32
adventisten Die Zeitschrift der Siebenten-Tags-Adventisten heute w Gästefreundliche Gottesdienste & ab Seite 8 Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember | www.adventisten-heute.de | ISSN 2190-0825 w Schenk-Stress Seite 7 w Das Evangelium neu kommunizieren Seite 15 w Führungswechsel bei ADRA-Deutschland Seite 18

Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e nheute

w Gästefreundliche Gottesdienste

&

ab Seite 8

A u s g a b e N r . 1 2 / 2 0 1 2 | D e z e m b e r | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e | I S S N 2 1 9 0 - 0 8 2 5

w Schenk-Stress Seite 7

w Das Evangelium neu kommunizieren Seite 15

w Führungswechsel bei ADRA-Deutschland Seite 18

Page 2: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Der Saal war geschmückt, die Stühle standen gruppenweise um Tische, es gab Getränke und Knabbereien, aus der Küche duftete es verfüh-rerisch. Wir warteten gespannt darauf, wer zu unserem ersten Gästegottesdienst erscheinen würde. Schließlich hatten wir 1000 Handzettel in der Umgebung verteilt und Plakate aufge-hängt. Das Thema war interessant und der Pas-tor gut vorbereitet. Eine Bildmeditation würde die Besucher einstimmen und der Chor hatte schwungvolle Lieder geübt. Doch dann war die Enttäuschung groß: Wir schauten nur in be-kannte Gesichter, kein einziger „Fremder“ war zu erblicken.

Was war schief gelaufen? Falscher Tag? Fal-sche Uhrzeit? Falsches Thema? Nein, es waren falsche Erwartungen! Säkulare Menschen, die uns nicht kennen, besuchen keinen Gottes-dienst, weil sie einen Einladungsflyer in ihrem Briefkasten gefunden haben. Da kann die Wer-bung noch so modern gestaltet und die Kapelle noch so zentral gelegen sein. Die meisten Men-schen brauchen einen echten Anlass, um in die Kirche zu gehen. Und sie merken schnell, wenn sie „geködert“ werden sollen.

Zu den Segnungsgottesdiensten unserer Kin-der haben wir unsere säkularen Freunde und Bekannten eingeladen. Viele sind tatsächlich erschienen, weil sie uns und unsere Kinder kannten. Der Ablauf war zwar gut verständlich, hätte aber ohne Gäste nicht anders ausgesehen. Weitere bewährte Anlässe für Gästegottesdiens-te sind kirchliche Feiertage, vor allem Weih-nachten und Ostern.

Die Erfahrungen mit speziellen Gästegot-tesdiensten haben uns verdeutlicht, dass wir damit vor allem Menschen erreichen, zu denen bereits ein Kontakt besteht. Zudem haben wir damals entschieden, jeden Gottesdienst gäste-freundlich zu gestalten, damit sich unsere Besu-cher gut darin zurechtfinden. Damit signalisie-ren wir: Du bist jederzeit willkommen!

Thomas LobitzRedakteur „Adventisten heute“

[email protected]

editor ial | inhalt

Offene Türen – offene Herzen.

2 | adventisten heute | Dezember 2012

© s

tyle

unit

ed –

Fot

olia

.com

IMPRESSUMadventisten heute | ISSN 2190-0825Herausgeber: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (111. Jahrgang)Verlag: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg, E-Mail: [email protected], Internet: www.advent-verlag.de; www.facebook.com/adventverlagRedaktion: Elí Diez-Prida (Chefredakteur, edp), Werner E. Lange (wel), Thomas Lobitz (tl). Adresse: siehe Verlag. E-Mail: [email protected], Internet: www.adventisten-heute.de Anzeigenmarketing: oKae media, Martin Haase, Postfach 100403, 51404 Bergisch Gladbach, Tel. 02204 917075, Fax 02204 917072, E-Mail: [email protected] Internet: www.okae.orgAnzeigenredaktion: Katharina Bleker, Tel. 04131 9835-553, Fax 04131 9835-500, E-Mail: [email protected]: Direktlieferung per Post: 76,20 Euro für 12 Hefte, zzgl. € 48,– Versandkosten (innerhalb Deutschlands). Kostenlos bei Bezug über den Büchertisch der örtlichen Adventgemeinde sowie online (zum Herunter laden, Speichern und Drucken) im Internet: www.adventisten-heute.deGestaltung: Ingo Engel, MünchenProduktion/Druck: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 KasselSpendenkonto: Freikirche der STA, Kto.-Nr. 227 385 004, Volksbank Stuttgart (BLZ 600 901 00), Verwendungszweck: Aheu-Finanzierung

Gottes-dienst nur für Gäste?

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e nheute

◗ Gästefreundliche Gottesdienste

&

ab Seite 8

A u s g a b e N r . 1 2 / 2 0 1 2 | D e z e m b e r | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e | I S S N 2 1 9 0 - 0 8 2 5

&&

◗ Schenk-StressSeite 7

◗ Das Evangelium neu kommunizieren Seite 15

◗ Führungswechsel bei ADRA-Deutschland Seite 18

aktuell – Nachrichten

3 STA-Kurznachrichten / Weltkir-chenleitung kritisiert Verbände

4 41 erfolgreiche Absolventen an der ThH-Friedensau

5 Erklärung: Erneute Stellung-nahme der Siebenten-Tags-Adventisten zu jeder Form des Antisemitismus

6 Lesermeinungen

Kolumne

7 Schenk-Stress (Sylvia Renz)

Thema des Monats: Gäste-freundliche Gottesdienste

8 Nur für Insider? (Elí Diez-Prida)10 Die kirchlichen Feiertage

nutzen (Werner Schneider) 11 Wärme und Verbundenheit

(Christian Breitenborn)12 Ein Magnet für Kinder

(Julia Hartel)

Adventgemeinde aktuell

13 Die Bodenseekonferenz 2012 war gut besucht (Reinhard Kopp) / Adventgemeinde Löbau auf der Landesgartenschau

14 Erster Media Day bei der STiMME DER HOFFNUNG (Thomas Lobitz)

Adventgemeinde aktuell

15 Das Evangelium und die Kirche neu kommunizieren (Thomas Lobitz)

16 Notizbrett: Termine / Erste Dort-munder Give-Box vor der Advent-gemeinde / Gebet für missiona-rische Anliegen

Adventist World

Freikirche aktuell

17 Eindrücke von der Herbstsitzung der Generalkonferenz

18 „ADRA-Deutschland hat einen gu-ten Ruf erworben“ (interview mit Erich Lischek und Christian Molke)

20 Kleine Gemeinden mit großem Herzen

21 Jahresprogramm 2013 des insti-tuts für christliche Dienste (iCD)

23 Seit 10 Jahren im Einsatz für Teenager

24 Vereint im Mitgefühl25 Projektinformation „Nimm Jesus“28 Anzeigen

und sie in der Gemeinde haltenMenschen finden –

und sie in der Gemeinde haltenMenschen finden –

und sie in der Gemeinde haltenMenschen finden –

Dezember 2012

weltweitKrebs11

Lügner, Irrer oder Herr?Jesus:22 Gnade27 In der

Der Aufgabe gerecht werden, neue Gemeindeglieder zu integrieren

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

wachsen

Die weltweite Zeitschrift der Siebenten-Tags- Adventisten

Page 3: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Kurznachrichtenn Neu: Intereuropäische Division statt Euro-Afrika-Division im Zuge der Reorganisation der Euro-Afrika-Di-vision (EUD) mit Sitz in Bern/Schweiz wurden 2010, anlässlich der Generalkonferenz-Vollver-sammlung 2010 in Atlanta, die Adventisten in den nordafrikanischen Staaten, die bisher zur EUD gehörten, in die neu gegründete Greater Middle East Union Mission (GMEU) eingegliedert und Afghanistan der Euro-Asien Division zuge-ordnet. Da keine afrikanischen Länder mehr zur Euro-Afrika-Division gehören, hat der Exekutiv-ausschuss der Generalkonferenz am 16. Oktober die Umbenennung der EUD in inter-European Division beschlossen.

Die offizielle deutsche Schreibweise lautet intereuropäische Division. Die Abkürzung EUD bleibt bestehen, weil das naheliegende Kürzel iED international für improvised explosive de-vice (unkonventionelle Spreng- und Brandvor-richtung) steht. (APD/tl)

n Adventisten gegen Streichung des Freikirchen-Sitzes im SWR-Rundfunkrat Pastor Michael Walter (Stuttgart), stellvertre-tender Vorsteher der Baden-Württembergischen Vereinigung der Siebenten-Tags-Adventisten, hat sich gegen Pläne der Landesregierung ge-wandt, den Rundfunkratssitz der Freikirchen beim Südwestrundfunk (SWR) zu streichen. Den Platz soll künftig ein Vertreter muslimi-scher Verbände erhalten.

Walter wies in einem Schreiben an Minister-präsident Winfried Kretschmann (Grüne) darauf hin, dass Freiwilligkeitskirchen ein eigenstän-diges Profil in der kirchlichen Landschaft mit einem hohen Maß an Ehrenamt und Engage-ment hätten. „Gerade grüne Politik müsste ein solches Engagement außerhalb fest gefügter Großorganisationen zu schätzen wissen“, so Michael Walter.

Der jetzige freikirchliche Rundfunkrat Bernd Friedrich von der Evangelisch-methodistischen Kirche genieße auch das Vertrauen der Adven-tisten.

Die Adventisten in Baden-Württemberg wen-deten sich nicht grundsätzlich gegen eine mus-limische Vertretung, die nachvollziehbar sei, betonte Walter. Die Lösung dürfe jedoch nicht zu Lasten der Freikirchen erfolgen. (APD/tl)

Weltkirchenleitung kritisiert VerbändeRüge wegen eigenständigem Vorgehen bei Frauenordination, aber keine Sanktionen

Der Exekutivausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung hat am 16. Ok-tober auf seiner Herbstsitzung eine Stellungnahme mit 265 zu 25 Stimmen verabschiedet, welche die Vorgehensweise und das Verfahren in der Weltkirche klarstellt, wenn Meinungsverschiedenheiten und abweichende Beschlussfas-sungen vorliegen, wie Adventist News Network (ANN) berichtete.

Mit der Erklärung reagiere der Exekutivausschuss der Generalkonferenz, das wichtigste Kirchenleitungsgremium der Siebenten-Tags-Adventisten zwischen den alle fünf Jahre stattfindenden Weltsynoden (Generalkonferenz-Vollver-sammlungen), auf die abweichenden Beschlüsse von zwei überregionalen Kir-chenleitungen in den USA und einer in Deutschland, so ANN. Delegiertenver-sammlungen des Columbia-Verbandes (CUC), des Pazifik-Verbandes (PUC) und des Norddeutschen Verbandes (NDV) hätten 2012 die Ordination zum Pastoren-dienst unabhängig vom Geschlecht beschlossen.

Die angenommene Stellungnahme drücke laut ANN die Missbilligung über die Beschlüsse der drei Verbände aus (sie seien „ernste Fehler“), appelliere an alle Kirchenverwaltungsebenen, die Auswirkungen unabhängiger Entscheide zu bedenken und bekräftige die Rolle der Frauen im Leben und Dienst der Kirche. Das Dokument weise auch auf die theologischen Studien zur Ordinati-

adventisten heute | Dezember 2012 | 3

aktuel l Nachr icht en

© E

dwin

Man

uel G

arci

a/AN

N

Unter den wachsamen Augen von Todd McFarland vom Rechtsbüro der General-konferenz werden die Stimmzettel ausgezählt.

Page 4: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

4 | adventisten heute | Dezember 2012

aktuel l Nachr icht en

41 erfolgreiche Absolventen der ThH-Friedensau

41 Studierende aus acht Ländern wurden in diesem Jahr an der Theologischen Hochschule Friedensau in den Fachbereichen Theologie und Sozialwesen mit einem B.A. oder M.A. graduiert.

Professorin Dr. Ulrike Schultz, Prodekanin des Fachbereiches Christliches Sozialwesen der Hochschule Friedensau, überreichte 14 Absol-ventinnen und Absolventen die Urkunden eines Batchelors of Arts in Social Work (Soziale Ar-beit), fünf eines Master of Arts in Counseling (Beratung), weiteren fünf eines Masters of Arts in international Social Sciences (internationale Sozialwissenschaften) und zwei eines Masters of Arts in Sozial- und Gesundheitsmanagement. Sechs von ihnen kamen aus Polen, Äthiopien, Burundi, Myanmar, Nepal und Thailand. Dr. Johannes Hartlapp, Dekan des Fachbereiches Theologie, verabschiedete sechs Bachelors und neun Masters of Arts in Theologie. Von den letz-teren stammt einer aus der Ukraine.

36 Personen nahmen im Wintersemester 2012/2013 ihr Studium an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg auf. Damit sind dort insgesamt 171 Studierende ein-geschrieben, sieben weniger als im Vorjahr. 50 haben Theologie und 121 Sozialwissenschaften belegt. Zusätzlich gibt es noch zehn im Studien-vorbereitungskurs „Deutsch für Ausländer“ und einen Gasthörer.

Von den Studierenden kommen 64 aus insge-samt 34 Ländern. APD/tl

onsfrage hin, deren Ergebnisse 2014 vorliegen sollten. Sanktionen würden in der Stellungnahme weder ausgesprochen noch vorgeschlagen.

„Die Weltkirche kann Praktiken nicht legitimieren, die eindeutig der Ab-sicht von Beschlüssen einer Generalkonferenz-Vollversammlung stehen. Des-halb werden die Beschlüsse von regionalen (Vereinigungen) und überregio-nalen (Verbände/Unionen) Kirchenleitungen, durch die die Ordination zum Pastorendienst unabhängig vom Geschlecht autorisiert oder eingeführt wer-den, von der Weltkirche nicht anerkannt“, heißt es in der beschlossenen Erklärung.

Laut ANN habe Pastor Mark Finley in einer der einleitenden Präsentationen zum Dokument am Beispiel der Uneinigkeit der ersten Christen über die Be-schneidungsfrage (Apostelgeschichte 15) aufgezeigt, dass die Apostel nicht selbst entschieden hätten. Vielmehr hätten sie das Gespräch gesucht und in einem Dialog den Konsens bezüglich des weiteren Vorgehens und damit Einheit gefunden. Einheit habe aber nicht in gleichem Handeln bestanden, also keine Uniformität beinhaltet, sondern gemeinsam vereinbartes, aber unterschiedli-ches Vorgehen: Judenchristen wären weiterhin beschnitten worden, von Hei-denchristen sei dies aber nicht gefordert worden.

Die Stellungnahme wurde laut GK-Präsident Ted Wilson von PREXAD, dem Executive Advisory Komitee des Weltkirchenpräsidenten, in einer vierstündi-gen Sitzung vorbereitet und per Konsens verabschiedet. Mitglieder von PREXAD sind die neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung, der Generalsekretär und dessen Stellvertreter, der Schatzmeister und dessen Stellvertreter sowie die dreizehn Präsidenten der Divisionen. Anschließend sei das Dokument von den leitenden Angestellten der Weltkirche diskutiert und mit großer Mehrheit zur Beschlussfassung durch den Exekutivausschuss empfohlen worden. (Siehe auch die Beiträge auf Seite 17 und in Adventist World in der Heftmitte, S. 3–4. Das Originaldokument in englischer Sprache kann im internet unter http://news.adventist.org/images/uploads/documents/statement%20final%20AC%2012.docx heruntergeladen werden.)

APD/tl

© T

hH-F

ried

ensa

u

Die frisch Graduierten aus Friedensau freuen sich mit den Lehrenden um die Wette.

Auch das gab es auf der GK-Herbstsitzung: Angestellte der Generalkonferenz ver-deutlichten in einem unterhaltsamen Anspiel einen ausgewogenen Umgang mit den Arbeitsrichtlinien der Weltkirchenleitung.

© A

nsel

Oliv

er/A

NN

Page 5: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 5

Erklär ung

Aus gegebenem Anlass (Vortrag von Walter Veith am 20. Oktober 2012 in Nürnberg) haben die Vorstände der Kirchenleitungen der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (Nord- und Süddeutscher Verband), in Österreich und der Schweiz (Deutschschweizeri-sche Vereinigung) eine weitere Stellungnahme zum Thema Antisemitismus abgegeben.

Verfasst wurde diese Stellungnahme am Rande einer Tagung aller Kirchenleitungen der Intereuro-päischen Division (EUD) am 7. November 2012 in Collonges (Frankreich) unter Einbeziehung von Ver-tretern der EUD-Leitung und des Biblical Research institute (BRI) der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten (Silver Spring, Maryland, USA). Diese Thematik wird auch Gegenstand der nächsten Sitzung des Leitungsausschusses der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (FiD) sein, der Anfang Dezember in Mühlenrahmede (Alte-na, Westfalen) tagt.

Nachfolgend der Wortlaut der Stellungnahme:

Als Kirchenleitung erinnern wir an die „Er-klärung der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und Österreich zum 60. Jahres-

tag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs“ vom Mai 2005 (veröffentlicht im Adventecho, Mai 2005, S. 31). Darin bekennen die adventistischen Kir-chenleitungen in Deutschland und Österreich ihr Versagen während der NS-Diktatur.

in der Erklärung wurde zutiefst beklagt, dass es damals in adventistischen Veröffentlichungen Aussagen zum jüdischen Volk gab, die „der rassisti-schen ideologie des Antisemitismus in einer Weise Ausdruck gaben, die aus heutiger Sicht unfassbar“ ist. Von einzelnen positiven Ausnahmen abgese-hen, nahmen „viele Siebenten-Tags-Adventisten an der Not und dem Leid ihrer jüdischen Mitbür-ger keinen Anteil“. Sie wurden „ausgegrenzt und ausgeschlossen, sich selbst überlassen und so Ge-fangenschaft, Vertreibung oder Tod ausgeliefert“. Deshalb bekannten die Kirchenleitungen, „dass wir gegenüber dem jüdischen Volk ... schuldig geworden sind“. Sie gaben ihre Absicht bekannt, „nachdrücklich“ dafür einzutreten, „dass niemand aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität oder Ge-

schlecht ausgegrenzt und benachteiligt wird“. Auch soll „die Vergangenheit nicht in Vergessenheit“ ge-raten, „sondern als bleibendes Mahnmal uns auch heute vor Augen“ stehen.

Diese Worte machen deutlich, dass wir als Sie-benten-Tags-Adventisten jeden Antisemitismus entschieden ablehnen und antisemitische Äuße-rungen in unseren Gemeinden nicht dulden.

Am 20. Oktober 2012 hielt Walter Veith in Nürn-berg den Vortrag „König des Nordens (2)“, der auch im internet übertragen wurde. Darin vertrat er die These, dass Freimaurer und Jesuiten die NS-Zeit ge-nutzt hätten, um die Juden endlich nach Palästina zu bringen, damit die Christenheit von den eigent-lichen biblischen Aussagen abgelenkt und in die irre geleitet werde.

Eingebettet in diesen verschwörungstheoreti-schen Ansatz verwendete der Redner Begriffe, wie die „Verherdung“ der Juden im Sinne eines Zusam-mentreibens. Auch verharmloste er den Judenstern als „gelbes Tüchlein“. Nach unserer Auffassung sind solche Bezeichnungen antisemitisch, diskriminie-rend und kommen einer strafrechtlichen Verharm-losung der nationalsozialistischen Schreckensherr-schaft sehr nahe.

Wir distanzieren uns entschieden von derarti-gen Äußerungen und Verschwörungstheorien. Wir sehen darin nicht unseren Verkündigungsauftrag. Hier wird eine spekulative Weltsicht verbreitet, die in der Bibel keine Grundlage findet und vom eigentlichen Anliegen des Evangeliums ablenkt. Zudem entspricht die Art und Weise des Vortrags nicht einem ethisch vertretbaren Umgang mit anderen Religionen. Aus diesem Grund legen wir unseren Dienststellen und Gemeinden nahe, dafür Sorge zu tragen, dass derartige Veranstaltungen weder in unserem Namen noch in unseren Räum-lichkeiten stattfinden.

Collonges/Frankreich, den 7. November 2012Die Vorstände der

Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Nord- und Süddeutscher Verband

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in ÖsterreichFreikirche der Siebenten-Tags-Adventisten,

Deutschschweizerische Vereinigung

Erneute Stellungnahme zu jeder Form des Antisemitismus

Page 6: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

6 | adventisten heute | Dezember 2012

Lesermeinungen

Welche Absicht hatte der Experte wirklich?(Adventisten heute 10/2012)Zunächst meinen herzli-chen Dank für diese sehr gelungene Kirchenzeit-schrift. Seit Jahrzehnten bin ich begeisterter Leser unserer Zeitschrift. Jetzt, in meinem 76. Lebensjahr, verfasse ich den ersten Leserbrief meines Lebens überhaupt. Ein wenig Humor sei erlaubt.

Die Kolumne „Außenwirkung egal?“ war für mich ein richtiger „Aufreger“. Will sagen: Die Art und Weise, wie ein Historiker und Soziologe mit zartem Feingefühl seine Fragen formulierte, hat mich im tiefsten inneren nicht unberührt gelassen. Da werden einem protestantischen Kirchenver-treter auf einer von Protestanten ausgerichteten Veranstaltung seitens eines römisch-katholischen Experten Fragen mit der unverhüllten Absicht gestellt, meine protestantische Freikirche in den Augen der Anderen in Misskredit zu bringen. Das ist nicht die Gelegenheit darum zu ringen, wie dem Fragesteller zu antworten sei, ohne ihn zu verletzen.

Eine angemessene Reaktion wäre etwa, meinen protestantischen Brüdern und Schwestern ebenso wie dem Historiker in Erinnerung zu rufen, wie glücklich wir uns schätzen, in einer Weltregion und dort zu einer Zeit zu leben, wo die Beantwortung solcher Fragen ohne Gefahr für Leib und Leben möglich ist. Noch!

Was die eigentliche Frage angeht: Nicht meine Kirche ist es, die die römisch-katholische Kirche als Hure bezeichnet. Es ist Gottes Wort, die Heilige Schrift, welche die Kennzeichen der „Hure“ nennt und es dem Leser überlässt, anhand der Welt- und Kirchengeschichte die notwendigen Rückschlüsse zu ziehen.

Genau das haben bereits lange vor und auch nach Ellen White viele namhafte Theologen, His-toriker und Geisteswissenschaftler getan. Mit den gleichen Ergebnissen. in allen einschlägigen Publi-kationen wird übrigens auf diese Quelle, die Heilige Schrift, verwiesen.

Nicht wenige dieser Menschen haben selbst un-ter Anwendung von Folter und Mord nicht wider-rufen. Andere sind trotz zugesagter Verschonung und erpressten Widerrufs ermordet worden. Damit sollten die Fragen des Experten hinreichend beant-wortet sein.

Was nun die Außenwirkung auf meine protes-tantischen Brüder und Schwestern betrifft: Sollten sie unter allen Umständen ihre ökumenische Reise fortsetzen wollen, müssen sie wissen, wen sie als Steuermann ins Boot holen. Bleibt zu hoffen, dass

sich der Eine oder Andere erinnert, solange noch Zeit und Gelegenheit ist, auszusteigen.

Klaus Bohlmann, Berlin-Mariendorf

Es gibt keine gerechten Kriege(Adventisten heute 11/2012)Vielen Dank für den wich-tigen Artikel „Bröckelt unsere Ablehnung des Mi-litärdienstes?“ von Holger Teubert. ich war damals in der DDR Bausoldat und habe die Armee als eine zu-tiefst unmenschliche Organisation kennengelernt. Das ist auch heute im Prinzip nicht anders und gilt für jedes Militär in jedem Staat, sonst kann kein Krieg geführt, geschweige denn gewonnen werden.

Es gibt keine gerechten Kriege, das war und ist eine Lüge. Darin bin ich mir sicher mit den meis-ten meiner alten „Genossen“ einig. ich rate allen jungen Adventisten, eine mögliche Entscheidung für die Bundeswehr gründlich und unter Gebet zu bedenken.

Joachim Kappler, per E-Mail

Kinder geben Sonne ins Herz(Adventisten heute 9/2012)Zur Kolumne: „Mama ist die Beste“: „Kinder saugen das Leben aus dir heraus und lassen dich alt und ausge-pumpt zurück.“ Zu diesem Satz kann ich nur nein sagen.

Kinder sind zwar anstrengend, aber sie geben auch sehr viel Sonne ins Herz. Meine Kinder sind nun schon groß (15 und 18 Jahre), und ich bin gern Mutter. ich bin auch dankbar, dass ich meis-tens zu Hause sein konnte und die Kinder nicht ir-gendwo „parken“ musste. Neben meinem Haushalt und der Familie habe ich auch noch andere Arbei-ten, die mir Zufriedenheit schenken und für die ich Wertschätzung bekomme. Es stimmt, als „Nur-Mutter“ wird man in der Gesellschaft leider nicht als Vollzeitarbeitskraft angesehen.

Sandra Widulle, Windsbach

Leserbriefe sind will-kommen. Bitte klar und zum Punkt schreiben. Die Redaktion stimmt nicht mit jeder geäußer-ten Meinung überein, veröffentlicht sie aber, um Aussprache zu ermöglichen und behält sich Kürzungen vor. Aus Platzgründen können nicht alle Leserbriefe ver-öffentlicht werden. Un-sachliche und persönlich angreifende Leserbriefe werden nicht veröffent-licht. Wir beachten jeden Leserbrief, bestä-tigen aber nicht seinen Eingang.

adventisten heute | Oktober 2012 | 7

Herbert Bodenmannwohnt in Basel und betreut verschiedene Abteilungen der Deutschschweizerischen Vereinigung und der Schweizer Union.E-Mail: [email protected]

Im letzten Jahr wurde ich vom „Ökumenischen Fachkreis Neue Religiöse Bewegungen“ des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds

(SEK) eingeladen. Ich sollte die Freikirche der Sie-benten-Tags-Adventisten vorstellen und anschlie-ßend für Fragen zur Verfügung zu stehen.

Bei solchen und ähnlichen Gelegenheiten hat es sich als äußerst hilfreich erwiesen, interessierten Personen eines der beiden Bücher von Rolf Pöhler Christsein heute oder Hoffnung, die uns trägt (er-schienen im Advent-Verlag, Lüneburg) sowie den Flyer Adventisten auf einen Blick auszuteilen. Die erwähnten Bücher erklären den adventistischen Glauben auf verständliche Weise, ohne die Leser mit einer allzu detaillierten Darstellung unserer Lehren zu überfordern.

Zu dem SEK-Fachkreis gehörten vorwiegend re-formierte Pfarrer, einige Vertreter kirchlicher Werke und auch ein Weltanschauungs- und Sektenexperte der Römisch-katholischen Kirche. Dieser händigte mir vor Beginn der Veranstaltung seine Visitenkar-te aus, auf der er als „Historiker und Soziologe“ vorgestellt wurde.

Nach meinem Vortrag leitete der Moderator zum Frageteil über. Der Römisch-katholische Weltan-schauungsexperte meldete sich, bedankte sich für meine Ausführungen und sagte in verbindlichem Ton, dass er zwei Fragen habe: „Herr Bodenmann, bezeichnet Ihre Kirche meine Kirche immer noch als Hure?“

In Sekundenbruchteilen erhöhten sich bei mir Puls und Körpertemperatur; meine Hände wurden feucht, mein Lächeln gefror. Ich schickte Stoßge-betssalven zu Gott, während mir Matthäus 10,19.20 („… sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden …“) durch den Kopf schoss und ich die versprochene Gelassenheit vermisste. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und versuchte erfolglos, eine Antwortstrategie zurechtzulegen. Die Anwesenden schauten mich erwartungsvoll an und ich begann, mit belanglosen Füllworten zu antworten, als mich der Fragesteller freundlich unterbrach und nach-legte: „Meine zweite Frage, Herr Bodenmann, lau-tet: Ich habe den Großen Kampf gelesen.“ Durch Nicken zeigten einige der protestantischen Pfar-

Außenwirkung egal?

rer an, dass sie dieses Buch kannten. „Die Ausführungen darin sind von einem sehr antikatholischen Geist und einer entspre-chenden Sprache geprägt. Pflegt Ihre Kirche gegenüber meiner Kirche immer noch diese aggressiv-antikatholische Ausdrucksform oder hat sich in der Zwischenzeit etwas ge-ändert?“

Ich fand, dass es keine gute Idee sei, ihm zu erklären, dass meine Kirche gerade die-ses 100 Jahre alte Werk als aktuelles Mis-sionsbuch für 2012/13 neu herausgebracht hatte. Denn bezüglich dieses Buches hätte ich ihm sagen müssen, dass sich nichts ge-ändert habe.

Deshalb habe ich ihn als Historiker ange-sprochen und gesagt, dass er sich bestimmt der aggressiv-antikatholischen Stimmung und Sprache der US-Protestanten im 19. Jahrhundert bewusst sei und dass die Ver-fasserin (die noch vergleichsweise mild for-muliert hat) ein Kind ihrer Zeit gewesen sei. Nach weiteren Ausführungen zu dieser zweiten Frage übergab der Moderator das Wort einem anderen Fragesteller, sodass ich auf die „Huren“-Frage nicht antworten musste, was mich sehr erleichterte!

Diese Begegnung hat mir einiges bewusst ge-macht: Es ist gut, dass wir als Freikirche zwi-schenkirchliche Kontakte auch auf diesen Ebenen pflegen, weil wir dort ehrliche Rückmeldungen be-züglich unserer Außenwirkung erhalten. Zudem be-kommen wir dadurch die Chance, unseren Glauben zu erklären. Es ist definitiv hinderlich für die Erfül-lung unseres Auftrags, wenn wir von Außenstehen-den als rechthaberische, spitzzüngige Freikirche wahrgenommen werden, an der die Welt genesen soll. Man kann das, wovon man überzeugt ist, auch ohne verletzende Worte ausdrücken.

Menschen lesen sowohl unsere Bücher als auch unser Leben (vgl. 2 Kor 3,2.3), zumeist leider, ohne dass sie Adventisten werden. Aber sie machen sich ihren Reim daraus. Es ist gut, wenn wir solche Rückmeldungen über einen Aspekt des Adventist-seins aushalten, uns nicht rechtfertigen, sondern vielmehr fragen, was die „goldene Regel“ (Mt 7,12) gebieten würde. ■

Kolumne

Man kann nicht nur mit Fäusten verletzen …

Seine Überzeugungen ohne verletzende Worte äußern

© R

ober

t Kne

schk

e –

Foto

lia.c

om

24 | adventisten heute | November 2012

Freikirche aktuel l

Seit Juli 2011 ist in Deutschland die Wehr-pflicht ausgesetzt. Es gibt keine Erfassung und Musterung mehr. Auch die Anerkennung

als Kriegsdienstverweigerer und der Zivildienst sind weggefallen. Das bedeutet aber auch, dass junge Männer nicht mehr automatisch mit der Gewissens-frage konfrontiert werden: Gehe ich zum Militär oder leiste ich lieber einen Friedensdienst?

Obwohl die Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten die persönliche Gewissensüber-zeugung ihrer Mitglieder in Sachen Wehrdienst stets akzeptierte, haben in der Bundesrepublik fast alle wehrpflichtigen Adventisten von ihrem Recht auf Kriegsdienstverweigerung Gebrauch gemacht und Zivildienst geleistet. In der ehemaligen DDR gab es nur die Möglichkeit, als Wehrpflichtiger ei-nen waffenlosen Dienst als Bausoldat zu leisten. Dazu meldeten sich etwa 90 Prozent der wehr-pflichtigen Adventisten, trotz der damit verbunde-nen beruflichen Nachteile.

Ist mit der Aussetzung der Wehrpflicht das Kapi-tel Kriegsdienstverweigerung abgehakt?

Als 1863 die Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA gegründet wurde, tobte gerade der amerikanische Bürgerkrieg, sodass die Kirchenleiter bei der Regierung in Washington die Anerkennung ihrer Glaubensgemeinschaft als Nichtkämpfer beantragten, die 1864 auch gewährt wurde. Als die USA 1917 in den Ersten Weltkrieg eintraten, bemühten sich die amerikanischen Ad-ventisten erneut um die Anerkennung als Nicht-kämpfer, ebenso im Zweiten Weltkrieg sowie im Korea- und Vietnamkrieg.

Einer dieser Nichtkämpfer war Desmond Doss, der sich im Zweiten Weltkrieg weigerte, eine Waffe in die Hand zu nehmen, und dennoch als Sanitä-ter am 12. Oktober 1945 von US-Präsident Harry S. Truman die Ehrenmedaille des Kongresses als höchste Auszeichnung der Vereinigten Staaten für die Rettung von 75 verwundeten Kameraden auf Okinawa erhielt.

Noch in den 1970er Jahren war es für fast alle Siebenten-Tags-Adventisten in den USA undenkbar, sich freiwillig zum Militärdienst zu melden. Ein Wen-depunkt war nach dem Rückzug der USA aus dem Vietnamkrieg die Aussetzung der Wehrpflicht im

Jahr 1973. Seitdem führt die adventistische Kirche in den Vereinigten Staaten kaum noch Seminare für junge Leute zum Thema Militärdienst durch. Über Kriegsdienstverweigerung wird in adventistischen Schulen, Kirchengemeinden und Elternhäusern ei-gentlich nicht mehr gesprochen, da die Wehrpflicht schon zu lange zurückliegt. Aber wie sollen Jugend-liche dann eine Orientierungshilfe bekommen?

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Armee heute in die berufliche Planung einbezogen wird. Der Kriegsdienst ist inzwischen für junge Adventis-ten durchaus attraktiv. Ein Hochschulbesuch ist in den USA sehr teuer. Hier bietet die Regierung nach dem Motto „Gehst du zu den Streitkräften, finan-ziere ich dein Studium“ Hilfe an. Arbeitslose ohne Perspektive können in der Armee eine Berufsaus-bildung absolvieren. Vielen stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Ausbildung zum Töten ethisch zu verantworten ist. Sie sehen in den Streitkräften die Möglichkeit, später als Zivilist bessere Berufschan-cen zu haben. Heute dienen in den Streitkräften der Vereinigten Staaten zwischen 5000 und 7500 Siebenten-Tags-Adventisten freiwillig als Soldaten und Soldatinnen mit der Waffe.

Dieser Wandel trat allmählich ein. Könnte das in Deutschland ebenfalls geschehen, wenn unsere Freikirche das Thema Kriegsdienstverweigerung aus dem Blick verliert?

Der frühere Präsident der Generalkonferenz, Jan Paulsen, schrieb in einem Artikel in Adventist World (März 2008): „Krieg, Frieden und die Beteiligung am Militärdienst sind keine wertneutralen Angele-genheiten.“ Für Gott ist jeder Mensch „unendlich wertvoll“. Ein Geschöpf Gottes zu töten, und sei es ein „Feind“, widerspricht dem, was die adventisti-sche Kirche als „heilig und recht“ ansieht. (Siehe http://www.adventistworld.org/article/268/re-sources/english/issue-2008-1003/clear-thinking-about-military-service) ■

Bröckelt unsere Ablehnung des Militärdienstes? Kriegsdienstverweigerung immer noch aktuell

Der adventistische Sani-tätssoldat Desmond Doss († 2006) wurde für die Rettung von 75 Kame-raden im Zweiten Welt-krieg von US-Präsident Harry S. Truman mit der Ehrenmedaille aus-gezeichnet.

© P

ublic

Dom

ain

Holger Teubertleitet unter anderem das Referat Kriegs-dienstverweigerung der Freikirche der STA in Deutschland. Er vertritt die Vereinigung Evan-gelischer Freikirchen (VEF) in der Mitglieder-versammlung und im Vorstand der Evan-gelischen Arbeitsge-meinschaft für Kriegs-dienstverweigerung und Frieden (EAK).

adventisten heute | September 2012 | 7

Sven FocknerPastor im Süddeutschen Verband und Mitar-beiter des Instituts für kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung (IKU). Verheiratet mit Judith, zwei Kinder.

Es ist 20.12 Uhr. Ich habe gerade unsere zwei Jungs (zweieinhalb und ein halbes Jahr alt) gebadet und ins Bett gebracht und sinke in

den Sessel meines Arbeitszimmers. Im Bestseller Eat Pray Love zitiert Elisabeth Gilbert ihre Schwes-ter mit dem Satz „Ein Baby zu bekommen ist, wie wenn man sich eine Tätowierung auf die Stirn ma-chen lässt: Du musst dir wirklich sicher sein, dass du es willst.“ Das wollten wir, keine Frage. Und doch fühle ich gerade eher mit Michael Longstreet aus dem Film Carnage: „Kinder saugen das Leben aus dir heraus und lassen dich alt und ausgepumpt zurück. Das ist einfach ein Naturgesetz.“ Jetzt soll ich auch noch eine Kolumne für Adventisten heute schreiben. Meine Frau ist nebenan im Wohnzim-mer und erklärt einer Jugendlichen die Bibel. Wie schafft sie das nur? Immerhin hat sie die Kinder den ganzen Tag gehabt!

In den Elternzeitschriften betont der neue Er-ziehungspapst Jesper Juul ständig, dass es völlig okay ist, wenn man die Kinder nach dem Kinder-garten erst einmal eine halbe Stunde „die Sendung mit der Maus“ schauen lässt, um etwas Zeit für sich zu haben. Unausgeglichene Eltern seien nämlich wesentlich schädlicher als pädagogisch wertvol-les Fernsehen. Das mag sein, aber ich frage mich, was die Mütter oder Väter gemacht haben, als die Kinder in der Kita waren, wenn sie ausgerechnet danach Zeit für sich brauchen. Ach ja, arbeiten. Stimmt. Aber warum eigentlich? Weshalb müssen Eltern so viel arbeiten, dass die Erziehung ihrer Kinder „outgesourced“ wird, wie man im Neu-Deut-schen so schön sagt?

Ich sehe mehrere Gründe. Der eine sind die Fi-nanzen. Mit nur einem Einkommen ist kein Aus-kommen. Das hört man oft und wo es stimmt – wo es wirklich um die Existenz geht –, ist dagegen nichts einzuwenden. Aber bei uns in der „ersten Welt“ geht es doch in den meisten Fällen um Lu-xus. Um das eigene Haus, das dickere Auto, den besseren Urlaub, den größeren Fernseher. Aber was macht das Kinderleben denn wirklich reicher?

Vielleicht ist es auch der Weg des geringeren Widerstandes. Denn Kinder sind etwas Unbere-chenbares, Unersättliches, das uns emotional alles abverlangt und unsere Schwachstellen offenlegt.

Mama ist die Beste!

Dagegen ist der Beruf vertraut, überschaubar, bringt schnell Erfolgserlebnisse und ist, wenn man ehrlich ist, in vielen Fällen nicht halb so anstren-gend. Das Gesetz der Trägheit lässt uns in dieser gewohnten Richtung weiterlaufen. Aber wenn das Prägen eines Charakters zu viel Veränderung und Anstrengung kostet, warum dann „eine Tätowie-rung auf die Stirn“?

Ein anderer Grund mag der gesellschaftliche Druck sein. Man erwartet von Müttern, dass sie nach der Geburt möglichst schnell wieder in den Beruf einsteigen und auch Väter stoßen noch auf wenig Verständnis, wenn sie sich für die Kinder aus dem Job ausklinken. Erziehung wird anscheinend nur dann als ernstzunehmende Aufgabe empfun-den, wenn man Pädagogik studiert hat und 20 Kinder gleichzeitig hütet. Mangelnde Anerkennung für Eltern gab es übrigens schon zu Ellen Whites Zeiten. Sie schrieb, dass Mütter sich oft nach einer anderen Arbeit sehnten, weil ihre Aufgabe so sel-ten wertgeschätzt werde.

Hiermit möchte ich meine Frau und mich und alle Eltern daran erinnern, dass die wechselhafte Perspektive der Gesellschaft nicht die letztgültige ist. Ich tue das mit dem Rest des Ellen-White-Zitats über Mütter, das ich auf alle Väter erweitere, die ihrer Rolle gerecht werden: „Sie hat den ganzen Tag versucht, die häusliche Maschinerie am Laufen zu halten. Sie hat, obwohl sie müde und ratlos war, versucht, freundlich und fröhlich mit den Kindern zu sprechen, sie zu unterweisen und auf dem rech-ten Weg zu halten. All das hat sie viel Mühe und Ge-duld gekostet, doch sie kann [im Vergleich zu den Berufstätigen] nicht mit dem prahlen, was sie ge-schafft hat. Es scheint, als hätte sie nichts erreicht. Aber dem ist nicht so. Auch wenn die Ergebnisse ih-rer Arbeit nicht offensichtlich sind, beobachten En-gel Gottes die von Sorgen gezeichnete Mutter und registrieren die Lasten, die sie tagein tagaus trägt. Ihr Name mag nie in den Geschichtsbüchern auftau-chen oder die Ehre und den Beifall der Welt erhal-ten […], aber er ist im Buch Gottes verewigt. Ihre Position ist aus Gottes Sicht viel erhabener als die eines Königs auf seinem Thron, denn sie arbeitet mit dem Charakter, sie formt das Denken.“ (Ellen White, Christian Education, S. 171) ■

Kolumne

© K

zeno

n –

Foto

lia.c

om

Wie schaffen die Mütter das nur?

Warum wir Mütter mehr wertschätzem sollten

Page 7: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 7

Sylvia RenzMitarbeiterin des Inter-nationalen Bibelstudien-Instituts (IBSI) der STIMME DER HOFFNUNG in Alsbach-Hähnlein, erfolgreiche Autorin christlicher Romane. Sie lebt mit ihrem Mann Werner in der Nähe von [email protected]

Weihnachtsgeschenke kaufe ich das ganze Jahr über und verpacke sie Ende Oktober. Dann verstaue ich die Schachteln in heim-

lichen Nischen und hoffe, dass ich sie an Weihnach-ten wiederfinde. Doch diesmal fehlte mir noch ein einziges Geschenk. Also: Zeit für eine Bummeltour durchs Einkaufszentrum und ideen sammeln. Gar nicht so einfach bei dieser Lawine von Eindrücken! Die wuchtigen Weih-nachtsbäume brechen unter der Last der Kugeln und Lichterketten bei-nahe zusammen! Hier säuselt es „Süßer die Glocken nie klingen“ und dort scheppern die „Jingle Bells“. Es duftet nach gebrann-ten Mandeln und Zimt. Vor einer Lebkuchenhütte stehen hundert Leute Schlange. „Gibt’s hier etwas umsonst?“, frage ich eine junge Frau, die ungeduldig von einem Bein aufs andere tritt. Sie schüttelt den Kopf. „Da drin werden Gutschei-ne verkauft“, erklärt sie, „für all die Läden hier.“ „Gutscheine?“ „Ja, dann braucht mein Mann sein Geschenk nicht umzutauschen, wenn es ihm nicht gefällt. Er kann sich gleich kaufen, was er sich wünscht. Er gibt mir auch Gutscheine.“ „Ah so. Und wie muss ich mir das vorstellen? Auf ‚eins-zwei-drei-los‘ drücken Sie sich ge-genseitig die Gutscheine in die Hand?“ Sie runzelt die Stirn, und ich spinne den Ge-dankenfaden weiter: „Eigentlich könnten Sie gegen-seitig Geldscheine austauschen, das wär noch einfa-cher. Dann müssten Sie zum Geschenkekaufen nicht extra hierher kommen.“ Sie rückt ein Stück von mir ab, als hätte ich Windpocken, und faucht: „ich bit-te Sie! Weihnachten ist doch das Fest der Liebe! Da tauscht man nicht einfach Geldscheine aus.“ Empört hebt sie das Kinn und dreht mir den Rücken zu.

Schenken aus Liebe – in der Weihnachtszeit er-innern wir uns an die unbezahlbare Gabe, mit der uns Gott beschenkt hat. Er investierte sein gan-zes Herz, als er seinen Sohn in unsere dunkle Welt

Schenk-Stress

schickte. Doch nicht jeder lässt sich gern beschen-ken. Manch einer fühlt sich klein gemacht und von oben herab behandelt, wenn er kein Gegen-geschenk vorweisen kann: „ich will keinem etwas schuldig bleiben.“ Rechnen beim Schenken? Haben wir vergessen, wie wir uns als Kinder freuten, wenn die Eltern unseren Herzenswunsch erraten hatten? Hat uns das moderne Leistungsdenken verdorben, sodass wir nicht mehr unbefangen schenken und

empfangen können? Maria und Josef konnten den Weisen aus dem Orient nichts bieten außer einem Blick auf

den Erlöser der Welt. Das war den Weisen genug. Und das Käst-chen, in dem die Goldstücke klimperten, das Säckchen voller Weihrauchduft, der Krug mit der bitteren Myrrhe, das waren Denk-Zeichen für den Auftrag Jesu. Und wie nützlich waren diese Gaben: leicht zu transportieren auf der Flucht und einzutauschen gegen Brot und Käse, Oliven und Feigen, als Miete für ein, zwei Zimmer und eine kleine Werkstatt in Ägypten, in der Josef mit seinen tüchtigen Schreiner-Händen wieder Geld verdienen konnte. Ja, die Weisen „wussten“, was die kleine Familie nötig hatte! Gottes Geist hatte sie inspi-

riert. Er führte sie auf ihrer Reise bis ans Ziel: Sie fanden Jesus.

Wissen wir auch, was unsere Mitmenschen brau-chen? Kennen wir die Menschen, die wir lieben? ihre Herzenswünsche und das, was sie tief innen brauchen? Für diese Entdeckungsreise reichen 30 Tage Vorweihnachtszeit wirklich nicht aus, aber es wäre immerhin ein Anfang. Gott hat uns be-schenkt, und aus seiner Liebe leben wir Tag für Tag. Wir dürfen eine große Portion davon weitergeben, auch durch gut überlegte Geschenke, die Freude bereiten, weil sie in der Sprache der Liebe sagen: „Du bist mir wichtig. ich mag dich.“ ■

Kolumne

Was brauchen unsere Mitmenschen wirklich?

© Z

oe –

Fot

olia

.com

„Gleich schließt der Laden – habe ich auch wirklich niemanden vergessen?“

Page 8: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

8 | adventisten heute | Dezember 2012

Thema des Monats

Nur für Insider?

einen Sinn ergeben? Würde er oder sie die Sprache, Rituale und Abläufe des Gottesdienstes verstehen?“2

Der übliche adventistische Gottesdienstablauf dürfte per se gästefreundlich sein: Bevor der Besu-cher sich aufs (eher passivere) Hören einer Predigt konzentriert, hat er im ersten Teil des Gottesdiens-tes die Gelegenheit, mit ein paar Menschen „warm“ zu werden. Beim Bibelgespräch in Gruppen erlebt er, wie Christen darum bemüht sind, Gottes Wort bes-ser zu verstehen und es konkret auf das Leben hier und heute zu übertragen. Aber gerade bei der „Bi-belschule“ lauern die ersten Hürden durch insider.

Hürden durch InsiderWas empfindet wohl der Gast, wenn er hört, dass alle in der Woche „ihre Lektion gelernt“ haben, wir uns nun in „Klassen“ aufteilen werden, und dass alle Klassen „besetzt“ seien? Wo soll er nur hin, wenn alle „Klassen“ schon „besetzt“ sind? Alle ha-ben ein Studienheft in der Hand – und er? Hat ihm jemand ein „Gästeheft“ überreicht? Gibt es eine Gästegruppe? Wird er als Gast unaufdringlich be-grüßt oder fängt der „Lehrer“ schon mit der „Ein-stiegsfrage“ (womöglich: „Was ist euch zum Titel der Lektion [die der Gast nicht kennt] eingefal-len?“) ohne Notiz vom Gast zu nehmen?

Womit beschäftigt sich die Gruppe? ist der Ge-sprächsleiter und sind die Gesprächsteilnehmer so flexibel, von einer theologischen-theoretischen Ab-handlung des Themas abzurücken (oder sogar das Thema zu wechseln), um Bezüge zum Leben, zu den Fragen und Anliegen zu schaffen, die einen Nichtad-ventisten – und nicht nur ihn – bewegen? Empfin-

Wenn die Gemeinde wirklich vom Geist der Botschaft durchdrungen ist, wird sie all ihre Kräfte für das eine Ziel einsetzen:

Menschen zu retten, für die Christus gestorben ist.“1 Diese Worte von Ellen G. White erinnern uns daran, wozu Christus die Gemeinde gegründet hat: Nachfolger von Jesus bilden nicht einen Club, son-dern eine Rettungsstation. Was sie als Gemeinde tun, dient nicht in erster Linie dazu, dass sich die bereits Geretteten unter ihresgleichen wohlfühlen, sondern dazu, Menschen zu erreichen, die Christus nicht kennen, und ihnen Lebenshilfe, Orientierung und ein Zuhause zu geben.

Sind unsere Gottesdienste und sonstige Gemein-deveranstaltungen so konzipiert, dass wir uns wohl und ungestört fühlen? Oder legen wir besonderen Wert darauf, Gäste durch das anzusprechen, was sie hören und erleben? Dass sie die befreiende Bot-schaft des Evangeliums in zeitgemäßer Weise hören und verstehen? Dass sie sich von der liebevollen Art, wie wir miteinander und mit ihnen umgehen, anstecken lassen?

Ob wir eine gästefreundliche Gemeinde sind oder nicht, verraten schon äußere Details; eine zentrale Bedeutung nimmt allerdings der Gottesdienst ein.

Mit den Ohren eines Gastes hörenin seinem sehr praktischen Buch „Mit offenen Ar-men“, das vor einigen Jahren erschienen ist, emp-fiehlt Walt Kallestadt eine einfache aber wirksame Übung: „Setzen Sie sich in eine Kirchenbank und überdenken Sie ihre Gottesdienste. Was würde ein fremder Besucher sehen, hören, tun? Würde das alles

Herzlich Willkommen in unserer Gemeinde!

So werden unsere Gottesdienste gästefreundlicher

© K

urha

n –

Foto

lia.c

om

Page 9: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Gäs tefreundliche Gott esdiens t e

den wir es als lästig, kurz für den Gast zu erklären, wer Jona oder Paulus gewesen ist, bevor wir uns mit einem Aspekt des Themas befassen, der für uns heu-te – möglichst auch für den Besucher – relevant ist?

Dass in einer Gemeinde nicht an die Gäste ge-dacht wird, ist auch daran zu merken, dass Lieder nicht angesagt werden und/oder nicht deutlich gemacht wird, aus welchem Liederbuch gesungen werden soll. Gemeindeglieder, die Augen für Gäste haben, holen ihnen ein Gästeliederbuch oder geben ihnen ihr eigenes. (Viele Lieder kennen wir ja oh-nehin fast auswendig.)

Gäste als störend empfinden?Das ist aber anstrengend, mag mancher denken. Doch wenn wir Gäste als störend empfinden, haben wir aufgehört, eine Rettungsstation zu sein, und sind ein elitärer Club geworden. Natürlich werden wir nicht so schnell alles verwirklichen können, was beispielsweise auf der rechts empfohlenen Checklis-te genannt wird – aber anstreben sollten wir es: Wä-ren wir inhaber einer Firma, würden wir uns auch hohe Unternehmensziele setzen. Sollte das Streben nach Qualität nur in der Wirtschaft gelten, nicht aber dort, wo es um den Einsatz für Gott und für Menschen geht, die ohne ihn verloren sein werden?

Merkmale eines gästefreundlichen GottesdienstesWalt Kallestadt beschreibt einige charakteristische Merkmale des Gottesdienstes in einer gästefreund-lichen Gemeinde folgendermaßen:3

•   Der Gottesdienst sollte echt sein. Vermittelt unser Gottesdienst den Eindruck einer schweren und unerfüllbaren Frömmigkeit? Oder macht er deutlich, wie wir mit den heutigen Problemen als Glaubende in der Gegenwart eines vergebenden und gnädigen Gottes leben?•   Der Gottesdienst braucht die Beziehung zum Alltag. Was in einem Gottesdienst vor sich geht, muss von jedem verstanden werden können. Spra-che und Symbole müssen aus dem Alltag derjeni-gen stammen, die den Gottesdienst feiern, und nicht aus der Privatsprache einer exklusiven religi-ösen Gemeinschaft … Können Menschen das, was sie bei uns sehen und hören, mit der Welt in Ver-bindung bringen, in die sie nach dem Gottesdienst wieder zurückkehren? (Wenn nicht, dann kommen sie möglicherweise nicht wieder.)•   Der Gottesdienst muss zeitgemäß sein. Gottes Liebe wurde für Menschen greifbar, weil Jesus die-se Liebe unter normalen Menschen gelebt hat und weil er auf ihre damaligen Bedürfnisse eingegangen ist … Verkörpert unser Gottesdienst Jesus Christus in einer zeitgemäßen Weise? Bringt unser Gottes-dienst den Menschen Hoffnung für die Welt, in der sie leben, und senden wir sie dann in diese Welt

mit Gott zurück? (Wenn nicht, dann ist der Got-tesdienst bedeutungslos für die Gäste unter uns.)•   Der Gottesdienst ist eine Erfahrung von Be-ziehungen. im Gottesdienst soll unsere Beziehung zu Gott, untereinander und zu uns selbst ernst genommen und angerührt werden. Bringt der Got-tesdienst Menschen näher zu Gott? Wenn ja, dann führt er Menschen auch enger zusammen. Bringt unser Gottesdienst die Menschen näher zum ande-ren? Wenn ja, dann bringt er sie auch näher zu Gott. Schafft unser Gottesdienst Gemeinschaft? Wenn ja, dann schafft er einen Ort für Menschen, an dem sie angenommen sind, an dem sie gestärkt, ermutigt und geheilt werden. Das ist genau die Art Gemeinschaft, nach der Andere Ausschau halten.•   Der Gottesdienst sollte eine lohnende Erfah-rung sein. Wenn Menschen nach dem Gottesdienst auf den Parkplatz zusteuern, um wieder nach Hau-se zu fahren, dann sollten sie denken und fühlen: „ich war heute bei einem besonderen Ereignis da-bei!“ Sie sollten fühlen und wissen, dass der Gott, dem sie begegnet sind, jetzt mit ihnen in ihren All-tag geht. Werden die Menschen, die mit ihren Be-dürfnissen und Träumen vor Gott gekommen sind, durch unseren Gottesdienst geistlich, seelisch, emotional und körperlich beschenkt?

Diejenigen, die sich zu uns in die Gemeinde ge-wagt haben, müssen etwas mitnehmen können, wenn sie wieder in den Alltag zurückkehren – eine Erfahrung, einen Gedanken, ein Gefühl, etwas Praktisches, das aus der Begegnung mit Gott ent-standen ist. Wenn das passiert, kommen die Men-schen wieder, weil sie gar nicht fernbleiben wollen.

Natürlich kann der Heilige Geist unsere Fehler und „Gedankenlosigkeit“ im Umgang mit Gästen ausgleichen, aber entbindet uns dieses Eingreifen Gottes der Verpflichtung, unser Reden und Handeln, Planen und Durchführen der Gottesdienste bewuss-ter und besucherorientierter anzugehen? Was wür-den wir von der Mannschaft einer Rettungsstation halten, die sorgfältig darauf achtet, dass die Auf-enthaltsräume wohnlich eingerichtet sind, ihre Aus-rüstung aber nicht regelmäßig wartet und erneuert?

Während wir Ausschau nach neuen evangelisti-schen Methoden halten, sollten wir den wöchentli-chen Gottesdienst nicht vernachlässigen. Er stellt die regelmäßigste, kostengünstigste und – im Vergleich zu vielen missionarischen Aktivitäten – einfachste evangelistische Chance dar. Aber selbst dann, wenn keine Gäste von außerhalb anwesend sind, haben unsere eigenen Kinder und Jugendliche ein Recht darauf, zuvorkommend behandelt und verständlich und lebensnah angesprochen zu werden. ■

1 Ellen G. White, Im Dienst für Christus, Advent-Verlag, Lüneburg, S. 220.2 Walt Kallestad, Mit offenen Armen – Wie Gemeinde für Gäste attraktiv wird,

Brunnen-Verlag, Gießen, S. 91; antiquarisch über Amazon bestellbar.3 Ebd., S. 81–83.

adventisten heute | Dezember 2012 | 9

Diese Checkliste (20 Fra-gen) kann man als PDF aus dem Internet herun-terladen, und zwar unter www.adventisten-heute.de (Dezember-Ausgabe 2012).

So werden unsere Gottesdienste gästefreundlicher

Wie gästefreundlich ist unsere Gemeinde?

JA NEIN

1. Werden unsere Gottesdienste und besondere Veranstaltungen in der Zeitung und im Veranstaltungskalender der Stadt regelmäßig bekannt gemacht?

2. Gibt es einen Eintrag für die Adventgemeinde im Telefonbuch? (Richtlinien bei der Vereinigung erfragen!)

3. Wird auf wöchentliche und auf besondere Veranstaltungen im Schaukasten aufmerksam gemacht?

4. Wird die Internetpräsenz unserer Gemeinde laufend aktualisiert und enthält sie die nötigen Kontaktmöglichkeiten?

5. Haben wir für Gäste reservierte Parkplätze (die auch frei gehalten werden)?

6. Gibt es bei uns einen organisierten (und geschulten) Begrüßungs-dienst?

7. Haben wir ein Gästebegrüßungsblatt mit Informationen über die Gemeinde, die Gemeinschaft, den (gewöhnlichen) Gottesdienstablauf und weitere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme?

8. Haben wir eine PR-Mappe mit weiterführenden Informationen für Gäste, die mehr über uns wissen wollen? (Z. B. mit „Die Siebenten-Tags-Adventisten auf einen Blick“, aktuellen Ausgaben von „Adven- tisten heute“ und „Zeichen der Zeit“, Mitteilungsblatt der Vereinigung, Gemeindeportrait falls vorhanden, Kontaktadressen der Leiter der verschiedenen, für Gäste relevante Gemeindedienste bzw. -aktivi-täten.)

9. Achten unsere „Saaldiakone“ darauf, Gäste auf freie Plätze (nicht unbedingt in der ersten Reihe!) aufmerksam zu machen?

10. Sind Liederbücher für Gäste parat und werden sie auch angeboten?

11. Haben wir ein paar Bibeln in Reserve zum Ausleihen, Schenken oder ggf. Verkaufen?

12. Haben wir eines oder zwei Studienhefte zur Bibel zum Ausleihen bzw. Verschenken?

13. Haben wir eine „gästefreundliche“ (= besonders flexibel geleitete) Bibel-Gesprächsgruppe?

14. Benutzen wir einigermaßen verständliche Ausdrucke statt adventistisches Insider-Jargon? (Z. B. „Bibelgespräch“ statt „Sabbat-schule“, „Gesprächsgruppe“ statt „Klassen“, „Gesprächsleiter“ statt „Lehrer“, „Gabensammlung für die Mission“ statt „Sabbatschul-kollekte“, „Schlusslied“ statt „die Gnade“, usw.)

15. Ist der Wortlaut der Lieder, die wir auswählen, verständlich für Nicht-Adventisten bzw. für Menschen, die mit kirchlicher Sprache nicht vertraut sind?

Elí Diez-PridaLeiter des Advent-Verlags in Lüneburg und Chefredakteur von Adventisten heute.

Page 10: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Thema des Monats

10 | adventisten heute | Dezember 2012

Die kirchlichen Feiertage nutzen

und Alt die Botschaft des Evangeliums anhand des besonderen Geschehens (Ostern, Weihnachten, Ern-tedank) oder anlässlich des Schulanfangs für un-sere Kinder durch vielfältige Darstellungsformen nahe zu bringen.

So gibt es einen Gottesdienst mit Musik, Anspie-len, Predigt, Lob und Dankliedern, aber auch mit Zeit zum Austausch über Gottes Wort und Gemein-schaft untereinander. Besonders Kinder und Famili-en sind hierbei angesprochen. Dahinter steckt stets ein gehöriges Arbeitspensum und Kreativität der Mitwirkenden: angefangen vom Einladungsflug-blatt bis zur Saalgestaltung und der Realisierung der einzelnen Gottesdienstelemente.

Ein besonderer Schwerpunkt im Jahresab-lauf unserer Gemeinde ist Ostern. Beginnend am Karfreitag-Nachmittag mit einer Besinnung, dem Sabbatgottesdienst bis hin zur traditionellen Oster-wanderung der ganzen Gemeinde am Ostersonntag steht alles unter einem Thema und wird inhaltlich anspruchsvoll und gleichzeitig verständlich für kir-chenferne Besucher gestaltet. Als Gemeinde wer-den wir auch immer wieder mit neuen Gestaltungs-varianten des Gottesdienstes und manch toller Überraschung durch das Team für missionarische Gottesdienste erfreut und beschenkt.

Nach unserer Erfahrung lohnt sich der Aufwand. Die gesamte Gemeinde, unsere Kinder, und Jugend-lichen – und vor allem die Gäste – sind dankbar für das Erlebte und die Botschaft des Evangeliums.

Werner Schneider im Namen der Adventgemeinde Dresden-Adventhaus

Grundsätzlich sollten ja alle unsere Sabbatgot-tesdienste „missionarisch“ sein, das heißt: Gäste sind herzlich willkommen, wir reden

nicht in der „Sprache Kanaans“, sondern möchten unseren Gästen das Leben mit Christus authen-tisch und nachahmenswert vorstellen. Wir haben vermutlich alle erlebt, dass dieses Anliegen nicht immer gelingt. Seit einigen Jahren versucht die Ge-meinde Dresden-Adventhaus hier neue Wege zu ge-hen. Ein spezielles Team für missionarische Gottes-dienste erarbeitet mit viel Einsatz und Kreativität Gottesdienstkonzepte für drei bis vier besondere Gottesdienste im Jahr.

Dies sind Gottesdienste und besondere Angebote zu Ostern, Schulanfang, Erntedank und Weihnach-ten, die sich gezielt an Freunde, Bekannte und Men-schen aus unserem Umfeld richten. Gerade zu den traditionellen kirchlichen Festen und besonderen Anlässen wie Schulanfang und Erntedank sind Men-schen unterschiedlichster religiöser Prägung und auch kirchenferne Menschen am ehesten bereit, un-seren Gottesdienst zu besuchen. Sie fragen oft sehr gezielt nach unserem Verständnis der biblischen Botschaft und deren Konsequenzen für das Leben hier und heute. Darin liegt eine große Chance und ein großes Potential, um Menschen zu erreichen.

in unseren besonderen Gottesdiensten sind alle Elemente des klassischen adventistischen Gottes-dienstes enthalten, aber besonders für Menschen zugeschnitten, die nicht ohne weiteres einen un-serer Gottesdienste besuchen würden. Das Vorbe-reitungsteam lässt sich viel einfallen, um für Jung

Mit diesen Flugblättern lädt die Adventgemeinde Dresden-Adventhaus zu ihren besonderen Gottes-diensten ein.

Missionarische Gottesdienste in Dresden

Page 11: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 11

Gäs tefreundliche Gott esdiens t e

Seit 2007 versammeln wir uns als Adventge-meinde Sprockhövel in unserem neu gebauten Gemeindezentrum. Aufgrund der zentrums-

fernen Lage suchten wir nach Möglichkeiten und Angeboten, um unsere Gemeinde bekannter zu ma-chen und Menschen zu uns einzuladen.

Bereits früher boten wir – neben einer Feierstun-de an einem der Adventssonntage – einen Weih-nachtsgottesdienst am 24. Dezember an. Allerdings konnten wir damals aufgrund unseres kleinen Ge-bäudes vorwiegend nur Familienangehörige unserer Gemeindeglieder unterbringen. in unseren neuen Räumlichkeiten wollten wir nicht nur Familien-angehörige sondern auch Menschen aus der Nach-barschaft willkommen heißen. Aus Gesprächen mit einigen Nachbarn erfuhren wir, dass sie aufgrund ihrer entfernten Wohnlage nicht planten, die am Heiligabend stattfindenden Gottesdienste der Kir-chengemeinden im Stadtzentrum zu besuchen. War das unsere Chance? Noch im Jahr unseres Einzugs ins neue Gebäude im Jahr 2007 bereiteten wir uns auf den ersten „großen“ Weihnachtsgottesdienst am 24. Dezember vor.

Wir studierten mit unseren Kindern ein Weih-nachtsmusical ein, bauten dazu eine schöne, weih-nachtliche Stallkulisse mit (künstlich) flackerndem Lagerfeuer auf unserm Podium auf und verteilten Einladungen an Nachbarn und Angehörige.

Als wir um 16 Uhr unseren Weihnachtsgottes-dienst begannen, war unser Saal bereits gut ge-füllt. Wir schauten dabei nicht nur in altbekannte Gesichter unserer Familien, denn es trafen immer mehr Nachbarn ein. Schließlich war jeder Stuhl be-setzt. Das Musical kam bei den Besuchern sehr gut an, aber man konnte auch an den Gesichtern der Akteure – den Kindern – erkennen, wie viel Freude sie bei der Aufführung empfanden. Nach dem Musi-cal gab es noch eine Ansprache unseres Gemeinde-glieds und damaligen NRW-Vereinigungsvorstehers Bernhard Bleil (seit kurzem Leiter der Abteilung Evangelisation und Gemeindeaufbau im Süddeut-schen Verband). Zum Abschluss sangen wir das Lied „Stille Nacht“, bildeten dabei einen Kreis und reich-ten uns die Hände. Als dabei das Licht gelöscht wur-de und nur noch die Kerzen leuchteten, erlebten wir als Gemeinde mit unseren Gästen und Freunden

Wärme und Verbundenheit

ein wundervolles und warmes Gefühl der Verbundenheit. Bevor wir ausei-nandergingen, um im Kreise unserer Familien Weihnachten zu feiern, bo-ten wir selbstgebackene Plätzchen und heiße Getränke an.

Meine Schwiegereltern, die nicht zur Gemeinde gehören, sagten uns, dass sie sich äußerst wohl gefühlt haben und sehr von den Darbie-tungen sowie der Freundlichkeit unserer Gemeindeglieder angespro-chen wurden. Sie empfanden die Atmosphäre als besinnlich und bestätigten, dass der Gottesdienst ein passender Moment war, sich an Jesu Geburt zu erinnern. Die gleichen positiven Rückmeldungen bekamen wir von vielen Nachbarn.

Seit 2007 bieten wir jedes Jahr am 24. Dezember nachmittags einen Weihnachtsgottesdienst an. Mit der Zeit kamen immer mehr Gäste zu uns, auch Ad-ventisten aus anderen Gemeinden. Bisher blieben wir unserem Programm treu, was bedeutet, dass wir als zentralen Programmpunkt ein Musical oder ein Anspiel anbieten, gefolgt von einer kurzen Anspra-che, die die Geburt Jesu und deren Bedeutung für uns aufzeigt. Den besinnlichen Moment, wenn wir das Lied „Stille Nacht“ singen, möchten wir nicht mehr missen.

Wir können bezeugen, dass sich die Weihnachts-gottesdienste mitsamt der dazugehörigen Vorberei-tung immer gelohnt haben. Wir bekommen stets ein eindeutig positives Feedback von unseren Gästen – besonders, was die geistlichen inhalte betrifft –, aber auch wir als Gemeinde können je-des Mal die Botschaft der Menschwerdung Gottes bewusster wahrnehmen. Solange dies der Fall ist und wir dadurch gleichzeitig den Menschen unse-rer Umgebung Jesu Geburt als etwas Wahres und Gutes vermitteln und wir ihnen darüber hinaus et-was menschliche Wärme geben können, werden wir dieses Angebot gern aufrechterhalten. Aufgrund unserer Erfahrungen möchten wir auch andere Ge-meinden ermutigen, ähnliche Angebote für Gäste und Gemeindeglieder zu den kirchlichen Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern zu starten.

Christian Breitenborn

Zum Weihnachtsgottes-dienst in Sprockhövel gehört stets ein Kinder-musical.

Die kirchlichen Feiertage nutzen Missionarische Gottesdienste

in Dresden

© A

dven

tgem

eind

e Sp

rock

höve

l

Der Weihnachtsgottesdienst in Sprockhövel

Page 12: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Thema des Monats

12 | adventisten heute | Dezember 2012

Die Gebetswand der Ad-ventgemeinde Frankfurt-Unterliederbach doku-mentiert ihren Einsatz für verfolgte Christen.

Ein Magnet für Kinder

beveranstaltung, gab es zum ersten Mal dieses Jahr im Oktober.

„Erlangen-Bruck ist ein sozialer Brennpunkt“, erklärt Siegfried Gutknecht. „Es gibt hier viele arme und vernachlässigte Kinder, die halbe Tage auf der Straße verbringen. Gespräche mit Schul- und Lernstubenleitern haben ergeben, dass nach-mittags ein großer Bedarf an Betreuung und Hilfe bei der Freizeitgestaltung besteht.“ Das weiß auch die Stadt, die große Begeisterung für das Projekt zeigt und bereits finanzielle Mittel für den Bau ei-ner der auf dem Grundstück befindlichen Hütten beigesteuert hat.

Am Ende der Betreuungszeit gibt es im Hörni-Stüberl, der Haupthütte, immer ein gemeinsames Abendessen, zu dem auch die Eltern der Kinder willkommen sind. Neben dem Hörni-Stüberl und den WC-Häuschen befinden sich noch eine Kü-chen-, eine Werkstatt- und eine Büro-Hütte sowie ein paar Schuppen zur Lagerung von Material auf dem etwa 1500 m2 Grundstück von Hörnchenhau-sen. Um diese errichten zu können, hatte Siegfried Gutknecht es in stundenlanger, mühevoller Arbeit von Brombeergestrüpp und anderen „Urwaldge-wächsen“ befreien müssen. Seinen Namen verdankt es den beiden Eichhörnchen, die es nach wie vor bewohnen.

Die neueste Hütte, der „Ballsaal“, beherbergt ne-ben einer Tischtennisplatte ein weiteres Highlight: einen großen Billardtisch. Bei kälteren Temperatu-ren machen er und die Wii-Station dem Trampolin in Sachen Anziehungskraft ein wenig Konkurrenz. im Sommer wird auf der Wiese ein großer Pool auf-gebaut.

Fünf regelmäßige Hörnchenhausen-Besucher haben dieses Jahr bereits an der von den baye-rischen CPA-Pfadfindern jährlich veranstalteten Sternwanderung teilgenommen. Das freut Siegfried Gutknecht natürlich, wenn es ihm auch in erster Linie darum geht, einfach „für die Kinder da zu sein“. Dass hierfür viel Zeit, Energie und idealismus aufgebracht werden müssen, steht außer Frage. Dennoch könnte dieses Modell der Pfadfinderar-beit vermutlich in vielen anderen Städten ebenfalls funktionieren.

Julia Hartel

Der folgende Bericht zeigt einen Weg auf, wie Ad-ventgemeinden durch ein bedürfnisorientiertes An-gebot mit Menschen – Kindern und ihren Eltern – in Kontakt kommen, die vermutlich durch einen Gottes-dienst nicht erreicht werden könnten.

Eine magnetische Anziehung scheint von ihm auszugehen. Jedenfalls führt der erste Weg aller Kinder zu ihm, und manche können

sich kaum wieder losreißen. Die Rede ist von dem großen Trampolin auf dem Pfadfindergrundstück Hörnchenhausen im Erlanger Stadtteil Bruck, das die CPA-Gruppe Erlanger Markgrafen seit 2008 ge-pachtet hat. An zwei Nachmittagen in der Woche bieten Siegfried Gutknecht, Mitglied der Adventge-meinde ERlebt, und Andrea Reiff aus der Gemeinde Erlangen i, hier kostenlose Kinderbetreuung für Acht- bis Zwölfjährige an.

Die Nachfrage ist enorm: 30 Kinder kommen re-gelmäßig zum Spielen, Basteln, Kickern – und na-türlich zum Trampolinhüpfen. Eine überraschend große Zahl, wenn man bedenkt, dass sie praktisch ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda zustande gekommen ist. Einen „Tag der offenen Tür“, und damit eine tatsächliche öffentliche Wer-

Offene Pfadfinderarbeit in Erlangen

Nur Fliegen ist schöner. Vom großen Trampolin in Hörnchenhausen sind alle Kinder begeistert.

Beim Tag der offenen Tür gab es neben Kaffee und Kuchen auch eine Bildpräsentation.

Page 13: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Adventgemeinde aktuel l

adventisten heute | Dezember 2012 | 13

Wie baut Jesus heute die Gemeinde?Die Bodenseekonferenz 2012 war gut besucht

Die diesjährige Bodenseekonferenz (Boko) am Sabbat, den 29. September war mit über 1000 Teilnehmern die besucherstärkste der vergange-nen Jahre.

Mit seinem Thema: „Wie Jesus heute Ge-meinde baut“, traf Gastredner László Szabó, Do-zent für Gemeindeaufbau und Weltmission an der Theologischen Hochschule Friedensau, den Nerv der Zuhörer. in Matthäus 16,18 verspricht Jesus: „ich will bauen meine Gemeinde und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwälti-gen.“ László Szabó führte aus, dass das Bauen mit viel Arbeit verbunden sei, der Bauherr aber schon vorher wisse, was aus dem Rohbau einmal werden würde. 1. Jesus baute Gemeinde mit einer Vision:

„Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet.“ (Spr 29,18) László Szabó er-setzte hier den Begriff Offenbarung durch das Wort Vision und berichtete in diesem Zusam-menhang vom Freundescamp, das er 2004 in Ungarn das erste Mal organisierte und an dem dort zuletzt bis zu 400 Menschen teilnahmen. Auf diesem Camp werden Liebe, Akzeptanz, Toleranz und Gemeinschaft praktiziert.

2. Wo Jesus nicht Gemeinde baut, sind die Pforten der Hölle. Sich mit Gott zu beschäf-tigen und ihn dennoch nicht zu erkennen, sei eine Katastrophe, so László Szabó. Es blieben verzweifelte Menschen ohne Hoff-nung zurück. Jesus dagegen baue mit Kraft und Macht, was zur Veränderung des Men-schen führe.

3. Jesus baut die Gemeinde, weil er sie liebt. Wo Menschen Gottes Stimme hö-ren, kann Gemeinde gebaut werden. „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)Nachmittags setzte er das Thema fort. Hier

ging es um den Aspekt, wie der Einzelne beim Bau der Gemeinde mitwirken kann.

Nach der Mittagspause wurden zwei missio-narische Projekte vorgestellt.

Kurt Piesslinger nahm uns gedanklich mit ins wunderschöne Montafon. in dieser roman-tischen Bergwelt in Vorarlberg leben Menschen, die noch nichts von der Adventbotschaft ge-hört haben. in Hauskreisen und durch per-sönliche Einladung missionieren die Mitglie-der der Adventgemeinde Bregenz in diesem Gebiet.

Zudem wurde der Landesverband für Sucht-kranken- und Lebenshilfe e. V. vorgestellt, der in Baden-Württemberg angesiedelt ist und sich die Verbreitung des 12-Schritte-Programms zur Aufgabe gemacht hat (www.begegnung.org). Die Kollekte von fast 2000 Euro ging zu glei-chen Teilen an beide Projekte.

Nicht unerwähnt bleiben darf das reichhal-tige und abwechslungsreiche Musikprogramm, das Sascha Laidig zusammengestellt hatte – sei es die Begleitung der Lieder durch die Bläser, die Flötensoli, der brasilianische Chor oder das Akkordeonspiel. Ein würdiger Ausklang der Konferenz war das kleine Panflötenkonzert mit Cornel Pana.

Die Vorträge von László Szabó können im internet unter www.adventgemeinde-biberach.de/bodenseekonferenz angehört werden. Die nächste Boko findet am 28. September 2013 wie gewohnt in der inselhalle in Lindau am Bo-densee statt. Eine ausführlichere Version dieses Beitrags mit weiteren Fotos ist im internet un-ter www.adventisten-heute.de, Ausgabe Dezem-ber 2012, zu lesen.

Reinhard Kopp

Adventgemeinde Löbau auf der Landesgartenschau 2012Die 6. sächsische Landesgartenschau fand in Lö-bau in der Zeit vom 28. April bis 14. Oktober 2012 statt. Für einen Ort der Stille und persönli-che Andacht errichtete man eine Weidenkirche. Sie ist zu einem schönen, grünen Areal gewor-den, in dem rund 50 Besucher im innenraum und etwa 50 weitere im Außenbereich Platz finden.

in den 24 Wochen der Landesgartenschau betreute jeweils eine andere Gemeinde oder Gruppe die Weidenkirche täglich von 10 bis 18 Uhr. im Rahmen der christlichen Zusammen-arbeit übernahm die Löbauer Adventgemeinde die Betreuung für zwei Wochen (vom 10. bis 16. Juni und vom 16. bis 22. September). Die Nachbargemeinden Reichenbach, Zittau und Bautzen unterstützten sie dabei. Die Pfadfinder aus Reichenbach halfen an zwei Nachmittagen ebenfalls mit. Sie bauten ein Zelt auf, kochten Tee und zeigten Beispiele aus ihrem Programm.

Auf drei Büchertischen wurden viele christ-liche Prospekte, Zeitungen, Zeitschriften und

Spruchkarten angeboten. Ebenso wurden in dieser Zeit etwa 400 Bibeln (Neues Testament mit Psalmen und Sprüchen vom Gideonbund) verteilt. Gern nahmen die Besucher Zeichen der Zeit-Hefte und anderes Material unserer Frei-kirche entgegen. Dabei kam es zu vielen guten Gesprächen und Begegnungen.

Täglich fand um 12 Uhr eine Mittagsan-dacht statt, die meist Pastor Stefan Gelke aus der Adventgemeinde Görlitz hielt. Die Zahl der Teilnehmer zur Mittagsandacht schwankte zwi-schen 10 und 90 Besuchern. Darunter waren auch Schulklassen und Gruppen verschiedener Gemeinschaften und Kirchen.

Wir sind Gott dankbar für die guten Mög-lichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Landesgartenschau. Die Weidenkirche wird auch in der kommenden Zeit bestehen bleiben, so dass sie gegebenenfalls für Wald- und Wie-sengottesdienste genutzt werden kann.

Adventgemeinde Löbau

Die Weidenkirche auf der sächsischen Landes-gartenschau in Löbau. Pastor Manuel Füllgrabe hält gerade eine Andacht.

László Szabó aus Friedensau stellte wichtige Prinzipien Jesu für den Bau der Gemeinde vor. Dorothee Laidig beim Vorspielen. Über 1000 Besucher nahmen an der diesjäh-rigen Bodenseekonferenz teil.

1

3

2 © D

omin

ik Z

eh

© D

omin

ik Z

eh

© D

omin

ik Z

eh

Page 14: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

14 | adventisten heute | Dezember 2012

Adventgemeinde aktuel l

Der Werbefilmer Ben-jamin Hoffmann aus der Schweiz zeigte Beispiele seiner Arbeit. Klaus Popa vom Medi-enzentrum STIMME DER HOFFNUNG führte durch den Tag. Thomas Küsel (li.), Geschäftsführer des Seminar Schloss Bogen-hofen (Österreich), und Mitarbeiter des Medien-zentrums versuchen eine Präsentation über die Filmaufzeichnungen von Vorträgen und Predigten im dortigen Gemeinde-zentrum zu starten. Am Ende klappt es.

Die Kreativen und das liebe GeldErster Media Day bei der STIMME DER HOFFNUNG

Simon Knobloch und Andrej Khostenko, zwei Abi-turienten aus Ludwigsburg, haben für ein Hoch-zeitspaar einen Film gedreht, in dem die Braut erzählt, was sie an ihrem Partner liebt. Weil ih-nen das so unterhaltsam gelungen ist, wollen sie nun kurze Filme produzieren, in denen christliche Werte vermittelt werden (youtube/skywardproduc-tion). Das ist auch das Anliegen des Profi-Filme-machers Er produziert gerade zu diesem Zweck eine animierte Kinderfilmserie: „Matty, der kleine Grashalm“ nach dem gleichnamigen Buch von Patric P. Kutscher. Jeanette Kupper studierte Drehbuch und Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg und liebt Filme, die gute Geschichten erzählen. ihr Talent würde sie auch gern für Gott einsetzen.

Das sind nur vier von rund 50 meist jungen Adventisten, die am 7. Oktober zum ersten Media Day im Medienzentrum STiMME DER HOFFNUNG in Alsbach-Hähnlein zusammenkamen. Ziel dieses Treffens war das Kennenlernen, der Gedanken- und

Erfahrungsaustausch sowie eine gewisse Vernet-zung der Medienschaffenden in unserer Freikirche zu starten.

immer mehr Jugendliche möchten beruflich „irgendwas mit Medien“ machen. Dieser Trend ist auch in unseren Gemeinden angekommen. Jun-ge, gebildete Adventisten werden heute nicht nur Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer und ingenieure, sondern auch Journalisten, Designer, Filmemacher oder Experten für Online-Medien.

Pastor Daniel Wildemann aus Freiburg themati-sierte in seinem impulsreferat die Spannung zwi-schen Glaube und Kunst, die auch er als ein lei-denschaftlicher Comiczeichner spürte. (Demnächst erscheint sein Comic-Roman Die Gottesanbeterin, der die „verborgene Religion“ ans Licht bringen möchte.) Er wünschte sich „mehr Nachwuchsförde-rung von Kreativen in unserer Kirche“.

im Verlauf des Tages zeigte sich, dass es schwie-riger ist, als gedacht, die Talente der jungen Me-dienleute für die Gemeinde zu nutzen. Denn pro-fessionelle und kreative Medienarbeit gibt es nicht zum Nulltarif und die Freikirche hat über ihr bis-heriges Engagement hinaus dafür kaum Geld üb-rig – ganz zu schweigen von den Ortsgemeinden. Gleichwohl hegen die jungen Kreativen überwie-gend den Wunsch, ihre gottgegebenen und durch Ausbildung weiterentwickelten Gaben auch zu sei-ner Ehre einzu setzen.

Trotz dieses ungelösten Problems wurde der Media Day von den Teilnehmern als sehr positiv erlebt und der Wunsch nach weiterem kreativen Austausch geäußert. Dem konnte auch sofort ent-sprochen werden, denn einen Tag später begann die European Adventist Media Convention (siehe den folgenden Bericht).

Thomas Lobitz

Ein Blick auf die kreativen Köpfe.

21 3 © M

atth

ias

Mül

ler

© M

atth

ias

Mül

ler

© M

atth

ias

Mül

ler

© M

atth

ias

Mül

ler

Page 15: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 15

Adventgemeinde aktuel l

Miroslav Pujic erzählt begeistert über den Einsatz sozialer Medien in der Mission. Panel-Diskussion:Tor Tjeransen aus Nor-wegen, Yves Senty aus Frankreich und Pedro Torres Martínez aus Spanien diskutieren über aktuelle Trends in der Medienarbeit. Corrado Cozzi moderiert eine Ge-sprächsrunde.

Das Evangelium und die Kirche neu kommunizierenDie European Adventist Media Convention will Zusammenarbeit stärken

Die Kommunikationsverantwortlichen aus den bei-den europäischen Divisionen der Siebenten-Tags-Adventisten wollen ihre Aktivitäten besser aufei-nander abstimmen und einen Erfahrungsaustausch pflegen. Darauf verständigten sie sich bei der Euro-pean Adventist Media Convention, die vom 8.–10. Oktober im Medienzentrum STiMME DER HOFF-NUNG im Anschluss an den Media Day stattfand. Etwa 90 Leiter und Mitarbeiter der Kommunikati-onsabteilungen aus den Verbänden der Euro-Afrika Division (die gerade in intereuropäische Division umbenannt wurde, siehe Seite 3) und der Trans-europäischen Division (TED) kamen unter der Lei-tung von Miroslav Pujic (TED), Corrado Cozzi (EUD) sowie Klaus Popa und Birgit Kiepe (STiMME DER HOFFNUNG) zusammen, um sich fortzubilden, über Trends und Herausforderungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Die Workshops drehten sich um die Themen Fernsehen, Radio, internet, Soziale Medien und di-gitale Pressearbeit. Sie verfolgten das Ziel, die Teil-nehmer auf den neuesten Stand in ihrem jeweiligen Metier zu bringen sowie die Qualität ihrer Arbeit zu verbessern – sowohl beim Schreiben und Foto-grafieren als auch bei der Produktion von Filmen, Radiosendungen und internetangeboten.

„Das war eine Zusammenarbeit von Menschen im Sinne von ‚open source‘, bei der man auch bei purer Anwesenheit mit ideen bereichert worden ist“, so Kirsten Øster-Lundqvist, die Leiterin für Kommuni-kation und Medien der südenglischen Vereinigung.

Als konkretes Projekt der länderübergreifenden Zusammenarbeit erwähnten Victor Hulbert, Leiter Kommunikation und Medien des Britischen Verban-des, und Klaus Popa ein Projekt des Hope Channel, bei dem die STiMME DER HOFFNUNG mit dem bri-tischen Medienzentrum zusammenarbeiten werde. Demnach soll 2014 eine 13-teilige TV-Serie mit einem existenziellen Zugang zum biblischen Buch

der Offenbarung unter dem Titel „Open Secret“ (Ge-heimnis gelüftet) ausgestrahlt werden.

Überrascht und erfreut hätten die Teilnehmer festgestellt, wie viele Gemeinsamkeiten länderü-bergreifend bestünden, sagte Hulbert. Die Einsicht in die Notwendigkeit einer sprachübergreifenden Zusammenarbeit sowie Ressourcen und ideen zu teilen, sei durch den konkreten Austausch bei den Teilnehmenden im Verlauf der Konferenz wie von selbst gewachsen.

Deutlich wurde auch, dass die neuen Formen der Kommunikation (vor allem das internet mit seinen sozialen Netzwerken wie facebook) das Denken und Verhalten der Menschen sehr stark beeinflussen. Werte wie Teilhabe, Fairness, Gleichheit, Dialog, Au-thentizität und Freundschaft werden immer wichti-ger. Darauf müsse sich die Verkündigung einstellen, so Miroslav Pujic. in Großbritannien hat unsere Kir-che mit www.lifeconnect.org.uk bereits ein sozia-les Netzwerk aufgebaut und will dadurch Menschen über das Evangelium ins Gespräch bringen.

Einzelne Teilnehmer berichteten, dass neue ide-en in der Kommunikation des Evangeliums und der Kirchenaktivitäten bisweilen Widerstände in den Gemeinden oder bei Administratoren hervorriefen. Es scheint daher erforderlich zu sein, nicht nur das Evangelium nach außen, sondern auch die Not-wendigkeit dieser neuartigen Verkündigung nach innen zu kommunizieren.

Thomas Lobitz (mit APD)

1 2 3

Es wurde intensiv gearbeitet.

© To

r Tje

rans

en

© K

irst

en Ø

ster

-Lun

dqvi

st

© K

irst

en Ø

ster

-Lun

dqvi

st

Page 16: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Notizbrett

16 | adventisten heute | Dezember 2012

DEzEMBER 20122.–4.12. FiD-Sitzung, Mühlenrahmede (NDV/SDV)7.–12.12. Theologisches Symposium, Fellbach-Schmiden (BWV)25.12.–8.1. Winterfreizeit, Schweden (SDV)28.12.–1.1. Silvestertage Single-Plus (SDV)

JANuAR 201319.1. Satellitengottesdienst (NDV/SDV)20.–24.1. Biblische Seelsorge, Freudenstadt (DVG)25.–27.1. Symposium zur Schöpfung, Friedens au (GK) 27.–31.1. Mediatorenausbildung 3, Friedensau (NDV/SDV)

FEBRuAR 20121.–3.2. Sabbatschul-Symposium, Mühlenrah-mede (SDV)2.–3.2. Symposium für Gesprächsleiter/innen, Hamburg (NDV/SDV)10.–17.2. CPA-Bundeslehrgang, Mühlenrah-mede (NDV/SDV)22.–24.2. Medienscoutausbildung für Adven-tisten (SDV)22.–25.2. Fortbildung Frauen, Level 1 (SDV)24.2.–3.3. Studentenskifreizeit, Tirol (NDV/SDV)

Termine

Gebet für missio-narische Anliegenn Für die Nacharbeit der evangelisti-

schen TV-Sendereihe glauben.einfach. (HERBST 2011)

n Für die Nacharbeit der FreundesCAMPs.n Für die jährliche Sitzung der Freikirche

in Deutschland (FiD) vom 2.–4. Dezem-ber im Bergheim Mühlenrahmede.

Januar | Thema des Monats: Wie gut sind gute Vorsätze?

Februar | Thema des Monats: Auf den Spuren des Heiligen Geistes

Demnächst in Adventisten heute:

Und was, wenn es doch klappt?Erste Dortmunder GiveBox vor der Adventgemeinde

Das kennt wohl jeder: Man wird auf eine unglaublich gute idee aufmerksam ge-macht und sagt sich: „Das klappt bei uns nie!“ So ging es mir, als meine Frau mir ei-nen Artikel in unserer Tageszeitung zeigte, in dem es um die idee der GiveBox ging.

inzwischen bin ich auf Umwegen wieder auf die idee gestoßen und wir konnten im vergangen Mai die erste Dortmunder Gi-veBox errichten. Mit einigen Mitstreitern haben wir sie zusammengezimmert und aufgestellt. inzwischen dürfen wir auf eine erfolgreiche Zeit der GiveBox zurückschau-en. Es klappt also doch!

Das Konzept ist so einfach wie genial. Es stammt aus Berlin, wo es im Sommer 2011 von Andreas Richter entwickelt wurde. Er hat ein kleines Häuschen zusammenge-zimmert, ein paar Regale und eine Kleider-stange eingebaut und alles, was in seinem Keller herumlag in dieses Häuschen gestellt.

Wir alle haben Dinge, die wir nicht mehr brauchen, aber zum Wegwerfen zu schade wären. Ebay ist kompliziert, Kleinanzeigen brauchen Zeit, Flohmärkte sind nicht jeder-manns Sache, was mit Kleiderspenden passiert, ist nicht immer durchschaubar. Und ein Recycling braucht wiederum Energie.

Bei der Givebox geht es darum, eigene Dinge zu geben und andere zu empfangen – und zwar kostenlos. Die Häuschen gibt es inzwischen in mehreren Großstädten. Die idee fördert nicht nur die Nachhaltigkeit von Waren und Produkten, sie schont auch die Ressourcen und stärkt die Nachbarschaft. So kann man Dinge loswerden, die unnötig herumstehen und gleichzeitig anderen Menschen damit helfen oder eine Freude machen. im idealfall wird ein neues Bewusstsein jenseits von klassischem Konsum und Besitz geschaffen. Soviel zur Theorie. in der Praxis wurden wir recht schnell von der idee überzeugt. Während die einen – genau wie ich anfangs – über die Risiken nachdachten, überzeugten uns die Nebenwirkungen. Man trifft sich inzwischen regelmäßig vor der GiveBox. Ob jung oder alt, jeder schaut mal vorbei, nimmt vielleicht etwas mit oder stellt etwas ins Regal.

Das Gästebuch ist das beste Zeugnis für den Erfolg der Box: „Tolle idee, die Box. Seit-dem wir einmal Kinderkassetten gefunden haben, müssen wir mit unsern Kindern jedes Mal gucken, ob es etwas Neues gibt. Mich erfreut eine alte Videokassette. Das nächste Mal bringen wir mal ’ne Spende mit! Hoffen wir, dass diese idee lange lebt..“

„Danke für ein Paar gut erhaltene Kinderschuhe Gr. 26!“„Danke für die tolle Pfanne; jetzt noch

ein schönes Steak und der Abend ist per-fekt! Ein immer dankbarer Student.“

Die GiveBox ist eine Aktion vor dem Haus der Adventgemeinde Dortmund, die nicht einmalig bleiben sollte. Es macht nicht nur Freude zu nehmen, sondern auch zu geben. Menschen mit einer ein-fachen idee durch Geben und Nehmen zusammenzubringen, das ist Freude pur!

Weitere informationen unter: www.facebook.de/GiveBoxDortmund

Wo sind die PERSONALIA? Aus Personal- und Platzgründen erschei-nen die Personalia nur noch im internet. Sie haben die Zugangsdaten: www.adven-tisten-heute.de; Menüpunkt: Personalia; Benutzername: Passwort:

G-Camp 2013: Neuer Termin!Das G-Camp 2013 unter dem Motto: „Unwiderstehlich – Hoffnung gewinnt“ wird um einen Tag verkürzt und findet nun vom 30. Juli bis 4. August 2013 auf dem Gelände der Theologischen Hoch-schule Friedensau statt. Weitere infos auf www.g-camp.org bzw. www.facebook.com/gehcamp.

So sieht die Dortmunder GiveBox aus.

Page 17: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 17

Freikirche aktuel l

Die geistliche Atmosphäre war ein dominie-rendes Element der Herbstsitzung der Gene-ralkonferenz 2012, an der alle Verbandsvor-

steher aus der ganzen Welt sowie eine bestimmte Anzahl Gemeindeglieder teilnahmen. Sie nahmen dort den Bericht der Weltkirchenleitung für das Jahr 2011 entgegen und erteilten ihr Entlastung. Außerdem gab es eine Fülle an guten ideen aus den unterschiedlichen Abteilungen, die die Leiter für ihre Gebiete anpassen und verwirklichen kön-nen: Ein echter „Markt der Möglichkeiten“, der durch unsere persönlichen Gespräche zusätzliche Anregungen bekam und die Verbundenheit mit der Weltkirche stärkte.

Bei allen missionarischen Berichten, die in lau-ten und bunten Präsentationen über die Leinwand flimmerten oder in persönlichen Zeugnissen dort abgegeben wurden, besaßen alle Erfahrungen ei-nen gemeinsamen Nenner: Geistliches Leben und Gebet sind untrennbar miteinander verbunden und bezeugen das Wirken des Heiligen Geistes. Was als Selbstverständlichkeit schnell gelesen oder gehört wird, muss jedoch wieder eine fundamentale Er-fahrung aller Gemeinden werden – dazu möchten wir ausdrücklich ermutigen. Eine Gemeinde ohne Gebetskreis? Unmöglich! Sie wird über kurz oder lang austrocknen. Kann nicht gerade die zurücklie-gende Gebetswoche eine Ermutigung zur Gründung von einem oder mehreren Gebetskreisen in deiner Gemeinde sein?

Mit Spannung wurde eine Reaktion auf den Be-schluss zur Ordination von Frauen zum Predigtamt erwartet. Drei Verbände, darunter der Norddeutsche Verband, waren in den letzten Monaten ausgeschert und stellten sich gegen die Ordnung der weltwei-ten Kirche. Ein brisanter Vorgang, der nicht nur inhaltlich aufgearbeitet werden muss. Er wirft die noch wichtigere Frage auf, wie eine expandieren-de und vielfältige Kirche den Prozess einer biblisch fundierten Entscheidungsfindung gestaltet, wenn drängende Themen die Kirchenpolitik bestimmen. Der Grundtenor war, dass über Probleme oder ver-schiedene Fragestellungen innerhalb der Kirche die verantwortlichen Gremien gemeinsam beraten und zu einer Lösung kommen sollen.

Gemeinsam trägt es sich leichter: Günther Machel (li.) und Johannes Naether befürworten die Einheit in Vielfalt.

Es stellt sich die Frage, ob dieser gewählte An-satz eine immer komplexer werdende Kirche von bald 20 Millionen Mitgliedern nicht schwerfälliger machen wird. Es ist genau diese Schwerfälligkeit, die bei Vielen als Gängelung und Kontrolle durch die Weltkirche empfunden wird und den Wunsch nach mehr regionaler Freiheit stärker werden lässt. Hier gilt es wachsam zu bleiben und laut ange-dachte Alternativen zu dem bisherigen Weg nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Nach wie vor ist uns als Kirche die Aufgabe gestellt, ein biblisch fundiertes Verständnis von Einheit zu vermitteln, das Freiheit zulässt, Uniformität abwehrt und zu bekennender Verbundenheit in Wort und Tat ver-pflichtet. Wir glauben, dass darüber in der nächs-ten Zeit innerhalb der gesamten Kirche diskutiert werden wird.

Noch einmal zur Ordinationsfrage: Hoffnung auf eine Lösung, die den globalen, kulturellen Verschiedenheiten Rechnung tragen könnte, war der öffentliche Hinweis, dass die benannte Studi-enkommission zur Ordinationsfrage einen Konsens anstrebt und nicht nach dem Mehrheitsprinzip ent-scheiden wird. Wenn kein Konsens erreicht wird, sollen 2015 den Delegierten mögliche Lösungswege vorgelegt werden.

Neben dieser ernsten Thematik gab es auch andere, überraschende Elemente. So gönnte sich die Weltkirchenleitung eine Premiere, indem sie – kurzweilig und humorvoll – in mehreren Anspie-len wichtige Themen illustrierte und erklärte. Zum ersten Mal wurde auch der Herbstsitzung ein Mini-Führungsseminar vorgeschaltet und die Versamm-lung in Workshops aufgeteilt. Das war lebendig, blieb haften und weckte Lust auf mehr Phantasie in der Gestaltung z. B. von Ausschüssen oder Ge-meindestunden.

Fazit: Die Weltkirche lebt und besticht durch eine begeisternde Vielfalt, die an der Basis gelebt und bezeugt wird. Unterschiede und selbst Konflik-te dürfen als kreative Chance für die Leiter wahr-genommen werden, die sie unter der Führung des Heiligen Geistes bewältigen können. ■

Günther Machel, Vor-steher des Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags- Adventisten, Ostfildern

Johannes Naether, Vor-steher des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags- Adventisten, Hannover

© e

dp

Vereint in ChristusEindrücke von der Herbstsitzung der Generalkonferenz

Page 18: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Freikirche aktuel l

18 | adventisten heute | Dezember 201218 | adventisten heute | Dezember 2012

„ADRA-Deutschland hat einen guten Ruf erworben“ Führungswechsel: Fragen an Erich Lischek und Christian Molke

Christian Molke (li.) löst zum Jahresende Erich Lischek als Leiter von ADRA-Deutschland ab.

© tl

Eine Ära geht zu Ende. 25 Jahre ADRA-Deutsch-land – das bedeutet auch 25 Jahre mit Erich Li-schek an der Spitze. Seinem Engagement – und

dem seiner Mitarbeiter – ist es zu verdanken, dass das adventistische Hilfswerk in Deutschland zu ei-nem angesehenen Partner in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe geworden ist. Zum Jahreswechsel geht er in den Ruhestand und wird von Christian Molke abgelöst, der sich bereits seit einigen Mona-ten in seine neue Aufgabe einarbeitet. Er erwarb ei-nen Masterabschluss in Leadership und war zuletzt Vorsteher der Mittelrheinischen Vereinigung.

Erich Lischek: „unsere Arbeit ist ein Ausdruck der Liebe Gottes“

Was hat sich bei ADRA-Deutschland in den letz-ten 25 Jahren verändert?Genau genommen besteht ADRA-Deutschland sogar 26 Jahre. im Dezember 1986 wurde es als Verein von den Vertretern der Freikirche im Rahmen der

GiD-Sitzung (Gemeinschaft in Deutschland) ge-gründet, und am 17. Januar 1987 ins Vereinsre-gister eingetragen. Das war die erste Veränderung, weil ursprünglich daran gedacht war, ADRA als Ab-teilung der Kirche zu führen.

Die erste Jahresabrechnung spricht von 186.000 DM Einnahmen. Heute schwanken die Einnahmen zwischen 6,6 und 8,4 Millionen Euro. Wir sind von 1,5 auf 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ange-wachsen, die in den Abteilungen (Entwicklungs-) Programme, Finanzen, Marketing und Kommuni-kation, Entwicklungspolitische Bildung und Presse sowie Haus und Logistik arbeiten.

Wir unterhalten zwei Second Hand Läden mit ehrenamtlichen Kräften und entsenden jährlich bis zu 15 Freiwillige im „Weltwärts“-Programm der Bundesregierung. Die Aktion „Kinder helfen Kindern“ ist wohl kaum noch aus unserer Arbeit wegzudenken und hilft den Ortsgemeinden, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Was konnte ADRA-Deutschland bewirken – nach innen und außen?Zum Einen haben wir durch unsere Arbeit vielen Menschen – gemäß unserem Motto: „ADRA – damit Menschen wieder hoffen können“ – bei der Bewälti-gung ihrer Notlagen ein Stück weit helfen können. Hier haben wir einen guten Ruf erworben. Wir wa-ren 1995 die einzige Organisation, der es offiziell erlaubt war, Hilfsgüter in das eingeschlossene Sa-rajewo zu bringen. Der Einsatz nach dem Erdbeben in Haiti hat dazu geführt, dass die haitianische Re-gierung ADRA-Deutschland ersucht, das Duale Bil-dungssystem in Haiti einzuführen und auszubauen.

Darüber hinaus ist ADRA Gründungsmitglied des Verbandes der deutschen Nichtregierungsorganisa-tionen VENRO sowie weiterer Zusammenschlüsse von Nichtregierungsorganisationen. Die „Aktion Deutschland hilft“, das Bündnis der Hilfsorganisa-tionen für Not- und Katastrophenhilfe, geht u. a. auf die initiative von ADRA zurück. Und nicht zu-letzt die Aktion „Gemeinsam für Afrika“, die eben-falls von ADRA initiiert wurde.

innerhalb unserer Kirche haben inzwischen viele verstanden, dass die Arbeit von ADRA ein Ausdruck der Liebe Gottes ist.

Page 19: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Freikirche aktuel l

adventisten heute | Dezember 2012 | 19

Was war dein schönstes Erlebnis?Es gibt unzählige schöne Erlebnisse und Erfahrun-gen, auf eins davon möchte ich kurz eingehen: Das eine war die Entstehung unserer Aktion „Kinder helfen Kindern“. ich habe von unseren Kindern berichtet, die nach meiner Rückkehr aus Kalkutta und Nepal an einem Freitagabend in ihre Zimmer gingen, mit Puppe, Teddy und andern Spielsachen herauskamen und sagten: „Papa, wenn du das nächste Mal dorthin gehst, nimmst du den Kindern das mit.“ Das habe ich getan und Bilder davon auf-genommen. Dieses Erlebnis habe ich dann bei der „Lebendigen Gemeinde“ im Gottesdienst auf der Marienhöhe erzählt. Daraufhin kam unsere Mitar-beiterin Ursula Gothe auf mich zu und meinte: „So etwas können wir doch auch in der Kindersabbat-schule machen.“ Daraus entstand schließlich die „Aktion Kinder helfen Kindern“.

Was war deine größte Herausforderung?Das waren mehrere, die in einem Zusammenhang stehen und sich auf die Leitungstätigkeit auswirk-ten: Erstens, dass ADRA ein eingetragener Verein wurde. Der damalige Vorsteher des Westdeutschen Verbandes, Erwin Kilian, sagte mir letztes Jahr: „Wir haben es dir nicht leicht gemacht.“

Zweitens, dass ADRA keine „Top-down“-Organi-sation ist, sondern ein internationales Netzwerk von lokalen ADRA-Büros, die die gleichen christ-lich- adventistischen Werte teilen, Arbeitsgebiete gemeinsam entwickeln und die in einem „Netz-werk“, einer Familie, zusammenarbeiten. Nur so ist garantiert, dass die Partner in den Ländern die „Eigentümerschaft“ an den Projekten erwerben und keine „kolonialen Strukturen“ der Abhängigkeit entstehen. Drittens sind es immer wieder die finan-ziellen Mittel für unsere Arbeit. Wir können uns bei großen Katastrophen kaum beklagen. Da sind die Menschen freigiebig. Schwieriger ist es, wenn diese medienwirksamen Katastrophen ausbleiben. Aus diesem Grund ist es leichter zu planen, wenn wir regelmäßige Zuwendungen bekommen. Danke an alle unsere Spender!

Christian Molke: „ADRA ist eine lernende Organisation“

Was reizt dich an deiner neuen Aufgabe?Für mich liegt der Reiz darin, dass wir uns nicht von dem riesigen Berg an Aufgaben überwältigen lassen, sondern einen Schritt nach dem anderen voran gehen. Dabei wollen wir möglichst viele Men-schen dafür begeistern, mitzuhelfen, die furcht-baren Lebensumstände der Ärmsten der Armen zu verbessern. Auf diesem Weg kommen wir ganz praktisch dem Aufruf Jesu nach, uns für eine „heil-volle Ordnung“ (hebr. Schalom) einzusetzen.

Reizvoll ist auch die Herausforderung, die Kom-plexität und Zusammenhänge in unserer Entwick-lungszusammenarbeit und Nothilfe richtig zu ver-stehen, um nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, und nicht nur ein Strohfeuer von gut gemeinter Hil-fe zu entfachen, die es hinterher schlimmer werden lässt als zuvor. Es gehört also auch eine Menge Fach-kenntnis dazu, die wir als ADRA-Mitarbeiterschaft beständig erhalten und stets neu erwerben müssen. Wir verstehen uns als eine lernende Organisation.

Worauf freust du dich am meisten?Als Pastor in der Verwaltung einer Vereinigung unserer Freikirche habe ich mich bisher um die geistlichen Rahmenbedingungen für ein lebendiges Gemeindeleben gekümmert. in der Leitungsaufga-be von ADRA kann ich durchaus meine bisherigen Erfahrungen einbringen. Dennoch rücke ich wie-der ein Stück näher an ganz andere existentielle Fragen und Aufgaben. Am meisten freue ich mich auf die Begegnungen mit anderen Menschen und Kulturen. ich bin sehr neugierig darauf, Menschen zu begegnen, die ganz anders leben, denken und fühlen als wir in Westeuropa. Gleichzeitig ahne ich, dass ich bei diesen Begegnungen sehr viel lernen werde und muss – Gott sei Dank!

Was würdest du gern erreichen?Diese Frage lässt sich nicht in aller Kürze beant-worten. Was mir jedoch besonders am Herzen liegt, betrifft das Ansehen von ADRA innerhalb und au-ßerhalb der Gemeinde! Hier kann ich zahlreiche Fä-den aufnehmen, die ADRA bereits geknüpft hat. Es ist bei vielen Gemeindegliedern kaum bekannt, dass ADRA-Deutschland einen sehr guten Stand bei Part-nerorganisationen, bei der Regierung und bei ande-ren Nichtregierungsorganisationen hat. Das gilt es zu bewahren und zu stärken. So etwas fällt nicht vom Himmel, sondern entsteht durch hohe Qualität und Verlässlichkeit in der praktischen Arbeit.

Um dieses Ziel zu erreichen, braucht man ein sehr gutes Arbeitsumfeld für die ADRA-Mitarbeiter. Es soll ihnen Freude bereiten, für das Werk Gottes zu arbeiten. Genauso soll ADRA auch für die Ge-meinde eine verlässliche Plattform für ehrenamtli-ches Engagement sein und zugleich ein geeigneter Weg, um in unserer säkularen Gesellschaft in die Öffentlichkeit zu treten. Hier gibt es bereits sehr gute Erfahrungen. Unser Glaube wird lebendig und glaubwürdig durch verantwortliches Handeln für die Menschen und die Schöpfung. Dafür soll ADRA-Deutschland weiterhin stehen.

Die Fragen stellte Thomas Lobitz

Eine ausführlichere Fassung dieses interviews gibt es im internet unter www.adventisten-heute.de, Ausgabe Dezember 2012.

Page 20: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Freikirche aktuel l

20 | adventisten heute | Dezember 201220 | adventisten heute | Dezember 2012

Die Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung (BMV) – das sind 7400 Gemeindeglieder, die mit 2300 Kindern und Jugendlichen in 156 Ge-

meinden leben. ihr Gebiet umfasst die fünf Bundes-länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-An-halt und Thüringen. 63 Pastoren arbeiten hier. Das Vereinigungsbüro befindet sich in Berlin, Koblenzer Straße, in einem der ersten namhaften Gebäude der Adventisten in Deutschland.

Die Vereinigung umfasst sehr unterschiedliche Landesteile. Berlin mit seinem Umland, Mittelsach-sen und das Erzgebirge sind die am dichtesten mit Adventgemeinden bestückten Regionen Deutsch-lands. in den Flächenregionen Brandenburgs und Sachsen-Anhalts liegen die meist kleinen Gemein-den dagegen bis zu 70 Kilometer weit auseinander. Die Hälfte der Gemeinden der BMV haben 30 Mit-glieder oder weniger. Elf Gemeinden bestehen aus mehr als 100 Mitgliedern.

Was alle Gemeinden auch nach 20 Jahren prägt, ist die Dankbarkeit über die deutsche Wiederverei-nigung. Die neu gewonnene Freiheit zeigt vielfältige Auswirkungen im Gemeindeleben: Es gibt zahlreiche Begegnungen über Ländergrenzen hinweg, farbige

Plakate und Broschüren bewerben Projekte und Ver-anstaltungen. Moderne Kapellen sind entstanden. Gemeinden verließen ihre Winkel, soziale Projekte werden von der Öffentlichkeit wahrgenommen, Pas-toren halten Rundfunkandachten. Die Westberliner Adventisten erhielten durch die Öffnung ein neues Umfeld und verstärkten ihre Solidarität mit den Ge-meinden in den neuen Bundesländern.

Ein Markenzeichen der BMV ist die Förderung der Musik als elementarer Ausdruck des Glaubens. Chöre, Bläsergruppen, Bands und vereinigungswei-te Projekte nähren den Glauben, fördern die Ent-wicklung Heranwachsender und tragen dazu bei, dass sich Menschen aller Generationen in der Ad-ventgemeinde zu Hause fühlen.

Ein anderer Schwerpunkt ist die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Pfadfindern. Die nach-wachsende Generation erhält so die Chance, den Mut machenden Glauben an Jesus Christus mit ei-nem weltzugewandten Leben zu verbinden und in die Adventgemeinde hineinzuwachsen.

Eine besondere Bedeutung in der BMV besitzt die interkonfessionelle Zusammenarbeit. Prägend wirkte dabei zum einen die preußische Tradition der Glaubensfreiheit und Toleranz. Zum anderen er-zwang das DDR-Regime geradezu die geschwisterli-che Verbundenheit der Christen. Deshalb gestalten Adventgemeinden mit anderen Christen ihrer Stadt Gebetswochen, schätzen adventistische Pastoren den Austausch in kollegialen Arbeitskreisen und ist die Vereinigungsleitung in den Landesverbän-den des Arbeitskreises christlicher Kirchen (ACK) vertreten.

Die jahrzehntelange Abwanderung von Jugend-lichen und aktiven Gemeindegliedern im besten Al-ter aus dem Gebiet der BMV scheint nachzulassen. Gemeinden, die auch in Zeiten gravierender Verän-derungen Hoffnung pflanzen und in Alternativen denken, die das Machbare tun anstatt sich mit rei-cheren Regionen zu vergleichen oder alten Ansprü-chen nachzuhängen, haben eine Zukunft. Davon sind wir überzeugt. Wir dürfen Leben gestalten und Menschen ermutigen, ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Freiheit und im Vertrauen auf Gott zu führen.

Simon Krautschick, Sekretär der BMV

Kleine Gemeinden mit großen Herzen Über die Markenzeichen der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung

© P

ublic

Dom

ain

Die Musikpflege spielt in der BMV eine große Rolle.

Viele Adventgemeinden in der BMV zeigen Prä-senz in ihrer Umgebung, wie hier beim Kinder-straßenfest der Advent-gemeinde Dresden-West.

Page 21: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Freikirche aktuel l

adventisten heute | Dezember 2012 | 21

Über die Markenzeichen der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung Das Institut für christliche Dienste (iCD),

der adventistische Bildungsverband, be-steht aus vier Mitgliedsorganisationen

und kooperiert mit der Theologischen Hochschu-le Friedensau (ThHF) in Form eines An-instituts. Träger des iCD ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland in Zusammen-arbeit mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der deutschsprachigen Schweiz.

Nachstehend die Angebote der Mitgliedsor-ganisationen für 2013.

Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.

DezemberA118/SW 118: Biblische SeelsorgeTermin und Ort: 20.–24.1.2013, FreudenstadtReferenten: Arthur Wagner, Pastor; Gerlinde Alscher, Gesundheitsmanagerin B. A.AprilA117/SW117: Stressbewältigung/Burnout-präventionTermin und Ort: 21.–25.4.2013, Gunzenhau-sen/Windsfeld-MoarhofReferenten: Gerlinde Alscher, Gesundheitsma-nagerin B. A.JuniA 120/SW 120: Wege aus der Depression Voraussetzung: Teilnahme am Aufbaukurs A 118 Biblische SeelsorgeTermin und Ort: 2.–6.6.2013, Freudenstadt Referenten: Dr. med. Ruedi Brodbeck, Leiter der Liga Leben und Gesundheit (LLG) in der Schweiz, Allgemeinmediziner, Psycho-somatische und Psychosoziale Medizin SAPPM; Christlicher Therapeut mit Fach-referententeam GBT: Gesundheitsberater-Treffen (Nord)Termin: 21.–23.6.2013, MühlenrahmedeReferenten: DVG-Team und FachreferentenJuliA 113/SW 113: Bewegung und FitnessTermin und Ort: 14.–18.7.2013, Gunzenhau-sen-WindsfeldReferenten: Bettina Werner, Physiotherapeutin; Gerlinde Alscher, Gesundheitsmanagerin B. A.SeptemberGBT: Gesundheitsberater-Treffen (Süd)Termin und Ort: 20.–22.9.2013, FreudenstadtReferenten: DVG-Team und FachreferentenNovemberA 119/SW 119: Vergeben lernen – der Ge-sundheit zuliebe Voraussetzung: Teilnahme am Aufbaukurs A118 Biblische SeelsorgeTermin und Ort: 3.11.–11.2013, Freudenstadt

Referenten: Dr. med. Ruedi Brodbeck, Leiter LLG, Allgemeinmediziner, Psychosomatische und Psychosoziale Medizin SAPPM; Christlicher Therapeut

Gesamtbeschreibung der Ausbildung unter www.dvg-online.de/Ausbildung

Anmeldung und InformationDeutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.Senefelder Str. 15, 73760 OstfildernTel: 0711 44819-50E-Mail: [email protected]

Leitung Gerlinde Alscher, Gesundheitsmanagerin B. A., DVG-BildungsreferentinTel. 09831 9631 E-Mail: [email protected]

Ausbildungen zum Autonomietrainer in Zusammenarbeit mit dem IKU-Institut Autonomietraining i: 7.–9.12., Zentrum für multidisziplinäre Forschung (ZMF), HeidelbergAutonomietraining ii: 7.–9.1. (ZMF, Heidel-berg)Post-Autonomietraining: 10.1. (iKU-institut)Autonomietraining iii: 15.–17.2. (ZMF, Hei-delberg)

Anmeldung und InformationiKU-institut, Tel: 0711 44819-17 – E-Mail: [email protected];www.iku-institut.de; Leitung iKU-institut: Dr. phil. Bojan Godina

GemeindeFernStudium Friedensau

Das Fernstudium umfasst drei Studienjahre: 1. Jahr: Kirchen- und Adventgeschichte (Konfessionskunde)Referent: Dr. Johannes Hartlapp2. Jahr: Dogmatik/Glaubenslehren Referent: Dipl.Theol. Martin Peters 3. Jahr: Homiletik (Predigtlehre) oder GemeindeleitungEs ist möglich, im dritten Jahr in den Kurs Gemeindeleitung neu einzusteigen. Dazu bitte jetzt anmelden!Referenten: Dr. Bernhard Oestreich, Klaus-J. van Treeck

Konsultations-Termine 2013: 1. Studienjahr: Rostock – Jetzt anmelden!Einführungskonsultation: 27.1.2013

2. Konsultation: 20./21.4. 3. Konsultation: 7./8.9.4. Konsultation: 30.11./1.12.

2. Studienjahr: Heidelberg1. Konsultation: 26./27.1.2. Konsultation: 20./21.4.3. Konsultation: 14./15.9.4. Konsultation: 30.11./1.12.

3. Studienjahr: Gütersloh1. Konsultation: 26./27.1.2. Konsultation: 20./21.4.3. Konsultation: 5./6.10.4. Konsultation: 30.11./1.12.

Diplomübergabe und Aussendung für die Teilnehmer des Chemnitzer Kurses:28.–30. Juni 2013 in Friedensau

KostenEs gibt Studiengebühren! Jeder Teilnehmer trägt die Ausgaben für Literatur (ca. 120 Euro für alle drei Studienjahre), für Unterkunft und Reise-kosten bei den Wochenend-Konsultationen. Bei jeder Konsultation besteht die Möglichkeit der kostenfreien Unterkunft im Gemeinde- haus.

Anmeldung und InformationenGemeindeFernStudium Friedensau, An der ihle 5a, D-39291 Friedensau; Bastian Bak: Tel: 03921 916-210 www.thh-friedensau.de/gemeindefernstudium

LeitungDr. Johannes Hartlapp03921 916-132 – E-Mail: [email protected]

Institut für WeiterbildungDie Angebote des ifW sind in erster

Linie für Pastorinnen und Pastoren konzipiert, stehen aber auch gern interessierten Gemein-degliedern offen. 2013 werden interessante Kurse für ehrenamtliche Führungskräfte in den Gemeinden und Führungskräfte in sozialen Ein-richtungen und der Wirtschaft angeboten.

Spezialausbildungen

MentorenausbildungM4: 8.–10.4.2013 in FriedensauN4: 8.–10.4.2013 in FriedensauN2: 22.–24.10.2013 in FriedensauO1: 20.–22.10.2013 in Friedensau

Jahresprogramm 2013 des Instituts für christliche Dienste (ICD)

Page 22: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

22 | adventisten heute | Dezember 2012

Freikirche aktuel l

Supervision für Mentoren22.4.2013 in Ostfildern; 23.4.2013 in Hannover20.11.2013 in Ostfildern; 21.11.2013 in Han-nover

MediatorenausbildungLeitung: Dr. Doris Früh-Naumann und Nobert DorotikLaufender Kurs; Theologische Hochschule Frie-densau

Backup zum 2. adventistischen Führungs-kräftekongress: Lebensbalance & Kompe-tenzcenter FamilieEin Tagesseminar für Führungskräfte in Ehren-amt und BerufReferent: Joachim Lask, Dipl. Psychologe2.6.2013 in Darmstadt oder am 16.6.2013 in HannoverKosten: Teilnehmer des 2. Adventistischen Füh-rungskongresses zahlen bei Anmeldung bis zum 30.10.2012 einen Sonderpreis für die Kursge-bühr von 10 Euro. Sonstige Teilnehmer zahlen 20 Euro Kursgebühr. Verpflegung in eigener Regie.

Vertiefungsseminar: Familiäre Kompetenzen in Gemeinde und Beruf erfolgreich nutzenDas Seminar richtet sich an Führungskräfte in Gemeinden, sozialen Einrichtungen und in der Wirtschaft.Referent: Joachim Lask, Dipl. PsychologeDatum: 2.–4.6.2013 in Darmstadt (einschließ-lich Tagesseminar)Kosten: Teilnehmer des 2. Adventistischen Füh-rungskongresses erhalten bei Anmeldung bis zum 30.10.2012 einen Sonderpreis für die Kurs-gebühr von 160 Euro.Sonstige Teilnehmer Kursgebühr: 190 EuroUnterkunft und Verpflegung in eigener Regie.

Allgemeine kontinuierliche WeiterbildungBasiskurs der ersten BerufsjahreHandlungsfeld Pastor und BerufLeitung: Friedbert Hartmann, Stephan igler, Klaus-J. van Treeck22.–27.2.2013; Bergheim Mühlenrahmede, Altena

Gruppenprozesse in Sitzungen, Ausschüssen und Versammlungen kompetent leitenEin Kurs für Pastorinnen und Pastoren, Füh-rungskräfte in Ehrenamt und Beruf, zu deren Kernaufgaben die Leitung von Sitzungen, Aus-schüssen und Versammlungen gehört.Referent: Dr. Dietmar Nowottka, Tobias Koch9.–12.9.2013; Bergheim Mühlenrahmede, AltenaKursgebühren incl. Verpflegung 335 Euro.

Lebens- und Berufsphase 40plusEine Weiterbildung für Pastorinnen und Pasto-ren im Alter von 40 bis 50 Jahren in Kooperati-on mit anderen Freikirchen

Referenten: Dr. Andreas Bochmann, Arne Völkel14.–24.10.2013Leitung: Friedbert Neese, Klaus-J. van Treeck

Lebens- und Berufsphase 50plusEine Weiterbildung für Pastorinnen und Pasto-ren im Alter von 50 Jahren bis zum Ruhestand in Kooperation mit anderen FreikirchenReferenten: noch offen14.–24.10.2013Leitung: Friedbert Neese, Klaus-J. van Treeck

Einführung ins PraktikumLeitung: Stephan igler, Klaus-J. van Treeck14. November 2013, Kassel

Abschlusslehrgang für PraktikantenLeitung: Stephan igler, Klaus-J. van Treeck27.10.–6.11.2013, Theologische Hochschule Friedensau

Assessment für PastorenKlaus-J. van Treeck und Assessorenteam23.–25.9.2013, Bergheim Mühlenrahmede, Altena

Anmeldung und Informationen:institut für Weiterbildung Sekretariat: Gabi WaldschmidtTel: 0511 97177-119 E-Mail: gabi.waldschmidt@adventisten.dewww.weiterbildung.adventisten.infoLeitung: Klaus-J. van Treeck, Düsseldorfer Str. 25a, 28844 WeyheTel: 04203 7851985E-Mail: [email protected]

Gottes Wort in einer sich verändernden Welt – Das Bibel gespräch im GottesdienstSeminar für Gesprächsleiter/innenDas institut für Christliche Dienste (iCD) bietet in Zusammenarbeit mit der Theologischen Hoch-schule Friedensau (ThHF) und den Vereinigungen ein Seminar für Gesprächsleiter/innen an. Dabei geht es um eine Ausbildung an vier Wochenen-den mit Referaten und Gruppenarbeit, mit Ge-sprächsübungen und Auswertungen. Es werden u. a. folgende Themen angesprochen: Bibelver-ständnis und Bibelauslegung, Kommunikation und Gesprächsführung, Didaktik und Methodik.Referenten: Dr. Roland E. Fischer und Prof. Dr. Rolf Pöhler sowie weitere Dozenten der ThHF (beim Symposium).Das Seminar ist kostenfrei, nur die Reise- und evtl. Übernachtungskosten müssen selbst ge-tragen werden.

Hamburg2.–3.2.2013 (Symposium)23.–24.2.201316.–17.3.201327.–28.4.2013

Bochum28.–29.9.2013 (Symposium)19.–20.10.20139.–10.11.201330.11.–1.12.2013

Anmeldung:Sekretariat des iCD Gabi WaldschmidtTel: 0511 97177-119 E-Mail: [email protected]

Religionspädagogisches InstitutDie Ausbildung beim Religionspädagogischen institut (RPi) vermittelt Kompetenzen, die zur verantwortungsvollen Mitarbeit im kirchlichen Religionsunterricht und in der Kindersabbat-schule (Kindergottesdienst) befähigen.

Die modulare Ausbildung gliedert sich in die Ausbildungsgänge „Religionsunterricht“ und „Kinderpädagogik“. Sie umfasst sechs Wochen-enden und ist auf die Bedürfnisse der Gemein-dearbeit zugeschnitten.

Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Nach erfolgreichem Abschluss wird ein Zertifikat der Theologischen Hochschule Friedensau ver-liehen.

Termine

Deutschschweizerische Vereinigung (DSV)1.–3.2.2013, RPi 3, Solothurn25.–27.10.2013, RPi 4, Solothurn

Norddeutscher Verband (NDV)19.–21.04.2013, RPi 2, Friedensau22.–24.11.2013, RPi 1, Mühlenrahmede

Süddeutscher Verband (SDV)15.–17.3.2013, RPi 5, Freudenstadt18.–20.10.2013, RPi 6, Freudenstadt

Information und Anmeldung: www.sta-rpi.net

Kontakt:DSV: Tel: +41 (44) 31565-00 E-Mail: [email protected]: Tel: 0511 97177-122E-Mail: [email protected]: Tel: 0711 44819-22E-Mail: [email protected]

Leitung:Jochen Härdter M.A., Görlitzer Str. 8a, D-91074 HerzogenaurachTel. 09132 40490E-Mail: [email protected]: www.sta-rpi.net

Page 23: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 23

Freikirche aktuel l

in einer Zeit, in der manche Teenager meinen, dass die Zeit vor der Erfindung des Computers „Mittelalter“ war, erscheinen biblische Perso-

nen und Ereignisse ganz schön weit weg. Es fällt nicht immer leicht, alles zu verstehen, was damals geschah. Die Geschichten stammen nicht nur aus einer anderen Zeit. Sie sind auch geprägt von einer anderen Kultur und Gesellschaftsform. 4you will deshalb biblische Personen und Ereignisse im Hier und Jetzt „lebendig“ werden lassen.

Offizielles Lehrmaterial4you ist als sog. „Lektionsheft“ für das Bibelge-spräch der 12- bis 15-Jährigen (Teenstreff) seit zehn Jahren im Einsatz. Dieses Bibelheft wird vom Religionspädagogischen institut (RPi) unserer Freikirche erstellt und von der intereuropäischen Division als offizielles deutschsprachiges Lehrma-terial herausgegeben. Erhältlich ist 4you über den Büchertisch der Ortsgemeinde.

Von biblischen Personen lernenAnhand biblischer Bio-grafien versucht 4you der Frage nachzuge-hen, wie Gott ist. Durch das Reflektieren seines konkreten Handelns mit und für Menschen sollen zentrale Einsich-ten über das Wesen Got-tes gewonnen werden. Nicht zuletzt soll der große Heilsplan Gottes in den einzelnen Bio-grafien durchschimmern. Dadurch wird deutlich, wie Gott einem globalen Ziel nachgeht und dabei trotzdem jedes einzelne Leben eine Bedeutung hat.

Wer sich auf Personen der Bibel einlässt, wird Widersprüchlichkeiten entdecken und ertragen müssen. Da ist Petrus – mal Glaubensheld und mal Versager. Da läuft Jona davon und kommt später doch zurück. Hier stellen sich unweigerlich die Fragen: Wann fühle ich mich als Held, wann als Versager? Wovor will ich weglaufen und was holt mich zurück? Teenager lernen anhand solcher Bio-grafien zu differenzieren, sich eine eigene Meinung zu bilden und Gott zu vertrauen. Deshalb sind die 4you-Hefte ganz bewusst so gestaltet, dass sie von den Teenagern auch für ihre tägliche Andacht ver-wendet werden können.

Anregungen im InternetDamit man den Teenstreff mit 4you kreativ gestal-ten kann, gibt es auf der RPi-Homepage www.sta-rpi.net für jede Wochenlektion Anregungen dafür. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter kann diese Vorschläge übernehmen. Kürzlich sagte mir jemand nach der Predigt: „Die Anregungen für 4you kann ich 1:1 durchführen, die sind echt spitze!“ Natür-lich dürfen die Entwürfe auch an die Gruppensi-tuation angepasst oder durch eigene ideen ersetzt werden. Wir wünschen uns, dass viele Teenager durch 4you dazu ermutigt werden, eine lebens-lange und tragende Beziehung zu Gott und Jesus Christus einzugehen. ■

Seit 10 Jahren im Einsatz für Teenager 4you lässt biblische Personen

„lebendig“ werden

Jochen HärdterM.A. leitet seit 2008 das Religionspädagogische Institut (RPI) der Freikir-che der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutsch-land und der Schweiz (www.sta-rpi.net). E-Mail: [email protected]

4you im Einsatz beim Teenstreff.

Die Titelseite des 4you für das erste Quartal 2013.

Page 24: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Die idee ist einfach, aber die Verwirklichung könnte viel verändern – in uns selbst, in unseren Jugendlichen, in unseren Mitmen-

schen, in unseren Gemeinden und in unserer Welt. Was würde passieren, wenn sich weltweit acht

Millionen adventistische Jugendliche dafür be-geistern ließen, die Hände und Füße von Jesus zu sein? Und zwar ganz konkret, durch Taten der Nächstenliebe an einem bestimmten Tag, dem 16. März 2013. Das ist der Sabbat, an dem weltweit die Jugendgebetswoche beginnt.

Was würde passieren? Bei den Jugendlichen in deiner Gemeinde? Bei dir? in deiner Gemeinde? Für die Menschen in deinem Dorf oder deiner Stadt? Wäre diese Aktion vielleicht ein Stück erfahrbares Reich Gottes auf Erden?

Die Jugendabteilung der Generalkonferenz (GK) hat sich zusammen mit den Jugendabteilungslei-tern der Divisionen mit überragender Mehrheit für die idee eines weltweiten Jugendsabbats (Global Youth Day) unter dem Motto „One in compassion“ (Vereint im Mitgefühl) ausgesprochen. Konkret plä-dieren sie dafür, dass an diesem Sabbat die Jugend-lichen gemeinsam darauf verzichten, eine Predigt zu hören, um selbst mit ihrem Dienst an der Gesell-schaft eine Predigt zu sein.

Für Gilbert Cangy, den Jugendabteilungsleiter der GK, ergibt sich diese idee aus dem Gleichnis des barmherzigen Samariters, in dem zwei religiöse Menschen „auf dem Weg zur Gemeinde“ es versäum-ten, jemandem zu helfen, der zusammengeschlagen und hilfsbedürftig war. Dabei sei es doch ein Grund-anliegen des christlichen Glaubens, die Hände aus-zustrecken und den Bedürfnissen der „zusammen-geschlagenen“ Menschen dieser Welt zu begegnen.

Schon bald wird die Jugendabteilung der GK im internet Anregungen und ideen für den Dienst am Mitmenschen bereitstellen (gcyouthministries.org), die es natürlich den Gegebenheiten vor Ort anzupassen und zu entwickeln gilt. Eine für Gilbert Cangy gelungene und symbolträchtige Aktion wäre es beispielsweise, Blut zu spenden: „Jesus gab sein Blut für uns. Jetzt wollen wir unser Blut geben, um Leben zu retten.“ Uns begeistert diese initia-tive, bietet sie doch die Möglichkeit, als weltweite Kirche gemeinsam aktiv zu werden. Sie wird getra-gen von einer zentralen christlichen Motivation: der Nächstenliebe. Und vielleicht kann uns diese initiative auch neu bewusst machen, was Jakobus meint, wenn er – übrigens nicht nur an die Jugend-lichen in der Gemeinde – schreibt: „Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.“ (Jak 1,27; EB)

Wie wirst du diesen besonderen Sabbat, den 16. März 2013, gestalten? Bist du bereit, an die-sem Sabbat eine Predigt zu sein? Ob allein, mit der Jugendgruppe oder gar der ganzen Gemeinde? Mit jung und alt?

Die initiative ist gestartet, jetzt bist du dran. ■

Vereint im MitgefühlEine Initiative der Jugendabteilung der Generalkonferenz

24 | adventisten heute | Dezember 2012

Ruben Grieco und Bert Seefeldt(v. li.) leiten gemein-sam die Adventjugend in Deutschland.

Freikirche aktuel l

Weitere Informationen und Ideen zum Global Youth Day findest du unter http://jugend.adventjugend.de/projekte/Hast du selbst Ideen oder Projekte für diesen Tag? Schick sie uns per E-Mail: [email protected]

Page 25: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

225747_Aheu-Nr.12-2012ZW.indd 1 01.11.12 10:51

adventisten heute | Dezember 2012 | 25

Freikirche aktuel l

Eine Initiative der Jugendabteilung der Generalkonferenz

Page 26: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

225747_Aheu-Nr.12-2012ZW.indd 2 01.11.12 10:51

Freikirche aktuel l

26 | adventisten heute | Dezember 2012

Page 27: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

225747_Aheu-Nr.12-2012ZW.indd 3 01.11.12 10:51

adventisten heute | Dezember 2012 | 27

Freikirche aktuel l

Page 28: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

28 | adventisten heute | Dezember 2012

Mitteilungsblatt für Förderer und Alumni der ThHF

Aus der Mitgliederversammlung 2012Die jährliche Mitgliederversammlung des FFF fand am Sonntag, 28.Oktober 2012, in der Aula der Theologischen Hochschule Friedensau statt. Dabei wurden u. a. der Tätig-keitsbericht des 2. Vorsitzenden und der Finanzbericht des Schatzmeisters entgegengenommen. Aus diesen Berichten ist zunächst festzuhalten, dass die Mitgliederzahl zwar auf-grund von Todesfällen leicht sinkt, der rückläufige Trend al-lerdings durch Neueintritte etwas abgefangen werden kann. So stehen 1077 Mitglieder (Anfang Oktober 2012) der Anzahl von 1086 im vorjährigen Vergleichsmonat gegenüber; zwi-schenzeitlich war sie jedoch durch etwa 20 Eintritte bis auf über 1090 angewachsen.Für Werbungszwecke ist zusätzlich zu den neuen Faltblättern und der eigenen Internetseite nun auch ein englischsprachi-ger Flyer erhältlich (vgl. Bild unten). Dadurch konnten wir schon eine Reihe von Student(inn)en als Mitglieder gewin-nen, die in unseren englischsprachigen Studiengängen ein-geschrieben sind und oft weniger Deutsch verstehen.Auch wenn die Ausgaben des vergangen Jahres die Einnahmen um fast € 15.000 überstiegen, war dies doch überwiegend schon so geplant. Der FFF hat in den vergangenen Jahren eini-ges an Rücklagen erwirtschaftet, und es ist vorgesehen, diese innerhalb von wenigen Jahren einzusetzen. Durch erheblich steigenden Bedarf, v. a. an kleineren außerordentlichen Sti-pendien, ist dieses Polster auch durchaus hilfreich. Der Vorstand wurde von der Versammlung entlastet und hatte sich schon zwei Tage zuvor in einer Sitzung wei-teren Aufgaben zugewandt: Veranstaltungen und Förde-rungen im nächsten Jahr, kleinere und größere Anträge für neue Projekte, Ideen zur Gewinnung von Mitgliedern, gemeinsame Beratung mit Vertretern der Hochschullei-tung – all das steht auch in Zukunft wieder an. Wer Vor-schläge für das Gelingen der Fördervereins-Arbeit hat, dem sind wir dankbar und bitten darum, uns diese zu-kommen zu lassen.

Stefan Höschele, Zweiter Vorsitzender.

Preise! Beim Graduationswochenende am 14. Oktober konnten wir zum dritten Mal drei Preise des Fördervereins verleihen. Zwei davon verweisen auf die großzügige Unterstützung für viele Aktivitäten des FFF durch den weltbekannten Diri-genten Herbert Blomstedt: Sie heißen Waltraud-und-Her-bert-Blomstedt-Preis Theologie bzw. Musik. Diesmal ging der Musik-Preis an Robert Schneider, der sich über Jahre in vielfältiger Weise und mit Beiträgen hoher Qualität in das Friedensauer Musikleben eingebracht hat. Der Blomstedt-Preis Theologie wurde an Marcus Jelinek verliehen, dessen akademische Leistungen und Engagement für die Hoch-schul- und Dorfgemeinschaft damit gewürdigt werden. Einen dritten Preis, der wie die beiden anderen mit € 500 dotiert ist, hat die Sparkasse Jerichower Land gestiftet: der „Förderpreis christliches Sozialwesen“. Ihn erhielt Bianca Zimmer, deren exzellente Studienleistungen bis hin zu ih-rem Abschluss mit einem B.A. Soziale Arbeit überzeugten. Wir gratulieren den Preisträgern ganz herzlich!

Mitteilungen künftig im DirektversandWährend der vergangenen drei Jahre haben wir unser Mittei-lungsblatt durch die Zeitschrift Adventisten heute verbreitet. Zuvor waren jahrelang unsere Informationen den Mitgliedern jahrelang direkt zugesandt worden. Nun gibt es wieder Ver-änderungen: Wegen neuer Druckkonditionen ist es erheblich günstiger, alle Mitglieder wieder persönlich anzuschreiben. Gleichzeitig sind alle Informationen auf unserer im letzten Jahr eingerichteten Internetseite (www.foerderverein-friedensau.de) einzusehen. Der nächste Mitgliederrundbrief wird im April 2013 verschickt; weitere folgen im August und Dezember.

Friedensau Förderverein Nr. 50 | adventisten heute | Dezember 2012

www.foerderverein-friedensau.de [email protected] Tel.: 03921-91 62 12

Bankverbindung: Förderverein Freundeskreis FriedensauKonto-Nr. 511 002 815; BLZ 810 540 00

V. l. n. r.: Robert Schneider, Marcus Jelinek, Bianca Zimmer, Stefan Höschele

Page 29: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

adventisten heute | Dezember 2012 | 29

AnzeigenAnzeigen

Erzieherstelle in bilingualer STA Kita in Berlin-Pankow: Konzept: Sprachen DEU, ENG, SPA, Sport, Musik, veget. Biokost, STA-Events mit Pastoren. Stelle staatl. anerk. Erzieher/in Teil- und Vollzeit, Bezah-lung tariforientiert. Bewerbungen an: Chikita Kids Kindergarten, Wa-ckenbergstr. 123 in 13127 Berlin, E-Mail: [email protected]

Er, Russ. 61 J., 1,64 m, liebevoll, romantisch, sucht gläubige Partne-rin, 55-60 J., Tel. 0157 79458690

FeWo BERNER OBERLAND, Schweiz. Großes Zi., Balkon, See- u. Berg- blick. 2 Personen. Krattigen bei Interlaken. Tel. +41/793303181 oder [email protected]

Er, 27 J., STA, freundlich, sportlich, musikalisch, sucht Sie f. gemein-same Zukunft. [email protected]

AquaSanté braucht Hilfe!Haupt- oder nebenberuflich.www.aquasante.de/job

ungarn / Balaton: 4 Pers. 06127/5313 www.feha-plattensee.de

Er, 25 J., 1,70 m, gläubig. STA, sportlich, unternehmungslustig, ortsgebunden wegen Selbstän-digkeit. Suche Dich für eine feste Beziehung. Chiffe: 511

Gegen den zeitgeist: CD Alte zionslieder. Tel. 04324/1283

Sie, 51 Jahre, brasilianisch, verwit-wet, gläubig, sucht neue Bezie-hung, bitte mit Bild. Chiffre 513

Ferienhäuser und -wohnungen zu fairen Mietpreisen in Spanien: www.meinurlaubsfavorit.com Tel. 0871/2764138

Achtung! Studenten, Theologen, junge Erwachsene und jungGebliebene, Israel vom 11.02.-19.02.13 ab 949,00 € kennen- lernen. Infos und Anmeldungunter www.jodytours.de oder05481/306700.

Traditionell wird bei Gelenk-,Knie-, Schulter- und Rückenbe-schwerden eine Ernährung mit demaus der Hagebutte (Rosa Canina) gewonnenen Pulver sehr empfohlen!(Sehr positive Erfahrungswerte!)Infos & Best.: Tel. 07031/7878050www.adventiform.de

Ferienhaus an der Adria (Kroatien), herrl. Landschaft, nah am Meer, sehr beliebter Urlaubsort für Adventisten! Tel. 0038/521892193 oder Infos unter: www.vinisce.de

Pfronten/Allgäu – großzügige Ferienwohnungen bis 7 Personen.Tel. 040/6030328, Fax-/6037114

Fe.-Wohnung, Naturpark Süd- Schwarzwald, Nähe Bodensee 2-6 Personen, Sommer u. Winter Tel. 07704/923600

Ärztin, 33 J., sucht Partner bis 43 J., bitte Bild, [email protected]

Hausmeisterwhg., DG, 53 m2, Einbauk., Bad, sep. WC, Garage, bezugsfrei ab 1.12.2012, KM 320,00 €, A-Gem. Göppingen, Info: Tel. 07161 33340

Weihnachtswunsch – Ihn finden! Sie, 56 J., 1,64 m, sucht lieben, gläubigen Partner. Chiffre 512

Vom 05.02.-12.02.13 Israel außerhalb der touristischen Routen ab 1.299,00 € erleben. Adv. Reiseleitung. Unter 05481-306700 das Programm anfordern oder www.jodytours.de besuchen.

Nordsee – CuxhavenGünst., komf. FeWo, Zi.10 Min. z. Strand, waldnahruhig Tel. 04721/29223

FeWo in Berlin bis 3 Pers. 35,-€/Tag. Tel. 030/4319444

Ostseeurlaub an Pommerns idealemStrand in christl. Erholungsheimbei Kolobrzeg/Polen, 14 Tage in VP: 350 Euro. Infos 03675 805034,Anmeldung: 0048 943553601

Organisationsberatung in der Altenpflege. Tel. 08170/2869986

• Hagebuttenkerne gemahlen• Bio Braunhirse Keimlinge fermentiert• Papaya fermentiert• Hyaluronsäure vegan• Glucosamin vegan• Kiefernrinden-Extrakt – OPC - und mehr• Ohne Hefe, Gluten, Glutamat, Lactose

Tierfreie – rein vegane

Nährstoffe in Fermagil

für Gelenke • Knorpel • Knochen

Probe Fermagil und Angebot:• Tel.: 0031 – 45 – 543 06 53 • [email protected]

• www.embio-garden.com

Gratis für STA:

1 Probe

Fermagil solange

Vorrat reicht

Natur- und Rohkost in großer AuswahlFermagil • Bambus • Silizium • Weihrauch

Bestellen bitte bei Verlag NewStart Service Tel: 08331 – 4 98 48 0 [email protected] Auslieferung über unseren Großhändler.

Dr. med. Dr. phil. Johannes Kuhl

Metastasen-Prophylaxe und Zellregeneration.

EMM-Faktor. Ernährung als Strahlen-und Krebs-Schutz

• Der Körper und die Regenerationskraft der Zellen

• Forderungen auf Grund von Tatsachen• Erkenntnisse bei einer Krebstherapie mit

L(+) Milchsäure• Endlich gut schlafen• 96 Seiten DIN A5 / je €8,90 Euro + Porto

Je Bestelladresse 1 Gratis-Exemplar. Es gilt die Reihenfolge der Bestelleingänge.

200 Gratis-Exemplare für STA

Natürliche Gewichtsregulierung,Reinigung und Regeneration des Verdauungsapparates nach Dr. F. X. Mayr• Diät, Heilfasten• vegetarische und vegane BIO-Küche• Alkohol- und Nikotinfrei• adventistisch geführtes Haus• ständig ärztliche Leitung• Vertragshaus aller Krankenkassen• Beihilfefähig

Mühlenweg 14 · 66620 Nonnweiler/SaarTel. (0 68 73) 666-0 · Fax (0 68 73) 666-66

www.kurhauselim.de · [email protected]

Mitteilungsblatt für Förderer und Alumni der ThHF

AnzeigenschlussAusgabe 02/13: 12.12.2012Ausgabe 03/13: 23.01.2013Ausgabe 04/13: 20.02.2013Ausgabe 05/13: 20.03.2013

Der Shop für adventistische Medien

in Deutschland!

www.adventist-media.deTelefon: 0800 2383680

Page 30: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

BIS 30% NACHLASS GÜNSTIGES LEASINGexklusiv nur bei Auto Schott für Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten und des Deutschen Vereins für Gesundheitspfl ege e.V.

Attraktive Wechsel-Angebote von Auto Schott für STA- und DVG-Mitglieder – für Opel Insignia und Opel Astra.

€ 269LEASINGRATE2

€ 235LEASINGRATE2

71106 Magstadt Neue Stuttgarter Straße/Ecke Weiherstraße 15www.auto-schott.de

Auto Schott GmbH

Als Familienbetrieb und größter Opel Händler der Region ist Auto Schott seit 100 Jahren in der 4. Generation bereits eine „Institution“. Offenheit und Transparenz gegenüber den Kunden sind das Fundament des Erfolgs und wichtige Grundsätze der Familie Schott. Ihre Ansprechpartner stehen Ihnen mit großer Sachkenntnis bei allen Fragen zur Verfügung.

Ihr Berater Gerhard Mauss · Tel. 07159/4095-23 · Fax -53e-mail: [email protected] undIhr Berater Heinrich Hilbert · Tel. 07159/4095-21 · Fax -25e-mail: [email protected]

€ 269LEASINGRATE2

€ 235LEASINGRATE2

Top-Konditionen für Finanzierung-Leasing-Inzahlungnahme

Modell Nachlass bis1

Opel CORSA 29,0%Opel ASTRA J 24,0%Opel Meriva B 25,0%Opel Zafi ra 30,0%Opel Insignia 27,0%Combo, Vivaro, Movano, Antara bis 28,0%

Leasingsonderzahlung: 0,- €, Laufzeit: 36 Monate, Laufl eistung 20.000 km/Jahr. Angebot zzgl. Überführungskosten.

Z.B. Opel Insignia Sports Tourer Edition 2.0 CDTI ecoFLEX mit 96 kW/130 PS

Finanzleasingrate (inkl. MwSt.) 269,- €2

Leasing-Faktor nur 0,87%Leasingsonderzahlung: 0,- €, Laufzeit: 36 Monate, Laufl eistung 20.000 km/Jahr. Angebot zzgl. Überführungskosten.

Z.B. Opel Astra Sports Tourer Edition 1.7 CDTI DPF ecoFLEX mit 81 kW/110 PS

Finanzleasingrate (inkl. MwSt.) 235,- €2

Leasing-Faktor nur 0,95%

Kraftstoffverbrauch l/100 km, innerorts: 6,2; au-ßerorts: 4,1; kombiniert: 4,9; CO2-Emission, kom-biniert: 129 g/km. Effizienzklasse A.

Kraftstoffverbrauch l/100 km, innerorts: 5,5; au-ßerorts: 3,9; kombiniert: 4,5; CO2-Emission, kom-biniert: 119 g/km. Effizienzklasse A.

1) Nachlass auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Zuzüglich Überführungskosten. Inklusive Warndreieck, Verbandskasten und Fußmatten. 2) Opel Firmenkunden Leasing ein Produkt der ALD Lease Finanz GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. zzgl. Fracht- und Zulassungskosten. Dieses Angebot ist freibleibend und gilt nur bei Vertragseingang beim Leasinggeber bis 30.09.2012. Änderungen und Irrtümervorbehalten. Voraussetzung für die Sonderkonditionen ist der Bezug über das Lieferabkommen LK30 mit dem Nachweis, dass das Opel Neufahrzeug einFremdfabrikat ersetzt. Sonderkonditionen gelten für alle Opel Astra (außer GTC) und Insignia (außer BiTurbo) ab Ausstattungslinie Edition. Mindestausstat-tung: Metallic-Lackierung und Businesspaket Funktion Plus (Astra). Stand Mai 2012.

100 JAHRE AUTO SCHOTT JUBILÄUMS-ANGEBOTE

Bundesweite

Vor-Ort-Auslieferung

Kostenlos!

Anzeigen

30 | adventisten heute | Dezember 2012

adventisten informieren• Stellengesuche:

je Zeile € 3,65 zzgl. MwSt.

• Stellenangebote und alle sonstigen Kleinanzeigen:je Zeile € 5,75 zzgl. MwSt.

• Kontaktanzeigen*:je Zeile € 5,75 zzgl. MwSt.

• Chiffregebühr zzgl.:Inland € 7,75 zzgl. MwSt.Ausland € 10,30

• Farbig unterlegt kein Aufpreis

Berechnung: 1 Zeile = 30 Buchstaben incl. Leer-zeichen; Chiffre zzgl. 1 Zeile

ANZEIGENTEXT Nach jedem Wort und Satzzeichen bitte ein Feld freilassen!

Meine Anschrift:

Vorname Name

Straße PLZ/Ort

Telefon Gemeinde

Datum Unterschrift

Konto-Nr. BLZ

Name und Ort des Geldinstituts, Kontoinhaber

Der Betrag ist von meinem Kontoabzubuchen

Wir bitten um Verständnis, dass wir den Rechnungsendbetrag der Kleinanzeigen nur per Kontoabbuchung wahr nehmen könen. Bitte geben Sie Ihre Bankverbindung an.

Anzeige für dienächste Ausgabe

bis aufWiderruf

farbigunterlegt

Anzeige für Ausgabe: _________

* Bitte beachten: Bei Kontaktanzeigen wird die Zustimmung des Pastors oder Gemeindeleiters benötigt bzw. eine Kopie des Taufscheins.Für Anzeigenaufträge gelten grundsätzlich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verlages und die jeweils gültigen Preise.

Bitte einsenden oder faxen an:SAATKORN-VERLAG GmbH · Pulverweg 6 21337 Lüneburg · Fax 0 41 31/98 35-504 [email protected]

Page 31: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

17209 Zislow (Müritz-Kreis) · Lenzer Weg 1 · Tel. 039924 / 7000 Fax 039924 / 700-445 · [email protected] · www.DieArche.de

Naturkraft-Kurwochen • 24.02.–01.04.2013 (wöchentlich)Exklusiver Verwöhn- und Kururlaub mit Massagen, Packungen, Bädern, Sauna, Kneipp und Fitness, alles inklusive! Besonders preiswertes Pauschalangebot!

ARCHE-Vital- Arrangements Das „Mehr“ an Erholung: Auftanken mit Behandlungs- und Verwöhnpaketen nach Deinen Bedürfnissen. Jederzeit buchbar.

Vegane Köstlichkeiten • 24.02.–03.03.2013 • 14.04.–21.04.2013• 16.06.–23.06.2013 Tipps und Tricks unserer kreativen Profi-Köche – dazu Zeit für Fitness und Relaxen.

NEWSTART®-Kur nach Dr. Neil Nedley „Wege aus der Depression“ • 03.03.–17.03.2013 • 02.06.–16.06.2013• 03.11.–17.11.2013Das erfolgreiche Programm mit vertrauens-würdigem, christlichem Hintergrund. Gegen Depression, Schwermut, Burnout. Ohne Medikamente. Entdecke Dein Leben neu …!

Buchinger-Fasten und Wandern: Frühjahrs-Putz! • 17.03.–24.03.2013 • 20.05.–27.05.2013Zeit der Reinigung. Aus der Tiefe schöpfen. In der Begegnung von Mensch und Gottes Natur Verwand- lung erleben.

Basenfasten und Wandern • 24.03.–14.04.2013

(Beginn wöchentlich) • 29.09.–06.10.2013Genieße Obst, Gemüse, Nüsse und Sprossen und habe Zeit für dich, für Abstand vom Alltag und Regeneration. Und bleibe fit mit Wanderungen in der Mecklenburger Seenplatte.

Cleansing: Die Reinigung- und Entschlackungskur 14.04.–25.04.2013 Genieße das herrliche Gefühl von Freiheit und Vitalität!

NEWSTART®-Kur • 28.04.–17.05.2013 • 23.06.–12.07.2013 • 25.08.–13.09.2013 • 06.10.–25.10.2013 Gesundheit erleben mit Spaß. Für Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Übergewicht, Asthma und einfach zum Vorbeugen …

Natur-Erlebnis-Woche • 26.05.–02.06.2013 Entdeckungsreise in die Natur! Vogelgesang erleben – Wald, Feld und Seen riechen, fühlen und verstehen – Heilkräuter kennen-lernen und zubereiten, u.v.m. Inkl. Wellness-Paket.

Wellness-Wochen-Augenschule• 14.07.–21.07.2013 • 21.07.–28.07.2013

Augenschule für KIDS • 21.07.–28.07.2013

NEWSTART®-Lifestyle • 21.07.–28.07.2013 Life is Fun! Der NEWSTART-Urlaub für junge Menschen und Familien.

Kindergesundheitswoche • 28.07.–04.08.2013

Seniorenerholung • 15.09.–29.09.2013

Ankommen

Auftanken

Aufleben!

Fasten

Vitalität

Natur

Wellness

Family

Family

Wellness

Senioren

Depressionen

Kochkurs

LANDHAUSDIE ARCHE

S E M I N A R E u N d k u R E N 2 0 1 3www.DieArche.de

Wellness

Wellness

Wir danken Euch herzlich für die vielen guten Begegnungen in unserem Jubiläums-

jahr 2012 und wünschen Euch von Herzen Gottes Segen für das neue Jahr!

Charakter

SCHULBILDUNG

S i n g l e o d .F a m i l i e ?

Beruf/Manager

Lebensvision

IdentitätMircea Riesz, 34 Jahre alt, war schon immer begeistert in der Jugendarbeit tätig. Nun ist er Jugendsekretär in der Mittelrheinischen Vereinigung und kann diese Begeisterung hauptamtlich ausleben.

Näher informieren und anmeldenkannst Du Dich auf unserer Homepage www.marienhoehe.de oder telefonisch bei Ursula Kaija unter 06151/5391-152.

Anmeldeschluss ist der 28. Anmeldeschluss ist der 28. Januar 2013. Anmeldung unbedingt erforderlich!

Begegnungswoche 2013

... ALSO BIN ICH!

Vom 3. – 10.02.2013

adventisten heute | Dezember 2012 | 31

Anzeigen

Page 32: Ausgabe Nr. 12/2012 | Dezember |

Am Büchertisch bestellen oder im Internet unter www.adventist-media.deTelefonische Bestellannahme: 0800 2383680 (kostenlos bei Anruf vom deutschen Festnetz)Per E-Mail: [email protected]; Per Fax: +49 (0)4131 9835-500

NEUE BÜCHERNEUE BÜCHERNEUE BÜCHER!!!Nahrung für Geist und SeeleNahrung für Geist und SeeleNahrung für Geist und SeeleNahrung für Geist und SeeleNahrung für Geist und SeeleNahrung für Geist und Seele

Leseproben unterwww.advent-verlag.de

Themen dieser Ausgabe:

• Durch Jesus sehen lernen (Heinz Ottschoffsky)

• Warum ich das Buch Hiob so liebe (Lothar Wilhelm)

• Wir brauchen den Heiligen Geist (Helmut Haubeil)

• Europa als Empfängerland: Ein historischer Überblick über die Rolle der Immigration im europäischen Adventismus (Børge Schantz)

• Chancen und Grenzen interkonfessioneller Zusammenarbeit (Stefan Höschele)

• Dem Lutherjubiläum 2017 entgegen (Hans Heinz)

• Schöpfung in vier Akten (Udo Worschech)

Die Antwort auf die Frage „Wo-hin steuert die Kirche der Sieben-ten-Tags-Adventisten?“ hängt vor allem von den Fähigkeiten, Einstellungen, Charaktereigen-schaften und Zielen ihrer Leiter ab sowie von deren Bewusstsein für die Herausforderungen der Zukunft. Diesen Themen widmet sich Jan Paulsen vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus seiner fast 50-jährigen Leitungstätigkeit in verschiedenen Positionen bis hin zur höchsten in unserer Kirche. Er behandelt zudem Fragen wie:

Worauf ist bei der Wahl von Leitern zu achten? Wie können Frauen, junge Erwachsene und Migranten besser in die Ge-meinden integriert werden? Wie sollten unsere Beziehungen zu anderen Christen und anderen Kirchen aussehen? Wie kann die Einheit der Gemeinde bewahrt bleiben? Wie können wir sinnvoll mit diversen Spannungen um-gehen?Ein informatives und anregendes Buch – nicht nur für gewählte Leiter, sondern auch für jedes Gemeindeglied.

Glauben heute 2012Der jährliche Sammelband mit aktuellen Themen und Denkanstößen. Für Leserkreismitglieder kostenlos!(hgg. von Elí Diez-Prida)

Wohin steuern wir?Erfahrungen und Empfehlungen eines herausragenden Kirchenleiters (Jan Paulsen)

80 Seiten Art.-Nr. 1927

Euro 6,80 (für Nicht-Leserkreismitgliederund Nachbestellungen)

Für Leserkreis-Mitgliedergratis!

160 Seiten Art.-Nr. 1931

Euro 13,80 (für Leserkreismitglieder: Euro 10,80)

Leserkreis-Mitglied werden!

• bis 30 Prozent Preisermäßigung!• automatische Lieferung sofort nach Erscheinen!• Jahrespräsent-Buch kostenlos für Leserkreis-

Mitglieder!