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43 3 43 4 - Ich komme grade von einer Reise nach Madeira zuriick. Ich ward mit 1s Clironometerri in der Fregatte Owen Gliiidocver, die kiirzlich in Ihrer I-Iauptstadt ge- mesen ist, nach Madeira geschickt, um die Llnge durch Chronometer allein zu hestiinrnen. Ich beobachtete zur Zeithestiinniui~g corrccpondirende Hohen in E’alniout h vor und nacli cler Rcise nach I\lacleira, und herecluiete die Iiinge durch Interpolation fiir die Zeit zwischen meinen ersten Bcobachtungen in Falmoutli und den Beobachtungen in Madeira. Mein Eeohachlungsort in Falnionth \iFai- durch die g r o h englische Vermessung bcstiinnit. lch fanil die LSnge von Madeira im Miltel aus allen Clirononietern rh 7’ 35” wcstlicli von Crceiimich. Die Un- gewil&Gl belief sic11 bisher noch auf x6”. Sir Y%ornns Bria ban e’s n nd Hiiirikers Chon o in(: t er s ti in rni en he i ti a he mit iueinern llcsiiltate iibereiu, und ihre Rlondsdistanzen sclieincn riiir nocli n&er gewesen ZLL seyn, mlhrend un- sere RIoiidsclistanzen sehr abmichen. Tia.7’8. Zugleich init Ihreni ’merthesten Schreilwi 11atte ich vor ein paar Tageri das Vergniigen, Nr. 21, 22 und 23 Ihrer Astron. Naclirichten, und tladurch in specie vieie Ncuig- lieiten iiber deli Koiiieien, iu erhalten. Die von Cake niitgctheilten nfarseiller Beo1)~chtullgcnmi,ren mir VOI*~ iig- licli interecsarit, so vie die von cter 1’ai.abel stark abmei- rheiitle Ellipse, welche Ede daraas ab:eleitel hat. bie missen, Jafs ich anfangs aiicli geneigt war, selbst atis spStern Beohachtungen eine solrlie AlJweicliung zu ver- innthen, dab ich aber bald aiif cine Parabel Lain, ~vrlciic ciiese Vermutlinng m i e h enthraftigte. Unter dieten Um- sthlen lionute i L h der Uegierde nicht widerstehen, iliicliiig zu vcrsiichen, ob sich niclit auch die hlarsciller Uolrac1:- tungen noch mit der Pnrnbel vereinigen liehen, und dieser Versiich ist so weit gegliiclit , dais es mir wenigstens sehr milslich scheint, ails allen his jetzt vorhan- d e n e n Beobachtungen eine einigermafsen zuverllssige El- lipse herznleiten. RIeine letzten lhnen sclion 1ieLanitten parabolischen Elemente Iiaben nur ganz geringer Cor- reoliolien ixdurft, um eine 1iiiilSnglicli belriedigende Ueber- einstimmung mit den Beobachtiuigen liervorzubringen , und ich eile, diese nene l’arabel Ihnen sogleich mitzutheilen : IS%?. Oct. 23,6530 h1.Z. in n‘hin:ieim Zeit des Periliels Ltnge des Periliels , . . Aufst. Knoten . . . . . 92 qr .+7 Neigung . . . . . . . . . 52 39 6 log q . . . . . . 0,05932 27L048‘ ’”> hlitti. Aequ. Ozt. 23. Beweguiig r ii c k 1 a u f i g. Diese paraholischen Eleinente habe ich Init 5 einzelnen Dcohachtungen, die eiiien Zcitraum von dritthalh Monaten nnlramn, scliarf vergliclien (cl. 11. niit Log. von 7 Deci- nuakn urd ruit Arhringung der ldeiuen Correctionen, ilusser dcr I’arailaxc) , uud folgeiide Unterschiede gefunderi : Te?iler der AR. - If Jd. 20. - 6,2 Aug. 21. + IS,^ Srpt. 17. + 4,s 31. - 18:9 Oct. 8. + 3,1 Ehrneaie : Decl. ccyy ,I - 5,r 12larseilIe. - 5,o - - 32,~ Manntieim. + 4,s - + 0,4 - AUS der Art der Angabe meiner Elemente sehen Sie, dafs icli dieselhen nnr mil Logaritlinncn von 5 Uecinialen hrccliriet halw , und dal‘s also, wenn die lleclinung voll- kuniinen erliarf, und lnit Rn\wndung der Mrtliode der kleinsten Quadrate, die ich his jetzt noch nicht henutzt halie, gcfiilirt wird, hikhst mahrscheinlich eine noch befriedigendere Ueliereinstimniang der Parabel mit den Beobachtungen erhalten mertlen kann, als die SO ehen angegebene. - Da nun aber Ei~ke’s Ellipse die Beohach- tungen ebenla1ls gut darsiellt, so i5t dieses als ein Eemeis anzusehen , dafs die Besiimniung der 1Uipje dj es e s CO- ineien ails den vorliandenen Beobachiungen nicht selir ZU- verlliseis ist. 1)er Gruricl dnvon wird verinuthlich clarin liegen, dals die EedingungsgIeicIiungen fiir diese Cometen- bahn yon cler Ait sejn werden, dafs, wenn die 6.e tinbe- kannte GriiLc, nSinlich die Excentricitiit, darin aurge- nommen mird, diese, his zu einrr gewissen Grlnze, nach Beliehen angenommen werden kann, ohne dafs die Snmiue der Quadrate der Feliler sicli merklich Pndert, wenn die

Auszug aus einem Schreiben des Herrn Professors Nicolai in Mannheim an den Herausgeber

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- Ich komme grade von einer Reise nach Madeira zuriick. Ich ward mit 1s Clironometerri in der Fregatte Owen Gliiidocver, die kiirzlich in Ihrer I-Iauptstadt ge- mesen ist, nach Madeira geschickt, um die Llnge durch Chronometer allein zu hestiinrnen. Ich beobachtete zur Zeithestiinniui~g corrccpondirende Hohen in E’alniout h vor und nacli cler Rcise nach I\lacleira, und herecluiete die Iiinge durch Interpolation fiir die Zeit zwischen meinen ersten Bcobachtungen in Falmoutli und den Beobachtungen

in Madeira. Mein Eeohachlungsort i n Falnionth \iFai- durch die g r o h englische Vermessung bcstiinnit.

lch fanil die LSnge von Madeira im Miltel aus allen Clirononietern rh 7’ 35” wcstlicli von Crceiimich. Die Un- gewil&Gl belief sic11 bisher noch auf x6”. Sir Y%ornns

Bria ban e’s n nd Hiiirikers C h o n o in(: t er s ti in rni en he i ti a he mit iueinern llcsiiltate iibereiu, und ihre Rlondsdistanzen sclieincn riiir nocli n&er gewesen ZLL seyn, mlhrend un- sere RIoiidsclistanzen sehr abmichen.

T i a . 7 ’ 8 .

Zugle ich init Ihreni ’merthesten Schreilwi 11atte ich vor ein paar Tageri das Vergniigen, Nr. 21, 22 und 23 Ihrer Astron. Naclirichten, und tladurch in specie vieie Ncuig- lieiten iiber deli Koiiieien, iu erhalten. Die von C a k e

niitgctheilten nfarseiller Beo1)~chtullgcn mi,ren mir V O I * ~ iig- licli interecsarit, so v i e die von cter 1’ai.abel s tark abmei- rheiitle Ellipse, welche E d e daraas ab:eleitel hat. bie missen, Jafs ich anfangs aiicli geneigt war , selbst atis spStern Beohachtungen eine solrlie AlJweicliung zu ver- innthen, d a b ich aber bald aiif cine Parabel Lain, ~ v r l c i i c ciiese Vermutlinng m i e h enthraftigte. Unter dieten Um- s t h l e n lionute i L h der Uegierde nicht widerstehen, iliicliiig zu vcrsiichen, ob sich niclit auch die hlarsciller Uolrac1:- tungen noch mit der Pnrnbel vereinigen liehen, und dieser Versiich ist so weit gegliiclit , dais es mir wenigstens sehr m i l s l i c h scheint, ails a l l e n h i s j e t z t v o r h a n - d e n e n Beobachtungen eine einigermafsen zuverllssige El- lipse herznleiten. RIeine letzten lhnen sclion 1ieLanitten parabolischen Elemente Iiaben nu r ganz geringer Cor- reoliolien ixdurft, um eine 1iiiilSnglicli belriedigende Ueber- einstimmung mit den Beobachtiuigen liervorzubringen , und ich eile, diese nene l’arabel Ihnen sogleich mitzutheilen :

IS%?. Oct. 23,6530 h1.Z. in n‘hin:ieim Zeit des Periliels

Ltnge des Periliels , . . Aufst. Knoten . . . . . 92 qr .+7 Neigung . . . . . . . . . 52 39 6

log q . . . . . . 0,05932

27L048‘ ’”> hlitti. Aequ. Ozt. 23.

Beweguiig r ii c k 1 a u f i g.

Diese paraholischen Eleinente habe ich Init 5 einzelnen Dcohachtungen, die eiiien Zcitraum von dritthalh Monaten

n n l r a m n , scliarf vergliclien ( c l . 11. niit Log. von 7 Deci- nuakn u r d ruit Arhringung der ldeiuen Correctionen, ilusser dcr I’arailaxc) , uud folgeiide Unterschiede gefunderi :

Te?iler der AR. -

I f

J d . 20. - 6,2 Aug. 21. + IS,^ Srpt. 17. + 4,s

31. - 18:9

Oct. 8. + 3,1

Ehrneaie : Decl. ccyy

, I - 5,r 12larseilIe. - 5,o - - 32,~ Manntieim. + 4,s - + 0,4 -

AUS der Art der Angabe meiner Elemente sehen Sie, dafs icli dieselhen nnr mil Logaritlinncn von 5 Uecinialen hrccl i r ie t halw , und dal‘s also, wenn die lleclinung voll- kuniinen erliarf, und lnit Rn\wndung der Mrtliode der kleinsten Quadrate, die ich his jetzt noch nicht henutzt halie, gcfiilirt wird, hikhst mahrscheinlich eine noch befriedigendere Ueliereinstimniang der Parabel mit den Beobachtungen erhalten mertlen kann, als die SO ehen angegebene. - Da nun aber Ei~ke’s Ellipse die Beohach- tungen ebenla1ls gut darsiellt, so i 5 t dieses als ein Eemeis anzusehen , dafs die Besiimniung der 1Uipje d j es e s CO- ineien ai ls den vorliandenen Beobachiungen nicht selir ZU- verlliseis ist. 1)er Gruricl dnvon wird verinuthlich clarin liegen, dals die EedingungsgIeicIiungen fiir diese Cometen- bahn yon cler A i t sejn werden, dafs, wenn die 6.e tinbe- kannte GriiLc, nSinlich die Excentricitiit, darin aurge- nommen mird, diese, his zu einrr gewissen Grlnze, nach Beliehen angenommen werden kann, ohne dafs die Snmiue der Quadrate der Feliler sicli merklich Pndert, wenn die

45 5 zjlrjgen E'lemente, der angenoiuluenen Excciltr.icii:It ge11i;il'q,

uodificirt wertleir.

Durch das bisher Gesagte behaiipte ich iihrigens nicht, clef; cine Ellipse die bis jetzt vorhandenen Eeohnchtungen nicLt besser darsteile, als eine Parahel, sonilern nur , (lab

die Dimensionen dicser Ellipsc u n g e ~ i l s q n vwrden.

' Anszug B U S eineni Briefe des IIcrrn Prof. BtrvitZ (Pmg Oct. 31) an dcii Ile~ausgcbcr.

181s den 30 Juni DC nSrdl. Krone Schciielahet. 22 44 54,3 Bar. 27" 8"',5 Therm. 13'7. Strahlenhr. 4 23;4

22 45 1?,7 Pond u. Bessel Stern Abweichung 27 19 59,s

Polhiilie 50 5 17,j

1819 den 26 Juni Arctur Scheitclabstand 29 57 5 , ~

Bar. 27'' 5"' Tkerm. 18' ,7 Strahlenbr. + 3r,15 Wahrer Scheitelabst. 29 57 36;s;

Nach Besse2 Abweichung 20 7 41,43 Polhohe 50 5 18,3

Tch wahlte dicse Sterne, nehst dem Polarstern, w e i l die Stralilenbrecllring Mein, und dieselbe ist ~ aus welchen Tafeln sic genommen wird.

Polarsterns - Scheitelabsthn de.

1817 den 19 A~ig. niit 8ziill. astron. Theodoliten V O ~ Rci-

JrnMiltel atis dem 2u.4fi~henScheitelabstand : 39 5j 4T,6 Bar. 27" 7"')6 Therin. 196 Strahlenbrech. : + 46,.3

Wahrer 39 5 6 27,9

0 I I f cherhbach bey ostlicher Ausweichung

0 1 , I

Stern voniPo1 nach Uesqe2 Jnhrb. 18tS S.237 : I 40 9;4 Uaraus die PoiliuLe . . . : 50 j 17

den 9 Novbr. Polarstern in der ijstl. Ansmeichung, niit Reic/ieizLuchs Uiiiversaliiistrument aus dem 4fachen Sclleite1al)stnnd . : 39'5j'30",6

Ear. 28" o'",?. Tberm. 5 O Verb. Strahlenh. : + 49,s Wahrer : 39 56 20,1

Kach dcn IIiilfsiafeln Stern voni Pol : I 38 I3,I Daraus Polhijhe : 50 5 20