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Heft 126, Juli 2015 N EUIGKEITEN AUS K ARST UND H ÖHLEN VORARLBERGER LANDESMUSEUMSVEREIN Karst- und höhlenkundlicher Ausschuss - Mitglied des Verbandes österr. Höhlenforscher Unser Titelbild zeigt Christian Fritz im Aufstieg zum neuen Gang oberhalb des P60 in der Gauerblickhöhle. Mit diesem neuen Höhlenteil hat die Länge der Höhlengänge bereits die 1-km-Grenze über- schritten. Der Gang endet leider in einem Sedimentverschluß. Foto: Alex Klampfer Inhalt: Tätigkeitsbericht unseres Ausschusses für 2014........... 2 Blasenka, ein Berg zerbricht. .............................. 4 Fortsetzung und Abschluss aus dem Heft 125 Neues aus dem Rheintal....... 6 Berichte von verschiedenen Klein- und Mittelhöhlen Diverses aus dem Rätikon...11 Kleinhöhlen im Bereich der Sulzfluh Überraschung im Gauertal...12 Strebebogenhöhle

Ausschuss - Mitglied des Verbandes österr. Höhlenforscher ... · Heft 126,Juli 2015 Seite 5 artige Klüfte. An der Stelle, wo der Wanderweg den Grat er-reicht, gabelt sich dieser

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Heft 126, Juli 2015

NEUIGKEITEN AUS

KARST UND HÖHLEN

V O R A R L B E R G E R L A N D E S M U S E U M S V E R E I N

K a r s t - u n d h ö h l e n k u n d l i c h e rA u s s c h u s s - Mitglied desVerbandes österr. Höhlenforscher

Unser Titelbild

zeigt Christian Fritz im Aufstiegzum neuen Gang oberhalb desP60 in der Gauerblickhöhle.Mit diesem neuen Höhlenteilhat die Länge der Höhlengängebereits die 1-km-Grenze über-schritten. Der Gang endet leiderin einem Sedimentverschluß.

Foto: Alex Klampfer

Inhalt:

Tätigkeitsbericht unseresAusschusses für 2014........... 2

Blasenka, ein Berg zerbricht. .............................. 4Fortsetzung und Abschluss aus demHeft 125

Neues aus dem Rheintal....... 6Berichte von verschiedenen Klein-

und Mittelhöhlen

Diverses aus dem Rätikon...11Kleinhöhlen im Bereich der Sulzfluh

Überraschung im Gauertal...12Strebebogenhöhle

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Die Unwetterhöhle (1128/34)am Hirschberg bei Bizau warZiel der Weiterforschung imMärz. Dabei wurden 200 mNeuland vermessen und aufoffener Strecke umgekehrt. Andieser Aktion beteiligten sichsechs Höhlenforscher, davon 3Gastforscher vom HöhlenvereinSonthofen (D). Wie immer wares eine sehr nasse und schlam-mige Angelegenheit.Im Gibla-Schacht (1128/38),ebenfalls am Hirschberg, wur-den im Mai nach der Suche vonFortsetzungen die Seile ausge-baut. Eine extreme Engstelle amSchachtgrund verhindert vorerst

eine weitere Erforschung.Ebenfalls im Mai wurde amDürrenberg oberhalb vonReuthe eine neue Kleinhöhle,die Karnautahöhle (1114/51)vermessen.Juni: Ein Mitglied unseresVereins beteiligte sich rundneun Tage lang an derRettungsaktion im Riesending

am Untersberg. Im gleichenMonat wurde eine Vereinsfahrtzur Eiskogelhöhle oberhalb vonWerfenweng durchgeführt.Nach der Nächtigung auf derHeinrich-Hackl-Hütte führteHerbert Burian die sechs Mit-glieder unseres Vereins rundsechs Stunden durch die wirk-lich sehenswerte Höhle mit demeindrucksvollen Eisteil. Eine weitere Höhlenfahrt führteins Stierloch (1128/28) amHirschberg. Hier wurde ver-sucht am Schachtgrund eineFortsetzung zu erweitern. Einemit Blockwerk verlegte Eng-stelle verhindert derzeit noch

das Weiterkommen.Im Juli standen Höhlen in derOstwand der Drusenfluh amProgramm. Hier wurden erst-malig die Gelbeckhöhlen be-sucht und vermessen. Nebendrei Kleinhöhlen erwies sich dieGelbeckhöhle (2113/115) mit300 m vermessener Länge undweiteren Fortsetzungen als aus-

sichtsreiches Forschungsobjekt.Die Höhle im Verborgenen Kar(2113/97) wurde im Juli imRahmen einer mehrtägigen Tourweiter erforscht. Dabei wurdeeine große Halle entdeckt.Weitere Fortsetzungen wartenauf die Erkundung.Im Gebiet des Hohen Freschenwurde die Kleine Freschen-höhle (1111/8) im Rahmen einerFototour besucht und in derGroßen Kellaköpfhöhle (1115/10) restliche Vermessungsar-beiten durchgeführt.Zwei Wochen später wurdebeim Schachteingang der Klei-nen Freschenhöhle noch ein

Schutzgitter montiert.Anfang August wurde eine wei-tere Forschungstour in dieGelbeckhöhle unternommen.Drei Mitglieder beteiligten sichan dieser Fahrt. Die Vermes-sung der neu erforschten Teilesteht noch aus. Ende Augustund Anfang September fandeine weitere Forschungswoche

Heft 126, Juli 2015Seite 2

Im Giblaschacht am Hirschberg oberhalb von BizauBilder. Paul Schmidinger

Tätigkeitsbericht des Karst-und Höhlenkundlichen Ausschuss des VLMV für das Jahr 2014

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im Gebiet der Sulzfluh undWeissplatte im Rätikon mitStützpunkt Tilisunahütte statt.Auch diesmal waren Höhlen-forscherkollegen aus derSchweiz (OGH) mit dabei. ImWeissplatten-Höhlensystem(2114/93) wurden Schlote imWeissplatten-Basistunnel undder Rundgang zum Stollwerkerforscht. Ein Hauptpunkt wardiesmal die Neuvermessung derGauerblickhöhle. Dabei wurdennoch Fortsetzungen entdeckt,

sodass die Ganglänge der Höhlebereits die Kilometergrenzeüberschritten hat. AmKarrenfeld des Sulzfluhplateauswurden Oberflächenprospek-

tionen durchgeführt. Dabei ge-lang die Entdeckung der Schen-genhöhle (2113/116) mit mehrals 300 m Ganglänge. Die Höh-le durchfährt dabei unterirdischdie Staatsgrenze Österreich-Schweiz. Des Weiteren wurdenneben einigen Kleinhöhlennoch zwei Objekte mit mehr als100 m Ganglänge erforscht undvermessen.Auch dieses Jahr wurde für denHeimatschutzverein Montafonvon Mitgliedern unseres

Vereins ein Vortrag über unsereForschungstätigkeiten im Räti-kon gezeigt und eine Exkursionin die Apollohöhle (2113/13)und Obere Seehöhle (2113/85)

organisiert. Der Vortrag liefunter dem Titel "VerborgeneWelten - Eine Übersicht überdie aktuelle Höhlenforschungan der Weißplatte und Sulz-fluh". Die Exkursion in dieHöhlen hatte als Motto: "Aufden Spuren des Höhlenbären -Exkursion in die Apollohöhleund Obere Seehöhle, den zur-zeit längsten Höhlen imSchweizer Rätikon". Beideswurde im Rahmen der Veran-staltungsreihe "septimo" abge-

wickelt. Oktober: An der Westwand derKleinen Sulzfluh wurde eineneue Kleinhöhle (KSW-Wand-fussnische 2113/121) besucht

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In der Eiskogelhöhle im Tennengebirge oberhalb von Werfenweng Bilder. Paul Schmidinger

Aufstieg in der Ostwand der Drusenfluh zu den GelbeckhöhlenFotos: Paul Schmidinger

Gesteinsverschiebung in der Gelb-eckhöhle

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und vermessen. Im Gebiet 1111hatten wir schon lange dieStufenkluft (1111/19) im Katas-ter. Ende Oktober wurde diesesHöhlenobjekt erstmalig vondrei Mitgliedern unseres Ve-reins aufgefunden, befahrenund teilweise vermessen.Die alljährlich stattfindendeJahreshauptversammlung deröst. Höhlenforscher fand dies-mal in Gams bei Hieflau statt.Ein Mitglied besuchte diesesTreffen und nahm auch an denExkursionen zur Kläfferquelleund der Beilsteineishöhle teilIm November konnte noch eine

Seite 4 Heft 126, Juli 2015

Vereinsfahrt ins Seichberglochin den Churfirsten oberhalb vonWildhaus (Kanton St. Gallen)durchgeführt werden. 14 Per-sonen beteiligten sich daran.Mehrere Führungsfahrten in dasSchneckenloch durch verschie-dene Mitglieder standen auch2014 am Programm. AnfangJänner veranstalteten wir beimEurocamp am Zanzenberg,oberhalb von Dornbirn, unse-ren alljährlichen Neujahrsem-pfang.

Emil Büchel, Alex Klampfer9.3.2015

Fortsetzung und Schluss desBeitrags von Reinhard Elsen-sohn über Drachen und Vene-diger an der Blasenka beiBuchboden aus Heft 125 Mai2014Ohne von den Venedigern oderDrachen im Berg zu wissen,habe ich vor vielen Jahren aufdem Weg von Faschina überZafera-Maisäß und Bärenalpedie Spaltenzone an derBlasenka besucht und dabeimehrere höhlenartige Kluft-räume beobachtet: Schatten-kluft, Flechtenkluft, Mooskluft,Trichterkluft, Wurzelkluft. Der Weg von Faschina überZafera-Maisäß und Bärenalpeführt entlang des oberstenSeewaldtobels auf den Kammzwischen Zafernhorn undZitterklapfen. Dort wendet ersich nach Süden, leicht anstei-gend auf die grasbewachseneKuppe der Blasenka. Nochbevor der Weg den Grat er-reicht, sind westlich darunterdie ersten Spalten zu erkennen,teilweise als schuttgefüllteGräben, in den Felspfeilern derWestflanke als offene, schacht-

Ausblick vom Eingang der Höhle im verborgenen Kar über die Sporerplatte zumGipfel der Sulzfluh Bild: Alex Klampfer

Gangabschnitt der SchengenhöhleBild: Alex Klampfer

Bei dieser Schachtbefahrung am Sulzfluhplateau waren einige hilfreiche Händefür den Ausstieg sehr nützlich. Bild. Paul Schmidinger

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artige Klüfte. An der Stelle, woder Wanderweg den Grat er-reicht, gabelt sich dieser auf undbildet einen, durch eine breiteSpaltenzone getrennten Doppel-grat. Von hier aus bietet sich einguter Überblick über das Spal-tengebiet in der Mulde östlichdarunter. Die breite Spalte amGrat nahe des Messpunktes istweitgehend mit Dolomitschuttgefüllt, sie bildet eine flacheRinne mit Schuttboden undläuft nach Süden in eine flacheMulde aus. Die teilweise großenund tiefen Spalten östlich davonsind bis zu zweihundert Meterlang. Die Schattenkluft (1119/1) istzwischen 80 cm und 2 m weitund über 10 m tief. Sie ist vomGelände und einer leicht er-reichbaren Stufe aus nur unvoll-ständig einsehbar (Schnitt I).Die Flechtenkluft (1119/2) ließsich mit dem Maßband auf etwa14 m Tiefe ausloten (Schnitt II).Bei den breiteren, schluchtarti-gen Spalten ist oft ein Abstiegauf Versturzmaterial möglich,andere schmale und tiefe Spal-ten sind von glatten Wändenohne bemerkenswerte Vor-sprünge begrenzt (1119/3,1119/5).Die längste von mir befahreneHöhle (Trichterkluft 1119/4)entlang einer überdeckten Spal-te ist 17 Meter lang, sie verläuftin der Verlängerung eines brei-ten, offenen Grabens etwa inder Mitte des östlichsten, 200 mlangen Spaltensystems.Es gibt noch einige weitere ähn-lichen Zerreissungs- und Ab-riss-Gebiete in unserem Katas-terbereich, von denen ich nurfolgende mit befahrbarenHohlräumen erwähnen möchte: eine größere Höhle entlang

einer Abrisskluft hinter Fraxern(Erdkluft 1111/44), mehrereüberdeckte Abrissklüfte am Fußdes Spiegelsteins bei Rankweil(Versteckte Kluft 1112/16,Kluftgang 1112/18, Pfeilerkluft1112/40), die Schlucht entlangeiner Abrisskluft mit derGlathhöhle 1112/15 bei Übersa-xen, mehrere schachtartige offe-ne Spalten einer Bergzerreis-sung in Gschlangs bei Übersa-xen-Latus (1112), das Dampf-loch (1112/27) in einer Abriss-kluft am Rande des Gentsch-tobels auf der Äusseren AlpilaAlpe oberhalb Düns, eine großeBergzerreissungsschlucht mitHöhle (1118/2) in der Gespal-tenen Fluh am Hochblankenüber Mellau, zwei Klufthöhlen -Rumpel- (1114/8) und Schro-fenloch (1114/37) - in einemAbrissgebiet im Kupfererschro-fen, am Fuß der Hangspitzeüber Bengath bei Mellau, einegroße, teilweise überdeckteAbbruchkluft - Sabinerhöhle(1126/76) und die 20 Metertiefe Versturzhöhle (1126/94) -an der felsigen Geländestufenördlich vom großen Wasserfalldes Laublisbaches hinterSchönenbach, im Gemeinde-gebiet von Egg, die Schrunden,ein Feld von tiefgründigen undweiten, teilweise überdecktenAbrissklüften im Bürser Kon-glomerat bei Spial (Bürs), überdem Westrand der BürserSchlucht (2112), eine dreissigMeter lange Spaltenhöhle,Birgittahöhle (1211/9), in einerBergzerreissung an der Jung-fernspitze in der Nordflanke derRoten Wand (Sonntag).

Verwendete Literatur:BEITL RICHARD: Im Sagenwald. Neue Sagen ausVorarlberg; - 463 S., Montfort Verlag,

Feldkirch 1953VOGT WERNER: Vorarlberger Flurnamenbuch, 1. Teil,Bd. 4: Flurnamensammlung Groß-walsertal, Damüls; - 1 Textband, 5Flurnamen-karten 1:10.000, Vorarl-berger Landesmuseumsverein, Bre-genz 1971BEITL RICHARD: Im Sagenwald. Neue Sagen ausVorarlberg; - Neudruck der Ausgabevon 1953, 463 S., Franz MichaelFelder Verein/Vorarlberger Litera-rische Gesellschaft, Bregenz 1982CZURDA KURT A., JESINGERDIRK: Bergzerreissung und Talzuschub ander Flysch-Kalkalpen-Grenze (Hin-teres Großes Walsertal, Vorarlberg); -Jahrbuch VLMV 1983, S. 31-44,Vorarlberger Landesmuseumsverein,Bregenz 1983 KRIEG WALTER, VERHOFSTADJAN: Gestein und Form - Landschaften inVorarlberg; - 1. Aufl., 221 S., 105Abb., Hecht Verlag, Hard 1986 KRIEG WALTER, VERHOFSTADJAN: Gestein und Form - Landschaften inVorarlberg; - 2. Aufl., 230 S., 105Abb., Hecht Verlag, Hard 1989 OBERHAUSER RUD., RATAJ W.:Geologisch-Tektonische Übersichts-karte von Vorarlberg (und Liechten-stein) 1:200.000; - Mit Erläuterungen,42 S., 4 Tf., GeologischeBundesanstalt, Wien/VorarlbergerLandesmuseumsverein (VLMV),Bregenz 1998OBERHAUSER RUDOLF: Zur Geologie der Ost-Westalpen-Grenze anhand der GeologischenKarte von Vorarlberg 1:100.000 mitdem zugehörigen Profilschnitt vomBodensee ins Unterengadin; - Geo-logie der österreichischen Bundes-län-der: Geologie von Vorarlberg, Beilage2, 20 S., Geologische Bundesanstalt,Wien 2007OBERHAUSER RUDOLF, BERTLEHEINER, BERTLE R.: Geologische Karte von Vorarlberg1:100.000; - Geologie der österreichi-schen Bundesländer: Geologie vonVorarlberg, Beilage 3, Geologische

Bundesanstalt, Wien 2007

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Neues aus dem Rheintal -vom Herbst 2014 bis zumSommer 2015Ein Bericht von Markus Reis

1. Leiterhöhle 1111/58Die Lage der Leiterhöhle ist bisdato noch unbekannt. Es gibtnur eine handschriftliche Notiz,welche besagt:Südlich gegenüber Meschach (ober-

halb Götzis) soll sich eine Höhle

befinden, die nur über eine „Leiter“

zugänglich ist.~1960 fand hier ein

starker Windwurf statt Von der Straße

unterhalb der Kirche Meschach führt

ein Güterweg ins Emmebach-Tobel.

Südlich von Meschach erstrecktsich ein Felsband, vor dem auchauf einer Luftbildaufnahme der1980-iger Jahre ein Windwurfsüdlich der Kirche Meschacherkennbar ist. Dieses Gebietund in weiterer Folge einen gro-ßen Teil des Felsbandes habeich vergangenes Jahr mehrmalsalleine und mit anderenHöhlenforscherkameraden ge-meinsam abgesucht. Dabeikonnten einige kleine Löchergefunden werden, welche aberallesamt nicht katasterwürdigsind bzw. auch nicht mit der

Beschreibung der Leiterhöhlezusammenstimmen. Die Lageder Leiterhöhle bleibt somitweiterhin unbekannt bzw. gilt esweiterhin zu suchen.Anmerkung vom Katasterwart

E. Büchel: Nachdem die

Existenz einer katasterwürdigen

Höhle im Fall der Leiterhöhle

nicht gesichert ist und es auch

keine weiteren Informationen

dazu gibt wird die Nummer der

Leiterhöhle an ein neues Objekt

in diesem Bereich vergeben

werden. Z.B. beim Vogel-

Wasserfall.

Auf der Suche nach der Leiterhöhle und der Lughöhle hat Markus Reis die unterschiedlichsten “Höhlen” gefun-den. Allerdings sind alle Objekte auf Grund der geringen Größe (> 5m Länge) nicht katasterwürdig.

Die Bilder sind alle im größeren Umfeld der “Hohen Lug”, östlich von Götzis aufgenommen worden.Bilder: Markus Reis

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Heft 126, Juli 2015 Seite 7

2. Stufenkluft 1111/19Anfang Oktober 2014 machteich mich auf, die Stufenkluft,welche auf Grund von einerirreführenden Wegbeschreibungnicht mehr auffindbar war, zusuchen. Nach mehreren mühsa-men Stunden Suche entlang desAeuelegrats bei Hohenemskonnte ich die Stufenkluft aberschließlich doch finden. EndeOktober 2014 machte sich C.Fritz und C. Galehr mit mir auf,die Stufenkluft zu befahren undzu vermessen. Die Stufenklufthat einen unteren und einenoberen Teil, welche vermutlichbefahrungstechnisch nicht ver-bunden sind. Diese Klufthöhleist stark von Versturz geprägt.Der untere Teil hat ungefähreine Länge von 10m. Der obereTeil hat mehrere Ebenen die stu-fenartig aufgebaut sind und eineGesamtlänge von ungefähr 30m

hat. Die Stufenkluft ist vermes-sungstechnisch anspruchsvollund konnte daher noch nichtfertig vermessen werden.

3. Die Mooshöhlen 1111/2 und1111/73Anfang Jänner 2015 wurde im

Zuge einer Höhlensuche imGebiet Götzis/Meschach einekleine Höhle im Götzner Moosaufgesucht, die bereits imJänner 2013 von B. und E. Hart-

mann aufgefunden wurde. DerEingang dieser Höhle befindetin einer kleinen Doline. Derenge, leicht nach unten und

rechts abfallende Gang ist ge-prägt durch ausgewaschenes,scharfkantiges Kalkgestein. DieHöhle ist nass, dreckig und aneinigen Stellen tritt etwasWasser ein. Mitte Jänner 2015wurde diese Mooshöhle (1111/73) ein weiteres Mal befahren

und fertig vermessen. Rund100m östlich der Mooshöhlewurde ein weiteres, sehr engesund steil nach unten führendesLoch gefunden. Es ist ca. 6mlang und somit ebenfalls katast-erwürdig: Hier handelt es sichum die Kleine Mooshöhle(1111/2).

4. Leiterloch 1111/62Anfang April 2015 habe ich dasschon lange bekannte, abernoch nicht vermessene Leiter-loch besucht. Überlieferungenzufolge wurde diese stollenarti-ge Höhle, welche sich direkt amLeiterweg von Hohenems inRichtung Ems Reute befindet,

vermutlich für den Kalzitabbaukünstlich erweitert. Bisher wardas Leiterloch mit 11m Längedokumentiert. Durch die jetzigeVermessung ergab sich nun eineGesamtlänge von 17m.

5. Witeleloch 1111/5Nachdem M. Andreatta das alt-bekannte Witeleloch in Götziszuvor schon befahren underkundet hat, war er sich ziem-

Die Stufenkluft am Äuelegrat hat auch ein “oberes Stockwerk” und istetwas verwinkelt und zum Teil sehr schmal. Bilder: Markus Reis

Der Eingang der Mooshöhle befin-det sich in einer kleinen Doline.

Bild: Markus Reis

Das Leiterloch am “Leiternweg”von Hohenems Oberklien nachEms-Reute. Bild: Markus Reis

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Seite 8 Heft 126, Juli 2015

lich sicher, dass es hier mehr zuentdecken gibt, als bisher doku-mentiert wurde. Er sollte Rechtbehalten…So machten sich am Sonntag,19.04.2015 drei neugierigeHöhlenforscher (M. und M.Andreatta und der Verfasser)auf den Weg zum Witeleloch.

Zuerst erkundeten wir dieHöhle nach eventuellen Fort-setzungen. Dann machte ichmich an die Arbeit, denEingangsbereich von ca. 50mneu zu vermessen. Die anderenbeiden kletterten, noch vor demkleinen Durchschlupf nach demEingangsbereich, einen mit

Sinter überzogenen Spalt senk-recht nach oben. Nach ungefähr10 bis 15m erreichten sie einenwunderschönen kleinen Raumder vollständig mit Sinter aus-gekleidet ist. Oberhalb diesesRaumes ist eventuell noch einWeiterkommen möglich. Vondort konnten sie auch eine

Das Witeleloch oder auch,neben anderen Namen,Elisabethhöhle genannt hat-te bis jetzt eine Gesamt-länge von 75m bei einerVertikaldistanz von 29m undgehört zu den schon amlängsten bekannten Höhlenin Vorarlberg. Diese Höhlewurde bereits 1922 vomHeimatforscher Blumricherwähnt. Die aktuellstenForschungen werden dieLänge der Höhle wahr-scheinlich nahezu verdop-peln und auch die Höhendif-ferenz wird wachsen.

Wie die Bilder zeigen weist das Witeleloch einiges an Sinterformenauf und dürfte damit wohl zu den tropfsteinreichsten Höhlen inVorarlberg gehören. Bilder: Markus Reis

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Verbindung nach unten sehen,in der man wieder zurück zumursprünglichen Gang gelangt –dieses Mal aber nach demDurchschlupf.Ebenfalls gleich nach demDurchschlupf geht unterhalb einLoch in das frisch benannte„Wurmloch“, welches stetignach oben führt und immer leh-miger und dreckiger wird.Am bisherigen Ende der Höhlezwängte sich M. Andreatta nochin ein Loch neben dem Siphon.Dort konnte er zwar Geröll mitden Füßen weiterschieben, es istjedoch zu eng um hier weiter zukommen. Auch bei diesemEndstück beim Siphon stehteine Erforschung senkrechtnach oben noch aus. In einerkleinen Pause wurde noch derWiteleschluf 1111/10, welcherquasi 10m um die Ecke liegt,besucht. Dieser wird aber nichtnur von einem Molch, sondern– den Erd- und Knochenspurenzufolge – vermutlich auch voneinem Fuchs oder Dachsbewohnt. Deshalb wurde derWiteleschluf vorerst nicht wei-ter befahren.Mitte Mai 2015 wurde dasWiteleloch nochmals von M.Andreatta, E. Hartmann und mirbefahren und weiter vermessen.Erst wurde vergebens versuchtden Siphon am Ende der Höhlezu leeren. Dies scheiterte ver-mutlich hauptsächlich an dermangelnden Erfahrung bei sol-chen Siphonentleerungen derTeilnehmer an dieser Aktion.Also versuchte es M. Andreattamit Umschöpfen in das kleineLoch neben dem Siphon, in daser sich noch vor einem Monathinein gezwängt hatte. Auffal-lend war, wie lange man bei die-sem Loch das Wasser abrinnen

hörte. Nach ungefähr 200 Liternwar zwar das kleine Lochgefüllt jedoch der Siphon nochnicht geleert. Das im Vormonatkurz besichtigte Wurmlochwurde jetzt bis ans Ende befah-ren und vermessen. Es führt ste-tig steil mit ein paar wenigenStufen nach oben und endet bei-nahe in Höhe des Höhlenein-ganges.

6. Winklahöhle 1111/20E. Büchel war letzthin mit R.Elsensohn in der Kummenberg-Region unterwegs, um Ergän-zungen zu vorhandenen Objek-ten zu machen. Deshalb machteer mich darauf aufmerksam,dass hier noch keine Vermes-

sung stattgefunden hat.Geschichtliches aus demArchiv:Der unterirdische Gang im Kummen-

berg Koblach war schon von

Menschen bewohnt, als der See noch

bis über Rankweil hinauf reichte und

der Kummenberg wie eine Insel mitten

darin lag. Auf einem Felsen konnte

man bis ins letzte Jahrhundert einen

eisernen Ring sehen, an den die Leute

in jenen vergangenen Zeiten ihre

Boote anbanden. oben quer durch den

Berg führt ein unterirdischer Gang, in

den sie hineinflüchten konnten, wenn

Gefahr drohte.[…]Ganz durch den

Berg ist aber angeblich niemand

gekommen, denn mitten im

Kummenberg befand sich ein großer,

tiefer See, in dem noch unheimliche

Urtiere gelebt haben.

Am 30. April 2015 machte ichmich also (in freudiger Erwar-tung, den unterirdischen Gangdurch den Kumma zu finden…)auf, die Winklahöhle zu erkun-den und zu vermessen.Im Höhleneingang, welchersich an der rechten Seite desKlettergartens befindet, hängen

zwei Seile. Diese werden auchbenötigt, da der sehr rutschige,nasse Eingang steil nach obenführt. Dann wird die Höhleschmäler, waagrechter und leh-miger. Hier sind auch viele aus-gewaschene Löcher an der

Der Eingangzur Winkla-höhle befindetsich in derFelswand aufder Südseitedes Kummen-bergs

Bild: E. Büchel

Im Innerender Winkla-höhle. Auchhier sind eini-ge Sinterab-lagerungen zubestaunen.

Bild:M.Reis

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Decke, die von Höhlenspinnenbewohnt werden. Von hier anbeträgt die Raumhöhe stets we-niger als ein Meter. Dann teiltsich die Höhle. Links teilt siesich abermals für ungefähr dreiMeter. Der rechte dieser beidenhinteren Gänge ist sehr niedrigund ungefähr einen Meter breit.Der linke Zweig, durch den eindurchschliefen besser möglichwar, ist eher kreisförmig imDurchmesser und ca. 40cmbreit. Beide Gänge treffen sichin einer kleinen Kammer mit2x0,5x1m (LxBxH). Hier endetder befahrbare Teil der Höhle –es führt nur mehr ein kleiner,unbefahrbarer 2m langer Kanalseitlich dieser Kammer weiter.In diesem Kanal befindet sichausgewaschener Sand, DerDurchmesser dieses Kanalsbeträgt aber nur noch maximal20cm. In der kleinen Kammerwar außerdem eine abgebogeneSchraube im Felsen, derenSinnhaftigkeit ich nicht nach-vollziehen konnte. Der ganzrechte Gang bei der erstenHöhlenteilung ist ebenfallsschliefbar, wurde von mir abernicht befahren. Er mündet ver-mutlich auch wieder in einender beiden anderen Gänge.Die ursprünglich mit ungefäh-ren Daten von 8m Länge und5m Tiefe dokumentierte Höhleweist nun doch 22m Länge und9m Höhendifferenz auf. Um diesagenhafte Durchgangshöhledurch den Kumma handelt essich allerdings nicht! ;-)

7. VogelwasserfallhöhlenGegenüber dem Gasthaus -Berghof in Meschach/Götzisbefindet sich in einer rund 50m- 60m hohen Felswand ein vonweitem gut sichtbares Loch.

Neben diesem Loch stürzt derSchreigerbach vom GötznerMoos kommend als Wasserfallan dieser Felswand nach untenund mündet in der Folge dannin den Emmebach.Bereits im Jänner 2015 erkun-deten E. Hartmann und ich dasGelände von oben (Götzner

Moos). Wir kamen aber nichtweit, weil zu diesem Zeitpunktder Waldboden noch schneebe-deckt war.Ende März 2015 machte sich P.Schmidinger mit mir auf füreinen neuen Versuch. DiesesMal ginge es (ohne Schnee,aber immer noch nass) durchden immer wieder recht steilenWald viel besser voran. Mithilfeeines 70m Seils konnten wir uns

schließlich durch steiles Gelän-de bis zur Kante abseilen, diesich ungefähr 15m oberhalb desLoches befindet. Weil derRespekt direkt an der Kante die-ser 60m Wand recht hoch warund der Sonnenstand zu diesemZeitpunkt auch schon recht nie-drig, entschieden wir uns, wie-

der nach oben zu gehen.Ende Juni 2015 wollte M.Andreatta seine neue Drohnetesten. Also gingen wir diesesMal an den Fuß des Wasserfal-les. Wir machten drei Flüge mitKamera. Dabei konnte festge-stellt werden, dass es sich beider Vogelwasserfallhöhle aufjeden Fall um ein katasterwür-diges Objekt handelt. Ob esallerdings nach rund 6m endet,

Die Aktivitäten im Bereich des Vogel-Wasserfalls. Im Bild links obensieht man Mathias mit seiner Drohne, rechts im Aufstieg zur erstenHöhle. die beiden unteren Bilder sind Aufnahmen welche mit der Drohnegemacht wurden (Einzelbilder aus dem Aufnahmevideo entnommen).

Bilder: M.Reis bzw. M.Andreatta

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ist aus den Aufnahmen schwerzu erkennen. Beim letzten Flugwurde noch ein schwarzer Fleckwestlich der Vogelwasserfall-höhle angeflogen, welcher sichebenfalls als katasterwürdigabzeichnete. Am 01.07.2015machten wir uns erneut zu denVogelwasserfallhöhlen - jetzt inder Mehrzahl :-) - auf. Ziel wardieses Mal das zweite, neu ent-deckte Loch von unten zu errei-chen. In ca. 2 Stunden konntesich Mathias mühsam nachoben bohren. Die neue Höhlehat ungefähr 5m bis 7m Längeund endet dann leider. Jedochbefindet sich knapp über dieserHöhle noch ein weiteres Lochin der Wand, das es zu erfor-schen gilt. Im nächsten Anlaufmöchten Mathias und ich denAufstieg durch 2 Fixstände er-leichtern und dann die beidenneuen Löcher vermessen. Beim großen Loch in der Wandmacht es weiterhin am meistenSinn, sich von oben abzuseilen.

8. Kleine FrödischkluftAnfang Juni 2015 bin ich in derFrödischschlucht beim Badenauf eine kleine Klufthöhle

gestoßen und habe diese auchgleich befahren. Sie ist ungefähr7m lang, somit katasterwürdigund steht damit auf meinerVermessungs-To-Do-Liste. DieKluft beginnt im etwa 1m tiefenFlusswasser und steigt dann stu-fig nach oben und endet dannvermutlich.

Auch im Montafon hat sicheiniges getan. Neben der Gelb-eckhöhle und Umgebung - sieheJahresbericht im Eingangsteildieses Hefts - wurden vonChristian Fritz einige Klein-höhlen entdeckt und vermessen.Es handelt sich um dabei um dieKSF-Wandfußnische (2213/121), die Tiergartennische(2113/123) und den Drusen-schacht (2113/124). Währenddie beiden ersten Höhlen typi-sche Kleinhöhlen mit Längenvon 11m bzw. 6m sind undkeine Fortsetzungen haben führtder Drusenschacht weiter in die

Tiefe. Nachdem Christian beider Entdeckung alleine warkonnte er nur den Eingangs-bereich vermessen.Eine schon länger bekannteHöhle im Sporertobel, dieSandröhre (2113/72) wurde vorlanger Zeit von Jürgen Schurr(†2006) erstmals befahren. Nunhat Christian diese Höhle wie-der aufgesucht und vermessen.Die Länge beträgt 35m bei einer

Der Eingang der neu entdecktenFrödischkluft. Bild: M.Reis

Das Bild linkszeigt im unter-sten Bereich dieKSF-Wandfuß-nische, darüberwartet die großeKluft der Kluft-höhle K93 nochauf die Erfor-schung.

Das untere Bildzeigt die Tiergar-tennische, eineweitere Klein-höhle im Sporer-tobel, auf 2199mSeehöhe gele-gen.

Beide Bilder von C.Fritz

Blick aus der Sandröhre imSporertobel Bild: C.Fritz

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Höhendifferenz der steil anstei-genden Röhre von 18m. Eineandere Höhle die wir schonlange im Kataster haben ist dieStrebebogenhöhle (2113/30). R.Elsensohn hat diese Höhle sei-nerzeit aus einem Alpenvereins-führer von W. Flaig entnom-men. Jetzt haben einige Mit-glieder unseres Vereins dieseHöhle aufgesucht und vermes-sen. (verfasst v. E. Büchel)

Nachfolgend der Bericht vonChristian Fritz über dieseBefahrung:Überraschungen im Gauertal!Am 27.6. wurde die aus altemFührer beschriebene Strebebo-genhöhle befahren und vermes-sen. Nach einem im Rätikonrekordverdächtigen kurzen Zu-stieg von nur einer guten halben

Stunde, wurde beim Kletterein-stieg zur Höhle ein neuerunscheinbarer Einstieg in eineSchachthöhle entdeckt. Trotzungemeinem Forscherdrangnahmen wir uns zuerst dieKletterpassage im 3. Schwie-rigkeitsgrad und die 25 Höhen-meter zur Strebebogenhöhlevor. Direkt am Eingangsportalmit ca. 8x8 m Größe wurdeunter anderem noch die

Signatur des sei-nerzeitigen Autorsdes Führers,Walther Flaig vom11.7.1922 vorge-funden. Eine schö-ne Steinbrücke der" S t r e b e b o g e n "ziert den Ausblickaus der HöhleRichtung Lindau-er Hütte. Diegroßräumige Höh-le verläuft mitmehreren Schlo-ten an der Deckeca. 45 m horizon-tal ins Berginnereund ist dann mitgroben Schutt ver-stürzt. Die Schlotean der Deckeschauen vielver-sprechend aber arbeitsintensivaus. Eine genauere Unter-suchung der Wände über derHöhle scheint da vorher sinn-voll. Endlich wieder an unseremneuen Objekt, der Strebe-bogenkluft (2113/122) ange-kommen, zwängten wir uns indie Eingangsöffnung, die sichgleich in eine großräumigeKluft erweitert. Dabei wurdenetwa 30 m vermessen und 70 merkundet. Leider endet derHauptgang verstürzt, doch meh-rere Seitengänge wurden wegenteils spartanischer Höhlen-bekleidung noch nicht erkundet.Die Strebebogenhöhle hat vor-läufig eine Länge von 46m und6m Höhendifferenz, die Strebe-bogenkluft weist derzeit einevermessene Länge von 31m beieiner Tiefe von 10m auf. DieTeilnehmer bei dieser Aktionwaren M. Andreatta, C. Fritzund M. Reis.

Die Bilder auf dieser Seite zeigen den Eingangs-bereich der Strebebogenhöhle und die Ansicht derFelswand mit dem Höhleneingang.

Bilder: C. Fritz. M.Reis, E.Büchel

ImpressumDer karst- und höhlenkundlicheAusschuss des Landesmu-seumsvereins Vorarlberg hatseinen Sitz in A-6900 Bregenz,Weiherstraße 10,Internet: http://www.karst.at

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29. Jahrgang, Heft 1/2015, Juli 2015

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