch istdieser Aufwand unbedingt auchzukünftig notwendig“, zog Präsi-dent P. Maske, der selbst siebenTage an der Messe teilnahm, seinFazit.Der Bundesverband hatte nebendem Imkerverband Berlin e. V.,der Freien Universität Berlin undmehreren Imkereibetrieben bereitszum zehnten Mal einen eigenenInformationsstand auf dem Erleb-nisBauernhof in Halle 3.2, dervom Deutschen Bauernverbandinitiiert wird. Auch in diesem Jahrkonnte sich der D.I.B. in seinerPräsentation steigern, obwohl dieBedingungen für die Organisationweitaus schwieriger waren als inden Vorjahren. Trotz besonderer Wetterbedingun-gen für die Aussteller beim Auf-bau öffnete die Messe pünktlichihre Tore für die Besucher. Aufdem Berliner Messegelände fielseit den 80iger Jahren die größteSchneemenge. Rund 30.000 Ku-bikmeter Schnee mussten geräumtwerden, damit die Ausstellungs-hallen frei befahrbar wurden.An allen Ausstellungstagen warenPräsident Maske oder Geschäfts-

führerin Barbara Löwer anwe-send, um die Messe als Kommu-nikationsplattform zu nutzen. Inallen Gesprächen mit Politikernund Vertretern anderer Organisa-tionen standen in diesem Jahr dieBereiche Bienengesundheit undPflanzenschutz, Verbesserung derTrachtbedingungen, Verbesserungder Zusammenarbeit mit denLandwirten und Grüne Gentech-nik im Mittelpunkt. Besondersglücklich ist der Verband darüber,dass sich viele Gespräche auf derIGW mittlerweile zur guten Tradi-tion entwickelt haben. Der Erfolg dieser Lobbyarbeitlässt sich an folgenden Zahlenmessen:• 17 Gäste aus der Europa- und Bun-

despolitik

• 10 Gäste aus den Länderministerien

(darunter 8 Minister)

• 10 Gäste des Deutschen Bauernver-

bandes und dessen Landesverbänden

• 16 Gäste aus Organisationen/Institu-

tionen

• 3 Gäste aus dem Bundesministerium für

Ernährung, Landwirtschaft und Ver-

braucherschutz

• 6 Vertreter der Imker-/Landesverbände

• 5 Vertreter anderer Imkerorganisationen

Der D.I.B.-Einladung folgten u. a.BundeslandwirtschaftsministerinIlse Aigner, die für die Imkereizuständigen Minister der LänderMecklenburg-Vorpommern,NRW, Niedersachsen, Saarland,Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schles-wig-Holstein, Thüringen, Mitar-beiter des BrandenburgischenLandwirtschaftsministeriums so-wie Mitglieder des Ernährungs-und Umweltausschusses des Bun-des und der Landwirtschaftskom-

mission des Europäischen Parla-mentes. Den im vergangenen Jahr be-gonnenen Dialog mit den Land-wirten auf Bundesebene setzte derD.I.B. in Berlin fort, indem dieBauernpräsidenten der Länder Ba-den-Württemberg, Bremen, Ham-burg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bran-denburg und Mecklenburg-Vor-pommern zu Gesprächen kamen.P. Maske meinte dazu: „Unser Bestreben ist es, dassLandwirte und Imker wirklichePartner werden, ihren Dialogintensivieren und diese Bemühun-gen von der Politik unterstütztwerden. Wir Imker unterstützendie Landwirte bei der Ertrags-erzielung. Die Landwirte schaffenzu einem großen Teil die Lebens-bedingungen für unsere Bienen.Für diese Wechselbeziehung mussein gegenseitiges Verständnis bisin die Kreisebenen geschaffenwerden. Wir werden weiter daranarbeiten, dass sich die für die Im-kerei zuständigen Minister, Bau-ernpräsidenten, aber auch die Im-ker-/Landesverbandsvorsitzendenhier zum Gespräch unter unseremDach zusammenfinden.“Auch die diesjährige Podiums-diskussion (Titelfoto) stand unterdem Motto „Imker und Landwirt –Partner im Naturhaushalt“. In einer einstündigen Diskussions-runde beantworteten fünf Fach-leute aus Politik, Wissenschaft,Landwirtschaft und Imkerei derChefredakteurin des DeutschenBienen Journal, Silke Beckedorf,Fragen wie: Welche Bedeutunghat die Bestäubungsleistung derHonigbiene vor dem Hintergrund

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der steigenden Nachfrage nachNahrungsmitteln und wie kann dieBienenernährung und –vitalitättrotz der veränderten Bedingun-gen gesichert werden?Dr. Ralph Büchler, Leiter desBieneninstitutes Kirchhain, beton-te, dass ein Drittel aller für dieErnährung bedeutenden Lebens-mittel auf Bienenbestäubung an-gewiesen und zehn Prozent desweltweiten landwirtschaftlichenProduktionswertes auf diese Be-stäubung zurückzuführen sind. Erwarnte davor, die Augen vor demWandel in der Landwirtschaft mitdem Fehlen blühender Wiesen undintensiv bewirtschafteter Nutzflä-chen ohne Begleitkraut zu ver-schließen, durch den eine Extrem-situation für Bienen entstanden istund für die dringend eine Kom-pensation geschaffen werdenmuss. „Auch die guten Beispielevon öffentlichen Blühflächen inKommunen dürfen nicht von dendramatischen Veränderungen inder Landwirtschaft ablenken. Esgibt zwar eine Reihe an Förder-maßnahmen, die bisher jedoch demökologischen Aspekt zu wenigBeachtung schenken und die Poli-tik ist gefordert, dies zu ändern“,so Büchler. Dr. Ingo Braune vomBundesministerium für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Ver-braucherschutz sagte, dass die Pro-bleme im Ministerium erkannt wor-den sind und man mit der Instal-lierung von mehreren Arbeitskrei-sen im letzten Jahr auf einem gutenWeg zum intensiven Dialog sei.„Die Zusammenarbeit kann manjedoch nicht von oben verordnen.Die Entscheidungen werden aufLänderebene getroffen und man

kann die Landwirte nicht per De-kret zwingen, sondern nur Anreizeschaffen, die in die betrieblichenAbläufe hineinpassen“, so Braune.Dr. Martin Piehl vom Landesbau-ernverband Mecklenburg-Vorpom-mern bestätigte dies. Man könnedie Landwirte jedoch motivieren,Lücken auszufüllen. Dies zeigeauch die bisher einzigartige Förder-richtlinie im Land Mecklenburg-Vorpommern, bei der Landwirteund Imker an einem Strang ziehenund so die Bienenernährung bis inden Herbst sichern. „Ich möchtealle Landwirte und Imker dazu auf-rufen, aufeinander zuzugehen undzu reden, anstatt Feindbilder auf-zubauen“, schloss Piehl seinen Bei-trag.D.I.B.-Präsident Peter Maske siehtauch in der Forschung weiterenHandlungsbedarf und forderteunter anderem auf dem Weg derZulassung von Pflanzenschutzmit-teln eine Untersuchung auf Bie-nenvolkverträglichkeit. „Mir ist be-

wusst, dass ein vermarktungsfähi-ges Erzeugnis heute nur durchPflanzenschutz erzielt werdenkann. Jedoch darf dieser nicht zuLasten unserer Bienen gehen“, hobMaske hervor.Professor Dr. Christoph Künast,Industrieverband Agrar e. V., ant-wortete, dass durch den Pflanzen-schutz ein Spannungsbereich zwi-schen Landwirtschaft und Imkereivorhanden ist, den man nicht igno-rieren kann, ihn aber aufnehmenund ausdiskutieren muss. Außerdem erklärte er: „Für dieForschung brauchen wir konkreteZahlen und Fakten, um politischerfolgreich vorgehen zu können.Hier sehe ich noch Defizite.“

Impressionen vom D.I.B.-Stand

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- Messeimpressionen - - Messeimpressionen - Fotos: P. FriedrichFotos: P. Friedrich

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Fazit aller Beteiligten an der vonvielen Imkerinnen und Imkernverfolgten Diskussion war, dassLandwirte und Imker heute mehrdenn je als Partner fungieren müs-sen und deshalb der Dialog aufallen Ebenen unerlässlich ist.„Alle die Verantwortung tragen,haben die Diskussion eröffnet. Esliegt an uns, etwas daraus zumachen“, so der Aufruf des Präsi-denten zum Abschluss der Diskus-sion.

Das zweite Ziel des Verbandes aufder Messe war es, in der Öffent-lichkeit für die Imkerei zu werben.So hat die Beteiligung des D.I.B.an den Schulklassenführungenmittlerweile Tradition. Der Schau-kasten mit lebendem Bienenvolkwurde in diesem Jahr durchBestäubungssäulen ergänzt, anwelchen nicht nur den 42 Klassenmit 943 Kindern die enorme Leis-tung der Bienen, sondern auchvielen anderen Messebesuchernanschaulich dargestellt werdenkonnte. Lehrern wurde Unter-richtsmaterial ausgehändigt undInteressenten für die Imkerei er-hielten umfangreiches Informa-tionsmaterial, Kontaktadressenund Termine für Anfängerlehr-gänge.Am „Tag der Ausbildung“ stelltenBerufsimker Daniel Hanking ausNiedersachsen und JungimkerinMelanie Röck aus Berlin den Im-kerberuf anschaulich dar undstanden am D.I.B.-Stand für Fra-gen von Interessenten bereit. Ineiner Modenschau der anderen Artstellte die landwirtschaftliche So-zialversicherung u. a. Imkerbe-kleidung vor.

Motto des Messeauftrittes in die-sem Jahr war „Echter DeutscherHonig - Meisterwerke aus denRegionen“, was sich nicht nur imStandkonzept, sondern auch beider Präsentation der breiten Pa-lette deutscher Honige widerspie-gelte. Der Standort auf dem„Marktplatz der Direktvermark-ter“ war für diese Botschaft gutgeeignet. Aus einem Angebot vonzehn deutschen Sortenhonigen in30 g-Imker-Honiggläsern konnteder Messebesucher seinen Favo-riten wählen und für eine Spendezur Unterstützung der Anfänger-schulung erwerben. Hier kamenrund 700,-- Euro zusammen.Auch mit seinen elf Bühnenbeiträ-gen konnte der D.I.B. im Vergle-ich zum Vorjahr zulegen und aufden hohen Qualitätsstandard desRe-gionalproduktes Honig undseine Unverfälschtheit hinweisen.Unter anderem interviewte derDeutschlandfunk GF B. Löwer, P.Friedrich und M. Hoffmann undOecotrophologin Renate Frank,Roseburg, beantwortete häufigeVerbraucherfragen zum Honig.Erstmals wurde explizit zumThema Honig in der Showküchegemeinsam mit Präsident Maskeund P. Friedrich gekocht. Inte-ressierte konnten sich die Rezepteam D.I.B.-Stand zum Nach-machen abholen. Bildpräsentatio-nen unterstrichen die Bühnen-beiträge.Am 23. Januar fand traditionelldie Honigprämierung des Im-kerverbandes Berlin mit anschlie-ßender Vortragsveranstaltung imInternationalen Kongresszentrumauf dem Messegelände statt, ander rund 100 Verbandsmitglieder

teilnahmen. Besonders erfreulichund auffallend war, dass Imkerin-nen und Imker in diesem Ver-bandsgebiet jünger werden undder Frauenanteil höher ist. Auchbei den Preisträgern spiegelte sichdiese Entwicklung wider. Soerhielt den zweiten Preis Edel-traud Wendlandt und Sieger wurdeder erst 19-jährige Adrian Sitte,dessen zwei jüngere Brüder undVater ebenfalls imkern. Der Verkaufserlös der von denBerliner Imkern gespendetenHonige, die am Messestand desLandesverbandes verkauft wur-den, ging in diesem Jahr an dieBjörn-Schulz-Stiftung, die Hilfefür krebs-, schwerst- und unheil-bar sowie chronisch kranke Kin-der und Jugendliche organisiert.Stiftungsgründer Jürgen Schulzlieferte dazu einen sehr enga-gierten Redebeitrag während derHonigprämierung.

Eine Reihe von Bildern sowieeinen Kurzfilm zur IGW findensie im Internet unterhttp://www.deutscherimkerbund.de/index.php?internationale-gruene-woche-2010.

Die 76. IGW findet vom 21.-30.01.2011 statt. Merken Sie sichschon jetzt den Termin vor undkommen Sie nach Berlin. Wiewäre es vielleicht mit einem Ver-einsausflug zur Messe? Der D.I.B.freut sich auf Ihren Besuch.

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Kommunikationmuss besser werden

Der Anspruch an die Arbeitunseres Verbandes und seineWirkung innerhalb der Organisa-tion wächst spürbar. Jedoch ist derWeg zum Optimum nicht einfach,denn: Der D.I.B. ist zwar einBerufsverband, aber die Mandats-träger arbeiten auf allen Ebenengrößtenteils ehrenamtlich. Umsowichtiger ist es, sich innerhalb derStrukturen in beide Richtungen(also von oben nach unten undumgekehrt) miteinander auszu-tauschen. Dies war ein Grund, umbereits zu Beginn des Jahres am29./30. Januar die Landesver-bandsvorsitzenden zu einer er-weiterten Präsidiumssitzung ein-zuladen, bei der vor allem derInformationsaustausch im Vorder-grund stand.Nachdem Präsident Maske dieTeilnehmer im Hotel Görres inWachtberg-Villip begrüßt undeinen kurzen Rückblick auf dieGrüne Woche mit Bildvortraggegeben hatte, standen folgendeThemen im Mittelpunkt deszweitägigen Treffens, an dem Ver-treter aus 16 Imker-/Landesver-bänden teilnahmen. Die Lan-desverbände Hannover, Weser-Ems und Westfalen-Lippe warenentschuldigt.

Bildung eines Netzwerkes zurfrühzeitigen Erkennung vonBienenvergiftungenDie Erfahrungen in den letztenJahren zeigten, dass es im Fallevon Bienenschäden durch Pflan-zenschutzmittel (PSM) oft anpraktizierten Problemlösungen zur

Ursachenforschung und –vermei-dung mangelt. Mittlerweile gibt eseinige gute Beispiele von Netz-werken, die zeigen, dass das Prob-lem „Pflanzenschutzmittel – Bie-nenschutz“ lösbar ist. Ein solchesNetzwerk existiert in Niedersach-sen. Das dort angewendete Mel-desystem wurde nach dem Auf-treten von Bienenvergiftungendurch B1-Insektizide bei der Kar-toffel aufgebaut, um im Schadens-fall schnellstmöglich reagieren zukönnen und größere Schäden zuvermeiden.Dr. Werner von der Ohe, Leiterdes LAVES Bieneninstitut Celle,stellte den Versammlungsteil-nehmern in einer Präsentation dieZiele und das Funktionieren desNetzwerkes „Bienenschutz“ vor.Grundgedanke ist die Einbezie-hung Vieler in das Informations-system anhand eines festgelegtenAblaufschemas, damit die Schä-den schnell ermittelt und eventuellandere Schäden im Umkreis ver-mieden werden können. Eine zen-trale Stellung haben dabei dieGesundheitsobleute. Diese mel-den auftretende Schäden in vier

Richtungen weiter, erstens an dieImkerkreisvereine , diese an denImker-/Landesverband, zweitensden Fachinspektionsdienst, dieseran die Landwirtschaftskammerund das Pflanzenschutzamt, drit-tens an die Bienenzuchtberatung,diese an das Bieneninstiut,viertens an das Julius-Kühn-Insti-tut (JKI), dieses an das Bundesamtfür Verbraucherschutz und Le-bensmittelsicherheit (BVL) undfünftens wird gegebenenfalls diePolizei informiert. Voraussetzungfür das Funktionieren eines sol-chen Systems sind regelmäßigeInformations- und Fortbildungs-veranstaltungen von Pflanzen-schutzberatern, von Landwirtenauf regionaler Ebene und in Land-wirtschaftsschulen sowie vonGesundheitsobleuten und Funk-tionsträgern der Kreisimkerverei-ne.Zur weiteren Optimierung desBienenschutzes wies Dr. von derOhe auf die Notwendigkeit desaufeinander Zugehens von Imkernund Landwirten hin. Dies sei einlangwieriger Prozess, man müssesich gegenseitig einladen und The-

Dr. W. von der Ohe, LAVES Celle, stellt den Präsidiumsmitgliedern das Netzwerk „Bienenschutz“ vor, das in Niedersachsenbei Bienenschäden angewandt wird. Foto: P. Friedrich

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men wie die Bienenschutzverord-nung, Pflanzenschutzmittel, Bie-nenverhalten, Bienenweide undProblembereiche miteinander be-sprechen, so von der Ohe.Weiterhin bedürfe es folgenderMaßnahmen:• Präzisierung der Bienenschutz-

verordnung• Meldung aller Bienenvergif-

tungen über ein Monitoring• differenzierte Betrachtung des

Einsatzes von B1-Mitteln (Fak-toren wie Vorblütezeit sowie Ge-fährdungspotential berücksichti-gen)

Forschungs- und Entwicklungsbe-darf bestünde außerdem bei suble-talen Effekten, Beizen und derRisikobewertungen bei Rückstän-den in Pollen und Nektar derPflanzen. Dabei müssen Versuchs-standorte und Anwendungsregio-nen identische Bedingungenaufweisen und Prüfungen im Frei-land mit der zweifachen Aufwand-menge erfolgen. Die Präsentationzum Netzwerk „Bienenschutz“wurde allen Imker-/Landesver-bänden zur Verfügung gestellt.Nähere Informationen zum Themafinden Sie unterhttp://www.laves.niedersachsen.de/master/C49009335_N3218195_L20_D0_I826.html.P. Maske rief dazu auf, aktiver zuwerden, Bienenproben an das JKIeinzusenden und die Zusammen-arbeit von Pflanzenschutzbehör-den, Landwirten und Imkernsowie die Schulung der Gesund-heits- und Hygienewarte zu unter-stützen. Wichtig dabei sei dieVeröffentlichung der länderspezi-fischen Verfahren bei der Scha-

densaufnahme und –auswertungdurch die Pflanzenschutzdienste,da diese wichtig für die Schadens-regulierung bzw. Gerichtsverwert-barkeit sind. Die Homepage desJKI wird derzeit überarbeitet.Auch dort sollen zukünftigbessere Informationen zu Bienen-vergiftungen, Entstehung, Probe-nahme usw. zu finden sein. DieVorstellungen des JKI gehendahin, dass alle Imker-/Landesver-bände auf ihren Internetseiten dieländerspezifische Vorgehensweisebei Bienenschäden und –vergif-tungen festhalten, diese mit denJKI-Seiten verlinken, um ge-schädigten Imkern einen schnellenZugriff auf notwendige Informa-tionen zu ermöglichen und so eindurchgängiges Informationssys-tem geschaffen wird, so Maske.

Vorstellung derImagekampagne „Imker“Herbert Hassel, 1. Vorsitzenderdes Landesverbandes Saarländi-scher Imker e. V., stellte die Ima-gekampagne „Und der Menschblüht auf“ vor, die das saarländi-

s

sche Umweltministerium mit demLandesverband, dem Landesbau-ernverband, der Landwirtschafts-kammer und weiteren Organisa-tionen in 2008 initiierte, um Men-schen auf die Imkerei aufmerksamzu machen. Im Rahmen der Kam-pagne wurden unter anderem inder Broschüre „Bienen - Arten-vielfalt und Wirtschaftsleistung“Themenbausteine für den praktis-chen Unterricht an Schulen unddie Jugendarbeit in den Imker-vereinen vor Ort entwickelt. Wirstellten die Broschüre in D.I.B.AKTUELL 6/2009, Seite 24, vorund wiesen auf die kostenlosenBezugsmöglichkeiten hin.Auf der eigens für die Kampagneerstellten Homepage „www.und-der-mensch-blueht-auf.de“ findenKinder und Erwachsene Informa-tionen über die Bienenhaltung undKontaktadressen. P. Maske betonte, dass es wichtigsei, einen Impuls zu geben unddieses Projekt absolut dazu ge-eignet sei, bei Kindern ein Basis-interesse und Verständnis fürBienen zu erzeugen, die im spä-

teren Alter even-tuell mit demBeginn der Bienen-haltung enden.

könne.

Herbert Hassel stellt in einer Präsen-tation die saarländische Imagekam-pagne vor. Foto: P. Friedrich

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Kontaktaufnahme zu nicht imD.I.B. organisierten Imkern Auf der Klausurtagung in MariaLaach im Juli 2008 war als ein we-sentlicher Punkt die Zusammenar-beit mit den verschiedenen imker-lichen Organisationen diskutiertund festgestellt worden, dass alledeutschen Imker deutlicher miteiner Stimme nach außen sprechenmüssen, um ihre Probleme inangemessener Form vertreten zukönnen. Deshalb sollte der Dialogunter dem Dach des D.I.B. ver-bessert werden, was bis heute nurzum Teil gelungen ist. Auch lässtsich regional eine gewisse Ver-einsmüdigkeit feststellen und ver-schiedene Landesverbände beo-bachten steigende Zahlen bei nichtorganisierten Imkern.Es gibt mehr Imker, die besondereBetriebsweisen oder andere Bie-nenrassen bevorzugen und sich inInteressengemeinschaften zusam-menschließen, um über spezielleThemen zu diskutieren. Für denD.I.B. gilt es, Kontakte zu diesenImkern aufzubauen. Toleranz be-ginne schon im Anfängerkurs, inder eine Betriebsweise nicht überandere gestellt werde, so die Mei-nung der Tagungsteilnehmer. Deroffene Erfahrungsaustausch seiganz entscheidend. Zukünftig dür-fe nicht nur die Versicherungsleis-tung der Grund dafür sein, dassImker in den D.I.B. eintreten, son-dern die Attraktivität des jeweili-gen Ortsvereins, wo sich Imkerwohlfühlen und andere Sichtwei-sen toleriert werden. Im Rheinlandgibt es in Ausnahmefällen für be-stimmte engagierte Gruppen sogareinen eigenen Verein im Ort, umdiese im D.I.B. zu halten.

Abschließend betonte P. Maske,dass alle Landesverbandsvorsit-zende aufgerufen seien, etwas zutun, damit der D.I.B. für seineMitglieder attraktiv ist.

Förderprogramme der Bundes-länder zur Verbesserung desLebensraumes der BienenAls Gastredner begrüßte P. MaskeDr. Peter Pascher, der beim Deut-schen Bauernverband für Förder-programme zuständig ist und 2009gemeinsam mit dem D.I.B. imArbeitskreis „Extensivierung –Agrarumweltmaßnahmen“ desBMELV arbeitete.Er erläuterte den Anwesenden inseinem Vortrag die finanzielleStruktur der gemeinsamen Agrar-Politik (GAP), die sich aus zweiSäulen zusammensetzt. Von be-sonderer Bedeutung für die Imke-rei sei die zweite Säule der Agrar-förderung, in die laut Pascher imFörderzeitraum 2007 – 2013 dieUnterstützung der ländlichenEntwicklung in Deutschland mitjährlich 2,6 Mrd. Euro einfließt.Finanziert wird diese Förderungaus EU-, Bundes- und Landes-geldern, über die ausschließlichdie Bundesländer entscheiden.Der Förderrahmen wird dabei vonder EU in der ELER-Verordnung(Förderung der Entwicklung desländlichen Raums durch denEuropäischen Landwirtschafts-fonds) vorgegeben, in dem derzeitein Angebot von 43 Maßnahme-bereichen zur Verfügung steht.Aus diesen wählt der Bund dennationalen Rahmen (derzeit 16Maßnahmebereiche) aus, aus de-nen wiederum auf Landesebenejedes Bundesland selbst Maßnah-

men auswählen kann, die es fürseine Region förderungswert fin-det. Die Maßnahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe„Verbesserung der Agrarstrukturund des Küstenschutzes“ (GAK)bilden den inhaltlichen Kern die-ser Länderprogramme und werdendementsprechend durch Bundes-und Ländermittel kofinanziert.Allerdings gibt es in den Bun-desländern auch Fördermaßnah-men außerhalb der GAK, die zumTeil erheblich voneinander abwei-chen. Sie wurden mit Hilfe desBMELV zusammengestellt undliegen allen Landesverbänden vor.

P. Maske fragte, wie man denLandwirt für die Umsetzung sol-cher Programme gewinnen könne.Dr. Pascher antwortete hierzu,dass die Landwirte Unternehmerseien. Das heißt, es müsse einenfinanziellen Anreiz für die Be-triebe geben. „Die Herausforde-rung besteht in den Regionendarin, zwischen Imkern und Land-wirten zu diskutieren, was umge-setzt werden kann“, so Pascher.Ein Musterbeispiel für die guteZusammenarbeit gibt es in Meck-lenburg-Vorpommern, das vorge-stellt wurde (wir berichteten in D.I.B.

AKTUELL 4/2009, Seite 15). Daserweiterte Präsidium war sicheinig darüber, dass nur gemeinsammit den Landwirten und demBauernverband als Ansprechpart-ner etwas bewegt werden könne.

Umgestaltung des Gewährver-schlussesLesen Sie dazu den gesondertenArtikel auf Seite 16 und schreibenuns bitte Ihre Meinung.

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Zukunft desDeutschen ImkertagesPräsident Maske sagte, dass dieAttraktivität dieser Veranstaltungfür die Imker und die Öffent-lichkeit erhöht werden müsse,nachdem in der Vergangenheitmehrmals Kritik an der Durch-führung der Imkertage geäußertwurde.„Der Imkertag soll der Größe desVerbandes entsprechen und vorallem auch die Öffentlichkeitansprechen“, so Maske.Das erweiterte Präsidium sprachsich dafür aus, weiterhin denDeutschen Imkertag in den einzel-nen Imker-/Landesverbänden aufderen Einladung hin abzuhalten.Auch der Idee eines Mottos wurdezugestimmt. Außerdem müsse dieOrganisationshoheit weiterhinbeim D.I.B. liegen, Aufgaben wer-den zukünftig schriftlich fixiert.Die Ausgestaltung und Finan-zierung des Abendprogrammsliegt in der Verantwortung desVereins/Verbandes vor Ort. In derweiteren Diskussion kam manvom eigentlichen Anliegen, kon-krete Vorschläge zur Steigerungder Außenwirkung zu finden, ab.Es wurde einstimmig beschlossen,zukünftig jährlich zwei Sitzungendes erweiterten Präsidiums unab-hängig vom Imkertag durch-zuführen. W.-D. Feldkamp regte an, anste-hende Ehrungen im Rahmen derVertreterversammlung durchzu-führen und dafür am eigentlichenImkertag mehr Kurzvorträge an-zubieten. Außerdem rief er dieVorsitzenden der Imker-/Lan-desverbände auf, dem Vorbild vonMecklenburg-Vorpommern ent-

sprechend, auch eine vom LVorgansierte Reise zum DeutschenImkertag anzubieten. Die Imkeraus dem jeweiligen LV müsstenmotiviert werden, daran teilzu-nehmen. „Es liegt an uns allen,wie wir den Imkertag füllen“, soFeldkamp.

Klausurtagung 2010Vom 9. – 11. Juli 2010 wird imHotel „Haus Oberwinter“ inRemagen-Oberwinter die zweiteKlausurtagung des D.I.B. statt-finden. Als Generalthema steht die Kom-munikation zwischen den Ver-bandsebenen aber auch mit denanderen imkerlichen Verbändenim Mittelpunkt. Die Sitzung wirdvon einem Moderator geleitetwerden.

Online-MitgliederverwaltungA. Last sprach sich für eine ge-meinsame Mitgliederverwaltungaus und rief alle Imker-/Lan-desverbände auf, sich daran zubeteiligen.P. Maske teilte mit, der D.I.B.werde die Einrichtung der Online-Mitglieder mit einer Einmalzah-lung von 0,50 € pro Imker unter-stützen, um die Verbesserung derKommunikationsstrukuren zu un-terstützen und die Imker-/Lan-desverbände zu motivieren, diesenSchritt zu gehen. Der LV Badenwar mit diesem Vorschlag nichteinverstanden und forderte einejährliche Beteiligung des D.I.B. anden Kosten. Auch wurde auf einenVertreterversammlungsbeschlussdes Landesverbandes verwiesen,der Datenweitergabe an Dritte ver-biete.

GF Löwer wies darauf hin, dassder D.I.B. grundsätzlich nur einenZuschuss leisten kann, wenn erauch eine Möglichkeit des für dieGewährverschlussbestellungnotwendigen Datenzugriffs habe.Präsident Maske appellierte noch-mals an alle, den Weg zur Opti-mierung der Kommunikationzwischen Imker-/Landesverbandund Bundesverband zu beschrei-ten.GF Löwer wurde beauftragt, eingestaffeltes Preisangebot von derFa. Kortus anzufordern, einmalfür die Beteiligung aller Imker-/Landesverbände an der Online-Mitgliederverwaltung sowie fürdie Teilnahme einer unter-schiedlichen Anzahl von Lan-desverbänden.

Seminar Biodiversität amBeispiel der HonigbieneB. Löwer berichtete über denSachstand der Planungen zurTagung „Biodiversität am Beispielder Honigbiene“ der Evangeli-schen Akademie Loccum, einerEinrichtung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Han-nover, das vom 28. bis 30. Mai2010 stattfinden soll. Das D.I.B.-Präsidium hatte in seiner drittenSitzung am 11./12. September2009 beschlossen, diese Tagungals Kooperationspartner zu unter-stützen. Die Tagungskonzeptionwird in Kürze von der AkademieLoccum vorgelegt.

Wanderversammlung 20142014 wird der Kongressdeutschsprachiger Imker turnus-gemäß in Deutschland stattfinden.Das D.I.B.- Präsidium hatte alle

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Imker-/Landesverbände ange-schrieben, ob Interesse an einerBewerbung bestünde. P. Maskeberichtete, dass dem Präsidium dieschriftliche Bewerbung des Lan-desverbandes WürttembergischerImker e. V. zur Durchführung derWanderversammlung 2014 vor-liegt. Da keine weiteren Bewer-bungen eingingen, erhielt der Lan-desverband WürttembergischerImker die Zustimmung zur Be-werbung der Ausrichtung der Ver-anstaltung. Eine Entscheidungfällt im Gremium der Präsidentender die Wanderversammlung tra-genden Verbände in Bruneck imSeptember 2010.

Sitzung. Auch Präsident P. Maskeund GF Löwer nahmen an denGesprächen teil. Neben dem Aus-tausch von Informationen und Er-fahrungen zu den verschiedenstenRechtsgebieten rund um die Imke-rei war das Ziel, ein Personen- undInformationsnetzwerk aufzubauen,um in Zukunft schnelleren Zugriffauf Informationen und Rechtsent-scheidungen zu erhalten. DieRechtsobleute der Imker-/Landes-

verbände sollen verstärkt die ers-ten Ansprechpartner für Rechts-fragen in den einzelnen Verbändenwerden, anstatt den Rechtsbeiratdes D.I.B. direkt zu kontaktieren.Beschlossen wurde, eine Urteils-sammlung zentral beim D.I.B.aufzubauen. Dazu werden zuächstvorhandene Urteile der vergange-nen Jahre erfasst. Auf diese Daten-bank soll dann mittels Stichwörterzugegriffen werden können.

Am 19. und 20. Februar trafensich erstmalig in der Geschichtedes D.I.B. die Rechtsobleute derImker-/Landesverbände zu einergemeinsamen Tagung unter Lei-tung des D.I.B.-RechtsbeiratesAxel Schüssler im „Haus desImkers“ in Wachtberg. Die Orga-nisation eines solchen Treffenswurde von den Imker-/Landesver-bänden sehr positiv bewertet. Ins-gesamt kamen 15 Teilnehmer zur

Rechtsobleutetagung

Am zweiten Tag der Präsidiumssitzung stand vor allem die Diskussion zur Umgestaltung des Gewährverschlusses imMittelpunkt. Foto: P. Friedrich

Fotos Seiten 10/11: P. Friedrich

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Honigobleute treffen

sich in Villip

Am 26./27. Februar trafen sichtraditionsgemäß die Honigobleuteder Imker-/Landesverbände aufEinladung des D.I.B. zu ihrerJahrestagung im „Haus des Im-kers“.Präsident Peter Maske begrüßtedie Teilnehmer aus 17 Landesver-bänden, insbesondere die neuenObleute Ingo Lahl (Hamburg),Diana Weckeiser (Hessen) undRalf Hauser (Sachsen-Anhalt). Die wesentlichsten Besprechungs-punkte drehten sich um die letzt-jährige Probenziehung, die Markt-

kontrolle 2010 sowie das Waren-zeichen.Hier eine kurze Zusammenfas-sung:

Pyrolizidin-AlkaloideIm letzten Jahr gab es durch Pres-semeldungen zur Ausbreitung desJakobskreuzkrautes in Deutsch-land eine Diskussion um die damitverbundenen Gefahren für Men-schen und Tiere (Lesen Sie dazu

D.I.B. AKTUELL 3/2009, Seite 9). DasJakobskreuzkraut (Senecio-Artaus der Familie der Asteraceae)enthält wie drei weitere nichtmiteinander verwandte Pflanzen-familien Pyrrolizidinalkaloide(PA), einer Gruppe von rund 200

Alkaloiden, die vor allem in Korb-blütlern, Raublattgewächsen undHülsenfrüchten vorkommen undtoxisch wirken können. Von denkritischen Pflanzengattungen sindEchium (Natternkopf) und Borago(Borretsch) aus der Familie derBoraginaceae sowie Eupatorium(Wasserdost) aus der Familie derAsteraceae Bienennährpflanzen,die intensiv von Bienen beflogenwerden. Obwohl Senecio-Artennicht zu den klassischen und eherunattraktiven Bienenweidepflan-zen gehören, wurden PA ausSenecio-Arten in Honig nachge-wiesen. Dr. Till Beuerle vom Pharma-zeutischen Institut der Uni Braun-

Herzliche GlückwünscheAm 26. Februar feierte der langjährigeRechtsbeirat des D.I.B. Axel Schüsslerseinen 70. Geburtstag. Präsident PeterMaske überreichte während der Rechts-obleutetagung im „Haus des Imkers“ Axel Schüssler (Foto links) einen Präsent-korb mit Bienenprodukten sowie einenhandgeschnitzten Birnauer Honigschlek-ker als kleine Anerkennung des Einsat-zes für den D.I.B. Seit über 36 Jahren übt Axel Schüssler das Amt des D.I.B.-Rechtsbeirates aus,welches in der Familie bereits Traditionhat. Der Vater von Axel Schüssler wurde 1928 der erste Rechtsbeirat des D.I.B.und übergab erst 1973 an seinen Sohndas Amt weiter. Axel Schüssler füllt sein Amt mit großem Engagement und Enthusiasmus aus. Sein umfangreiches Wissen in allen Rechtsbereichen um die Imkerei und sein enormer Sachverstand zeichnen seine Tätigkeit aus.In all den Jahren konnten wir kein Nachlassen in seinem Einsatz erkennen. Nach wie vor setzt er sichmit dem ihm eigenen Temperament für die Sache ein. Das Präsidium sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Imkerbundes bedanken sichherzlich für die langjährige Unterstützung und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute, insbe-sondere Gesundheit für das neue Lebensjahrzehnt.

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schweig (IPB) stellte im Rahmender Tagung verschiedene interna-tionale Forschungsergebnisse zuPA´s in Honig und Pollen sowiedie eigenen Forschungsergebnissevor. Als unbedenkliche Tagesdosisbei 20 g Honig und 10 g Pollenwurde vom IPB ein Ansatz von2,4 µg/kg errechnet und zugrundegelegt.Für die Untersuchung von PA´s inHonig wurde eine non-target-Analyse durchgeführt. Das heißt,dass PA´s verschiedener Pflanzen-gattungen in die Untersuchungeinbezogen wurden. Für die Un-tersuchung wurden aus demEinzelhandel 216 Honige aus-gewählt (94 deutsche, 122 ausEG- und Nicht-EG-Ländern). DieAnalyse ergab, dass keiner derdeutschen Honige PA-positiv war.9 % aller PA-positiv getestetenHonige waren sämtlich Auslands-honige und enthielten durch-schnittlich 0,06 µg/kg. Die rela-tive Unbedenklichkeit bei deut-schen Honigen wird also vondieser Untersuchung gestützt. Kri-tisch sind insbesondere Honigeaus Australien, Neuseeland undSüdamerika, wo großflächig Echi-umbestände auftreten können.

Ebenso wurde eine non-target-Analyse bei 55 Pollenproduktenaus dem Einzelhandel durchge-führt. Hier wurden erwartungs-gemäß 31 % Proben PA-positivgetestet mit einem durchschnitt-lichen PA-Anteil von 5,17 µg/kg.Bei der Herkunft ist davon aus-zugehen, dass es sich um Pollenaus dem Ausland handelt, dadieser fast ausschließlich im Han-del vertreten ist.

Bei der Untersuchung des Ein-flusses von PA´s auf die Bienendurch die Nahrung wurden Ver-suche mit verschiedenen Konzen-trationen gemacht und Unter-schiede im Bezug auf die Fraß-menge, die Toxizität und die Mor-talität festgehalten. Außerdemwurde auf Anzeichen von kör-pereigenen Giftungs- und Entgif-tungsmechanismen der Bienen ge-achtet. Die Untersuchung ergab,dass bei geringen KonzentrationenBienen von PA´s nicht abge-schreckt werden, sie in höherenKonzentrationen jedoch sensitivauf Toxizität wie andere Lebewe-sen auch reagieren. Unter Labor-bedingungen fand eine Weitergabeder PA von Biene zu Biene statt.Es wurde eine große Toleranz derBienen gegenüber den PA´s fest-gehalten, was eine Erklärung fürdas Auftreten von PA´s in Honigwäre.Da in Deutschland bisher nurSenecio-Arten auftreten, die dieBienen als Nahrung kaumannehmen, sieht das Institut keineProbleme für Deutschland.

Honigernte 2009Die von den Honigobleutengeschätzte Ernte 2009 beträgtrund 16.400 Tonnen, ist damit eineder weniger guten Ernten, im Ver-gleich zum Vorjahr aber etwasbesser. Durchschnittlich wurdeeine Ernte von 23,7 kg/Volkerzielt. Einzelne Ergebnisse sindin Tabelle 1 (rechts oben) festge-halten. Der Honigpreis blieb imWesentlichen wie seit Jahren kon-stant (Tabelle 2, Seite 13).Bemerkenswert ist, dass die Sta-tistik zeigt, dass der Honigpreis

der Abfüllstellen, nicht wie häufigbehauptet, niedriger ist als der,den Imker verlangen.Ausführliche Angaben werden imTätigkeitsbericht 2009/2010 imOktober veröffentlicht.

Probenziehung 2009Nach 2008 konnte 2009 die An-zahl der Untersuchungen wiedergesteigert werden. Die Honig-marktkontrolle verlief im letztenJahr sehr reibungslos. Insgesamtwurden 3.571 Honige untersucht.Die Gesamtzahl der Marktkon-trollen durch den D.I.B. betrug943.Viele Beanstandungen musstenaufgrund falscher Sortendeklara-tion und zu hohem Wassergehaltausgesprochen werden, Beanstan-dungen, die nur durch eine Vorun-tersuchung auszuschließen sind.Zur hohen Anzahl der Sortenver-stöße wurde angemerkt, dass beiden Schulungen in den Landesver-

Tabelle 1: Durchschnittliche Honigernete in kg/pro Volk2009 nach Landesverbänden

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bänden nochmals explizit daraufhingewiesen werden sollte, dasskeine Sortenangabe zwingend aufdem Glas sein muss oder eine All-gemeinbezeichnung gewählt wer-den kann. Imker sollten außerdemihre Kunden auf die Einzigar-tigkeit der regionalen Blüten-honige hinweisen. (Der D.I.B.hatte dazu im letzten Jahr denFlyer und das Plakat „Meister-werke“ ins Programm aufgenom-men. Anmerk. der Red.)Von Marion Hoffmann (Honigun-tersuchungsstelle des D.I.B.) wur-den fünf besonders gravierendeBeanstandungen anonym vorge-stellt und erläutert.Die Marktkontrolle 2009 zeigteerneut, dass nach wie vor ein ho-her Aufklärungs- und Schulungs-bedarf notwendig ist. Durch diezurzeit laufende Ausgabe der CDmit einer bundesweit einheitlichenHonigschulung durch den D.I.B.soll dies gefördert werden. Auch

die Ausdehnung von Programmenim E-Learning-Bereich, finanziertdurch den D.I.B., soll dazu beitra-gen, so Präsident Maske.Einige Honigobleute forderteneine strengere Bestrafung von Ver-stößen durch den D.I.B. GF B.Löwer nahm hierzu klar Stellungund sagte: „Unser Verband sieht in ersterLinie seine Aufgabe darin, aufVerstöße hinzuweisen. Jeder Im-ker ist freiwilliges Mitglied undnutzt freiwillig unser Warenzei-chen. Dies wollen wir durch un-sere Hilfestellung unterstützenund nicht maßregeln. Eine Bestra-fung würde die Warenzeichen-nutzer abschrecken. Bei grobenVerstößen werden wir uns natür-lich wie bisher auch nichtscheuen, zu drastischen Maßnah-men zu greifen.“Alle Honige wurden auf Rück-stände untersucht. In erster Liniewurden sehr geringe Mengen an

Coumaphos oder Boscalid weitunter der zulässigen Grenze fest-gestellt.Die probenbedingten Kosten,ohne Personal- und Verwal-tungskosten betrugen in 2009 rund65.000,-- €.

Probenziehung 2010Die Aussendung der Probenabrufeerfolgt Ende April/Anfang Mai andie Geschäftsstellen der Imker-/Landesverbände, die Ziehung derProben wird von Mitte Juni bisEnde August durchgeführt. GFLöwer schlug vor, die Probenan-zahl im Sinne der Qualitätsver-besserung weiter zu erhöhen. Sieschlug vor, rund 1.000 Probenabzurufen und zusätzlich 200Proben bei den Imkern zu ziehen,die im vergangenen Jahr eineBeanstandung ihres Honigs erhiel-ten, um eine Nachkontrolle zusichern.Dies wurde von den Obleutenbegrüßt.

Los-Kennzeichnungs-VerordnungLesen Sie dazu den gesondertenArtikel auf Seite 20.

HonigprämierungDr. F. Schaper (LV Bayern) stelltedas Konzept vor, nach welchemdie Honigprämierungen in ihremLandesverband durchgeführt wer-den. Dazu arbeitete sie im VorfeldEmpfehlungen und Informationenfür eine Vortragsveranstaltungzum Thema „Honigbewertung“für die Obleute aus, erläutertediese und übergab jedem denKonzeptentwurf. Mit diesem Leit-faden sollen die Obleute eine Hil-

Tabelle 2: Durchschnittspreise der Imker und Abfüllstellen 2009 für ausgewählte Honigsorten

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14D.I.B. AKTUELL 1/2010

festellung haben, im eigenen Lan-desverband die Vereinsvorsitzen-den zu schulen, Honigbewertun-gen durchzuführen.

Neuerungen rund um denGewährverschlussDen Obleuten wurden die Gestal-tungsentwürfe der beiden an derAusschreibung beteiligten FirmenCommplan und Schwind vorge-stellt. Lesen Sie dazu den geson-derten Artikel auf Seite 16. Eineklare Ausrichtung der Meinungenbeim Logo war nicht zu erkennen.Die Typografie stellte sich dieMehrheit der Obleute gerade vor,da diese prägnanter sei als einerundliche Form. Außerdem solleder weiße Rand des Etikettes er-halten bleiben. Wichtig war es denmeisten, eine Möglichkeit von Zu-satzetiketten auf die Vorderseitedes Glases (überlappend auf demGV unten rechts) zu schaffen.Des Weiteren berichtete zu diesemPunkt GF Löwer über Änderun-gen im Bestellweg für Gewährver-schlüsse. In einigen Landesver-bänden hat der D.I.B. bereits Zu-griff auf die zur Bestellung vonGV relevanten Daten. Damit wirdder Bestellweg für die Imker er-leichtert (wit berichteten dazu mehr-

fach in D.I.B. AKTUELL). Gleichzeit-ig wird der Verwaltungsaufwandin den Landesverbandsgeschäftss-tel-len entbürokratisiert. Auchüber die Änderung der Druckter-mine informierte B. Löwer dieAnwesenden nochmals, wies aberdarauf hin, dass sich durch diemonatlichen Annahmetermine bis-her die Auflagenhöhe von min-destens 1.000.000 Stück 500 g-Gewährverschlüsse erreicht wer-

den muss. Daher variiert der Ab-gabetermin an die Druckerei etwas.

Prüfschema für HonigAuf der Honigobleutetagung 2009wurde von den Teilnehmern dieÄnderung des Prüfschemas fürHonig diskutiert. Die anwesenden Obleute schlugenvor, das Prüfschema dahingehendzu ändern, dass die Gewichtungs-faktoren bei „Zustand des Honigs"(5) und „Wassergehalt" (4) ge-tauscht werden, da der Wasserge-halt einen höheren Einfluss auf dieQualität des Honigs ausübe als z.B. kleine Luftbläschen. Da in2009 nicht alle Landesverbändevertreten waren, wurde dieserTagesordnungspunkt in diesemJahr erneut diskutiert und folgen-des beschlossen: 1. Der Gewichtungsfaktor bei

„Zustand des Honigs" wird von(5) auf (4) herabgesetzt.

2. Der Gewichtungsfaktor bei„Wassergehalt“ wird von (4)

auf (5) angehoben.3. Bei den Punkten 4. und 5.(Ge-

ruch und Geschmack) wird derPunkt „abgeschwächt/honig-typisch“ gestrichen.

Die Honigobleute gaben außer-dem an das D.I.B.-Präsidium dieEmpfehlung, auf der Rückseitedes Prüfschemas unter „Fehler, diezum Ausschluss führen“ diefehlende Angabe des MHD zuergänzen.

VerpackungsverordnungDie Anwesenden wurden wie imvergangenen Jahr nochmals aufdie Neuregelungen der Verpack-ungsverordnung hingewiesen. (wir

berichteten in D.I.B. AKTUELL 1/2009,

Seite 12).

Bei den Imkerinnen und Imkernbesteht bei diesem Thema weiter-hin große Unsicherheit, das zeigendie häufigen Anfragen beimD.I.B., der jedoch aufgrund derGesetzeslage nicht für die Imkertätig werden kann. Nach wie vor gilt, dass der Erstin-verkehrbringer von Waren Ver-packungen lizenzieren muss,wenn er diese nicht als Pfand-oder Mehrwegverpackungen zu-rücknimmt. Wenn dies der Fall ist,muss dies am Verkaufsort oder ambesten auf der Verpackung deut-lich sichtbar gekennzeichnet wer-den. Die Firmen des Dualen Systems,wie Landbell und Grüner Punkt,die 2009 relativ günstige Lizen-zierungen für Kleinstmengen an-geboten haben, mussten in 2010aufgrund der hohen Verwaltungs-kosten ihre Gebühren anheben.Landbell gibt derzeit für zweiJahre eine noch relativ günstigePreisgarantie.

Auftreten des AsiatischenMarienkäfersDr. Dr. Horn (LV Württemberg)unterrichtete die Anwesendenüber den Asiatischen Marienkäfer,der ursprünglich aus Japan undChina kommt und Ende des 20.Jahrhunderts zunächst in die USAund dann auch nach Europa zurbiologischen Schädlingsbekämp-fung eingeführt wurde. Inzwi-schen tritt er an vielen Stellenmassenhaft wild auf. Er wird zweiJahre alt, besitzt kaum natürlicheFeinde und tritt im Herbst ingroßen Schwärmen auf, die inHäusern überwintern. Für die

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15D.I.B. AKTUELL 1/2010

Imker ist er deshalb von Bedeu-tung, da er große Mengen vonBlattläusen frisst. Er kann pro Tag100 bis 300 Blattläuse vertilgen.Dort, wo der Marienkäfer massen-haft auftritt, ist deshalb kaum miteiner Honigtautracht zu rechnen.

Tagungstermin 2011Die nächste Tagung findet am18./19. Februar 2011 in Villipstatt.

Vorbereitung ist der erste Schrittzum Erfolg einer Veranstaltung.Der bundesweite „Tag der deut-

schen Imkerei“ am 03. Juli 2010,der unter dem Motto „EchterDeutscher Honig – Meisterwerkeaus unseren Regionen“ stehensoll, hat sich vielerorts als Tradi-tionsveranstaltung fest etabliert.Mit diesem Rundschreiben erhal-ten Sie wieder die Bestelllisten fürdas Werbemittelpaket, um beimD.I.B. Informationsmaterial teil-weise kostenlos oder zu reduzier-ten Preisen für den „Tag der deut-schen Imkerei“ zu bestellen.Ergänzen Sie dieses einmalige An-gebot mit Informationen speziellzu Ihrem Verein, Terminen fürAnfängerkurse und Mitglieder-treffen, Öffnungszeiten für Bie-nenlehrpfade u. ä.Ein Verein, der sich interessantund attraktiv präsentiert, findetleicht neue Mitglieder, denn das

Interesse von Natur- und Tier-freunden ist so groß wie schonlange nicht mehr.Beachten Sie bitte, dass Ihre Ver-einsbestellung bis zum 04.06.2010in unserer Geschäftsstelle vorlie-gen muss, damit eine rechtzeitigeAuslieferung erfolgen kann.

Weiterer MitgliederzuwachsAuch im zweiten Jahr setzt sichder erfreuliche Trend bei der Mit-gliederentwicklung fort. Meldun-gen der Imker-/Landesverbändebestätigen nach 2008 einen weite-ren Mitgliederzuwachs in 2009.Danach gibt es in 15 von 19 Lan-desverbänden per 31.12.200981.458 Mitglieder, das sind 844Imkerinnen und Imker mehr (1,1% Steigerung). Im Jahr 2008 lagder Mitgliederzuwachs ebenfallsin 15 von 19 Imker-/Landesver-bänden bei insgesamt 472 Neu-mitgliedern (= 0,6 %).

In eigener Sache

Honigschulungs-CD kannbestellt werdenDer D.I.B. hat ein bundesweit ein-heitliches Konzept für eine Honig-schulung erstellt. Dieser Informa-tionspool soll Referenten, Lehrbe-auftragte und Obleute der Imker-vereine unterstützen, einen Honig-kurs vorzubereiten und durchzu-führen, wobei das Material eineindividuelle Anpassung erlaubt.Die CD enthält einen Leitfaden inmehreren Formaten (Word, PDF,Power-Point) mit 64 Tafeln sowie14 Informationsblätter des LA-VES Bieneninstitut Celle. Jederder Schulungen durchführt, kanndie CD beim D.I.B. kostenlosanfordern, übrige Interessentenzahlen 2,50 € zzgl. Versandkosten.

Hinweis für Imkervereine - Feiern Sie den „Tag der deut-schen Imkerei“!Eine gründliche und langfristige

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle an OsternVom 6.-9. April bleibt die Geschäftsstelle im „Haus des Imkers“ geschlossen.

Ab Montag, den 12.04.2010 sind wir zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder für Sie da.

GF B. Löwer zeigt den Honigob-leuten ein Glas mit Gewährver-schluss aus dem Jahr 1986, das imletzten Jahr bei der Honigmarkt-kontrolle beim Imker gezogenwurde.links - Marion Hoffmann von derHoniguntersuchungsstelle desD.I.B.Foto: P. Friedrich

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Ihre Meinung ist gefragt

Der Punkt „Umgestaltung des Gewährverschlusses“ wurde von den Teilnehmern der erweiterten Präsidi-umssitzung am 29./30.01.2010 in Villip besonders intensiv diskutiert. GF B. Löwer berichtete, dass sich vieleImker auf den D.I.B.-Aufruf in den Imker-Fachzeitschriften zur Umgestaltung des Gewährverschlussesgemeldet hatten und der überwiegende Teil nur leichte Änderungen wünschten. Danach erfolgte eine Aus-schreibung zur Umgestaltung des Gewährverschlusses an fünf Werbeagenturen im Herbst 2009. In Abstim-mung mit dem Präsident wurde der Auftrag an die Fa. Commplan in Köln, die den D.I.B. seit vielen Jahrenbetreut, und die Fa. Schwind, ein junges, innovatives Unternehmen aus Wachtberg, vergeben. Außer denErgebnissen der Verbraucherumfrage, die im letzten Sommer durchgeführt wurde, erhielten beide Firmen fol-gende gleiche Vorgaben:Aufgabenstellung: • Erhalt des grünen Kreuzes

• Erhalt der Aufschrift „Echter Deutscher Honig“ • sämtliche Vorschriften der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung müssen erfüllt

sein, d. h. Anschrift, Loskennzeichnungsnummer, Mindesthaltbarkeitsdatum• Möglichkeit einer Sortenangabe • in der Mitte vorhandenes Logo des D.I.B. sollte blumiger werden, evtl. Hinzu-

fügen einer Biene Vorschläge aus derImkerschaft: • Gewährverschluss so gestalten, dass freie Fläche für Zusatzaufkleber bzw.

Individualeindruck des Imkers bleibt. • Weitere Informationen zur Lagerung (kühl, trocken, dunkel) und zur Behandlung

von fest gewordenem Honig.Weiter musstebeachtet werden: • Umgestalteter Gewährverschluss muss möglichst ohne höhere Kosten druckbar sein

• Vermeidung von bisherigen Beanstandungsgründen (z. B. Randausstanzung)• Logo nicht zu verspielt, da sonst keine Umsetzung in Glas und Deckel möglich

Die Firma Commplan ging bei ihren Vorschlägen davon aus, dass dem Verbraucher die Marke „EchterDeutscher Honig“ bekannt ist. Der Gewährverschluss und das Logo des D.I.B. seien einfach und klar gestal-tet, das Logo hebe sich wegen dieser klaren Gestaltung deutlich von anderen Marktbeteiligten ab. Deshalbempfahl die Werbeagentur keine komplette Neugestaltung, sondern eine vorsichtige Umgestaltung und stelltevier Varianten für das Logo, mehrere Formen eines aufzubringenden Siegels und verschiedene Schriftartenfür die Aufschrift „Echter Deutscher Honig“ vor. Diese Bausteine wurden in verschiedene Gewährver-schlussvorschläge eingebaut (einige Gestaltungsvorschläge siehe Foto 1 - 4).

Die Firma Schwind machte zwei Vorschläge, bei denen die Emotionalität über den Farbverlauf bewirkt wer-den soll. Die abgerundete Form des Gewährverschlusses sollte gefälliger wirken. Ebenso wurde die Aufschrift„Echter Deutscher Honig“ halbkreisförmig über dem Logo angebracht. Ein Etikett wurde mit einem Waben-muster als Hintergrund vorgestellt (siehe Foto 5 - 6).

Im Verlauf der Diskussion während der erweiterten Präsidiumssitzung wurde wieder einmal der Spagat, dender Verband machen muss, deutlich. In erster Linie muss das Etikett die Kunden ansprechen. Jedoch soll seineGestaltung zum anderen auch den Imkern gefallen, da diese die Nutzer sind.Außerdem ist die Doppelfunktion des Logos problematisch. Zum einen soll es als Logo klar, einfach undwiedererkennbar sein. Andererseits muss es in Verbindung mit dem Gewährverschluss verkaufsfördernd

wirken. Von den Vorsitzenden der Imker-/Landesverbände wurde nach eingehender Diskussion Logoentwurf4 bevorzugt, bei dem die Bäume und Blume plastisch und heller gestaltet sind. Für eine klare Signalwirkungsticht der Bienenkorb farblich aus dem Logo heraus (Foto 7 - 10).Die vorliegenden Entwürfe wurden und werden nun auch auf den Frühjahrstagungen der Imker-/Landesver-bände vorgestellt, um ein Stimmungsbild aus der Imkerschaft zu erhalten. Wir fordern Sie an dieser Stelle auf, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. „Letztendlich wird man esnicht jedem unserer 81.000 Mitglieder recht machen können, aber wir wollen die Umgestaltung sodemokratisch wie möglich durchführen“, sagt GF Barbara Löwer und weiter „alle vorgestellten Ideen sind alsBaukastensystem zu sehen, aus denen dann der neue Gewährverschluss entstehen soll.“ Denn mit derUmgestaltung des Gewährverschlusses und Logos ist ein erheblicher finanzieller Aufwand für den Verbandverbunden, der erfahrungsgemäß im 6-stelligen Bereich liegen wird.

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Gestaltungsvorschläge rund um den Gewährverschluss:oben: Bild 1 - 4Mitte: Bild 5 - 6unten: Bild 7 - 10

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Api Life Var®-Vertrieb inDeutschland unklarWie wir in D.I.B. AKTUELL6/2009, Seite 18, bereits infor-mierten, ist ApiLife Var® seit Au-gust 2009 zugelassen. Es bestehtallerdings bisher noch kein Ver-triebsweg, hier gibt es wohl Ver-handlungen, aber noch keine fes-ten Zusagen. Dass heißt zur Zeitist Api Life Var® in Deutschlandnoch nicht legal zu beziehen. Obein entsprechender deutscher Ver-triebsweg bis zur Sommerbehand-lung 2010 bestehen wird, kann imMoment noch niemand gesichertvorhersagen, wir hoffen es abersehr. Ein Bezug über den italieni-schen Produzenten könnte den Ve-terinärämtern möglich sein, abernur, wenn das Arzeneimittel dieentsprechenden deutschen Kenn-zeichnungspflichten aufweisenwürde, dass heißt die Beschriftun-gen von Api Life Var® auf denVerpackungen müssten indeutscher Sprache sein, ebenso dieGebrauchsanweisung. Der Bezugwird sicherlich apothekenpflichtigsein.(Dr. Stefan Berg, Bayerische Landesanstalt

für Weinbau und Gartenbau, Fachzentrum

Bienen, An der Steige 15, 97209 Veitshöch-

heim, Tel.: 0931/9801-351; Fax: 0931/9801-

350, www.lwg.bayern.de)

Abfrage Völkerverluste startetWie wir in D.I.B. AKTUELL6/2009, Seite 12, berichteten, kanndas Deutsche Bienenmonitoringzu den Völkerverlusten (DeBiMo)seit diesem Jahr erfreulicherweiseals FuE-Projekt mit staatlichenMitteln fortgesetzt werden.Zusammenfassende Berichte überdie Untersuchungsergebnisse der

Jahre 2004 - 2009 findet man imInternet unter www.ag-bienen-forschung.de. Für den zurück-liegenden Winter haben diedeutschen Bieneninstitute einesehr hohe Anzahl an Völkerverlus-ten prognostiziert. Die Ursachenwerden vielfältig sein und dieInstitute wollen wie in den Vor-jahren mit einem Fragebogen denUmfang der Überwinterungsver-luste in den einzelnen RegionenDeutschlands und angrenzenderLänder erfassen, um einzelne Fak-toren einzugrenzen. Die Beant-wortung erfolgt wie immeranonym. Der Fragebogen ist in derAnlage zum Rundschreiben beige-fügt und kann auch unterwww.bienenkunde.rlp.de (Um-frage) online beantwortet werden.Wenn möglich beteiligen Sie bitteauch Ihre Vereinsmitglieder an derUmfrage. Je mehr Imkerinnen undImker teilnehmen umso repräsen-tativer die Ergebnisse. VielenDank für Ihre Unterstützung. Bittebeachten Sie, dass der Fragebogennicht an den D.I.B., sondern andas Fachzentrum Bienen und Imk-erei, Mayen, geschickt werdenmuss.

Dank für TreueDie Übersendung eines Dekor-glases der Fa. Schott an diejeni-gen, die bei Ihrer Bestellung diejeweils millionste Gewährver-schlussnummer erhielten, ist seitvielen Jahren Tradition. Im Janu-ar/Februar dankte der D.I.B.

Imker Helmut Thode25786 Dellstedt(LV Schleswig-Holsteinischer undHamburger Imker) und

Imker Horst Geisler74354 Besigheim(LV Württembergische Imker)für ihre Treue zur Marke.

Hinweis zur HonigverordnungWie uns Dr. Werner von der Ohe,Mitglied des D.I.B.-Wissen-schaftsbeirates mitteilte, wurdeinnerhalb des Lebensmittelrechtsder Kommentar zur Honigverord-nung revidiert. Es handelt sichjedoch um keine Änderung derHonigverordnung, sondern umeine Änderung des Kommentarszur Honigverordnung. Ein Sorten-honig muss nach Honigverord-nung [§3 (3)1] vollständig oderüberwiegend der angegebenenTrachtherkunft entstammen. Imaktuellen Kommentar zur HonigVwird überwiegend wieder – wievor November 2005 – als min-destens 60 % Trachtanteil derangegebenen Sorte interpretiert(von 2005 bis 2009 wurde über-wiegend mit > 50 % interpretiert).Die EU-Kommission hat klardargestellt, dass der Kunde mög-lichst reinen Sortenhonig erwartetund auch bekommen soll. DerGesetzgeber fordert seit 1976 fürSortenhonig, dass dieser nahezuvollständig bis überwiegend ausder angegebenen Tracht stammenmuss. Vollständig geht aufgrundbiologischer Rahmenbedingungennicht. Honig ist ein Naturproduktund unterliegt somit auch denSchwankungen der Natur. VonJahr zu Jahr fällt an dem selbenBienenstand die Tracht unter-schiedlich aus. Diese natürlicheSchwankungsbreite berücksichtigtder Gesetzgeber mit der Spanne„vollständig bis überwiegend".

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Nichtsdestotrotz hat der Konsu-ment die Erwartung eines Höchst-maßes an Reinheit. Mehr als 60 %ist somit die Untergrenze. Außer-dem muss ein Sortenhonig nachder HonigV [§3 (3)1] in seinenorganoleptischen (Geruch, Farbe,Geschmack), chemisch-physikali-schen und mikroskopischen Merk-

malen der angegebenen Herkunftentsprechen. Es sei betont: in allen drei Merk-malen muss der Honig den Sorten-charakter zeigen. Auch dies warschon immer so. Es sei ein-dringlich darauf hingewiesen, dassdie oben genannten Prozentzahlennicht mit dem Pollengehalt eines

Honigs in Prozent gleichgesetztwerden dürfen. Wir verweisen indiesem Zusammenhang auf dasaktualisierte Merkblatt „Sorten-honig“ des LAVES BieneninstitutCelle, das unter http://cdl.nieder-sachsen.de/blob/images/C24122475_L20.pdf im Internet abgerufenwerden kann.

In memoriam - Ferdinand Gerstung

Am 6. März vor 150 Jahren wurde Ferdinand Gerstung in Vacha an der Werra geboren. Schon als Kind undJugendlicher war er „natursinnig veranlagt". Auf dem Gymnasium in Eisenach gründete er deshalb mit Freun-den einen naturkundlichen „Kauzverein", der sich mit dem Studium kleinerer Säugetiere beschäftigte. Medi-zin wollte er eigentlich studieren, widmete sich aber dem Wunsch der Mutter entsprechend der Theologie aufden Universitäten in Heidelberg und Jena. 1883 ging Gerstung als junger Vikar nach Ifta bei Eisenach undkam dort erstmals mit der Imkerei in Berührung. Doch vor allem in Oßmannstedt bei Weimar, wo er ab 1886die Pfarrstelle innehatte, baute er sein Hobby aus, entwickelte neue fortschrittliche Ideen und Methoden derBienenhaltung und löste damit heftiges Pro und Contra der Fachkollegen aus. An einem Wespennest entdeck-te Gerstung 1888 die Brutnestordnung, stellte vergleichende Beobachtungen am Bienenvolk an und entwik-kelte seine Auffassung vom „Bien" als organischem Ganzen. Auch die von ihm entworfene und mit Erfolgeingesetzte Gerstung-Beute mit dem neuen Rähmchenmaß von 46 x 25 cm stieß zunächst auf Ablehnung.Doch trotz harter Kritik, man nannte ihn „Träumer, Phantast und Schwindler", verteidigte er seine Erkennt-nisse und Überzeugungen in Fachzeitschriften, veröffentlichte 1890 „Das Grundgesetz der Brut- und Volks-entwicklung des Bien" und 1892 „Der rechte Weg zur Erlernung und Ausbreitung rationeller Bienenzucht".Ein weiterer Schritt zur Verbreitung seiner Ideen war die Gründung der eigenen Zeitschrift „Die DeutscheBienenzucht in Theorie und Praxis", die im Januar 1893 erstmals erschien und die Gerstung 32 Jahre leitete.Sein weitverbreitetes Lehrbuch „Der Bien und seine Zucht" erlebte von 1901 bis 1927 sieben Auflagen. InOßmannstedt gründete Gerstung eine Deutsche Bienenzuchtzentrale und wurde nicht müde, in Vorträgen undLehrgängen seine Theorie und seine praktischen Erfahrungen weiterzugeben. Er besaß infolge seines überra-genden Geistes, eines fabelhaften Gedächtnisses, seiner großen Kenntnisse auf allen Gebieten der Naturwis-senschaft und Geisteskunde und unterstützt durch eine seltene Gabe klarer, überzeugender Darstellung dieFähigkeit, die Menschen anzuziehen und festzuhalten. Ferdinand Gerstung war aber zu allererst und aller-meist ein ganz schlichter und überaus bescheidener Mensch. 1920 ernannte die Universität Jena Gerstung zumDr. phil. honoris causa. Am 5. März 1925, einen Tag vor seinem 65. Geburtstag, erlag Ferdinand Gerstungeinem Krebsleiden. Die Gemeinde Oßmannstedt erinnert noch heute auf vielfältige Weise an ihren berühm-ten Sohn, neben einer Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus und der Grabstätte kündet davon, auch ein 1935von der „Deutschen Imkerschaft" errichtetes Denkmal im Ort.

Auszüge aus Weimarer Schriften „Von Bienen und Beuten – Das Deutsche Bienenmuseum Weimar“ 2007

Der Landesverband Thüringer Imker hatte zu Ehren des Bienenvaters am 6. März zu einer Andacht in die Kir-che zu Oßmannstedt und einer anschließenden Festveranstaltung ins Bienenmuseum Weimar eingeladen.

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Hinweise zur Los-Kennzeichnungs-Verordnung

In den vergangenen Wochen erhielt der D.I.B. mehrmals Kenntnis darüber, dass ein Lebensmittelamt dieLoskennzeichnung auf dem Imker-Honigglas bei gezogenen Proben beanstandet hat mit der Begründung, diederzeit bestehende Überwachungsnummer genüge nicht der Los-Kennzeichnungs-Verordnung (LKV). DerD.I.B. hat daraufhin zu den betreffenden Stellen Kontakt aufgenommen, um den Sachverhalt zu klären.

Grundsätzlich ist dazu festzuhalten:Mit Einführung der LKV vom 23.06.1993 hat der D.I.B. im Rundschreiben C 12/1993 (31.07.1993) alle Im-kervereine auf die Auswirkungen der Verordnung auf das Imker-Honigglas aufmerksam gemacht. Mit derLoskennzeichnungsnummer wird eine Gesamtheit von Verkaufseinheiten eines Lebensmittels gekennzeich-net, das unter praktisch gleichen Bedingungen hergestellt oder verpackt wurde.Ziel dieser Verordnung ist die Nachvollziehbarkeit bei einer Beanstandung, damit ein etwaiger Rückruf des

gleichen Lebensmittels ermöglicht werden kann.

Auf dem Gewährverschluss wurde aus diesem Grund vor der individuellen Kontrollnummer ein L vor-angestellt, um kenntlich zu machen, dass es sich um die Loskennzeichnungsnummer handelt. Da es sich beiden fortlaufenden Nummern nicht um die Nummer einer Verkaufseinheit oder Charge handelt, ist esnotwendig, dass der Imker seine Abfüllmengen als Lose kennzeichnet, indem er beim Abfüllen die in dem Losenthaltene Honigmenge und die verwendeten Gewährverschlüsse in einem Verwendungsnachweis notiert. Damit ordnen Imker wie Abfüllbetriebe die jeweiligen Gewährverschlüsse mit der fortlaufenden Über-wachungsnummer der jeweiligen Charge einer Honigfüllung zu und legen zugleich auch jeweils das Los imSinne des § 1 Abs. 2 LKV fest. Die Tatsache, dass innerhalb des Loses fortlaufende Nummern verwendet wer-den, steht dem Sinn und Zweck der LKV nicht entgegen, da im Falle der Notwendigkeit einer Identifizierungder Imker bzw. der Abfüllbetrieb aufgrund seines Verwendungsnachweises für Gewährverschlüsse in derLage ist, zu benennen, welche fortlaufenden Nummern zu der Partie gehören, die betroffen ist.Im Grunde erfolgt hier eine genauere Angabe als eine einheitliche Los-Angabe für eine Partie. Dies stellt dieMöglichkeit der Identifizierung im „Falle eines Falles“ in keiner Weise in Frage. Diese Handhabe wurde damals auch vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde bestätigt.

Daneben existiert eine Ausnahmeregelung der LKV (§2 Nr. 5.) bei Angabe des taggenauen Datums des Min-desthaltbarkeitsdatums. Wird diese Regelung bei den bestehenden Gewährverschlüssen angewandt, muss dasaufgedruckte Wort „Ende“ gestrichen werden.Mit größter Wahrscheinlichkeit ist es für den Imker auch in diesem Fall notwendig, Aufzeichnungen wie obengenannt zu führen. Dies ist dann der Fall, wenn er mehrere Chargen mit dem gleichen Tagesdatum auszeich-net. Die Dokumentation ist aber nicht nur für die Einhaltung der Los-Kennzeichnungs-Verordnung notwendig. Siestellt auch für die einzelnen Imkereien ein wertvolles Dokument zur Nachvollziehbarkeit der eigenen Arbeit,Trachtquellen, Ergiebigkeit der Trachtorte, Veränderungen im Ertrag etc. dar.

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und das Dienstleistungszentrum Westerwald-Osteifel hatzur Hilfestellung eine Broschüre „Honigbuch - für die Dokumentation der Honigvermarktung und für diegesetzliche Loskennzeichnung“ herausgegeben. Zu beziehen über Apis e.V. gegen einen Kostenbeitrag von €1,50. Welche Alternative auch gewählt wird, die Nachvollziehbarkeit muss gegeben sein. Imker, die ebenfalls Beanstandungen der Loskennzeichnung durch Lebensmittelämter erhalten, sollten sichan den D.I.B. wenden, da dieser versucht, die Fragen im Sinne der Imkerschaft zu klären.

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Aktuelle Entwick-lung Gentechnik

Schwenk bei der Gentechnik-Kennzeichnung?Derzeit müssen tierische Lebens-mittel wie Milch, Eier, Fleischoder Honig nicht gekennzeichnetwerden. Bundeslandwirtschafts-ministerin Aigner hat angekün-digt, auf EU-Ebene einen Vorstoßfür eine andere Gentechnik-Kennzeichnung zu machen. WennTiere Futter aus gentechnischveränderten Pflanzen fressen,müssten tierische Produkte danneine Gentechnik-Kennzeichnungtragen. Der Verbraucher könne sobesser entscheiden, ob er mit demKauf den Anbau von Gentechnik-Pflanzen unterstützen wolle. Bis-her war die Kennzeichnung „ohneGentechnik" freiwillig möglich.Folge des neuen Kennzeichnungs-Vorstoßes wären wahrscheinlichjede Menge gekennzeichnete Pro-dukte im Supermarktregal. Schät-zungen gehen von etwa 60 Pro-zent der Lebensmittel aus. Kriti-ker monieren, Verbraucher solltenso an die Gentechnik herangeführtwerden und dem Argument fol-gen, Gentechnik wäre sowiesoschon „überall drin". Wie abereine solche Kennzeichnung nach-her schlüssig überwacht werdensoll, ist genauso unklar, wie dieFrage, ob die Hersteller wirklichbereit sind, ihre Produktions-prozesse offen zu legen und daswäre die Voraussetzung. Verbrauchern ist die Kennzeich-nung übrigens wichtig. Laut einerneuen Umfrage ist für beinahejeden fünften die Aufschrift „Oh-ne Gentechnik" Kauf entschei-

dend. Die Ernährungsindustrieund Futtermittelwirtschaft stehenganz offensichtlich unter Druck.Produziert wird, was verlangt wirdund es ist unwahrscheinlich, dasseines der elementaren Gesetze desMarktes außer Kraft gesetzt wird.Jahrelang hatte die beteiligteWirtschaft versucht, den Ver-brauchern die Vorzüge, die manvon der Gentechnik erwartet,schmackhaft zu machen. Quasiumsonst. Man musste einsehen,dass Verbrauchereinstellungen zurGrünen Gentechnik vollständigresistent gegenüber kommunika-tiver Einflussnahme sind. MehrAkzeptanz durch Kommunikationist nicht zu erwarten und eine per-sönliche "Erfahrung" mit der Gen-technik ist nicht möglich, solangees keine gekennzeichneten Le-bensmittel gibt. Auch der Präsident des DeutschenBauernverbandes (DBV), GerdSonnleitner, appellierte auf demFachforum „Gentechnik in derLebensmittelherstellung – Wiegehen wir in Deutschland damitum?“ auf der Grünen WocheBerlin, an dem auch D.I.B.-Präsi-dent Maske und GF B. Löwer teil-nahmen, an die Gesellschaft, „zuentscheiden, was sie will. Diesejahrzehntelange unsägliche Debat-te über die Gentechnik mussendlich zu Ende geführt werden.Wenn sich die Gesellschaftschließlich gegen die Grüne Gen-technik entscheide, stellen wir unsdiesem Votum“. Politisch müsseman dringend zu einem Ende derDiskussionen kommen. In diesemZusammenhang forderte Sonnleit-ner, dass dann in aller Konsequenzan den Grenzen Europas diese

Entscheidung vollzogen werdeund Lebensmittel von mit GVOgefütterten Tieren an den Grenzenzurückgewiesen würden.Nach Ansicht Sonnleitners ist diederzeit propagierte „ohne Gen-technik“-Kennzeichnung eineunehrliche Lösung.

Zulassung der Gen-KartoffelAmflora Die EU-Kommission hat denAnbau der gentechnisch verän-derten Amflora-Kartoffel erlaubt.Mit dieser Entscheidung wurde inder EU erstmals seit 1998 einegentechnisch veränderte Pflanzefür den Anbau zugelassen. Derkommerzielle Anbau der Kartoffelmit veränderter Stärkezusammen-setzung soll noch in diesem Jahrbeginnen. Amflora wird aus-schließlich in der Stärkeindustriefür bestimmte technische Anwen-dungen verarbeitet und ist alsLebensmittel nicht zugelassen.Erlaubt sind „zufällige, technischunvermeidbare Beimischungen"bis zu 0,9 %. Der neue, fürGesundheit und Verbraucherpoli-tik zuständige EU-KommissarJohn Dalli (Malta) sagte, es gäbekeine weiteren wissenschaftlichenFragen mehr, die untersucht wer-den müssten. Eine weitere Verzö-gerung bei der Zulassung sei nichtzu rechtfertigen. Bei jahrelangenAuseinandersetzungen ging es vorallem um den in der Amflora-Kartoffel verwendeten Antibioti-karesistenz-Marker. Der griechi-sche Umweltkommissar StavrosDimas, dessen Einwände mehrereGentechnik-Zulassungsverfahrenverzögert hatten und der nichtmehr im Amt ist, hatte die EFSA

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mit einer weiteren Sicherheits-überprüfung der Amflora-Kartof-fel beauftragt. Im Juni 2009kamen die beiden Gremien zu demErgebnis, dass „negative Aus-wirkungen auf die menschlicheGesundheit und die Umwelt alsFolge der Verwendung von Mar-kergenen in gentechnisch verän-derten Pflanzen den derzeitigenErkenntnissen zufolge unwahr-scheinlich sind". Bislang ist dieKartoffelbranche in ganz Europagentechnikfrei. „Nun kommen aufdie Kartoffelhersteller erheblicheZusatzkosten für Tests, Kontrollenund Voruntersuchungen zu.“ soder Grünen-Politiker MartinHäusling. „Keinesfalls begrüßt der D.I.B.die Zulassung dieser Gen-Kartof-fel. Diese antibiotikaresistentenKartoffeln können als Futtermittelverwendet werden und dadurch inLebensmitteln wieder auftauchen.Wir hoffen, dass Landwirt-schaftsministerin Aigner aufGrundlage des Schutzes von Naturund Umwelt den Anbau inDeutschland nicht zulässt“ apel-liert D.I.B.-Präsident Maske. Wieder D.I.B. bereits in D.I.B.AKTUELL 2/2009, Seite 19 und4/2009, Seite 12 berichtete, wur-den in Mecklenburg-Vorpommern20 Hektar zum Versuchsanbauangemeldet. Auch bei der Amflo-ra-Kartoffel müssen alle Anbau-flächen spätestens drei Monatevor dem Auspflanzen beim Stan-dortregister angemeldet werden.

Weitere Informationen finden Sieauf der Homepage von Transgenunter http://www.transgen.de.

Anbau von SmartStax-Mais inden USADie Unternehmen Monsanto undDow Agro Science wollen einengemeinsam entwickelten gentech-nisch veränderten "Super-Mais" inden USA auf den Markt bringen.2010 soll die Anbaufläche dortbereits 1,6 Millionen Hektar betra-gen. Der Mais besitzt Resistenzengegen zahlreiche Schädlinge so-wie gegen zwei Herbizid-Wirk-stoffe. Der SmartStax-Mais(MON89034 x TC1507 x MON88017 x

DAS-59122-7) ist eine Kreuzungverschiedener gv-Maislinien undbesitzt mehrere neue, gentech-nisch vermittelte Merkmale: Erproduziert sechs verschiedeneVarianten des Bt-Proteins, diegegen die wichtigsten Schädlingeim Maisanbau gerichtet sind,darunter Insekten wie den Mais-zünsler und Käfer wie denMaiswurzelbohrer. Dazu kommenResistenzen gegen zwei Wirk-stoffe zur Unkrautbekämpfung:Glyphosat (Roundup) und Glufos-inat (Liberty).In Europa ist der Import vonSmartStax-Mais noch nicht zuge-lassen. Der Antrag liegt derEuropäischen Behörde für Le-bensmittelsicherheit (EFSA) vor.Bis zum Abschluss der Sicher-heitsbewertung kann es nocheinige Zeit dauern, da die EFSAbei den Herstellern weitere Unter-lagen angefordert hat. Es ist davonauszugehen, dass im Herbst, wennAgrarlieferungen aus der Ernte2010 in Europa eintreffen, Futter-und Lebensmittel aus SmartStax-Mais in der EU nicht zugelassensein werden. Weitere Informatio-nen hierzu sind auf der Homepage

unter http://www.transgen.de/aktuell/1144.doku.html.

Französisches Biotechnologie-Komitee fordert weitere For-schungen zur Umweltsicherheitvon MON810Die französische Regierung hattedas mit dem neuen nationalenGentechnik-Gesetz eingerichteteHCB-Komitee um eine Stellung-nahme zu MON810-Mais gebeten.Im Januar 2008 hatte Frankreichdie EU-Zulassung für den Anbauvon MON810 ausgesetzt. Dem-nächst wird die EU die wis-senschaftliche Begründung desVerbots überprüfen. In seiner Stel-lungnahme für die Regierungfordert das HCB-Komitee weitereForschung zur Umweltsicherheitvon MON810, vor allem zumöglichen schädlichen Ein-wirkungen auf Nicht-Zielorganis-men und zur Entwicklung vonResistenzen bei Schädlingen. Kei-ne Bedenken gegen MON810-Mais hat dagegen die nationalefranzösische Behörde für Lebens-mittelsicherheit AFSSA. Siekommt in ihrer gleichzeitig mitder HCB-Stellungnahme veröf-fentlichten Gutachten zu demErgebnis, dass MON810-Mais fürdie Gesundheit von Mensch undTier genau so sicher sei wieherkömmlicher Mais.Zudem tritt das Verfahren zurNeu-Zulassung von MON810-Mais in die entscheidende Phase.Die zuständige EuropäischeBehörde für Lebensmittelsicher-heit (EFSA) hatte in mehrerenStellungnahmen bestätigt, dass eskeine neuen wissenschaftlichenErkenntnisse gebe, die nationale

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Anbauverbote rechtfertigten odergegen eine erneute Anbau-Zulas-sung von MON810 sprechenkönnten. Das VerwaltungsgerichtBraunschweig hat nunmehr dasHauptsacheverfahren von Mon-santo gegen den Verbotsbescheiddes BVL zu MON810-Mais„ruhend gestellt“. Beide Parteiendes Rechtsstreits hatten beantragt,das Verfahren auszusetzen, umeine außergerichtliche Lösung zuerörtern. Damit steht fest, dass einAnbau von MON810 auch im Jahr2010 in Deutschland nichtmöglich sein wird.

2010 - Geringe Chancen fürden Anbau in DeutschlandNeben dem Anbau der Amflora-Kartoffel in Europa wurde auchdie Einfuhr von drei weiteren gv-Maislinien sowie die daraushergestellten Lebens- und Futter-mittel genehmigt. Es handelt sichum verschiedene Kreuzungen ausden bereits zugelassenen gv-Maislinien MON810, MON863und NK603 (MON863 x MON810,

MON863 x NK603, MON863 x

MON810 x NK603).Die EU-Kom-mission will noch in diesem Som-mer Vorschläge vorlegen, wie dieMitgliedstaaten mehr Entschei-dungsfreiheit bei der Frage desAnbaus von gv-Pflanzen erhaltenkönnen. Sie beauftragte J. Dalliauszuarbeiten, „wie ein gemein-schaftliches, wissenschaftlich fun-diertes Zulassungsverfahren kom-biniert werden kann mit demRecht der Mitgliedstaaten, selberzu bestimmen, ob sie in ihremjeweiligen Hoheitsgebiet gene-tisch veränderte Sorten anbauenmöchten oder nicht."

Selbst wenn das MON810-Verbotin Deutschland aufgehoben wor-den wäre, wäre es für interessierteLandwirte zu spät gekommen,denn bis drei Monate vor der Aus-saat müssen alle für gentechnischveränderte Pflanzen vorgesehenenFlächen in das amtliche Stand-ortregister eingetragen werden.2010 wird es daher in Deutschlandwahrscheinlich keinen Anbau vongentechnisch verändertem Maisgeben.

Ablehnung von gentechnischveränderten MaissortenDer Ausschuss für die Lebensmit-telkette und Tiergesundheit lehntein seiner Sitzung am 8. Februar2010 die Freigabe der gentech-nisch veränderten Maissorten59122 x 1507 x NK603, MON88017 x MON 810 sowie 1507 x59122 für die Einfuhr in die EUund die Verarbeitung ab. 13 EU-Mitgliedstaaten stimmten imAusschuss für eine Genehmigung,zehn dagegen und die anderen ent-hielten sich. Es wurde folglich diegeforderte qualifizierte Mehrheitnicht erreicht. Jetzt geht das Ver-fahren an den Ministerrat.

BVL genehmigtPflanzenschutzmittel

„Goldor Bait“

Das Bundesamt für Verbraucher-schutz und Lebensmittelsicherheit(BVL) hat am 22. Januar 2010 fürdie Anwendung von 100 Tonnendes Pflanzenschutzmittels „Gol-dor Bait" eine auf 120 Tage befris-tete Ausnahmegenehmigung (vom15.02.-14.06.2010) zur Bekämp-

fung des Drahtwurms in Kartof-feln erteilt. Bei dem Mittel handeltes sich um ein Granulat mit demWirkstoff Fipronil, das beim Le-gen der Pflanzkartoffeln in denBoden gebracht wird. Die geneh-migte Menge ist ausreichend, umin den Befallsgebieten etwa10.000 Hektar zu behandeln. Diesentspricht knapp 4 Prozent dergesamten Kartoffelanbaufläche inDeutschland. Der Wirkstoff Fipro-nil, der chemisch zur Gruppe derPyrazol-Insektizide gehört, istgiftig für Bienen und Vögel. Umdie Sicherheit für diese zu ge-währleisten, ist die Genehmigungmit strengen Auflagen verbunden.Laut BVL darf die Ausbringungnur mit eingetragenen Granulat-streuern erfolgen. Diese Gerätesind so ausgestattet, dass sich einestaubfreie Ablage des Granulatserreichen lässt. In einem begleit-enden Monitoring ist nachzuwei-sen, dass tatsächlich keine Verdrif-tung von Abriebstäuben auftritt.Durch den kombinierten Arbeits-gang von Legen und Granulatan-wendung wird das Mittel voll-ständig mit Erde abgedeckt. Soll-ten dennoch Granulatkörner ander Oberfläche verbleiben, müs-sen diese in einem weiteren Ar-beitsgang in den Boden eingear-beitet werden. Der Wirkstoff Fi-pronil ist nicht systemisch, dasheißt er wird nicht in den Kartof-felpflanzen transportiert und ge-langt somit auch nicht in Was-sertropfen, die von den Pflanzenausgeschieden werden. Das sogenannte Guttationswasser stelltbei diesem Wirkstoff also keineGefahr für Bienen dar, so das BVLweiter.

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Apisticus 2010 verliehen

Unter dem Thema „Gemeinsam in die Zukunft –Chancen für Imkerei und Landwirtschaft“ fandam 6./7. Februar der 19. Apisticus-Tag in derSpeicherstadt Münster statt. Die bienenkund-liche Fachtagung mit Messe, zu der Imker undBienenkundler aus ganz Deutschland und dembenachbarten Ausland kommen, wird von derLandwirtschaftskammer Nordrhein- Westfalenorganisiert. Neu auf der 1.200 qm großen Aus-stellung, an der mehr als 40 Aussteller ihre Pro-dukte und Informationen rund um Honig und dieBienenhaltung präsentierten, war die „Via Mie-le“. Hier konnten Besucher erstmals Köst-lichkeiten von Met und Bärenfang bis hin zuHonigsenf oder Honigeis probieren.

Ulrike Rohlmann, die in diesem Jahr den „Apisticus“ erhielt, freutesich über die Anerkennung ihrer Arbeit.Foto: S. Beckedorf

Der Deutsche Imkerbund nahm zum zweiten Mal mit einem Informationsstand teil, an dem vor allem die regeDiskussion um die Umgestaltungsvorschläge des Imker-Honigglases im Mittelpunkt stand.

Im Rahmen des Apisticus-Tages fand am 6. Februar auch die 5.Verleihung des „Apisticus des Jahres“ statt. Mit diesem Ehren-preis werden seit 2006 Personen ausgezeichnet, die sich inbesonderer Weise um die Imkerei verdient gemacht haben.In diesem Jahr erhielt die Auszeichnung Ulrike Rohlmann, Mit-begründerin des „Netzwerkes Imker für gentechnikfreie Regio-nen“, aus Lüdenscheid.Im März 2008 gründete U. Rohlmann mit ihrem Mann Gregordas Netzwerk, das sich seitdem mit den Auswirkungen der Agro-Gentechnik auf die biologische Vielfalt, insbesondere auf Men-schen und Bienen, beschäftigt. Es zeigt auf Informationsveran-staltungen, in Vorträgen, Diskussionen und auf der eigens einge-richteten Homepage auf, wo Handlungsbedarf für Mensch undTier besteht und informiert Verbraucher, damit diese über dieWahl ihrer Nahrungsmittel entscheiden können. Wir berichteten über das Netzwerk in D.I.B. AKTUELL 2/2009,Seite 22.

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Amberg-Sulzbach erster Land-kreis im NBL Im Januar 2010 ist Amberg-Sulzbach (Oberpfalz) als ersterdeutscher Landkreis Mitglied imNetzwerk Blühende Landschaftgeworden. Das Netzwerk hofft,dass noch viele weitere Land-kreise dem amberg-sulzbacherVorbild folgen.

Internetseite des NBL gefragt Die Zugriffe auf die Homepagedes NBL www.bluehende-Iand-schaft.de stiegen in 2009 aufdurchschnittlich über 100.000 proMonat und die Anzahl derBesucher hat sich mit fast 8.000pro Monat im letzten Jahr mehr alsverdoppelt. Die Homepage wirdfortlaufend aktualisiert. So sindneue Seiten zu Projekten undregionalen Initiativen hinzuge-kommen, ebenso auch eine neue

Mitarbeiterseite, wo das NBL-Team mit Foto betrachtet werdenkann. Umweltzentrum Tübingenneuer Partner Das Umweltzentrum Tübingen istseit Herbst 2009 neuer Partner desNetzwerkes Blühende Landschaft(NBL) und stärkt damit dieschwäbische NBL-Achse Reutlin-gen-Tübingen über Mössingen biszur Fischermühle in Rosenfeld,dem Sitz des Trägers Melliferae.V. Das Umweltzentrum istgemeinsamer Ort von derzeitsieben Tübinger Umweltinitiati-ven und Vereinen, Austauschplatt-form zwischen diesen Vereinenund Beratungs- und Informations-stelle für Bürgerinnen und Bürgerin allen Fragen des praktischenUmweltschutzes. Näheres unterwww.bluehende-Iandschaft.deRubrik Mitarbeiter und Partner.

Fachtagung „Bienen machenSchule"Bienen und die Imkerei eignensich hervorragend, um praxisbezo-gene, fächerübergreifende Lern-prozesse anzuregen. Mit über-schaubarem Aufwand kann manBienen auf jedem Schulgeländehalten, einen bienenfreundlichenGarten gestalten oder einen Imkerbesuchen. Lerninhalte kann manleicht den Ansprüchen der jeweili-gen Altersstufe anpassen. Bei derFachtagung „Bienen machenSchule“ vom 24. bis 26. Septem-ber 2010 in Balingen finden Leh-rer und Erzieher praxisnahe Kon-zepte, um die Biene in den Unter-richt zu integrieren. PädagogischeReferate, inspirierende Praxisbei-spiele, vorbereitete Unterrichts-einheiten oder Projektideen erwar-ten neben imkerlicher FachkundeNeueinsteiger und erfahrene Bie-nenlehrer. Nähere Informationenunter www.bienen-schule.de

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Aus den Regionen

Informationsaustausch zwi-schen Landwirten und ImkernDer Vorsitzende des ImkervereinsBorken, Johannes Schulze Böing,ist nicht nur ein besonders enga-gierter Imker, sondern auch Land-wirt. Aus diesem Grund kennt erdie Probleme sowohl der Bienen-halter als auch der Landwirte undversteht die manchmal kompli-zierte Beziehung zwischen denbeiden Berufsgruppen. Es freuteihn deshalb besonders, dass derD.I.B. dieses Spanungsfeld glättenwill und um einen intensiverenDialog wirbt. Er weiß aber auch:„Besonders wichtig ist, dass wir

vor Ort zusammen kommen ummehr Verständnis füreinander zuentwickeln“. Schulze Böing orga-nisierte deshalb Anfang März erst-mals einen Informationsaustauschzwischen Landwirten und Imkerndes Kreises Borken, zu denen derGeschäftsführer und der Acker-bauberater der LWK NRW, dasMdB Johannes Röhring, derKreislandwirt und die Kreisvorsit-zende der Landfrauen eingeladenwurden. Themen der Abendvorträ-ge und Diskussionen waren insbe-sondere aktuelle Informationenzur Situation der Landwirtschaftim Kreis, der Stand der Wande-

rung des Maiswurzelbohrers undder enge Zusammenhang zwi-schen Pflanzenbau und Bienen-schutz.

Lust auf eigenen Honig?fragt der Landesverband Thürin-ger Imker auf einem Flyer, mitdem er für seinen Anfängerkurswirbt. (Den DIN A4-Flyer gibt’sals Vorlage auf der einheitlichenAnfängerschulungs-CD von Dr.Pia Aumeier. Er kann individuellnach den eigenen Bedürfnissenumgestaltet werden, so auch inThüringen geschehen.) Der Flyerwurde vom Landesverband über

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Rundschreiben an alle Imkerverei-ne verteilt, die bei Bedarf dieExemplare auch als Farbdrucknachbestellen konnten. Der Kursin Thüringen begann im Januarmit einer umfassenden theoreti-schen Einführung im Bienenmu-seum Weimar. Danach folgensechs praktische Vorführungenvon März bis September und eineAbschlussbesprechung mit Erfah-rungsaustausch und Urkundenver-gabe. Außerdem erhalten alle Teil-nehmer ein Lehrgangsskript undkönnen ein sanftmütiges Bienen-volk erwerben.

Imkervereine in der OffensiveWer nicht wirbt, der stirbt. Immermehr Imkervereine wagen denSchritt nach vorn und stellen inInformationsflyern ihren Verein,dessen Aktivitäten, die Bedeutungder Honigbiene dar und ladenInteressenten zum Besuch ein.(Bei Anfragen unterstützt derD.I.B. übrigens gerne mit geeigne-tem Bildmaterial oder anderennotwendigen Informationen.Anmerk. der Red.)

An dieser Stelle seien wieder viergute Beispiele für eine solcheEigenwerbung genannt:Der Bezirksimkerverein Heil-bronn, der neben seinem Jahres-programm wichtige Adressen aufden Tag der Imkerei hinweist.Der Bienenzuchtverein München,dem besonders das Ansprechenvon Interessenten für die Imkerei

am Herzen liegt. Der Bezirksver-ein Herrenberg, der seinen Mit-gliedern die stolze Zahl von 26Veranstaltungen in seinem Jahres-programm anbietet und derBezirksimkerverein Wangen imAllgäu, der den vereinseigenenBienenlehrpfad vorstellt undgleichzeitig für eine blühendeLandschaft wirbt.

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Rheinland-Pfalz wirbt für dieImkereiAm 16. Januar stellte der rhein-land-pfälzische Landwirtschafts-minister Hendrik Hering im Rah-men der Grünen Woche auf einerPressekonferenz die neue Kam-pagne „HonigLand Rheinland-Pfalz“ vor. Die Aktion des Fach-zentrums Bienen und Imkerei imDienstleistungszentrum Länd-licher Raum Westerwald-Osteifel,Mayen, soll in Zusammenarbeitmit dem Ministerium für Wirt-schaft, Verkehr, Landwirtschaftund Weinbau in den kommendenJahren für Imkernachwuchs undfür rheinland-pfälzischen Honigwerben. Diese besteht aus einemWerbeflyer für die Imkerei, einerInternetpräsentation zum Einstiegin die Imkerei in Rheinland, miteiner Suchfunktion für Honigkun-den nach Imkern in der Nachbar-schaft und einer Wanderausstel-lung.

In die Internetseite www.honig-land.rlp.de kann sich jeder Imkereintragen oder aber von Kollegeneintragen lassen, wenn er selbstkeinen Internetzugang hat. Es gibtneben den Listen u. a. eine Karte,in denen alle eingetragenen Imke-reien zu sehen sind und auchzusätzliche Informationen wie z.B. zum Sortiment abgefragt wer-den können. Bereits nach kurzerZeit haben viele Imkereien vondiesem Angebot Gebrauchgemacht. Unter http://www.dlr.rlp.de/Inter-net/Bienenkunde/Imker_In_RLP.nsf/main?OpenPage können sichdie Imkereien eintragen. Bei Fra-gen hilft Dr. Christoph Otten,Telefon 02651/96050, Telefax0671/92896110, E-Mail [email protected]ßerdem sind für die kommen-den zwei Jahre zwei paralleleWanderausstellungen zum ThemaBienen und Imkerei in öffent-lichen Einrichtungen geplant. DieWanderausstellung wird in fasteinhundert öffentlichen Gebäuden(Stadt- und Gemeindeverwaltun-gen, Kreisverwaltungen, Sparkas-sen und Arbeitsagenturen) in ganzRheinland-Pfalz zu sehen sein. Sieist selbsterklärend, örtliche Verei-ne können sich mit einbringen.Am 2. März startete in der Agen-tur für Arbeit in der Landeshaupt-stadt Mainz die erste Ausstellung.In Kürze finden Sie weitere Orteund Termine der Wanderausstel-lung „HonigLand Rheinland-Pfalz" auf der Internetseite.

Gemeinde engagiert sich für dieBienenhaltungDer Umweltbeirat der Stadt Bad

Schwartau (Schleswig-Holstein)setzte sich im vergangenen Herbstdafür ein, dass der Imkerortsver-ein 1.200,-- € von der Gemeindeerhielt. Mit dem Geld werden diezwölf im Ort ansässigen Imker imkommenden Frühjahr ein Bienen-volk im Wert von 100,-- € kosten-los erhalten. Ziel dieser Aktion istlaut Beiratsvorsitzenden GertKayser die Bestäubungstätigkeitin Bad Schwartau sicherzustellenund einen Beitrag zum Ausgleichder Völkerverluste zu leisten.

Grußkarte mit SinnAuf der Grünen Woche entdeckt:Zwei Ansichtskarten mit Bienen-sprüchen, die einmal mehr diegroße Bedeutung der Insekten ver-deutlichen.Eine Vertriebsgemeinschaft vonBerliner Imkern steckt hinter die-ser Aktion. Sie werben damit fürihren regionalen Honig und wol-len die Bienenhaltung im Stadtge-biet stärken.

wurde in Abstimmung mit demLandesministerium für Ernährungund Ländlicher Raum und denFachberatern der Landkreise einlandeseinheitlicher Ausbildungs-rahmenplan erarbeitet. Ziel derAusbildung ist die Förderung deslandschaftsprägenden Streuobst-baus, des Hobby-Obstbaus, derGartenkultur und die Unterstüt-zung eines wirksamen Naturschut-zes. Gerade in den Kommunen werdenoft Bauhofbedienstete fachfremdin der Pflege von Grünflächen ein-gesetzt und verfügen daher nichtüber die nötigen Spezialkennt-nisse. Die ausgebildeten Fachwar-te sollen als Multiplikatoren, inGarten- und Obstbauvereinen fun-gieren und so zur Erhaltung dervielfältigen Kulturlandschaft bei-tragen. Die Ausbildung an derneuen Obst- und Gartenbauaka-demie Biberach (OGAB) umfasstca. 170 Unterrichtsstunden understreckt sich über ein Jahr. In denTheoriestunden werden u. a.Pflanzen-, Pflege-, Pflanzen-schutz- und Düngemittelkennt-nisse sowie Grundlagenkenntnissein der visuellen Baumkontrollevermittelt. An den Praxistagen er-lernen die Teilnehmer den richti-gen Pflegeschnitt von Zier- undObstgehölzen. Im Rahmen vonFach-Exkursionen werden dieerlernten Kenntnisse vertieft. DieAbsolventen des Kurses erlangenden Sachkundenachweis für dieAnwendung von Pflanzenschutz-mitteln (§ 10 Pflanzenschutzge-setz). Weitere Informationen unterwww.ogab.info.

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Varroa-BekämpfungskonzeptBaden-WürttembergBienenvölker müssen in jedemJahr gegen die Varroamilbe behan-delt werden. Bundesweit gibt esvon den bienenwissenschaftlichenInstituten praktikable Anwen-dungslösungen, die bereits in denAnfängerkursen vermittelt wer-den. Die Landesverbände Badi-scher und WürttembergischerImker e. V. stellen ihren Mitglie-dern aber auch anderen Interes-senten ihr eigenes Varroa-Behand-lungskonzept mit Hilfe eines 33-minütigen Films auf DVD vor.Im Film werden gut verständlichdie Behandlungsschritte und Mög-lichkeiten im Frühjahr, Spätsom-mer und Spätherbst erläutert.Nähere Informationen erteilen dieGeschäftsstellen der Landesver-bände.

Für Sie notiert

Immer weniger Streuobstanla-gen Wie der AID meldet, verliert inDeutschland der Streuobstanbauimmer weiter an Bedeutung. InBaden-Württemberg ist die Flächenach Angaben des NABU auf130.000 Hektar geschrumpft - dassind 20 Prozent weniger Fläche

als noch vor 20 Jahren. Streuobst-wiesen sind in Europa aber dieartenreichsten Ökosysteme undbedürfen deshalb eines beson-deren Schutzes. In Streuobstanla-gen leben bis zu 5.000 Tier- undPflanzenarten. Die Neupflanzungvon Streuobst kann beispielsweiseauf so genannten Ersatzflächenerfolgen, die Städte und Gemein-den dann benötigen, wenn durchNeubaugebiete oder Industriean-siedlungen an anderen StellenFlächen versiegelt werden. So hatdie Stadt Rheinbach in Nordrhein-Westfalen kürzlich 9.000 qmFläche zu Verfügung gestellt, aufdem Mitglieder der örtlichenNABU-Gruppe 44 Obstbäumegepflanzt haben. Die hochstämmi-gen Äpfel der alten Sorte „Rhei-nischer Krummstiel", die Birne„Gute Luise" oder die Kirsche„Rote Meckenheimer" sollen inzwei bis drei Jahren Früchte tra-gen. Weitere Informationen gibtdas Heft „Streuobstwiesen schüt-zen", das beim AID bestellt wer-den kann: Bestell-Nr. 1316, Preis:2,-- €, www.aid-medienshop.de.

Fachwarte für Obst und Gartenin Baden-Württemberg In Baden-Württemberg bietet derLandkreis Biberach seit Novem-ber 2009 erstmals die zertifizierteQualifizierung zum/zur „Fach-wart/in für Obst und Garten" an.Obwohl das Hintergrundwissender ersten 32 angehenden Fach-warte sehr unterschiedlich ist, ge-meinsam ist ihnen das Interesse ander Natur, ihrer Erhaltung undPflege.Vom Landesverband für Obstbau,Garten und Landschaft (LOGL)

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Pflanzenschutzmittelrückstände2008 generell auf dem RückzugWie der AID meldet, finden sichlaut der „Nationalen Berichterstat-tung Pflanzenschutzmittelrück-stände 2008", die das Bundesamtfür Verbraucherschutz und Le-bensmittelsicherheit (BVL) imJanuar veröffentlicht hat, in Le-bensmitteln immer weniger Rück-stände von Pflanzenschutzmitteln.Auch die Anzahl der Lebensmit-tel, die die zulässigen Höchstmen-gen überschritten haben, nimmtab. Bei den insgesamt knapp 17.000risikoorientiert gezogenen Probenfanden die Untersuchungsbehör-den bei 43,4 Prozent keine Rück-stände von Pflanzenschutzmitteln(Vorjahr: 38,6 Prozent). Gleich-zeitig nahm der Anteil der Probenab, die Rückstände über demgesetzlichen Höchstgehalt enthiel-ten, von 4,5 auf 3,7 Prozent.Risikoorientiert bedeutet, dass dieProdukte, die öfter negativ auffal-len auch öfter kontrolliert werden.Übersetzt: Die Ergebnisse sindnicht für alle Lebensmittel über-tragbar und schon gar nicht re-präsentativ. Lebensmittel deut-scher Herkunft sind generell ge-ringer belastet als ausländischeProdukte. Die sinkenden Rück-standsgehalte sind ein Zeichen,dass sich durch die Transparenzdie Wahlmöglichkeiten vor allemfür den Handel erhöhen, der offen-bar auf die Ergebnisse zu rea-gieren scheint. Für diese erfreu-liche Entwicklung müssen aberdie Kontrolldichte weiterhin hochund die zuständigen Überwa-chungsbehörden weiter wachsambleiben. Weitere Informationen:

www.bvl.bund.de/nbpsm2008

Schwarmbörse eingerichtetIm Auftrag von Mellifera e.V. hatdie Weitblick Internetwerkstattunter www.schwarmboerse.de ei-ne professionelle Schwarmbörseentwickelt, die flächendeckendden nichtkommerziellen Aus-tausch von Bienenschwärmenunterstützen soll, da es einewesentlich größere Nachfrage anNaturschwärmen gibt als Ange-bote vorhanden sind. Anderseitssind viele Imker auch dankbar,wenn sie Schwärme einfach wei-tergeben können. Erbeten wirdeine Spende von fünf Euro füreine erfolgreiche Vermittlung.Fänger für herrenlose Bienen-schwärme können dabei nebenbeiebenfalls vermittelt werden. Bis-her leisten viele Imkervereinediese Arbeit mittels Telefonlistenund ehrenamtlichen Ansprechpart-nern. Die Schwarmbörse könnteeine deutliche Entlastung undVerbesserung in diesem Punktbedeuten, weil sie vollautomatischfunktioniert. Die Benutzung istauch per Handy (SMS) möglich.Die Schwarmbörse soll in dieInternetseiten www.mellifera.deund www.bienenkiste.de einge-bunden werden, damit sich in denkommenden Monaten ein dichtesNetz an Teilnehmern bildet, indem sich möglichst viele registri-eren, die Schwärme abzugebenhaben, Schwärme suchen oder diebereit sind, herrenlose Schwärmeeinzufangen. Fragen beantwortetErhard Maria Klein, Kielkamp 35,22761 Hamburg, Tel. 040/89018888, E-Mail: [email protected]

"Euro-Blatt" wird neues EU-Bio-Logo

Ab 1. Juli 2010 ist ein einheitli-ches Logo für alle Bio-Produkteaus der EU verbindlich vorge-schrieben. In einer EU-weiten In-ternetumfrage hat sich der Ent-wurf eines Düsseldorfer Grafik-Studenten gegenüber zwei ande-ren Entwürfen durchgesetzt, gabdie Kommission am 8. Februarbekannt. Die Idee der einheit-lichen Logo-Entwicklung ist nichtneu, denn bereits seit 1997 exis-tiert eine ganze Reihe Logos, diesich aber auf den Märkten der EUnie durchsetzen konnten. Im Ge-gensatz dazu ist der Bekanntheits-grad des seit 2001 eingesetztenBio-Siegels in Deutschland ex-trem hoch. Daher war nach derVerabschiedung der neuen EG-Öko-Verordnung 2008 bei der Er-stellung eines EU-weiten Siegelsauch an eine Anlehnung an dasdeutsche Bio-Siegel gedacht wor-den. Herausgekommen war einLogo, das aber zu große Ähn-lichkeit mit dem Bio-Logo vonAldi-Süd hatte und deshalbzurückgenommen wurde. Durchdie Online-Abstimmung solltenun erreicht werden, dass das neueLogo möglichst viele Menschenanspricht. Die Angesprochenenhatten aber lediglich noch eineAuswahl von drei Entwürfen aus

Mit Heimathonig.de erfolgreich Honig vermarktenViele Honigliebhaber in Deutschland wissen nicht, dass sie den bestenHonig frisch vom Imker beziehen können. Was ihnen fehlt ist eineAnlaufstelle, um Imker aus der Nähe zu finden oder auch Honig zubestellen. Heimathonig.de will das ändern und regionale Imker, dieguten Honig herstellen und Honigfreunde, die den Wert von naturbe-lassenem Honig schätzen, zusammenbringen.Was Heimathonig.de Imkern bietet: • Eine sympathische Website, die gepflegt und im Internet gefunden

wird• Erschließen neuer Käufergruppen mit hoher Wertschätzung für guten

Honig• Professionelle Unterstützung im Marketing und VertriebAngebot für Mitglieder des D.I.B.:Testen Sie die Website und die Möglichkeiten von Heimathonig.de:Alle D.I.B.-Mitglieder, die sich bis 30. April 2010 entschließen,Heimathonig.de zu nutzen, erhalten den Service und das Imkerprofil fürein Jahr kostenlos (regulär: 60 EUR).Bei Interesse senden Sie eine E-Mail an [email protected], Betreff:„Heimathonig für D.I.B.-Imker“ oder ein Fax an 089/24216586. Nen-nen Sie dabei bitte Ihre Heimatregion, Ihre Kontaktdaten und teilen Siemit, ob Sie aktuell Honig zum Weiterverkauf anbieten können.Infos bei:Heike Helfenstein, Kastanienallee 2a,

82041 Oberhaching, Tel: 089/24216585,

Fax: 089/24216586, www.heimathonig.de

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den eingesandten 3.422 Vorschlä-gen, die zuvor von einer Jury aus-gewählt wurden. Der Gewinner -das „Euro-Blatt" - lag deutlich mit63 Prozent vorn. Die EU-Sterne inForm eines Blatts vor einem grü-nen Hintergrund sollen zwei klareBotschaften vermitteln: Natur undEuropa. Was die Identifikationanbelangt, muss man abwarten,denn nur etwa 130.000 EU-Bürgerhaben an der Abstimmungteilgenommen - bei ca. 500 Mil-lionen Menschen in den 27 Mit-gliedsstaaten. Wann genau das neue und ver-bindliche Bio-Logo auf den Ver-packungen ankommt ist nochunklar. Erstens müssen zunächstalle Hersteller die Druckdaten undVorgaben erhalten und außerdemkann das bereits produzierte Ver-packungsmaterial noch bis zum 1.Januar 2012 aufgebraucht werden.Das deutsche Bio-Siegel wird imÜbrigen weiterverwendet. DemVerbraucher wird also in Zukunfteine bunte Vielfalt auf den Ver-packungen erwarten, das Euro-Blatt, das Bio-Siegel und eins vonacht Verbandssiegeln wie Bioland,Demeter oder Naturland. In dennächsten Wochen wird die Verord-nung über die ökologische Land-wirtschaft überarbeitet, um dasneue Logo in einen der Anhängeaufzunehmen.

Weitere Informationen:www.ec.europa.eu/organic-logo

Fakten und Trends für den Bio-MarktAnlässlich der Grünen Woche ver-kündete der Bund ÖkologischeLebensmittelwirtschaft (BÖLW)

die Resultate der Erhebungen fürden Bio-Markt 2009. Als „tra-gende Säulen“ des Bio-Markteswuchsen der Öko-Landbau undder Bio-Fachhandel weiter. Sonahm die Zahl der Betriebe um 6,0% (Vorjahr 4,8 %) auf 11.030Betriebe und die Anbaufläche um5,2 % (Vorjahr 5 %) auf insgesamt653.339 ha zu. Auch der Fachhan-del wuchs 2009 um ca. 4 % undvergrößerte seinen Anteil amgesamten Bio-Markt. Dies sei aufdas verstärkte Bedürfnis der Kun-den nach regionalen, authenti-schen Bio-Lebensmitteln von deut-schen Anbauverbänden zurückzu-führen. Aufgrund eines attraktivenSortiments sowie der kompetentenBeratung sieht man im Bio-Fach-

handel noch ein großes Wachs-tumspotenzial.Der Gesamtumsatz des Bio-Mark-tes stagnierte 2009 auf dem Ni-veau des Vorjahres bei gleichzei-tig weiter steigendem Mengen-wachstum. Einbußen haben vorallem der Lebensmitteleinzelhan-del (LEH) und besonders die Dis-counter zu verzeichnen aufgrundvon Preisrückgängen sowie Sorti-mentsreduzierungen. Bei der Entwicklung innerhalb derFachhandelsgeschäfte ist ein-deutig ein Trend zu Bio-Super-märkten mit entsprechend breitemSortiment erkennbar, wohingegenkleinere Geschäfte sich entwedervergrößern, spezialisieren oderaufgeben müssen.

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Literaturtipps

Theo entdeckt die Welt derBienen

Die Redakteurin der Imker-Fachzeitschrift „Bienenpflege“Nicole Leukhardt hat sich auf einneues Terrain gewagt und einkleines Büchlein für Kinder imGrundschulalter verfasst. Auch dieIllustration hat Leukhardt selbstübernommen. Erzählt wird dieGeschichte vom kleinen BärenTheo, der Honig über alles liebt.Als er morgens merkt, dass seinHonigtopf leer ist, trifft er auf derSuche nach Honig einen Imker,von dem er Interessantes über dieBienen erfährt. Das 16-seitige Büchlein (16 x 15cm) kann zum Preis von 4,50 €zzgl. Versandkosten bei NicoleLeukhardt, Gartenstr. 7, 72336Balingen, E-Mail:[email protected] werden.

Bienen halten und Honig her-stellenDie Autoren der englischen Origi-nalausgabe des Buches „Keepingbees and making Honey“, das2008 erschienen ist, sind AlisonBenjamin und Brian McCallum.

A. Benjamin ist stellvertretendeHerausgeberin des Society Guar-dian und schreibt über ökologi-sche und gesellschaftliche The-men. Mit ihrem Partner McCallumbegann sie vor einigen Jahren,einige Bienenvölker in London zuhalten. 2009 gab der Ulmer Verlagdie deutsche Fassung des Buchesheraus, die Michael Kokoschkaaus dem Englischen übersetzte.Die Autoren wollen mit ihremBuch die Lust am Imkern wecken.Sie zeigen, dass man nicht aufdem Land wohnen muss, umBienen halten zu können. Es gehtauch im Garten oder sogar auf derTerrasse. Hier wird für Laien gutverständlich erklärt, wie Bieneneinen Staat aufbauen, wie sieleben, arbeiten, Pollen, Nektar undPropolis sammeln, Honig, GeleeRoyale und Wachs produzieren,wie sie sich vermehren und wie sieden Winter überstehen. Das Bucherklärt die Geschichte der Bienen-haltung und Imkerei, die Biologieder Biene, den Lebenszyklus derArbeiterinnen, Drohnen und derKönigin. Ebenfalls werden Honig-sorten und Trachtpflanzenbeschrieben. Der Ratgeber zeigtden Bau der Beuten, die sonstigenGeräte und Ausrüstungsgegen-stände, gibt Tipps zur Beschaffungder Bienen und erklärt dieHonigernte und die Gewinnungvon Wachs sowie die Verarbeitungder Produkte. Das Buch istumfassend, liebevoll gemacht undsehr informativ. Das Buch ist imBuchhandel für 19,90 € erhältlich.Ulmer Verlag, 127 Seiten, 250 far-bige Abbildungen, Maße: 22,5 x22,9 cm, gebunden, ISBN9783800159079.

VorschauVeranstaltungen

Bitte informieren Sie sich aufunserer Homepage unterhttp://www.deutscherimkerbund.de/index.php?terminkalender überdie bundesweiten und ausge-wählten internationalen Imkerver-anstaltungen. Der Terminkalenderwird laufend aktualisiert.

87. Wanderversammlung inLuxemburgNach Luxemburg (1992) undClervaux (2002) wird vom 13.-16.September 2012 der 87. Kongressdeutschsprachiger Imker im Cen-tre Culturel, Touristique et deCongres TRIFOLION in Echter-nach stattfinden, teilte RogerDamme, Präsident der FUAL mit.Alle Informationen zum 86.Kongress in Bruneck/Südtirol(03.-05.09.2010) finden Sie unterhttp://www.imkerkongress.bru-neck.com.Eine Programmübersicht veröf-fentlichen wir außerdem im näch-sten D.I.B. AKTUELL.

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seiner dritten Sitzung am 11./12.September 2009 beschlossen,diese Veranstaltung als Koopera-tionspartner zu unterstützen.Dass Bienen sterben ist normal,das Bienensterben jedoch alar-mierend. Weniger Bienen bedeu-ten enorme landwirtschaftlicheErtragsverluste und Verluste in derBiodiversität. Die Tagung wirdder Frage nachgehen: Wie lassensich konkurrierende Interessenzwischen intensiver Flächen-nutzung und notwendiger Agro-biodiversität lösen?

Tagungsort:Evangelische Akademie Loccum– EAL (www.loccum.de)

Zeitraum:Fr. 28. – So 30. Mai 2010Nachmittag bis Mittag

Ort:Rehburg-Loccum (eine Autostunde von Hannover;nahe Steinhuder Meer)

Kosten für 2 Übernachtungen,Vollverpflegung und Seminarteil-nahme:160,- €80,- € ermäßigt (z.B. Studierende)

Leitung:Dr. habil. Monika C. M. Müller,Studienleiterin der EAL

Kontakt:Tel.: 05766/81108 E-Mail:[email protected]

Bienenausstellung in KölnDie Ausstellung "Bienen - Heim-liche Helden der Natur" feiert am27. März im Odysseum in KölnPremiere. Sie will zum Jahr der Biodiversitätbesondere Aufmerksamkeit aufden großen Beitrag der winzigenBestäuber lenken. Die Ausstellungwendet sich mit ihren ein-drucksvollen Exponaten beson-ders an Kinder. Besonderen Spaßverspricht z.B. die Ruderbiene, beider man seine Kräfte direkt mitden unglaublichen Flugfähigkei-ten der Biene vergleichen kann.„Gerade für Schulklassen undKindergartenkinder gibt es in derAusstellung viel Spannendes undWissenswertes zu entdecken. Wiein den Dauerausstellungen desOdysseum stehen hier gemein-sames Probieren und Experimen-tieren im Vordergrund“, freut sichThomas Puy-Brill, Geschäfts-führer der SMG Science CenterServices Köln GmbH auf die Pre-miere. Vom 27. März bis 31. Maikönnen Naturverbundene & Wiss-begierige dem fleißigen Insekt imOdysseum spielerisch nachspürenund das Zusammenleben vonMensch und Biene erforschen. Mehr Infos unter www.odysse-um.de

(Auszüge aus einer Pressemel-dung der Hire Reality Entertain-ment (iG))

Apitherapie-Forum inSlovenienVom 28.09.-02.10.2010 organi-siert die slowenische Imkerorgani-sation gemeinsam mit der Api-mondia ein internationales Api-therapieforum, zu dem sie alle In-teressierten herzlich einlädt. AlleInformationen wie Ablauf, Wett-bewerbe, Exkursionen, Übernach-tungsmöglichkeiten usw. zumForum findet man im Internetunter http://www.apimedica.org.Hauptveranstaltungsort wird dasTagungs- und Ausstellungszen-trum in Ljubljana sein. Dort findetparallel zum Kongress auch dieAusstellung APIEXPO statt. Weit-ere Veranstaltungsorte sind Mari-bor, Bled, Lipica und DolenjskeToplice.

Königinnenversteigerung inMichelstadtIn der Anlage zum Rundschreibenfinden Sie den Informationsflyer,zu dem bereits in unserem Ver-anstaltungskalender angekündig-ten Michelstädter Bienenmarkt,dessen Höhepunkt die Bienenver-steigerung am 30.05.2010 ist.

Seminar Biodiversität amBeispiel der HonigbieneAuf der erweiterten Präsidiums-sitzung informierte GF Löwer dieLandesverbandsvorsitzenden überden Planungsstand einer Tagung„Biodiversität am Beispiel derHonigbiene“, die die EvangelischeAkademie Loccum, eine Einrich-tung der Evangelisch-Luthe-rischen Landeskirche Hannover,in der Zeit vom 28. bis 30. Mai2010 durchführen wird.Das Präsidium des D.I.B. hatte in