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systemberatung walter minder
27.11.2014 1
Ausgrenzung und Mobbing bei Kindern und Jugendlichen
Schulhaus Wartegg, Luzern 25. Nov. 2014
Walter Minder, lic. phil. Fachpsychologe für Psychotherapie FSP Systemberatung Krisenintervention Weiterbildung
5400 Baden
E- Mail: [email protected]
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Ausgrenzung und Mobbing
Laufen verdeckt ab
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Kennzeichen von Mobbing
➲ Machtgefälle
➲ Lange Konfliktdauer
➲ Umgelenkte Konflikte
➲ Ausbreitung negativer Einstellung gegenüber dem Opfer
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Das Opfer und die Gruppe
➲ Schuld am Mobbing wird dem Opfer zugewiesen
➲ Mobbingrituale erhalten die Konflikte aufrecht
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Verbreitung und Rollen
➲ Verschiedene Studien weisen auf einen Wert von ca. 10% Opfer (Volksschule)
➲ Täter ca. 7 - 9%
Weitere Rollen:
➲ Mittäter (Freunde des Haupttäters)
➲ „Defender“ (des Opfers)
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Opfertypen
➲ Passive Opfer (Rückzug, stilles Leiden) werden übergangen, ausgegrenzt und teilweise verbal und auch physisch attackiert
➲ Aggressive Opfer („Täter-Opfer“), verletzen oft soziale Normen, sind sehr oft in Konflikte verwickelt, werden oft physisch attackiert und ausgegrenzt
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➲ Passive Opfer erhalten oft wenig Hilfe, weil sie keine suchen
➲ Aggressive Opfer erhalten oft keine Hilfe, weil sie schwierig sind
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Mobbinghandlungen
1. Beleidigen und Entwerten
• Aussehen • Verhalten • Bekleidung • Sexualität („schwul“, unattraktiv, etc.) • Mut, Geschicklichkeit • Sprache • Herkunft, Zugehörigkeit
Zerstörung des Rufs des Opfers
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Mobbinghandlungen
2. Diskriminierung
• Gruppenbildung (z.B. im Turnen) • Ausschluss von bestimmten Aktivitäten • Entzug der Aufmerksamkeit • Unbeliebte Aufgaben oder Tätigkeiten werden
dem Opfer zugewiesen
Verhindern von Beziehungen
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Mobbinghandlungen
3. Verletzen und Schädigen
• Schläge oder Störungen • Dinge verstecken, entfernen, zerstören • Psychoterror: anonyme Briefe, sms, Chats,
Telefonate, Handy-Video etc. • Drohungen und Erpressungsversuche • Nötigungen • Intrigen und Verleumdungen
Schwächung des Opfers, damit das Opfer selbst aufgibt
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1. Mobbingphase
Wiederkehrende Alltagskonflikte
• Alltagskonflikte können nicht befriedigend gelöst werden
• Wiederholte Alltagskonflikte zwischen Opfer und Täter
• Opfer und Täter sind noch mehr oder weniger gleich stark
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2. Mobbingphase
Veränderung der Machtverhältnisse
• Verschiedene Manöver oder Ereignisse schwächen das Opfer
• Unmut gegenüber dem Opfer
• Klasse lokalisiert das Problem mehr und mehr beim Opfer
• Kinder beginnen sich vom Opfer abzuwenden
• Täter erreichen einen sozialen Statusgewinn
• Gruppe bestärkt Täter – und sie bestärken die Gruppe
• Machtverhältnisse ändern sich
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3. Mobbingphase
Rufschädigung des Opfers und gezielte Ausgrenzungshandlungen
• Intrigen und Aufbauschungen
• Systematischer Ausschluss, Provokationen, Attacken
• Reduktion sozialer Hemmungen
• Es kommt beim Opfer zur Symptombildung (Stressreaktionen, psychosomat. Symptome, Schlafstörungen, Regression, depressive Verstimmung, Suizidgedanken)
➲ In der Gruppe ist ein einziges Thema, das höchste Aufmerksamkeit geniesst, entstanden: Das Opfer, und was es wieder gemacht oder nicht gemacht hat.
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4.Mobbingphase
Ausschluss, Vertreibung, Vernichtung
Die zunehmend heftiger werdende Dynamik in der Gruppe und die von beiden Parteien als unlösbar eingestufte Konfliktsituation ermüdet das Opfer, und seine Abwehrkräfte nehmen rapide ab.
Es kommt zu Verzweiflungssituationen und zuweilen auch zu Verzweiflungshandlungen. Flucht- und Suizidgedanken beim Opfer sind in dieser Zeit oft feststellbar.
Die Täterfraktion fühlt sich durch die schwache soziale Position des Opfers meistens angespornt. Es kommt zum Teil zu massiven Konflikten, Drohungen und Übergriffen.
Dem Opfer wird seine hoffnungslose Lage klar gemacht, bis es schliesslich nicht mehr in die Schule (Gruppe) gehen kann.
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Merke
➲ Fehlverhalten des Opfers rechtfertigen niemals Mobbing
➲ Mobbing ist kein rechtmässiges Mittel, um dem Opfer zu zeigen, dass es sich ändern soll
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Wie wird ein Kind zum Opfer?
• Jedes Kind kann ausgegrenzt werden
• Dynamik in der Klasse ist entscheidend
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Wie wird ein Kind zum Opfer? Kinder, die
• verletzbar sind • sich schlecht wehren können • in irgendeiner Weise auffallen (z.B. Verhalten, „sind anders“) • aggressiv sind und sich schlecht anpassen können • in einer andern Entwicklungsphase sind als ihre
Klassenkameraden • kein „Lobbying“ betreiben und sich (zu) stark an den
Erwachsenen orientieren
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Mobbing tritt weniger auf, wenn
• Unterschiede zwischen den Kindern nicht bekämpft werden
• Unfaires Verhalten nicht toleriert wird
• Eine Gruppe nicht einem starkem Druck ausgesetzt ist
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Wie wird ein Kind zum Täter?
Kinder, die
• gewohnt sind, Konflikte mit Macht oder List zu lösen
• zu kurz kommen • eigene Verletzungen erlitten haben
• ausgeprägtes Bedürfnis nach Macht und Einfluss haben
• Kinder, die mit Alltagskonflikten umgehen können und Spannungen im sozialen Bereich als normal erleben, sind weniger gefährdet in eine Täterrolle zu geraten.
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Prävention und Intervention
Eingespielte oder fortgeschrittene Mobbingsituationen können nur in Kooperation Schule-Elternhaus und Fachpersonen
verbessert werden
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Danke für’s Zuhören!