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Heft 6 Kurze Originalmitteilungen 137 1962 (Jg. 491 nekrosen sich auf ,,albuminoide" Stoffe lliederschl~gt, wurde von JAcoB 3) ja schon auf Grulld der lichtmikroskopischen und histochemischen Befullde aligenommen. Forschungsgruppe [i~r Elektronenmikroskopie der Deutschen Forschungsanstalt [iir Psychiatrie, Max-Planck-Institut, Miin- chert 23, Kraepelinstr. 2 H. HAGER Eingegangen am 10. Januar 1962 x) HA~ER, H.: Naturwissenschaften 47, 427 (1960). -- 2) JACK- SON, S. F.: Proe. Roy. Soe. [London~ 146, 270 (1957). -- ~) JACOB, H.: Z. Neurol. 174, 513 (1942). -- 4) KNESE, K.H., U. A. KNOOP: Z. Zellforsch. 48, 455 (1958). -- 5) ROBINSON, R. A., u. D. A. CAME- RON: J. Biophys. Biochem. Cytol. Suppl. 2, 253 (1956). -- 6) SCOTT, B. L., and D. PEASE: Anat. Rec. 126, 465 (1956). Autoradiographtsche Unfersuehungen fiber den Generafionszyklus der Zellen des Ehrliehschen Miiuse-AszRes-Carcinoms Unter Verwendung von Ha-Thymidin und der autoradio- graphischen Methode gelingt es, dutch Bestimmung des zeit- lichen Verlaufs des Auftretens markierter Mitosen und durch Silberkornauszghlungen fiber markierten Zellkerlien die DNS- Syllthesezeie, die prgmitotische Ruhephase und die mittlere Lebensdauer yon Zellpopulationen zu bestimmenl), 2), a). Da Ha-Thymidin, ein selektiver Vorlgufer der DNS, llur w~Lhrend der Chromosomenverdoppelung in DNS eingebaut wird, mtissen nach Ablauf der der Chromosomenverdoppelung fol- genden Ruhezeit und der Mitosezeit 100% aller Mitosen mar- kiert sein, wenn sich alle DNS synthetisierenden Zellen teilen. Der Zeitraum zwischen dem Auftreten der ersten markierten Mitosefiguren und dem Abfall des H6chstwertes fiir markierte Mitosen entspricht der Dauer der DNS-Synthese. Nach Ab- iauf eines Zeitraumes, der DNS-Synthesezeit, prgmitotische Ruhezeit und Mitosedauer umfal3t, sollten alle markierten Zellen die H~Ifte der ursprtinglichen Markierung aufweisen, da bei der ersten der DNS-Synthese folgendell Mitose die Markierung zu gleichen Teilen auf die beiden Tochterzellen fibertragen wird 6). In unseren Versuchen erhielten m~nnliche weil3e Mguse zwischen dem t0. und t4. Tag nach Inokulation yon Ehrlich- schen Aszites-Carcinomzellen eine einmalige Injektion yon 50 bis 150 DC Ha-Thymidin. Zu Versuchszeiten yon 10 rain bis zu 28 Std erfolgte die autoradiographische Untersuchung yon Zellausstrichen des Aszites. Bei weiterell Tieren, denen Carcinomzellen intramuskulgr verimpft worden und bei denen solid wachsende Tumoren entstanden waren, wurden IIach intraperitonealer Injektion von je 100 tzC tta-Thymidin die Tumoren am Schnitiprgparat autoradiographisch unter- sucht. Die quantitative Auswertung der Autoradiogramme wurde art peripheren und zentralen Tumorbereichen getrellnt durchgefiihrt. Die Bestimmung von Silberkornzahlen bei frfihen Ver- suchszeiten (I0, 30 und 60 min) ergab eiliell Anstieg der Silber- kornzahl pro Zellkern bis zu 60 min. Nach dieser Zeit blieb die SiIberkornzahl pro Kern bis 6 Std nach Injektion an- n~hernd konstant. Diese Beobachtung spricht Ifir die Annah- me, dab die Verffigbarkeitszeit des markierten Thymidins fiir alle untersuchten Zellen zwischen 30 und 60 min liegt. Damit konnte die ffir normale Gewebe bestimmte Verffigbarkeitszeit auch ffir die verschiedenen Formen des Aszites-Carcinoms be- stgtigt werden~). Durch Vergleiche der Silberkornzahlen zwischen Zellen des Stratum basale der Haut ulid Zellen des lymphafischen Ge- webes einerseits und den Zelleli des Tumors alldererseits konnte nachgewiesell werden, dab die Mehrzahl der DNS synthetisierenden Zellen des solide wachsendell Tumors einen diploiden Chromosomensatz besitzen. Sowohl im festen Tumor als auch in den Zellen der Aszitesflfissigkeit wurden eine Allzahl yon Zellen gefunden, die auf Grulld ihrer Silberkornzahl poly- ploid sein mfissen. Der zeitliche Verlauf des Auftretens markierter Mitosen spricht fiir die Anllahme, dab in zelltralen und peripheren Abschnitten des solid wachsenden Tumors und in der Aszites- fltissigkeit die Zellen einen Zeitraum yon 7 bis 8 Std ffir ihre DNS-Synthese ben6tigen. Die Beobachtung, dab zu keinem Zeitpunkt 100% aller Mitosen markiert waren, kann durch eine verliingerte prgmitotische Ruhephase eines Teiles der Zellen bedingt sein. Andererseits wgre es dellkbar, dal3 in einem TeiI der markierten Zellen der DNS-Synthese keine mitofische Teilung folgt, dab also Polyploidisierungen er- folgen. Die Ergebnisse der Silberkornauszghlungell sprecheli daftir, dab in eillem Teil der Zellen eine verIgngerte priimito- Naturwissensehaften 1962 tische Ruhephase besteht und dab ill anderen DNS-Neu- bildungen ohne folgende Zellteilungen ablaufen, wobei tetra- und oktoploide Zellen auftreten. \u zahlreiche markierte multipolare Mitosen bei 1/ingeren Versuchszeiten erkelinen lassen, erhalten sich auch die polyploiden Zellen ihre Teilungs- fghigkeit. Aul3erdem konnte nachgewiesen werden, dab in mehrkernigen Tumorzellen alle Zellkerne gleichzeitig in ihre DNS-Synthesephase eintreten. Dabei waren alle ZelIkerne mit gleicher Intensitgt markiert. Unter Berficksichtigung der yon ulis ermittelten Synthese- zeit yon 7 bis 8 Std und des exponentiellen Zellwaehstums wurden auf Grund des Markierungsilidex (Zahl der markierten ZelIen: Gesamtzellzahl) folgende mittlere Lebensdauern ffir die Zellen der verschiedenen Wachstumsformen des Aszites- Carcinoms errechnet : Zellart Solider Tumor peripher . . Solider Tumor zentral . . . Aszites-Tumorzelleu .... Ha-Index (%) 38,4 17,2 28,8 Mittlere Lebensdauer 12,6--14,4 Std 28,2--32,4 Std 17,0--19,4 Std Sowohl die Werte fiir die Dauer der DNS-Synthesezeit als auch die yon uns errechnete mittlere Lebellsdauer ffir die Asziteszellell stimmen weitgehend mit dell yon EDWARDS U. Mitarb. 2) mit gleicher Methodik gefundenen Werten ffir die Asziteszellen des gleichen Tumors fibereill. Fiir die schnell wachselldell Zellen in der Peripherie des soliden Tumors wurde eine pr~mitotische Ruhezeit yon etwa 40 rain gefunden. Hier fand sich auch der gr6Bte Prozentsatz diploider Zellen und die geringsten Polyploidisiernngsprozesse. In den Zellen zelitraler Tumorbereiche und in dell Zellell der Aszitesfliissigkeit war die pr~Lmitotische Ruhezeit zum Tell erheblich verl~ngert und die Zahl hochploider, DNS syntheti- sierender Zellen vermehrt. Von weselltlicher Bedeutung seheillt uns die Beobachtung zu sein, dab auch bei den Zellell eines derart entdifferenziert wachsenden Tumors wie dem Asziteszell-Carcinom die DNS- Synthesezeit die gleiche ist wie bei dell intermitotischen Zellen normaler Gewebe. Trotz des weitgehenden Abbaues zellspezi- fischer Differenzierungeli bleibt der Reduplikadonsmechanis- mus in seinem zeitlichell Ablauf erhaltenb). Die bei dell ver- schiedenen Wachstumsformen gefundenen unterschiedlichen Generationszeitell silld nicht durch VerXnderungei1 der DNS- Synthesezeit, sondern durch Schwankungen der prXmitoti- schen Ruhezeit und unter Umstgllden der prgsynthetischen Interphase bedillgt. Ludwig-Ascho[[-Haus, Pathologisches Institut der Univer- sit,t, Freiburg i. Br. (Direktor: Pro/. Dr. F. BQCHNER) ~V. OEHLERT, P. LAUF und N. SEEMAYER Eingegangen am 24. Januar 1962 1) CRONKITE, E. P., V.P. BOND, T. M. FLIEDNER U. J.R. RUBINI: Labor. Invest. 8, 263 (t959). -- z) EDWARDS, J.L., A.L. KocH, D.P. Yol~cls, H.L. FREESE, M.B. LEITE U. J. TH. DONALSON: J. Biophys. Bioehem. Cytol. 7, 273 (1960). - - a)KOBURO, E., u. B. SCHULTZE: Verh. d. Ges. Pathol. 1961/45. Tagg.), S. 103. -- a) IV~AURER, W., u. E. KOBURO: ~V'erh. d. Ges. Pathol, 1961, S. 108. -- S) OEHLERT, W., J. COTE U, F. B1)CHNER: Beitr. path. Anat. 125, 280 (1961). -- G) TAYLOR, J.H., P.S. WOODS U. W. HUGHES: Proc. U.S. Nat. Acad. Sci. 43, 122 (1957). Zur Frage der p~-Abhfingigkeit der Sfronfiumsorpfion in B~den Auf Grund der groBen Affinit~t der Wasserstoff-Ionen zu den in unseren B6den als Ionenaustauscher fungierenden Ton- mineralen und Huminstoffen is% zu erwarten, dab die Stron- tiumsorption mit zunehmeliden ptt-Werten ansteigt. Die Gfiltigkeit dieser Annahme wurde ffir bestimmte Pii-Bereiche wiederholt best~tig~l-~), jedoch zeigten sich besonders im pH-Bereich oberhalb des Neutralpunktes Abweichungenl-a). Der vorliegende Beitrag beschMtigt sich mit den Ursachen dieser Erscheillung. Eine Probe aus dem Unterboden einer Parabraunerde (AustauschkapazitAt t4,2 mval/100 g) wurde durch Aus- waschen mi* verdfinnter HC1 in einen H-A1-Boden fiber- gefiihrt (Ionenbelag: 78% H-, 22% Al-Ionen, PH 3,4). Durch Zugabe steigender Mengell HC1 bzw. Hydroxyd (als K-, Na-, NHa-, Ca-, Sr-Hydroxyd) zu t0g Boden wurdell Suspen- sionen erhalten, deren pK-Werte zwischell 2 und t2 lagen. Nach Zusatz yon jeweils 0,5 ~C Sr-90 und Einstellullg des 12

Autoradiographische Untersuchungen über den Generationszyklus der Zellen des Ehrlichschen Mäuse-Aszites-Carcinoms

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Page 1: Autoradiographische Untersuchungen über den Generationszyklus der Zellen des Ehrlichschen Mäuse-Aszites-Carcinoms

Heft 6 K u r z e Or ig ina lmi t t e i lungen 137 1962 (Jg. 491

nekrosen s ich a u f , , a l bumi no i de" Stoffe l l iederschl~gt , w u r d e von JAcoB 3) j a s c hon a u f Grul ld der l i c h t m i k r o s k o p i s c h e n u n d h i s t o c h e m i s c h e n Beful lde a l i genommen .

Forschungsgruppe [i~r Elektronenmikroskopie der Deutschen Forschungsanstalt [iir Psychiatrie, Max-Planck-Institut, Miin- chert 23, Kraepelinstr. 2

H. HAGER Eingegangen am 10. Januar 1962

x) HA~ER, H.: Naturwissenschaften 47, 427 (1960). - - 2) JACK- SON, S. F.: Proe. Roy. Soe. [London~ 146, 270 (1957). - - ~) JACOB, H.: Z. Neurol. 174, 513 (1942). - - 4) KNESE, K .H . , U. A. KNOOP: Z. Zellforsch. 48, 455 (1958). - - 5) ROBINSON, R. A., u. D. A. CAME- RON: J. Biophys. Biochem. Cytol. Suppl. 2, 253 (1956). - - 6) SCOTT, B. L., and D. PEASE: Anat. Rec. 126, 465 (1956).

Autoradiographtsche Unfersuehungen fiber den Generafionszyklus der Zellen des Ehrliehschen Miiuse-AszRes-Carcinoms

U n t e r V e r w e n d u n g von H a - T h y m i d i n u n d der au to rad io - g r aph i s chen Methode gel ingt es, d u t c h B e s t i m m u n g des zeit- l ichen Ver laufs des A u f t r e t e n s ma rk i e r t e r Mi tosen u n d d u r c h S i l be rko rnauszgh lungen fiber m a r k i e r t e n Zellkerl ien die D N S - Syllthesezeie, die p r g m i t o t i s c h e R u h e p h a s e u n d die mi t t l e re L e b e n s d a u e r y o n Ze l lpopu la t ionen zu b e s t i m m e n l ) , 2), a). Da H a - T h y m i d i n , ein se lekt iver Vor lgufer der DNS, l lur w~Lhrend der C h r o m o s o m e n v e r d o p p e l u n g in D N S e i ngebau t wird, mt i s sen n a c h Ab lau f der der C h r o m o s o m e n v e r d o p p e l u n g fol- g e n d e n R u h e z e i t u n d der Mitosezei t 100% aller Mi tosen m a r - k ier t sein, w e n n sich alle D N S s y n t h e t i s i e r e n d e n Zellen teilen. Der Z e i t r a u m zwischen d e m A u f t r e t e n der e r s t en m a r k i e r t e n Mi tosef iguren u n d d e m Abfal l des H 6 c h s t w e r t e s fiir ma rk i e r t e Mi tosen e n t s p r i c h t der D a u e r der D N S - S y n t h e s e . N a c h Ab- iauf e ines Ze i t r aumes , der D N S - S y n t h e s e z e i t , p r g m i t o t i s c h e R u h e z e i t u n d Mi tosedaue r umfal3t , sol l ten alle m a r k i e r t e n Zellen die H~If te der u r spr t ing l i chen M ark i e rung aufweisen, da bei der e r s t en der D N S - S y n t h e s e folgendell Mitose die Mark i e rung zu g le ichen Tei len au f die be iden Tochte rze l len f ibe r t ragen wird 6).

I n u n s e r e n Ve r suchen erh ie l ten m~nn l i che weil3e Mguse zwischen d e m t0. u n d t4. T a g n a c h I n o k u l a t i o n yon Ehr l i ch- s chen Asz i tes -Carc inomzel len eine e inmal ige I n j e k t i o n y o n 50 bis 150 DC H a - T h y m i d i n . Zu Ver suchsze i t en yon 10 rain bis zu 28 Std erfolgte die a u t o r a d i o g r a p h i s c h e U n t e r s u c h u n g yon Ze l l auss t r i chen des Aszi tes . Bei weiterell Tieren, denen Carc inomzel len i n t r a m u s k u l g r v e r i m p f t worden u n d bei denen solid w a c h s e n d e T u m o r e n e n t s t a n d e n waren, w u r d e n IIach in t r ape r i t onea l e r I n j e k t i o n von je 100 tzC t t a - T h y m i d i n die T u m o r e n a m S c h n i t i p r g p a r a t a u t o r a d i o g r a p h i s c h u n t e r - such t . Die q u a n t i t a t i v e A u s w e r t u n g der A u t o r a d i o g r a m m e wurde art pe r iphe ren u n d zen t r a l en T u m o r b e r e i c h e n ge t re l ln t durchgef i ih r t .

Die B e s t i m m u n g v o n S i lbe rkornzah len bei f r f ihen Ver- suchsze i t en (I0, 30 u n d 60 min) e rgab eiliell Ans t i eg der Silber- ko rnzah l pro Zel lkern bis zu 60 min . N a c h dieser Zei t bl ieb die S i Iberkornzahl pro K e r n bis 6 S td n a c h I n j e k t i o n an- n ~ h e r n d k o n s t a n t . Diese B e o b a c h t u n g sp r i ch t Ifir die A n n a h - me, dab die Verf f igbarke i t sze i t des m a r k i e r t e n T h y m i d i n s fiir alle u n t e r s u c h t e n Zellen zwischen 30 u n d 60 m i n liegt. D a m i t k o n n t e die ffir n o r m a l e Gewebe b e s t i m m t e Verf f igbarke i t sze i t a u c h ffir die ve r s c h i edenen F o r m e n des Asz i t e s -Carc inoms be- s t g t i g t werden~).

D u r c h Vergle iche der S i lbe rkornzah len zwischen Zellen des S t r a t u m basa le der H a u t ul id Zellen des l y m p h a f i s c h e n Ge- webes e inerse i t s u n d den Zelleli des T u m o r s a l ldererse i t s k o n n t e nachgewiese l l werden, dab die Mehrzah l der D N S s y n t h e t i s i e r e n d e n Zellen des solide wachsende l l T u m o r s e inen d ip lo iden C h r o m o s o m e n s a t z bes i tzen . Sowohl i m fes ten T u m o r als auch in den Zellen der Aszi tesf l f iss igkei t w u r d e n eine Allzahl y o n Zellen ge funden , die au f Grul ld ihrer S i lberkornzahl poly- ploid sein mfissen.

Der zei t l iche Ver lauf des A u f t r e t e n s m a r k i e r t e r Mi tosen sp r i ch t fiir die An l l ahme , dab in zel l t ra len u n d pe r iphe ren A b s c h n i t t e n des solid w a c h s e n d e n T u m o r s u n d in der Aszi tes- f l t issigkeit die Zellen e inen Z e i t r a u m y o n 7 bis 8 S td ffir ihre D N S - S y n t h e s e ben6t igen . Die B e o b a c h t u n g , dab zu k e i n e m Z e i t p u n k t 100% aller Mi tosen m a r k i e r t waren , k a n n d u r c h eine ver l i inger te p r g m i t o t i s c h e R u h e p h a s e eines Teiles der Zellen bed ing t sein. Andere r se i t s wgre es del lkbar , dal3 in e inem TeiI der m a r k i e r t e n Zellen der D N S - S y n t h e s e ke ine mi to f i sche Te i l ung folgt, dab also Po lyp lo id i s i e rungen er- folgen. Die Ergebn i s se der S i lbe rkornauszgh lunge l l sprechel i daftir, dab in ei l lem Teil der Zellen eine ver Ignger te pr i imito-

Naturwissensehaften 1962

t i sche R u h e p h a s e b e s t e h t u n d dab ill a n d e r e n D N S - N e u - b i l d u n g e n ohne folgende Zel l te i lungen ab laufen , wobei t e t r a - u n d oktoplo ide Zellen au f t r e t en . \ u zahl re iche ma rk i e r t e mul t ipo la re Mi tosen bei 1/ingeren Ver suchsze i t en erkel inen lassen, e rha l t en s ich a u c h die po lyp lo iden Zellen ihre Te i lungs- fghigkei t . Aul3erdem k o n n t e nachgewiesen werden , dab in m e h r k e r n i g e n Tumorze l l en alle Zel lkerne gleichzei t ig in ihre D N S - S y n t h e s e p h a s e e in t re ten . Dabe i wa ren alle ZelIkerne m i t gleicher I n t e n s i t g t mark i e r t .

U n t e r Ber f i cks ich t igung der y o n ulis e r m i t t e l t e n Syn th e se - zei t yon 7 bis 8 S td u n d des exponen t i e l l en Z e l l w a e h s t u m s w u r d e n au f G r u n d des Mark ie rungs i l idex (Zahl der m a r k i e r t e n ZelIen: Gesamtze l lzahl ) fo lgende mi t t l e re L e b e n s d a u e r n ffir die Zellen der ve r s ch i edenen W a c h s t u m s f o r m e n des Aszi tes- Carc inoms e r r echne t :

Zellart

Solider Tumor peripher . . Solider Tumor zentral . . . Aszites-Tumorzelleu . . . .

Ha-Index (%)

38,4 17,2 28,8

Mittlere Lebensdauer

12,6--14,4 Std 28,2--32,4 Std 17,0--19,4 Std

Sowohl die W e r t e fiir die D a u e r der D N S - S y n t h e s e z e i t als a u c h die y o n u n s e r r echne te mi t t l e re Lebe l l sdaue r ffir die Asziteszellel l s t i m m e n we i tgehend m i t dell yon EDWARDS U. Mitarb . 2) m i t gleicher Me thod ik g e f u n d e n e n W e r t e n ffir die Aszi teszel len des g le ichen T u m o r s fibereill.

Fi ir die schnel l wachsel ldel l Zellen in der Per ipher ie des sol iden T u m o r s w u r d e eine p r~mi to t i s che R u h e z e i t y o n e twa 40 rain ge funden . Hier f and sich a u c h der gr6Bte P r o z e n t s a t z diploider Zellen u n d die ge r ings t en Polyplo id i s ie rnngsprozesse . I n den Zellen zel i t ra ler T u m o r b e r e i c h e u n d in dell Zellell der Aszi tesf l i iss igkei t war die pr~Lmitotische R u h e z e i t z u m Tell e rhebl ich ve r l~nger t u n d die Zahl hochploider , D N S s y n t h e t i - s ie render Zellen v e r m e h r t .

Von wesel l t l icher B e d e u t u n g sehei l l t u n s die B e o b a c h t u n g zu sein, dab auch bei den Zellell e ines de ra r t en td i f fe renz ie r t w a c h s e n d e n T u m o r s wie d e m Aszi tesze l l -Carc inom die D N S - Syn the seze i t die gleiche is t wie bei dell i n t e r m i t o t i s c h e n Zellen n o r m a l e r Gewebe. T ro tz des w e i t g e h e n d e n A b b a u e s zellspezi- f i scher Dif ferenzierungel i b le ib t der R e d u p l i k a d o n s m e c h a n i s - m u s in s e inem zeitlichell Ab lau f erhal tenb) . Die bei dell ver- s ch iedenen W a c h s t u m s f o r m e n g e f u n d e n e n un t e r s ch i ed l i chen Genera t ionsze i te l l silld n i ch t du rch VerXnderungei1 der D N S - Syn theseze i t , s onde rn d u r c h S c h w a n k u n g e n der prXmitot i - s chen R u h e z e i t u n d u n t e r U m s t g l l d e n der p r g s y n t h e t i s c h e n I n t e r p h a s e bedil lgt .

Ludwig-Ascho[[-Haus, Pathologisches Institut der Univer- sit,t, Freiburg i. Br. (Direktor: Pro/. Dr. F. BQCHNER)

~V. OEHLERT, P. LAUF und N. SEEMAYER

Eingegangen am 24. Januar 1962

1) CRONKITE, E. P., V.P. BOND, T. M. FLIEDNER U. J .R. RUBINI: Labor. Invest. 8, 263 (t959). - - z) EDWARDS, J .L. , A.L. KocH, D.P. Yol~cls, H.L. FREESE, M.B. LEITE U. J. TH. DONALSON: J. Biophys. Bioehem. Cytol. 7, 273 (1960). - - a)KOBURO, E., u. B. SCHULTZE: Verh. d. Ges. Pathol. 1961/45. Tagg.), S. 103. - - a) IV~AURER, W., u. E. KOBURO: ~V'erh. d. Ges. Pathol, 1961, S. 108. - - S) OEHLERT, W., J. COTE U, F. B1)CHNER: Beitr. path. Anat. 125, 280 (1961). - - G) TAYLOR, J .H. , P.S. WOODS U. W. HUGHES: Proc. U.S. Nat. Acad. Sci. 43, 122 (1957).

Zur Frage der p~-Abhfingigkeit der Sfronfiumsorpfion in B~den

Auf G r u n d der groBen Aff in i t~ t der W a s s e r s t o f f - I o n e n zu den in u n s e r e n B 6 d e n als I o n e n a u s t a u s c h e r f ung i e r ende n Ton- mine ra l en und H u m i n s t o f f e n is% zu e rwar ten , dab die S t ron- t i u m s o r p t i o n m i t z u n e h m e l i d e n p t t - W e r t e n ans te ig t . Die Gfi l t igkei t dieser A n n a h m e wurde ffir b e s t i m m t e Pi i -Bere iche wiederho l t best~tig~l-~), j edoch ze ig ten s ich besonders im pH-Bere ich oberha lb des N e u t r a l p u n k t e s Abweichungen l -a ) . Der vor l iegende Be i t r ag be schMt ig t s ich m i t den U r s a c h e n dieser Ersche i l lung .

E ine P robe aus d e m U n t e r b o d e n einer P a r a b r a u n e r d e (Aus t auschkapaz i tA t t4 ,2 mva l /100 g) wurde d u r c h Aus- w a s c h e n mi* ve rd f i nn t e r HC1 in e inen H-A1-Boden fiber- gef i ihr t ( Ionenbelag : 78% H-, 22% Al - Ionen , PH 3,4). D u r c h Zugabe s t e igende r Mengel l HC1 bzw. H y d r o x y d (als K-, Na- , NHa-, Ca-, S r - H y d r o x y d ) zu t 0 g Boden wurdel l Suspen- s ionen e rha l ten , deren pK-Wer t e zwischell 2 u n d t2 lagen. N a c h Zusa t z yon jeweils 0,5 ~C Sr-90 u n d Eins te l lu l lg des

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